Thustra

Thustra - Hochplateau - Sitz des Regenten - großer Prachtsaal - Bru-Th - Blaine - Zeh’Oul Fanas - Ragoun La'Seph - die Familie des Hochkönigs - Wächter und Gäste


Es gab für Bru-Th keinen vernünftigen Grund das Angebot des Sicherheitschefs abzulehnen, also nickte der dem breitschultrigen Sephi hochachtungsvoll zu und versicherte:

"Wir sind für jede Hilfe dankbar, Sicherheitschef Ragoun. ... Dies ist Ihr Metier. Wir sind hier nur Gäste."

Die letzten Worte verstärkte Bru-Th in ihrer Gewichtung noch dadurch, dass er sich leicht verneigte. Da im Kreise der Adeligen zusehens damit begonnen wurde Mutmaßungen und Spekulationen über den Attentäter anzustellen und auch die Entschuldigungen von Zeh'Oul Fanas kein Ende nehmen wollten, schlug Bru-Th vor, sich höflich aber bestimmt zu verabschieden. Ragoun stimmte dem Jedi bereitwillig zu, sodass sich beide - eskortiert von Ragouns Männern - rasch in Bewegung setzen konnten, womit sie zugleich den unzähligen, an sie herangetragenen Fragen entkamen.

Indes kippte auch die Stimmung im großen Prunkzahl, wenngleich sich dies jedoch nicht so gut beobachten ließ, wie beispielsweise in einer Outer Rim Cantina für Raumfahrer. Ein einem solchen Etablissement musste man nur nach der Anzahl der umherfliegenden Ale-Kelche Ausschau halten, um die allgemeine Stimmung einzusaugen, konstatierte Bru-Th gedanklich und blickte noch einmal in die kaum zu überschauende Runde der anwesenden Gäste. Hier, in diesem festlich geschmückten Saal, der vor Pracht und Dekadenz nur so strotzte, gestaltete sich der Stimmungswechsel doch sehr anders. Zwar versuchten die Regisseure des Abends die eingetretene Katastrophe so gut es ging in den Griff zu bekommen, beispielsweise durch das rasche Anstimmen von Musik, doch Bru-Th brauchte nur aus den Augenwinkeln heraus die auf ihm lastenden Blicke zu verfolgen, um die Erkenntnis zu gewinnen, das der ganze Hof in heller Aufregung war. Zugleich zweifelte er jedoch daran, dass das Interesse der anwesenden Gäste, Hofleute und Adeliger an dem Attentat nur auf Mitleid und Bedauern beschränkt war. ... Ein Schelm, wer hier eigennützige Absichten unterstellt.


"Ich bin froh, dass sie hier sind, Meister Jedi. Um ehrlich zu sein, bin ich ratlos, wie sich ein Attentäter überhaupt in den Sommerpalast verirren konnte. Auch irritiert mich die Zielstrebigkeit und der Zeitpunkt",

erklärte Ragoun mit einer Offenheit, die Bru-Th dem stämmigen Sephi so nicht zugetraut hatte. Merkwürdigerweise hatten sie just in diesem Moment den Saal verlassen und waren auf einen breiten, immer noch reichlich ausgeschmückten Gang getreten, der in warmen Erdfarben gehalten war. "Ob die Etiquette des Hofes bereits auf die Sicherheitskräfte abfärbten?", fragte Bru-Th sich zwangsläufig, behielt seine Gedanken aber für sich. Er war hier immer noch Gast, obgleich irgendwer versuchte, Blaine, Kruluk und ihn in eine Opferrolle zu drängen.

Ragoun wollte seine Spekulationen gerade verbal weiter ausführen, als Bru-Th eine Person auf dem Gang auffiel, die ihnen raschen Schrittes entgegen kam und schon fast an ihnen vorbei war. Wie neunzig Prozent aller Gäste und des Personals, handelte es sich auch bei ihr, es war eine Frau, um eine Sephi. Ihr dunkeler Taint und besonders die Kleidung wiesen sie eindeutig als eine Bedienstete aus, doch was den großen Corellianer stutzig machte, war ihr nervöser Blick und das auffällige Nesteln am Saum ihrer Uniform. Bru-Ths Blick wich sie aus, beschleunigte sogar noch ein wenig ihren Gang. Als sie aneinander vorüber gegangen waren - Ragoun hatte nichts von all dem bemerkt - blickte die dunkelhäutige Sephi den Jedi Meister aus den Augenwinkeln an und ab dem Moment ging alles sehr schnell. ...



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[OOC@Blaine: Bru wird in naher Zukunft Hilfe brauchen. Wenn du was Anderes vor hast, schreib mir einfach kurz.]
 
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Thustra - Hochplateau - Sitz des Regenten - Gang - Bru-Th - Ragoun La'Seph - Sephi-Attentäterin und Kugeldroide


Die weibliche Sephi wirbelte herum, streckte ihren rechten Arm rasch vor, zielte auf Ragoun und Bru-Th und feuerte in schneller Folge ein halbes Dutzend kleiner, dartähnlicher Projektile ab, die unglaublich schnell die Distanz zwischen der Angreiferin und ihren Zielen überbrückt hatten. Bru-Th hatte kaum Zeit zu reagieren, so unerwartet kam auch für ihn ein derart direkter Angriff. Surrend pfiffen die Darts durch die Luft. Die ersten beiden trafen den Sicherheitschef, noch bevor sich dieser überhaupt umdrehen und der Gefahr stellen konnte. Der Sephi verdrehte die Augen auf eine merkwürdige Art und Weise und kippte leicht schlingernd nach hinten um, da seine gelähmten Beine das Körpergewicht nicht mehr zu tragen vermochten.

