Tagespolitik allgemein

Naja, die Kurden könnten durchaus den IS aufhalten. Die kurdischen Milizen (YPG, PKK, Peschmerga) haben um die 200.000 Mann unter Waffen was selbst den pessimistischsten Schätzungen viermal mehr sind als der IS. Als reines Zahlenspiel eine klare Sache. Aber stimmt, wer weiß ob die Kurden überhaupt Lust haben den IS derart zu bekämpfen oder aber einfach ihre traditionellen Rückzugsgebiete erobern und halten wollen. Zukunft hat der IS aber eher nicht.
 
Da schlägt momentan schon einiges auf die Islamisten ein.

Mit Sicherheit, nur gibt jeder neue Tag dem IS die Möglichkeit weiterhin Frauen, Andersgläubige und Zivilisten zu massakrieren und zu vergewaltigen. Zumal auch jede der Gruppierungen, die den IS momentan bekämpft, andere Ziele zu haben scheint. Ich möchte z.B nicht wissen, was die schiitischen Milizen, die von al-Maliki zum Kampf gegen den IS aufgerufen wurden, noch an Verbrechen verüben werden - vor einiger Zeit jedenfalls, habe ich einen Bericht gelesen, dass sich ebendiese Milizen in Bagdad aufgeführt haben, wie die Axt im Walde. Und Einigkeit herrscht bei weitem auch nicht innerhalb dieser - ich nenne es mal so - Koalition. Die Peschmerga und die PKK können sich, meines Wissen, beispielsweise nicht ausstehen und arbeiten auch nicht zusammen; dabei sind es aber anscheinend nur noch die Kampfverbände der PKK und die YPG, die den Yesiden auf dem Boden zu Seite stehen.
 
Mit Sicherheit, nur gibt jeder neue Tag dem IS die Möglichkeit weiterhin Frauen, Andersgläubige und Zivilisten zu massakrieren und zu vergewaltigen. Zumal auch jede der Gruppierungen, die den IS momentan bekämpft, andere Ziele zu haben scheint. Ich möchte z.B nicht wissen, was die schiitischen Milizen, die von al-Maliki zum Kampf gegen den IS aufgerufen wurden, an Verbrechen verüben werden. Und Einigkeit herrscht bei weitem nicht, unter dieser Koalition. Die Peschmerga und die PKK können sich, meines Wissen, beispielsweise nicht ausstehen und arbeiten auch nicht zusammen; dabei sind es anscheinend nur noch die Kampfverbände der PKK, die den Yesiden auf dem Boden zu Seite stehen.

Nein, Gräultaten werden diese Waffen leider nicht verhindern, zumindest nicht sofort. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es nicht ewig dauern wird, bis man Indizien oder Beweise findet, dass mit dem ein oder anderen G36 aus den Beständen des BMVg der ein oder andere IS-Anhänger hingerichtet wird, aber das ist ein Risiko, welches man eingehen muss, wenn man den IS zurückdrängen möchte. So zynisch das auch klingen mag, ist es so möglicherweise die nachhaltigere Herangehensweise, und ein akzeptabler Preis in Vergleich zu den Kosten an Menschenleben, die sonst den Islamischen Staat zum Opfer fallen (sowohl mit als ohne Intervention durch bspw. NATO-Bodentruppen).

Was du ansonsten ansprichst, ist das zumindest nach außen hin fehlende strategische Konzept hinter den Waffenlieferungen. Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass man in den Hinterzimmern der Diplomaten z.B. die Gründung eines kurdischen Staates bespricht, aber momentan wirkt es eher so, als ist das erste und einzige Ziel zunächst, die Islamisten zu stoppen. Was danach kommt und ob wir es bereuen werden; who knows?
 
Toten ISlern werde ich in diesem Leben sicherlich keine Träne nachweinen, die Frage ist nur, ob man Feuer mit Feuer bekämpfen kann - und was übrig bleibt, sobald der IS besiegt ist. Natürlich, kann man sich schiitische Milizen zunutze machen, um den IS aufzuhalten, aber diese Banden heben sich bestenfalls nur geringfügig von den IS-Sunniten ab. Gerade solche strategische Kurzsichtigkeit ist oder war es, die es dem IS überhaupt ermöglicht hat, zu dem zu werden, was er heute ist. Aber gut, was die Zukunft bringt, werden wir eben auch erst in der Zukunft sehen.
 
Natürlich, kann man sich schiitische Milizen zunutze machen, um den IS aufzuhalten, aber diese Banden heben sich bestenfalls nur geringfügig von den IS-Sunniten ab.

Wenn es so geringfügig ist, dass die Schiiten kein Kalifat ausrufen was auf Massenhinrichtungen und Vertreibung beruht, ist man imo zumindest etwas besser dran.
 
