Tagespolitik allgemein

Das war auch mein erster Gedanke.
Frage an Dich und andere: Gibt es irgendwo halbwegs neutrale Schilderungen des Ablaufs dieses Angriffs?

Der Ablauf soweit mir bekannt. Zeitangaben sind in UTC + 4 Std. 30 Min.

21:12
Das PRT Kommando in Kunduz wird darüber informiert, dass zwei Tanklaster durch einen fingierten Checkpoint, durch feindliche Kräfte gekapert wurden.

23:14
Die Tanklaster bleiben beim Überqueren des Kunduz-Flusses stecken und werden zeitnah durch einen B-1 Bomber entdeckt. Dieser bleibt etwa 15 Minuten vor Ort und meldet bewaffnete Personen in der näheren Umgebung. Dann muss der Bomber wegen Spritmangel abdrehen.

23:34
Zwei amerikanische F-15E Kampfbomber treffen ein und überwachen das Vorgehen und die Umgebung. Ab diesem Zeitpunkt besteht eine Live Verbindung zum PRT Kunduz.
Zeitgleich bestätigt eine örtliche afghanische Quelle mehrmals, dass es sich bei den Tätern um regierungsfeindliche Kräfte handelt.

1:39
Oberst Klein, der Kommandeur des PRT Kunduz beschließt den Luftangriff in der Annahme das Zivilisten nicht gefährdet seien.

1:49
Eine F-15E wirft zwei JDAM vom Typ GBU-38 ab (jeweils 90 kg Sprengstoff pro Gefechtskopf).
Luftaufnahmen zeigen 56 mutmaßlich Tote und 14 flüchtige Personen.


Es ist mehrmals von einer dritten Quelle die Rede was für Spezialkräfte spricht. Da die Bundeswehr aber keine Details dazu äußert, kann man nur davon ausgehen das es sich um das KSK handelt, da deren Einsätze grundsätzlich Geheim sind und die Bundeswehr eine No-Comment-Strategie verfolgt. Die Rede ist außerdem von einem Trupp britischer SBS oder amerikanischer SOF (von denen zumindest 300 im Norden Afghanistans operieren), was aber ohne jegliche Bestätigung ist.

Genauso unklar ist die Herkunft der Täter. Es könnten Taliban sein, es könnten aber auch einfach Marodeure sein oder sogenannten Teilzeit-Insurgenten, also Personen die von den Taliban Geld bekommen um Stress zu machen.

EDIT:

Der Ort des Geschehens, markiert mit MARKER A:

Keine Ahnung wie man das verlinkt! Die Koordinaten: 36°36′51″N / 68°52′38”O
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein Solo möchte das wir von den Hamas überrant werden damit seine Politik der Null-Gegenwehr auch anerkannt wird...

Die heutigen Kriege sind sowieso Wirtschaftskriege...aber da wollen die Deutschen mal zeigen das sie auch anders können, einen Fehler machen und wir kommen ins Fadenkreuz...

ja, immer sind wir deutschen die bösen dabei sind wir alle so gute leute die nur von siegemrächten unterdrückt werden weil vor 70 jahren ein alien unsere regieurng übernommen hat...

natürlich sehe ich ein, dass man armeen braucht. ablehnen kann ich den beruf soldat trotzdem. ebenso wie die deutsche beteiligung am afghanistankrieg und krieg als mittel zur durchsetzung wirtschaftlicher/politischer ziele.

und ich finde es äußerst bizarr, wie hier von hamas und taliban gefaselt wird, in einem atemzug mit al'qaida und daraus dann eine argumentatiosnkette für das sterben von menschen in afghanistan wird. jeder hier weiß doch, dass der angriff auf dieses land reine show und purer aktionismus war. jetzt sitzen die terroristen eben in pakistan, was für ne leistung
 
natürlich sehe ich ein, dass man armeen braucht. ablehnen kann ich den beruf soldat trotzdem. ebenso wie die deutsche beteiligung am afghanistankrieg und krieg als mittel zur durchsetzung wirtschaftlicher/politischer ziele.
Den Beruf ablehnen und jene die ihn ausüben zu verteufeln sind aber schon zwei verschiedene Paar Schuh. Letzteres hattest du getan. Ob du es wortwörtlich so nimmst oder du dich nur doof ausgedrückt hast, weiß ich nicht.

und ich finde es äußerst bizarr, wie hier von hamas und taliban gefaselt wird, in einem atemzug mit al'qaida und daraus dann eine argumentatiosnkette für das sterben von menschen in afghanistan wird. jeder hier weiß doch, dass der angriff auf dieses land reine show und purer aktionismus war. jetzt sitzen die terroristen eben in pakistan, was für ne leistung
Ähnlich bizarr finde ich die sehr weit hergeholte Nazikeule zu dem Thema. Aber was solls...

Sterben dort die Menschen? Befindet sich das Land in einem Bürgerkriegszustand? Sollte man diese Leute so dort allein lassen?
Das sind die Fragen für die man antworten haben sollte, wenn man "Bundeswehr raus aus Afganistan" aufs Wahlplakat schreibt.

Die Fragen wo nun Terroristen sitzen, ob diese überhaupt ein Problem für Deutschland sind, oder ob die Umstände des Einmarsches in Afganistan wirklich koscher waren, mögen zwar sehr interessant sein, und man sollte sie auch mal beantworten, doch für eine Truppenpräsenz in Afganistan sind sie unerheblich.
Ganz unabhängig davon wo nun Terroristen sitzen oder ob diese überhaupt eine Bedrohung für Deutschland sind.
 
(...) und ja, ich habe nichts übrig für Soldaten, ob nun Deutsche, Türken, Briten usw. ich finde es traurig, dass aus meinem Abschlussjahrgang 3 Leute beim Bund sind weil es ihre einzige berufliche Perspektive war (...).
Die Bundeswehr als Auffangbecken für gescheiterte, zivile Existenzen ist ein mittlerweile völlig überholtes Märchen. Wer in Afghanistan Dienst tut, macht das entweder, weil er a) Zeit-/ Berufssoldat und das dementsprechend Teil der Arbeit ist oder er b) als Wehrdienstleistender freiwillig (!!!) in den Einsatz geht. Also verschone mich bitte mit der Mär deiner armen Mitschüler, die von den Umständen zum Militär gezwungen werden, weil der Arbeitsmarkt ja so schlecht ist. Heutzutage wird kein Mensch zum Dienst gezwungen, Wehrpflicht als solche zu bezeichnen grenzt an Hohn. Deine Mitschüler hätten ebenso verweigern und Ersatzdienst leisten können. Ich kenne selbst einige Fälle, die über ihren Zivildienst an eine Stelle im pflegerischen/karitativen Bereich gekommen sind.

Daraus folgernd, dass die Jungs und Mädels in Afganistan freiwillig (zu dem Begriff komme ich gleich noch einmal) sind und dir daraus vielleicht eine kleine Portion Respekt erwachsen könnte, habe ich bei deiner Argumentation um ehrlich zu sein bereits nach zwei Beiträgen aufgegeben. Wenn man die Sonnenbrille nicht abnimmt, bleibt es auch am hellichten Tag recht düster.
Weißt du, wenn mir ein Polizist auf die Pelle rückt, weil ich betrunken in der Öffentlichkeit gegen eine Mauer pinkle und der dabei schlechte Laune hat und mich anfährt, mir eine Strafe aufbrummt, dann ärgere ich mich und verteufel den Kerl. Ebenso wenig muss mir die Behandlung von Fußballfans durch manche Polizei alles andere als gefallen, ich sie sogar aufgrund ekelhafter "Leibesvisitationen" bei weiblichen Fans komplett und strikt ablehnen. Trotzdem weiß ich um die Wichtigkeit und die Härte des Polizeiberufes und zolle meinen Respekt den Leuten, die ihn ausüben. Schwarze Schafe kann man dabei immer noch aussortieren. Um nichts anderes geht es.