Bru-Th hingegen reagierte, wenngleich zu spät. Ob dies an dem Gift lag, das man ihm bei Tische verabreicht hatte und dessen Wirkung er nur mittels der Macht unterdrückte oder ob es einfach nur eine Nachlässigkeit in seiner Konzentration war, wusste der Jedi Meister selbst nicht. Zwar gelang es ihm, sich so zu drehen, dass er der weiblichen Attentäterin möglichst wenig Angriffsfläche bot, doch einer der Dartpfeile streifte ihn am Hals, ein anderer prallte gegen das Lichtschwert, das Bru-Th reflexmäßig gezogen hatte. Die Wunde am Hals war nicht schlimm, doch der aufkeimende Schmerz ließ den Jedi Meister einige Schritte zurück taumeln, bevor er wieder festen Stand gewann und die Angreiferin näher ins Visier nehmen konnte. Diese hatte sich in der Zwischenzeit ihrer unnützen Maskerade entledigt und funkelte ihn nun ohne jeden Anflug von Respekt an. Zunächst schoss sie einige weitere Darts ab, doch nun, wo Bru-Th von dieser Waffe wusste, nutzte er die Macht, um eine kurze kinetische Machtwelle nach vorn zu senden, welche die Geschosse zumindest soweit verlangsamte, dass man ihnen ausweichen konnte. Man mochte sich fragen, warum überhaupt jemand auf derart einfach gebaute Waffen zurückgriff, doch die Erklärung lag angesichts der Sicherheitssituation auf der Hand: Es war vermutlich wesentlich einfacher, harmlos wirkende, kleine Projektilwaffen in den Palast der Königsfamilie zu schleusen.

Als seine Gegner bemerkte, das sich die Projektilwaffe als unnütz darstellte, berührte sie fast unmerklich ihr Handgelenk, um im Anschluss einen Handblaster zu ziehen, den sie dicht am Schritt versteckt hatte. Sie ließ sich etwas zurückfallen, rechnete offenbar damit, dass Bru-Th ihr nachsetzen wollte und eröffnete dann das Feuer. Gleichwohl selten, verfügte der Handblaster über eine starke Durchschlagskraft, was Bru-Th rasch zu der Erkenntnis verhalf, dass weitere Passivität keine gute Idee war. Er gab einem nahestehenden Servierwagen einen ordentlich Tritt, um ihn zwischen sich und die Sephi zu befördern und packte sich dann den Sicherheitschef, um ihn in eine Fensterausbuchtung zu ziehen. Als Bru-Th schließlich soweit war, sich um seine Gegner zu kümmern, erlebte er eine weitere Überraschung, die diesen Kampf zu einem mehr als gefährlichen Unternehmen werden ließ. Sein Lichtschwert streikte. Selbst während dieses Kampfeslärmes, der von den alamierten Rufen entfernter Bediensteter und Hofschranzen untermalt wurde, konnte der Jedi Meister hören, dass beim Bewegen seines basaltfarbenen Lichtschwertes ein Rappeln zu hören war, das auf eine ernsthafte Beschädigung deutete. Doch für Verwünschungen und Flüche unterster corellianischerer Mundart war keine Zeit.

Kurz dachte Bru-Th nach, was er noch tun konnte, angesichts der verfahrenen Situation. Der Abstand zwischen ihm und der Angreiferin war zu groß, um sie irgendwie erreichen zu können. Auch Sicherheitschef Ragoun schien unbewaffnet zu sein, was man ihm im Kontext der hohen Sicherheitsvorkehrungen nicht verübeln konnte, dachte Bru-Th. Eines jedoch, dies wusste er mit Sicherheit: Lange würde die Attentäterin nicht brauchen, bis sie ihn hier vollends in der Klemme hatte. Wann immer Bru-Th auch nur den Kopf um die Ecke reckte, flammte kurz danach eine Blastersalve in seine Richtung. Außerdem hatte sein Gegenüber es sehr eilig, denn der Kampf würde nicht lange unentdeckt bleiben. Kurz zögerte der Jedi Meister, dann versuchte er etwas, um die Entschlossenheit der weiblichen Sephi vielleicht erschüttern zu können.

Ungesehen zog er sein Comlink vom Gürtel. Wenigstens dieser funktionierte noch, stellte er erleichtert fest und drückte den Sprechknopf. Er war auf die Frequenz von Blaine und Kruluk eingestellt, die hoffentlich noch nicht all zu weit in den Katakomben des Palastes verschwunden waren. Dann versuchte Bru-Th mit der Attentäterin, die sich bis dato durch und durch professionell verhalten hatte, zu reden, indem er darlegte:


"Ich fürchte, so kommen wir nicht weiter! ... Ohne mein Lichtschwert werde ich kaum aus meiner Deckung kommen und Sie werden kaum näher heran kommen wollen. Sie wissen, ich bin ein Jedi",

fügte er unnützer Weise hinzu, doch bestand garkein Zweifel daran, dass sein Gegenüber bestens informiert war und wusste, auf was sie sich einließ. Auch sein Versuch, die drahtige Sephi in Gespräch zu zwingen, scheiterte. Was Bru-Th jedoch wirklich beschäftigte war, was ihr eigentlich Plan gewesen sein musste. Darauf hoffen, dass sie gegen einen Jedi - einen Jedi Meister wohlgemerkt - einen Glückstreffer landen konnte, soviel Naivität konnte sich ein Attentäter kaum leisten. Also was war ihr Trumpf?

