Die Raumschlacht zu Beginn sah mal wieder klasse aus.
Das ist einfach ein ganz große Stärke von "TCW"; - teilweise könnte man hier vergessen, dass es sich um eine reine Animationsserie handelt.
Und auch in der Inszenierung sind diese Szenen stark: Ein aus allen Rohren feuernder Sternenzerstörer sieht immer cool aus und aus den Wolken auftauchende Jäger- und Kanonenbootverbände funktionieren auch immer.
Der Abstecher nach Felucia hat mir gut gefallen und der Planet war sehr ordentlich gestaltet.
Allerdings drängt sich mir hier eine Frage auf, die sich ja im Grunde schon seit "Episode III" stellt: Um was wird auf Feluca eigentlich gekämpft. An und für sich scheint es dort nichts wichtiges zu geben; hat der Planet strategische Bedeutung?
Die Evakuierung von Anakins und Obi Wans Truppen war auch mit wieder stark inszeniert; es wirkte so als hätte man wirklich Glück gehabt, dass die Kanonenboote so eben noch rechtzeitig eintrafen.
Kritisieren möchte ich das verwendete Kriegsgerät der Republik. Schon die Kampfläufer in "Episode III" waren eigentliche zu groß und hier hat sich das Problem mit dem eingesetzten Juggernaut natürlich nochmal verstärkt. Auch wenn man hier eine bemerkenswert lichte Stelle mitten im Urwald gefunden hat, dürfte der Juggernaut unter normalen Umständen einfach zu schwer und unbeweglich sein um in diesem Gelände sinnvoll eingesetzt zu werden (vielleicht wird er ja auch deswegen schließlich so schnell zerstört).
Der Konflikt zwischen Obi Wan und Ahsoka kam für mich etwas zu erzwungen rüber; - hätte es besser gefunden wenn es ernsthaft um etwas gegangen wäre und nicht nur darum ob nun ein paar Droiden geschrottet werden oder nicht.
Aber der Austausch von Anakin und Obi Wan war gelungen:
Obi Wan: „Sie befolgt deine Lehren.“
Anakin: „Gewinnt sie denn?“
Dass Anakin und Obi Wan zwischen Ahsokas Truppen und den angreifenden Droiden landeten fand ich nicht unbedingt schlau. Ich schätze, dass sie bei der Aktion auch gut die Kanonenboote hätten verlieren können, andererseits konnten die Klone in den Kanonenbooten so natürlich den Rückzug decken.
Sehr gut fand ich, dass man zuerst wirklich nicht gesehen hat, dass Ahsokas Truppen gleich überrannt werden würden; das Abschlußbild aus der Luft wo dann plötzlich Droiden aus allen Richtungen auftauchten war da sehr beeindruckend.
Der Jeditempel war in der Folge sehr schön gestaltet. Erinnert wirklich alles sehr an die Filme, - speziell das Archiv war ziemlich gelungen. Ebenso konnten die Außenaufnahmen vom Tempel und Coruscant voll überzeugen.
Ich fand nicht, dass es im Tempel zu leer war, - dass, der Tempel wegen des Krieges ziemlich verlassen ist, wurde auch vor dieser Folge in verschiedenen Werken schon häufig genug thematisiert.
Eher lief mir noch etwas viel Prominenz im Tempel rum.
Die Anhörung fand ich auch ziemlich gelungen.
Mir hat gefallen, dass Anakin Verantwortung für Ahsokas Fehlverhalten übernommen hat und abgesehen von der Frage, ob es sich der Rat überhaupt erlauben kann als Strafmaßnahme Ahsoka (und somit wohl auch Anakin) von der Front abzuziehen, hat mir dann auch die Strafverschärfung gefallen.
Ich bin ja bekanntlich kein Freund des Jedi-Rates aber nach Ahsokas Kommentar war die Strafverschärfung schon angemessen und Mace hat es cool rübergebracht --> „Jetzt noch länger.“
Viel schlimmer als die Strafe dürfte für Ahsoka aber gewesen sein, dass sie Anakin enttäuscht hat. Als sie das auf den Weg zu den Archiven festgestellt hat , hat sie sich richtig elend angehört.
Ich fand es darum gut, dass Anakin Verständnis gezeigt hat, anstatt sie runterzuputzen.
