Taris

Taris-auf dem Weg zum Jedi-Turm- mit Firedevs, Birix und Nevis-Sahra und Pec auf dem Schiff

Voller Begeisterung trat Ty an den Rand der Plattform und sah....nichts. Es schien, als hätte der Planet gar keinen Boden, sondern bestünde nur aus Wolken, die sich sowohl unter als auch über ihm türmten. Unterdessen erklärte Meister Zhon ihnen, dass sie sich ungefähr 1,8 km über dem Boden befanden.

“ 1,8km? Das ist doch gar nicht so viel, oder?“

Ehrlich gesagt hatte Ty überhaupt keine Ahnung, wie hoch fast 2 km waren und auch die Erklärung des Jedi-Ritters stiess bei dem Jungen fast auf Ungläubigkeit. 1,8 war schliesslich weniger als 2 und 2 war gar nicht viel.

“Tante Firi? Sieht man den Boden vielleicht, wenn es aufhört zu regnen?“

Ty wollte unbedingt sehen, wie tief es zwischen den Häusern runter ging. Darum presste er im Turbolift auch den Nase an die Scheibe, um vielleicht doch etwas zu sehen. Doch dass einzige, was er beobachten konnte, war wie die StarExplorer und alles darunter liegende im Nebel verschwand.

“ Die StarExplorer ist weg, Nevis. Der Nebel hat das Schiff gefressen.“

Den letzten Satz sprach er etwas düster aus, als wäre der Nebel etwas Lebendiges. Etwas Lebendiges, dass hungrig war und alles frass, was es erreichen konnte.

Als der Lift hielt, traten sie auf eine trotz des Regens belebte Strasse. Viele unterschiedliche Lebewesen eilten an ihnen vorbei und manchmal flüchtete sich ein Passant in ein Cafe oder ein Geschäft. Ty wusste garnicht, wo er zuerst hingucken sollte. Was dann aber seine Aufmerksamkeit auf sich zog, waren zwei Jungs, die sicher fast doppelt so alt waren wie er. Sie flitzten mit beinahe schwindelerregender Geschwindigkeit an ihnen vorbei, wichen Passanten geschickt aus und verschwanden dann im Dunst des Regens.

“Tante Firi? Dürfen Nevis und ich auch mit solchen Boards fahren? Bitte bitte.“

Da war ihm sogar das Wetter egal, wenn er nur genau wie die beiden anderen Jungs durch die Strassen flitzen durfte.

Taris-auf dem Weg zum Jedi-Turm- mit Firedevs, Birix und Nevis-Sahra und Pec auf dem Schiff
 
Taris, auf dem Weg zum Jedi-Turm: Firedevs, Birix, Ty und Nevis


Da standen sie nun und schauten in den Abgrund! Nevis hielt sich richtig dolle bei Tante Firi fest. Ihre Reise begann damit schon richtig aufregend. Mit Tante Firi konnte man eh viel erleben und Spaß haben. Sie hatte nicht einmal vorhin ihre Verstecke preis gegeben, da sie meinte, dass sie die noch brauchen würde, wenn sie verstecken spielen würden. Tante Firi liebte selber Spaß und auch ein wenig Unsinn und war in ihrem Herzen ein Kind geblieben. Mit ihr konnte man Pferde stehlen! Nevis mochte das an ihr sehr, während sie an Sahra ihre mütterliche Seite schätzte! Mal brauchte man als Kind dies mehr, mal das!

Ty fragte nun Firi, ob 1,8km nicht tief wäre.


“Man, dass sieht man doch! Na klar ist das tief!”,

krakelte Nevis dazwischen. Sie verdrehte die Augen. Nevis hatte zwar keine Ahnung, wieviel 1,8km waren, doch ihr reichte, was sie sah! Das Gefühl schon alleine hier am Abgrund reichte aus, um ihr zu sagen, lass Tante Firi bloß nicht los, hopse hier lieber nicht herum und rutsche bloß nicht aus und falle da bloß nicht runter!

Auch die Frage mit den Regentropfen wusste Nevis zu beantworten.

“Bestimmt kann man den Boden sehen, wenn es sonnig ist! Ty, aber man könnte nicht sehen, wie Regentropfen auf den Boden auftreffen, weil es zu hoch ist! Die Regentropfen sind viel zu klein! Wenn der Nebel weg ist sieht man bestimmt die Leute oder Tiere da unten so klein wie Punkte, da sieht man doch nicht die Tropfen auf den Boden fallen, selbst wenn es nicht neblig wäre, weißt du!”,

erklärte Nevis ihm die Sicht der Dinge, wie sie das sah! Auch wenn sie nicht wusste, was 1, 8km bedeuteten! Solche Sachen aus dem täglichen Leben interessierten Nevis eher, als das Abstrakte aus dem Schulalltag wie Grammatik oder Geometrie. Nevis mochte daher auch Fächer, in denen sie etwas von fremden Kulturen erfuhr und wie andere Planeten aussahen und wie man von innen aussah. Nevis wusste genau, wo ihr Magen und ihre Lunge war! Sie war sich vielleicht nicht sicher, wie man Magen oder Lunge schrieb, aber ihre Funktion kannte sie ganz genau! Nevis war eher ein praktisch veranlagter kleiner Zeitgenosse mit einer gewissen Bauernschläue!

Danach ging Firi ausführlich auf ihre Frage zum Kraftfeld ein.

Dann ging es in den Turbolift! Rasant schnell fuhren sie hinauf. Nevis stand dicht gedrängt neben Ty und presste sich ebenfalls an der Scheibe die Nase platt. Viel zu sehen gab es wegen dem dichten Nebel allerdings nicht!

“Schade, der Nebel verschluckt aber auch alles!”

Nevis dachte an die Erklärung, die ihr die Meisterin auf ihre Frage mit dem Kraftfeld gegeben hatte. Diese Monster, diese Rakghouls, sollte es ab halten. Hoffentlich klappte das alles auch wirklich immer so, wie es gedacht war und auch die Wachposten, von denen sie sprach, passten immer gut auf! Hier, zwischen den dichten Nebelschwaden, würde man diese Monster nicht einmal sehen! Sie hatten diese Rakghouls schon mal im Unterricht durchgenommen! Mit denen war nicht zu spaßen! Die waren glatt zum Fürchten! Doch irgendwie fand Nevis dies auch wieder spannend! Sie liebte es, wenn es vor Spannung knisterte!

Jetzt meinte Ty, der Nebel hätte ihr Schiff gefressen! Nevis schaute nach unten. Tatsächlich, weg war es! Sie grinste!


“Jetzt müssen wir für immer hier bleiben!”,

sagte sie spaßig. Sie flüsterte ihm ins Ohr.

“Wir müssen vielleicht bei den Rakghouls wohnen, weil wir woanders keine Wohnung finden!”

Nevis lachte laut auf. Firedevs fragte nun, ob Nevis ihrer Mutti Tara nicht eine Nachricht schreiben wollte, dass sie gut angekommen waren, sobald sie am Jedi-Turm angekommen wären!? Nevis nickte beflissen und machte ein wichtiges Gesichtchen:

“Ich mache auch eine Aufnahme von uns!”

Schließlich sollte Mami auch sehen, wie es hier aussah und wie groß sie geworden war, auch wenn sie den Anderen in der Klasse immer größenmäßig hinterher hinkte, was sich wohl nie ändern würde!

Meisterin Firedevs, ob wir einen Wächter am Kraftfeld fragen könnten, ob er einen Rakghoul für uns festhalten könnte, damit ich Mami davon auch eine Holo-Aufnahme schicken kann?! Ich würde ja selber auch gerne mal Einen angucken!”

Endlich kamen sie an, stiegen aus und befanden sich auf einer ziemlich belebten Straße wieder. Nevis` Blick blieb an zwei Jungen auf Schwebeboards hängen. Ihr Herz wusste sofort, was sie am besten gleich sofort tun wollte! Sie waren derart geschickt! Mit einem gewissen Neid folgte ihr Blick den Jungen, bis sie sie aus den Augen verlor! Ty schien sie ebenfalls fasziniert beobachtet zu haben und es schien ihm ähnlich zu gehen wie ihr, hatte er ja vorhin sowieso schon die Idee angesprochen gehabt und bestürmte Tante Firi gleich damit, ob sie auch damit fahren dürften.

“Oh ja, bitte bitte!”,

reihte sie sich sofort in den nervigen Bettelmodus mit ein! Ausleihen wäre besser als kaufen, dachte Nevis besorgt, denn Nevis besaß kaum Taschengeld! Meistens reichte es nur für Süßes.

“Ich hoffe, mein Geld reicht für so ein Board. Es sah nicht billig aus. Ich habe nur 1,15 Credits.”,

sprach Nevis ihre Bedenken aus. Doch das Schicksal meinte es gut mit den Kindern! Sie kamen gerade an einem Schaufenster einer riesigen Ausleihstation vorbei. Vermutlich hatten sich die beiden großen Jungs hier auch welche ausgeliehen gehabt!

Mit leuchtenden kullerrunden erwartungsvollen Kinderaugen sah Nevis Firi an und zeigte ihr aufgeregt die Ausleihstation.


“Meisterin, Meisterin, schau nur, da…!

Nevis griff Ty am Ärmel und zog ihn vor das Schaufenster! Es gab unzählige Modelle, große und kleine und in allen Farben und Mustern!

“Schau mal, das sieht gut aus oder das da hinten in Lila!”,

zeigte sie Ty sofort, was ihr gefiel. Die Ausleihgebühren waren allerdings etwas höher als ihr mickriges Taschengeld! In letzter Zeit war aus Coruscant kein Geld von ihrer Mami geschickt worden!


Taris, auf dem Weg zum Jedi-Turm: Firedevs, Birix, Ty und Nevis
 
Taris, auf dem Weg zum Jedi-Turm- mit Nevis, Ty und Birix- Sahra und Pec an Board der Star Explorer

Ihr Neffe war noch so naiv, dass Firedevs lächeln musste, als er meinte, dass sie garnicht so hoch waren. Nevis steuerte aber gleich dagegen und tadelte ihren Freund für seine Unwissenheit. Ihre Erklärung war aber gut und beinahe richtig.

"Ty, du würdest hier den Boden nicht sehen. Das Licht reicht nicht tief genug. Aber wenn man hier auf den Boden sehen könnte, würdest du auf dem Boden Gleiter sehen, Nevis. Und Häuser. Wenn du Tiere und Leute sehen könntest, hättest du sehr gute Augen. Wenn ihr wollt, können wir auf Lianna mal in 1,8 km Höhe fliegen, dann könnt ihr im Cockpit mal raus gucken und auf die Suche nach dem Gebäude des Ordens gehen. Wär das eine Idee?"

fragte sie und legte den Kindern je einen Arm um die Schultern. In der Oberstadt angekommen, wurden sie fast von zwei Jugendlichen auf Schwebeboards umgefahren. Natürlich waren Ty und Nevis sofort Feuer und Flamme für dieses Gefährt und wollten unbedingt auch mit einem fahren. Sie warf ihren Neffen einen gequälten Blick zu.

"Deine Mutter würde mich umbringen, wenn sie raus bekommen würde, dass ich euch auf solchen Boards habe fahren lassen."

Sie lies sich dennoch von den Kindern zum Schaufenster eines Schwebeboard-Verleihs zerren und sah die strahlenden Augen der beiden Jünglinge. Eben, es waren machtsensitive Kinder, die schon etwas Training geniessen durften. Damit waren sie, was körperliche Geschicklichkeit und Reaktionsgeschwindigkeit anging, bereits jetzt anderen Kindern in ihrem Alter weit überlegen. Firedevs seufzte und schloss kurz mit den Augen.

"Ihr wartet hier und rührt euch nicht von der Stelle, ja?"

sagte sie und wies mit dem Finger auf ein Schild, das ein Verleihen an Kinder unter einem gewissen Alter untersagte. Und Nevis und Ty waren noch weit unter der Mindestalter-Grenze. Für die Jedi war es jedoch nicht schwierig, an zwei Boards dran zu kommen. Nur kurze Zeit später kam sie mit einem Grünen und einem rosafarbenen Board aus dem Laden.

"Also. Ich verzeichne das jetzt unter Geschicklichkeits-Training. Es gibt da vorne einen Park, in dem man mit den Boards fahren darf."

erklärte sie und wies in die Richtung, in der die Jungs schon verschwunden waren.

"Bis dort hin bleiben die Boards noch bei mir. Im Park dürft ihr euch dann austoben. Der freundliche Mann vom Verleih hat mir noch Arm und Knieschoner , sowie Sicherheitshelme mitgegeben. Ich hoffe, dass sie passen. "

Sie hatte dem Mann eine Rasse mit kleinen Köpfen angegeben. Gesagt, dass zwei quermianische Freunde gerade Snacks und Getränke holten und sie geschickt hatten, um die Boards auszuleihen. Theoretisch müsste die Grösse der Helme passen. Bis zum Park war es wirklich nicht besonders weit und nachdem sie das Gatter des Begrenzungs-Zaunes hinter sich geschlossen hatte, gab Firedevs den Kindern zunächst die Sicherheits-Ausrüstung und achtete darauf, dass es richtig angelegt wurde. Erst als sie soweit zufrieden war, gab sie den Kindern ihre Boards und erklärte ihnen,wie man sich darauf bewegte. Die Kinder lernten wahnsinnig schnell und waren bald bereit, los zu düsen.

"Also. Ihr dürft los. Aber denkt daran, in Sichtweite zu bleiben.Viel Spass."

damit gab sie den Weg frei und stellte sich neben Birix, der sie eindeutig tadelnd ansah.

"Was denn? Das sind Kinder! Sie hätten sowieso irgendwann davon angefangen. Und besser, sie fahren hier im Park als draussen auf der Strasse, wo sie ein Gleiter erfassen könnte. Ist doch alles gut, Birix. Entspannt euch."

