Tagespolitik allgemein

Das erstarken der Rechten ist zum Teil ja sicher von Russland gefördert. Sprich der Nährboden wurde gelegt. Vielleicht nicht direkt aber die Politische Lage wäre wohl stabiler wenn gewisse Strömungen nicht im Aufwind wären. Die Unfähigkeit der Regierung hat da auch geholfen. Aber ein Deutschland mit einer starken Wagenknecht oder AFD wäre wohl sehr im Sinne Russlands nicht ?
 
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Irgendwie liest sich das immer so, als sei es eine logische Schlussfolgerungen rechts zu wählen, wenn man eine Regierung als unfähig empfindet.
Es scheint zumindest Geschichtlich oft passiert zu sein das in Krisenzeiten Konservativ/Rechts gewählt wird. Den genauen Grund musst du dann wohl bei den Wählern anfragen.
 
Kommt wahrscheinlich auch gar nicht so sehr drauf an, ob er will. Eher, ob ihn die Stegners und Mützenichs lassen. Aber seien wir mal ehrlich: Geht die SPD mit Scholz in den Wahlkampf, ist sie von vornherein auf die Juniorpartner-Rolle gebucht.
Ich glaube nicht, dass jemand in der SPD aktuell genug Gweicht hat, um bei einem Rückzug Scholz´ mit Pistorius den offensichtlichen Kandifaten zu verhindern - sollte der wollen - und das den Wählern verkaufen zu können. Traditionell betrachtet könnten die Vorsitzenden natürlich ihren Anspruch geltend machen, aber das erscheint mir bei beiden doch recht unwahrscheinlich.
Und daher deke ich mir, dass halt die Frage ist, was Pistorius will. Wie schätzt er seine Chancen aktuell ein? Wie schätzt er seine Chancen ein, in vier Jahren noch "heiß" zu sein? Will er generell?
 
@Ian Dice
Diese Diskussion dreht sich doch seit Jahren im selben, dermaßen eng gestalteten Kreis: einige User schmeißen mit dermaßen ultrarechten, menschenfeindlichen und für alle klar erkennbaren Aussagen um sich, dass es die Community beutelt, sie werden drauf angesprochen und sagen dann ganz scheinheilig, dass sie gar nicht rechtsaußen/rassistisch/frauenfeindlich/demokratieverachtend sind (oder aus irgendwelchen wahnwitzigen Gründen sein können), alle nicken bloß und sagen "na gut" und der Kack fängt von vorne an... wir spielen dieses Schauspiel seit Jahren mit und spielen denen dermaßen in die Hände, indem keiner ganz offen und anti-apeacment Klartext redet und sagt: "Schmarrn! Ihr seid so und das weiß halt auch jeder!" Bäh...!
 
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Kommt wahrscheinlich auch gar nicht so sehr drauf an, ob er will. Eher, ob ihn die Stegners und Mützenichs lassen. Aber seien wir mal ehrlich: Geht die SPD mit Scholz in den Wahlkampf, ist sie von vornherein auf die Juniorpartner-Rolle gebucht.

Ich denke, aus Angst vor AfD und BSW sowie aufgrund der (falschen) Lehren, die man aus der Ampel-Koalition ziehen wird, wird man sich nach der Neuwahl in eine Große Koalition flüchten. Und da die SPD durch Scholz' Führungsstil genauso in Umfragen gelitten hat wie die Grünen und die FDP, wird den Vorzug der Regierungsbildung - unter der Annahme, dass das amtliche Wahlergebnis nur marginal von den heutigen Umfragen abweicht - bei der Union liegen. Dank starker medialer Unterstützung haben CDU und CSU ja am lautesten für Neuwahlen getrommelt.

Grüße,
Aiden
 
Warum ist der Pistorius eigentlich so beliebt und wird immer wieder als Ersatz für Scholz genannt?

Meine Einschätzung:

Pistorius erweckt den Anschein, dass er in seinem Ministerium anpackt. Dazu ist er weitestgehend außerhalb der Schusslinie als zwischen den Ampelparteien gestritten wurde, findet aber durch den russischen Angriffskrieg ausreichend in den Medien statt.

Darüber hinaus ist Pistorius kein Grüner. Das erspart auch allerhand "Kritik".

Grüße,
Aiden
 
Die Bundeswehr wird Pistorius mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verlieren. Ob es jetzt über den Weg des Kanzlerkandidaten ist oder die SPD mit Scholz als Juniorpartner bzw. Opposition endet. Für die Truppe ist das sicherlich schade.