Noch während Bru-Th auf eine Antwort wartete, meldeten sich seine Jedi-Sinne, noch bevor er das unsagbar leise Geräusch einer rollenden Kugel hörte, die sich von der anderen Seite des Ganges her näherte. Die Kugel hatte eine schimmernd schwarze Oberfläche, schien vollkommen glatt und maß etwa dreißig Zentimeter im Durchmesser. Ein Fetzen Geschenkpapier hing noch an einer Seite, doch beeinträchtigte dies dieses Hightech-Spielzeug offenbar überhaupt nicht. Die Kugel nahm noch stärker Fahrt auf und schoss direkt auf Bru-Th zu. Dieser schob den Schmerz der Halswunde beiseite, konzentrierte sich und schleuderte den völlig runden Kugeldroiden von sich weg. Dieser donnerte gegen eine Wandverkleidung und zerstörte das edele Furnier, ohne jedoch davon Schaden zu nehmen. Wieder kugelte er auf den Jedi Meister zu, während auf der anderen Seite die Schützin nur darauf wartete, dass Bru-Th einen Fehler machte. Er saß in der Falle. "Wo treibt sich der Junge nur so lange rum", brummte Bru-Th in Gedanken und machte sich bereit, der Lage notfalls auch irgendwie alleine Herr zu werden.



Thustra - Hochplateau - Sitz des Regenten - Gang - Bru-Th - Ragoun La'Seph - Sephi-Attentäterin und Kugeldroide
 
[Thustra | Sitz des Regenten | äußere Landeplattform, Lieferanteneingang] – Blaine

Mit den verstreichenden Sekunden schien es Blaine immer wahrscheinlicher, sich doch geirrt zu haben, obgleich die Macht in aller Regel ein verlässlicher Begleiter war und nicht die Eigenschaft hatte, jemandem den falschen Weg zu weisen.
In eben jenem Moment wurden Blaines Gedanken durch den Meldeton seines Com-Gerätes unterbrochen und er zog es aus seiner Haltung am… nein, nicht am Gürtel wie gewöhnlich, sondern aus einer Tasche. Diese verdammte Galabekleidung!

Auch Blaine betätigte den Sprechknopf als er erkannte, dass es sich um Bru-Th handelte, welcher versuchte Kontakt zu ihm aufzunehmen.
Im nahezu selben Augenblick meldeten sich die Machtsinne des Zabrak erneut. Vollkommen falsch kam ihm die momentane Örtlichkeit immer noch nicht vor, doch war nun ziemlich sicher dass Bru-Th etwas herausgefunden haben musste. Hinzu kam das drängende Gefühl, dass etwas nicht stimmte. In gewisser Weise war dies schon die ganze Zeit so. Nun aber fokussierte es sich direkt auf den Jedi-Meister. Wahrscheinlich handelte es sich demnach nicht um positive Mitteilungen, die er zu machen hatte.
Ohne weiteres Zögern setzte Blaine sich in Bewegung den Weg, welchen er gekommen war, zurück zu laufen. Hier, im Bereich der Bediensteten und Lieferanten, würde Bru-Th sich kaum aufhalten. Dazu hatten sich ihre Wege zuvor in zu unterschiedliche Richtungen getrennt.


„Was ist passiert? Und wo befindet Ihr Euch?“

wollte Blaine vom anderen Ende der Com-Seite wissen.
Der Zabrak wusste nicht, ob er auf die Ortsaufkunst des Jedi-Meisters hin nun überrascht sein sollte oder nicht. Dem Weg, den er gekommen war, konnte er bis ungefähr zur Hälfte zurück folgen und somit wieder in die höher gelegenen Bereiche des Adels gelangen. Hier musste er einen anderen Weg einschlagen, denn sein ursprünglicher führte zurück zum Ballsaal. Das allerdings war nicht der Punkt. Viel eher ging es darum, dass er nun aus Bru-Ths entgegen gesetzter Richtung die Szenerie erreichen würde – sprich aus jener, aus welcher der Angreifer kam von dem Bru-Th berichtete und aufgrund dessen Auftauchens er Blaine kontaktierte.
Es lag also nahe, dass die feindliche Sephi den Lieferanteneingang genutzt hatte um die Residenz zu betreten. Genau genommen war Blaine also am richtigen Ort gewesen, obgleich zur falschen Zeit. Doch spielte dies nun keine Rolle mehr.

Der Zabrak beeilte sich, Bru-Th und den unbekannten Angreifer zu erreichen.
Die anfängliche Planung, aufgrund seiner Richtung hinter der Attentäterin aufzutauchen, wurde schnell zunichte gemacht als Blaine beim Näherkommen feststellte, dass ihm eine Blastersalve entgegen schlug. Allerdings galt diese nicht ihm, sondern vermutlich Bru-Th. Sein eigenes Auftauchen war der Sephi bislang wahrscheinlich unbekannt geblieben, denn sie konnte ihn zumindest nicht sehen.

