Neu ist das Phänomen der "Gemeinschuld" in Deutschland nun wirklich nicht. Vor den Russen waren das beispielsweise die in Deutschland lebenden Muslime, die sich bei jedem neuen Anschlag in aller Öffentlichkeit zu entschuldigen und zu distanzierend hatten. Macht die ganze Sache dieses Mal natürlich nicht besser oder richtiger.
Jedoch sollte man den Sport schon anders bewerten. Ja, im Generellen können die Sportler natürlich nichts dafür, was Putin da auf internationaler Bühne so treibt. Jedoch sollte man nicht vergessen, dass sportliche Wettbewerbe schon immer politisch aufgeladen sind. Es geht auch immer darum welche Nation (und damit auch welches System/welche Ideologie) besser als der Rest ist. Darum stecken vor allem Länder wie Russland oder China sehr viel (teils kriminelle) Energie und Geld in den Sport. Doch auch Nation wie die USA stehen dem in vielen Dingen nichts nach.
Möchte man solche Autokratien also hart treffen, muss man ihnen auch die Möglichkeit nehmen sich/ihr System/ihre Ideologie präsentieren zu können. Die Sportler sind dabei leider das erste Opfer. Aber lieber dürfen russische Vertreter nicht bei der nächsten Meisterschaft/Olympischen Spielen teilnehmen als wenn tausende Seelen auf dem Schlachtfeld fallen.
Grüße,
Aiden
Ja, alles richtig was Du sagst. Aber die Frage muß doch erlaubt sein, warum der einzelne Sportler/Künstler jetzt eine Ehrenerklärung abgeben sollte bevor seinem Beruf nachgehen darf.Ohne Rücksicht darauf was ihm oder seiner Familie in Russland blühen könnte. Das wurde bei anderen Angriffskriegen auch nicht gefordert.
Ja, es ist ein fundamentaler Unterschied ob ein US-Sportler/Künstler nach dem Angriff auf z.B. den Irak nach seiner Meinung gefragt wird. Der dürfte seine Meinung frei äussern. Ohne das ihm oder seiner Familie irgend eine Sanktion drohen. Und ganz gewiß muß weder er noch seine Familie um Freiheit oder gar Leben fürchten.
Aber von diesen Menschen hat man auch kein Gesinnungsbekenntnis verlangt.
Es ist von meiner Seite gar nicht zu bestreiten, das ich in den letzten Jahren hier im PSW der größte und lautstärkste "Putinversteher" war. Das zu bestreiten wäre Selbstverleugnung. Und dazu neige ich nicht. Ich stehe dazu was ich gesagt habe und dazu was ich sage.
Und ich habe heute noch Verständnis für die russische Sichtweise. Aber Verständnis beinhaltet nicht zwangsläufig auch Unterstützung. Und ich unterstütze den Krieg gegen die Ukraine keinesfalls.
Aber verlangt man von mir deshalb eine klares Bekenntnis gegen den Krieg ? Nein tut ihr nicht. Und ganz ehrlich, ihr würdet auch keines bekommen.
Nicht weil ich nicht gegen den Krieg bin, sondern weil ich mich nicht zum Instrument machen werde.
Gut, ich bin kein Russe. Aber auch ich habe Russland und Putin meist aus tiefster Überzeugung verteidigt.
Das war falsch in einigen Aspekten. Und das gebe ich offen und voller Überzeugung zu. Aber niemals würde ich mich zwingen lassen dies zu sagen nur um Mitglied des PSW zu bleiben. Und ich würde auch einige meiner Worte niemals zurück nehmen. Eher lasse ich mich hier rauswerfen.
Der langen rede kurzer Sinn. es kann und darf doch bitte nicht von jedem russischen Staatsbürger der im Ausland ein Glaubensbekenntnis gegen Putin und den Krieg verlangt werden damit er seinem Beruf nachgehen kann. Sind das die Werte der Freiheit ?
Gerade ich bin doch der, der zuweilen auch zu Recht, an die Werte der Demokratie erinnert wird. Und jetzt wird verteidigt das diese Werte zuweilen mit Füssen getreten werden.
Sorry Leute, das passt nicht.
Lieber
@Aiden Thiuro .
Meine Worte hier richten sich ausdrücklich nicht gegen Deine Person oder Deine Meinung. Ich habe nur Dich bzw. das Zitat von Dir als Beispiel genommen. Bitte glaube mir das.
P.S. Wißt ihr was ? Die ganze Situation im Moment erinnert mich an eine Hexenjagd. Ebenso wie manche Hexenjagd zu Beginn der Corona-Pandemie.
Und wißt ihr wann die letzte Frau in Westeuropa wegen Hexerei verurteilt wurde ? Im Jahre 1943(!!!!!!) in Groß-Britannien.