Hier mein Review nach dem Kinobesuch...
Erwartet habe ich nicht wirklich viel, also konnte ich auch nicht enttäuscht werden. Ich denke so sollte man an dem Film herangehen.
Zuerst mein Kurzfazit : Es ist ähnlich wie der neue Star Trek Film und das ganze kommt bei den Fans unterschiedlich gut an. Ich würde sagen, die negativen und positiven Reaktionen liegen wie bei Star Trek 50:50, also ausgeglichen.
Im Gegensatz zu anderen Verfilmungen, etwa Miami Vice hat man hier wirklich darauf geachtet, möglichst nahe am Original zu bleiben. Das man die Story in die Gegenwart setzt und das A-Team nun aus Irak anstelle von Vietnam Veteranen besteht geht in Ordnung.
Jetzt das Fazit im Detail : Ich ging wie gesagt ohne große Erwartungen ins Kino und wurde nicht enttäuscht. Popcorn Kino vom Feinsten. Der Film soll unterhalten und das tut er auch, daher ist es für mich auch völlig wurscht ob der Kölner Dom in Frankfurt steht oder ob die deutsche Polizei die gleiche Blinkfrequenz wie die amerikanische hat...
Dennoch habe ich wie bei Star Trek auch ein paar negative Kritiken, die das Gesamtbild allerdings nicht trüben.
Zuerst das Gute :
Alle Mitglieder des A-Teams sind gut umgesetzt. Hannibal macht noch immer die Pläne, Murdock ist noch immer ein Wahnsinnspilot, B.A. nach wie vor der Fahrer und Mechaniker und Face nach wie vor der Betrüger und Frauenheld.
Es gibt alle Elemente der klassischen Serie im Film, jede Menge Action, viele irrwitzige Pläne, Flugeinlagen von Murdock, Flugangst von B.A. und Betrügereien von Face. Und es stirbt wirklich keiner im Film durch das A-Team. Alleine das ist in der heutigen Zeit für einen Action Film schon sehr beeindruckend, denn die Zahl der Toten ist verschwindend gering. In dieser Hinsicht ist der Film der klassischen Serie treu geblieben.
Was mir sehr gefallen hat sind die Beziehungen der Charaktere untereinander und wie sie zum A-Team geworden sind. Das wurde in der klassischen Serie leider nicht vollständig erklärt und hier erfährt man endlich mal die Hintergründe. Schön fand ich das B.A. seine Flugangst erst durch Murdock bekommen hat...Und die beiden gegen Ende des Films doch zu mehr oder weniger guten Freunden werden, die sich zwar dauernd streiten, aber dennoch gegenseitig nicht missen können. In der klassischen Serie weiß man zwar das B.A. Angst vorm fliegen hat, aber man weiß nicht warum. Das ist eine echte Bereicherung und tut den beiden Charakteren gut.
Zwischen Face und Hannibal scheint es so eine Art Lehrer / Schüler Verhältnis zu geben... wir erinnern uns kurz an die klassische Serie : sowohl Hannibal als auch Face haben sich oft verkleidet um Dinge zu beschaffen oder Leute zu überreden... Hier im Film darf auch Face mal einen Plan machen und sogar Hannibals Spruch klauen... Auch Murdock hat für mich im Film viel dazu gewonnen...In der klassischen Serie wurde er nicht vom Millitär verfolgt, er war einfach nur in der Klappse. Man hat immer nur Hannibal, Face und B.A. gejagt. Hier im Film ist Murdock zu 100 % Teil des A-Teams und ist ebenso dran wie seine Kameraden.
Face ist wie erwähnt zum Teil eine Art Schüler von Hannibal, aber auch wesentlich härter als der Face der klassischen Serie...Steckt im Reifenstapel und erwartet den sicheren Tod aber ist immer noch rotzfrech und steckt sogar die Schläge ins Gesicht locker weg und verhöhnt noch seinen Gegner.
