Dieses Brandsätze werfen vor großem Publikum war es, was ich irgendwie inszeniert fand.
Das war wohl der "Volkszorn". Im Sommer '92 herrschten vor der Zentralen Asylbewerber Annahmestelle ziemliches Chaos. Das Haus war mehrfach überbelegt und auf dem Platz vor dem Gebäude campierte eine größere Gruppe Sinti und Roma. Die Stadt weigerte sich, für diese Menschen mobile Toiletten bereit zu stellen, um das Lager nicht de facto zu legitimieren. Die Leitung der Annahmestelle hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass die Zustände in Hinblick auf die heimische Bevölkerung sowie die hygienischen Zustände unhaltbar seien, passiert ist jedoch nichts.
Die ganze Sache wäre wahrscheinlich heute nicht bekannt wäre das nicht zufällig in Deutschland passiert.
Naja, ich weiß nicht. Das waren schon pogromartige Ausschreitungen. Vor allem dass das drei Tage lang ging und viele "brave Bürger" den Chaoten ausgelassen applaudierten war schon erschreckend, zumal solche Aktionen 1991 - 92 an einigen Orten vorkamen, wie z.B. in Hoyerswerda.
Aber ich stimme insofern zu, daß das wiedervereinigte Deutschland in vielen der angrenzenden Nachbarstaaten so kurz nach der Wiedervereinigung teilweise noch recht argwöhnisch betrachtet wurde, und da waren Bilder von aufgehetztem Pöbel, der offen und mit Unterstützung der Nachbarschaft Jagd auf Ausländer macht nicht gerade förderlich für das Ansehen im Ausland
Kam da eigendlich jemand zu körperlichen Schäden ?
Gab es damals Urteile gegen jemanden ?
Ca. 130 Polizisten wurden zum Teil schwer verletzt. Dass den Bewohnern in den angezündeten Häusern nicht mehr passiert ist, grenzt an ein Wunder, da sämtliche Ausgänge versperrt waren, und Rauchvergiftungen nur deshalb ausblieben, weil rechtzeitig eine Tür zum Dach aufgebrochen wurde. Hätte sich das noch länger hingezogen, wäre das Haus eine Falle gewesen und es hätte sicher Tote gegeben.
Es gab 370 vorläufige Festnahmen sowie 408 eingeleitete Ermittlungsverfahren, von denen die meisten jedoch eingestellt werden musste, da nur wenige beweissichernde Festnahmen vorgenommen wurden.
Vor dem Landgericht Rostock wurden 257 Verfahren eröffnet, von denen allerdings auch viele aus dem genannten Grund fallen gelassen werden mussten. 40 zumeist jugendliche Täter wurden schließlich wegen Landfriedensbruch, Brandstiftung und teilweise versuchtem Mord zu Geldstrafen sowie Haftstrafen zwischen 7 Monaten und 3 Jahren verurteilt. Die letzten Verfahren endeten erst 10 Jahre nach den Taten, die meisten Beteiligten blieben jedoch anonym oder mussten aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden.
C.