Wie gesagt, natürlich hat es einen Effekt. Aber reicht dieser dann? Darum geht es doch. Wenn alle auf Fast Fashion verzichten, ist das natürlich gut, aber wieviel Anteil hat die Produktion von Fast Fashion an der Produktion von Textilwaren im allgemeinen? Wenn der Strom nicht aus erneuerbaren Energien kommt, dann ist der Effekt halt nur so stark wie der Anteil der Fast Fashion (Minus dem Anteil der jetzt was anderes als Fast Fashion trägt).
Und das zieht sich durch so ziemlich jede Sparte in denen es um vermeintliche Luxusgüter geht.
Das ist schon klar, aber ich denke, dass der Effekt trotzdem wichtig ist, schon allein, um für ei bestimmtes Bewusstsein zu sorgen.
Andernfalls bietet diese Tatsache sonst auch die sehr fatalistische Einstellung, dass es ohnehin überhaupt nichts bringt, etwas zu tun, weil alles den Bach herunter geht.
Individueller Verzicht ist gut, natürlich, er schadet ja nicht. Aber wir reden hier ja nicht darüber wie man am besten ein gutes Gewissen bekommt weil man zumindest etwas getan hat, sondern darum den Klimawandel abzuschwächen und letztendlich aufzuhalten, was nur durch persönlichen Konsumverzicht halt nicht geht. Die Größenordnungen, die die Produktion von Energie einnimmt, von denen sowohl diejenigen zehren die Fast Fashion konsumieren, als auch diejenigen die sich alle Jahre mal eine neue Garnitur Kleidung gönnen, muss unser Ziel sein.
Um ein gutes Gewissen muss es hierbei auch nicht gehen. Aber das Konsumverhalten zu verändern
hat positive Effekte.
Das Ergebnis ist ja für beide Seiten identisch. Die einen verzichten und ändern nichts, und die anderen verzichten nicht und verändern auch nichts.
Nein, das stimmt so nicht, finde ich.
Wenn du und ich uns zum Beispiele bewusst entscheiden, nicht in einen Flieger zu steigen, dann haben wir für Flug X nun mal kein Co2 verbraucht. Das ist alles andere als identisch.
Schau, wenn ich kein Fleisch esse, dann habe
ich ein kleines bisschen Leid verhindert.
Global gesehen mag das nichts sein, aber persönlich ist es das schon.
Und ich bleibe bei dem Beispiel: Anderen ein Beispiel zu sein, kann helfen, dass kleienr Gruppen größer werden und sie haben Kraft etwasbzu verändern. Aber ja, allgemein muss von allen Stellen mehr getan werden.
Wir können uns bewusst entscheiden Verantwortung zu übernehmen. Und wenn es nur die ist, für eine Hand voll Menschen oder Tiere bessere Bedingungen zu schaffen.
Andernfalls muss man persönlich halt einfach gar nichts ändern, weil alles nix bringt. Das ist ein so krasser Ohnmachtsgedanke, den ich für nicht gesundheitszuträglich erachte.
Ich hatte die Tage nebenan im Naturwissenschafts-Thread
ein populärwissenschaftliches Video zu diesem Thema fallen lassen, das im Kern bestätigt, was David hier bereits angedeutet hat: Der menschgemachte Klimawandel ist nur dann noch in signifikanter Weise beeinflussbar, wenn alle mitmachen. Das heißt Wirtschaft, Staaten, Individuen. Und es hilft auch nicht, wenn nur irgendein Detail unter vielen herausgepickt und angegangen wird, sondern es muss in der Tat ein gesamtgesellschaftliches Strategienkonzept entwickelt werden, welches zwangsläufig massiv in (Bau-, Reise-, Produktions-) Industrie, Landwirtschaft und erst ganz am Ende in den Individualressourcenverbrauch reingrätscht.
Ja, wie gesagt, im Prinzip stimmt das. Aber es ändert ja dennoch nichts daran, dass es möglich ist, den eigenen Co2 Abdruck zu verringern.
Es schadet sicher nicht, wenn man als einzelner sein Auto aufgibt. Aber selbst wenn alle Privatleute ihre Autos aufgäben und nie wieder per Flugzeug reisen würden, so würde dies keine großartige Delle bei dem Rückgang der CO2-Emissionen verursachen.
Also lieber weiter machen und warten, bis "die" Verantwortlichen was tun? Wenn jedes Jahr durch Nicht fliegen 918 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, macht das sehr wohl etwas.
Ja, das sind nur 2,5 %.
Und es klingt lächerlich, wenn ich sage, steter Tropfen hölt den Stein.
Aber würde der individuelle Egoismus nachlassen, könnte das global auch etwas verändern.
Politik und co. ist schließlich menschengemacht.
Die Bundesregierung sagt per Gesetz, dass wir bis
2030 unseren CO2-Ausstoß um 65% gegenüber 1990 reduzieren müssen. Wir haben dazu jetzt noch sechseinhalb Jahre Zeit und mindestens ein Regierungswechsel steht da noch mittendrin an. Die Methodik der Letzten Generation scheint vordergründig fragwürdig und verwerflich zu sein. Aber es muss im großen Ganzen eben auch bewertet werden, ob es nicht tatsächlich einen rechtfertigenden Notstand gibt. Was eigentlich passieren müsste, wäre, dass unsere Regierung im Wochentakt (!) neue Maßnahmen zur Eindämmung von CO2-Emissionen beschließt und nicht einmal alles halbe Jahr mal.
Absolut. Und es müsste einfach mal Konzerne treffen und Lobbyismus müsste enden.
Alles besser, als auf die "kleinen" Bürger:innen zu gehen.
Wenn hier nicht bald drastisch der Output erhöht wird, dann werden wir diese Kurve nicht kriegen können und zum ersten Januar 2030 kommen dann plötzlich verpflichtende Radikalmaßnahmen zum Tragen, die dem ganzen Land massiven Schaden zufügen werden.
Leider ja.
Aber zum Glück gibt es Veränderungen und auch Länder, an denen wir uns ein Beispiel nehmen können.
Im großen und ganzen sehe ich schon, dass das, was du und David schreiben stimmt.
Aber mir persönlich ist es wichtig etwas zu tun. Und wenn es auch nicht die Kraft hat, die Welt zu verändern. Für ein paar Wesen verändert es etwas alles andere würde mich vermutlich in eine tiefe Depression stürzen.