Mit Jocasta Nu bekommt "TCW" einen weiteren neuen Charakter, der bereits aus den Filmen bekannt ist. Diesmal fand ich sie auch ziemlich sympathisch, - nicht dass sie jetzt in "Episode II" völlig unsympathisch gewesen wäre, aber mit ihrem „Wenn es nicht im Archiv ist, existiert es auch nicht.“ hat sie heftig daneben gegriffen, auch wenn es lustig war.
Anscheinend hat man sogar für Jocasta Nu wieder die originale Sprecherin gewinnen können (hört sich jedenfalls verdammt ähnlich an), - gut so, damit war nicht unbedingt zu rechnen.
Die Einführung für Ahsoka in das Archiv fand ich etwas merkwürdig.
Bibliothekare reden zwar mitunter sehr gerne über ihre Bibliothek, aber für mich entsteht hier der Eindruck, als wenn Ahsoka das erste mal im Archiv wäre.
Und auch wenn Ahsoka besonders lesefaul sein sollte und/oder den Jünglingen das Studium im Archiv noch nicht erlaubt sein sollte (zumindest bei den älteren Jünglingen würde ich den Sinn einer solchen Regel stark anzweifeln, aber wenn es um den Jedi-Orden geht muß man auf alles gefaßt sein), so kann dies nicht sein. Spätestens Anakin hat sie zur Vorbereitung ihres Einsatzes auf Bothawui ins Archiv gebracht; sie hat dort also bereits gearbeitet.
Die Beschränkung für die Holocron-Kammer fand ich so wie sie in der Folge vorgestellt wurde in Ordnung.
Jocasta Nu stellt ja deutlich heraus , dass es sich um die bestgehüteten Geheimnisse des Ordens handelt. Da müssen nicht unbedingt Tausende von Leuten (unkontrollierten) Zugang haben.
Eine Ausnahme sollte allerdings schon um der Ordnung Willen für die Bibliothekarin gemacht werden.
Wenn unter den geschilderten Umständen in der Kammer noch alle Holocrons am richtigen Platz wären, wäre es wirklich erstaunlich.
Cad Banes erster Auftritt in der zweiten Staffel fällt gelungen aus. Durch die Musik und dem Kauen auf dem Strohhalm wird sehr schön sein Western-Image bedient.
Sidious war mir bei seiner Kontaktaufnahme mit Bane etwas zu unterwürfig; - Freundlichkeit wäre ja in Ordnung gewesen, aber das war einfach zuviel.
Gut hingegen hat mir jedoch gefallen, wie er Bane mit einer Spitze an seinem Ehrgeiz gepackt hat --> „Offenbar wurden ihre Fähigkeiten bei weitem überschätzt.“
Etwas unverständlich ist mir, dass Sidious persönlich mit Cad Bane Verbindung aufnimmt. Imo gibt es dafür nicht wirklich einen Grund und je weniger sich Sidious anderen zeigt, desto besser ist es, da der große Sithlord bisher ja für die Jedi ein Mysterium ist, was sich ändern könnte, wenn man genug "Zeugen" hat, die man befragen kann.
M.E. hätte Cad Bane seinen Auftrag ebensogut von Dooku erhalten können; für mich wirkt das ganze hier darum wie ein erzwungener Auftritt von Sidious.
Die Vorbereitung auf den Einbruch in den Jeditempel hat mir ganz gut gefallen und hier wurden auch schon die Grundlagen für eine Fortsetzung der Geschichte gelegt.
Erschütterungen in der Macht sind natürlich handlungstechnisch praktisch, da so die Jedi vorzeitig vor den Einbruch gewarnt werden und sich direkt an die Verfolgung der Einbrecher machen können sowie sie im Tempel auftauchen.
Nunja, aufgrund der Kürze einer Folge sei diese arg bemühte Handlungsmechanik verziehen.
Mit Todo kann ich nicht ganz soviel anfangen, aber er hat mich auch nicht gestört, war stellenweise recht lustig und erinnerte an C 3PO. Irgendwie war es auch etwas traurig, dass er die Folge nicht überstanden hat.
Die Stimme von der Changeling fand ich etwas irritierend.
Ich assoziiere mit dieser Stimme/Sprechweise eigentlich eher eine genervte/verärgerte 17 Jährige, als eine gefährliche Kopfgeldjägerin.
Überhaupt war die Figur etwas seltsam; wenn ich an die gebückte affenartige Haltung, die teilweise verschlafen wirkenden Augen oder auch an die auch während des aufrechten Stehens teilweise herabbaumelnden Arme denke.