Blaine betrat nämlich den Gang, in welchem das Gefecht zwischen Jedi und Attentäterin gerade stattfand, durch eben jene Tür welche die als Bedienstete getarnte Sephi vor wenigen Minuten selbst genutzt hatte. Erkennen konnte auch der Zabrak von hier aus nichts, lediglich den gegen die Wand prasselnden Blasterschuss, denn der Gang knickte nur wenige Meter links von der Tür ab. Seine Machtsinne teilten ihm allerdings mit, dass Bru-Th sich ganz in der Nähe befand. Außerdem schien der Gang hinter dem Knick ein ganzes Stück gerade zu verlaufen, mit wenigen Fensterausbuchtungen und… irgendetwas befand sich auf halber Strecke in der Gangmitte.

Außerdem gab es dort noch eine Präsenz, eine metallische nichtlebendige und doch bewegliche, wie die eines Droiden. Umgehend erfasste Blaine das sich durch die Macht kugelartig anfühlende Objekt und hielt es einen kurzen Moment lang in seinem Griff um sich gewahr zu werden worum es sich handelte: tatsächlich stellte Blaine fest, dass es ein Droide sein musste. Dann ließ er das runde Ding los, stieß es jedoch in Richtung des anderen Gangendes von sich (und Bru-Th, dessen ungefähre Position er erahnen konnte) und brachte es somit von seinem primären Kollisionskurs ab – wohl aber auf einen anderen, welcher allerdings eher der zweiten lebendigen Präsenz (wohl der Angreifer) zum Verhängnis werden konnte.

Zwar gefiel es Blaine ganz und gar nicht, dass man gerade so offensichtlich versuchte seinen ehemaligen Meister zu töten, aber dennoch war dies eine Situation mit der er sehr wohl umzugehen wusste (es war ja immerhin nicht die erste). Die verdammte Etikette konnte ihn mal!

Da das Blasterfeuer nun verstummte, sah Blaine seine Chance gekommen, die Situation zum Vorteil der Jedi zu wandeln. Er zog und aktivierte sein Laserschwert, woraufhin das für diese Waffe typische Geräusch durch den Gang hallte und auch dem Angreifer deutlich machen sollte, dass er es nicht mehr mit nur einem Jedi zutun hatte. Gleichsam bedeutete dies für Blaine, dass er nun keine Zeit mehr verlieren durfte!
Den Schutz des abknickenden Ganges aufgebend trat der Iridorianer ins Sichtfeld des… der Attentäterin (eine Frau!) und wehrte mit dem Lichtschwert die ihm unmittelbar entgegen prasselnde Blastersalve ab. Man musste dieser Sephi definitiv zugestehen, dass sie ihr Handwerk verstand!
Dennoch arbeitete Blaine sich Stück für Stück auf sie zu – so zumindest der Plan. Während er damit begann der Sephi näher zu rücken, meldete sich der kugelförmige Droide erneut und wollte zum Angriff übergehen. Doch sicherlich würde Kruluk nicht mehr lange auf sich warten lassen...!


[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Gang] – Bru-Th, Ragoun La'Seph , Sephi-Attentäterin, Kugeldroide
 
[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Gang] – Bru-Th, Ragoun La'Seph , Sephi-Attentäterin, Kugeldroide, Hade Kasra

Als sie diesen Auftrag angenommen hatte, hatte sie gewusst, dass er nicht leicht werden würde. Man könnte sagen, Hade hatte etwas gerochen. Dass er aber der Natur ausfallen musste…

Die 20jährige Kopfgeldjägerin trug ein golden glitzerndes, eng anliegendes Cocktailkleid mit weißem Band um die Taille. Ihre blondbraunen Haare waren sorgsam frisiert nach oben gesteckt. Bis auf zwei lose, gelockte Strähnen vor den Ohren, die ihr Gesicht schmaler erscheinen ließen. Dieses war dezent heller geschminkt und ihre mischfarbenen Augen betont, sodass sie größer und, angeblich, freundlicher wirkten. Der Droide, der für diesen Humbug verantwortlich war, hatte zumindest etwas Derartiges vor sich hingebrabbelt…
In ihrer Hand hielt sie einen eleganten Fächer - den sie, zusammengeklappt, allerdings mehr in beiden Händen knetete, als sich damit Luft zuzufächern. Hade war angespannt.
Nicht genug, dass sie an einem derartigen Bankett.. Ball… Fest… was-auch-immer teilnehmen musste. Sie hatte sich zuvor noch nie dermaßen in Schale geworfen und fühlte sich definitiv unwohl in ihrer Haut. Das war genau die Art von dekadenter, höfischer Gesellschaft, der sie schon am deutlich demoralisierteren Hofe Borgas des Hutten nichts hatte abgewinnen können. Nein, es hatte sich auch noch herausgestellt, dass es sich bei ihren momentanen Opfern um ihre alten ‘Freunde’ Blaine Oaton und Bru-Th Agoch handelte. Zwei Jedi, denen sie im fairen Nahkampf nie und nimmer gewachsen wäre. Die Halbubesin erinnerte sich nur zu gut daran, was Bru-Th mit einer imperialen Einheit auf Ryloth gemacht hatte.
Nun… man musste ja nicht fair bleiben. Blieb nur zu hoffen, dass die beiden Friedensritter sie nicht bemerkten, bevor sie ein paar ordentliche Züge von der vergifteten Zigarre genommen hatten.

