Tagespolitik allgemein

Jedenfalls hat die Vergangenheit gezeigt dass die Faschisten nur noch stärker werden wenn man auf sie zu geht. Ich sehe das als Irrweg der nicht funktionieren wird.
Ich rede hier von den Wählern der AfD, nicht deren Parteipersonal oder rechstradikalen Aktiven. Wie willst du mit diesen 30%+ der Bevölkerung denn sonst umgehen?
 
Ich rede hier von den Wählern der AfD, nicht deren Parteipersonal oder rechstradikalen Aktiven. Wie willst du mit diesen 30%+ der Bevölkerung denn sonst umgehen?
Es gibt keine richtige Umgangsweise für Typen, die Beifall klatschen wenn der AfD Heini davon schwadroniert dass Ukrainer gar keinen Grund zum flüchten hätten weil in einem Großteil des Landes ja Frieden und nur in einem kleinen Teil Krieg herrsche.
 
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Es wird wahrscheinlich eine Mammutaufgabe für die demokratischen Parteien in den nächsten Jahr(zehnt)en eine guten Teil der AfD-Wähler für eine liberal-demokratische und pluralistische Gesellschaft zurück zu holen. Sowohl im Bund, als auch in den Ländern.

Wie holt man denn deiner Meinung nach AfD-Wähler zurück? Die letzten Versuche (mehr Abschiebungen, mehr Law & Order, mehr Nationalismus, mehr Gängelung von Ausländern) hat den Blauen eher Aufschub gegeben, weil deren Politik umgesetzt wird und das Original beliebter ist.

Grüße,
Aiden
 
Ist es nicht ohnehin schon gefährlich für queere Menschen?

Definitiv, aber bloß weil es jetzt schon bis zu einem gewissen Grad beschissen für Queere Menschen ist heißt es noch nicht dass es nicht noch massiv beschissener werden kann.

Personen, die eine Abneigung hegen, sind doch in sämtlichen sozialen Schichten zu finden, auch unabhängig von der politischen Einstellung, selbst in anderen Kulturen.

Jain. Natürlich gehen diese Personen quer durch die Gesellschaft. Aber die Wählerschaften unterscheiden sich doch zum Teil massiv. Oder denkst du AFD Wähler sind im Querschnitt genau so tolerant wie Grünen Wähler?

Wie soll ich sagen, ich habe jetzt dreißig Jahre in verschiedenen Jobs gearbeitet, früher im Textilbereich, mit Kollegen aus unterschiedlichen Nationen.

Kann ich ebenfalls bestätigen, was aber in erster Linie ein Problem der Sozialisierung und Bildung ist.

Natürlich sind queere Menschen Anfeindungen und Hass ausgesetzt, aber so zu tun, dass das nur bestimmte Leute sind, wie jetzt AFDler und Putinfreunde, halte ich für falsch.

Nicht nur, sind aber mittlerweile die hauptsächlichen und am aggressivsten agierenden feine von Queere Minderheiten. Und sollten die AFD und Union zusammen arbeiten und eine Regierungen bilden werden hier mit hoher Wahrscheinlichkeit Verhältnisse wie in Florida und Russland Einzug halten. Und dass ist die Gefahr die ich sehe.

Ja, hört man gerne und öfters aber ich denke nicht so absolutistisch. Nennt mich gerne einen naiven Optimisten, aber ich denke eine Demokratie hat nur dann Überlebenschancen wenn sie auch ihre Feinde möglichst klein hält und das wären 30%+ einfach nicht. Was wäre denn die Alternative (Pun not intended)?

Die bisherige Herangehensweise hat doch erst zu der Stärkung der AFD gesorgt.

Das Zielführenste währe es die AFD als Partei komplett auszugrenzen und somit auch die AFD Wählerschaft. Du redest also nicht mit AFD Funktionären und Wählern sonder über sie.

Des weiteren fangen die Demokratischen Parteien endlich mal damit an nicht Wähler zu mobilisieren. Ein ziemlich großes Potenzial, auch im Osten und drücken so automatisch die Prozente der AFD nach unten.

Und wenn die Wählerschaft der AFD die für die Realität empfänglich ist merkt dass man mit der AFD nicht's mehr gewinnen kann und gesellschaftlich keinerlei Anerkennung im politischen Sinne mehr genießt wird sich auch ein Teil wieder von der AFD abwenden.

