Tagespolitik allgemein

Das bedeutet, man muss eine nonpazifistische Kriegspolitik betreiben? Die funktioniert besser?
Wenn eine Seite pazifistische Diplomatie als Schwäche auslegt schon, ja. Apeacement funktioniert bei Diktatoren mit Großmachtphantasien nicht - nicht in den 30ern des letzten Jahrhunderts, nicht 2014 und auch nicht 2022.

Aber hey, es sind ja bloß Ukrainer, die draufgehen. Und danach sagt man das dann auch zu den Balten, den Leuten vom Balkan, den Polen und, und, und. Ist mir schon klar.

Grüße,
Aiden
 
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Wer ist eigentlich Erich Vad?

Kannst du eigentlich irgendwas Substanzielleres an Inhalten von dir geben, oder sind diese lustlosen Einzeiler alles, was da drin ist?

Dass dieser Vad 'ne rechte Nullnummer ist, habe ich nie bestritten. Wie soll das auch anders sein, als ehemaliger Berater einer CDU-Kanzlerin? Trotzdem ist er mit dieser Meinung ja nicht allein. Es gibt (zum Glück) noch ein paar andere Personen des öffentlichen Lebens in Deutschland, die diese Einschätzung teilen, und die sind sicherlich nicht alle rechts.
 
Man müsste das Gespräch mit der Ukraine und Russland suchen, und durch international abgestimmte diplomatische Arbeit versuchen, beide wieder an einen Tisch zu bringen. Wie man das genau bewerkstelligt, kann ich dir nicht sagen, weil ich kein Diplomat bin. Dafür haben wir ja die von uns an die Spitze gewählten politischen Vertreter, die sich momentan allerdings lieber die Front persönlich anschauen oder im Europarat im Namen Deutschlands Russland den Krieg erklären, anstatt Gespräche zu suchen.
Das wurde doch schon mehrfach und von vielen Landesvertretern wieder und wieder versucht und diese diplomatischen Vorstöße sind schlichtweg am Nichtwollen Putins gescheitert. Diese Option ist gerade nicht möglich. Ich hoffe, sie wird irgendwann wieder möglich sein und Putin wird seine Truppen zurückziehen. Von Seiten der Ukraine sollte dann ja alles klar sein, die müssen dann ja keine feindlichen Truppen mehr aus dem Land jagen.
Aber was soll man machen, wenn einer auf den anderen einschlägt, Dritte vermitteln wollen und der Aggressor weiter macht? Da kann man doch eigentlich nicht mehr "die sollen einfach miteinander reden" vorschlagen, oder?

Man sollte weiterhin humanitäre Hilfe leisten, indem man beispielsweise das DRK in die Ukraine schickt. Das wird ja gottseidank schon getan, ließe sich aber bestimmt noch intensivieren. Auch zivile und private Spendenaktionen sind klasse und helfen notleidenden Ukrainern vor Ort.
Mehr und mehr Hilfsmittel einem Volk geben, welches sich nicht oder nur schlecht verteidigen kann? Essen, Medis und Decken für Leute liefern, bei denen man weiß, dass sie am nächsten Tag oder nächsten Monat ausgebombt, vergewaltigt oder deportiert werden? Welchen Zweck verfolgt das, wenn man auch gleichzeitig (!) diesen Menschen eine Möglichkeit stellen könnte, ihr Leben und ihr Land zu verteidigen, wie es ihnen nunmal zusteht?

Man muss geflohene Ukrainer in Deutschland aufnehmen und ihnen helfen, insbesondere von staatlicher Seite. Das sind alles Dinge, die man momentan tun kann. Keine Waffen zu liefern bedeutet nicht, dass man gar nichts tut.
Und die Welt tut etwas außer Waffen liefern. Ganz einfach.

Ich stelle mal die Gegenfrage in den Raum: Wie stellt ihr euch denn den Fortgang dieses schrecklichen Krieges vor? Werden jetzt immer mehr Waffen geliefert und dann irgendwann im Oktober/November hat man die Russen so nah an ihren eigenen Grenzen, dass Putin den Kampf einfach aufgibt, und der lässt sich das gefallen? Glaubt ihr wirklich, dass Putin eine solche Niederlage einfach hinnehmen würde?
"Lässt sich das gefallen"? Das klingt so, als wäre Putin derjenige, der das Sagen hat und entscheiden kann, was in diesem Konflikt passiert und wie sich die Ukraine zu verhalten hat. Die Ukraine muss sich das ja anscheinend gefallen lassen. Aber die Frage, ob Putin sich das gefallen lässt, ist wichtiger... hm...

