Es gab effektiv keine Handlung. Ein paar Fragen, welche die Zuschauer von „The Mandalorian“ hatten, wurden beantwortet. Die Folge dümpelte aber ansonsten einfach vor sich her.
- Die „Ich nehm niemals meinen Helm ab“-Trope wirkt inzwischen mehr als lächerlich. Hat mehrere Gründe:
- The Armourer sagt, dass Mando kein Mandalorianer mehr ist, weil er den Helm abgenommen hat. Aber Bo-Katan erkennt sie als Mandalorianerin wenige Minuten zuvor auch an. In der Szene unter den Mandalorianern war teilweise richtig guter, als auch sau schlechter Dialog mit dabei.
- Paz Vizsla fordert Mando zum Duell auf, um das Dunkelschwert zu beanspruchen. Die Begründung war, dass das Schwert von seinen Vorfahren geschmieden wurde. Als er das Schwert in der Hand hält, verkündet Paz sogar, wie stolz er darauf ist, dass das Schwert dem Anschein nach wieder in seinem Clan ist. Und das obwohl einer seiner vermutlich näheren Verwandten (Pre Vizsla) das Schwert auch beanspruchte und den Helm ständig abnahm. Kurz darauf wird Mando von den anderen Mandalorianern verstossen als er gesteht den Helm vor anderen abgenommen zu haben. Die Treue zum Kodex der „Watch“ und was nun „der Weg“ ist wirkt wieder mal auf mich zu sehr auf die jeweilige Situation zurecht gebogen. Die Auslegung „Des Weges“ widerspricht sich inzwischen schon innerhalb einer einzigen Folge.
- Woher hat The Armourer das Recht, den Zweikampf um die Dunkelklinge und den mandalorianischen Thron zu beenden? Hier wurde wiederum auf den bestehenden Lore nicht eingegangen, da man nach mandalorianischem Brauch in einem Duell nicht eingreifen darf. Beispiele dafür sind die Aussage von Ursa Wren aus „Rebels“ während des Kampfes ihrer Tochter Sabine Wren und Gar Saxon. (Als es dann doch zum Eingriff kam, war das Duell schon vorbei.) Und dann noch das Duell in „the clone wars“ zwischen Darth Maul und Pre Vizla. In beiden Fällen ging es ebenfalls um den Anspruch auf das Dunkelschwert.
- Ich kann die Peilgeräte nicht ausstehen. Damit hat man im Post-Endor-Universum des neuen Kanons ein Gimmick eingeführt, jemanden präzise über Lichtjahre aufzuspüren. Damit wurde die Detektivarbeit um jemand oder etwas aufzuspüren, als Story-Möglichkeit eliminiert, da das Zielobjekt keinen Peilsender an, bei oder in sich hat. (Der Kritikpunkt gehört zwar mehr zu Mandalorian allgemein und das Gerät war nur ein paar Sekunden im Bild. Aber das Teil ist das schlimmste Plot-Device, was ich in „Star Wars“ je gesehen habe.)
- Die Szene als Mando seine Waffen abgeben muss um reisen zu können war dämlich. Wie ist er denn ursprünglich auf die Station gekommen? Bestimmt nicht mit den anderen Mitglieder der „Watch“. Sonst hätte er nicht sein Infrarot-Gerät einschalten müssen um den mandalorianischen Unterschlupf überhaupt finden zu können.
- Wie zum Geier kann das Verbrechen auf Tatooine so stark zunehmen? Mando wurde jetzt nach Kapitel 10 von „The Mandalorian“ schon das zweite Mal nacheinander von X-Wing Patroullien, kurz nach dem Verlassen von Tatooine, angehalten. (Dass er darauf beim zweiten Mal nicht achtet, zeigt halt leider auch, dass er aus bestimmten Situationen nicht dazulernt. Tja …)
Achtet die Neue Republik nur darauf, wer den Planeten verlässt? Und auf dem Planeten selbst nehmen die kriminellen Aktivitäten inzwischen zu und es droht sogar einen Krieg unterhalb der verschiedenen Verbrecher-Syndikaten zu eskalieren. Wer auch immer für die Aufstellung der Aufgaben bei der Neuen Republik verantwortlich ist, um das Outer-Rim als Einflussgebiet erschliessen zu können, ist inkompetent und gehört schleunigst ersetzt.