Für die inhaltlichen äußerst dünnen Nummern
Danke, das kann ich nur so zurückgeben.
Wenn eine Seite pazifistische Diplomatie als Schwäche auslegt schon, ja. Apeacement funktioniert bei Diktatoren und Großmachtphantasien nicht - nicht in den 30ern des letzten Jahrhunderts, nicht 2014 und auch nicht 2022.
Dann bleibt wohl nur noch der Marsch auf Moskau und noch mehr Tote auf beiden Seiten.
Aber hey, es sind ja bloß Ukrainer, die draufgehen. Und danach sagt man das dann auch zu den Balten, den Leuten vom Balkan, den Polen und, und, und. Ist mir schon klar.
Und mir wird vorgeworfen, ich würde "moralinsauer" argumentieren.
Ich glaube nicht, dass Putin auch in Polen einmarschieren würde. Es geht ihm um die Ukraine, und das schon seit Ewigkeiten. Man müsste mit ihm, um mal wieder metaphorisch zu sprechen, in etwa umgehen wie mit einem kranken Psychopathen, der bewaffnet ist: bestimmt und in gewisser Weise maßregelnd, aber auch deeskalierend und beruhigend. Nur so könnte man ihn auch wirklich besiegen, indem man ihn erst auf seine Seite zieht bzw. ihm den Eindruck vermittelt, es bestünde keine Gefahr und dann auf verschiedenen zivilen und diplomatischen Wegen für seine Entmachtung sorgt. Dafür dürfte es aber längst zu spät sein, der Draht nach Moskau ist gekappt, die Russen verachten uns und wir verachten sie.
Das wurde doch schon mehrfach und von vielen Landesvertretern wieder und wieder versucht und diese diplomatischen Vorstöße sind schlichtweg am Nichtwollen Putins gescheitert. Diese Option ist gerade nicht möglich. Ich hoffe, sie wird irgendwann wieder möglich sein und Putin wird seine Truppen zurückziehen. Von Seiten der Ukraine sollte dann ja alles klar sein, die müssen dann ja keine feindlichen Truppen mehr aus dem Land jagen.
Aber was soll man machen, wenn einer auf den anderen einschlägt, Dritte vermitteln wollen und der Aggressor weiter macht? Da kann man doch eigentlich nicht mehr "die sollen einfach miteinander reden" vorschlagen, oder?
Doch, man kann mehr machen, als einfach nur vorzuschlagen, mal miteinander zu reden. Man könnte z.B. auch einen Schritt auf Russland zugehen und das Gespräch suchen, so unglaublich beschissen das auch sein mag. Natürlich ist das schlimm, mit einem solchen Staat auf gleicher Augenhöhe sprechen zu müssen und man sollte ihm die Verbrechen vorwerfen, die Putin begeht. Aber momentan ist da einfach null Bereitschaft zur Besinnung und zwar auf beiden Seiten. Man muss also meiner Ansicht nach in diesem Falle immer wieder auf den Aggressor einreden, ihn gar anschreien und ihn wieder zur Besinnung bringen, aber nicht selber übereifrig in die Prügelei einsteigen.
Mehr und mehr Hilfsmittel einem Volk geben, welches sich nicht oder nur schlecht verteidigen kann? Essen, Medis und Decken für Leute liefern, bei denen man weiß, dass sie am nächsten Tag oder nächsten Monat ausgebombt, vergewaltigt oder deportiert werden? Welchen Zweck verfolgt das, wenn man auch gleichzeitig (!) diesen Menschen eine Möglichkeit stellen könnte, ihr Leben und ihr Land zu verteidigen, wie es ihnen nunmal zusteht?
Es ist ja nicht so, als wäre die Ukraine nur in der Lage, sich zu verteidigen, weil sie westliche Güter dazu erhält. Die ukrainischen Streitkräfte sind auch ohne das Eingreifen des Westens erstmal in der Lage gewesen, sich zu verteidigen. Deshalb bin ich mir gar nicht so sicher, ob die Hilfe des Westens überhaupt nötig wäre, damit die Ukrainer sich verteidigen können.