Wie ich mir das Vorstelle? Putin oder ein Nachfolger sieht ein, dass diese Vergewaltigung der Ukraine ein auswegsloser Gang ist und die Aggression abbrechen... weil genügend Länder und hoffentlich auch irgendwann genügend Russen hinter einer friedlichen Lösung stehen und ein Rückzug Russlands der einzig (!) richtige (!) Weg ist.
Für mich ist das eine Utopie und eine sehr naive Sicht der Dinge. Der Mann ist sehr alt, körperlich vielleicht, geistig auf jeden Fall stark beeinträchtigt und hat wenig bis nichts mehr zu verlieren. Der lässt sich nicht aus der Ukraine bomben, schon gar nicht von NATO-Gerüst. Der wird alles tun, dass das nicht passiert, auch wenn es den wirtschaftlichen und sozialen Zustand Russlands und noch weitere tausende Menschenleben kostet.
Also lieber klein beigeben? Ukrainer ihrem Schicksal überlassen und sagen "wir haben ja Medis geliefert" und dann zuschauen, wie das Land ein neuer Teil Russlands wird? Verzeih mir, aber das ist in meinen Augen unglaublich selbstgefällig und egozentrisch ("lieber die als ich").
 
Man müsste das Gespräch mit der Ukraine und Russland suchen, und durch international abgestimmte diplomatische Arbeit versuchen, beide wieder an einen Tisch zu bringen. Wie man das genau bewerkstelligt, kann ich dir nicht sagen, weil ich kein Diplomat bin.

Russland muss einsehen, dass es seine Westgrenze nicht mit Gewalt verschieben kann, wenn die Völker dort keinen Bock mehr auf eine russische Vorherrschaft haben, vorher kann es keine diplomatische Lösung geben. Sollte Russland in irgendeiner Form damit durchkommen, die Ukraine zu zerschlagen, sich Teile davon einzuverleiben und den Rest in einen abhängigen Vasallenstaat zu verwandeln, dann werden wir hier schneller als uns lieb ist über einen Krieg in Moldawien diskutieren.

Es gibt (zum Glück) noch ein paar andere Personen des öffentlichen Lebens in Deutschland, die diese Einschätzung teilen, und die sind sicherlich nicht alle rechts.

Nee, Wagenknecht bezeichnet sich zumindest noch als links. :rolleyes:

C.
 
Ich würde es begrüssen, dass hier wieder ein bisschen Ruhe einkehrt, ich weiss es ist ein emotionales Thema und angegriffene dürfen sich auch wehren dürfen.

Solide Kuh schrieb:
Dass man keine Diskussion mehr normal führen kann, ohne direkt abgestempelt zu werden von irgendwelchen dahergelaufenen Moral- und Sittenwächtern, die es auf Anhieb natürlich immer besser wissen, das widert mich an.

Die User versuchen, mit Dir eine Diskussion zu führen, aber du blockst leider so dermassen ab und akzeptierst die Meinung der anderen überhaupt nicht. Wir alle wollen, dass dieser Krieg ein Ende hat, aber es ist tatsächlich so, dass Putin nicht mit sich reden lässt und dass man es mit Diplomatie noch nicht versucht hat stimmt überhaupt nicht. Viele Staaten wollen das ganze diplomatisch lösen, aber da sieht man, dass es zu nichts führt, wenn die eine Seite auf stur schaltet und die Meinung anderer nicht gelten lässt und sich immer als Opfer sieht ... Kommt mir bekannt vor. Auch Selensky schaltet in dieser Sache auf Stur, aber aus anderen Motiven, er will damit erreichen, dass die Ukraine so bleibt wie sie ist, denn vor so einem aggressiven Nachbarn wie Russland darf man nicht klein beigeben.

Auch ich bin eher pazifistisch eingestellt und möchte, dass dieser Krieg lieber gestern als morgen endet, aber realistisch ist das leider nicht. Wenn die Ukraine klein beigeben würde und die völkerrechtlich annektiereten Gebiete Russland überlassen würde, würde es der Bevölkerung nicht besser gehen. Vielleicht hätten wir dann ein, zwei Jahre Ruhe, aber in dieser Zeit, könnte Russland dann vielleicht den nächsten Schlag planen, in Ruhe seine Truppen neu aufstellen etc. Darum muss man Russland, mit der derzeitigen Regierung ganz klar aufzeigen wo die Grenzen sind. Ich habe das Gefühl, dass Putin mit diesem Krieg den Westen destabilisieren wollte, hat er zum Glück aber nicht geschafft.
 
Auch ich bin eher pazifistisch eingestellt und möchte, dass dieser Krieg lieber gestern als morgen endet, aber realistisch ist das leider nicht. Wenn die Ukraine klein beigeben würde und die völkerrechtlich annektiereten Gebiete Russland überlassen würde, würde es der Bevölkerung nicht besser gehen. Vielleicht hätten wir dann ein, zwei Jahre Ruhe, aber in dieser Zeit, könnte Russland dann vielleicht den nächsten Schlag planen, in Ruhe seine Truppen neu aufstellen etc. Darum muss man Russland, mit der derzeitigen Regierung ganz klar aufzeigen wo die Grenzen sind. Ich habe das Gefühl, dass Putin mit diesem Krieg den Westen destabilisieren wollte, hat er zum Glück aber nicht geschafft.

