Ich spreche vom Staat Israel, seiner Bevölkerung und seiner Regierung.
"Ich habe ja nichts gegen Juden. Nur gegen den einzigen freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat im Nahen Osten, dessen Bevölkerung mehrheitlich jüdisch ist und und von der ich behaupte, dass sie als Weiße und Europäer dort nichts zu suchen haben. Einen Staat brauchen Juden auch nicht und wenn dieser und seine Bevölkerung verschwinden würden, fände ich das gar nicht übel. Diese Bevölkerung ist außerdem nicht nur weiß und europäisch - schlimm genug! - sondern auch durch die Bank für Genozid und Eroberungskriege. Bei militärischen Operationen sind die israelischen Truppen außergewöhnlich brutal und halten sich im besonderen Maße nicht an das Völkerrecht (stimmt zwar beides nicht, aber egal). Das weiß ich, weil Al-Jazeera das so berichtet. Ewigen Ruhm Katar, dem Hort von Frieden und Freiheit! Gerne raune ich auch von "einflussreichen jüdischen Kreisen" in den USA und leugne, dass Juden im Nahen Osten schon lange vor der Gründung Israels nichts zu lachen hatten."
Ja, und dann kann man vielleicht auf den Gedanken kommen, dass die "Israelkritik", die darauf hinausläuft, Israel das Existenz- und Selbstverteidigungsrecht abzusprechen und der Welt zu erklären, dass dieser Staat ein koloniales Projekt sei, eventuell doch etwas antisemitisch sein könnte.
Was das vermeintliche David gegen Goliath angeht:
Erstens ist "der Schwächere" nicht per se im Recht, nur weil er schwächer ist. 1944 waren die Achsenmächte schwächer als die Alliierten. Die Demokratische Volksrepublik Korea ist schwächer als Südkorea.
Zweitens ist Israel militärisch nicht der stärkste Akteur in der Region. Die Streitkräfte sind für die Gegend am kompetentesten - ein himmelweiter Unterschied und mehr der Tatsache geschuldet, dass die arabischen Staaten (meist Diktaturen und oft nach sowjetischem Muster ausgebildet) schlicht keine sonderlich fähigen Streitkräfte haben - wohl aber eine deutlich größere Bevölkerung und im Zweifel die Möglichkeit, aus mehreren Richtungen anzugreifen und die fehlende strategische Tiefe auszunutzen. Israel ist dann stark, wenn es alle verfügbaren Reserven mobilisiert, diesen Zustand kann Israel aber nicht lange durchhalten, weil die Reservisten in der Wirtschaft fehlen, das merkt man schon jetzt.
Darin liegt auch der Grund für die defensive Doktrin Israels und die Tatsache, dass sämtliche israelischen Staatschefs, die Kriege führten (auch die zur bloßen Verteidigung der Existenz), abgewählt wurden. Jeder Krieg kann für Israel nicht nur eine bloße Niederlage bedeuten, sondern die Vernichtung als Staat, daher ist es das oberste Ziel, größere Konflikte zu vermeiden.
Davon abgesehen ist Stärke nicht bloß militärische Stärke, sondern auch politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche. Gerade international wird Israel, wenn es unbequem wird, gerne fallen gelassen und geächtet.
Israels Atomwaffen haben bis jetzt keinen Terroristen abgeschreckt - ihr Wert ist zweifelhaft und schlussendlich kaum mehr als eine Lebensversicherung.
Der Punkt, Israel würde sich an Rache ergötzen, entbehrt so sehr jeder Grundlage, dass ich darauf nicht mal eingehen will.