Damit nahm Firedevs auf einer Bank platz, die am Rand des Parks stand und offensichtlich für Betreuungs-Personen von jungen Fahrern gedacht war.

Taris-Schwebeboard-Actionpark- mit Nevis, Ty und Birix- Sahra und Pec an Board der Star Explorer
 
Taris-Schwebeboard-Actionpark- mit Nevis, Firedevs und Birix- Sahra und Pec an Board der Star Explorer

Seine Tante lies sich tatsächlich breitschlagen und ging los, um ihnen Schwebeboards zu organisieren. Beim Betreten des Ladens tippte sie auf ein Schild, das sich Ty dann noch genauer ansah.

"Kein Verleih an Jugendliche unter 14. "

las er laut vor und fing dann an zu lachen. Er und Nevis waren noch lange nicht 14 und würden trotzdem schon damit fahren. Als seine Tante aus dem Laden heraus kam, war sie voll bepackt mit allem möglichen. Aber die beiden Boards fielen Ty besonders auf.

"Tante Firi? Soll ich dir beim Tragen helfen?"

fragte er und hoffte dabei natürlich, sein Board tragen zu dürfen. Doch so leicht lies sich seine Tante doch nicht über den Tisch ziehen und er bekam lediglich ein paar Teile der Schutzausrüstung zum tragen. Etwas enttäuscht trat er neben Nevis und zog einen kleinen Schmollmund.

"Tante Firi bräuchte nicht so viel tragen, wenn wir die Sachen gleich anziehen würden. Dann könnten wir auch die Boards selber tragen."


Aus dem Jungen sprach die pure Ungeduld. Er fühlte sich wie am Abend vor seinem Geburtstag und wollte eigentlich keinen Augenblick mehr auf sein Board warten. Zum Glück kam der Park bald in Sicht. Viele andere und deutlich grössere Kinder flitzten mit ihren Boards über Rampen und andere Hindernisse. So schnell er konnte zog sich Ty seine Schutzausrüstung an. Der Helm passte, aber der Rest war etwas gross, doch das war ihm egal.

"Dürfen wir los?"

drängelte er ein wenig, doch seine Tante ignorierte seine Frage und wies sie zunächst in die Bedienung der Boards ein. Einen gefühlten halben Tag später durften sie dann aber endlich los.

"Komm Nevis!"

rief er und fuhr mit Vollgas auf eine kleine Erhöhung zu. Offensichtlich gab es eine magnetische Vorrichtung, die das Board sofort um ein paar Meter hochschiessen lies.

"Wooow. Pass auf Nevis!"


rief er ihr noch zu, während er sich um sein Gleichgewicht bemühte und das Board dann langsamer wieder Richtung Boden steuerte.

"Das war ja lustig. Wollen wir mal gucken, was die anderen Hindernisse so hergeben?"

Natürlich wollten sie das! Und es mangelte ihnen nicht an Adrenalin und Nervenkitzel. Einige Zeit später geriet Ty jedoch an ein Hindernis, dass ihn tatsächlich vom Board warf. Er landete hart aber unverletzt neben der Bahn am Zaun. Dort fiel ihm ein Riss im Gitter auf und vom dort weg führte ein Weg, der offensichtlich öfter genutzt wurde. Bestimmt drehten einige der Grossen dort eine Extra-Runde.

"Guck mal Nevis. Ein Geheimgang! Magst du auch wissen, wo der hinführt?"


fragte er und schob sich und sein Board bereits durch den Riss.

"Hier ist es auf jeden Fall nicht so voll wie auf der Bahn."


stellte er erfreut fest und macht sich daran die lange Rampe, die scheinbar ewig nach unten führte, runterzufahren. Der Weg am Ende der Rampe war sehr lange nicht mehr gereinigt worden. Unrat und Müll türmte sich an den Seiten und die Beleuchtung flackerte und tauchte alles in ein gespenstisches Licht.

"Cool. Guck mal Nevis! Das ist hier wie in einer Geisterbahn. Aber ich glaube schon, dass hier ab und zu jemand lang fährt. Sonst wär der Weg bestimmt nicht frei und warum sollte die Rampe sonst direkt vom Skatepark hier hier führen? Komm, wir gucken uns mal um!"

Vorsichtig lehnte er sich etwas nach vorne und gab so etwas Schub auf die Düsen des Boards. Langsam und beinahe lautlos glitt er an den Bergen von Müll vorbei und rümpfte die Nase.

"Das stinkt aber."

Taris- Unter dem Schwebenboard-Park- mit Nevis-Firedevs und Birix im Schwebeboard-Park- Sahra und Pec an Board der Star Explorer
 
OP: nur noch ein kleiner Post zwischengeschoben von mir, weil er nötig ist, aber keinen direkten Einfluss mehr auf das folgen Spielgeschehen mehr hat. /op

Taris-Schwebeboard-Actionpark- mit Nevis, Ty und Birix- Sahra und Pec an Board der StarExplorer

Es war angenehm, nur auf die Kinder aufzupassen und ihnen beim Spielen zuzugucken. Sie hatten wirklich Spass und gingen geschickt mit ihren Boards um. Immer wieder schienen sie ihre Grenzen auszutesten und teilweise zogen sie sich sogar die bewundernden Pfiffe der ältere Kinder zu. Etwas, das die Jünglinge natürlich nur noch mehr anspornte und sie noch waghalsiger werden lies.

"Passt auf, dass ihr euch nicht verletzt! Sicherheit geht immer vor!"

rief Firedevs deswegen , als sie mal wieder an ihnen vorbei zischten.
Lange Zeit geschah nichts Spannendes, weshalb Firedevs begann, sich mit der Mutter eines anderen Junge zu unterhalten, die es zunächst für Verantwortungslos hielt, so junge Kinder auf Schwebeboards zu lassen. Erst, als Firedevs ihr erklärt hatte, dass es angehende Jedi waren, konnte sie es akzeptieren und hielt nun wieder nach den Kindern ausschau. Firedevs tat es ihr gleich, doch konnte sie Ty und Nevis nirgendwo entdecken. Alarmiert griff sie in die Macht hinaus, doch ihre Schützlinge waren definitiv nicht mehr auf dem Platz. Bevor sie noch etwas sagen konnte, trat der Ishi Tib neben sie.

"Sie sind nicht mehr hier. Ich geh sie suchen."

gab er an und während Firedevs noch nach ihrem Com angelte, war Birix beschleunigt durch die Macht am anderen Ende des Platzes und dann plötzlich ausser Sichtweite. Die Jedi gab mit einem Kloss im Magen ihrer Schwester bescheid, die sehr gefasst klang. Doch Firedevs wusste, dass sie sich ebenso sorgte wie sie selbst. Sie verabredeten sich am Lift und machten sich dann auf den Weg um die Kinder zu suchen. Sahra hatte bereits das Com in der Hand, um nach Birix' Aufenthalts-Ort zu fragen. Hoffentlich waren die Kinder nicht in Gefahr. Aber eines war sicher: Sie würden so schnell keine Spass-Ausflüge mehr machen dürfen. Die Anweisung war klar gewesen. Sie sollten auf dem Platz bleiben. Sie gehorchten keinen Meter weit. So ging das einfach nicht.

Taris-Schwebeboard-Actionpark- mit Birix und Sahra- Nevis und Ty auf Abwegen- Pec an Board der StarExplorer
 
Taris, auf dem Weg zum Jedi-Turm: Firedevs, Birix, Ty und Nevis


Nevis drückte sich weiter ihr Näschen an der Scheibe platt. Wie gerne würde sie damit herum fliegen/schweben! Die Schwebeboard`s hingen da so verführerisch und verlockend und versprachen eine ganze Menge Spaß! Ihre ganze Hoffnung lag auf Tante Firi, auch wenn sie angedeutet hatte, dass Sahra es nicht gut finden würde. Meisterin Firedevs war gutmütig und verstand Kinder und deren Wünsche, weil sie vermutlich früher ebenso war. Daher gab Nevis die Hoffnung nicht auf! Sie hatte ihnen vorhin auch gleich angeboten und versprochen, mal irgendwann einen Flug über Lianna zu unternehmen, um zu schauen, wie klein der Jedi-Tempel in 1,8 km Höhe aussah und ob sie ihn von oben überhaupt entdecken und erkennen würden und ob man Menschen und Tiere wirklich kaum noch erkennen konnte!? Sie hatte nämlich erklärt, dass man in der Höhe dafür schon verdammt gute Augen brauchte! Darüber hatte Nevis gestaunt! Das hätte sie nicht gedacht!

“Ja, das machen wir!”,

hatte Nevis natürlich sofort freudig zugestimmt! Wer hätte auch etwas anderes von ihr erwartet!

Plötzlich meinte Firedevs, dass sie sich nicht von der Stelle rühren sollten. Sie wies mit dem Finger auf ein angebrachtes Schild und verschwand in dem Laden. Nevis`Herz begann vor Aufregung wie wild zu pochen! Ihr Blick wanderte zum Schild und sie las langsam. Oooh, sie wären für die Boards noch zu jung! Das wäre ja furchtbar!? Nevis drängte sich nah an Ty und flüsterte:


“Schau mal, sie spricht da mit dem Verkäufer. Ob sie uns wirklich welche ausleiht? Hoffentlich!”

Nevis war angespannt und fand das warten unerträglich! Sie hielt es kaum aus. Und dann kam die Erlösung! Sie konnte erkennen, dass Firedevs zwei Boards in den Händen hielt. Die kleine Togruta lächelte Ty verschmitzt an. Sie freute sich so.

Firi kam mit zwei schicken Schwebeboards, davon einem in pink, welches höchstwahrscheinlich für Nevis gedacht war und das schönste Board war, was Nevis je gesehen hatte, aus dem Verleih heraus und sprach von einem Park und das sie ihnen die Boards bis dorthin noch nicht geben würde. Vermutlich wegen dem Verkehr und so! Nevis nickte und strahlte übers ganze Gesichtchen.

"Ich könnte den Helm schon mal tragen!?"

Ihre Lekku`s zitterten vor Aufregung und Vorfreude. Firi wollte das als Geschicklichkeitstraining verbuchen! Nevis setzte schon mal den mitgebrachten Helm auf. Er passte tadellos! Er war auch in pink! Passend zum Board! Nevis stellte sich schon mal vor, wie das wirken und wie alle gucken würden, wenn Ty und sie so toll damit schweben und gleiten würden.


Im Park angekommen, fiel Nevis`Blick auf die Kinder, die bereits auf den Boards ihr Können zeigten und Spaß damit hatten. Es sah so gut aus, wie sie damit umher sausten. Manche machten eine richtig gute Figur auf den Board`s und konnten schon eine Menge damit! Nevis orientierte sich automatisch an den Besten! Die Kinder waren in der Tat alle wesentlich größer als Ty und Nevis, stellte das Mädchen fest.

Schnell legte Nevis ihre Knieschützer und Ellenbogenschoner an. Sie beeilte und bemühte sich, keine Sekunde später als Ty fertig zu sein. Die Meisterin kontrollierte gewissenhaft, ob alles richtig saß und angelegt worden war und war bei Nevis zufrieden. Nichts war zu locker! Endlich erhielt Nevis das langersehnte Board. Nevis wechselte mit Ty einen verschwörerischen Blick. Gleich würden sie auch ihre Runden drehen dürfen! Firi erklärte ihnen noch einiges. Nevis hörte gut zu. Dann ging es los. Das Gleichgewicht zu halten war nicht so leicht, doch Nevis gelang es dennoch ziemlich schnell, hatte rasch den Dreh raus und benutzte unwissendlich die Macht dabei. Jedikind eben!

Nevis fuhr zum Einüben erstmal eine Runde. Dann begann sie über die Hindernisse des Platzes hinweg zu sausen und erhöhte übermütig die Geschwindigkeit! Doch Nevis, die sehr sportlich war, konnte das auch sehr gut! Sie sauste an Ty vorbei und rief ihm zu:


“Salto, Ty!”

Nevis wollte den Salto, den sie gerade gelernt hatten, gleich einmal anwenden! Sie lachte und zeigte, was sie drauf hatte. Andere größere Kinder im Park staunten nicht schlecht, als sie scheinbar mühelos mehrere Saltos hintereinander hinlegte. Ty stürzte. Nevis erschrak und bremste ab und sah nach ihrem Freund. Doch er stand schnell wieder auf, der Sicherheitsausrüstung sei dank und zeigte ihr ein Loch im Zaun. Er meinte, sie könnten doch vielleicht...?!

“Komm! Los!”,

forderte die Kleine Ty auf und überlegte nicht länger, kroch mit dem Board nach ihm hindurch, indem sie das Board als erstes durch schob und sauste über eine Rampe schwebend im Affenzahn hinunter, ihre Lekku`s flatterten im Wind und schwebte mit Absicht über dem kleinen vermoderten zugewachsenen stinkenden Ententeich herum, der Öllachen oben drauf schwimmen hatte und von Enten keine Spur zu sehen war! Sie lachte vergnügt. Das traute sich nicht jeder! Nevis fühlte sich klasse und gab ein wenig an. Auch andere Kinder folgten ihnen, was eine Antwort auf Ty`s Frage erübrigte, wenn auch nicht viele. Ein Junge machte es nun nach und fiel hinein. Nevis lachte laut! Der Junge stand pitschenass auf und watete mit dem Board in der Hand hinaus. Natürlich fühlten sich die Anderen angestachelt, es den Kleinen zu zeigen, was sie alles so drauf hatten und der Eine hängte sich an ein Fahrrad mit Energieantrieb. Im Klartext, eins, wobei man nicht treten brauchte. Ok, es war ganz schön schnell, bemerkte Nevis neidisch! Doch sie hatte eine Idee! Sie flog dicht an Ty heran.