Das Problem in Westeuropa ist meiner Meinung nach, dass man hier stets behauptet der Krieg habe am 24. Februar 2022 begonnen und man gekonnt alle Ereignisse seit der (widerrechtlichen) Annexion der Krim ausblendet. Schon die Bezeichnung "pro-russische Separatisten" für die im Donbas gegen den ukrainischen Staat kämpfenden Personen war falsch, weil deren Rädelsführer russische Staatsbürger sind.

Minsk II ist 2015 geschlossen worden - also inzwischen acht Jahre alt. Seit dem hat sich an der Situation nichts geändert. Warum sollte also Minsk III eine Änderung herbeiführen?

Grüße,
Aiden
 
Es bedarf keiner siebzigseitig ausgearbeiteten Alternativkonzepte, um sich als Pazifist (der seinen Pazifismus auch ernst nimmt; ist heute selten geworden, ich weiß) gegen die Lieferung von Waffen in Kriegsgebiete auszusprechen. Diese "Wenn du keinen besseren Vorschlag hast, dann halt die Fresse"-Attitüde geht mir gehörig auf den Geist und ist absolut nonproduktiv und kindisch.
Attitüde, Strohmannargumente...
Das ist schon heftig, was du hier vorwirfst. Ich habe nicht geschrieben, dass du leise sein sollst, und keine Ahnung hast.
Du hast geschrieben, du bist gegen die Lieferung von Waffen und ich frage dich, ernsthaft interessiert, was die Alternative ist.
Davon abgesehen finde ich jegliche humanitäre Hilfe in der Ukraine, z.B. durchs DRK oder Spendenaktionen, absolut unterstützenswert und richtig. Nur bei den Waffen hört es halt auf.
Dagegen hab ich auch nichts gesagt.
Ich bin übrigens ein Gegner jeglicher Waffenlieferungen, da ist der Ukrainekrieg keine Ausnahme. Meiner Ansicht nach sollte Deutschland an niemanden Mordmaschinerie verkaufen. Dass das utopisch ist, ist mir bewusst, weil wir in Deutschland eben eine unglaublich große Waffenlobby und -industrie haben, die Geld verdienen möchte und auch in der Politik bestens vernetzt ist (...)
Eine Utopie ist auch erst mal kein Problem, Thomas Morus hat das Buch mit dem Titel ja nicht geschrieben, weil er auf den Kopf gefallen ist. Aber das Wort passt hier nicht. Wir können uns hier nicht an einer Vorstellung festhalten, die noch nicht umgesetzt wurde. Das ist wie beim Klimawandel. Ich kann hoffen, aber damit helfe ich nicht.

Dann gibt es da noch so etwas, dass sich "Diplomatie" nennt, damit kennen sich die Menschen, die uns regieren, in der Regel allerdings nicht so aus, wie sie gerade wieder einmal glorreich unter Beweis stellen. Wie man diplomatisch vorgehen könnte, habe ich in einem meiner vorherigen Posts bereits angedeutet.
Es ist nicht so, dass es keine diplomatischen Versuche gab. Das Treffen in Lodz.
Die Frage ist hier vielleicht viel eher, ob es Sinn machte, dass Lawrow nicht einreisen durfte. Eine wichtigere Frage ist hier aber die. Wenn Putins politische Zweck des Krieges die Überwindung des ukrainischen Staates und die Unterjochung der ukr. Bevölkerung bleibt und er aucj gegen den verhassten “liberalen Westen” kämpft, wie soll hier Diplomatie helfen?
Und nein, das ist keine Attitüde, denn stell dir vor, du bist nicht der einzige Mensch der sich Gedanken und Sorgen macht.
Auch wenn man weiß, dass beide Seiten zu Verhandlungen in keinster Weise bereit sind, sollte man als außenstehender Dritter trotzdem alles dafür tun, um einen Dialog wieder möglich zu machen.
Die Ukraine hat gesagt, dass sie verhandelt, wenn alle Truppen abgezogen werden.
Es gab auch eine Delegation in der Türkei. Bitte vergiss das alles nicht.
Wir sind nicht die Schutzherren der Ukraine, spielen uns aber zu diesen auf. Die Diskussion hat sich viel zu sehr emotionalisiert. Dass man wegen diesem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg wütend ist, ist verständlich. Aber man darf diese Wut nicht zum Hauptfaktor seiner Reaktion darauf machen, sondern müsste besonnen und mit Vorsicht vorgehen.
Puh, ich finde, du irrst dich hier.
Natürlich ist Deutschland kein Schutzherr, aber es hat Verantwortung und @Steven Crant hatte schon geschrieben, dass es einen Unterschied zwischen Kreig toll finden und Waffen liefern gibt.
Und wäre man wirklich so wütend und emotional, dass der Verstand aus bliebe, hätte man vermutlich nach Attentäter gesucht, etc.
Bei dem, was die Kanonenfreunde hier so schreiben, sollte man sich mal ernsthaft fragen, wer hier eigentlich "moralinsaures" Gesabbel verbreitet. Dass hier zum Krieg getrommelt wird und es alle toll finden, weil sie vom Tagesschau-, FAZ- und Spiegel-Sprech (Link) bereits so gehirngewaschen sind, dass ihnen das autonome Nachdenken ganz offenkundig schwerfällt, das widert mich an.
Der Moralapostel kommt aber von beiden Seiten, wenn du es genau nimmst.
Dass man nichtmal mehr auf der Hand liegende Tatsachen ansprechen und sich gegen die Lieferung deutscher Waffen aussprechen kann, ohne als "Putinversteher" oder "Russlandanbiederer" zu gelten, das widert mich an.
Das ist keine Tatsache, sondern eine Meinung von dir. Du willst nicht hören, dass andere Waffenlieferungen zu Vererteidigubgszwecken liefern sollen. Das widert manch andere an.