Und wenn diese Wähler sich wieder raffen kann man auch wieder mit ihnen reden und diskutieren.

Hätte man schon früher machen müssen da würde uns jetzt ne Menge Arbeit erspart werden.

Wie willst du mit diesen 30%+ der Bevölkerung denn sonst umgehen?

Wohl eher irgendwas zwischen 10%-20% der Bevölkerung. Die 30% beziehen sich ja nur auf die Bürger die gewählt haben und durften. Also gar nicht so viele. Im Westen sogar noch bedeutend weniger je nach Bundesland.
 
Wie holt man denn deiner Meinung nach AfD-Wähler zurück?
Hmm, das wird eben eine Mammutaufgabe und nicht allzu leicht. Aber diese Menschen per se nicht abzuschreiben wäre schon einmal ein Anfang ;)
Wie gesagt, nicht nach deren Mund reden und nicht in das Horn der Rechten stoßen sollte eh klar sein.

Konkret: Mehr Dinge wie demokratische Bildung und Bürgerdialoge/-Diskussionen fördern. Haupt- und ehrenamtliche von Trägern, seien es nun freie oder öffentliche, solcher Initativen etc. besser ausstatten und insbesondere besser schulen. Mehr Aufklärungsarbeit gegenüber der gesellschaftspolitischen Konsequenzen leisten. Besonders derer vor Ort und in der Lebenswirklichkeit der Leute.

Das wären schon mal ein paar Ideen. Natürlich sind da nicht nur die Parteien gefragt sondern eben auch staatliche und nichtstaatliche Organistaionen, Initativen, Vereine etc.

Die demokratischen Parteien müssten vermutlich noch mehr Grass-Root-Arbeit leisten aber einen genauen Masterplan habe ich auch nicht. Bin aber auch nicht parteipolitisch aktiv.
 
Klar muss da Aufklärungsarbeit geleistet werden, bin da voll auf deiner Seite. Priorität #1.
Und jetzt müssen wir so schnell wie möglich schaffen, dass wir in ein paar Jahren noch Aufklärungsarbeit machen  können, darum müssen wir so schnell wie möglich gegensteuern und dürfen gleichzeitig die Zukunft nicht aus den Augrn lassen.
 
Hmm, das wird eben eine Mammutaufgabe und nicht allzu leicht. Aber diese Menschen per se nicht abzuschreiben wäre schon einmal ein Anfang ;)
Wie gesagt, nicht nach deren Mund reden und nicht in das Horn der Rechten stoßen sollte eh klar sein.

Konkret: Mehr Dinge wie demokratische Bildung und Bürgerdialoge/-Diskussionen fördern.

Wie (und wo) findet denn demokratische Bildung außerhalb der Schule statt? Kabarett, Museen und Filme/Dokumentationen/Reportagen sind zwar ganz nett, aber bei Weitem nicht massentauglich. Und Zwang dürfte wahrscheinlich auch nicht hilfreich sein.

Beim Bürgerdialog sieht es ähnlich aus. Während der Flüchtlingskrise und der Corona-Pandemie fanden solche Dialoge mehrfach statt. Meist wurden diese Veranstaltungen von AfD-Wählern aber nur genutzt, um die Poltiker zu beleidigen und die Diskussion zu stören.

Haupt- und ehrenamtliche von Trägern, seien es nun freie oder öffentliche, solcher Initativen etc. besser ausstatten und insbesondere besser schulen.

Ich bin dafür, dass man Vereine und Schulen besser ausstattet. Letztere helfen aber "bloß" künftigen Generationen. Die Wähler der AfD sind aber jetzt ein Problem.

Mehr Aufklärungsarbeit gegenüber der gesellschaftspolitischen Konsequenzen leisten.

Was stellst du dir denn darunter vor? Mehr Zeitungsberichte, Nachrichten oder Reportagen? Auch hier ist doch das Problem, dass solche Angebote auf der anderen Seite auch angenommen werden müssen. Bei der Corona-Pandemie ist man beispielsweise durch Nachrichten, Talkrunden, Podcasts und Co sehr offen mit den vorhandenen Informationen umgegangen. Trotzdem gab es überall im Land Querdenker-Demonstrationen, die sich mit der Zeit sogar radikalisiert haben (siehe zunehmende Angriffe auf Presseleute und Polizei sowie den Sturm auf den Reichstag).

