Tagespolitik allgemein

Ich habe die Frage auch ein wenig provokant gestellt, denn häufiger sind die, die sich am lautesten aufregen am wenigsten betroffen und/oder haben nie Kontakt zu Flüchtlingen gehabt.

Ich finde es aber immer wieder erschreckend wie verlangt wird, dass man seine Menschlichkeit, also seine Fehlerhaftigkeit, an der Bundesgrenze abzugeben hat. Das beim Kochen mal was überläuft kann passieren. Genauso kann es passieren, dass Stimmung eskaliert, wenn man semi-unfreiwillig mit fremden Personen aus anderen Kulturen und Religionen auf engem Raum zusammenleben soll.

Guckt doch einfach mal in den Spiegel und überlegt wie oft euch schon (fast) die Hutschnur gerissen ist, sei es wegen Missverständnissen oder weil der Nachbar echt ein Arsch ist.

Natürlich heiße ich Gewalt nicht gut, aber ich verteufel sie auch nicht als Flüchtlingseigenschaft.

Hat doch auch niemand hier gesagt das Gewalt eine "Flüchtlingseigenschaft" ist,zumindest habe ich die Beiträge nicht so interpretiert.
 
Das sich Assad erholt, ist

Was??? Paul Panzer wurde abgesagt, nur weil einige Leute, die um ihr Leben fürchteten, eine Unterkunft zum Übernachten brauchten. Diese Egoisten!
Ja das war ein sehr dummes Beispiel .
Aber diese Dinge häufen sich. Die Einschränkungen bekommen viele zu spüren.
Frage ist wie weit es gehen wird.
Paul Panzer wird man wohl verkraften müssen . ^^
 
Ich hoffe nur, dass Assad, bevor er endlich fällt, dem IS noch einiges an Schaden zufügt, sofern er dazu überhaupt noch in der Lage ist.

Edit: Danach heißt es erstmal für den Ami, die Regionen Syriens mit seinen Firmen wiederaufzubauen und unter seine Fittiche zu stellen. Nach dem Aussaugen wendet er sich denn wieder anderen "Wohltaten" zu.
 
Ich habe schon vor drei Jahren die Meinung vertreten, dass Assad mit militärischer Gewalt aus dem Amt gehoben werden muss.

Die Meldungen aus Moskau sind noch etwas verworren.
Man gibt zwar zu das die Luftschläge auf Wunsch der Regierung Syriens erfolgen,Sergei Borissowitsch Iwanow schloß den Einsatz von Bodentruppen allerdings aus.
Ich persönlich bin da etwas entäuscht. Ich hatte gehofft Moskau greift massiver in den Krieg ein und verhilft der Regierung von Baschar al-Assad die Lage wieder voll unter Kontrolle zu bringen.Aber im Moment sieh es lediglich nach Luftschlägen aus.
 
Es geht nicht darum, was du ihm überhaupt sagen sollst, sondern wie du ihm erklären willst, dass du an Assad festhalten möchtest.

Wo habe ich gesagt, dass ich an Assad festhalten möchte? Nein, mit diesem Diktator ist keine friedliche Zukunft möglich.
Der Punkt ist nur, dass es bei weitem nicht ausreichen wird ihn zu entmachten. Darauf habe ich nur hingewiesen.

Und ich habe dir sehr wohl eine langfristige Lösung vorgelegt und die ist nun mal militärisch - auch, wenn eine entsprechende UN-Mission vielleicht mehrere Jahrzehnte in Syrien gebunden sein wird - und nicht politisch und vor allem funktioniert sich auch vom ersten Moment ihrer Implementierung an nur ohne Assad.

Ja, eine UN-Mission unter der Führung der Vetomächte und den regionalen Mächten Iran, Türkei und Saudi Arabien wäre aktuell die beste Option. Vor ein paar Seiten habe ich das schon gesagt.
Leider ist das aktuell nicht realistisch aus verschiedenen Gründen.
 
Das Problem ist, dass man nicht im Vorfeld wissen kann, was nach Assad folgt, eine Marionettenregierung der USA, falls diese nun massiv eingreifen würden, oder ein neuer Diktator?

Edit: Ich bin kein USA-Hasser, sehe aber deren Politiker und Wirtschaftslobby kritisch.
 
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Die Meldungen aus Moskau sind noch etwas verworren.
Man gibt zwar zu das die Luftschläge auf Wunsch der Regierung Syriens erfolgen,Sergei Borissowitsch Iwanow schloß den Einsatz von Bodentruppen allerdings aus.
Ich persönlich bin da etwas entäuscht. Ich hatte gehofft Moskau greift massiver in den Krieg ein und verhilft der Regierung von Baschar al-Assad die Lage wieder voll unter Kontrolle zu bringen.Aber im Moment sieh es lediglich nach Luftschlägen aus.