Kurzum: Ihr ekelt mich alle ziemlich an, mit euren erhobenen Zeigefingern und eurem hohlen, bellizistischen, aus "moralinsauren" Worthülsen bestehenden Geblubber. Genießt euer wohlfeiles Spiel mit dem Feuer und freut euch über die in euren Köpfen zurechtgelegte ethische Überlegenheit, solange ihr noch könnt, denn bald wird nämlich auch hier mobilgemacht, wenn das so weiter geht.

Nichts für ungut, aber du machst doch genau das, was du allen kollektiv vorwirfst.
Alle sind dumm. Alle wollen Krieg. Alle verstehen nicht, was du verstehst.


Beifall, bitte!! Wie sagte Padmé Amidala doch so schön: "... with thunderous applause".
Das ist die beste Vorlage. Padme, die sich nämlich einen Scheiß für Anakins Taten interessiert hat und beim Abschwächung der Tusken such nur sagen konnte, dass Das menschlich sei ;)
Und zum allerletzten Schluss: Stempelt mich von mir aus, wie ihr wollt, nennt mich 'nen "Neurechten", 'nen "Putinapologeten", 'nen "Lumpenpazifisten" oder rotzt sonst irgendeine hanebüchene, an den Haaren herbeigezogene und völlig unfundierte Definition über mich ins Internet, wie's euch lustig ist, aber seht bitte davon ab, mir PNs zu schicken, ich antworte euch sowieso nicht und werde zukünftig auch nicht mehr mit Kriegslustigen diskutieren. Dafür ist mir meine Zeit einfach zu schade. Wollte nur mal auschecken, ob es hier auf'm Board noch Leute gibt, die meine Meinung teilen, aber wen wundert es, dass es nicht so ist? Es heißt ja immerhin immer noch "Star Wars" und nicht "Star Peace"...
Alle sind Scheiße, weil sie deine Meinung nicht teilen und dann gehst du mit deinem donnnernden Applaus. Diplomatie pur.
 
Für die inhaltlichen äußerst dünnen Nummern
Danke, das kann ich nur so zurückgeben.
Wenn eine Seite pazifistische Diplomatie als Schwäche auslegt schon, ja. Apeacement funktioniert bei Diktatoren und Großmachtphantasien nicht - nicht in den 30ern des letzten Jahrhunderts, nicht 2014 und auch nicht 2022.
Dann bleibt wohl nur noch der Marsch auf Moskau und noch mehr Tote auf beiden Seiten.
Aber hey, es sind ja bloß Ukrainer, die draufgehen. Und danach sagt man das dann auch zu den Balten, den Leuten vom Balkan, den Polen und, und, und. Ist mir schon klar.
Und mir wird vorgeworfen, ich würde "moralinsauer" argumentieren.

Ich glaube nicht, dass Putin auch in Polen einmarschieren würde. Es geht ihm um die Ukraine, und das schon seit Ewigkeiten. Man müsste mit ihm, um mal wieder metaphorisch zu sprechen, in etwa umgehen wie mit einem kranken Psychopathen, der bewaffnet ist: bestimmt und in gewisser Weise maßregelnd, aber auch deeskalierend und beruhigend. Nur so könnte man ihn auch wirklich besiegen, indem man ihn erst auf seine Seite zieht bzw. ihm den Eindruck vermittelt, es bestünde keine Gefahr und dann auf verschiedenen zivilen und diplomatischen Wegen für seine Entmachtung sorgt. Dafür dürfte es aber längst zu spät sein, der Draht nach Moskau ist gekappt, die Russen verachten uns und wir verachten sie.
Das wurde doch schon mehrfach und von vielen Landesvertretern wieder und wieder versucht und diese diplomatischen Vorstöße sind schlichtweg am Nichtwollen Putins gescheitert. Diese Option ist gerade nicht möglich. Ich hoffe, sie wird irgendwann wieder möglich sein und Putin wird seine Truppen zurückziehen. Von Seiten der Ukraine sollte dann ja alles klar sein, die müssen dann ja keine feindlichen Truppen mehr aus dem Land jagen.
Aber was soll man machen, wenn einer auf den anderen einschlägt, Dritte vermitteln wollen und der Aggressor weiter macht? Da kann man doch eigentlich nicht mehr "die sollen einfach miteinander reden" vorschlagen, oder?
Doch, man kann mehr machen, als einfach nur vorzuschlagen, mal miteinander zu reden. Man könnte z.B. auch einen Schritt auf Russland zugehen und das Gespräch suchen, so unglaublich beschissen das auch sein mag. Natürlich ist das schlimm, mit einem solchen Staat auf gleicher Augenhöhe sprechen zu müssen und man sollte ihm die Verbrechen vorwerfen, die Putin begeht. Aber momentan ist da einfach null Bereitschaft zur Besinnung und zwar auf beiden Seiten. Man muss also meiner Ansicht nach in diesem Falle immer wieder auf den Aggressor einreden, ihn gar anschreien und ihn wieder zur Besinnung bringen, aber nicht selber übereifrig in die Prügelei einsteigen.
Mehr und mehr Hilfsmittel einem Volk geben, welches sich nicht oder nur schlecht verteidigen kann? Essen, Medis und Decken für Leute liefern, bei denen man weiß, dass sie am nächsten Tag oder nächsten Monat ausgebombt, vergewaltigt oder deportiert werden? Welchen Zweck verfolgt das, wenn man auch gleichzeitig (!) diesen Menschen eine Möglichkeit stellen könnte, ihr Leben und ihr Land zu verteidigen, wie es ihnen nunmal zusteht?
Es ist ja nicht so, als wäre die Ukraine nur in der Lage, sich zu verteidigen, weil sie westliche Güter dazu erhält. Die ukrainischen Streitkräfte sind auch ohne das Eingreifen des Westens erstmal in der Lage gewesen, sich zu verteidigen. Deshalb bin ich mir gar nicht so sicher, ob die Hilfe des Westens überhaupt nötig wäre, damit die Ukrainer sich verteidigen können.