Es bleibt abzuwarten, was passiert. Was aber ganz sicher nicht passieren wird: das Sunniten und Schiiten sich in irgendeiner Weise aussöhnen und es nicht zu schiitischen Racheverbrechen kommt. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
 
Da sollte man aber auch nicht nach einer 1300-jährigen Fehde von ausgehen. Von Außen ist dieser Konflikt sowieso nicht zu lösen, von daher sollte sich das Augenmerk erstmal auf den IS richten und die Gefahr die von diesem ausgeht. Denn eine Aussöhnung kann man nicht erwarten, wenn man einen Staat duldet, der Minderheiten hinrichtet wie es ihm gefällt. Das ist erstmal vorrangiges Ziel und dann heißt es eben abwarten und Tee trinken und schauen was die Iraker und Syrer so als Volk hinkriegen.
 
Toten ISlern werde ich in diesem Leben sicherlich keine Träne nachweinen, die Frage ist nur, ob man Feuer mit Feuer bekämpfen kann - und was übrig bleibt, sobald der IS besiegt ist. Natürlich, kann man sich schiitische Milizen zunutze machen, um den IS aufzuhalten, aber diese Banden heben sich bestenfalls nur geringfügig von den IS-Sunniten ab. Gerade solche strategische Kurzsichtigkeit ist oder war es, die es dem IS überhaupt ermöglicht hat, zu dem zu werden, was er heute ist. Aber gut, was die Zukunft bringt, werden wir eben auch erst in der Zukunft sehen.

Leider muss man sich mit dem Gedanken anfreunden, dass das Land auch nach einem Sieg über den IS ein Pulverfass bleibt. Als kleine Hoffnung werte ich mal, dass Malikis Zeit vorbei zu sein scheint und so zumindest eine Chance besteht, dass man sich um eine Aussöhnung bemüht - allerdings kann ich seinen Nachfolger nicht einschätzen. Dieser Konflikt wird sicher noch viele Menschenleben fordern, aber muss zumindest zu keinem Völkermord führen.
 
Im Ukrainekonflikt ist es derweilen überflüssig geworden, über "prorussische Terroristen/Separatisten" zu reden. Jetzt kann man ganz bewusst den Begriff "Russische Armee" verwenden.
Die Russische Armee treibt ihre Offensive in der Ukraine heftig voran. Mittlerweile ist ihr sogar schon der Flughafen von Luhansk in die Hände gefallen, der unter der Kontrolle ukrainischer Soldaten war.
Während die EU stärkere Sanktionen gegen Russland vorbereitet, plant Cameron eine 10.000-Mann-starke Eingreiftruppe. Mehr Infos dazu am 4. und 5. September beim NATO-Gipfel in Wales.
Briten planen angeblich Osteuropa-Eingreiftruppe - 10.000 Soldaten - Welt - krone.at

Was Deutschland ablehnt, wird für die Ukraine notwendig: Ein NATO-Beitritt.
Ich persönlich war bis zur endgültigen Eskalation der Situation gegen eine Aufnahme der Ukraine, um Russland nicht zu verärgern. Doch mit der Abschlachtung von Ukrainern und des Raubes ihres Landes hat Putin letztlich ganz alleine dafür gesorgt.
 
So eine Eingreiftruppe bringt ja nichts, wenn man nicht bereit ist, sie einzusetzen. Es ist ja nicht so, als hätte man von Seiten der NATO derzeit 0 Handlungsmöglichkeiten, der Ukraine den Rücken zu stärken; man will einfach nicht.
 
So eine Eingreiftruppe bringt ja nichts, wenn man nicht bereit ist, sie einzusetzen.
Wer sagt, dass man nicht bereit ist, sie einzusetzen? Die letztendlichen Infos werden aber sowieso erst in 3-4 Tagen bekanntgegeben.

Es ist ja nicht so, als hätte man von Seiten der NATO derzeit 0 Handlungsmöglichkeiten, der Ukraine den Rücken zu stärken; man will einfach nicht.
Auch wenn man zögert, weil es eben ein entsprechendes Gesetz gibt, welches die Aufnahme der Ukraine nicht gestattet. Vielleicht überdenkt man das ganze ein bisschen, wenn man im Hinterkopf behält, dass ein lügender und machthungriger Diktator gerade ein Volk abschlachtet und ihr Land wegnimmt, nur weil es sich gegen ihn und seinen schlechten Einfluss auf ihr Land stellt.
 