Was die Freiwilligkeit angeht: Dass es bei Zeit-/Berufssoldaten manchmal Sarkasmus gleicht, davon zu sprechen, ist mir durchaus bewusst. Ich war selbst zwei Jahre Soldat, kenne Fälle, in denen v.a. ärztliches Personal beinahe mehr Zeit im Einsatzland als zuhause verbracht hat. Das stinkte den Kameraden gewaltig und nicht nur eine Beziehung ist daran zerbrochen. Aber in fast allen Fällen habe ich mitbekommen, dass letztlich allen klar war, dass dies nun einmal zum Beruf dazu gehörte, so elend das auch manchmal ist. Jeder hat sich den Job freiwillig ausgesucht, selbst jene, die in der Prä-9/11 Zeit eingetreten sind. Man konnte nicht naiv davon ausgehen, dass die Bundeswehr bis ans Ende aller Tage nur zuhause als steuerfressendes Ungeheuer darauf wartet, irgendwann den bösen Ivan (den es ja auch bald nicht mehr gab) abzuwehren. Zeiten ändern sich, so wenig einem das auch gefallen mag. Willst du etwas an den Einsätzen der Bundeswehr ändern, oder deinen Unmut über diese äußern, dann marschiere zur Wahl und mache dein Kreuzchen an der entsprechenden Stelle.
es ist für mich eine der gründe, cdu und spd für unwählbar zu halten, dass sie aus reinem kalkül nicht dne mut haben, diesen einsatz endlich als krieg zu bezeichnen.
An dieser Stelle gebe ich dir aus vollem Herzen Recht. Man scheut sich, das unpopuläre K-Wort zu benutzen, weil wir in Deutschland damit ja irgendwie ein Problem haben. Letztlich ist die Bezeichnung aber auch egal, solange die Soldaten im Einsatz das Gefühl haben, dass man zuhause vielleicht aus guten Gründen nicht hinter dem Einsatz steht, aber dafür umso mehr hinter ihnen selbst. Das ist hier in diesen Grenzen aber scheinbar nicht möglich. Woher das kommt, kann ich nur spekulieren. Ich tippe auf Unwissenheit und Ignoranz. Geht man zum Bund, kriegt man meist Argumente um die Ohren gehauen, da wird eh nur gesoffen, neun Monate auf Staatskosten rumgammeln und das war es dann. Noch immer genießt der Zivildienst eine (man beachte: meine persönliche Erfahrung) eine deutlich höhere Akzeptanz als der Wehrdienst. Einen Behindertenbus fahren, als Beispiel, ist in den Augen des typischen deutschen Gutmenschen immer noch um einiges wichtiger, als aktiv zur Sicherheit des eigenen Landes beizutragen. Was nicht heißt, dass ich Zivildienst für weniger wertvoll erachte, ganz im Gegenteil.
Wie es aber wirklich in der Truppe zugeht, das interessiert (und da bin ich nicht der einzige, der diese Erfahrung gemacht hat) die meisten Leute in Deutschland, die nicht gedient haben, einen Scheissdreck. Das war früher so und das hat sich in Zeiten von Auslandseinsätzen kein bisschen geändert.

Zu deinen weiteren Argumenten haben sich andere bereits erschöpfend zu Wort gemeldet, was mich dann auch hier dankend verzichten lässt.
Jedihammer schrieb:
Beide Organisationen sind von einem tiefen Atheismus bzw. von einer sehr großen Religionsfeindlichkeit beseelt.Auch verschreiben sich beide Organisationen angeblich den Menschenrechten und vor allem den Rechten von Frauen.

So, sollten die ausländischen Truppen morgen aus Afghanistan abzeihen, so wären wohl übermorgen die Taliban wieder an der Macht.
Dann hätten wir folgende Verhältnise im Lande(ich gebe hier keinerlei persönliche
Werturteile über meine Meinung der Dinge ab, sondern nur zu erwartende Fakten):

Die Taliban, eine extrem religiöse Organisation, würde unverzüglich das selbe Regime einführen wie sie es bis zu ihrem Sturz im Jahre 2001 im islamischen Kalifat Afghanistan herrschten. das bedeutet daß die Frauen keine Rechte haben,
das wahlos Hinrichtungen durchgeführt werden, die Scharia eingeführt wird, und daß vorallem die "Menschenrechte"(welche der LINKEN und der DKP doch ach so wichtig sind) mit Füßen getreten werden.

Also alles das, was beide Organisationen angeblich bekämpfen.

Würden die Truppen abziehen, kommt dies wahrscheinlich alles wieder.
Und das weiß man auch wohl auf der linken Seite.

Kann mir jemand diesen Wiederspruch erklären ?
Das ist für mich nur ein weiteres Argument für die typisch "nach uns die Sintflut"-Haltung des machtgeilen Demagogen und seines pausenkasperlen Ex-SEDler/PDSler. Die Herren predigen Wasser und saufen literweise Wein. Vielleicht - will man diesem heilsversprechenden Haufen "gute" Absichten unterstellen - hat man auch die Haltung, dass sich die Amerikaner in dieses Drama manövriert haben, also sollen sie auch schauen, wie sie da alleine rauskommen.
Über Sinn- und Unsinn in dieser Haltung kann man diskutieren.

@Tom
Vielen Dank für die Chronologie!
Allerdings stellen sich mir bei genauerer Betrachtung zwei Fragen:

- Warum fordert man zwei F15E Jagdbomber an, die das Zielgebiet quasi in Schutt und Asche legen und nicht (mit Sicherheit in der Nähe stationierte) Kampfhubschrauber, die ich persönlich angebrachter gehalten hätte. Wir reden ja hier nicht von harten Zielen, sondern durchaus von Fahrzeugen, denen man mit weniger brachialen Mitteln als GBU38 zu Leibe rücken kann. Ich denke da vor allem an Bordkanonen, die den Job aus relativ sicherer Distanz ebenso final hätten erledigen können. Nachdem ich mir das Gebiet dann per GoogleEarth angeschaut habe, fiel mir das für afghanische Verhältnisse recht platte Land auf, was den relativ langsam fliegenden Kampfhubschrauber kaum Deckung gegeben hätte.
Letztlich maße ich mir als Sani :-)D) da aber keine wirkliche Meinung an. Es wird wahrscheinlich seine Gründe dafür gegeben haben. Allerdings muss man auch anmerken, dass ein schneller Schlag mit Kampfhubschraubern um einiges weniger "medienträchtig" gewesen wäre, als ein Bombenangriff zweier Jagdbomber.
Sollten sich Angriffshubschrauber allerdings zu weit von dem Zielgebiet befunden haben, nehme ich das Argument sofort zurück, da man ja nicht wissen konnte, wie schnell die Laster wieder in Fahrt gewesen und damit irgendwann auf Nimmerwiedersehen verschwunden wären, ehe auch nur ein Hubschrauber irgendwas hätte abfeuern können.

- Ich habe unten einen screenshot aus GoogleEarth angehängt, der die von dir genannten Koordinaten zeigt. Dabei frage ich mich ernsthaft, was um 1:49 Zivilisten (darunter einigen Meldungen nach ja auch Kinder) in einem Fluß suchen sollten, in dem zwei von Taliban entführte Tanklaster stecken. Nordlich der kleinen Insel im Kunduz scheint mir ein kleines Gehöft zu sein, allerdings glaube ich irgendwie nicht, dass sich dort knapp 50 Zivilisten aufgehalten haben. Und die nächste größere Siedlung liegt im Nordosten einen knappen Kilometer entfernt. Irgendwie halte ich es für unglaubwürdig, dass sich innerhalb von 1 1/2 Stunden und mitten in der Nacht aus dem nächstgelegenen Ort plötzlich Zivilisten um die Laster versammelten, um dort von den Taliban Sprit zu bekommen.
Irgendwie bleibt da ein ganz fader Beigeschmack.