Es ist schlimm und grausam, was die russische Armee mit den Ukrainerinnen und Ukrainern macht. Aber indem man Waffen liefert, begibt man sich nur auf dasselbe niedrige Level. Man ist damit keinen Deut besser, weil man genauso dazu beiträgt, dass Menschen sterben, weil man Menschentötungsmaschinen bereitstellt.
Und die Welt tut etwas außer Waffen liefern. Ganz einfach.
Das verstehe ich leider nicht ganz, kannst du mir erklären, wie du das meinst?
"Lässt sich das gefallen"? Das klingt so, als wäre Putin derjenige, der das Sagen hat und entscheiden kann, was in diesem Konflikt passiert und wie sich die Ukraine zu verhalten hat. Die Ukraine muss sich das ja anscheinend gefallen lassen. Aber die Frage, ob Putin sich das gefallen lässt, ist wichtiger... hm...

Wie ich mir das Vorstelle? Putin oder ein Nachfolger sieht ein, dass diese Vergewaltigung der Ukraine ein auswegsloser Gang ist und die Aggression abbrechen... weil genügend Länder und hoffentlich auch irgendwann genügend Russen hinter einer friedlichen Lösung stehen und ein Rückzug Russlands der einzig (!) richtige (!) Weg ist.
Absolut, der einzig richtige Weg wäre, dass die russischen Truppen sich aus der gesamten Ukraine zurückziehen, die Krim wieder de facto und de jure Staatsgebiet der Ukraine wird, Putin sein Amt niederlegt oder weggeputscht wird und ein demokratisch gewählter Nachfolger dieses Vergehen mit Reperationen bezahlt und den russischen Staat wieder demokratisiert. Keine Frage, auch ich würde mir nichts sehnlicher wünschen. Nur ist das absolut nicht realistisch und schon gar nicht dann, wenn wir jetzt mitmachen beim Säbelrasseln.
Also lieber klein beigeben? Ukrainer ihrem Schicksal überlassen und sagen "wir haben ja Medis geliefert" und dann zuschauen, wie das Land ein neuer Teil Russlands wird? Verzeih mir, aber das ist in meinen Augen unglaublich selbstgefällig und egozentrisch ("lieber die als ich").
Es gäbe auch andere Wege und Mittel, mit Russland zu verhandeln, ohne sich dabei komplett misshandeln zu lassen. Ich sage ja nicht, dass man Putin die annektierten Gebiete einfach zusprechen sollte und dem Mann zu Füßen fallen soll. Ich denke einfach, dass man reden sollte, statt sich zu prügeln bzw. mitzuprügeln. Es gibt sicherlich Methoden, um Druck auf Putin auszuüben, nur bin ich kein Politiker, der gewählt wurde, um die Interessen eines gesamten Staates zu vertreten. Ich hätte erwartet, dass jemand in einem solchen Amt da besser Bescheid weiß, als ich, aber alles was ich von unserer Regierung höre und sehe ist "Noch mehr Waffen!".
Russland muss einsehen, dass es seine Westgrenze nicht mit Gewalt verschieben kann, wenn die Völker dort keinen Bock mehr auf eine russische Vorherrschaft haben, vorher kann es keine diplomatische Lösung geben.
Das wäre sehr schön und gerecht und auch längst überfällig, aber Russland wird das nicht tun, auch dann nicht, wenn wir das ganze Jahr über Waffen in die Ukraine liefern. Ich halte das einfach nicht für realistisch. Also läuft es wohl unausweichlich auf einen Abnutzungskrieg hinaus.
Die User versuchen, mit Dir eine Diskussion zu führen, aber du blockst leider so dermassen ab und akzeptierst die Meinung der anderen überhaupt nicht.
Natürlich akzeptiere ich die Meinung der anderen. Ich spreche mich halt dagegen aus, aber das hat ja nichts damit zu tun, dass ich irgendwem abspreche, seine Meinung zu sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht ihm um die Ukraine, und das schon seit Ewigkeiten.