Naja,......ging ja um die gestaltwandlerischen Fähigkeiten.
Der Jedi dessen Gestalt angenommen wurde war interessant, - scheint ja einen ziemlich fülligen Körper zu haben. Weiß man etwas über seine Spezies?
Lustig fand ich, wie er/sie beim Betreten des Archivs von Ahsoka genervt wird und schließlich die Fassung verliert. Ahsoka steht da glaub ich etwas auf dem Schlauch weil sie zu sehr mit sich beschäftigt ist; ich denke nicht, dass ein echter Jedimeister so aus der Haut gefahren wäre.
Jocasta Nu schaut dann zwar einmal so mißtrauisch, aber so richtig scheint mir das dann nicht mehr aufgegriffen worden zu sein.
Cad Bane im Luftschacht war cool.
Jeden Spieler der "Jedi Knight" – Reihe sind derartige Situationen ja sicher aus eigener Erfahrung bekannt und ich finde es sehr lobenswert, dass derartige Spielelemente auch in den Filmen und Serien von "Star Wars" wieder aufgegriffen werden.
Die Schwebeschuhe von Bane waren auch cool, aber etwas schlampig war die Operation im Lüftungsschacht schon, - das hätte auch gut das Ende sein können.
Ich fand es passend, dass Bane über diesen Zwischenfall keine Worte verloren hat sondern nur mit eingezogenen Kopf das Gesicht verzogen hat. Die Musik als der Kopfgeldjäger seinen Weg dann fortsetzt war sehr gut.
Jocasta Nu hat mich doch ziemlich enttäuscht. Sie mag ja alt sein, aber das bedeutet doch nicht, dass sie mal so gar nichts drauf hat, - etwas Gegenwehr hätte es schon sein dürfen.
Und den verkleideten Bane hat sie später dann ja auch nicht gespürt, als er das Archiv verlassen hat.
Obi Wan und Anakin sind Bane zwar während dem Großteil der Mission dicht auf den Fersen, lassen sich aber schließlich doch von ihm austricksen und folgen einer falschen Spur.
Der Kampf zwischen Ahsoka und der Kopfgeldjägerin war ziemlich gelungen, - nicht ganz die Spitze, aber doch mit in der Spitzengruppe. Allerdings fand ich, dass sich die Kopfgeldjägerin doch etwas zu gut geschlagen hat, insbesondere wenn man bedenkt, dass so ein Lichtschwert nicht so ohne weiteres von jedem zu führen ist.
Aber immerhin hat Ahsoka ja gewonnen und wie sie während des Kampfes einmal über den Rücken der Kopfgeldjägerin gerollt ist, sah wirklich klasse aus.
Wie Mace die Gefahr durch die Bombe beseitigt war lustig.
Das war mal wieder so eine richtige Mace – Aktion: Schiebt den Droiden zurück in den Schacht und tötet Anakin und Obi Wan. Ok, die beiden konnten entkommen, aber es hätte auch anders laufen können.
Wie gesagt, typisch Mace halt, erst handeln und dann nachdenken.
Wie Cad Bane als Jedi getarnt entkommen konnte, hatte Stil und hat gut zu ihm gepaßt, aber dass die Jedi nichts davon bemerken ist schon ziemlich enttäuschend.
Auf sehr einfache Weise wird am Ende die nächste Folge vorbereitet.
Die lockere Zunge der Kopfgeldjägerin (sie hätte ja wenigsten versuchen können Vergünstigungen gegen Informationen auszuhandeln) ist im Grunde wieder ärgerlich, aber aufgrund der Kürze einer Folge doch verzeihlich.
Die Liste mit potentiellen zukünftigen Jedi klingt sehr interessant, aber da die Jedi ja Kindsräuber sind kann eine solche Liste immer nur für eine recht kurze Zeit aktuell sein.
Ich bin auf jeden Fall gespannt was Sidious Unheilvolles mit dieser Liste vorhat.
Fazit:
Für mich war es eine gelungener Staffelauftakt.
Das Thema war mit den Einbruch in den Jeditempel gut gewählt und das Wiedersehen mit Bane hat auch Spaß gemacht.
Kritikpunkte gab es hier sicherlich, aber insgesamt überwiegt ein sehr positiver Eindruck, so dass ich
8 von 10 Punkten vergebe.