Die Story an sich ist zwar gewöhnungsbedürftig, geht aber in Ordnung, vor allem da sie im Puls der Zeit ist. Finanzkrise durch massenhaft hergestellte Dollars, nette Idee.
Die Gegner gehen in Ordnung, auch wenn sie eher schwach daher kommen.
Jessica Biel macht das beste aus der Rolle der Sosa und man nimmt es ihr ab. Lynch hat mich ein wenig verwundert, aber angenehm überrascht. War er im Original noch der Jäger, so ist er hier teilweise der Helfer des A-Teams.
Die Action des Films geht in Ordnung und ist solide. Hier wird wie in der Serie stark übertrieben, aber es kommt auch nicht zu unrealistisch rüber.
Bester Charakter des Films ist für mich Murdock. Hier stimmt einfach alles und hier hat Sharlto ein dickes Lob mehr als verdient. Dwight Schultz hat nicht übertrieben als er vor dem Film in einem Interview erwähnt hat, das er von Sharlto begeistert ist und man sich um Murdock keine Sorgen machen zu braucht.
Kommen wir zum negativen...
B.A. ... es war schon vorher klar das es sehr schwer wird einen guten Ersatz für Mr.T zu finden. B.A.s Rolle ist insgesamt gesehen nicht schlecht und Rampage Jackson hat das ganze auch so gut es ging umgesetzt aber dennoch...da fehlte etwas und da war was zu viel... B.A. kam mir insgesamt zu weich rüber und das liegt nicht an der Flugangst. Ich kanns nicht beschreiben, aber irgendwas hat da gefehlt. Vielleicht die Goldketten ? Ich weiß es nicht. Anderseits wurde auch übertrieben. Das B.A. sein Auto liebt akzeptiere ich. Das er es "sein Mädchen" nennt war jedoch genauso überflüssig wie die Gansta Rapper Musik die er sich im Auto anhört. B.A. hat mich erst im Zusammenspiel mit Murdock richtig überzeugt, das war schon sehr nah am Original.
Die deutsche Synchro...es kommt nicht oft vor das ich das bemängel, aber die deutsche Synchro ist fürchterlich. Der Film kommt im Originalton wesentlich besser
rüber und Hannibals Spruch klingt im Original besser als in der deutschen Synchro.
Die Location der Drehorte / Budget :
Ich kann ja verstehen das man sparen will und aus Kostengründen lieber in Kanada als in den USA dreht. Nur : Vancouver ist nicht Frankfurt. Sie hätten besser auf die CGI Effekte verzichtet und dafür besser direkt in Deutschland gedreht, das
hätte die Fans erfreut und wir müssten nicht rumdiskutieren warum die Blinkfrequenz der Polizeiautos nicht so ist wie sie sein soll.
Die Rolle von Face ist sehr gut, aber leider auch zu gut. Hier man man zu viel Zeit zu Lasten von B.A. verschwendet. Weniger Face hätte mehr B.A. ermöglicht, das hätte dem Film gut getan.
Insgesamt, und man muß immer das Gesamtbild betrachten ist es ein guter und solider Film.. Der Film hat die typischen Schwächen von Mehrteilern, man erklärt die Charaktere sehr lange und hat weniger Zeit für die eigentliche Story. Das lässt auf eine Fortsetzung hoffen, die mehr oder weniger am Ende angedeutet wird.
Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit dem Film und wurde nicht enttäuscht.
8 von 10 Zigarren !
P.S. : Es gibt ein nettes Easteregg für Star Trek Fans :
Als der Film im Krankenhaus läuft sieht man im Vorspann den Namen Reginald Barcllay. Reginald Barclay ist eine Figur aus Star Trek und wurde von Dwight Schultz, der auch den Murdock der klassischen Serie gespielt hat verkörpert.
Auch die Gastauftritte von Dirk Benedict und Dwight Schultz haben mir gefallen. Sie sind zwar schwer zu erkennen, aber es ist eine tolle Geste von den beiden.