“Ty, wir müssten uns an einen Gleiter hängen! Die würden gucken! Das trauen die sich garantiert nicht! Wie müssen besser und schneller sein als die! Schließlich werden wir Jedi! Komm, wir müssen eine Straße finden und uns an einen Gleiter hängen! ”

Ihr Blick blieb an dem ganzen Müll hängen! Sie sauste los! Sie fühlte sich so frei wie ein Vogel! Neben ihnen war ein Abrisshaus oder eine Industrieruine! Sie sausten los und ließen die Kinder hinter sich!


Taris, hinterm Schwebeboard-Park: Ty und Nevis auf Boards, Firedevs, Sahra und Birix innerhalb des Geländes
 
---{}--- Taris - zerstörte Fabrik - Zweite Etage - ??? ---{}---

Die Abrissruine, welche nur noch stand weil halb Taris ein Trümmerhaufen war, sah aus als wäre in ihr eine Bombe explodiert. Massive Stahlträger waren nach außen gebogen worden und weil meist jedwede Schutzschicht vom höllischen Feuer des Explosion weggebrannt worden war, rosteten diese außerdem vor sich hin. Verbindungselemente waren der Natur bereits zum Opfer gefallen, hatten sich aufgelöst oder waren weggebrochen, weshalb einige der Fassadenelemente und Träger nur noch einen letzten Stoß brauchten, um dann endgültig abzufallen und alles unter ihrem tonnenschweren Gewicht zu zermalmen. Als würde die Ruine dieses Schicksal beklagen, ächzte und rumorte es überall in ihr, irgendwo fiel auch ein steter Strom von einer Flüssigkeit von großer Höhe auf ein Metallblech und unterstrich damit die apokalyptische Szenerie. Pflanzen, meist Farne und andere widerstandsfähige Alleskönner wuchsen hier und da, doch meist war die Erde verseucht oder vom Sonnenlicht abgeschnitten worden, sodass es hier hauptsächlich Überreste einer zerbombten Zivilisation gab. Und jener Müll, den darauffolgende Generationen abgeladen hatten. Auch hatte hier mal wer gewohnt, doch die improvisierte Hütte lag unter einer zusammengebrochenen Außenmauer, andere Werkzeuge und Utensilien lagen in der Nähe, konnten aber unlängst nicht mehr benutzt oder identifiziert werden. Worum es sich bei dem Gebäude einst gehandelt hatte, konnte man auch nicht mehr mit Sicherheit sagen. Große Metallklumpen, manche so groß wie ein ausgewachsener Hutte, lagen in dem größten Raum, der einer Halle glich, verteilt herum und erinnerten an noch in Bewegung befindlicher Lava. Große Maschinen waren es wohl mal gewesen, durch das extremheiße Feuer der Plasmabomben hatte sie zu unförmigen Gebilden zusammengeschmolzen. Doch wer glaubte, das dieser Ort tot und verlassen sei, der irrte sich. Oder kam gar nicht auf den Gedanken das es hier noch Dinge gab, die dafür sorgten dass das Gebäude leer blieb.

Zwei kleine Gestalten mit ihren Schwebeboards hatten soeben das Gelände betreten und damit die Aufmerksamkeit eines Bewohners auf sich gezogen. Niemand betrat sein Jagdgebiet, ohne das diese Besucher dafür den einen oder anderen Fleischbatzen als Tribut entrichteten. Oder gleich den gesamten Körper. Ein besonders großer, mit schwarzen Flecken und Schlieren bedeckter Rakghoul wohnte hier und fand es einerseits gar nicht lustig das man ihn störte, andererseits hatte er auch Hunger. Mächtige Muskeln zeichneten sich unter seiner straff gespannten grau-schwarzen ledrigen Haut ab und sein Maul öffnete sich um einen raubtierartigen Schrei auszustoßen. Und kaum ließ das seine beiden kleinen Opfer stehenbleiben, sprang der bullige Rakghoul von seinem Nest aus der zweiten Etage auf den Boden, direkt zum Eingang der Einrichtung, spannte seine Muskeln an und richtete sich somit zu seiner ganzen Größe auf. Er überragte die beiden Beutetiere somit um fast das doppelte, doch noch war er nicht fertig. Erst wenn sie sich vor Angst nass gemacht hatten, dann würde er sie sich schnappen!


Sich auf die Brust schlagend, erzeugte der Rakghoul Alpha durch das Aneinanderreiben seiner Dornen ein Geräusch, welches sich anhörte als würde man mit blanken Knochen über andere streichen und dabei großen Druck ausüben. Und dann brüllte er nochmals, nun noch lauter, laut genug das es jedes Beutetier in seiner Nähe hören konnte. Kaum war der Schrei verklungen, folgte ein weiterer, dieses mal aber leiser, der dann schließlich auch in einem Knurren überging. Die beiden Vorderläufe, man konnte sie auch Arme nennen, des Alpha landeten wieder auf dem Boden und seine Fäuste öffneten und schlossen sich unablässig. Schnaufend, den Kopf leicht gesenkt, würde er schon bald angreifen. Fütterungszeit!

---{}--- Taris - zerstörte Fabrik - Vorhof - Ty und Nevis, ihnen gegenüber ein Rakghoul Alpha ---{}---
 
Taris, Fabrikgelände: Ty und Nevis auf Boards und ein abscheulicher Rakghoul(NPC)


Nevis gleitete geschickt an einem Schrotthaufen und einigen Fässern herum, im Slalom gewissermaßen und freute sich, dass sie dies so gut beherrschte. Plötzlich ertönte ein Mark erschütternder, animalischer, Ohren betörender Schrei! Wie paralysiert blieb sie erschrocken stehen und spitzte ihre Ohrchen. Ihre Lekku`s zitterten aufgeregt! Auch Ty war sofort stehen geblieben. Sie tauschten einen langanhaltenden erschrockenen Blick aus!? Was war das denn gewesen? Die Antwort folgte postwendend! Ein Untier, groß, muskulös und Furcht einflößend kam von irgendwo da oben herunter gesprungen und stand vorm Ausgang des herunter gekommenen Gebäudes! Er trommelte sich wie wild auf seiner massigen Brust herum und brüllte weiter! Nevis zitterte! Ihre ohnehin großen Kulleraugen waren weit vor Entsetzen aufgerissen! Was war das? Das Monster vor ihnen zeigte seine ganze Stärke und es war klar, dass ihr Leben in Gefahr war und man mit dem Wesen nicht reden konnte! Das muss einer der gefürchteten Rakghoul`s sein, schoss es Nevis durch ihren Kopf! Seine Fang-und Reißzähne und Klauen waren unbeschreiblich groß und spitz und ernüchternd! Der kalte Griff der Angst packte sie und ihr Fluchtinstinkt setzte ein!

Ty, komm schnell! Los, mach schon! Weg hier!”,

schrie sie ihm aufgeregt und panisch zu. Er war dicht neben ihr. Da das Monster den Ein-und Ausgang der Fabrik versperrte, blieb den Kindern nur der Weg runter von diesem Industrieruinen-Gelände! Nevis sauste los, so schnell sie konnte! Ihr Herz raste! Er wollte sie sicherlich fressen! Keine Frage! Sie hörte sein Fauchen und sein Fletschen der Zähne hinter sich und seinen Atem im Nacken! Gleich würde er sie schnappen!? Nevis stand völlig unter Anspannung und befürchtete, dass er sie in jedem Moment packen und vom Board reißen oder ihr in jedem Moment irgendwo hin beißen könnte! Nevis wählte den Weg ins Innere eines weiteren verwaisten zerfallenen Fabrikgebäudes, in der Hoffnung, sich hier vor dem Wesen eher verstecken zu können bzw. ihm aus der Sichtweite zu gelangen und im Verborgenem nach einem Ausgang zu suchen, um ihm hoffentlich zu entkommen! Ty fiel zurück.

Nevis warf einen Blick hinter sich. Ty folgte ihr! Gut! Sie sauste auf ihrem Board in Höchstgeschwindigkeit einen langen Gang hinunter und durch den Fahrtwind standen ihre Lekku´s nach hinten ab! Sie beschloss an der nächsten Kreuzung hinter einem hohen Metallregal abzubiegen! Wieder folgte ihr prüfender Blick über ihre Schulter und sie sah, dass Ty ihr folgte!

Beruhigt bog sie wieder nach rechts ab! Sie erschrak! Sie fuhr mächtig zusammen. Sie bremste scharf ab! Ein kaputter still gelegter Industrieroboter stand hier herum! Ihm fehlte ein Arm und das Schädeldach! Kabel hingen überall heraus und auch sein linkes Auge wippte zwanzig Zentimeter durch den Wind, den Nevis mitgebracht hatte, vor seiner Augenhöhle an einem Kabel oder Draht hin und her! Beruhigt nahm Nevis beim zweiten Blick wahr, dass er weder aktiv, noch der Rakghoul war! Allerdings befand sie sich nach intensiverem Umschauen in einer Sackgasse! Sie drehte sich um und vermisste Ty! Na nu? Sie näherte sich langsam der Ecke und lugte herum. Von Ty keine Sicht! Aber der Rakghoul war fünf Meter entfernt! Schnell wich das Kind zurück und nahm ihr Board unter den Arm und verschanzte sich hinter dem stillgelegten gruseligen kaputten Roboter. Ihr Atem ging schwer. Sie hielt sich selber den Mund zu. Sie befürchtete, dass das Monster, welches ihnen auf den Fersen war, sie sonst hören könnte. Mit weit aufgerissenen Augen, sah das kleine Togrutamädchen, wie das große gefährliche bullige Wesen in die Ecke schaute, dass dem Kind vor Angst fast das Herz stehen blieb und sich aber dann glücklicherweise an der Sackgasse vorbei bewegte. Sie atmete auf.

Wo war nur Ty geblieben? Das Monster hatte ihn doch nicht schon getötet?! Still und leise!? Sie ging mit zitternden Knien, leise Fuß vor Fuß setzend, zur Ecke und schaute in beide Richtungen. Gut! Der Weg schien frei zu sein!? Die kleine Togruta sprang behende auf ihr Schwebeboard und düste zurück. Wo war nur Ty? Sie musste ihn finden! Sie konnte leider nicht rufen! Nach kurzer Zeit merkte sie, dass ihr etwas folgte und immer dichter kam und sie konnte seinen Atem spüren! Er würde bald ihre Lekku´s zu fassen kriegen! Sie spürte, dass es der Rakghoul war! Dazu musste man kein Machtnutzer sein! Sie musste irgendetwas tun!? Sie schlug einen Haken wie ein Hase! Dann sauste sie hoch. Dort war ein Geländer. Sie schwebte einen halben Meter höher darüber und folgte dem Lauf! Sie spürte, dass er ihr folgte! Sie sauste in die falsche Richtung! Hinten lauerte eine Wand und zeigte ihr eine Sackgasse an, die sich als Falle erwies! Nevis beschleunigte und machte abrupt kehrt und machte dann einen Salto, man gut, dass sie den bei Sahra und Firedevs gelernt hatte, und setzte über ihn hinweg! Das war ein sehr mutiges Manöver des Jünglings gewesen! Sie sauste wieder tiefer und verschwand blitzschnell zwischen alten verrosteten Maschinen! Als sie eine riesige leere Werkzeugkiste sah, stoppte sie rasant, sprang beherzt hinein und fing gekonnt im Sprung ihr Board mit der Hand auf, hockte sich in die Kiste und zog den Deckel über sich zu und machte sich noch kleiner und kauerte sich zusammen, als sie es eh schon war!



Taris, in einer stillgelegten Fabrik in einer Kiste: Nevis, in der Fabrikhalle Ty und ein Rakghoul(NPC)
 
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---{}--- Taris - intakte Fabrik - Irgendwo da drin - Ty und seine womöglich zukünftige Gakghoul-Familie und Nevis mit ihrem persönlichen Alpha-Verfolger woanders ---{}---

Die saftigen Beutestücke hatten sich getrennt, doch das minimierte ihre Überlebenswahrscheinlichkeit natürlich nur. Rakghoule, obwohl durch die Mutation inzwischen so sozial wie ein Stein, lebten oft in Gruppen zusammen. Fünf bis sechs, manchmal mehr, manchmal weniger. Wären die Kinder zusammen geblieben, sie hätten einen von sich opfert können, um den Rest aufzuhalten, doch so waren sie jeder für sich ein Ziel. Der Alpha hatte dabei eher zufällig jenes Beutetier ausgesucht, welches nicht mutieren würde, würde er es nur beißen und nicht fressen. Schwer auftretend und auch sonst nicht sonderlich leise seiend, marschierte der Alpha durch die Gänge, an Maschinen vorbei, über Laufstege und an Stützpfeilern vorbei. Diese Fabrik war nicht direkt getroffen, aber trotzdem aufgegeben worden. Giftige Dämpfe hätten sonst alles Leben getötet, doch diese hatten sich inzwischen aufgelöst, sodass man sich hier bewegen konnte, ohne befürchten zu müssen das man es einatmete. Schaffte man es denn nicht entdeckt zu werden. Die „Familie“ des Alphas lebte aber hier und randalierte gerade wie von Sinnen, suchte oder jagte, je nachdem ob sie wussten wo der kleine Mensch war, diesen und der Alpha, nun, er wollte seine eigene Beute haben. Da würde ihn niemand stören. Er hatte sie aus den Augen verloren und jeder Versuch, sie mit den Nüstern aufzuspüren, war Zeitverschwendung. Das Gift mochte sich nicht mehr in der Luft befinden, doch es hatte sich auf so ziemlich allem niedergelassen und klebte nun als schmieriges Etwas auf jeder nur erdenklichen Oberfläche. Und es roch so beißend, das es jeden anderen Geruch überdeckte. Aber ein Rakghoul besaß noch andere Möglichkeiten, andere Sinne um ein Beutetier aufzuspüren. Deshalb wusste er auch das sich das Kind - er wusste nur ganz entfernt, irgendwo tief in seinem Unterbewusstsein, dass es sich um ein Kind und nicht einfach nur um ein kleines, aber ausgewachsenes Beutetier handelte – direkt vor ihm in einer Kiste befand. Überall war dieser giftige Schlamm und Staub und er konnte einfach abwarten bis das Kind etwas falsches tat, zum Beispiel seine dreckigen Finger in den Mund steckte, und dann starb, doch so lange wollte er nicht warten. Deshalb stampfte er auf die Kiste zu und schlug dabei ständig gegen die Wand, den Boden und auch sonst allem was er treffen konnte. Sein markerschütterndes Brüllen unterstrich die Szenerie, doch das Kind rührte sich nicht, sodass er sein Ziel erreichte und sie öffnen konnte. Das tat er auch, doch als er hinein sah, musste er feststellen, das sich im Boden der Kiste ein ausgefranstes Loch befand. Und keine Beute. Einen Augenblick starrte er regungslos hinein, dann brüllte er frustriert auf und rannte erschreckend schnell zurück.


