Tagespolitik allgemein

Tja, die Gerichte verbieten Meloni, Flüchtlinge nach Albanien abzuschieben. Meloni tobt und sieht sich in der Opferrolle.

Das gibt ja schon mal einen netten Ausblick wie Merz und AfD reagieren würden, sollte ihr Gesetz in einem erneuten Anlauf doch noch durchkommen, nur um dann vom BVG einkassiert zu werden.
 
Na, wie sich das wohl auf die Verbraucherpreise auswirken wird. :rolleyes:


C.
Das tragische ist dass VW (mal wieder) einer der deutschen Konzerne sein wird die am meisten darunter leiden werden. Die produzieren ihre Autos ja in Mexiko.
 
Das tragische ist dass VW (mal wieder) einer der deutschen Konzerne sein wird die am meisten darunter leiden werden. Die produzieren ihre Autos ja in Mexiko.
Die produzieren für den US-Markt in Chattanooga in Tennesse.

 
Die produzieren für den US-Markt in Chattanooga in Tennesse.

Hm gestern hieß es in der ARD dass 40% der Mexiko Produktion von VW in die USA geht.

@Aztlan Ich war ja letzten Herbst in Chile und war erstaunt wie viele E-Autos und -Busse da jetzt schon aus China unterwegs sind.
 
Könnte mir jemand, der mehr Ahnung von der Materie hat als ich, erklären, inwiefern das Gesetz verfassungswidrig wäre? Dass es EU-Recht bricht (Schengen) verstehe ich…
Deine Frage ist zwar jetzt nicht mehr ganz so relevant, da der Entwurf ja abgelehnt wurde, trotzdem will ich das gerne beantworten, wenn schon jemand an dem Rechtsgebiet Interesse zeigt. Allerdings ist das Ganze nicht ganz leicht zu beantworten, daher muss ich ein wenig ausholen. Im Wesentlichen geht es bei dem Problem um die Frage, ob eine vollständige Abschaffung des Familiennachzugs für subsidiär Geschützte (also solche, die nicht individuell als Person verfolgt wurden, sondern etwa vor einer Kriegslage geflohen sind) vereinbar mit dem grundrechtlichen Schutz von Ehe und Familie nach Art. 6 GG wäre.

Dieser Familiennachzug für den engsten Familienkreis (= Ehegatten und minderjährige Kinder) war bereits früher einmal in der Großen Koalition zeitlich begrenzt für zwei Jahre ausgesetzt worden und ist auch jetzt gerade in gewisser Weise nicht schrankenlos, weil es ein Kontingent von 1000 Personen im Monat gibt, die in diesem Monat maximal auf dieser Grundlage mittels eines zu beantragenden Visums legal nach Deutschland einreisen dürfen. Das Bundesverfassungsgericht hat diese Einschränkungen in der Sache, die also Einschränkungen nur auf zeitlicher Ebene darstellten, nicht beanstandet, sondern sie für zulässig angesehen. Allerdings ließ es offen, ob eine komplette Abschaffung dieses Familiennachzugs mit dem grundrechtlichen Schutz des Schutzes von Ehe und Familie vereinbar wäre. Es gibt ein paar Indikatoren, dass das problematisch sein könnte, weil das BVerfG damals darauf verwiesen hatte, dass eine zeitliche Aussetzung im Sinne der zwei Jahre zumutbar ist - damit also implizierte, dass es schon irgendwo eine zeitliche Grenze für diese Zumutbarkeit geben könnte, zu der es aber nichts weiter ausgeführt hatte (gab dazu ja auch keinen Anlass damals).

Der Unterschied ist jetzt, dass in der alten Fassung, als dieser Familiennachzug also während der Großen Koalition ausgesetzt war, die begrenzte Dauer dieser Aussetzung explizit ins Gesetz aufgenommen wurde. Die Aussetzung wurde damals als Übergangsvorschrift geschrieben (§ 104 Abs. 13 AufenthG), die besagte, dass der grundsätzlich weiterhin bestehende Familiennachzug (nur) für eine bestimmte Zeit nicht gelten soll. Mit dem jetzigen Gesetzesentwurf wäre das aber keine Übergangsvorschrift gewesen, sondern es wäre direkt der Gesetzestext geändert worden, der den Familiennachzug für subsidiär Geschützte regelt (§ 36a AufenthG), und die Regelung hätte besagt, dass der Familiennachzug für diese Personen nicht gewährt wird - ohne jede zeitliche Befristung. Das kommt also einer Abschaffung gleich, da mit dem Gesetzesvorschlag keinerlei Instrument etabliert worden wäre, dass der Familiennachzug irgendwann wieder kommen wird.