EDIT:
Der Beitrag ist so lang, da fällt mir grad erst ein, dass ich etwas vergessen habe. Deine Mutmaßung, dass es sich bei der anderen, nicht weiter genannten Quelle um Kommandoeinheiten handeln könnte, sehe ich ähnlich. Allerdings ist es ja schon fast grotesk, dass wahrscheinlich ein KSK-Trupp (der ja öffentlich nicht auffällt, weil man keine Informationen über Unternehmungen des Kommandos nach außen dringen lässt [zurecht]) die Identifizierung und Feuerleitung der Ziele übernommen hat, wir aber über keinerlei deutsche Jagdbomber oder Kampfhubschrauber im Einsatzgebiet verfügen, sondern darauf angewiesen sind, dass es USAF Maschinen für uns erledigen. Warum wohl? Weil die politische Führung Schiss hat, offensiveres Material nach Afghanistan zu verlegen, könnte ja zu sehr nach Krieg stinken. Ganz davon abgesehen, dass die Heeresflieger über keinen adäquaten Kampfhubschrauber verfügt ..
 

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- Warum fordert man zwei F15E Jagdbomber an, die das Zielgebiet quasi in Schutt und Asche legen und nicht (mit Sicherheit in der Nähe stationierte) Kampfhubschrauber, die ich persönlich angebrachter gehalten hätte. Wir reden ja hier nicht von harten Zielen, sondern durchaus von Fahrzeugen, denen man mit weniger brachialen Mitteln als GBU38 zu Leibe rücken kann. Ich denke da vor allem an Bordkanonen, die den Job aus relativ sicherer Distanz ebenso final hätten erledigen können. Nachdem ich mir das Gebiet dann per GoogleEarth angeschaut habe, fiel mir das für afghanische Verhältnisse recht platte Land auf, was den relativ langsam fliegenden Kampfhubschrauber kaum Deckung gegeben hätte.
Letztlich maße ich mir als Sani () da aber keine wirkliche Meinung an. Es wird wahrscheinlich seine Gründe dafür gegeben haben. Allerdings muss man auch anmerken, dass ein schneller Schlag mit Kampfhubschraubern um einiges weniger "medienträchtig" gewesen wäre, als ein Bombenangriff zweier Jagdbomber.
Sollten sich Angriffshubschrauber allerdings zu weit von dem Zielgebiet befunden haben, nehme ich das Argument sofort zurück, da man ja nicht wissen konnte, wie schnell die Laster wieder in Fahrt gewesen und damit irgendwann auf Nimmerwiedersehen verschwunden wären, ehe auch nur ein Hubschrauber irgendwas hätte abfeuern können.

Die Flugzeuge haben den Vorteil in solchen Höhen zu operieren wo sie mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Hubschrauber können das nicht, diese operieren in Bodennähe und sind dadurch leichte Ziele für einfache Handfeuerwaffen. Für schnelle Schläge sind Kampfhubschrauber sicher sinnvoll, aber für eine Observation, was diese Aktion ja gut 2 Stunden war (vor allem um abzuwägen ob Zivilisten gefährdet sind), gänzlich ungeeignet.
Stationiert sind Kampfhubschrauber zumindest nicht in Mazar-e-Sharif oder Kunduz. Also nicht in unmittelbarer Nähe zum Einsatzort und die Reichweite ist mit rund 430 km auch nicht wirklich was für längere Missionen (ohne Zusatztanks).

Was schon länger zur Debatte steht sind Panzerhaubitzen zur Nahunterstützung im PRT Raum. Der Einsatzort war locker in der Schussreichweite der PzH 2000. Wie es aber mit der Genauigkeit ohne einen Artilleriebeobachter aussieht, weiß ich nicht. Wenn die Koordinaten bekannt sind ist ein punktgenauer Feuerschlag ohne weitere möglich, da die PzH 2000 einen Kreis von gut 10 m auf 40 km zuverlässig trifft. Aber ob so eine Feuerkraft je nach Afghanistan kommt ist eine Frage der Politik. Die Niederländer schwören darauf.

Was die Idee betrifft die Tanks mit der BK zu zerstören. Das kann nicht Ziel einer solchen Aktion sein. Ziel muss sein, die Aggressoren zu vernichten. Zivilisten wenn möglich nicht gefährden, aber den Feind zerschlagen, und zwar so hart wie möglich.

- Ich habe unten einen screenshot aus GoogleEarth angehängt, der die von dir genannten Koordinaten zeigt. Dabei frage ich mich ernsthaft, was um 1:49 Zivilisten (darunter einigen Meldungen nach ja auch Kinder) in einem Fluß suchen sollten, in dem zwei von Taliban entführte Tanklaster stecken. Nordlich der kleinen Insel im Kunduz scheint mir ein kleines Gehöft zu sein, allerdings glaube ich irgendwie nicht, dass sich dort knapp 50 Zivilisten aufgehalten haben. Und die nächste größere Siedlung liegt im Nordosten einen knappen Kilometer entfernt. Irgendwie halte ich es für unglaubwürdig, dass sich innerhalb von 1 1/2 Stunden und mitten in der Nacht aus dem nächstgelegenen Ort plötzlich Zivilisten um die Laster versammelten, um dort von den Taliban Sprit zu bekommen.
Irgendwie bleibt da ein ganz fader Beigeschmack.

Das glaube ich auch nicht. Nachts ist Afghanistan tot. Da es kaum Möglichkeiten gibt in den Nachtstunden zu arbeiten, ist dort Ruhe angesagt. Das einzige was da noch rumläuft sind Reisende, Polizisten und Soldaten der afghanischen Sicherheitsbehörden, Insurgenten oder Kriminelle oder eben Soldaten der Koalition (sei es nun ISAF oder Enduring Freedom).
Gehe eher davon aus, dass es sich bei den Zivilisten um Sympathisanten der Insurgenten handelte, die helfen wollten den Tanklaster zu befreien. Dafür spricht zumindest ein Traktor der ebenfalls zerstört wurde.
Die genaue Zahl zu ermitteln ist schwierig, da die Opfer ja alle schon beerdigt wurden. Eine genaue Statistik konnte niemand erstellen.

Was aber für diese Theorie der Sympathisanten spricht, ist die Tatsache, dass noch nicht einmal die Angehörigen der Opfer demonstrieren. Was angesichts der Ereignisse der letzten Monate (die Toten Zivilisten am Checkpoint) ziemlich ungewöhnlich erscheint.

Der Beitrag ist so lang, da fällt mir grad erst ein, dass ich etwas vergessen habe. Deine Mutmaßung, dass es sich bei der anderen, nicht weiter genannten Quelle um Kommandoeinheiten handeln könnte, sehe ich ähnlich. Allerdings ist es ja schon fast grotesk, dass wahrscheinlich ein KSK-Trupp (der ja öffentlich nicht auffällt, weil man keine Informationen über Unternehmungen des Kommandos nach außen dringen lässt [zurecht]) die Identifizierung und Feuerleitung der Ziele übernommen hat, wir aber über keinerlei deutsche Jagdbomber oder Kampfhubschrauber im Einsatzgebiet verfügen, sondern darauf angewiesen sind, dass es USAF Maschinen für uns erledigen. Warum wohl? Weil die politische Führung Schiss hat, offensiveres Material nach Afghanistan zu verlegen, könnte ja zu sehr nach Krieg stinken. Ganz davon abgesehen, dass die Heeresflieger über keinen adäquaten Kampfhubschrauber verfügt ..

Wie gesagt, der einzige Anhaltspunkt ist die Aussage des BMVg das es eine dritte Quelle gab. Wobei es schon ein Zufall sein muss wenn eine SOF-Einheit, ob KSK, US-SOF oder SBS sei mal dahingestellt, gerade zu dem Zeitpunkt vor Ort ist.
Für das KSK spricht die Verschwiegenheit des BMVg und der Auftrag des KSK in Afghanistan die PRTs zu schützen. Was eine Präsenz von KSK-Kräften in der Nähe durchaus möglich macht. Aber das sind alles nur Mutmaßungen. Klarheit wird es wahrscheinlich erst geben, wenn die Sache schon nicht mehr interessant ist.