Er lebte und jagte hier zwar, doch sein Erinnerungsvermögen war schlecht, weshalb er die Treppe nach unten nicht sofort fand, doch als er das getan hatte, war er schnell eine Etage tiefer angekommen und dann auch nur wenige Sekunden später in dem Raum unter der Kiste. Sie schien morsch oder dergleichen gewesen zu sein, den auf dem Boden, wo man Müll aufgestapelt hatte, lagen noch „frische“ Überreste des Bodens der Kiste. Da es hier unten kein Gift gab, konnte er das Kind wieder leichter aufspüren. Außerdem klebten an dessen Hände noch das tödliche Zeug, weshalb er sich sogar noch beeilte. Vergiftete Beute war eklig. Und da er sie nicht zum Familienmitglied machen konnte, konnte er sie nur fressen. Motiviert wie eh und je, hetzte er hinter dem Kind hinterher und fand es schließlich auch am anderen Ende eines riesigen langgezogenen Raumes. Dort hatte es sich in eine Sackgasse manövriert und starrte ihn nun ängstlich an. Dabei hielt sie eine Art dünne Platte aus einem biegsamen Material vor sich, ganz so als hatte sie sich gerade darunter verkriechen wollen. Wie der Alpha mitbekam, hatte sie sich dabei oder auch schon zuvor die Hände derart gesäubert, das sie nicht mehr so schnell an einer Vergiftung sterben konnte. Wirklich ruhiger wurde der Alpha aber nicht. Erst wenn sie unter ihm lag, den Hals umgedreht, würde er sich beruhigen. Dennoch ging er nun langsam auf sie zu, ließ den Kopf kreisen und trommelte auf dem Boden herum. Sie konnte nicht fliehen, denn es gab nur einen Zugang. Ihre großen feuchten Augen zuckten mal hier, mal da hin, als hätte sie noch nicht aufgegeben, dabei war ihr Ende doch abzusehen. Das schien den Rakghoul-Alpha auch unterbewusst zu amüsieren, denn er schrie nun schrill und brachte so etwas wie ein Grinsen zustande.

Irgendwie schien das Kind dadurch wachgerüttelt zu werden, denn ihre Schockstarre verschwand plötzlich und sie schwang sich auf ihr Board. Irritiert von dieser Geste – normalerweise einmal in Schockstarre, blieb seine Beute das bis zu ihrem blutigen Ende auch -, zögerte der Alpha lange genug, sodass die kleine Göre mit einem Affenzahn an ihm vorbei sausen konnte und ihn somit für mehr als fünf Sekunden allein zurück ließ. Wie bestellt und nicht abgeholt stand er da, ein in der Zeit eingefrorener Jäger, doch dann zuckte es wieder in ihm und er besann sich darauf sie zu jagen. Sie befanden sich im Keller und falls sie den einzigen offenen Zugang verpasste, würde sie unweigerlich wieder in der Falle enden. Und dann würde sie nicht entkommen! Brüllend und wieder wild um sich schlagend, nahm er die Verfolgung auf...

---{}--- Taris - intakte Fabrik - Unterirdische Etage - Nevis mit ihrem persönlichen Alpha-Verfolger ---{}---
 
Taris, in einer stillgelegten Fabrik in einer Kiste: Nevis, in der Fabrikhalle Ty und ein Rakghoul(NPC)


Nevis hörte seine Schritte näher kommen! Sie hörte ihn unablässig gegen die Wand trommeln! Laut und unheilvoll! Sie hörte ihn Ohren betäubend brüllen! Nevis hatte das Gefühl, von der Angst alleine schon sterben zu müssen! Die Kleine zitterte wie Espenlaub, ihre Finger bohrten sich fest in ihr Board und sie kauerte sich noch mehr zusammen, als wäre sie dadurch unsichtbar! Dennoch dachte sie beklommen, dass er gleich da sein und die Kiste öffnen würde! Der Gedanke raubte dem Kind fast den Verstand! Plötzlich schien sich unter ihr etwas zu bewegen, ein merkwürdiges Geräusch entstand und ehe Nevis den Gedanken weiter verfolgen konnte, brach sie durch und sauste nach unten, was ihr einen gehörigen Schrecken einjagte und dazu führte und das Kind hart aufschlug, das Board nicht los lassend und zum Glück ohne jeglichen Schrei.

Ein Aufkeuchen beim Aufschlag war das Einzige, was dem Kind aus ihrer Kehle entwich! Einen Bruchteil einer Sekunde musste das Kind erstmal einen klaren Gedanken fassen, was passiert war! Über ihr war ein Loch in der hohen Decke, nicht groß, aber ausreichend! Die Kiste und der Boden darunter hatten nachgegeben! Sie begriff schnell, was dies für ein glücklicher Umstand gewesen war. Schnell versuchte sie Arme und Beine zu bewegen und horchte in sich hinein, ob ihr etwas weh tat, wobei sie bemerkte, dass es zu vernachlässigen war, da sie relativ weich in einige leere Pappkartons gefallen war und ihr kam schnell der rettende Gedanke, dass sie hier sofort weg müsste! Kaum zu Ende gedacht, rollte sie sich hinter den Berg, ihr Board nicht aus der Hand lassend! Ihre Hände klebten und stanken widerlich und waren schwarz eingefärbt! Rasch strich sie sie an einer Pappe ab! Ihre Augen sahen von hier aus nach oben und sie sah, dass er durch das Loch schaute. Schnell verbarg sie ihren Kopf hinter einer großen Blechbüchse! Schon hörte sie sein Mark erschütterndes Brüllen, welches einem die Lekku`s erzittern ließ! Sie horchte erschrocken auf! Er war zornig!

Schnell löste sie sich aus der Erstarrung! Er würde sie hier aufsuchen! Sie musste weg! Doch wohin? Da war die Treppe, die er vermutlich benutzen würde, also lief sie in die entgegengesetzte Richtung. Gehetzt drehte sich das Jedi-Kind um, ob er schon hinter ihr wäre, stellte fest, dass es glücklicherweise noch nicht der Fall war und schwang sich dann geschickt und flink auf ihr Schwebeboard, da sie dadurch schneller war! Der Raum hier unten im Keller war nicht groß. Der Bereich hier unten war anscheinend mehrfach unterteilt worden! Allerdings gab es nur einen Zugang! Da er dort auf sie zukommen würde, keine Option! Schnell war sie am anderen Ende des Raumes angelangt und sie suchte mit hektischen Blicken fieberhaft nach einem Versteck, doch dies erwies sich hier als schwierig! Wo konnte sie sich nur vor dem fürchterlichen hungrigen Rakghoul verkriechen? Ihr Blick fiel auf eine große biegsame dünne Platte. Sie würde einfach darunter kriechen! Eine undurchsichtige Plane wäre besser gewesen! Sie hob sie an und ihr wurde beim Aufblicken leider klar, dass es längst zu spät war, um sich hier zu verstecken. Er kam bereits auf sie zu und war nur noch wenige Schritte von ihr entfernt, die sie trennten, ehe er sie fressen würde! Nevis erstarrte vor Schreck und ihr wich ihre gesunde orange-lachsfarbene Gesichtsfarbe aus ihrem Gesicht!

Hektisch suchten ihre feucht werdenden Augen nach einem Ausweg! Doch rasch löste sie sich aus der Erstarrung, denn noch zappelte sie nicht zwischen seinen Zähnen und wollte es auch nicht so weit kommen lassen und schwang sich auf ihr Board und sauste in Höchstgeschwindigkeit zur Seite weg und raste quer durch den Raum an ihm in einiger Entfernung zur Treppe vorbei und zur nächsten Tür zu, die angelehnt war, durch die der Rakghoul gekommen war. Nevis nutzte ohne groß nachzudenken ihre natürliche Macht und stieß die Tür weit auf, so wie beim Levitieren von Gegenständen, was sie schon so gut konnte und sauste nach oben und durch sie hindurch und befand sich in einer Lagerhalle!

Regale über Regale mit Kisten waren hier gestapelt und in Vergessenheit geraten! Schnell verbarg sich Nevis zwischen den Regalen. Sie hatte mächtige Angst und keuchte. Sie war ganz schön fertig und wünschte sich Birix, Sahra oder Firedevs oder am besten alle zusammen hier her! Sie lauschte angespannt und hörte, wie er ihr nachgejagt kam und suchend durch die Regale lief. Nevis spürte ihn plötzlich näher kommen, immer näher, ihre Angst wuchs erneut, ihr Herz raste, ihr Atem ging schnell, ihre Augen weiteten sich und sie sah dann seine Füße unten durchblicken, hinter den Regalen stehend, des Ganges, in dem sie sich befand. Schnell huschte sie erschrocken auf leisen Sohlen von hier weg, die Regalreihe entlang und bog ab. Schnell verbarg sie sich wieder, doch er schlug ihre Richtung ein und konnte sie scheinbar riechen?! Nevis levitierte eine Kiste zum Rand des hohen Regalfaches des Decken hohen Regales und als er um die Ecke kam, brachte sie die schwere Kiste, nichts ahnend, was sich darin befand, mutig zum Kippen. Sie ergoss sich über dem Rakghoul! Es waren lauter Kugellager darin! Die große Kiste war schwer und voll gefüllt und der Rakghoul wurde dadurch erstmal aufgehalten und dann kam er ganz schön ins Schliddern und Straucheln! Die kleinen Teile kullerten über den Boden!

Nevis sprang wieder auf ihr Schwebeboard und sauste los, so schnell sie konnte! Am anderen Ende führte die Tür wieder in die Halle der Fabrik, wo sie hergekommen war und von dort ging es in die Freiheit! Sie hatte keine Zeit! Der Vorsprung war sicher nur gering!



Taris, in einer stillgelegten Fabrik im Lagerraum: Nevis und ein Rakghoul(NPC)
 
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---{}--- Taris - verlassene Fabrik - Halle - Nevis und ihr persönlicher Verfolger aka Rakghoul-Alpha ---{}---

Lange braucht der Alpha nicht um seine Beute wiederzufinden. Immer noch laut wie ein ganzer Zoo, rannte der riesige Rakghoul dem Kind hinterher, stieß gegen dieses, schlug auf jenes ein und hatte es schließlich kurz vor dem Ausgang fast eingeholt. Es wieder auf seinem schwebenden Etwas, er so schnell er konnte hinterher. Sie verließ die Halle zehn Meter vor ihm und als er schließlich am Rahmen ankam, wo einstmals eine Tür befestigt gewesen war, blieb er schließlich stehen. Hinter ihm hörte er seine Familie, wie sie den Menschen hinterher hetzten und ihm das letzte bisschen Kraft raubten. Bald würde er erschöpft sein und sie konnte ihn rüber auf ihre Seite holen. Der Alpha schien für einen Augenblick lang nicht zu wissen was er tun sollte und blieb deshalb einfach nur stehen, atmete schwer und ließ seinen Kopf immer wieder kreisen. Schließlich sackte der klobige Schädel ab, ganz so als wolle er nicken, und er drehte sich wieder um und verschwand in der Fabrik. Etwa dreißig Meter von diesem entfernt, sprang das zweite Kind plötzlich aus einem eingeschlagenen Fenster und raste in die selbe Richtung wie das erste, konnte wegen den Müllbergen aber nicht sehen das es gar nicht alleine war. Vielleicht hätten sie sich etwas zurufen können, doch just in dem Augenblick landete plötzlich wie aus dem Nichts ein weiterer Rakghoul direkt neben dem Mädchen. Kleiner zwar als der Alpha und auch ohne Dornen, war er trotzdem gefährlich und brüllte das Kind an, setzte dazu an sie zu verfolgen, doch sie war schneller und raste auf die Absperrung zu. Der Sprung aus einem der höheren Etagen schien dem Rakghoul nicht gut bekommen zu sein, denn er steckte in dem Haufen fest auf den er gelandet war und konnte sich nicht wirklich bewegen, sodass seine Beute schließlich außer Sichtweite geriet. Sekunden später war auch das zweite Kind verschwunden und die Meute musste aufgeben. Ihre Beute befand sich nun in einem anderen Revier.

Zu einer endgültigen Vereinigung der beiden Kinder kam es aber nicht, denn ihre beiden Wege verliefen zwar parallel, doch Gebäude, blickdichte Zäune oder Schutt und Müll versperrten den direkten Weg. Dafür schienen sie aber für eine Weile sicher zu sein. Kein giftige Brühe, keine Gase, keine Rakghoule oder anderen tödlichen Räuber. Irgendwann blieben sie schließlich stehen, orientierten sich und kamen auf einem offenen Gelände zusammen, nach wie vor durch einen unüberwindbaren Zaun voneinander getrennt. Und während sie sich unterhielten, nahten auch schon die Bewohner des ehemaligen Vergnügungsparks. Eine ganze Rotte, von denen bisher aber nur drei zu sehen waren, aber der Rest deutlich zu hören war, angeführt von einem großen Alphatier, betrat die offene Fläche auf Seiten der Kleinen. Sie kamen von einer Seite, von wo aus sie ihr die meisten Fluchtwege abschnitten, sodass sie schließlich nur die Flucht entlang des Zaunes antreten konnte. Sie schwang sich auch sogleich auf ihr Board, genauso wie der Junge. Ob der nun geahnt hatte, dass auch er gleich ein Ziel sein würde oder nicht, auf jeden Fall reagierte er richtig, denn einer der drei Rakghoule sprang an den Zaun, kletterte mühelos über diesen rüber und nahm sogleich die Verfolgung auf. Die anderen beiden verfolgten mit Abstand das nichtmenschliche Kind, während all die nicht sichtbaren Mitglieder der Rotte scheinbar parallel zu ihnen hinter den Gebäuden blieben und sie einfach nur verfolgten, sich aber nie zeigten.