Die demokratischen Parteien müssten vermutlich noch mehr Grass-Root-Arbeit leisten aber einen genauen Masterplan habe ich auch nicht. Bin aber auch nicht parteipolitisch aktiv.

Jede Partei hat in (fast) jedem Ort einen Ortsverband. Es gibt Büros für Landtags- und Bundestagsmitglieder. Parteien veranstalten monatlich irgendwelche Abende, wo man sich politisch informieren kann. Dazu kann man in den Öffentlichen-Rechtlichen beinah jeden Tag irgendeine (mehr oder weniger) bekannte Politikernase in einer Talkrunde sehen. Sogar so mancher Youtuber lädt mittlerweile Poltiker aus der ersten, zweiten und dritten Reihe (Bundes- wie Landes- wie Kommunalebene) ein. Ich sehe da nicht mehr viele Möglichkeiten noch mehr zu tun.

Meiner Meinung nach haben wir eigentlich eine recht große Bandbreite an Möglichkeiten sich politisch zu informieren. Selbstverständlich würde ich mich über "Sommerinterviews" in der Länge und Tiefe eines Tilo Jungs in den Öffentlich-Rechtlichen mehr freuen als was man uns da aktuell so bietet. Genauso fände ich mehr kritische Auseinandersetzungen im öffentlichen Raum sinnvoll. Und auch das Kürzen sozialer/politischer Initiativen aufgrund der "Schwarzen Null" missfällt mir. Solange AfD-Wähler aber noch nicht einmal das Angebot annehmen, das vorhanden ist, sondern sich lieber auf Compact, Springer und das eigene Bauchgefühl verlassen, sehe ich halt wenig Spielraum für diese Menschen.

Überzeugen kann die Politik meiner Meinung nach nur, wenn sie anfängt endlich konsequente Politik zu machen. Resultate überzeugen Menschen.

Grüße,
Aiden
 
Aiden Thiuro schrieb:
Was stellst du dir denn darunter vor? Mehr Zeitungsberichte, Nachrichten oder Reportagen?
Da das in den Augen vieler AfD Wähler alles eh „Lügenpresse“ ist wird das eher nicht funktionieren.

Und ja, Kinderbildung IST wichtig. Greift dann aber halt erst in 5-10 Jahren wenn die Kinder wahlberechtigt sind. Und setzt vor allem voraus dass die Kinder durch ihr Elternhaus nicht mental vergiftet werden. Denn dann können sich Erzieher*Innen in Kitas und co noch so sehr anstrengen, es wird nichts bringen.
 
In Horten, Krippen und Kindergärten zB... zu der Zeit der Kindesentwicklung ist das auch wirklich wichtig. Ich kämpf da jedes Jahr drum, die Kids demokratisch groß zu bekommen.

Ich möchte deine Arbeit nicht in Abrede stellen. So wie ich auch die Arbeit in den Schulen nicht kleinreden möchte. Für kommende Generationen ist das wichtige Grundarbeit. Jedoch haben wir das Problem mit der AfD jetzt. Jetzt werden die Weichen gestellt durch Wähler, die Kindergarten, Schule und Hort schon verlassen haben.

Das Argument "Bildung hilft" greift halt allenfalls für die Zukunft. Das störte mich auch bei der Debatte um die Kindergrundsicherung. Mit besserer Bildung bekommt man heute keinen einzigen Magen eines armen Kindes voll.

Zum Rest: Das sind halt meine Ansätze und finde es ist durchaus wert diese weiter zu verfolgen und zu intensivieren, anstatt eben Menschen generell zu exkludieren.

Wie gesagt: Die Politik des Mitnehmens hat dazu geführt, dass inzwischen Moldawien und Georgien als sichere Herkunftsländer gelten, obwohl in beiden Ländern russische Demagogen einen ähnlichen Coup wie in der Ukraine vorbereiten. Diese Politik hat auch dazu geführt, dass Sprach- und Integrationskurse verknappt/abgeschafft werden, weil man damit Ausländer anstelle Deutscher unterstützt. Darüber hinaus wurden mehr Geldleistungen für Geflüchtete in Sachleistungen umgewandelt, weil man sie so besser kontrollieren kann.