Falsch. In Russland hat man ganz eindeutig größere Ambitionen. Medwedew hat im April 2022 ganz klar und unverblümt von einem "offenem Eurasien von Wladiwostok bis Lissabon" schwadroniert. Das ist durch die Medien gegangen.

Mit der Perestroika und dem anschließenden Zerfall der Sowjetunion änderte sich dies. Als in den 1990er Jahren die Kommunikation freigegeben wurde, erlebten diese Ideen und ihre Vertreter neuen Zustrom. »Durch den liberal-demokratischen Aufbruch hatten die Eurasier zwar keine besonders großen Foren und Kommunikationsmöglichkeiten, doch die 1990er Jahre waren die Zeit eines gewissen intellektuellen Vakuums«, erklärt Bönker. »Es gab zwar liberale demokratische Ideen, sie konnten sich in Russland aber letztlich nicht durchsetzen. Unmittelbar nach dem Amtsantritt Wladimir Putins konnten diese Ideen wieder mehr Raum einnehmen und sich mehr Gehör verschaffen.«

In den 1990er Jahren betrat auch Alexander Dugin die Bühne des Geschehens. »Dugin hat eine neue Note hereingebracht «, konstatiert die Historikerin. Um es präziser zu sagen: »Dugin hat faschistische Vorstellungen.« Als Mitglied der ultranationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat (Gedächtnis) verkehrte er mit inter- nationalen Größen der Neuen Rechten wie Alain de Benoist oder Jean-François Thiriart und begründete mit anderen die Nationalbolschewistische Partei Russlands, die 2005 verboten wurde. Er ist mit Teilen des Staatsapparates vernetzt und Mitglied im rechtsextremen Think-Tank Isborsk-Club. Der Neo-Eurasismus, wie er jetzt bezeichnet wurde, nahm Gedanken aus dem extrem rechten Denken auf.

»Dugin sagt deutlich, dass die Russen ein ›arisches Volk‹ und deshalb allen anderen Völkern auf der Welt überlegen seien«, führt Bönker aus. »Ihnen würde die Führungsposition in der Welt zustehen. Das hat ein biologistisches Element und zudem ein aggressives Potential, denn dass Krieg geführt werden muss, um diese Vorstellungen durchzusetzen, schließen die meisten Vertreter seiner Ideen nicht aus.« So ist es nicht erstaunlich, dass Dugin sich 2014 positiv über die Annexion der Krim äußerte und die militärische Aggression gegen den Rest der Ukraine unterstützte. Seine radikale Unterstützung war selbst dem Kreml zu viel. Nachdem Dugin 2014 in einem Interview auf die Frage, was mit den Ukrainer:innen zu machen sei, die ihre Regierung gegen Russland unterstützten, »Töten, töten, töten, das ist meine Meinung als Professor« geantwortet hatte, wurde er von seinem Lehrstuhl an der renommierten Moskauer Lomonossow-Universität entfernt.


Quelle: https://portal.uni-koeln.de/univers...einer-herrschaft-von-lissabon-bis-wladiwostok
 
L
Das Problem in Westeuropa ist meiner Meinung nach, dass man hier stets behauptet der Krieg habe am 24. Februar 2022 begonnen und man gekonnt alle Ereignisse seit der (widerrechtlichen) Annexion der Krim ausblendet. Schon die Bezeichnung "pro-russische Separatisten" für die im Donbas gegen den ukrainischen Staat kämpfenden Personen war falsch, weil deren Rädelsführer russische Staatsbürger sind.

Minsk II ist 2015 geschlossen worden - also inzwischen acht Jahre alt. Seit dem hat sich an der Situation nichts geändert. Warum sollte also Minsk III eine Änderung herbeiführen?

Grüße,
Aiden
Der Richtigkeit halber muss auch erwähnt werden das auch die Ukraine bzw. der Vorgänger Selenskys wie auch er selber wenig Neigung hatten Minsk II einzuhalten.
Ja natürlich verstehe ich es wenn ein Staat sich durch militärische Gewalt keine Gebiete stehlen lassen will. Aber dann bitte kein Abkommen schließen.

