Was ich sowohl inner- als auch ausserhalb des Fandoms bemerke ist, dass sich die Zuschauer bei den Live-Action-Serien mehr über die Gastauftritte freuen, als über die Hauptfigur selbst. Unabhängig davon ob die Hauptfigur nun Mando oder Boba ist. In „The Mandalorian“ Staffel 2 waren es die Gäste aus den Animationsserien und Boba Fett selbst, welche Mando die Show gestohlen haben, die ganze Staffel hindurch.
Und bei „The book of Boba Fett“ wird lustigerweise Boba Fett selbst von der Figur die Show geklaut, die er letztes Jahr selbst, in den Augen der Zuschauer, in den Schatten gestellt hat.
Im Endeffekt rückt es schlicht die Autoren in ein schlechtes Licht, da sie ihre Hauptfiguren nicht wirklich interessant über mehrere Folgen gestalten können. Ich merke sogar selbst, wie mich die Nebenfiguren in der Regel mehr interessieren als die Hauptfigur.
Mando ist für mich das beste Beispiel. In „The Mandalorian“ konnte ich Din Djarin nahezu nichts abgewinnen. Lag daran, dass man sich auf seine Beziehung zu Grogu ausgeruht hat und ihn selbst als eigenständigen Chrarakter, in meinen Augen, nicht hat wachsen lassen. In meinem Ersteindruck, in Post #8 dieses Threads, habe ich dann aber wieder geschrieben, dass ich der Figur endlich mal was abgewinnen konnte. Was zugegebenermassen primär daran lag, dass er kein Anhängsel für süsse Szenen mehr bei sich hatte. Und die Autoren wussten, dass sie Mando nicht für den Hauptprotagonisten von „The Book of Boba Fett“ behalten können. Deshalb haben die Autoren den Grossteil, vielleicht sogar den gesamten Teil, von Mandos Charakterentwicklung gleich in eine Folge gequetscht, anstatt sie wie bei Boba jetzt noch auf sechs Folgen strecken zu müssen.
Man erkennt bei den Autoren generell eine Schwäche die Charakterentwicklung ihrer Hauptfiguren, über eine Staffel hinweg, detailliert auszubauen. Sie bekommen für die Charakterentwicklung und vor allem den weiteren Handlungsvelauf ihrer Hauptfigur, in der Regel, gleich viel Material zusammen, wie für die Gastauftritte. Der Unterschied ist nur, dass die Autoren halt alles Relevante bezüglich den Gastauftritten in wenigen Folgen (meistens eine) packen müssen, weshalb deren Charaktermomente auch mehr in den Köpfen der Zuschauer bleiben. Im Vergleich wirken die kleinen Happen, welche man von der Hauptfigur der jeweiligen Serie bekommt, doch eher etwas mau.
+ Schicke Flashbacks (v.a. zu Episode II)
Was ich mich frage: Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb der Flashback auf Kamino immer wieder gezeigt wird? Das einzige, für mich, halbwegs Denkbare wie man den Flashback ab anfang Folge 6 noch mit dem jetztigen Handlungsverlauf irgendwie in Verbindung bringen könnte, wäre ein Gastauftritt von Omega als erwachsene Frau. (Dave Filoni macht wahrscheinlich die nächste Folge. Der Fan-Service Anteil der Folge wird dementsprechend noch höher als sonst sein und irgendein Gastauftritt wird kommen, wenn nicht sogar mehrere.)
Falls die Autoren es sonst noch auf andere Weise schaffen, diesen Flashback noch irgendwie stimmig mit der jetzigen Situation zu connecten, wäre ich positiv überrascht. Ansonsten bleibt die Szene halt primär Fan-Service. Gut gemachter, aber überflüssiger Fan-Service.