@Jedihammer
Ich habe natürlich keinesfalls Dich gemeint, wenn ich über Leute schreibe, die Gewalt gegen Obdachlose gutheißen oder gar anwenden, ich hoffe das weißt Du!
Was Hatz IV angeht, so sehe ich das ziemlich ambivalent. Klar gibt es ganz klar Leute, die einfach zu faul zum arbeiten sind, und die sich in der sozialen Hängematte ausruhen. Solche Exemplare hab ich hier ein paar Häuser weiter wohnen. Da ist mir jetzt schon klar, dass beim Nachwuchs, der unterwegs ist die nächste Generation Sozialhilfeempfänger großgezogen wird.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch immer mehr Menschen hierzulande, die trotz Arbeit auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind, was einfach ein Unding ist. Da verstehe ich sogar fast, wenn jemand irgendwann frustriert ist, und ganz daheim bleibt, wenn man trotz regelmäßiger Beschäftigung auf der Stelle tritt, und letztlich auch nicht viel mehr hat, als jemand der der nix schafft.
Was das ¨ eigene Volk¨ angeht, so hab ich mit dem Begriff so meine Probleme. Wer soll das sein, ¨mein¨ Volk? Die Menschen, die durch Zufall in dem gleichen Staatsgebilde zur Welt kommen? Wer von diesen Menschen darf sich zu ¨meinem¨ Volk zählen? Nur die, die schon immer hier gelebt haben, die, die seit 10, 5, 3, oder erst seit 2 Generationen hier sind? Völkisches Denken hat immer eine stark ausgrenzende Komponente, besonders, wenn es von einer Mehrheitsgesellschaft ausgeht. Bei Völkern oder Volksgruppen, die in totalitären Staaten leben, und deren Sprache und Kultur unterdrückt werden mag das anders aussehen, aber ansonsten hat völkischer Nationalismus immer eine arg exklusive Seite, die heutzutage nicht mehr zeitgemäß ist, so das jemals der Fall war.
Gerade in Deutschland, der verspäteten Nation, haben völkisches Denken und Nationalismus zudem meistens zu großen Katastrophen geführt. Deutscher Nationalismus erwächst dabei eigentlich immer aus der Vorstellung einer völkisch homogenen Schicksalsgemeinschaft. Das ist vermutlich in der deutschen Geschichte und der jahrhunderte langen Zersplitterung des Landes in Fürstentümer und Stadtstaaten begründet. So bezogen sich in Deutschland Staat und Nation eigentlich immer auf ¨das Volk¨, während sich z.B. in den USA der Nationalismus eher auf den Staat bezog und bezieht. Klar gibt es auch dort Rassismus, aber niemand dort wird z.B. Schwarzen grundsätzlich absprechen, ebenfalls Amerikaner zu sein. In Deutschland bist Du jedoch für sehr viele Mitmenschen nahezu immer der Fremde, wenn Du zufällig die falsche Hautfarbe, die falsche Religion oder den falschen Nachnamen usw. hast. Egal, wie lange man selbst oder gar seine Familie bereits hier lebt, egal, ob man hier geboren ist, sein ganzes Leben hier verbracht hat und egal, welchen Pass man in der Tasche hat, für sehr, sehr viele ¨ echte¨ Deutsche wird die Herkunft immer eine Rolle spielen, und man ist dann ewig ¨der Russe¨, ¨der Türke¨, ¨der Neger¨ usw... Man sieht es oft an ganz banalen Dingen, wenn z.B. die Kinder oder gar die Enkel von Einwanderern für die Nationalmannschaft auflaufen, und einige ¨Fans¨ die Nase rümpfen, und fragen, ob es nicht genug ¨Deutsche¨ gibt, die Kicken können.
Lange Rede kurzer Sinn: Völkisches Denken ist heutzutage überholt, da wohl jeder für sich selbst definiert, wer nun zu ¨seinem¨ Volk gehört, bzw. gehören darf, aber so kann eine offene Gesellschaft nicht funktionieren.
C.