Was mir das sagt? Die Tatsache, dass man bisher keinerlei Anstalten gemacht hat, die Ukraine substantiell über Sanktionen, die weltweit gefürchteten Appelle deutscher Außenminister und "ernste" Telefonate hinaus zu unterstützen. Wenn man sich sogar gegen die Klassiker, also Waffenlieferungen oder die Entsendung von "Militärberatern" entscheidet, wird man ganz sicher keine direkte Konfrontation riskieren. Das wäre quasi der letzte Schritt vor dem Ersten, und daran hat man in der NATO kein erkennbares Interesse. Es geht hier nur um den Aufbau der Drohkulisse, damit man nach außen hin sagen kann, man reagiere und will sich künftig nicht so nass machen lassen; nach einem ersten Eindruck eine Kundgebung der Populismus-Stufe Seehofer.

Darüber hinaus kann man mit 10.000 Soldaten alleine vielleicht den prorussischen Separatisten eins aufs Dach geben und den ein oder anderen Verband zurückschlagen, aber gegen das, was da vermutlich noch hinter der Grenze wartet, kann es schnell hässlich werden. Da bräuchte es dann ein tiefergehendes Konzept, welches eine rasche Versorgung und Verlegung weiterer Verbände beinhaltet, nicht zu vergessen den Ehrgeiz, konventionelle Streitkräfte für diese ureigene Aufgabe wieder zu stärken.
 
Was mir das sagt? Die Tatsache, dass man bisher keinerlei Anstalten gemacht hat, die Ukraine substantiell über Sanktionen, die weltweit gefürchteten Appelle deutscher Außenminister und "ernste" Telefonate hinaus zu unterstützen. Wenn man sich sogar gegen die Klassiker, also Waffenlieferungen oder die Entsendung von "Militärberatern" entscheidet, wird man ganz sicher keine direkte Konfrontation riskieren. Das wäre quasi der letzte Schritt vor dem Ersten, und daran hat man in der NATO kein erkennbares Interesse. Es geht hier nur um den Aufbau der Drohkulisse, damit man nach außen hin sagen kann, man reagiere und will sich künftig nicht so nass machen lassen; nach einem ersten Eindruck eine Kundgebung der Populismus-Stufe Seehofer.
Und Putin weiß, dass die NATO, besonders EU, noch lange zögern wird. Schließlich ist sein Reich kein Zuckerschlecken als Gegner. Also bringt er einfach alles schnell hinter sich, errichtet sein "Novorossija" und sein Staatsgebiet ist wieder einmal größer. Zudem hat er einen direkten Weg zur Krim, wenn er die Südostukraine annektiert hat. Kein Zeitpunkt für ihn ist besser als jetzt, das alles durchzuführen, wo der Westen sich noch nicht traut und sogar noch sehr uneinig ist. Wahrscheinlich müssen die Russen auch noch einige europäische Passagierflugzeuge abschießen, bis auch der letzte europäische Staat versteht, mit wem sie es da eigentlich zu tun haben. Annexionen irgendeines unwichtigen Landes reichen ja nicht aus.

Darüber hinaus kann man mit 10.000 Soldaten alleine vielleicht den prorussischen Separatisten eins aufs Dach geben und den ein oder anderen Verband zurückschlagen, aber gegen das, was da vermutlich noch hinter der Grenze wartet, kann es schnell hässlich werden. Da bräuchte es dann ein tiefergehendes Konzept, welches eine rasche Versorgung und Verlegung weiterer Verbände beinhaltet, nicht zu vergessen den Ehrgeiz, konventionelle Streitkräfte für diese ureigene Aufgabe wieder zu stärken.
Ein großer Anteil von dem, was hinter der Grenze stand, ist inzwischen schon in der Ukraine. 10.000 Soldaten klingen dagegen schon lange wie ein Witz. Vielleicht geht es einfach mal darum, zu sehen, wie die russischen Truppen auf nicht-ukrainische Soldaten reagieren. Schließlich wollen sie "ihre" Bevölkerung von den "Faschisten der Ukraine" bewahren. Wenn sich ihnen dann Engländer, Niederländer etc. in den Weg stellen, braucht Putin neue Ausreden. Oder bestenfalls hört er auf. Was aber Cameron wirklich damit vor hat, darauf bin ich aber noch gespannt.
 
Ja, ich glaube mittlerweile auch, dass Putin so lange weitermacht, wie man ihn lässt. Eine Bedrohung für andere Staaten in Osteuropa, vor allem im Balkan und dem Baltikum, sehe ich aber nicht. Die sind dafür zu stark in die EU/NATO integriert und die Voraussetzung nicht nur damit ganz andere als in der Ukraine. Da die russische Wirtschaft aber langsam spürbar unter Druck gerät, wird man das Spiel wohl nicht ewig auf diesem Level betreiben können - der Rubelkurs spricht da schon seine eigenen Bände.