Warum ist der Pistorius eigentlich so beliebt

Verrückt, wie lange man zurückschauen muss um einen ähnlich populären und beliebten Bundesminister der Verteidigung zu finden.
 
Die Bundeswehr wird Pistorius mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verlieren. Ob es jetzt über den Weg des Kanzlerkandidaten ist oder die SPD mit Scholz als Juniorpartner bzw. Opposition endet. Für die Truppe ist das sicherlich schade.



Verrückt, wie lange man zurückschauen muss um einen ähnlich populären und beliebten Bundesminister der Verteidigung zu finden.
Der Guttenberg war doch auch recht beliebt oder?
 
Der Guttenberg war doch auch recht beliebt oder?

Die Feuerwehren und Krankenhäuser sind dem Mann bestimmt heute noch dankbar dafür, dass die Wehrpflicht und damit auch die Zivildienstleistenden bis zum heutigen Tage ausgeblieben sind. Seitdem ist das Land permanent unsolidarischer geworden. Vor zwanzig Jahren kannte man es nicht, dass Rettungsdienste und Feuerwehrleute während der Dienstausübung von Passanten angeranzt und zum Teil auch tätlich angegriffen werden.
 
Die Feuerwehren und Krankenhäuser sind dem Mann bestimmt heute noch dankbar dafür, dass die Wehrpflicht und damit auch die Zivildienstleistenden bis zum heutigen Tage ausgeblieben sind. Seitdem ist das Land permanent unsolidarischer geworden. Vor zwanzig Jahren kannte man es nicht, dass Rettungsdienste und Feuerwehrleute während der Dienstausübung von Passanten angeranzt und zum Teil auch tätlich angegriffen werden.

Da solche Taten auch von Leuten begangen werden (siehe auch die Reaktionen auf die Corona-Maßnahmen), die Wehr- und Zivildienst noch mitgemacht haben, bezweifel ich diese Einschätzung.

Dass Deutschland deutlich unsolidarischer geworden ist, liegt meines Erachtens eher an der sozialen Kälte, die spätestens seit den Hartz-Reformen und "Fordern und Fördern" Einzug gehalten hat. Denn seit der realexistierende Sozialismus gescheitert ist und die versprochenen grünen Wiesen der Wende hüben wie drüben doch nicht so grün waren, wurden die Leistungen des Sozialstaates privatisiert und/oder eingeschränkt.

Grüße,
Aiden
 
Da solche Taten auch von Leuten begangen werden (siehe auch die Reaktionen auf die Corona-Maßnahmen), die Wehr- und Zivildienst noch mitgemacht haben, bezweifel ich diese Einschätzung.

:zuck:

Hinzu kommt offenbar eine nicht unerhebliche Geringschätzung. Der Respekt vor Uniformträgern habe enorm abgenommen, vor allem bei jungen Männern zwischen 20 und 29 Jahren, sagte Alfred Gebert, Professor für Psychologie und Soziologie an der Fachhochschule des Bundes in Münster, der Deutschen Welle. Einzelne Studien belegen die hohe Relevanz von Gewalt gegen Einsatzkräfte. Bereits vor etwa fünf Jahren starteten Rettungsdienste und Feuerwehren die Kampagne "Respekt? Ja – Bitte!"

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/silvester-angriffe-feuerwehr-rettungsdienste-100.html

"Gewalt wird wahrscheinlicher, wenn die Täter davon ausgehen, erst einmal anonym bleiben zu können", so Rees weiter. Manchmal unterstützte die Gruppe die Gewalt aktiv, indem angefeuert und gefilmt werde, um es später in den sozialen Medien hochzuladen. Manche trügen passiv dazu bei, indem nicht interveniert werde. "Wie kann es sein, dass niemand von den Umstehenden eingreift, wenn etwa wie an Silvester in Neukölln Gewalt gegen Feuerwehrleute ausgeübt wird?"

Die Uniformierung der Einsatzkräfte trage laut Rees dazu bei, dass diese oft gar nicht mehr als Individuen wahrgenommen würden: "Der Frust und die Wut entladen sich nicht gegen diese Individuen, sondern gegen den abstrakten Staat". An dieser Stelle die Wahrnehmung zu ändern sieht der Gewaltforscher auch als einen Hebel, um das Problem anzugehen: "Wir sprechen hier von Müttern und Vätern, von Töchtern und Söhnen. Die gehen zur Arbeit und wollen nach Dienstschluss einfach nur heil bei ihren Familien ankommen."

Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/gewalt-gegen-einsatzkraefte-102.html

Doch, ich sehe die Gründe durchaus auch darin verortet, dass man keine Berührungspunkte mehr hat. Man hat buchstäblich nie selber Dienst geschoben und weiß daher einfach nix über die Leute, die da vor einem stehen. "Die" und "wir".
 
Doch, ich sehe die Gründe durchaus auch darin verortet, dass man keine Berührungspunkte mehr hat. Man hat buchstäblich nie selber Dienst geschoben und weiß daher einfach nix über die Leute, die da vor einem stehen. "Die" und "wir".

Ich sage auch nicht, dass es kein Faktor sein kann. Ich verneine lediglich, dass es der einzige oder hauptsächliche Grund ist.

Grüße,
Aiden
 
@KdS Ich glaube, du unterschätzt echt, wie tief dieser pazifistische Filz in die SPD hineinreicht. Das Gerücht, dass Scholz das erste Sondervermögen für die Bundeswehr nur mit Mützenichs Hilfe durchgebracht und ihm damit ungewollt zu sehr viel mehr Gewicht innerhalb der Partei verholfen hat, hält sich zu hartnäckig, um nicht irgendwie wahr zu sein. Dazu kommt der neue Generalsekretär der Partei, der prompt an der Zitze von Schröder nuckelt, dem wir einen erheblichen Teil der aktuellen weltpolitischen Katastrophe überhaupt verdanken.

Man hat buchstäblich nie selber Dienst geschoben und weiß daher einfach nix über die Leute, die da vor einem stehen. "Die" und "wir".

Ich stehe grundsätzlich schon hinter der Entscheidung, die Wehrpflicht zugunsten einer Berufsarmee auszusetzen und bin auch kein Fan einer Wiedereinführung, aber als ich damals, frisch bei der Bundeswehr raus, angefangen habe mit lauter 18 Jährigen zu studieren, die bloß ein Gap Year in Australien oder Irland unter dem Gürtel hatten, hat man schon einen gewissen Unterschied bemerkt, ja.
 
@KdS Ich glaube, du unterschätzt echt, wie tief dieser pazifistische Filz in die SPD hineinreicht. Das Gerücht, dass Scholz das erste Sondervermögen für die Bundeswehr nur mit Mützenichs Hilfe durchgebracht und ihm damit ungewollt zu sehr viel mehr Gewicht innerhalb der Partei verholfen hat, hält sich zu hartnäckig, um nicht irgendwie wahr zu sein. Dazu kommt der neue Generalsekretär der Partei, der prompt an der Zitze von Schröder nuckelt, dem wir einen erheblichen Teil der aktuellen weltpolitischen Katastrophe überhaupt verdanken.
Da möchte ich gar nicht grundsätzlich widersprechen. Aber hier geht es um das (nicht existierende) Amt des Spitzenkandidaten. Und da hat die SPD in den letzten zwei Jahrzehnten in der Regel eher Leute auf den Schild gestellt, die tendenziell aus der rechten Seite der Partei kommen (oder zum Zeitpunkt ihrer Kandidatur dort angekommen waren...). Man hätte also eine gewisse Übung darin, deswegen sehe ich es nicht als so unwahrscheinlich, dass man zwar die Faust ballt, sie aber auch dieses Mal in der Tasche lassen würde (falls Scholz da überhaupt einen Gedanken daran verschwendet, sonst sind das sowieos nur Gedankenspiele).
 
Gegenüber der SZ stellte sich Pistorius heute hinter Scholz. So hörte ich es vorhin auch in den DLF-Nachrichten:


Grüße,
Aiden
 
Man hätte also eine gewisse Übung darin, deswegen sehe ich es nicht als so unwahrscheinlich, dass man zwar die Faust ballt, sie aber auch dieses Mal in der Tasche lassen würde (falls Scholz da überhaupt einen Gedanken daran verschwendet, sonst sind das sowieos nur Gedankenspiele).

Aber dann sind die Spitzenkandidaten bisher immer in anderen Zeiten aufgestellt worden, ohne die außen- und sicherheitspolitische Kulisse, vor der das jetzt passieren würde. Ich kann deinen Standpunkt allerdings nachvollziehen und will auch gar nicht zu sehr widersprechen — dass das Ganze davon abhängt, ob Pistorius überhaupt Anspruch auf eine Spitzenkandidatur erhebt, liegt natürlich irgendwo auf der Hand.
 
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