Zu solch einer Entdeckung sollte es zum Glück nicht kommen und in der Aufregung, die dem Giftattentat folgte, ging Hade Kasra schließlich vollkommen unter.
Zeit, sich zu verdrücken! Es brachte ihr nichts, sich, durch irgend eine unglückliche Fügung, doch noch schnappen zu lassen. Außerdem wollte sie diesen Fummel loswerden.
Also seilte sich die Kopfgeldjägerin Undercover von der aufgeregten Meute ab, sobald sie konnte, und steuerte mit zügigen Schritten einen Lieferantenausgang an.

Noch bevor sie die Schüsse hörte, sagten ihr die instinktiv wahrnehmungsverstärkenden Empathiesinne, die sie von ihrer zeltronischen Mutter geerbt hatte, dass etwas in der Luft lag. Fetzen von Aufregung und höchster Konzentration drangen in ihr Bewusstsein. Hade stockte und blickte in den Parallelgang zu dem nächsten, in dem sie hatte abbiegen wollen. Eine weibliche Sephi stand da und feuerte, was das Zeug hielt, auf… eine Fensterausbuchtung?!
Wohl eher das, was sich darin verbarg. Das typische Versteck für einen Jedi.
Das konnte ja wohl echt nicht sein! Von dieser Frau wusste Hade absolut nichts. Dabei war es ihre Aufgabe, die Jedi zu stellen! Es war ihr Auftrag!
Der erste Impuls der Kopfgeldjägerin war, einzugreifen, und die andere Attentäterin zur Rede zu stellen. Im nächsten Moment allerdings brach Blaine mit seinem gelben Lichtschwert um die Ecke.

Als Hade sich für den Galaabend (genau! So hieß das!) fertiggemacht hatte, hatte sie plötzlich vor dem Problem gestanden, dass sie ihre Waffen nicht unterzubringen wusste. Ohne Waffen fühlte sie sich nackt - vor allem während eines Auftrags. Eher unklug. Zum Glück wusste Zenex die Lösung: Ein Gestell, am Oberschenkel angebracht, das ihren kleinsten Blaster vollständig unter dem Kleid verschwinden ließ.
”Und wie soll ich den da rausziehen?”, hatte die Kopfgeldjägerin in Erfahrung bringen wollen, ”Soll ich mich dann am Arsch kratzen, oder was?”
Jetzt war es wohl an der Zeit, sich am Arsch zu kratzen!

Während die Attentäterin ihre Aufmerksamkeit vollständig den beiden Jedi vor ihr widmete, trat Hade vorsichtig ein paar Schritte näher und zielte. Inzwischen war ihr klar geworden, dass es wahrscheinlich keine so gute Idee war, die Sephi zur Rede zu stellen. Da konnte sie auch gleich zu den Jedi hingehen, ihnen die Hand reichen und sagen: Herzlichen Glückwunsch, ich habe auch schon versucht, euch zu töten.
Ihre Pläne wollte sie sich von dieser Lady aber auch nicht durchkreuzen lassen. Blieb nur eins: Sie ausschalten. Endgültig.

Der unerwartete Blasterschuss saß und die Sephi brach vor Blaine Oatons Augen zusammen.


[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Gang] – Bru-Th, Ragoun La'Seph , Sephi-Attentäterin, Kugeldroide, Hade Kasra
 
Thustra - Hochplateau - Sitz des Regenten - Gang - Bru-Th - Ragoun La'Seph - Sephi-Attentäterin und Kugeldroide


Das plötzliche Auftauchen eines aggressiven gelblichen Scheins verriet seinen ehemaligen Padawan, doch war es für Bru-Th ein willkommener Anblick, Blaine Oaton um die Ecke biegen zu sehen. Gleichzeitig nahm er sich jedoch vor, es nicht zu seiner Gewohnheit werden zu lassen, sich von dem Zabrak wieder und wieder aus misslichen Situationen wie dieser retten zu lassen, auch wenn Retten vielleicht etwas übertrieben war.

"Hab ich dich nicht gelehrt, dass man seinen Meister nie warten lassen sollte",

raunte Bru-Th gespielt anklagend und bewegte dabei gleichzeitig sein eigenes Lichtschwert hin und her, um Blaine klar zu machen, dass der schnöde Metallzylinder in diesem Moment eben genau das war, ergo nutzlich, um sich konzentriertem Blasterfeuer zu erwehren.

Der Sicherheitschef, den er wenige Sekunden zuvor mit letzter Kraft in die Fensterniesche geschliffen hatte, war tot. Die beiden Treffer der Angreiferin waren wohlplatziert gewesen und hatten lebensnotwendige Organe zerstört, sodass selbst ein Jedi-Heiler kaum noch etwas hätte tun können. Es war ein schneller Tod, doch überschlugen sich die Ereignisse in dem Gang derart schnell, dass Bru-Th für weitere Gedanken keine Zeit gegeben war. Zwar hatte Blaine sich mit seinem Lichtschwert einen gewissen Respekt verschafft, doch den unscheinbaren Kugeldroiden schien dies nur wenig zu interessieren und auch die Machtstöße hatten dessen Funktionsbereitschaft nicht vermindert. Während dieser auf seinen ehemaligen Padawan zuschoss, aktivierten sich mehrere Laserpeitschen, die wie wilde Seile um sich schlugen und alles versengten, was sich ihnen in den Weg stellte ... und wozu aktuell auch Blaine gehörte.