Die Luftunterstützung mit den Partnernationen läuft eigentlich tadellos. Das Vorgehen wird regelmäßig geübt und jedes PRT hält ein FAC-Team (Forward Air Control) in Bereitschaft. Außerdem unterhält ja nicht nur die USA Kampfflugzeuge in Afghanistan, das machen auch die Briten, Holländer, Franzosen oder Kanada.
Bei der Frage ob die deutschen auch Kampfflugzeuge nach Afghanistan schicken sollten, bin ich ganz pragmatisch. Werden die Flugzeuge gebraucht oder nicht. Im Moment gibt es keine Engpässe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Flugzeuge haben den Vorteil in solchen Höhen zu operieren wo sie mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Hubschrauber können das nicht, diese operieren in Bodennähe und sind dadurch leichte Ziele für einfache Handfeuerwaffen. Für schnelle Schläge sind Kampfhubschrauber sicher sinnvoll, aber für eine Observation, was diese Aktion ja gut 2 Stunden war (vor allem um abzuwägen ob Zivilisten gefährdet sind), gänzlich ungeeignet.
Stationiert sind Kampfhubschrauber zumindest nicht in Mazar-e-Sharif oder Kunduz. Also nicht in unmittelbarer Nähe zum Einsatzort und die Reichweite ist mit rund 430 km auch nicht wirklich was für längere Missionen (ohne Zusatztanks).
In dem Falle wäre ein Einsatz von Kampfhubschraubern tatsächlich sinnlos gewesen, da die Beobachtung aus der Luft durch die B1B und die StrikeEagle, wie du ja richtig geschrieben hast, schon alleine lange genug gedauert hat und Hubschrauber in diesem Szenario außer Reichweite gewesen wären.

Was schon länger zur Debatte steht sind Panzerhaubitzen zur Nahunterstützung im PRT Raum. Der Einsatzort war locker in der Schussreichweite der PzH 2000. Wie es aber mit der Genauigkeit ohne einen Artilleriebeobachter aussieht, weiß ich nicht. Wenn die Koordinaten bekannt sind ist ein punktgenauer Feuerschlag ohne weitere möglich, da die PzH 2000 einen Kreis von gut 10 m auf 40 km zuverlässig trifft. Aber ob so eine Feuerkraft je nach Afghanistan kommt ist eine Frage der Politik. Die Niederländer schwören darauf.
Genau das meinte ich mit meinem noch nachgeworfenen Kommentar. Unserer Truppe fehlt da Material zur Unterstützung, seien es jetzt die von dir genannte PhH 2000 oder ein immer noch nicht vorhandener Unterstützungshubschrauber, obwohl ich im Falle des UH Tigers, in der Version, wie ihn die Heeresflieger bekommen, auch nicht sonderlich überzeugt bin. Man merkt ihm leider an jeder Ecke an, dass er ein Produkt des Kalten Krieges ist.
Noch einmal zur PzH 2000: Meine Kenntnisse der Artillerie halten sich arg in Grenzen, aber es müsste doch für eine Kommandotruppe, von der wir ausgehen, dass sie in diesem Falle nahe am Zielgebiet lag, möglich sein, die Artilleriebeobachtung und Feuerleitung für einen solchen Schlag zu übernehmen.
Über die Präzision der PzH 2000 durfte ich mich im Zuge einer dienstlichen Veranstaltung einmal selbst überzeugen. Und auch da war die vorherrschende Meinung der Aktiven, dass man das Teil lieber mal nach Afghanistan verlegen sollte, statt es in Deutschland lustig vor sich hin zu warten. Das würde uns eine Unabhängigkeit geben, die wir derzeit nicht haben.

Was die Idee betrifft die Tanks mit der BK zu zerstören. Das kann nicht Ziel einer solchen Aktion sein. Ziel muss sein, die Aggressoren zu vernichten. Zivilisten wenn möglich nicht gefährden, aber den Feind zerschlagen, und zwar so hart wie möglich.
Da stimme ich dir klar zu, ja. Aber du kennst doch die hohen Wellen der Presse, die plötzlich zuschlagen, wenn wir unseren Auftrag einmal richtig durchführen. Man sieht es jetzt wieder, haut man da mal mit einem (gerechtfertigten) Luftschlag zwischen, heulen plötzlich alle auf und das Wort "Massaker" macht die Runde. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, wenn man man zwei entführte Tanklaster per gelenkter Bomben ausradiert, für ein Gros der Öffentlichkeit wirkt es aber wahrscheinlich sehr viel martialischer als ein paar gezielte Stöße aus der 30mm Bordkanone eines AH64, die die Laster auch zerstören würden. Im Zweifelsfall könnte man dann immer noch ein paar Runden Richtung Insurgenten geben.
Aber das ist hypothetisches Geschwätz meinerseits.

Das glaube ich auch nicht. Nachts ist Afghanistan tot. Da es kaum Möglichkeiten gibt in den Nachtstunden zu arbeiten, ist dort Ruhe angesagt. Das einzige was da noch rumläuft sind Reisende, Polizisten und Soldaten der afghanischen Sicherheitsbehörden, Insurgenten oder Kriminelle oder eben Soldaten der Koalition (sei es nun ISAF oder Enduring Freedom).
Gehe eher davon aus, dass es sich bei den Zivilisten um Sympathisanten der Insurgenten handelte, die helfen wollten den Tanklaster zu befreien. Dafür spricht zumindest ein Traktor der ebenfalls zerstört wurde.
Die genaue Zahl zu ermitteln ist schwierig, da die Opfer ja alle schon beerdigt wurden. Eine genaue Statistik konnte niemand erstellen.
In dem Fall, dass es sich um Sympathisanten handelte (was ich mir sehr gut vorstellen kann), gibt es auch keinen Grund zum Jammern. Das mag moralisch vielleicht etwas eigen klingen, aber dann haben sich diese "Zivilisten" die Sache selbst eingebrockt.

Was aber für diese Theorie der Sympathisanten spricht, ist die Tatsache, dass noch nicht einmal die Angehörigen der Opfer demonstrieren. Was angesichts der Ereignisse der letzten Monate (die Toten Zivilisten am Checkpoint) ziemlich ungewöhnlich erscheint.
Eben. Gehen wir davon aus, dass es tatsächlich eine hohe Zahl an getöteten Zivilisten bei diesem Luftschlag gegeben hat, dann ist das eine ganz andere Qualität, als die von dir angesprochenen Toten am Checkpoint. Mir drängt sich immer mehr das Gefühl auf, dass man uns Glauben lassen will, der Angriff hätte da zum Großteil Zivilisten erwischt, was die Sache dann schnell ins Umgekehrte drehen würde und die Täter urplötzlich zu Opfern mutieren.

EDIT:
Argh. Gar nicht gesehen.
Wie gesagt, der einzige Anhaltspunkt ist die Aussage des BMVg das es eine dritte Quelle gab. Wobei es schon ein Zufall sein muss wenn eine SOF-Einheit, ob KSK, US-SOF oder SBS sei mal dahingestellt, gerade zu dem Zeitpunkt vor Ort ist.
Für das KSK spricht die Verschwiegenheit des BMVg und der Auftrag des KSK in Afghanistan die PRTs zu schützen. Was eine Präsenz von KSK-Kräften in der Nähe durchaus möglich macht. Aber das sind alles nur Mutmaßungen. Klarheit wird es wahrscheinlich erst geben, wenn die Sache schon nicht mehr interessant ist.

