So, im Rekordtempo hab ich nun auch Staffel 3 gesehen. ^^
Meiner Meinung nach war die erste Hälfte ziemlich durchwachsen.
Dabei gefiel mir die erste Folge, in der die Ausbildung der Rekruten gezeigt wurde, doch recht gut. Die zweite Folge mit der Schlacht von Kamino war enorm hübsch anzusehen und gleich eine der spektakulärsten der Staffel. Leider blieb es bei dieser einen Folge. Schade, ich hätte da gerne mehr von gesehen.
Anschließend wurde die Staffel für eine laaange Zeit ziemlich langweilig. Für meinen Geschmack waren das eindeutig zu viele Politik- und Padmé Folgen an einem Stück. Zwischendurch als Auflockerung ist das ja ok, aber gleich so viele hintereinander? Vor allem wenn es dann um so Dinge geht à la "böse Schmuggler vergiften Tee an Schulen!
" also das hats nun wirklich nicht gebraucht. Die einzig sehenswerte Politikfolge war die in der Padmé und Ahsoka sich hinter feindliche Linien begeben um die befreundete Separatisten-Senatorin zu besuchen. Wobei natürlich klar war dass das mit dem Friedensangebot nichts wird. Das Geheule von Padmé als ihr Plan den Bach runtergeht hat dann aber doch etwas genervt. Aber irgendwie müssen die Autoren ja den Bogen spannen zu dieser desillusionierten Padmé in RotS die auf nichts mehr Bock hat.
Nach diesen Politik-Folgen wurde es dann imo noch schlimmer, als man Zero und die ganzen Hutts wieder aus der Versenkung geholt hat. Ich weiß auch nicht, ich mochte die Hutts noch nie. Ich mag den Jabba-Abschnitt in RotJ nicht, ich fand den Auftritt von Jabba und Zero im Pilotfilm von TCW doof, und ich fürchte ich mag diese schleimigen Viecher immer noch nicht. Das einzig positive war dass die eine Sängerin aus Jabbas Palast eine wichtige Nebenrolle als Geheimagentin und Meuchelmörderin spielen durfte, und natürlich Cad Bane, der mir von allen TCW-Bösewichten bislang am besten gefällt.
Nach einer Durstrecke von ~12 Folgen fing TCW erst an wieder Spaß zu machen, als Assajj Ventress wieder mitspielen durfte (welche ich nach anfänglicher Abneigung immer besser finde). Schade, dass sie dabei gleich mal von Count Dooku abserviert wurde und nun nicht mehr offiziell für die Separatisten kämpfen wird - zumindest nicht in diesem Zeitabschnitt.
Die Folge fand ich ansonsten aber großartig. Am Anfang eine toll inszenierte Eröffnungsschlacht, dann eröffnet Count Dooku das Feuer auf Ventress, welche dann nach Dathomir zu den Hexen flüchtet. Die Hexen fand ich dann eigentlich auch sehr toll dargestellt, auch wenn ihre magischen Kräfte doch ein wenig fremdartig wirken und deutlich mehr Richtung Fantasy gehen. So war dieser Unsichtbarkeitszauber, den Mutter Talzin auf Ventress und ihre Schwester anwendet, doch erst mal gewöhnungsbedürftig. Die Infiltration in Dookus Palast und der Kampf gegen Dooku war aber toll inszeniert.
Und dann kommen wir zu einem Zankpunkt der dritten Staffel, Savage Opress.
Also ich mochte die Episode, in der gezeigt wird wie er von Ventress ausgebildet wird, doch recht gerne - bis zu dem Punkt als die Hexen dieses seltsame Ritual angewandt haben, in dem sich Opress dann in einen grunzenden Muskelprotz verwandelte. Das hatte dann für mich doch etwas Comedy-haftes, wie der erste Bane aus "Batman & Robin". Opress hatte ab dem Zeitpunkt dann für mich auch nichts interessantes mehr und wurde sowieso ziemlich schnell wieder zum Teufel gejagt (aber man wird ihn in Staffel 4 wohl wieder sehen, zusammen mit seinem Bruder).