Dann zuckten weitere Blasterblitze durch den in erdfarben gehaltenen Korridor und die Attentäterin sackte zusammen, offenbar ebenso überrascht über das plötzlich auftauchende Feuer, wie Bru-Th es war. Sein Kopf fuhr herum, und wen er dort erblickte, hätte er nicht in tausend Standardjahren erraten, sodass er seine Gedanken offen auf den Lippen trug:


"Hade Kasra",

bemerkte er völlig überrascht und richtete sich schlagartig aus der Hocke auf. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, wie Blaine diesen Droiden das erste und das letzte Mal lehrte, sich besser nicht mit einem Lichtschwert anzulegen, doch die Verblüffung über das Auftauchen dieser "alten Bekannten", hatten Bru-Th zu sehr abgelenkt, sodass ihn das genaue 'Wie' der Zerstörung des Droiden nicht wirklich interessierte.

Nachdem der erste Moment verstrichen war, begannen jene Fragen auf den Jedi Meister einzuhämmern, die diese neue Situation mit sich brachten und er bemerkte erst noch später, wie sich die junge Frau mittlerweile verändert hatte. In dem eleganten Abendkleid muss es wohl schon als Leistung betrachtet werden, dass Bru-Th sie überhaupt erkannt hatte, wenngleich viel zu spät wie er sich ebenfalls später eingestehen würde.
Doch was machte Hade hier? Was machte sie hier mit einer Waffe? Und wieso feuerte sie auf die Attentäterin? Dass zwischen all diesen Dingen keine Verbindung bestand, hielt Bru-Th für völlig unwahrscheinlich und auch die Haltung der jungen Kopfgeldjägerin ließ den Corellianer im sprichwörtlichen Sinne aufhorchen. "Hier ist noch nichts geklärt", entschied er gedanklich und begann endlich zu handeln, wie es sich für einen Jedi Meister gehörte und wie man es vermutlich auch erwartete.

Er bemaß Hade mit einer neutralen, versteinerten Miene und ging rasch herüber zu der Angreiferin, in der Hoffnung, dass sie noch nicht tot war. Ihr einziger Anhaltspunkt, sofern Kruluk nicht selbst etwas in Erfahrung hatte bringen können, durfte nicht tot sein. War er aber doch, stellte der Jedi Meister ernüchtert fest, nachdem er bei der weiblichen Sephi kurz nach einem Puls gesucht hatte, jedoch keinen fand. Für einen unbeschreiblich kurzen Moment schloss Bru-Th die Augen und bat, die Macht würde ihm irgend eine Art von Wink geben, doch auch das geschah nicht, also richtete er sich wieder zu seiner vollen Größe auf und ging - nun endlich - auf Hade zu, während seine bohrenden Blicke sie versuchten zu durchdringen.


"Sie ist tot",

erklärte er mit gepresster Stimme, ohne jedoch seinen Schritt zu verlangsamen. Aus reiner Hilfestellung würde Hade kaum gehandelt haben, senierte Bru-Th gedanklich, doch bevor er die Frau aufs gründlichste zu all dem hier befragen, nein verhören würde, gab es noch eine Sache, die ihm dabei im Weg war und in diesem Punkt würde er ganz sicher nicht um ihre Zustimmung bitten. Noch immer den Schmerz seiner Wunde beiseite schiebend, reckte der Jedi Meister seinen rechten Arm nach vorn, rief die Macht zur Hilfe und riss der verkleideten Kopfgeldjägerin so rasch die Waffe aus der Hand, dass eigentlich keine Reaktionsmöglichkeit bestand. Er warf sie achtlos nach hinten, achtete jedoch darauf, dass sie ein gutes Stück weiter schlitterte.

"Die brauchst du nicht, solange wir miteinander reden. ... Oder gibt es gegen ein Gespräch Einwände",

fragte er ungewohnt schnippisch und sah sich nach seinem alten Padawan um, den die neue Szenerie nicht weniger überrumpelt hatte. Was er wohl gerade dachte, fragte sich Bru-Th, wandte jedoch Hade nicht wirklich den Rücken zu. "Wie sie sich verändert hatte. ... Ob es ein Fehler war, ihr vertraut zu haben?"


Thustra - Hochplateau - Sitz des Regenten - Gang - Bru-Th - Blaine - Hade
 
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[Thustra | Sitz des Regenten | Korridore des Palasts] - Kruluk, Zelot, Küchengehilfe, Wachen


Der kleine Trupp der Königsgarde begleitete ihn noch immer, jeweils fünf Schwergepanzerte zu seiner Rechten und linken flankierten ihn und den Jungen die Gänge entlang. Auch der positronische Quallendroide war natürlich mit von der Partie, der Zelot schwebte dicht neben ihm; zum ersten Mal während dieses Besuchs erschien dem Quarren dessen Begleitung angenehm, ganz im Gegensatz zu den Gardisten. Wie sie daherstampften mit ihren Energiewaffen und den unheimlichen Gesichtsmasken... doch er wurde abgelenkt, als Rufe und kurze Kommandos zu vernehmen waren, die jedoch die Gardisten nicht aus der Ruhe zu bringen schienen. Sie gingen einfach weiter und hielten vorbeistürmende Gäste davon ab, die Gruppe zu belästigen. Der große Saal war kurz einzublicken, aber nur noch wenige Gäste weilten dort. Die meisten trieben sich auf den Gängen herum und wollten wissen, was geschehen war. In einem Seitenflügel des Palasts liefen Gäste in Panik an ihnen vorbei, und Kampfgeräusche waren kurz zu hören. Das klang sehr nach Blastern und Schreien, die Gardisten steuerten direkt darauf zu. Dann wurde es auch schon still, und für einen Moment entstand eine unheimliche Stille, als die Gardisten um die Ecke bogen mit gesenkten Waffen die Situation in dem Koridor abschätzten. Das unheimliche Leuchten eines Lichtschwertes, einige Leichen und ein paar kleine Feuer boten ein kontrastierendes Bild zu der weissen, sterilen Schönheit und Perfektion des Palasts. So benötigte der Quarren einige Augenblicke, um die Situation zu erfassen. Aber auch seine Gegenüber blickten ihn befremdlich an, als sei er eine fremdartige Kreatur aus den Weiten des Outer Rims.