Grüße,
Aiden
 
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Wie gesagt: Die Politik des Mitnehmens hat dazu geführt, dass inzwischen Moldawien und Georgien als sichere Herkunftsländer gelten, obwohl in beiden Ländern russische Demagogen einen ähnlichen Coup wie in der Ukraine vorbereiten. Diese Politik hat auch dazu geführt, dass Sprach- und Integrationskurse verknappt/abgeschafft werden, weil man damit Ausländer anstelle Deutscher unterstützt. Darüber hinaus wurden mehr Geldleistungen für Geflüchtete in Sachleistungen umgewandelt, weil man sie so besser kontrollieren kann.
Nachdem ich meinen Ansatz hier präsentiert habe, und du ihn genüsslich auseinander genommen hast, würde mich halt dann auch gerne interessieren wie du jetzt konkret mit diesen Menschen umgehen würdest? Also jenseits von konsequenter Politik seitens der demokratischen Parteien.
 
Voraussetzung ist halt auch das man Erzieher*inen und Lehrer*inen wie @Minza im Amt hat. Was ja auch nicht überall gegeben ist. Und viele junge Erzieher*inen in meinem Bekanntheitsgkreis schmeißen auch unter Druck der Eltern oder Kollegen*in wider hin. Gerade hier im Osten hat man streckenweise ein extrem überaltertes Lehrer*inen und Erzieher*inen Kollegium.


Und Jugendclubs und Jugendtreffs schließen doch schon seit Jahrzenten am laufenden Band die Türen weil da kein Wille zur Finanzierung da ist.
 
Nachdem ich meinen Ansatz hier präsentiert habe, und du ihn genüsslich auseinander genommen hast, würde mich halt dann auch gerne interessieren wie du jetzt konkret mit diesen Menschen umgehen würdest? Also jenseits von konsequenter Politik seitens der demokratischen Parteien.

Wie gesagt: Man kann gerne die vorhandenen Angebote ausbauen. Dafür wäre es meiner Meinung nach sinnvoll die Politik der "Schwarzen Null" hinter sich zu lassen. Die momentane Sparpolitik ist einer der größten Hemmnisse.

Ansonsten bin ich dafür, dass auch der Wähler - also du, ich und jede andere wahlberechtigte Person - eine Holschuld hat. Wo ein Angebot ist, muss auch eine Nachfrage sein. Wer sich dieser Holschuld verweigert, hat halt Pech gehabt.

Grüße,
Aiden
 
Voraussetzung ist halt auch das man Erzieher*inen und Lehrer*inen wie @Minza im Amt hat. Was ja auch nicht überall gegeben ist. Und viele junge Erzieher*inen in meinem Bekanntheitsgkreis schmeißen auch unter Druck der Eltern oder Kollegen*in wider hin. Gerade hier im Osten hat man streckenweise ein extrem überaltertes Lehrer*inen und Erzieher*inen Kollegium.


Und Jugendclubs und Jugendtreffs schließen doch schon seit Jahrzenten am laufenden Band die Türen weil da kein Wille zur Finanzierung da ist.

Es geht ja gar nicht auch nur um Überalterung. Der Fachkräftemangel hat nämlich nicht allein zur Folge, dass Bildungszeiten gekürzt werden müssen oder gar nicht erst stattfinden, sondern auch, dass - aufgrund von "Gegenmaßnahmen" der Entscheidungsträger - teilweise auf viel zu wenig oder schlecht qualifiziertes Personal zurückgegriffen wird.

Egal ob Vernachlässigung beim Kinderschutz, bei Demokratiebildung oder der pädagogischen Grundhaltung, ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich oft genau diese Kolleg:innen zusammenfinden und dann Einrichtungen zum Teil über Jahre zurückwerfen und ohne Impulse von Außen aus dieser schwarzen Pädagogik nicht raus kommen (oder raus wollen!?)
 
Seit 2018/2019 werden in Klassenchats, neben pornografischen und kinderpornografischen Stickern, rechtsradikale und antisemitische Sticker verbreitet. Trotz frühzeitiger Aufklärung, auch über strafrechtliche Konsequenzen, werden Schulen regelmäßig mit entsprechenden Vorfällen konfrontiert, die aber häufig nur durch Zufall bekannt werden. Vermutlich kommt jede Schülerin, jeder Schüler über soziale Medien mit rechtsradikalen und antisemitischen Stickern in Kontakt, die in ihrer Mehrzahl gezielt von rechtsradikalen Gruppen erstellt werden.
 
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