Wie soll das denn möglich sein? Selbst wenn er Assads Kräfte entlastet, ist ein Rückeroberung nach 4 Jahren Krieg gar nicht mehr ohne Weiteres denkbar - auch jenseits rein militärischer Gesichtspunkte.
 
Na nicht so richtig oder nur teilweise.

Wie bitte? Dieser Konflikt ist ein Paradebeispiel für asymmetrische Kriegsführung. Es werden sämtliche Bedingungen hierfür erfüllt und zwar seit Beginn dieses Konflikts. Es kämpfen Regierungstruppen gegen Milizen und Aufständische und zwar sowohl in Syrien als auch im Irak. An dem Konflikt sind dutzende Gruppierungen beteiligt, die für verschiedene Ziele kämpfen und dabei miteinander, gegeneinander, sowie autonom agieren und völlig unterschiedlich gut ausgerüstet und ausgbebildet sind. Selbst die Taktik und Strategie jeder einzelnen Gruppierung unterscheidet sich stark voneinander. Alleine durch die Tatsache das Gruppierungen beteiligt sind, die einen heiligen Krieg führen und das ist ja nicht nur der IS, und die auch noch gegeneinander kämpfen, ist klar das es sich eindeutig um asymmetrische Kriegsführung handelt.
 
Darauf habe ich nur hingewiesen.

Du hast abgewiegelt, wie schon des öfteren. Es gibt aber Sachverhalte, die erlauben kein Abwiegeln und keine Kompromisse. Und wenn ein Diktator sein Volk bombardiert, dann ist das so ein Sachverhalt. Assads sofortige Entmachtung und mittel- bis langfristig auch die juristische Aufarbeitung seiner Verbrechen, sind die einzige Option. Dabei will ich mich gar nicht der Illusion hingeben, dass zweites so ohne weiteres möglich ist. Nichtsdestotrotz muss das dass erklärte Ziel sein - keine Übergangslösung mit Assad.
 
Wenn sich Russland und die USA darauf einigen könnten den IS auszulöschen dann wäre vielen Menschen schonmal geholfen.
Was mit Assad passiert oder welche Rolle er spielen wird , da weder sie sich wohl nicht so schnell einigen.

Die Frage ist auf welche Art und weise man ihn auslöschen will. Die Amerikaner haben versucht den Terror mit Krieg zu bekämpfen. Das Endresultat waren Bombenangriffe, Drohnennangriffe aus der Luft, mit Tausenden Zivilisten die da mit hineingezogen worden sind und Familienmitglieder verloren haben. Außerdem hat man mit dem Irakkrieg und der Hinrichtung Sadam Husseins ein Machtvakuum erschaffen das nicht gefüllt worden ist. Und auch wenn er ein Diktator war und gewisse kein guter Mensch und nicht besser als Assad war, so hat er die Region bis zu einem gewissem Punkt stabilisiert. Assad selbst stabilisiert Syrien aber wohl nicht mehr.
Dies alles hat dann eher zu einem Hass auf die USA geführt und das die örtlichen Terrororganisationen ordentlich Zulauf bekommen haben, darunter eben auch der IS. Gerade der IS hatte das Glück das sich ihm ehemalige Generäle von Sadam Hussein angeschlossen haben. Und der IS ist sowas von unbeliebt das selbst Al-Qaida ihm den Krieg erklärt hat. Es ist also eher eine Frage der Zeit bis man diese Leute zurück schlägt.
Die Frage ist nur ob dies mit dieser fehlgeschlagenen Taktik überhaupt funktionieren kann. Oder ob es nicht eher auch mehr humanitäre Hilfe durch die UN bräuchte um wieder vertrauen in den Westen aufzubauen. Dies würde langfristig wahrscheinlich auch die Flüchtlingsfrage lösen wenn man die Region wieder stabilisieren kann. Dazu braucht es Nahrung, Medizin und Bildung.
Dafür müsste man aber wohl Diplomatisch vorgehen und nicht zuletzt auch Grenzen neu ziehen und den verschiedenen Volksgruppen vielleicht auch eigene Länder zugestehen. Immerhin darf man auch nicht vergessen das die Länder Afghanistan, Syrien, Irak und viele andere Länder der region als unabhängige Staaten noch nicht mal hundert Jahre alt sind und nicht zuletzt aus alten Kolonien entstanden sind.