Die Luftunterstützung mit den Partnernationen läuft eigentlich tadellos. Das Vorgehen wird regelmäßig geübt und jedes PRT hält ein FAC-Team (Forward Air Control) in Bereitschaft. Außerdem unterhält ja nicht nur die USA Kampfflugzeuge in Afghanistan, das machen auch die Briten, Holländer, Franzosen oder Kanada.
Bei der Frage ob die deutschen auch Kampfflugzeuge nach Afghanistan schicken sollten, bin ich ganz pragmatisch. Werden die Flugzeuge gebraucht oder nicht. Im Moment gibt es keine Engpässe.
Es ist zumindest sehr gut denkbar, dass sich SOF in der Gegend befunden haben, gerade wenn man den von dir erwähnten Auftrag des KSK im Bezug auf die PRTs sieht. Zudem wüsste ich spontan keine andere Quelle, die man so schwammig umschreiben würde, wie es jetzt geschehen ist. Es riecht definitiv danach.
Danke für die Infos, was die Luftunterstützung angeht. In diesen Sachverhalt hatte ich bisher keinen Einblick.
Streichen wir die Jagdbomber heraus. Wie siehst du denn generell die Unterstützung aus der Luft - seien es jetzt Transport- oder Kampfhubschrauber - in der Truppe? Ich nehme ja an, dass wir derzeit auf die Hilfe anderer Nationen angewiesen sind. Besteht da Handlungsbedarf?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie siehst du denn generell die Unterstützung aus der Luft - seien es jetzt Transport- oder Kampfhubschrauber - in der Truppe? Ich nehme ja an, dass wir derzeit auf die Hilfe anderer Nationen angewiesen sind. Besteht da Handlungsbedarf?

Bekanntermaßen erfolgt die Lieferung von militärischem Gerät und dringlicher Güter über eine Flotte von gecharterten Antonow-Flugzeugen. Das Personal wird mit den Maschinen der Flugbereitschaft des BMVg transportiert, welche in Termez landen. Von dort erfolgt dann die Verteilung auf die einzelnen PRTs (Mazar-e-Sharif, Kunduz, Feyzabad und Kabul) entweder per C-160 Transall oder CH-53 GS. Das klappt alles hervorragend.
Grösste Schwäche ist die Versorgung auf der Mittelstrecke. Die Transall ist veraltet und mit ihrere Reichweite von über 1500 km bei einer lächerlichen Zuladung eigentlich nutzlos. Die kann keine der zukünftigen Fahrzeuge wie Puma oder GTK Boxer aufnehmen. Zu Beginn der Afghanistan Mission, als der usbekische Flughafen Termez noch nicht für eine Airbus nutzbar war, flogen die ersten Kontingente über 3 Station nach Afghanistan was gut 2 Tage dauerte.
In Afghanistan selbst ist sie auch nur für die großen Flugplätze geeignet, also Mazar-e-Sharif oder Kabul. Das PRT Feyzabad muss gänzlich durch die Partnernationen versorgt werden (CH-53 GS landen natürlich auch), da die Transall nur über 2 Motoren verfügt und nicht mehr starten kann wenn ein Motor ausfällt, anders als die C-130 Hercules.
Aber die Transall läuft ja schon aus und der Ersatz in Form der Airbus A400M steht schon in den Startlöcher. Auf dem Datenblatt ist es schon mal das, was diese Lücke stopfen könnte.
Notwendigkeiten in der Langstrecke sehe ich nicht (also die Dimension einer Globemaster C-17).

Deutschland stellt aber auch mit dem CH-53 GS die Luftversorgung im Norden sicher und gehört damit zu den großen Dienstleistern in Afghanistan, zumindest was den Transport angeht.
 
Aber die Transall läuft ja schon aus und der Ersatz in Form der Airbus A400M steht schon in den Startlöcher. Auf dem Datenblatt ist es schon mal das, was diese Lücke stopfen könnte.
Notwendigkeiten in der Langstrecke sehe ich nicht (also die Dimension einer Globemaster C-17).

Ob der A 400 M jemals fliegt sei mal dahingestellt. Ich habe in die Beobachtung des Projektes nicht wirklich Zeit investiert, aber mein letzter Stand war das das Ding durch diverse Probleme erheblich teurer wird und die Auftraggeber nicht bereit sind den neuen Preis zu zahlen.

Genau das meinte ich mit meinem noch nachgeworfenen Kommentar. Unserer Truppe fehlt da Material zur Unterstützung, seien es jetzt die von dir genannte PhH 2000 oder ein immer noch nicht vorhandener Unterstützungshubschrauber, obwohl ich im Falle des UH Tigers, in der Version, wie ihn die Heeresflieger bekommen, auch nicht sonderlich überzeugt bin. Man merkt ihm leider an jeder Ecke an, dass er ein Produkt des Kalten Krieges ist.

Es gibt mit dem Tiger ein viel gravierenderes Problem als seine Herkunft.

Das ist in diesem Fall sein Triebwerk, das MTU Turbomeca RR MTR390. Hierbei handelt es sich um ein klassisches Turboshaft-Triebwerk was auf die üblichen Einsatzspezifikationen eines Hubschraubers ausgelegt ist, sprich in Bodennähe zu Operieren. Nur haben wir in Europa in den größten Teilen unseres Landes auf Bodenhöhe einen anderen Luftdruck wie die Afghanen da Afghanistan ein Gebirgsstaat ist.

Daraus folgt eine Leistungsschwäche dieses Triebwerks in den Höhen in denen in Afghanistan üblicher Weise operiert wird.

Diese Auslegung ergibt sich daraus das der Tiger ein Panzerabwehrhubschrauber ist der russische Panzer abschießen sollte. Diese durchqueren vllt den Bayrischen Wald und den Harz, aber nicht die Alpen. Ergo das Triebwerk ist darauf ausgelegt in Höhen unter 2000m MSL zu arbeiten. Es kann zwar höher, kommt da aber schnell an thermodynamische Leistungsgrenzen wodurch die Leistung stark eingeschränkt würde.

Mit dem aktuellen Triebwerk ist der Tiger nicht taktisch sinnvoll in Afghanistan zu betreiben da hierdurch eine enorme Gefährdung für die Besatzung ausgehen würde die nicht zu rechtfertigen ist und ausserdem die Abrufbarkeit der taktischen Leistung nich gewährleistet ist da es ziemlich beschissen kommt wenn dem Hubschrauber durch Triebwerksüberhitzung unterwegs die Puste ausgeht.
 
Ob der A 400 M jemals fliegt sei mal dahingestellt. Ich habe in die Beobachtung des Projektes nicht wirklich Zeit investiert, aber mein letzter Stand war das das Ding durch diverse Probleme erheblich teurer wird und die Auftraggeber nicht bereit sind den neuen Preis zu zahlen.

Eine Entwicklung in Deutschland sprengt in schöner Regelmäßigkeit den rahmen, zuletzt der Eurofighter und der Eurocopter. Es wäre aber teurer die Entwicklung plötzlich einzustellen, wenn sie schon über den ersten Prototypen hinausgeht.

Es kann zwar höher, kommt da aber schnell an thermodynamische Leistungsgrenzen wodurch die Leistung stark eingeschränkt würde.

Ein Problem was der Apache auch hat.
 