Für einen kurzen Augenblick fiel die Angst von ihm und er musste in sich hineingrinsen. Ein Quarrenmönch in einer edlen Kutte, begleitet von einem Droiden und einem Schüler sowie der Wache des Palasts!
Er konnte nicht anders als zu der Leiche zu starren, die Arme theatralisch zu öffnen und langsam zu sprechen:

"Gott- der- Schraube sagen: 'ein Blaster sein nicht immer das bessere Werkzeug...'"

Er verschränkte die Arme wieder in den Trompetenärmeln seiner Robe und betrachtete amüsiert das seltsame Grüppchen vor ihm.



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Etwas an der Art, wie der Jedi Hade ansah, berührte sie tiefer, als es für ihre Aufgabe gut war. Die Kopfgeldjägerin erwiderte den Blick Bru-Th Agochs und bekam zum ersten Mal Zweifel daran, ob sie diese Farce wirklich aufrecht erhalten konnte.
Nun, eigentlich hatte sie diese Zweifel, seit sie im Büro ihres Auftraggebers erfahren hatte, um wessen Kopfgeld es sich bei dieser Mission im Detail handelte. Doch in diesen Moment fühlte es sich zum ersten Mal wie ein Zweifel an.

Blaine Oaton war leicht einzuschätzen. Ihm konnte man nicht so einfach etwas vormachen, doch vertraute die Halbubesin darauf, zu wissen, mit welchen Worten sie ihn besänftigen konnte. Bei seinem Meister sah die ganze Sache anders aus. Der Jedi hatte sie bereits durchschaut, als sie den Planeten verlassen hatte, an dessen Namen und genaue Landschaft sie sich nicht mehr erinnern konnte. Nun stand sie hier, vor ihm, und wusste einfach, dass er ihre Handlungsweise nicht befürworten würde. In kleinster Form. Ob sie vielleicht wirklich.. zu weit gegangen war?

Hade wurde sehr schnell klar, dass es Bru-Th Agoch alles andere als recht war, dass sie seinem einzigen Anhaltspunkt den Garaus gemacht hatte. Damit, dass ihr im nächsten Moment der Blaster aus der Hand geschleudert würde, hatte sie aber nicht gerechnet.
Erschrocken riss sie die nun leere Hand zurück, als hätte sie etwas zu Heißes berührt, und starrte ihrer verlorenen Waffe nach. Sie fühlte sich wie eine Anfängerin. Unsicher, zweifelnd und entwaffnet. Das hätte ihr nicht passieren dürfen!
Hin- und hergerissen zwischen dem Ärger darüber, dass sie sich keinen Ersatzblaster umgeschnallt hatte, und darüber, dass es einfach unfair ihr gegenüber war, die Macht nutzen zu können, verschränkte die kokett gekleidete Kopfgeldjägerin die Arme vor der Brust.

‘Sie ist tot.’ und ‘Den brauchst du nicht’ waren also die einzigen Worte, die der edle Jedi-Ritter für sie übrig hatte? Kam es ihr nur so vor, oder behandelte er sie wie ein Kind?


”Danke, Hade, dass du mir das Leben gerettet hast?”, fragte sie mit gerunzelter Stirn nach. Ihre Stimme klang dabei belegt und eine kleine Spur zu zaghaft, um die Empörung widerspiegeln zu können, mit der sie eigentlich hatte kontern wollen. Sie wusste einfach, dass sie ihr nicht zustand - oder aber die Enttäuschung des emotional starken und gefestigten Bru-Ths waberte in ungreifbaren Wolken unterschwellig in das empathiebefähigte Unterbewusstsein der Halbzeltron und nahm ihrem Plan den Wind aus den Segeln.

Was es auch war, es behinderte sie, ihre Zielsetzung zu verfolgen. Wie sollte sie weiterhin verfahren? Einen Moment war sie geneigt, zu gestehen, sich dem Urteil der gerechten Jedi einfach zu stellen - doch was ihr dann blühte, war ihr bewusst. Zudem war ihre Meinung und ihr Weg nicht falsch, nur, weil er anders verlief als der der Friedenshüter. Nein, eine solche Handlungsweise kam für sie überhaupt nicht in Frage. Also Augen zu und durch - den Plan weiter verfolgen, auch wenn sie stark daran zweifelte, diese Sache alleine händeln zu können.