Die getrennte Flucht der Kinder sorgte schließlich für eine weitere, echte räumliche Trennung, sodass sie sich aus den Augen verloren. Der Junge verschwand hinter einem Müllberg, kurz hörte man einen überraschten Schrei und dann nur noch Stille. Auf der anderen Seite hatte das Mädchen gar keine Zeit sich Gedanken um ihren Spielgefährten zu machen, denn die Rakghoule kamen trotz ihrer erhöhten Geschwindigkeit näher. Erst als sie es zu einem gesonderten Bereich schaffte, in dessen Mitte sich eine Art Karussell befand, konnte sie ein kleines Loch im Zaun ausnutzen, durch dieses durchschlüpfen und die Rakghoule abhängen. Diese sahen sie zwar auf der anderen Seite, blieben aber am Zaun stehen und beobachteten sie einfach nur. Und während sich das Kind umsah, hörte man wieder die anderen Mitglieder der Rotte. Irgendwo vor ihnen bewegten sie sich unüberhörbar durch Schutt und zerstörte Gebäude. Und je näher die Geräusche kamen, desto ruhiger wurden die beiden vor dem Zaun. Einen Augenblick später setzten sie sich sogar hin und knurrten nur noch leise vor sich hin. Von dem Lärm abgelenkt, sah das Mädchen fast nur noch in diese Richtung und als sie es das eine mal zu lange tat und sich danach umdrehte, waren die beiden Rakghoule vor dem Zaun verschwunden. Noch bevor sie sich darüber wundern konnte, verstummten plötzlich auch die anderen der Rotte und es wurde geradezu gespenstisch still...

---{}--- Taris - ehemaliger Vergnügungsparkt - Karussell - Nevis und in ihrer Nähe sehr leise Rakghoule ---{}---
 
Taris, in einer stillgelegten Fabrik im Lagerraum: Nevis und ein Rakghoul(NPC)


Nevis spürte kurze Zeit später den riesigen Rakghoul dicht hinter sich. Sie versuchte noch schneller vorwärts zu kommen, denn ihr überleben hing davon ab. Sie sah die Ausgangstür aus dem Fabrikgebäude raus vor sich und sah in ihr so was wie Rettung, kam ihr das weite Gelände da draußen plötzlich sicherer vor, schon alleine der Hoffnung wegen, dass sich Firedevs auf den Weg zu ihnen machen würde, denn sie müsste ihr Verschwinden langsam bemerkt haben und auf freiem Gelände würde sie Nevis sicherlich schneller entdecken können. Geschwind sauste Nevis auch schon ins Freie. Doch plötzlich sprang wieder etwas zu ihr aus einem Fenster oder vom Dach hinab. Ein weiterer Rakghoul! Hektisch versuchte Nevis Abstand zu gewinnen! Sie raste um ihr Leben! Komischer Weise folgten ihr anscheinend der Große und der weitere Rakghoul nicht! Sie warf keuchend einen Schulterblick zurück, doch ihr folgte tatsächlich niemand mehr. Zumindest nicht offensichtlich! Dennoch schwebte sie rasant auf ihrem Board weiter, da sie sich nicht auszuruhen traute. Irgendwann sauste sie an einem hohen Zaun entlang und plötzlich entdeckte sie ihren Freund! Ihr kleines Kinderherz klopfte ungestüm vor lauter Aufregung und Freude! Sie rief so laut, wie sie es vermochte:

„Ty! Hier bin ich!“

Aufgeregt winkte sie ihm zu. Ty näherte sich dem Zaun. Er schien glücklicherweise unversehrt zu sein. Es war schön sich wieder gefunden zu haben!

„Ty, da bist du ja! Alles ok? Mir geht es gut, keine Sorge! Was machen wir nur? Ich glaube, sie wollen uns fressen!“

In dem Moment waren die Kinder schon wieder nicht mehr alleine! Schnell schwang sich Nevis ebenso wie Ty aufs Board und sauste los. Ein Rakghoul war nämlich zu Ty hinüber gesprungen und so saß er ebenso in der Klemme wie sie. Nevis hatte aber mehr als einen Rakghoul an den Fersen! Einer wäre schon lebendsbedrohlich! Sie konnte nur eng am Zaun entlang, da die Horde ihr keine andere Möglichkeit ließ! Auch hinüber konnte sie nicht, da sie dafür einen Anfahrtsweg, um Höhe zu gewinnen, benötigt hätte! Sie sauste so schnell, wie es nur möglich war. Ty verschwand aus ihren Augen hinter einem gigantischen Müllberg! Sein Schrei kurz darauf, ließ sie erschauern! Doch sie musste sich auf ihre Flucht konzentrieren!

Vor ihr war ein zerstörter Zaun und Nevis schwebte darüber hinweg. Vor ihr war ein Karussell, denn sie war in einem stillgelegten ehemaligen ziemlich verrotteten Vergnügungspark gelandet. Sie hüpfte vom Board und schlüpfte durch die breiten Streben des Zaunes, welches das Karussell umgab. Nevis war zierlich! Schnell kauerte sie sich in eine Gondel und zog die Beine dicht an sich heran. Wenn sie Glück hatte, dann könnten sie sie nicht sehen! Doch als sie lugte, um sich zu vergewissern, entdeckte sie jene Kreaturen bereits am Zaun des Karussells. Das Karussell war völlig unter diesem Gitter bis zu einer Hauswand verborgen und Nevis fühlte sich daher sicher und doch war ihre Anwesenheit beängstigend und unangenehm! Sie waren so nahe! Sie waren so scheußlich anzuschauen! Doch was sollte sie tun? Sie konnte nur abwarten, bis man sie retten würde!? Also wartete Nevis ab. Sekunden wurden zu Minuten! Minuten zogen sich zu qualvollen Stunden! Plötzlich verschwanden diese Monster. Hatten sie aufgegeben?! Schwer vorstellbar? Wenn sie solchen Hunger und Appetit auf Nevis hätten, würden solche Monster, die nur auf Töten und Fressen aus waren, doch nicht einfach aufgeben oder etwa doch?! Wollten sie ihr vielleicht eine Falle stellen! Wollten sie sie nur raus locken, weil sie ihr Gefahrlosigkeit vortäuschen wollten? Doch waren diese Monster so schlau und zu solchen Gedanken und Plänen überhaupt fähig? Nevis blieb lieber weiter in der Gondel, unten am Boden zusammen gekauert, sitzen. Nevis horchte in sich hinein. Ihre Intuition schlug Alarm! Hier stimmte etwas nicht! Unbehagen breitete sich in ihr aus! Angst stieg stärker in ihr hoch und fühlte sich wie ein schwerer Stein oder ein Knoten im Magen an! Was stimmte hier nicht?! Sie sah sich behutsam und verborgen um. Sie konnte nichts sehen! War mit Ty etwas passiert? Nein, das glaubte sie nicht und konnte nicht genau sagen, woher sie diese Gewissheit nahm. Oder, er war nicht mehr in ihrer Nähe und sie irrte sich!? Ihr fiel sein lauter Schrei ein! Sorgen machten sich in ihr breit! Ihr Blick blieb nun auf der Hauswand haften und in dem Moment hatte sie eine Ahnung, dass die Gefahr aus dem Hause kam und dorther auf sie lauerte. Sie hatte das Gefühl, dass sich dort drinnen die selbe Sorte Kreaturen verborgen hielt und sie längst beobachtete.

Nevis erkannte die Gefahr! Sie folgte ihrer Intuition und spang auf, eilte zum Zaun, schlüpfte hindurch, schwang sich auf ihr Board und suchte das Weite. Doch schon bald merkte sie, dass ihr mindestens Einer auf den Fersen war. Diese Kreaturen, die hier lebten, hatten einen gefährlichen Vorteil! Sie kannten sich in der Gegend aus! Nevis versuchte ihren Verfolger abzuhängen, indem sie scharf um die nächste Ecke bog, doch diesmal bekam sie die scharfe Kurve nicht hin und fiel. Sie landete in einer hässlichen Öllache, was vielleicht ein Fahrzeug verloren hatte!? Es spritzte nach allen Seiten! Schnell stand Nevis wieder auf! Nevis versuchte ihre Hände irgendwie sauber zu bekommen und auch sonst die dickflüssige Soße irgendwie abzubekommen, doch verschmierte mit den Händen nur alles breit über ihre Kleidung. Vielleicht war sie dadurch aber nicht so auffällig, als in ihren pink-lilanen Sachen!? Allerdings würde Sahra sicherlich fluchen! Wie sollte man das wieder sauber bekommen?

Nevis musste weiter. Sie sah sich hektisch um!

Der ehemalige riesige Rummelplatz lag leer und gespenstig vor ihr und die defekten verwitterten Karusselle wirkten gruselig! Der Wind pfiff durch und bewegte hier und da etwas und es knarkste und quietschte blechern von hier und dort! Das Gras und Unkraut stand überall sehr hoch! Rankeln überwucherten so manches Gefährt und wucherten auch an Stützpfeilern der Fahrgeschäfte hoch! Unrat türmte sich hier und da! Einiges waren Teile von Karussellen, die abgebrochen und heruntergefallen waren, nachdem der Zahn der Zeit daran genagt hatte. Doch hier war auch illegal Müll entsorgt worden! Wo konnte sich Nevis nur am besten verstecken? In weiter Ferne sah sie ein Riesenrad! Vielleicht würde man sie nicht entdecken, wenn sie ganz oben in einer Gondel Schutz suchen würde?! Außerdem hätte sie selber von oben den Überblick über den Park und auf heran nahende Monster! Vielleicht waren sie auch nicht so gut im Klettern, obwohl der Eine gut über den Zaun zu Ty rüber gesprungen war! ? Strom gab es vermutlich auch nicht! Weit oben erschien es Nevis sicherer als unten und so sprang sie auf ihr Board und sauste dorthin und gewann schon an Höhe und sauste auf eine der Gondeln oben zu! Es wurde höher und höher und Nevis versuchte nicht zu schwanken und die Höhe Herz klopfend auszublenden! Schnell hielt sie davor und kletterte hinein, es schaukelte mächtig und verlor dabei aber ihr Board. Es fiel Meter weit hinunter. Nevis kauerte sich auf den Boden. Ihr schönes Board! Nevis versuchte es herauf zu levitieren, doch es gelang ihr nicht mal ansatzweise! Es war zu weit entfernt! Wie hoch war sie? 200m? Nevis hatte ein schlechtes Zahlenverständnis! Mist, das Board war ihr eine gute Hilfe gewesen und wenn es dort herum lag, könnten die Monster, wenn sie schlau waren, sie hier oben vermuten?! Doch wie klug waren sie?! Das war eine gute Frage!

Plötzlich gab es knarksende ächzende Geräusche! Na nu?! Was war das?! Nevis bekam einen Schreck! Ihr Blick fiel nach oben, wovon das Geräusch her kam! Plötzlich riss dort oben mit einem lauten Knall etwas Rostiges, es gab einen Ruck, Nevis wurde hin und her geschleudert und ihr entfuhr ein Schrei und sie kullerte und hielt sich schnell krampfhaft fest! Die Gondel hing zum Abstürzen schief und die Kleine draußen dran! Nevis versuchte sich krampfhaft hochzuziehen und einen Fuß drüber zu werfen!



Taris, ehemaliger verwaister Vergnügungspark, Riesenrad, an aus der Verankerung herausgerissener Gondel ganz oben hängend: Nevis, mehrere Rakghouls unmittelbar in der Nähe
 
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Als das Kind sich in eine der Gondeln gerettet hatte, stand ein Rakghoul schon am Boden und schaute sich das heruntergefallene Board an. Der ehemalige Mensch verstand schon lange nicht mehr wie solch eine Technik funktionierte, doch es wirkte ziemlich kaputt. Er nahm es kurz in eine seiner Klauen, sah es von allen Seiten aus an und warf es dann auf einen niedrigen Müllhaufen, ganz so als wäre er in seinem früheren Leben für die Müllbeseitigung zuständig gewesen. Dann schaute er hoch und beobachtete die nahende Katastrophe. Die hoffnungslos verrostete und kaum noch von Verbindungselementen getragene Konstruktion gab immer weiter nach. Abgebrochene Schrauben und Muttern flogen an dem Rakghoul vorbei, prallten vom Boden ab und landeten wer weiß wo. Das ohrenbetäubende Kreischen von Metall, welches sein nahendes Ende verkündete, ließ den Mutanten kalt. Das seine Beute aber aus über fünfzig Metern Höhe auf den Betonboden aufschlagen und nur noch Matsche sein würde, das gefiel ihm überhaupt nicht. Er streckte seine Klauen in Richtung Mädchen und einen Moment lang schien sich die Gondel tatsächlich zu stabilisieren. Doch weder war der Rakghoul machtsensitiv, noch besaß er anderweitig Zauberkräfte, weshalb das ganze Teil nach über zehn Sekunden doch abbrach und alles zu dem Mutanten hinunter kam. Der hatte wenig Lust zerquetscht zu werden, zog sich also zurück und beobachtete den Fall seiner Beute. Inzwischen hing sie nicht mehr an dem Ding, sondern fiel frei und würde ungebremst aufschlagen. Wäre da nicht einer der etwas aggressiveren Mitglieder der Rotte gewesen. Nicht alle besaßen den selben Grad an Degeneration, weshalb manche mehr auf sich achteten, während andere sogar ein selbst für sie tödliches Bad im Säuresee nehmen würden. Genau so ein agiler und suizidal angehauchter Sprinter kam nun aus dem Hintergrund, sich voll auf seine Beute fixiert. Ein gewaltiger Satz brachte ihn an den Zaun und von dort aus sprang er dem Mädchen entgegen. Er traf sie auch, doch noch bevor er zubeißen konnte, traf ihn auch schon ein herabfallender Träger im Rücken. Der Aufprall hatte die Beute dennoch aus dem Bereich herausgeschleudert und überraschend sanft in einen Müllhaufen katapultiert. Der selbstmordgefährdete Rakghoul hingegen verschwand unter den Trümmern und würde sicherlich auch nicht wieder auftauchen, denn nun gab auch der Rest des Riesenrades nach und hinderte somit vorerst auch die anderen Rakghoule daran sie zu verfolgen.