Bekanntermaßen erfolgt die Lieferung von militärischem Gerät und dringlicher Güter über eine Flotte von gecharterten Antonow-Flugzeugen. Das Personal wird mit den Maschinen der Flugbereitschaft des BMVg transportiert, welche in Termez landen. Von dort erfolgt dann die Verteilung auf die einzelnen PRTs (Mazar-e-Sharif, Kunduz, Feyzabad und Kabul) entweder per C-160 Transall oder CH-53 GS. Das klappt alles hervorragend.
Grösste Schwäche ist die Versorgung auf der Mittelstrecke. Die Transall ist veraltet und mit ihrere Reichweite von über 1500 km bei einer lächerlichen Zuladung eigentlich nutzlos. Die kann keine der zukünftigen Fahrzeuge wie Puma oder GTK Boxer aufnehmen. Zu Beginn der Afghanistan Mission, als der usbekische Flughafen Termez noch nicht für eine Airbus nutzbar war, flogen die ersten Kontingente über 3 Station nach Afghanistan was gut 2 Tage dauerte.
In Afghanistan selbst ist sie auch nur für die großen Flugplätze geeignet, also Mazar-e-Sharif oder Kabul. Das PRT Feyzabad muss gänzlich durch die Partnernationen versorgt werden (CH-53 GS landen natürlich auch), da die Transall nur über 2 Motoren verfügt und nicht mehr starten kann wenn ein Motor ausfällt, anders als die C-130 Hercules.
Aber die Transall läuft ja schon aus und der Ersatz in Form der Airbus A400M steht schon in den Startlöcher. Auf dem Datenblatt ist es schon mal das, was diese Lücke stopfen könnte.
Notwendigkeiten in der Langstrecke sehe ich nicht (also die Dimension einer Globemaster C-17).
Klingt ja schonmal etwas beruhigender. Zu der Zeit, als ich bei der Truppe war, gab es die Probleme nämlich noch, dass man eine halbe Weltreise hinter sich hatte, wenn man ins Einsatzland verlegt wurde.
Beim A400, der aufgrund der C160 ja auch langsam mal dringend benötigt wäre, habe ich auch einige Schwierigkeiten in Erinnerung, wie sie Sabermaster ja schon einwarf. Nach dem ständigen Hin und Her würde es mich nicht wundern, wenn am Ende ein verflucht teures Projekt realsiert wird, das man bei dem Preis wahrscheinlich einfacherer und vor allem billiger hätte haben können.
Gibt es da eigentlich Neuigkeiten, was die Übergangslösung nach der Transall angeht? Man hatte ja angeblich vor, die AN124 zu chartern.

Deutschland stellt aber auch mit dem CH-53 GS die Luftversorgung im Norden sicher und gehört damit zu den großen Dienstleistern in Afghanistan, zumindest was den Transport angeht.
Sabermaster schrieb:
Es gibt mit dem Tiger ein viel gravierenderes Problem als seine Herkunft.

Das ist in diesem Fall sein Triebwerk, das MTU Turbomeca RR MTR390. Hierbei handelt es sich um ein klassisches Turboshaft-Triebwerk was auf die üblichen Einsatzspezifikationen eines Hubschraubers ausgelegt ist, sprich in Bodennähe zu Operieren. Nur haben wir in Europa in den größten Teilen unseres Landes auf Bodenhöhe einen anderen Luftdruck wie die Afghanen da Afghanistan ein Gebirgsstaat ist.

Daraus folgt eine Leistungsschwäche dieses Triebwerks in den Höhen in denen in Afghanistan üblicher Weise operiert wird.

Diese Auslegung ergibt sich daraus das der Tiger ein Panzerabwehrhubschrauber ist der russische Panzer abschießen sollte. Diese durchqueren vllt den Bayrischen Wald und den Harz, aber nicht die Alpen. Ergo das Triebwerk ist darauf ausgelegt in Höhen unter 2000m MSL zu arbeiten. Es kann zwar höher, kommt da aber schnell an thermodynamische Leistungsgrenzen wodurch die Leistung stark eingeschränkt würde.

Mit dem aktuellen Triebwerk ist der Tiger nicht taktisch sinnvoll in Afghanistan zu betreiben da hierdurch eine enorme Gefährdung für die Besatzung ausgehen würde die nicht zu rechtfertigen ist und ausserdem die Abrufbarkeit der taktischen Leistung nich gewährleistet ist da es ziemlich beschissen kommt wenn dem Hubschrauber durch Triebwerksüberhitzung unterwegs die Puste ausgeht.
Da du, Sabermaster, ja die Probleme mit dem Triebwerk des Tigers erwähntest: Gab es um 2003 nicht auch eine Aufwertung der CH53, da man ähnlichen Ärger mit dem alten Triebwerk hatte?
Da bliebe wohl nur, vorausgesetzt, der UHT sieht tatsächlich mal Afghanistan, da wie im Falle der CH53 nachzurüsten.
Wo wir grad bei dem Thema sind. Kann mir jemand einen triftigen Grund nennen, warum Deutschland als einziger Nutzer freiwillig auf eine schwenkbare Bordkanone verzichtet hat? Mir erschließt sich der Grund irgendwie kein Stück.

Die HAP-Version der Franzosen befindet sich übrigens bereits im Einsatz in Afghanistan. Es wäre interessant zu wissen, in wie weit man dort am Triebwerk nachgerüstet hat und - in näherer Zukunft - mal zu erfahren, wie sich das System im Einsatz bewährt.

(Wenn wir uns hier ein bisschen vom Thema "Tagespolitik" entfernen, können wir das ja auch in die Militärgeschichte verschieben.)

EDIT:
Angehängtes Bilder des "le Tigre" :D des 5e Régiment d'Hélicoptères de Combat in Afghanistan.
 

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Gibt es da eigentlich Neuigkeiten, was die Übergangslösung nach der Transall angeht? Man hatte ja angeblich vor, die AN124 zu chartern.

Die Transall wird fliegen bis sie auseinander fällt. Die AN 124 sind ja schon gechartert für den Transport schwerer Ladungen von Deutschland nach Afghanistan.



Da du, Sabermaster, ja die Probleme mit dem Triebwerk des Tigers erwähntest: Gab es um 2003 nicht auch eine Aufwertung der CH53, da man ähnlichen Ärger mit dem alten Triebwerk hatte?
Da bliebe wohl nur, vorausgesetzt, der UHT sieht tatsächlich mal Afghanistan, da wie im Falle der CH53 nachzurüsten.
Wo wir grad bei dem Thema sind. Kann mir jemand einen triftigen Grund nennen, warum Deutschland als einziger Nutzer freiwillig auf eine schwenkbare Bordkanone verzichtet hat? Mir erschließt sich der Grund irgendwie kein Stück.

Größtest Problem in Afghanistan war der Sand. Dementprechend hat man Filter an die Triebwerke angebaut um diese vor dem Sand zu schützen. Leistungsmäßig wurde nichts verändert.
Mit dem Problem des Leistungsverlustes in großen Höhen hat jeder Hubschrauber zu kämpfen. Es ist eine Herausforderung an die Piloten aber kein Grund den Hubschrauber nicht einzusetzen.

Die Bordkanone der Franzosen wurde deshalb nicht übernommen da ihr Rückstoß den Helikopter im Flug beeinträchtigen konnte. Der Tiger hat wesentlich weniger Masse entgegenzusetzen als der Apache. Momentan wird die Rückstoßfreie RMK 30 von Rheinmetall getestet und diese könnte auch beim Tiger zum Einsatz kommen. Wobei dies noch nicht sicher ist.

Es wäre interessant zu wissen, in wie weit man dort am Triebwerk nachgerüstet hat


Gar nicht.
 
Eine Entwicklung in Deutschland sprengt in schöner Regelmäßigkeit den rahmen, zuletzt der Eurofighter und der Eurocopter. Es wäre aber teurer die Entwicklung plötzlich einzustellen, wenn sie schon über den ersten Prototypen hinausgeht.

Ich kann nur wiedergeben was ich gelesen habe :)
Zumal der A400M tatsächlich noch einige Technische Probleme hat die erst mal behoben werden müssen.

Ein Problem was der Apache auch hat.

