Ich bin begeistert und das im höchsten Maße. Wow, wow, wow! Genau das hatte ich mir unter der TCW-Serie vorgestellt und genau das fehlte mir alles in Staffel 1.
Anders als man es nach der letzten Folgehätte vermuten können, steht diesmal nicht etwa Grievous und die Jagd nach ihm im Vordergrund, sondern eine andere viel persönlichere und dennoch soviel wichtigere Storyline. Wurde schon in den Republic Commando-Bänden das Thema "Klon-Deserteur" recht ausgiebig behandelt, aber in dieser Form dann doch beeindruckender als ich es erwartet hatte.
Nicht Obi-Wan steht im Mittelpunkt, nicht Anakin, den man die gesamte Folge nicht zu Gesicht bekommt, sondern einmal jemand, der sonst eher eine Randfigur ist, nämlich Captain Rex, der hier mit etwas für ihn doch sehr Fremdartiges und erst Unverständliches trifft, einen Klon, der aus der Armee ausgetreten ist und ein ganz normales Leben mit einer Familie führt. Die Diskussionen zwischen Rex und Cut über das Für und Wider der GAR, die Rolle und Individualität der Klone im großen Gefüge der Galaxis und die beiderseits dann doch recht schlüssigen Argumentationen der beiden Klone ist einfach nur umwerfend. Wofür Karen Traviss in ihren Romanen Ewigkeiten braucht, wird hier binnen kürzester Zeit auf prägnante und doch sehr ansprechende Weise vermittelt.
Um dieses Kernstück der Episode strickt sch dann eben noch Obi-Wans Jagd nach Grievous, der endlich mal wieder seinen Umhand tragen darf (meine Güte, erstaunlich wie so ein Stofffetzen einer Figur viel mehr Leben und dunkle Ausstrahlung einhaucht). Der Droidenhumor ist zurück, allerdings in einem Maß, das erträglich und sogar recht unterhaltsam ist, vor allem, wenn es dann auch noch mit der durchaus realistischen Problematik verbunden ist, die für die Separatisten in der Versorgung ihrer Soldaten mit ausreichend Energie besteht. Nach dem Spinnengang in der letzten Folge darf Grievous auch hier wieder mal eines seiner Tools benutzen, die man schon aus RotS kennt, in diesem Fall das Seilkatapult an seinem Arm. Und nach dem umfangreichen Lichtschwertduell aus der letzten Folge, ist es dann auch okay, wenn das Duell diesmal sehr kurz ausfällt.
Die Klone werden immer individueller (was auch ein Thema der Grundsatzdiskussion zwischen Rex und Cut ist) und neben Klonen mit langen, blonden Haaren gibt es jetzt auch solche, die sich ein Republik-Emblem nicht nur auf den Helm, sondern auch ins Gesicht drucken lassen.
Nun aber zum besonderen Glanzstück dieser ganz speziellen Episode: Die Kommando-Droiden, die diese Folge fast unheimlicher machen als es Gehirnwürmer und Geonosianerzombies hinbekommen haben. Die Szene, als die beiden Twi'lek-Kids die Rettungskapsel der Droiden finden und all diese Commando-Droiden, die teilweise halb zerstört und in zombiegleichem Kopf mit abgeknickten Köpfen langsam und stillschweigend bedrohlich durch dieses Feld laufen und fast unaufhaltsam Cuts Haus angreifen, war mit das Beste, was diese Serie für mich bisher zu bieten hatte. Dazu noch schreiende Kinder und verzweifelte Väter, die sie zu verteidigen Suchen und wir haben fast schon einen Horrorfilm im Sinne von "Signs". Die Serie erfüllt hier ihr versprechen, nach mehr Dunkelheit und wird diese dann auch noch gepaart mit einer kleineren Schlacht am Rande sowie dem philosophischen Grundansatz der Folge, komme ich einfach nicht umhin, die vollen 10 leere Droidenbatterien zu vergeben, auch wenn Minzas Einwände natürlich wie immer den Nagel auf den Kopf treffen.
Die beiden Twi'lek-Kinder können einfach nicht von Cut sein, was natürlich die ganze Familien-Kiste etwas relativiert, aber den Effekt, den die Folge erzielen will, nicht verfehlt.
Was mich an den Nunas mehr gestört hat als die Tatsache, dass es Mutationen sein müssen, wenn die Twi'leks ihren Verzehr überleben wollen (wieder was gelernt übrigens, danke, Minza
) war ihr bloßes Vorhandensein auf Saleucami. Auch wenn es natürlich auch alles mit Tier-Export und das Vorfinden der selben tierischen Rasse auf unterschiedlichen Planeten zu erklären wäre, war ich doch etwas misstrauisch, als auf Saleucami Nunas von Naboo, Eopies von Tatooine und dann auch noch ein Reek rumspazierte. Dieses scheinbar gedankenlose Zusammenwerfen von Tierformen verschiedener ökologischer System auf einem Planeten erschien mir dann doch ein wenig merkwürdig... besser hätte ich es gefunden, hätte man wenigstens eines dieser Tiere durch eine neuartige Tierform ersetzt.
Trotzdem, wie gesagt, volle 10 von 10 Punkten für die beste Folge der zweiten Staffel.
PS: Achso, kleine Zwischenfrage noch. Synchron zu den dargestellten Aktivitäten auf dem Planeten, müssten zeitgleich ein paare Ebenen weiter unter der Erde rege Morgukai-Klonaktivitäten laufen, oder irre ich mich da? In diesem Sinne von Grievous natürlich ein taktisches No-Go, seine kleine gemeine Falle genau über diesem Planeten aufzubauen, oder?