Bei dem Zusammenbruch der Jahrmarktsatraktion flogen Bestandteile in alle Richtungen, schlugen mal in einem spitzen Winkel, mal fast senkrecht von oben herab. Müll und Staub wurde aufgewirbelt, Betonsplitter spritzten wie Wasser durch die Staubschwaden und über all dem hörte man immer wieder dieses fingernägelaufrollende Kreischen und Brechen, Knacken und Bersten. Für fast eine Minute lang konnte man eigentlich nichts anderes tun als den Kopf einzuziehen und zu hoffen. Und dann waren die sechzig Sekunden auch schon um und einem Wunder gleich, lag da dieses kleine Mädchen auf ihrem Müllhaufen und all die Geschosse hatten sie verfehlt. Wenn auch manche so knapp, das sie nur den kleinen Finger hätte abspreizen müssen und schon wäre dieser weg gewesen. Wirklich viel Staub und Dreck war nicht in die Luft geblasen worden und als ob Taris selbst dieses bisschen nicht haben wollte, kam nun Wind auf und befreite die eh schon bedrohliche Kulisse von seinem dreckigen Mantel. Und offenbarte der Kleinen das der Zaun, welcher sie bisher von ihrem Kumpel getrennt hatte, nicht mehr stand. Auch Rakghoule waren keine in Sicht. Ob die Rotte geflohen war oder sich nur versteckte, das konnte sie nicht sagen, doch dies war Taris, also blieb es nie lange ruhig. Erst weit entfernt und dann immer näher, kamen die Geräusche der Flora und Fauna auch schon wieder zurück.

Ihres Boards beraubt, hinter sich meterhohe Trümmerruinen und Müllberge, rechts ein Zaun und direkt vor sich das zerfetzte Riesenrad, konnte sie eigentlich nur auf die Seite ihres Freundes wechseln und diesen suchen gehen. Als ob Taris ungeduldig wäre, tauchte auch just in diesem Augenblick ein weiterer Rakghoul auf. Er war von oben bis unten mit Staub bedeckt und wirkte dezent angefressen, kümmerte sich aber gar nicht um seinen Zustand, sondern sprang über den Zaun rechts von dem Mädchen und machte sich daran sie zu verfolgen. Sie war selbstverständlich nicht sitzengeblieben, sondern war losgelaufen. Ungeschickt oder einfach nur angeschlagen wie der Mutant war, stürzte dieser erst einmal und schaffte es dann auch noch auf einer besonders weichen Stelle des Müllhaufens zu landen, sodass er durch die Decke brach und erst einmal bis zum Hals feststeckte. Deshalb schaffte das kleine Beutetier es recht weit. Bis kurz vor der Stelle wo ihr Kumpel verschwunden war, doch dann war der Rakghoul auch schon da. Und wie sie nun feststellen musste, gab es kaum noch Optionen für sie. Links der viel zu hohe Zaun, hinter ihr der kleine Müllberg, rechts ein so tiefer Abhang, das sie unten nicht lebend ankommen würde. Und vor ihr, nun da sie sich umgedreht hatte, der Rakghoul. Über den Müll konnte sie noch klettern und somit vielleicht ihren Freund finden. Oder das was noch von ihm übrig war. Doch ob der inzwischen nur noch langsam gehende Mutant das zulassen würde? Er schien selbstsicher zu sein, hatte sich aufgerichtete und tat so, als hätte er alle Zeit der Welt...

---{}--- Taris - ehemaliger Vergnügungsparkt - in der Nähe des Riesenrads - Nevis und ihre mutierten Verfolger ---{}---
 
Taris, ehemaliger verwaister Vergnügungspark, Riesenrad, an aus der Verankerung herausgerissener Gondel ganz oben hängend: Nevis, Rakghouls unmittelbar in der Nähe


Nevis hing an der Gondel und versuchte sich hoch zu ziehen und wenigstens ein Bein rein zu bekommen, denn dann würde sie es sicherlich leichter hinein schaffen. Doch ihre dünnen Ärmchen begannen bald zu zittern! Die Hände wurden feucht und Nevis begann abzurutschen. Wieder wurden nervös machende Geräusche stärker und dann brach etwas da oben an der Aufhängung endgültig weg und Nevis befand sich samt Gondel im freien Fall. Die Kleine schrie erbärmlich! Irgendwann lösten sich ihre kleinen Finger vom Gondelrand und das kleine Jedi-Kind flog alleine durch die Luft, welches ein schauriges Gefühl war und sie beklommen daran denken musste, dass sie wohl gleich zu Tode stürzen würde, bis von unten etwas hoch sprang, sie kurz griff, wieder los ließ und das Kind schlussendlich auf einem Müllberg landete. Es trieb der Kleinen beim Aufprall zwar die Luft aus den Lungen und brachte ihr auch einige blaue Flecken ein, doch man konnte beruhigend und mit Gewissheit sagen, dass das kleine Mädchen für die Höhe, die sie herunter gesegelt war, relativ weich gefallen war. Sie blieb immerhin unverletzt! Ein widerlicher Geruch zog Nevis aber in die Nase, was aber unter den vorherrschenden Umständen völlig unerheblich war! Sie hatte verdammtes Glück gehabt! Doch Nevis wusste, dass sie sich darauf nicht ausruhen durfte! Die Monster waren dennoch nicht aus der Welt! Doch in dem Moment brach das ganze alte Riesenrad zusammen. Gondel , um Gondel verabschiedete sich und sauste nach unten. Die Träger brachen zusammen und fielen ebenso. Etliche sperrige Teile, groß und klein, fielen herab! Es war ein Ohren betäubendes Scheppern und Nevis blieb wie erstarrt still liegen und tat gut damit, denn einige Riesenrad-Elemente prallten sehr nah neben dem Kind auf! Nicht auszudenken, wenn sie sich in dem Moment bewegt hätte! Das Herz der Kleinen klopfte wie wild! Dann staubte es heftig! Nevis hustete und nieste!

Behutsam hob sie den Kopf, rieb sich die Staubkörner aus den Augen und sah nach links und rechts, warf einen prüfenden Blick hinter sich und richtete sich dann auf. Es war windig geworden! Aber, von den Rakghoulen war keiner mehr in Sicht! Nevis erkannte, dass der Zaun einige Meter von ihr entfernt an jener Stelle eingestürzt war, der sie von Ty getrennt hatte. Das Mädchen musste nicht lange überlegen!


Schnell rannte sie los! Sie lief suchend in Richtung Müllberg, wo sie ihren Freund das letzte Mal gesehen hatte! Sie blickte sich immer mal um, weil sie dem Frieden nicht traute und siehe da, schon wurde sie wieder verfolgt. Doch, das Wesen brach auf dem Müllberg, auf dem soeben noch Nevis gelegen hatte, ein und steckte zu Nevis`Freude und zu ihrem Gunsten fest. Das Glück schien ihr ständiger Begleiter zu sein! Nevis war aber sehr betrübt, dass sie Ty immer noch nicht sehen konnte und hatte schlimmste Befürchtungen und, dass sie ihr Board unter dem Riesenradtrümmerhaufen wusste, stimmte sie auch nicht fröhlich! Das Board war ihr ein gutes schnelles Fortbewegungsmittel gewesen. Nun musste sie ihre Füße benutzen und war natürlich wesentlich langsamer als auf dem Schwebeboard! Doch Nevis war ein sportliches kleines Mädchen und rannte so schnell wie der Wind! Nun gut, dass war übertrieben, aber sie war wirklich schnell!

Der Müllberg schien zu wachsen! Nevis kam ihm immer näher!


Ty, wo bist du? Ty, bist du hier?”

Sie drehte sich um, als sie genau vor der stinkenden Halde stand. Sie erschrak und zuckte dabei mächtig zusammen. Vor ihr stand plötzlich ein Rakghoul. Sie hatte ihn gar nicht bemerkt! Vielleicht war es der, der soeben noch festgesteckt hatte!? Ihr Blick fiel zur Seite. Ein gähnender Abgrund! Dies war keine Alternative! Auf der anderen Seite befand sich der hohe Zaun, der hier an der Stelle unbeschädigt war. Nevis war wie in einer Falle! Ihre Augen weiteten sich, ihr Herz pochte wild, ihre Hände und Füße wurden eiskalt und ihr Verstand suchte hektisch nach einem Ausweg.

“Hilfe!”,

schrie sie verzweifelt, um Hilfe zu bekommen. Oder war sie hier mutterseelenallein?! Das Wesen kam noch näher und fletschte mit den Zähnen. Nevis ließ ihre Reißzähne ausfahren und zeigte sie drohend! Sie griff nach ihrem Plastekinderlichtschwert und fuchtelte abwehrend vor sich damit herum. Nevis versuchte das Monster so auf Distanz zu halten! Das Kind versuchte tapfer und mutig zu bleiben und nicht los zu weinen, auch wenn ihr danach war! Wenn nur Sahra hier wäre! Oder ihre Mutti Tara! Oder Firedevs oder Birix! Oder Brianna oder Wes! Irgendjemand, der sie jetzt beschützen könnte! Jemand mit einem echten Lichtschwert!


Taris, vor Müllhalde bei Ty ? : Nevis und vor ihr ein Rakghoul
 
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Taris-Untergrund- irgendwo Nevis, immer dabei: Einige Rakghoule

Nachdem dieses Ungetüm aufgetaucht war, waren die Kinder auseinander gestoben wie geköpfte Vögel. Zunächst schafften sie es, zumindest halbwegs zusammen zu bleiben. Doch wie es der Zufall so wollte, trennten sich ihre Wege schon bald. Ty hatte sich gerade nach ihrem Verfolger umgedreht, der natürlich noch hinter ihnen war. Doch als er wieder nach vorne sah, war Nevis weg. Sie war in eine Gasse abgebogen und er hatte es nicht gesehen. So raste er weiter an der Gasse vorbei und zwischen zwei Gebäuden hindurch. Der erste Rakghoul hatte die Verfolgung eingestellt, doch ein anderer hatte seine Arbeit weiter geführt und rannte grunzend hinter ihm her. Zum Glück war er bedeutend schneller als seine Verfolger und so konnte er ihnen- wenn auch manchmal nur knapp- entwischen. Wenn es ihm möglich war, dachte er an Nevis. Hoffentlich kamen sie heil aus der Sache raus. Irgendwann gelangte er an einen Zaun, hinter dem er die Stimme seiner Freundin hörte. Er blieb stehen und lief zu ihr. Sie beteuerte ihm, dass es ihr gut ging, aber sie war blass und ausser Atem, wie er selbst. Verzweifelt fragte sie ihn, was sie nun tun sollten.

"Wir müssen irgendwie zurück zur Rampe. Versuch, da hin zu kommen. Mom ist bestimmt schon unterwegs und wenn wir ihr entgegen ..."


Weiter kam er nicht, denn schon tauchten erneut Rakghouls auf, die die Kinder den Zaun entlang scheuchten. Vor sich erkannte Ty einen Stahlträger, der quer gegen den Zaun gefallen war und seinen weiteren Weg am Zaun entlang versperrte. Der Junge musste ausweichen und lenkte sein Board geschickt an dem Haufen vor bei. Und rauschte direkt in einen anderen Haufen hinein. Sein Schrei erstarb, als er in der Kartonage versank. Rasch krabbelte er hindurch und erreichte das Ende des Stahlträgers, der ihm den Weg versperrt hatte. So schnell er konnte, kletterte Ty daran hoch. Der Rakghoul, der ihn verfolgte, kämpfte derweil mit den Kartons, da sie unter seinem Gewicht zusammen brachen. Der Abstand zum Boden war auf Nevis` Seite sicher 4 Meter und er würde sich sicher weh tun, wenn er da runter sprang. Aber immerhin wären sie dann wieder zusammen.
Er hatte noch nicht gang die Höhe des Zauns erreicht, als ein heftiges Beben ihn von dem Träger schüttelte und ein Getöse den Platz in Staub hüllte. Als sein Kopf aufhörte zu dröhnen, waren viele der Rakghouls verschwunden. Geflüchtet oder versteckt, egal. Hauptsache nicht hier. Da Ty nun erstmal die Bahn frei hatte, flüchtete er sich zwischen einige Müllberge, nur um vor einem Abrund schlitternd zum Stehen zu kommen. Kurzerhand drehte er sich um und versuchte auf der anderen Seite den Müllberg rauf zu klettern. Er hatte gut die Hälfte geschafft, als unter ihm Nevis nach ihm rief und ihn offensichtlich suchte. Das er sich nach ihr umgedreht hatte, wurde ihm jedoch zum Verhängnis. Er verlor den Halt und rutschte auf dem Bauch den Hang wieder runter. Dabei zog er sich zumindest ein paar Schürfwunden zu, doch in anbetracht der Umstände nicht der Rede wert.