Nicht in der Form. Der Apache hat wesentlich mehr Überschussleistung als der Tiger wodurch mehr Reserve bleibt um Leistungsverlust zu kompensieren. Zumal es mit den Triebwerken des Apache genug Erfahrung gibt um die Limits zu pushen, was beim Tiger ein unkalkulierbares Risiko ist da die Triebwerke einfach noch nicht die notwendige Laufzeit erreicht haben um auf brauchbare Werte zu kommen was geht und was nicht. Triebwerke werden im Regelfall "hochgerated" wenn sie älter werden da man dann zum einen die Zuverlässigkeit des Baumusters besser abschätzen kann als auch jedes einzelne Triebwerk besser kennt und daher entscheiden kann welche Triebwerke mehr vertragen und welche andere. (das liegt vor allem daran das das GE T700 Triebwerk des Apaches im Gegensatz zum MTR390 auch in anderen Hubschraubern und als Turboprop auch in Flugzeugen, auch im Zivilmarkt verbaut ist)

Die Apaches haben durch eine Kombination dieser Faktoren weniger mit den Problemen zu kämpfen als der Tiger es hat.

Da du, Sabermaster, ja die Probleme mit dem Triebwerk des Tigers erwähntest: Gab es um 2003 nicht auch eine Aufwertung der CH53, da man ähnlichen Ärger mit dem alten Triebwerk hatte?
Da bliebe wohl nur, vorausgesetzt, der UHT sieht tatsächlich mal Afghanistan, da wie im Falle der CH53 nachzurüsten.

Die HAP-Version der Franzosen befindet sich übrigens bereits im Einsatz in Afghanistan. Es wäre interessant zu wissen, in wie weit man dort am Triebwerk nachgerüstet hat und - in näherer Zukunft - mal zu erfahren, wie sich das System im Einsatz bewährt.

Bleibt abzuwarten wie lange es dauert bis die Franzosen ihr erstes Triebwerk zerblasen. Ich hab letztens mal ein Triebwerk gesehen wo das thermodynamische Limit aufgrund eines defekten Regelkreises überschritten wurde.... sah nicht schön aus. Was mit dem CH-53 ist weiß ich nicht. Ich weiß jetzt auch nicht wie viel Überschussleistung das Ding hat, aber im Gegensatz zu einem Kampfhubschrauber kann man einen Transporthubschrauber auch einfach in der Zuladung einschränken. Bei einem Kampfhubschrauber wird das schwer da dadurch etnweder die Reichweite oder die Kampfkraft massiv gemindert wird.

Die Transall wird fliegen bis sie auseinander fällt.

Davon ist auszugehen.

Größtest Problem in Afghanistan war der Sand. Dementprechend hat man Filter an die Triebwerke angebaut um diese vor dem Sand zu schützen. Leistungsmäßig wurde nichts verändert.
Mit dem Problem des Leistungsverlustes in großen Höhen hat jeder Hubschrauber zu kämpfen. Es ist eine Herausforderung an die Piloten aber kein Grund den Hubschrauber nicht einzusetzen.

Sand ist in der Tat ein Problem für Tubinentriebwerke da durch den Sand die Schaufeln extrem abgenutzt werden und schon nach kurzer Zeit ausgetauscht werden müssen. Hier reden wir aber von einem ziemlich berechenbaren Mehrverschleiß den man eben absegnen kann oder nicht. Sandfilter machen daher durchaus Sinn.

Was den Leistungsverlust angeht da schmeißt du gerade zwei Dinge durcheinander. Ich bin zwar kein Hubschrauberpilot sondern Flächenpilot, aber Aerodynamik und Thermodynamik gelten für beide gleicher maßen. Daher hier ein kurzer Abriss über Leistungsverlust beim Heli.

Es gibt zwei Arten von Leistungsverlust:

1.: Aerodynamischer Leistungsverlust macht sich mit zunehmender Höhe durch die Abnahme der Wirkung der Rotorblätter bemerkbar. Es ist einfach weniger Luft da um Druckdifferentiale zu erzeugen, wodurch bei gleichem Anstellwinkel der Blätter der Auftrieb nachlässt und nur durch erhöte Blattgeschwindigkeit kompensiert werden kann. Diese ist aber dadurch eigneschränkt das die Blattspitzen niemals die Schallgeschwindigkeit erreichen dürfen da sonst ihr Wirkugnsgrad gleich null ist. Diesen Leistungsverlust kann der Pilot durch Geschick und diverse dreckige Tricks die das Material ziemlich belasten teilweise ausgleichen.

2.: Tatsächlicher Leistungsverlust am Triebwerk hat auch etwas mit der dünneren Luft zu tun. Dünnere Luft bedeutet das weniger Kraftstoff umgesetzt werden kann, ergo die tatsächliche Kraft des Triebwerks lässt nach. Dies macht sie durch eine erhöte Abgastemperatur bemerkbar wodurch irgendwann die Grenze ereicht wird die das Triebwerk an Hitze vertragen kann. Ist diese erreicht gibt es keinen Leistungszugewinn mehr da sich ansonsten über kurz oder lang das Triebwerk zerlegt. Ist das thermodynamische Limit des Triebwerks noch nicht erreicht kommt irgendwann der Punkt wo die Grenze der mechanischen Belastbarkeit überschritten wird. Auch hier zerlegt sich das Triebwerk.... in dem Fall eher über kurz als über lang.
Je dünner die Umgebungsluft wird desto geringer wird das thermodynmische Limit, wogegen das mechanische unerändert bleibt. Ergo, mit zunehmender Höhe erleide ich einen Leistungsverlust den ich nicht kompensieren kann da irgendwann die Kraft die mein Triebwerk dem Rotor zur Verfügung stellen kann eine Grenze hat. Habe ich diese Grenze erreicht kann ich den Anstellwinkel der Blätter nicht mehr weiter erhöhen da ansonsten die Drehzahl des Rotors abfällt, was wiederum in einem Auftriebsverlust mündet.

Fazit: Ein aerodynamischer Leistungsverlust kann bis zu einem gewissen Grad beherrscht werden, mit Rotoren die für große Höhen ausgelegt sind sehr gut, an "Standardmodellen" eher weniger gut.
Ein thermodynamischer Leistungsverlust kann nur durch nachregeln des Triebwerks beherrscht werden, wobei technische Grenzen überschritten werden die aus gutem Grund so sind wie sie sind. Risky bussines.

Jetzt möge man sich mal überlegen ob man einen Hubschrauber einsetzen sollte wenn klar ist das der Pilot eventuell diese Grenzen überschreitet. Übrigens hat die Bundeswehr dieses Problem bereits erkannt und eine Leistungsgesteigerte Variante des MTR390 in Auftrag gegeben. Nur bis die fertig ist sind wir schon längst aus Afghanistan raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was den Leistungsverlust angeht da schmeißt du gerade zwei Dinge durcheinander.

Naja, ich meine die gleichen Dinge wie Du, nur gehe ich nicht ins Detail.

Natürlich muss man dem fehlenden Auftrieb durch Motorleistung, die selbst verringert ist, und damit einer höheren Drehzahl begegnen. Aber beides hat seinen Ursprung in der dünnen Luft. Das meine ich mit dem allgemeinen Leistungsverlust in großen Höhen.

Anyway. Der Tiger hat das gleiche Leistungsniveau wie die CH-53 GS und beide Maschinen werden Einbußen in Sachen Leistung hinnehmen müssen. Aber diese Einbußen müssen auch alle anderen Hubschrauber hinnehmen. Außerdem werden weit schwächere Helikopter erfolgreich in Afghanistan eingesetzt wie etwa der französische Puma oder der italienische Mangusta.
 
Naja, ich meine die gleichen Dinge wie Du, nur gehe ich nicht ins Detail.

Natürlich muss man dem fehlenden Auftrieb durch Motorleistung, die selbst verringert ist, und damit einer höheren Drehzahl begegnen. Aber beides hat seinen Ursprung in der dünnen Luft. Das meine ich mit dem allgemeinen Leistungsverlust in großen Höhen.

Anyway. Der Tiger hat das gleiche Leistungsniveau wie die CH-53 GS und beide Maschinen werden Einbußen in Sachen Leistung hinnehmen müssen. Aber diese Einbußen müssen auch alle anderen Hubschrauber hinnehmen. Außerdem werden weit schwächere Helikopter erfolgreich in Afghanistan eingesetzt wie etwa der französische Puma oder der italienische Mangusta.