Was viele der hier gepriesenen Pazifisten angeht, so haben diese keine Gewaltfreiheit im Sinn sondern sie haben das gleiche Ziel wie die sogenannte Friedensbewegung der 80er Jahre. Diese wollte (von Moskau und Ost-Berlin bezahlt und gelenkt) lediglich einen schwachen Westen gegenüber einem militärisch starken Osten. Und heute ist es ähnlich. Diese "Pazifisten" sind nicht gegen den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Sie sind dagegen das die Ukraine sich wehren kann. Sie wollen den Sieg Russlands. Nur um den Westen zu schwächen .
Ich empfehle jedem die regelmäßige Lektüre der Jungen Welt. Und nicht nur die Artikel sondern auch die Leserbriefe.
Das sprudelt die Kriegslust der extremen Linken "Pazifisten "nur so über. Jeder der auch nur einen Hauch Sympathie für die Ukraine zeigt wird als Bellizist bezeichnet. Aber Russlands Kriegsführung wird als human bezeichnet.
 
Es ist schlimm und grausam, was die russische Armee mit den Ukrainerinnen und Ukrainern macht. Aber indem man Waffen liefert, begibt man sich nur auf dasselbe niedrige Level. Man ist damit keinen Deut besser, weil man genauso dazu beiträgt, dass Menschen sterben
Es ist doch nicht das gleiche. Waffen zu liefern damit sich ein Land verteidigen kann, ist nicht auf dem selben Niveau wie wenn man jetzt zb die Russen mit Waffen versorgen würde wie zb der Iran dies macht.. Das ist dann schon ein grosser Unterschied. Wen Russen sterben dann ja nur weil sie in ein fremdes Land einfallen. Die Schuldfrage ist hier ganz klar. Und die Ukraine ist stark da besteht kein Zweifel. Aber ohne die Westlichen Waffen sehe die Sache schon anders aus.....
 
Doch, man kann mehr machen, als einfach nur vorzuschlagen, mal miteinander zu reden. Man könnte z.B. auch einen Schritt auf Russland zugehen und das Gespräch suchen, so unglaublich beschissen das auch sein mag.
Das wurde doch gemacht. Immer wieder. Das wird immer noch gemacht. Wie kommst du auf die Idee, dass niemand auf Russland zugegangen wäre und niemand den Dialog gesucht hätte?

Man muss also meiner Ansicht nach in diesem Falle immer wieder auf den Aggressor einreden, ihn gar anschreien und ihn wieder zur Besinnung bringen, aber nicht selber übereifrig in die Prügelei einsteigen.
Nur mit Anschreien kommst du nicht immer weit. Manchmal muss man jemanden auch die Möglichkeit geben, sich vor Mord und Co zu schützen.
Die ukrainischen Streitkräfte sind auch ohne das Eingreifen des Westens erstmal in der Lage gewesen, sich zu verteidigen. Deshalb bin ich mir gar nicht so sicher, ob die Hilfe des Westens überhaupt nötig wäre, damit die Ukrainer sich verteidigen können.
"Du kannst dich auch mit diesem Stock gegen den Tiger verteidigen, darum brauchst du das Gewehr nicht. Oder auch nur weitere Stöcke..."?

Es ist schlimm und grausam, was die russische Armee mit den Ukrainerinnen und Ukrainern macht. Aber indem man Waffen liefert, begibt man sich nur auf dasselbe niedrige Level.
Sehe ich überhaupt nicht so. Die eine Streitmacht vergewaltigt das Land, die andere versucht sich zu retten...

Das verstehe ich leider nicht ganz, kannst du mir erklären, wie du das meinst?
Es wird humanitäre Hilfe geleistet. Durch Hilfsgüter und durch die Aufnahme von Flüchtlingen. Es wird ein diplomatischer Weg versucht, immer und immer wieder...
 
Alle sind Scheiße, weil sie deine Meinung nicht teilen und dann gehst du mit deinem donnnernden Applaus. Diplomatie pur.
Ich habe nie gesagt, dass alle scheiße sind. Wo habe ich das geschrieben? Ich bin enttäuscht, ja, aber das habe ich doch niemandem vorgeworfen? Mal ganz davon abgesehen habe ich in meinem ersten Posting in diesem Thread niemanden persönlich beleidigt, ich war danach lediglich etwas angegriffen von den sehr emotionalen Reaktionen auf meine Beobachtungen und Gedanken. Mir war aber bewusst, dass der Großteil der Bevölkerung nicht so denkt, wie ich, deshalb dachte ich mir schon, solche "empörten" Kommentare zu meinen Ansichten zu bekommen.
Was viele der hier gepriesenen Pazifisten angeht, so haben diese keine Gewaltfreiheit im Sinn sondern sie haben das gleiche Ziel wie die sogenannte Friedensbewegung der 80er Jahre. Diese wollte (von Moskau und Ost-Berlin bezahlt und gelenkt) lediglich einen schwachen Westen gegenüber einem militärisch starken Osten. Und heute ist es ähnlich. Diese "Pazifisten" sind nicht gegen den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Sie sind dagegen das die Ukraine sich wehren kann. Sie wollen den Sieg Russlands. Nur um den Westen zu schwächen .
Nein, ich glaube, du hast da eine falsche Vorstellung von Pazifismus. Das will ich definitiv alles nicht.
Es ist doch nicht das gleiche. Waffen zu liefern damit sich ein Land verteidigen kann ist nicht auf dem selben Niveau wie wenn man jetzt zb die Russen mit Waffen versorgen würde wie zb der Iran dies macht.. Das ist dann schon ein grosser Unterschied. Wen Russen sterben dann ja nur weil sie in ein fremdes Land einfallen. Die Schuldfrage ist hier ganz klar. Und die Ukraine ist stark d besteht kein Zweifel. Aber ohne die Westlichen Waffen sehe die Sache schon anders aus.....
Es ist ein Akt der Aggression und damit auf demselben hohlen Level wie das Kriegsgetrommel vom Kreml-Chef.
 