"Hier, Nevis. Ich bin hier"

keuchte er und richtete sich auf. Als er den Weg entlang sah, entdeckte er einen grossen Rakghoul. Rasch sah er sich um, doch den Hang kamen sie nicht hoch und hinter ihnen war der Abgrund. Nevis hatte ihre Lage ebenfalls erkannt und schrie nun lauthals um Hilfe. Gleichzeitig fuhr sie ihre Reisszähne aus und sah damit ebenfalls aus wie ein Raubtier. Auch ihr Lichtschwert hatte sie gezogen und fuchtelte damit unbeholfen vor dem Monster hin und her. Bei seiner Mutter sahen die Bewegungen viel....gewollter und gezielter aus. Aber egal! Solang der Rakghoul sich davon beeindrucken lies, war ihm alles recht. Sollte er sich jedoch nicht beeindrucken lassen, dann war es das wohl. Wohin hätten sie noch fliehen können. Ty zitterte vor Angst. Niemals hätten sie sich von den Erwachsenen trennen sollen. Das hatten sie jetzt davon. Damit seine Freundin nicht ganz allein da stand, ergriff Ty ein Metallrohr und stellte sich neben sie. Auch er stimmte in ihre Hilfe-Rufe mit ein, auch wenn er nicht glaubte, dass irgendwer sie hören würde. Ausser noch mehr Rakghoule.

Taris- Untergrund- In der Sackgasse zwischen Müllberg, Abgrund und Rakghoul- mit Nevis
 
---{}--- Taris - ehemaliger Vergnügungsparkt - in der Nähe des Riesenrads - Nevis, Ty und ein Rakghoul ---{}---

Die Jagd war beendet. Die Beute saß fest und der Rakghoul wusste es. Nun, wo der Junge auch dazu gekommen war, hatte er sogar noch mehr für sich. Dachte er, doch wie es auf Taris nun mal so ablief, kam es oft ganz anders als gedacht. Und anders als geplant sowieso. Es fing mit einem lauten Krachen an. Als wäre irgendwo unter ihnen in der Schlucht etwas schweres abgefallen und auf einen metallischen Untergrund gekracht. Kurz darauf weitere, leisere Geräusche und schließlich gab der Boden in der Nähe des Abgrundes ein wenig nach. Dort verlaufende Kabel wurden strapaziert und schließlich wieder losgelassen. Dann kurz Stille und plötzlich schwang sich ein riesiger Rakghoul aus dem Loch nach oben. Sein Schwung brachte ihn so weit, dass er sogar rechts von dem anderem Mutanten landete. Es war der Alpha. Deutlich beeindruckender als sein Gegenstück, baute dieser sich auch noch auf, trommelte wieder mit den Fäusten auf seiner narbigen Brust herum und brüllte den Artgenossen dabei regelrecht in den Boden. Der wurde nämlich immer kleiner und all seine Selbstsicherheit schwand. Nur einmal wagte er es noch in die Richtung des Alpha zu fauchen, doch als dieser bösartig zurück brüllte, verstummte der Winzling endgültig. Verstummte, aber er verschwand nicht. Ein Duo schien Taris aber nicht genug zu sein, denn hinter dem Zaun tauchte nun noch ein weiterer Rakghoul auf, einer der sehr schlank und groß war und die Barriere mit einem einzigen Satz überwand, passgenau auf den Schultern des normalen Rakghoul landete, diesen mit den Füßen packte und einfach mal so in den Abgrund beförderte. Der unglückselige Mutant schrie noch ein paar Sekunden lang, dann war er restlos verschwunden, einfach so vom Abgrund verschluckt. Weder gab es einen Aufprall, noch sonst etwas. Einfach weg. Alpha und Hüne schienen das witzig zu finden, denn sie machten Geräusche, die wohl einem Lachen ähneln sollten und zeigten dabei sogar so etwas wie ein Grinsen.

Einen Moment später deutete der Riese auf das Ding in der Hand von dem Mädchen, woraufhin der Alpha ebenfalls hinsah. Beide fassten sich daraufhin an das Kinn, verzogen das Gesicht und ließen tiefe Furchen in ihrer Stirn entstehen. Plötzlich schien der Alpha eine Idee zu haben, denn er nahm seine Hand weg, sah sich auffällig um und trottete dann zu einem Müllhaufen. Dort wühlte er drin herum und kramte schließlich eine Eisenstange und ein längliches weißes Etwas heraus. Letzteres war deutlich leichter und wurde dem Hünen zugeworfen. Der fing es geschickt auf, sah es kurz an, roch sogar daran und imitierte dann die Kleine, wobei er sein „Lichtschwert“ gegen den Alpha richtete. Der hatte seine Stange an die kümmerlichen Überreste seiner Kleidung gehaftet und tat so, als würde er die Waffe nun ziehen. Und dann sprang er auch schon auf den Hünen los, stach zu und verfehlte ihn, doch der Hüne erstarrte dennoch, verkrampfte sich und brach zusammen. Als er am Boden lag reckte er eine Klaue jedoch noch in die Höhe und grunzte, während seine andere sein Schwert fest umklammerte. Der Alpha johlte in der Zwischenzeit siegreich vor sich hin und tanzte um den Besiegten, schien sich aber plötzlich an seine Beute zu erinnern. Seine gefährlich aufblitzenden Augen wurden zu Schlitzen und er kam langsam näher. Und der Besiegte? Der legte den Kopf zur Seite und beobachtete das Geschehen grinsend.

Auf dem Weg zu den beiden Kindern ließ der Alpha die Stange fallen, kam aber weiterhin auf sie zu, wenn auch langsam. Das Mädchen zeigte Zähne, beide Kinder riefen um Hilfe und hielten ihre improvisierten Waffen vor sich. Keine echte Gefahr, nicht einmal für einen Hasen. Als sie noch etwa drei Meter trennten – die Kinder waren inzwischen bis zu dem Müllhaufen zurückgewichen -, hob der Rakghoul Alpha beide Klauenhände. Es sah aus als wolle er sich ergeben, doch nur kurz, denn plötzlich grinste er verschmitzt, verneigte sich tief, als wäre er ein Schauspieler nach einem aufgeführten Stück und würde sich nun vor dem Publikum verbeugen. Diese Position hielt er drei Sekunden, dann sprang er auf, drückte sich den rechten Daumen in den Mund fing an zu pusten. Als wolle er einen Ballon aufblasen, pustete und pustete er. Dabei wurde sein Kopf immer roter, sein Gesicht immer breiter, bis der gesamte Kopf unmöglich groß wurde. Und dann, noch bevor die Kinder so recht verstanden, verging der Rakghoul in einer regenbogenfarbigen Wolke aus
Glitzerstaub...

...​
 
Es war dem Ishi-Tib nicht schwer gefallen, den Kindern zu folgen. Deutlich konnte er ihre Präsenzen in der Macht wahrnehmen und er beschloss, ihnen eine Lektion zu erteilen. Schliesslich schlichen sie ja nicht das erste Mal heimlich herum, ohne sich vorher abzumelden. Gut,auf der StarExplorer hatte ihnen nicht so viel passieren können wie hier. Trotzdem mussten sie lernen, sich an die Regeln zu halten und vor allem nicht weg zu laufen.
Bevor er näher an die Kinder ran ging, sandte er eine Com-Nachricht an seine Kolleginnen.

"Haltet euch etwas im Hintergrund aber folgt uns. Ich mag etwas mit den beiden Spielen. Ihnen einen gehörigen Schrecken einjagen, damit sie endlich mal anfangen zu gehorchen."

damit steckte er sein Com wieder weg und folgte den Kindern bis auf Sichtweite, hielt sich jedoch versteckt. Natürlich spürten die Kinder, dass sie verfolgt wurden. Doch ihre Sinne waren nicht trainiert genug, um ihn zu erkennen. Etwas, dass ihm sein Spiel natürlich immens vereinfachte. Es bedurfte ein wenig Konzentration in die Gedanken der Kinder einzudringen und ihnen etwas vorzugaukeln, das garnicht da war. Natürlich wusste Birix genau, wie Rakghoule aussahen. Er hatte Berichte von anderen Jedi gelesen. Eine Jedi-Meisterin war bei Nachforschungen zum Virus, der diese Wesen erschuf, einem besonders grossen und gefährlichen Exemplar begegnet und hatte den Kampf mit ihm nur knapp gewonnen. Ihrem Bericht hatte sie ein Bild des Wesens zugefügt, welches dem Jedi nun als Vorlage galt. Mit diesem und einigen seiner Phantasie entspringenden Illusionen scheuchte er die Kinder ordentlich durch die Gegend. Zumindest so lange, bis Sahra und Firedevs zu ihm stiessen. Gemeinsam begleiteten sie die Kinder durch ihr Abenteuer, ohne sich zu zeigen. Auf dem Rummelplatz geriet die Sache jedoch beinahe ausser Kontrolle. Wer hätte denn auch ahnen können, das Nevis ihr Heil in der Höhe suchen würde? Die fiel von einem Riesenrad runter. Sahra war bereits in Bewegung, als die Kleine den Halt verlor. Mit Hilfe der Macht bremste sie den Sturz der Togruta zumindest soweit ab, dass sie sich nicht alles brechen würde und fing sie unten ab, damit sie gemeinsam auf einem Haufen alter Kabel zumindest halbwegs weich landeten. Danach rollte sich die Jedi sofort weg und kehrte in einem grossen Bogen zu ihm zurück. Doch ihr wütender Blick ihm gegenüber machte deutlich, dass er das Spiel langsam beenden sollte. Genau in diesem Moment gab das Riesenrad unter der Belastung von Zeit und Nevis Kletteraktion nach und brach zusammen. Nun war es Firedevs, die ihre Hände ausstreckte und so etwas wie eine Blase um Nevis errichtete. So konnte das Kind nicht von herabstürzenden Trümmern getroffen werden. Als sich der Staub langsam legte, hob Birix beschwichtigend die Hand, bevor die Mutter des Jungen ihn anschreien und in Grund und Boden stampfen konnte. Birix hatte auf dem Weg hier her die perfekte Sackgasse gefunden. Dorthin scheuchte er zuerst Ty, weil er zum einen näher dran war. Zum anderen waren seine Aktionen leichter vorher zu sehen als dir von Nevis. Als schliesslich auch die Togruta in der Falle sass und beiden Kindern offensichtlich nichts mehr einfiel, löste Birix die Illusion allmählich auf. Statt der Rakghoule standen nun die drei Jedi vor den Kindern.

Birix konnte sich ein Grinsen nur schwer verkneifen. Doch Firedevs stiess ihn an und nickte in Richtung ihrer Schwester, welche die Kinder auf die schlimmst mögliche Art ansah. Ihr Blick war nicht wütend oder genervt. Sie sah die Kinder voller Müdigkeit und Enttäuschung an, sagte aber nichts. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihnen vorhalten, dass weglaufen gefährlich werden konnte? Nun, das sollten sie nun mehr als deutlich gemerkt haben. Also atmete die Jedi nur einmal durch und bedeutete den Kindern, ihr zu folgen. Birix sah Nevis und Ty einmal kurz an und schüttelte dann ebenfalls den Kopf. Sie hätten niemals weglaufen sollen. Auf dem Weg sammmelte er die Boards der Kinder noch auf. Vor allem Nevis' Board hatte gehörig was abbekommeb. Er würde es erst reparieren müssen, bevor sie es zurück geben konnten.

Sie hatten den Platz des verlassenen Vergnügungsparks gerade erreicht, als ein Signalton erscholl. Die drei Jedi-Ritter zogen zeitgleich ihre Waffen und postierten sich um die Kinder. Beobachteten. Lauschten. Spürten.

“Ok. Leise und schnell jetzt. Achtet darauf, wo ihr hintretet.“

Birix' Besorgnis war auch ohne die Macht spürbar. Dieser Signalton bedeutete, das irgendwo eine Barriere durchbrochen wurde. Und wie es schien, war das in ihrer Nähe geschehen. Irgendwo schrien Männer um ihr Leben, nur um wenige Herzschläge später für immer zu verstummen. Birix zwang sich zur Ruhe und ging dann zügig aber vorsichtig vorwärts. Echte Rakghoule waren unberechenbarer und schneller als seine Illusionen. Ein hungriger Rakghoul hätte sich nicht mit Imponiergehabe aufgehalten sondern sich einfach die Wampe vollgeschlagen, egal zu welchem Preis. Blieb zu hoffen, dass sie hier raus kamen, ohne einem von ihnen zu begegnen.

Taris- Ebene 2- mit Firedevs, Sahra ,Nevis und Ty
 
Taris, Müllhalde bei Ty : Nevis und vor ihr ein Rakghoul


Nevis, den Blick ängstlich auf den Rakghoul gerichtet und um ein bedrohliches Aussehen bemüht, bemerkte im Augenwinkel, wie Ty neben ihr die Müllhalde herunter gerutscht kam. Zum Glück sagte er gleich, dass er hier wäre, sonst hätte Nevis im ersten Moment etwas anderes angenommen und wäre sicherlich zusammen geschreckt!

Leider konnte sie das gute Gefühl, dass Ty da war, nicht wirklich genießen, da der Rakghoul ihr wirklich das Fürchten lehrte. Er kam nun noch näher und Nevis griff nach der Hand ihres Freundes und beide wichen einige Schritte, bis es nicht mehr weiter nach hinten ging, zurück. Auch Ty hatte sich eine Stange zum Abwehren gegriffen.

Plötzlich waren merkwürdige Geräusche zu hören, doch Nevis wagte es nicht, den Blick von dem Rakghoul vor sich zu nehmen. Ein weiterer Rakghoul, größer und noch beängstigender, sprang dem anderen Rakghoul zur Seite! Der Große benahm sich wie der Erste in der Fabrikhalle! Offenbar war er es! Auch dieser trommelte auf seiner Brust herum wie ein Affe! Er schien der Anführer zu sein. Dennoch wollte ihm wohl der Kleinere seinen Platz streitig machen! Sie fauchten sich mächtig an. Der Große gewann ziemlich schnell. Nevis zitterte. Ihr Fauchen und Brüllen war so grässlich und angsteinflößend! Jetzt waren es auch noch Zwei!

