Cedrax Farlander
junger Botschafter
Und das ist genau das Problem. Wenn's um Russland geht, dann wird - vor allem von linker Seite - immer lauthals um Verständnis für die russischen Interessen geworben und damit einhergehend jede Tat, jede Handlung irgendwie gerechtfertigt, während man der Ukraine gleichzeitig jedes Entgegenkommen verwehrt und die Ukrainer so erst recht in die Arme der rechten Menschenfängern treibt.
Wegen mir kann die Ukraine so viele Rechtsextreme auf irgendwelche Posten setzen wie sie wollen, denn ich muss ja dort nicht leben. Wer verwehrt der Ukraine jedes Entgegenkommen? Demokratie, Korruptionsfreiheit, Frieden usw. wünschen ihnen wirklich, allerdings denke ich nicht, dass sie dafür auf einem guten Weg sind. Das liegt unter anderem an dem höchst zweifelhaften Sturz von Janukowitsch und die jetzt herrschende Stimmung die nicht nur nationalistisch sondern teilweise auch rechtsextrem ist. Die Regierung bekämpft diese teilweise antidemokratischen Gruppierungen nicht, sondern gibt ihnen ,wie oben genannt, sogar Posten oder nutzt sie für ihren Kampf gegen die Seperatisten, was dazu führt das die Leute nach dem Krieg gesamtgesellschaftfähig sind.
Wir haben mittlerweile wieder eine offene Konfrontation mit massiver beiderseitiger Aufrüstung, Drohungen (Militärmanöver) und einem Krieg in der Ostukraine bei dem jeder seine Verbündeten unterstützt. Soweit die Faktenlage. Die Linken (sofern man die verallgemeinern kann) vertreten die Ansicht, dass man mit Sanktionen, Drohungen und Aufrüstung keine internationalen Konflikte löst. Stattdessen sind Verhandlungen, Gespräche und Kooperation auf Augenhöhe die Alternative. Dafür jedoch muss man sich mit den Positionen der Gegenseite beschäftigen und auch sich selbst Hinterfragen. D.h. nicht, dass man automatisch ein Freund der Gegenseite ist, wenn man für eine oder mehrere Gegenpositionen verständnis hat oder in der Politik der eigenen Seite Fehler entdeckt. Im Gegenteil dies kann ein Ansatzpunkt für eine Lösung sein. Am Ende müssen beide gleichberechtigt ihre Intressen gewahrt sehen.
Was wir in der Ukraine sehen ist eigentlich das Ergebnis der letzten 25 Jahre. Ich empfehle jedem sich sowohl mit der russischen Innen- Wirtschafts- und
Außenpolitik in dieser Zeit auseinderzusetzen und ich denke dann wird das handeln von Russland nachvollziehbar. Achtung nachvollziehen ist nicht das gleiche wie gut finden. Auch den Umgang ,,des Westen´´ sollte man sich anschauen, um ein umfassendes Bild über die verschiedenen Positionen zu haben. Ich persönlich komme dabei am Ende nicht zu einem klaren Gut/Böse Schema, aber das hängt natürlich auch davon ab welche Werte und politische Ansichten man selber hat.
Ich hoffe, ich konnnte ein wenig die Denkweise von einigen Linken darlegen.