Es ist schlimm und grausam, was die russische Armee mit den Ukrainerinnen und Ukrainern macht. Aber indem man Waffen liefert, begibt man sich nur auf dasselbe niedrige Level. Man ist damit keinen Deut besser, weil man genauso dazu beiträgt, dass Menschen sterben, weil man Menschentötungsmaschinen bereitstellt.
Und die Welt tut etwas außer Waffen liefern. Ganz einfach.
Das verstehe ich leider nicht ganz, kannst du mir erklären, wie du das meinst?
"Lässt sich das gefallen"? Das klingt so, als wäre Putin derjenige, der das Sagen hat und entscheiden kann, was in diesem Konflikt passiert und wie sich die Ukraine zu verhalten hat. Die Ukraine muss sich das ja anscheinend gefallen lassen. Aber die Frage, ob Putin sich das gefallen lässt, ist wichtiger... hm...
Wie ich mir das Vorstelle? Putin oder ein Nachfolger sieht ein, dass diese Vergewaltigung der Ukraine ein auswegsloser Gang ist und die Aggression abbrechen... weil genügend Länder und hoffentlich auch irgendwann genügend Russen hinter einer friedlichen Lösung stehen und ein Rückzug Russlands der einzig (!) richtige (!) Weg ist.
Absolut, der einzig richtige Weg wäre, dass die russischen Truppen sich aus der gesamten Ukraine zurückziehen, die Krim wieder de facto und de jure Staatsgebiet der Ukraine wird, Putin sein Amt niederlegt oder weggeputscht wird und ein demokratisch gewählter Nachfolger dieses Vergehen mit Reperationen bezahlt und den russischen Staat wieder demokratisiert. Keine Frage, auch ich würde mir nichts sehnlicher wünschen. Nur ist das absolut nicht realistisch und schon gar nicht dann, wenn wir jetzt mitmachen beim Säbelrasseln.
Also lieber klein beigeben? Ukrainer ihrem Schicksal überlassen und sagen "wir haben ja Medis geliefert" und dann zuschauen, wie das Land ein neuer Teil Russlands wird? Verzeih mir, aber das ist in meinen Augen unglaublich selbstgefällig und egozentrisch ("lieber die als ich").
Es gäbe auch andere Wege und Mittel, mit Russland zu verhandeln, ohne sich dabei komplett misshandeln zu lassen. Ich sage ja nicht, dass man Putin die annektierten Gebiete einfach zusprechen sollte und dem Mann zu Füßen fallen soll. Ich denke einfach, dass man reden sollte, statt sich zu prügeln bzw. mitzuprügeln. Es gibt sicherlich Methoden, um Druck auf Putin auszuüben, nur bin ich kein Politiker, der gewählt wurde, um die Interessen eines gesamten Staates zu vertreten. Ich hätte erwartet, dass jemand in einem solchen Amt da besser Bescheid weiß, als ich, aber alles was ich von unserer Regierung höre und sehe ist "Noch mehr Waffen!".
Russland muss einsehen, dass es seine Westgrenze nicht mit Gewalt verschieben kann, wenn die Völker dort keinen Bock mehr auf eine russische Vorherrschaft haben, vorher kann es keine diplomatische Lösung geben.
Das wäre sehr schön und gerecht und auch längst überfällig, aber Russland wird das nicht tun, auch dann nicht, wenn wir das ganze Jahr über Waffen in die Ukraine liefern. Ich halte das einfach nicht für realistisch. Also läuft es wohl unausweichlich auf einen Abnutzungskrieg hinaus.
Die User versuchen, mit Dir eine Diskussion zu führen, aber du blockst leider so dermassen ab und akzeptierst die Meinung der anderen überhaupt nicht.
Natürlich akzeptiere ich die Meinung der anderen. Ich spreche mich halt dagegen aus, aber das hat ja nichts damit zu tun, dass ich irgendwem abspreche, seine Meinung zu sagen.