Nicht zuletzt stellt sich aber auch die Frage ob man den Menschen dort überhaupt Frieden aufzwingen kann, egal ob militärisch oder diplomatisch. Dafür müssten die Menschen wohl den Säkularismus und die Humanität als solches erst mal zu schätzen lernen. (Auch hier im Westen.) Menschenrechte aufzwingen geht irgendwie schlecht.
Letztlich kann man viele der Konflikte auch auf falsch ausgelegte Glaubensrichtungen und eine Radikalisierung davon zurückführen. Viele der Radikale sind der festen überzeugung das sie Gotteskrieger sind und Allahs willen ausführen obwohl sie selbst den Koran und die heiligen Schriften nie wirklich gelesen haben, zum Teil wahrscheinlich weil sie es nicht mal können.
 
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Man gibt zwar zu das die Luftschläge auf Wunsch der Regierung Syriens erfolgen,Sergei Borissowitsch Iwanow schloß den Einsatz von Bodentruppen allerdings aus.
Ich persönlich bin da etwas entäuscht. Ich hatte gehofft Moskau greift massiver in den Krieg ein und verhilft der Regierung von Baschar al-Assad die Lage wieder voll unter Kontrolle zu bringen.Aber im Moment sieh es lediglich nach Luftschlägen aus.

Seit Monaten erzählen uns Experten - auch aus Russland -, dass Luftschläge nicht ausreichen werden, um den IS zu stoppen, geschweige denn, um in Syrien wieder stabile Verhältnisse herbei zu führen, folglich werden auch die russischen Luftschläge nichts bewirken, außer noch mehr Leid für die Zivilbevölkerung.
Assad ist gescheitert, und selbst wenn ihm mit Hilfe der Russen eine Rückeroberung des verlorenen Gebiets gelingen sollte, hat er inzwischen soviel Blut an den Händen, dass weitere Aufstände die sofortige Folge wären, zumal er sich sicher wird rächen wollen, an jenen, denen er für den Krieg die Schuld gibt. Weitere Fluchtwellen wären wohl die Folge und eine baldige Rückkehr der bereits jetzt Geflohenen in weite Ferne gerückt, da diese wohl keine langfristige Perspektive sehen werden, in ihrer Heimat etwas aufzubauen.
Für so dumm, allein auf Assad zu setzen, halte ich Putin nun nicht wirklich, Diktatorenkumpel hin oder her. Man wird sich eher damit abgefunden haben, dass das alte Syrien nicht mehr existiert, und für den sehr wahrscheinlichen Zerfall des Landes - auch im Falle einer Nachkriegsordnung - versuchen zu retten, was zu retten ist, sprich ein halbwegs stabiles säkulares Staatsgebilde im Westen des Landes mit seinen russischen Basen sowie Kontrolle über die dort liegenden Öl- und Gasfelder. Wenn das mit Assad funktioniert, gut, wenn nicht lässt man ihn halt über die Klinge springen.

Russland fliegt nahe Homs erste Luftangriffe.

Das macht schon recht gut klar, worum es Russland bei seinem Eingreifen geht. Homs ist nicht gerade als Hochburg des IS bekannt, liegt aber in der Nähe großer Öl- und Gasvorkommen.

C.
 
Alleine durch die Tatsache das Gruppierungen beteiligt sind, die einen heiligen Krieg führen und das ist ja nicht nur der IS, und die auch noch gegeneinander kämpfen, ist klar das es sich eindeutig um asymmetrische Kriegsführung handelt.

So klar ist das nicht. Es gibt in Syrien eher klarere Frontlinien die seit Monaten stabil sind wie in Damaskus oder Aleppo, an denen ein Großteil der Gefechte abläuft. Der Konflikt hat sich festgefahren ist vielleicht aus den anfänglich asymmetrischen Charakter in einen symmetrischen gewandelt, weil die syrische Armee zunehmend ihre technologischen Vorteil verloren hat. Gezielte Luftschläge waren und sind die Ausnahme, Panzerverbände verlieren sich im Straßenkampf und werden aus Mangel ohne Grenadiere geradezu verheizt. Es fehlt die klare militärische Überlegenheit der syrischen Armee, so dass die Rebellen auch ohne Guerillataktiken dem standhalten können.
 
Das sind nicht die einzigen Parteien in diesem Konflikt und alleine dadurch ist das absolut klar als asymmetrischer Konflikt einzuordnen, denn in Syrien kämpfen über 20 Gruppierungen mit- und untereinander und die meisten davon sind weder technologisch noch sonst irgendwie gleichwertige Gegner zu den großen Konfliktparteien. Ausserdem benutzt der IS Guerillataktiken im großen Stil um sich und seine Waffen zwischen der Zivilbevölkerung zu verstecken. Was dazu führt das die Lufthoheit der syrischen Armee kaum einen Vorteil bringt und genau das zeichnet einen asymmetrischen Konflikt aus.
 
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