Die 3 Folgen, die anschließend kamen und in denen Anakin, Obi-Wan und Ahsoka diesen "Planeten" finden mit dem Vater, dem Sith-Sohn und der Jedi-Tochter, gingen dann in eine komplett andere Richtung und waren so ziemlich das seltsamste, was ich je zu "Star Wars" gesehen habe. Ich würde sogar sagen dass das die bisher besten Folge der TCW Serie waren. Nach anfänglicher Irritation war man nämlich äußerst fasziniert dem ganzen zuzusehen, wahrscheinlich weil es auch recht offensichtliche Anspielungen an "Lord of the Rings" gab, und weil es doch sehr an die Szene mit der Höhle auf Dagobah erinnerte. Cooles Highlght war auch die Rückkehr von Liam Neeson als Vision.Ich mochte das Zusammenspiel zwischen Vater, Tochter und Sohn und dieser ganze mystische Flair der Folge. So ein bisschen gab das der Macht den ursprünglichen Zauber zurück. Ein Highlight war dabei sicher die erwachsene Ahsoka die ihr junges Ich davor warnte, weiterhin der Padwan von Anakin zu sein, und natürlich die böse Ahsoka die auf Anakin und Obi-Wan losging.
Wehrmutstropfen dieses Story-Arcs: Anakin erlebt eine Vision seiner zukünftigen Taten und wird kurzzeitig wahnsinnig, wenig später vergisst er aber wieder alles, sodass dieser ganze Trip letzlich bedeutungslos blieb.
Was gibt es sonst zu sagen? Es gab einen netten Story-Arc dessen Highlight vor allem der junge Tarkin war, ansonsten aber eher langweilig war (hauptsächlich wurde ja nur gekämpft). Und zum Schluss gab es eine witzige Doppel-Folge, die mehr als offensichtlich an "Predators" angelehnt war und doch recht spannend war.
Was kann man anschließend als Kritik äußern?
Einerseits verstehen es die Macher immer besser, Action-Szenen gut rüberzubringen. Raum-und Bodenschlachten sind eigentlich immer spektakulär und langweilen zumindest mich bisher nicht.
Gleichzeitig gelingt es immer öfters, eine gute Geschichte zu erzählen, wie für mich vor allem die Folgen 15-17 bewiesen.
Häufig Probleme hat TCW wenn es wirklich mal um ruhigere Dinge geht. Von den Politikfolgen fand ich in dieser Staffel keine einzige wirklich gelungen. Außerdem beweisen die Macher immer wieder dass sie wenig Fingerspitzengefühl besitzen und Dinge häufig nicht zu Ende denken.
Beispiele die mich stören:
- In einer Folge hat Ahsoka die Vision dass Padmé einem Anschlag zum Opfer fällt. Anakin dagegen spürt überhaupt nichts? Das passte für mich überhaupt nicht.
- In einer Folge feiert Padmé eine Party, und Anakin hält sich die ganze Zeit in ihrer Wohung auf- auch als diverse Senatoren dabei waren. Da frag ich mich schon ob nicht irgendjemanden mal aufgefallen ist dass beide ein Paar sind (ein Jedi-Ritter kümmert sich ja normalerweise nicht um die Verzierung einer Torte für die Senatorin)
- Dass in einer Folge gezeigt wird wie Anakin, Ahsoka und co eine Karbonit-Gefrieranlage benutzen, hat mir überhaupt nicht gefallen. Wie passt das bitte zusammen mit TESB? Dort schien mir Vader nicht sicher zu sein ob die Gefrieranlage Luke tötet, weswegen er die Anlage an Han Solo testen ließ. In TESB schien das auch ne riesen Sache zu sein jemanden einzufrieren, in TCW wird dagegen so getan als sei es das normalste der Welt
- Chewbacca in TCW. Ich weiß, er hatte seinen Auftritt bereits in Episode III. Dennoch war ich nicht glücklich ihn wieder zu sehen. Die Tatsache, dass er Jedi wie Ahsoka in Action sieht und somit eigentlich über die Fähigkeit der Jedi bestens Bescheid weiß, lässt sein verächtliches Lachen über die Jedi in ANH doch sehr seltsam erscheinen.
- Diese Zeitsprünge gehen mir in TCW furchtbar auf die Nerven! In einer Folge stirbt der Rodianer-Freund von Padmé, ein paar Folgen später ist er plötzlich wieder unter den Lebenden und erfreut sich bester Gesundheit. Wer da am Ende noch durchblicken soll, frag ich mich auh.
Was gibts sonst noch zur dritten Staffel zu sagen? Ach ja, Jar Jar Binks hatte glücklicherweise nur einen kurzen Auftritt, aber schon allein das war extrem nervtötend.