Nevis bekam noch größere Augen, als ein Dritter von der Sorte auftauchte! Gab es denn so was?! Dieser sprang auf den Ersten und beförderte ihn in den Abgrund. Nun waren es wieder Zwei. Vielleicht waren dies hier Rakghoulmann und -frau, denn sie schienen sich gut zu verstehen! Doch irgendwie betrachteten die Beiden Nevis ihre Waffe und der Große, der Alpha bzw. Anführer zog zwei Stöcker aus dem Müll. Eine Stange war aus Metall und die andere aus Plastik oder Melamin oder so? Der schlankere Kleinere roch an seinem Stab sogar. Nevis umklammerte ihr Kinderlichtschwert fester. Wollten sie damit jetzt auf Nevis und Ty losgehen? Nevis war äußerst besorgt! Sie stellte extra einen Fuß vor, um einen besseren Stand zu haben, in der Erwartung, dass sie gleich angreifen würden. Doch die Zwei begannen gegeneinander zu kämpfen, auf eine Art und Weise, die Nevis ihnen nie zugetraut hätte, bis dieser Kleinere getroffen zusammenbrach. Der Große schien erfreut zu sein. Entsetzt blickte Nevis auf das Geschehen! Der Kleinere streckte seine Klaue aus. Bestimmt musste er jetzt sterben!?

Doch nun kam der Große auf sie zu und er wollte sie ganz sicher mit Haut und Lekku`s verschlingen! Er ließ die Stange polternd fallen. Nevis schrie mit ihrem Freund vereint nochmals herzzerreißend laut um Hilfe. Sie drückten ihre Hände ganz fest! Ihr Atem ging schnell und ihre Augen waren panisch weit aufgerissen! Doch was dann geschah, ließ Nevis an ihrem Verstand zweifeln! Erst wurde der Kopf vom Rakghoul ganz rot und immer größer und dann dieser ganze bunte Glitzerstaub! Nevis stand der Mund offen! Plötzlich sah der Rakghoul aus wie Meister Zhon! Und die anderen beiden Rakghoule sahen aus wie Sahra und Firedevs Kenobi! Nevis rieb sich die Augen.


“Ty, siehst du das auch?”,

fragte Nevis vorsichtshalber. Sie traute ihren Augen nicht! Birix grinste, Firi auch, doch Sahra nicht! Ty bejahte. Das Jedi-Kind ließ ihre Eckzähne einfahren und befestigte ihr Kinderlichtschwert am Gürtel. Nevis und Ty sollten Sahra folgen. Sie war wütend, weil sie nicht auf dem Schwebeboardplatz geblieben waren. Deshalb hatten sie ihnen Angst eingejagt. Nevis wusste nicht, ob sie lachen oder vor lauter Erleichterung heulen sollte, dass sie die Rakghoule gewesen waren!? Sie war so froh! Ein wenig wütend war sie auch, weil sie ihnen so sehr Angst eingejagt hatten. Das war so schlimm gewesen! Nevis beschloss einfach nur froh und glücklich zu sein, dass diese Rakghoule nicht echt gewesen waren! In Zukunft würde sie nicht mehr so schnell weglaufen! Sie schämte sich mächtig für ihr Handeln! Immer noch hielt sie Ty fest an der Hand. Als sie sich Birix näherten, fasste sie ihn mal an, ob er wirklich echt war. Kontrolle war besser! Nevis berührte auch Firi und Sahra nacheinander. Dabei sagte Nevis zu jedem:

“Das mache ich nie wieder, versprochen! Es tut mir wirklich leid!”

Meister Zhon sah nach ihren Boards. Nevis ihr Board hatte es höllisch erwischt! Das schöne Board!

“Ty, wenn wir das in der Schule erzählen, Luis zum Beispiel, erzählen wir aber nicht, dass es nur eine Täuschung war. Die werden alle staunen! So was muss ich auch unbedingt lernen. Dann erschrecke ich nachts alle im Internat!”

Nevis fand den Gedanken so lustig, dass sie wieder lachen konnte. Sie tuschelte Ty zu.

“Stell dir vor, ich hätte Meister Zhon mit meinen Reißzähnen gebissen!”

Sie kicherte wieder. Plötzlich ertönte ein durchdringender lauter Sirenenton! Nevis erschauderte davon.

“Was ist los?”

Leider hatte sie gleich eine unheimliche Ahnung, was es damit auf sich haben könnte! Die drei Jedi-Meister stellten sich gleich schützend mit gezückten Lichtschwertern um die Kinder. Der Zaun war wohl irgendwo kaputt gegangen, dachte Nevis besorgt! Zum Glück waren die Erwachsenen hier und hatten echte Lichtschwerter. Birix meinte dann, dass sie weiter gehen sollten. Sie sollten aufpassen, wo sie hintreten würden! Jetzt hatte Nevis richtig Angst! Sie merkte den Ernst der Sache, da alle sehr angespannt waren und man das deutlich spüren bzw. sehen konnte. Nevis ging und fasste schnell Sahra an.


Taris: am Rande des stillgelegten Vergnügungsparks: Sahra, Birix, Firedevs, Ty und Nevis
 
---{}--- Taris ---{}---

Taris war ohnehin kein sonderlich stiller Planet. Die Ruinenstadt beschwerte sich ohne Unterlass über ihren Zustand. Verbogene Metallträger, gewaltige stählerne Konstruktionen über Abgründen, von Plasmabomben und Turbolasern zerfetzte Gebäude, sie alle ächzten und stöhnten. Hinzu kamen jene Pflanzen und Tiere, welche nun zwischen den Trümmern geboren wurden, aufwuchsen und dann starben. Und falls es doch einmal einen Moment der Stille gab, so kam auch schon Wind auf und ließ wieder alle und alles erzittern. Nein, ruhig war es wirklich nicht. Aber es gab auch noch echt schlimme Tage. Tage an denen es mit einem kleinen herunterfallenden Fragment begann und damit endete, dass ein eh schon wackliger Wolkenkratzer zusammenbrach. Es geschah nicht oft, aber es kam vor. Und nun war wieder etwas zusammengebrochen. Etwas, das mit solcher Wucht auf den künstlichen Erdboden aufgeschlagen war, das im Umkreis von einem Kilometer jeder etwas davon gehabt hatte. Wieder waren Trümmer umgestürzt, an Kabeln hängende Dinge waren abgerissen und wer weiß wo runter gekommen. Und natürlich hatte es auch die gefährlichsten Bewohner der Stadt aufgescheucht. Viele lebten weit außerhalb der Reichweite des Riesenrades und würden daher gar nicht erst kommen. Doch manche hatten ihn sogar sehen können und waren womöglich sogar schon einmal auf ihm gewesen, ob nun in ihrem früheren Leben oder im jetzigen. Und dann waren sie gekommen, waren gekommen um nachzusehen. Ihre jetzige Existenz war ohnehin eine einzige große, scheinbar niemals enden wollende Tragödie, also nahmen sie jede Ablenkung wie sie kam. Eine ganze Rotte, also zwanzig an der Zahl, kam nun über meist unterirdische Wege zu dem verlassenen Vergnügungspark. Der befand sich aber in einer abgesperrten Zone, wie die Mutanten sehr wohl wussten. Und doch kamen sie wie Motten zum Licht an die Kraftfelder, nur um festzustellen, dass eines davon nicht mehr aktiv war. Der höchstens zwanzig Meter breite Abschnitt war völlig ungeschützt und weil es dahinter nach Beute roch, stürmte die gesamte Rotte in loser Formationen darauf zu.


Ein nervtötendes Alarmsignal ertönte, doch die Wachdroiden, welche hier abgestellt worden waren, schienen genau so alt wie die Barriere selbst zu sein. Die ersten gut dreißig Blasterblitze pfiffen zwar durch die Reihen der Rakghoule, doch nur zwei wurden direkt getroffen und auch getötet, der Rest aber nicht einmal gestreift. Und dann waren die Mutanten auch schon unter ihnen. Einige von der etwas intelligenteren Sorte packten sich die ersten zerstörten Droiden und prügelten damit auf die nächsten ein, während andere sich bereits davon machten und in Richtung nächster Siedlung stürmten. Dort schien man mehr oder weniger überrascht worden zu sein, doch das Waffenfeuer ertönte trotzdem und mehr als nur ein Schrei brach plötzlich ab. An der Barriere selber blieben fünf Rakghoule zurück, alle etwas größer, mit mehr Narben am gesamten Körper als normal und eben ihren improvisierten Waffen in den Klauen. Zuerst schien es so, als wollten sie das Loch verteidigen, doch dann ruckte plötzlich ein Kopf nach dem anderen herum. Richtung Riesenrad. Es hatte wegen des Windes eine Weile gedauert, doch nun wurde der Geruch von Menschen und Nicht-Menschen an ihre Nüstern getragen. Und diese Beute befand sich ganz in ihrer Nähe! Zwei machten sich sofort auf den Weg, zwei weitere zögerten noch kurz und folgten dann. Nur einer blieb zurück und schien sich an seine letzten menschlichen Erinnerungen zu klammern, denn er nahm einen der Droiden auseinander, als wolle er diesen studieren. Hin und wieder sah er in alle möglichen Richtungen, doch er blieb wo er war und setzte sich schließlich sogar hin.

Die anderen vier steigerten sich in eine Art von Raserei, welche sie unfassbar schnell machten und ihnen gewaltige Sprünge erlaubten. Binnen weniger Augenblicke waren sie da und verschwendeten gar nicht erst ihre Zeit mit beobachten. Die ersten beiden tauchten zwischen einem Trümmerhaufen auf und noch während sie auf die Gruppe von Jedi zusprangen, warfen sie ihre Metallstangen. Die anderen beiden hatten sich getrennt und kamen nun von zwei anderen Seiten. Sie hatten ihre Waffen unterwegs fallengelassen, schnell und muskulös wie sie waren, brauchten sie diese aber ohnehin nicht. Nach Blut und Fleisch schreiend, würden die vier Rakghoule fast gleichzeitig bei dem Trio ankommen. Und sie binnen eines Herzschlages töten. Die beiden kleineren Beutetiere wurden nicht einmal beachtet. Sie würden ohnehin durch die Wucht des Aufpralls umkommen...

---{}--- Taris - ehemaliger Vergnügungspark - Sahra, Birix, Firedevs, Nevis und Ty vs. vier Rakghoule ---{}---
 
Taris- Untergrund- In der Sackgasse zwischen Müllberg, Abgrund und Rakghoul- mit Nevis

Ty dachte, dass nun alles aus seie. Der Rakghoul vor ihnen machte Krach wie ein Berserker und bekam plötzlich auch noch Unterstützung von einem Kollegen. Der Junge hielt die Eisenstange fester. Wenn der Rakghoul sie schon fressen würde, würde er vorher zumindest ne Beule bekommen. Doch plötzlich geschah etwas, was ihn die Eisenstange sinken lassen lies. Die Rakghouls fingen an, sich gegenseitig zu bekämpfen und führten eine regelrechte Zirkus-Show auf. Dessen Ende bestand darin, dass sie die gruselig aussehenden Wesen in einem bunten Glizern auflösten. Ty blickte wohl genau so dusselig drein wie Nevis, die kaum glauben konnte, was sie da sah. Er selbst war sich gerade aber nicht so sicher, ob die Rakghouls nicht besser gewesen wären. Seine Mutter war mehr als sauer. Und dummerweise wusste er, dass sie im Recht war. Nevis begann gleich, sich zu entschuldigen.

"Ja, Mom. Mir tut es auch leid!"

stimmte er gleich mit ein, doch dieses Mal wurde der Blick seiner Mutter nicht weicher. Das würde sicher noch ein Gespräch geben. Aber nicht jetzt. Während Nevis schon wieder gute Laune hatte und von Streichen in der Schule erzählte, ertönte plötzlich eine Sirene. Seine Nackenhaare stellten sie auf und er sah sich nervös um. Nur eine Sekunde später hatten die Erwachsenen ihre Lichtschwerter aktiviert und standen auf dem Trümmerfeld, das einmal der alte Jahrmarkt gewesen war, in einem Kreis um sie herum. Die rosafarbenen, gelben und blauen Klingen spiegelten sich in diversen Metallteilen und erweckten den Eindruck, der Jahrmarkt sei wieder in Betrieb genommen worden. Lautlos- bis auf den Sirenenton und weitere Schreie, die den Jungen zusammenzucken liesen. Nevis fragte, nun wieder mit leiser Stimme, was los seie. Die Frage war gut, aber im Prinzip wussen es alle. Die Anspannung schien mit jedem Herzschlag zu steigen. Seine Freundin war unterdessen sogar zu seiner Mutter gegangen und hielt sich an ihrer Tunika fest. Ty hatte seine Mutter bereits in Aktion gesehen und wusste,dass das keine gute Idee war. Darum nahm er das jüngere Mädchen an die Hand und zog sie zu sich.

"Mom braucht Platz, Nevis. Bleib bei mir."


Auch wenn er nur wenig älter als die Togruta war, fühlte er sich jetzt wie ihr grosser Bruder und versuchte auf seine Art, sie zu beschützen. Auch wenn er ebenso auf den Schutz der Grossen angewiesen war wie sie.

"Es war eine dumme Idee, wegzulaufen"


flüsterte er Nevis zu, bevor eine Bewegung im Blickwinkel seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Das Wesen, dass er dort entdeckte, sah denen in ihrer Illusion täuschend ähnlich. Nur bewegte es sich wesentlich schneller. Und es war nicht allein. Sie kamen von allein Seiten gleichzeitig auf sie zu. Ohne das er es wollte, nahm er Nevis in den Arm und drückte sie an sich. Vielleicht weniger, weil er sie so beschützen wollte, als dass er selber etwas brauchte, an dem er sich festhalten konnte. Hoffentlich würden die Erwachsenen mit den Rakghoul fertig werden. Sie mussten!

Taris- Untergrund-auf dem alten Jahrmarkt- mit Nevis, Birix , Firedevs und Sahra
 
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