Ein großer Anteil von dem, was hinter der Grenze stand, ist inzwischen schon in der Ukraine. 10.000 Soldaten klingen dagegen schon lange wie ein Witz. Vielleicht geht es einfach mal darum, zu sehen, wie die russischen Truppen auf nicht-ukrainische Soldaten reagieren. Schließlich wollen sie "ihre" Bevölkerung von den "Faschisten der Ukraine" bewahren. Wenn sich ihnen dann Engländer, Niederländer etc. in den Weg stellen, braucht Putin neue Ausreden. Oder bestenfalls hört er auf. Was aber Cameron wirklich damit vor hat, darauf bin ich aber noch gespannt.

Russland soll mehrere zehntausend Soldaten vor der Grenze haben, die sind mit Sicherheit noch längst nicht alle in der Ukraine. Eine solche NATO-Eingreiftruppe macht man auch nicht in ein paar Wochen gefechtsbereit, so etwas dauert seine Zeit, und die haben wir in der Ukraine nicht.
 
Eine solche NATO-Eingreiftruppe macht man auch nicht in ein paar Wochen gefechtsbereit, so etwas dauert seine Zeit, und die haben wir in der Ukraine nicht.

Ich weiß nicht ob diese Eingreiftruppe was mit der NATO zu tun hat. Schließlich hat die NATO schon eine Eingreiftruppe aufgestellt, die NATO Response Force.
 
Ja, ich glaube mittlerweile auch, dass Putin so lange weitermacht, wie man ihn lässt. Eine Bedrohung für andere Staaten in Osteuropa, vor allem im Balkan und dem Baltikum, sehe ich aber nicht. Die sind dafür zu stark in die EU/NATO integriert und die Voraussetzung nicht nur damit ganz andere als in der Ukraine. Da die russische Wirtschaft aber langsam spürbar unter Druck gerät, wird man das Spiel wohl nicht ewig auf diesem Level betreiben können - der Rubelkurs spricht da schon seine eigenen Bände.
Ich denke auch, dass Polen, Litauen etc. Ruhe bewahren können. Russland wird die nicht anrühren, da bin ich mir sehr sicher. Natürlich ist aber Sorge trotzdem berechtigt, schließlich hat man bis jetzt ja auch gesehen, wie unberechenbar Putin ist.

Russland soll mehrere zehntausend Soldaten vor der Grenze haben, die sind mit Sicherheit noch längst nicht alle in der Ukraine.
Habe ich auch nicht gesagt. "Ein großer Anteil, von dem was hinter der Grenze stand[...]"

Sterben für die Ukraine?
Klingt spassig. :rolleyes:
Putin würde es nicht wagen, die Ukraine weiter anzugreifen, sollte sie in der NATO sein. Und sollte es zu einer Mitgliedschaft der Ukraine kommen, hat sie es ganz alleine ihm zu verdanken.
 
Putin würde es nicht wagen, die Ukraine weiter anzugreifen, sollte sie in der NATO sein. Und sollte es zu einer Mitgliedschaft der Ukraine kommen, hat sie es ganz alleine ihm zu verdanken.

Putin würde es erst gar nicht zulassen das die Ukraine überhaupt einen Aufnahmeantrag stellt.
Und die NATO nimmt keine Staaten auf die sich im Krieg/Konflikt befinden.
 
Putin würde es erst gar nicht zulassen das die Ukraine überhaupt einen Aufnahmeantrag stellt.
Jap, die Ukraine wird es sehr schwer haben, in die NATO zu kommen. Besonders wenn Putin schon droht, bis nach Kiew vorzudringen. Aber Russland ist ja überhaupt nicht involviert...

Und die NATO nimmt keine Staaten auf die sich im Krieg/Konflikt befinden.
Mal schauen, was die NATO dazu in den kommenden Tagen in Wales dazu sagt. Ich glaube es bleibt zunächst einmal bei der Eingreiftruppe Camerons.
 
Jap, die Ukraine wird es sehr schwer haben, in die NATO zu kommen. Besonders wenn Putin schon droht, bis nach Kiew vorzudringen. Aber Russland ist ja überhaupt nicht involviert...

Ebend, das ist ein deutlicher Hinweis des Kremel darauf das man ganz schnell in Kiew die Lichter ausknipsen kann.

Mal schauen, was die NATO dazu in den kommenden Tagen in Wales dazu sagt. Ich glaube es bleibt zunächst einmal bei der Eingreiftruppe Camerons.

Die NATO wird die Ukraine sicher nicht ganz schnell aufnehmen weil man sich dann sofort im Krieg mit der Atommacht Russland befindet.
Und vor die Wahl geschtellt ob man die Ukrainer über die Klinge springen lässt oder selber drüber springt, dürfte die Antwort wohl klar sein.
 
Zurück
Oben