Die Argumentation von Merz, dass das also ja alles schon mal da gewesen sei und deswegen schon gar nicht verfassungswidrig sein könne, ist also unredlich. Es wird definitiv nicht das Gleiche geregelt wie während der Großen Koalition, sondern es ist erheblich strenger. Umgekehrt kann man aus meiner Sicht aber auch nicht sagen, dass es definitiv verfassungswidrig ist, denn das BVerfG hat das zwar (sehr latent) angedeutet, sich aber praktisch dazu noch kaum ausgelassen.


Nebenbei noch eine andere Sache, die damit zusammenhängt:

Es gibt aktuell ein merkwürdiges Narrativ, das den Schutzstatus des subsidiären Schutzes in der Öffentlichkeit irgendwie herabwürdigen soll, indem man merkwürdige Dinge darüber darstellt, wie beispielsweise, dass es sich ja um "gar kein dauerhaftes Aufenthaltsrecht" handle. Besonders schlimm war das zuletzt bei Maischberger, als diese im Gespräch mit Scholz behauptet hatte, es handele sich nicht um einen Aufenthaltstitel, was schlichtweg falsch ist und von ihm nicht einmal korrigiert wurde. Aber daran merkt man, dass sich bereits selbst in informierteren Kreisen schon ein gewisses Bild etabliert hat, dass der subsidiäre Schutz irgendwie ja doch gar kein so richtiger Schutz sei.

Es ist aber überhaupt nicht ungewöhnlich, dass Aufenthaltstitel nicht dauerhaft sind. Im Gegenteil, das gilt sogar für die meisten Aufenthaltstitel. Selbst jede Aufenthaltserlaubnis einer Fachkraft, die nach Deutschland kommt, ist befristet und somit nicht dauerhaft. Erst im Laufe der Jahre kann man dann zu einem dauerhaften Aufenthaltsrecht kommen - das können aber subsidiär Geschützte unter den gleichen Voraussetzungen wie andere. Die sind also rechtlich nicht schlechter gestellt als viele andere Personen mit ganz anderen Aufenthaltserlaubnissen. Das jetzt nur für den subsidiären Schutz als abwertendes Argument zu verwenden, ist für mich extrem auffällig. Vor allem, weil im Wahlprogramm der Union nun sogar die komplette Abschaffung des subsidiären Schutzes steht (ja, nicht des Familiennachzugs, sondern des Status als solcher!). Das war übrigens laut Bundesamt für Verfassungsschutz vor etwa zehn Jahren noch ein Indikator für eine rechtsextreme Forderung. Erinnert sich noch jemand daran, wie wichtig der Union die Unterscheidung zwischen Wirtschaftsflüchtling und Bürgerkriegsflüchtling war? Nun ja. Das nennt man dann wohl erfolgreiche Diskursverschiebung.

Zumal beim subsidiären Schutz auch hinzukommt, dass die Ausländerbehörde eine solche Aufenthaltserlaubnis sogar so lange verlängern muss, bis eine völlig andere Behörde (= Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) aktiv von sich aus tätig wird und die Entscheidung trifft, dass der Grund für die Flucht nicht mehr fortbesteht. Das ist das, was jetzt beispielsweise syrischen Staatsangehörigen durch das Ende des Krieges durchaus irgendwann passsieren könnte. Sie sind aber andererseits ein gutes Beispiel dafür, wie lange Personen mit subsidiärem Schutz häufig in Deutschland sind: sehr viele Jahre. Und häufig, zumindest wenn sie das wollen und beraten werden, können sie auf Antrag bereits lange vor dem Ende der Kriegssituation eben tatsächlich in ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht springen, weil sie u. a. arbeiten und integriert sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Feiern" klingt nach dem Artikel mMn etwas zu viel... zusammenkommen wäre passender. Die haben sich zusammen mit mehreren anderen getroffen, so what. Ich bin mal so naiv und glaube dem Bericht, dass diese Einladung schon länger geplant war, vermutlich bevor jemand ahnen konnte, was Merz für BS anstellt. Und da viele für die Sitzung in Berlin sein sollten, wurde das wohl so angesetzt vom Herrn laschet.