Ich habe doch das Thema schon oben ziemlich massiv durchgekaut. Da steht sogar drin warum Hubschrauber wie der Apache den Leistungsverlust besser verkraften. Gleiches gilt für alle anderen Hubschrauber. Der Tiger ist das einzige Gerät mit einem weitgehend neuen Triebwerk während der Chinook, der Mangusta, der Apache, der Black Hawk usw bekannte Triebwerke haben. Selbst der NH-90 kann dort leichter eingesetzt werden da er das gleiche Triebwerk hat wie der Apache. Es geht hier ausserdem nicht um die Leistung in KW sondern um diese KW im Verhältniss zum Gewicht des Helis.

Und wenn du das tatsächlich so gemeint hast mit dem Leistungsverlust dann hast du es verdammt schlecht ausgedrückt. Du sagtest nämlich das es lediglich eine Herausforderung für den Piloten wäre dies auszugleichen hast aber nicht erwähnt das er es teilweise gar nicht kann durch die Leistugnsgrenze der Technik.
 
@Tom & Sabermaster
Danke für die genauere Einführung in die Thematik. Da ich erwiesener Naturwissenschaftslegasteniker bin, war das definitiv informativ.

Ob die von Tom erwähnte RMK30 jemals beim Tiger nachgerüstet wird, kann ich mir zwar vorstellen, rechne aber mit einer Einführung grob um das Jahr 2034. Das wäre so ungefähr die durchschnittliche Schnelligkeit, die die Verantwortlichen in der Regel an den Tag legen.

Zum Thema Luftangriff:
Ein nicht näher genannter "NATO-Offizier" hat gegenüber der Süddeutschen erklärt, Oberst Klein, dessen Verwendung in Afghanistan Ende September enden wird, habe mit der Anforderung der Jagdbomber klar seine Kompetenzen überschritten. Angeblich dürfte CAS (Close Air Support) nur angefordert werden, wenn sich verbündete Truppen im Bodenkampf befänden.
Nun ja ...

Bombardierte Tanklaster: Bundeswehr-Kommandeur verlässt Afghanistan | Politik | ZEIT ONLINE
Afghanistan: Vorläufiger Nato-Bericht - Deutscher Oberst durfte Angriff nicht befehlen - Politik - sueddeutsche.de
 
Wenn der Oberst seine Kompetenzen überschritten hat, dann muß ich mir die Frage stellen, warum die US-Luftwaffe der Anweisung eines deutschen Offziers folgt und einen Luftangriff fliegt, wenn dieser deutsche Offzier den Luftschlag gar nicht anweisen darf.


P.S.
Auch ich danke Sabermaster und Tom für die Ausführungen.
Für mich als "Militärfetischisten" waren die Dinge sehr lehrreich.
 
Ein nicht näher genannter "NATO-Offizier" hat gegenüber der Süddeutschen erklärt, Oberst Klein, dessen Verwendung in Afghanistan Ende September enden wird, habe mit der Anforderung der Jagdbomber klar seine Kompetenzen überschritten. Angeblich dürfte CAS (Close Air Support) nur angefordert werden, wenn sich verbündete Truppen im Bodenkampf befänden.
Nun ja ...

Bombardierte Tanklaster: Bundeswehr-Kommandeur verlässt Afghanistan | Politik | ZEIT ONLINE

Diese Meldung wurde bereits wieder dementiert, dass es einen solchen Vorbericht gibt.

spiegel.de

Und Oberst Klein verlässt AFG, da seine Dienstzeit regulär abgelaufen ist. Der Posten des COM PRT Kunduz wird alle 6 Monate neubesetzt.

@JH: Ob O Klein Verfehlungen beganngen hat, kann man ohne Ergebnis des Untersuchungsbericht nicht sagen. Aber er darf Lufteinsätze anfordern. In der Regel trifft aber nicht er die endgültige Entscheidung, sondern eigentlich der Air Component Commander oder bei ISAF wie folgt genannt: Director, Air Coordination Element (interessanterweise der Mann, der Untersuchung leitet: Generalmajor C.S. Sullivan, RCAF).

Der Bericht wird aber letztendlich auch aufzeigen, wie die Kommandostrukturen bei ISAF wirklich funktionieren, denn das ist zur Zeit die große Unbekannte. Wer schonmal in einem multinationalem Stab war weiß, dass da eine ganze Menge Leute mehr mitmischen als die Struktur vorsieht.
 
Naja, ich meine die gleichen Dinge wie Du, nur gehe ich nicht ins Detail.

Natürlich muss man dem fehlenden Auftrieb durch Motorleistung, die selbst verringert ist, und damit einer höheren Drehzahl begegnen. Aber beides hat seinen Ursprung in der dünnen Luft. Das meine ich mit dem allgemeinen Leistungsverlust in großen Höhen.

Anyway. Der Tiger hat das gleiche Leistungsniveau wie die CH-53 GS und beide Maschinen werden Einbußen in Sachen Leistung hinnehmen müssen. Aber diese Einbußen müssen auch alle anderen Hubschrauber hinnehmen. Außerdem werden weit schwächere Helikopter erfolgreich in Afghanistan eingesetzt wie etwa der französische Puma oder der italienische Mangusta.

Einen Nachbrenner hab ich noch der mir am Anfang gar nicht aufgefallen ist vor lauter Klugscheißerei ;)

Helikopterrotoren drehen mit einer konstanten Drehzahl. Die von ihnen erzeugte Auftriebskraft wird einzig über den Anstellwinkel geregelt. Ein Helikopterrotor dreht nicht schneller oder langsamer sonder steiler oder flacher. Solltest du (oder sonst jemand) wirklich wissen wollen wie DAS nun funktioniert dann sagt es, ansonsten erspar ich euch die Leier.
 
Diese Meldung wurde bereits wieder dementiert, dass es einen solchen Vorbericht gibt.

spiegel.de

Und Oberst Klein verlässt AFG, da seine Dienstzeit regulär abgelaufen ist. Der Posten des COM PRT Kunduz wird alle 6 Monate neubesetzt.

@JH: Ob O Klein Verfehlungen beganngen hat, kann man ohne Ergebnis des Untersuchungsbericht nicht sagen. Aber er darf Lufteinsätze anfordern. In der Regel trifft aber nicht er die endgültige Entscheidung, sondern eigentlich der Air Component Commander oder bei ISAF wie folgt genannt: Director, Air Coordination Element (interessanterweise der Mann, der Untersuchung leitet: Generalmajor C.S. Sullivan, RCAF).

Der Bericht wird aber letztendlich auch aufzeigen, wie die Kommandostrukturen bei ISAF wirklich funktionieren, denn das ist zur Zeit die große Unbekannte. Wer schonmal in einem multinationalem Stab war weiß, dass da eine ganze Menge Leute mehr mitmischen als die Struktur vorsieht.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass dieser Vorbericht dementiert wurde, tut mir leid. Dass Oberst Klein das Einsatzland ganz regulär nach Ende der Dienstzeit verlässt, wurde doch bisher soweit ich weiß auch nirgendwo bestritten.
 
Die 2 Monate könnten passen, in diesem Zeitraum gab es nämlich die Diskussionen ob die Bundeswehr auch präventiv gegen Insurgenten vorgehen darf. Auslöser waren Berichte darüber, dass man Bundeswehrsoldaten gezielt in Hinterhalte laufen ließ, damit man regelgerecht den Feuerkampf führen konnte. Bei so einer Aktion sind 3 Soldaten umgekommen.
Die Einsatzregeln wurden dann schnell geändert:

Afghanistan-Einsatz: Deutsche Soldaten dürfen früher schießen - Afghanistan - Politik - FAZ.NET

Leider ist der Focus-Artikel wohl schon in der Müllpresse gelandet.
Da würde ich mal annehmen, dass deine Vermutung zutrifft und der Artikel schlicht nicht mehr aktuell ist.
 
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