Dann bleibt wohl nur noch der Marsch auf Moskau und noch mehr Tote auf beiden Seiten.

Davon spricht doch gar niemand. :zuck:

Aber hey, nach dem Protokoll von Minsk (Minsk I) und dem Friedensabkommen von Minsk (Minsk II) klappt es beim dritten Mal ganz, ganz, ganz bestimmt, dass Putin die Waffen schweigen lässt. Du musst nur ganz, ganz, ganz fest daran glauben.

Ich glaube nicht, dass Putin auch in Polen einmarschieren würde. Es geht ihm um die Ukraine, und das schon seit Ewigkeiten. Man müsste mit ihm, um mal wieder metaphorisch zu sprechen, in etwa umgehen wie mit einem kranken Psychopathen, der bewaffnet ist: bestimmt und in gewisser Weise maßregelnd, aber auch deeskalierend und beruhigend. Nur so könnte man ihn auch wirklich besiegen, indem man ihn erst auf seine Seite zieht bzw. ihm den Eindruck vermittelt, es bestünde keine Gefahr und dann auf verschiedenen zivilen und diplomatischen Wegen für seine Entmachtung sorgt. Dafür dürfte es aber längst zu spät sein, der Draht nach Moskau ist gekappt, die Russen verachten uns und wir verachten sie.

"Pro-russische Kräfte" destabilisieren zur Zeit Moldawien, Serbien und Bosnien-Herzegowina. Das sind aber ganz bestimmt bloß Zufälle und haben nichts damit zu tun, dass Putin gerne ein Großrussisches Reich schaffen möchte.

Grüße,
Aiden
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ein Akt der Aggression und damit auf demselben hohlen Level wie das Kriegsgetrommel vom Kreml-Chef.
Die Alternative wäre halt das Russland sich grosse Teile von der Ukraine schnappt. Wie das dann aussieht haben wir bei Butcha gesehen. Ich meine was hättest du im 2 Weltkrieg gesagt? Lasst Hitler nur machen und Verhandlungen starten? Es gibt leider Situationen wo dies nichts bringt...
 
Davon spricht doch gar niemand. :zuck:

Aber hey, nach dem Protokoll von Minsk (Minsk I) und dem Friedensabkommen von Minsk (Minsk II) klappt es beim dritten Mal ganz, ganz, ganz bestimmt, dass Putin die Waffen schweigen lässt. Du musst nur ganz, ganz, ganz fest daran glauben.
Welche Alternative bleibt dann denn noch?

Von mir wurden andauernd alternative Lösungen gefordert, jetzt würde mich mal interessieren, wie du es lösen würdest. Weiter Waffen liefern, klar. Und dann? Wie lange noch? Und am besten noch schwereres Gerüst, oder erstmal nur mit Leo-Kaliber weitermachen?
"Pro-russische Kräfte" destabilisieren zur Zeit Moldawien, Serbien und Bosnien-Herzegowina. Das sind aber ganz bestimmt bloß Zufälle und haben nichts damit zu tun, dass Putin gerne ein Großrussisches Reich schaffen möchte.
Das habe ich nie bestritten, ich weiß, dass Russland bereits seit Jahrzehnten imperialistisch vorgeht. Ich möchte das, und das will ich wiederholen, auch in keinster Weise in Schutz nehmen. Mir ist bewusst, dass Russland eine brutale Diktatur ist.

Ich finde halt beide Seiten scheiße, sowohl NATO als auch BRICS. Da kann man sich drüber empören, aber ich denke einfach nicht, dass wir "die Guten" sind. Keine Seite ist die "gute Seite", weder Russland noch die Vereinigten Staaten. Letztere begehen ebenfalls seit Dekaden imperialistische Verbrechen. Natürlich entschuldigt das Putins Überfall der Ukraine nicht. Aber es setzt die Dinge mal in Relation.
Die Alternative wäre halt das Russland sich grosse Teile von der Ukraine schnappt. Wie das dann aussieht aben wir bei Butcha gesehen. Ich meine was hättest du im 2 Weltkrieg gesagt? Lasst Hitler nur machen und Verhandlungen starten? Es gibt leider Situationen wo dies nichts bringt...
Dieses Argument höre ich auch öfter in letzter Zeit. Nur ist eben heute nicht 1939, sondern 2022. Die Voraussetzungen, unter denen der Zweite Weltkrieg ausgebrochen ist, ähneln zwar denen von heute, waren aber letztendlich doch sehr verschieden von der heutigen Ausgangslage.
 
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