Schätze, solche treffen sind "relativ" normal.
 
Diese nervigen Überschriften die suggerieren, als sei da natürlich (!) etwas geplant gewesen. Manchmal bekomme ich das Gefühl, der AfD wird einfach nur der rote Teppich ausgerollt.

Sonst gäbe es ja nix zu berichten. Manchen Zeitungen wäre es wohl am liebsten es gäbe Verhältnisse wie in den USA, wo man mittlerweile das Gefühl hat dass die Mitglieder beider Parteien sich wirklich an die Gurgel wollen.
 
Manchmal bekomme ich das Gefühl, der AfD wird einfach nur der rote Teppich ausgerollt.

Die Springerpresse macht schon seit tagen wieder die abartigsten Schlagzeilen.

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Solche Treffen sind keine Seltenheit und auch nicht verwerflich.
Politiker verschiedener Parteien sind oftmals Duzfreunde oder gar Blutsverwante.
Bestes bzw bekanntestes Beispiel dürften die Vogel Brüder sein.
Solche Treffen sollten nicht einmal eine Meldung wert sein.
 
Ich finde es auch befremdlich, dass Politiker unterschiedlicher Parteien sich scheinbar hassen müssen. Das sind trotz unterschiedlicher Meinungen ja immer noch Arbeitskollegen, die viele Stunden am Tag im Parlament oder Ausschüssen miteinander verbringen und abseits der Politik ganz viele andere Interessen gemeinsam haben können.
 
Kurze anekdotische Folge des Merzschen Vorgehens:

Mein bester Freund hat heute mit seiner Familie und seiner Ü80-Mutter zu Mittag gegessen. Die Dame ist eine alteingessene CDU-Wählerin. Heute hat sie meinen Freund gefragt, ob er eine Wahlempfehlung für sie habe, die CDU werde sie dieses Mal auf keinen Fall mehr wählen...
 
Solche Treffen sind keine Seltenheit und auch nicht verwerflich.
Politiker verschiedener Parteien sind oftmals Duzfreunde oder gar Blutsverwante.
Bestes bzw bekanntestes Beispiel dürften die Vogel Brüder sein.
Solche Treffen sollten nicht einmal eine Meldung wert sein.

Zu Zeiten der Bonner Republik war es in der doch recht überschaubaren Bundeshauptstadt Gang und Gäbe, dass man Politiker unterschiedlicher Parteien, selbst nach erbitterten Debatten, in verschiedenen Kneipen und Restaurants am Tresen oder am gleichen Tisch bei einem Bier antreffen konnte, oder am "Bundesbüdchen" bei einer Bockwurst. Das war zu dieser Zeit allerhöchstens als amüsante Anekdote eine Meldung wert.

C.
 
Zu Zeiten der Bonner Republik war es in der doch recht überschaubaren Bundeshauptstadt Gang und Gäbe, dass man Politiker unterschiedlicher Parteien, selbst nach erbitterten Debatten, in verschiedenen Kneipen und Restaurants am Tresen oder am gleichen Tisch bei einem Bier antreffen konnte, oder am "Bundesbüdchen" bei einer Bockwurst. Das war zu dieser Zeit allerhöchstens als amüsante Anekdote eine Meldung wert.

C.

Ich versteh die Aufregung, die die Bild hier produzieren will nicht.
Persönlich bin ich eher froh das, trotz dieser harten und hitzigen Debatte gestern, die Gräben nicht so tief sind, das man sich privat auf die schnauze haut wenn man sich trifft.
Da is es mir lieber die trinken privat einen, reden vielleicht über dies und das und denken im endeffekt nochmal über alles nach und handeln das nächste mal anders.
 
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