Im nächsten Moment gesellte sich ein Quarren mit gebrochenem Basic zu ihnen und erzählte ihnen einen vom Gott der Schrauben! Man wollte nicht glauben, was es so alles gab…
Da das Meereslebewesen allerdings eine Anspielung auf Blaster machte - eben einen solchen, wie der, der ihr just ein paar Sekunden zuvor aus der Hand ‘gefallen’ war - und Hade zudem wusste, dass er zur Gruppe von Blaine und Bru-Th gehörte, kam sie nicht umhin zu mutmaßen, dass sich seine Aussage in provokanter Weise auf sie beziehen könnte. Eine Annahme, die ihr nicht ganz so gut schmeckte.


”Gott der Schraubenzieher sagt: Klappe zu! Ich glaube bei dir ist ‘ne Schraube locker!”, erwiderte die Kopfgeljägerin und legte abermals irritiert die Stirn in Falten. Was genau Herr Kruluk damit bezweckte, wollte ihr nämlich noch immer so ziemlich gar nicht einleuchten.

Dann erst fiel der Blick der Halbubesin auf den Trupp der Königsgarde. Oh..-kay! Wenn irgendjemand von denen sie erwischte, war sie dran. Zum Glück wusste sie, dass sie sich auf Zenex verlassen konnte. Denn jetzt loszulaufen war so ziemlich das Dämlichste, was man tun konnte. Also weiter nach Plan vorgehen. Einfach wie gehabt. Augen zu und durch.
Blieb abzuwarten, in welchem Rahmen Bru das Gespräch, das nun unweigerlich folgen musste, würde halten wollen.


[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Gang] – Bru-Th, Blaine Oaton, Kruluk, Hade Kasra und ne Menge NPCs
 
[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Gang] – Bru-Th, Ragoun La'Seph , Sephi-Attentäterin, Kugeldroide

Als Bru-Th den Zabrak ansprach, befand sich dieser beinahe auf Höhe der Fensterausbuchtung, in welcher der Jedi-Meister mit dem Sicherheitschef hockte. Nur aus dem Augenwinkel (und einem ebenso nicht physisch-visuellen Winkel der Machtsicht) nahm Blaine beide wahr und konnte daher weder einschätzen Ragoun bewusstlos, so gut wie oder tot war und weshalb Bru-Th sein Lichtschwert nicht einschaltete und mit ihm zusammen gegen die unbekannte, aber offensichtlicht feindliche, Sephi vorging. Das Wedeln verstand der Zabrak allerdings und genau auf diese Weise ging er vor: er nutzte sein Lichtschwert, um die Blastergeschosse von sich abzulenken. Zwar konzentrierte sich das Shii-Cho weniger auf das Abwehren und Reflektieren solcher Angriffsarten, doch hatte Blaine Bru-Th nicht nur oft genug beim exzessiven Praktizieren des Soresu zu gesehen, sondern wurde gerade auch bei Weitem nicht zum ersten Mal mit einem Blaster angegriffen. Den Nichtmachtsensitiven blieb wohl keine andere Möglichkeit… Dabei hatte ein Lichtschwertkampf doch wirklich mehr!

„Habt Ihr! Ich hab mich aber auch schon oft genug beschwert, dass Ihr sowas nicht ohne mich anfangen sollt!“


Gemeint war natürlich die Auseinandersetzung. Ebenso wenig wie Bru-Ths Kritik war die des Zabrak wirklich ernst gemeint.
Nicht viel mehr als einen Atemzug später hielt Blaine abrupt inne. Obgleich alles sehr schnell ging, hatte dies mehrere Gründe: nahezu gleichzeitig zerrte die Macht am Iridorianer und ebenso plötzlich brach die angreifende Sephi zusammen, im selben Moment verstummte ihr Blasterfeuer. Blaines Blick ruhte allerdings nur sekundenlang auf dem so unerwartet leblosen Körper seiner Gegnerin. Beinahe einen Moment zu lange, denn den Kugeldroiden tangierten die Ereignisse nicht im Geringsten und so brach er, im Gegensatz zur Sephi, seine Attacke nicht ab. Erst als er schon die Hitze der Lasertentakeln spüren konnte, zuckte die Gefahr erneut ins Bewusstsein des Zabrak, so dass dieser erst in diesem allerletzten Moment die Laserklinge hob und durch die harte glatte Verkleidung des Droiden rammte und die relativ kleine und angriffslustige Maschine in zwei Hälften teilte. Nur um haaresbreite entging er den Laserstrahlen auf diese Distanz, doch erloschen sie nun, als das Innenleben des Droiden funktionsuntüchtig wurde.

Im nächsten Moment traten sowohl Kruluk als auch eine Frau ins Sichtfeld des jungen Jedi-Ritters. Eine, die ihm gänzlich unbek-
Was… hatte Bru-Th da gerade gesagt? Blaine musterte die dunkelhäutige, hübsch und ordentlich gekleidete Frau mit dem Blaster noch einmal. Das konnte doch nicht ein!
Nun, wer auch immer die Schützin war, sie hatte die angreifende Sephi getötet. Für Blaine lagen die Dinge ganz anders auf der Hand, als es für Bru-Th der Fall zu sein schien: natürlich war sie Sephi tot – und dies war gut so. Blaine selbst hatte nicht die Absicht getragen, sie um jeden Preis zu töten. Allerdings musste sie nun einmal in Kauf nehmen, dass ihr so etwas passierte, wenn sie sich mit anderen anlegte – noch dazu mit Jedi!
Dass Hade einen Blaster trug, wunderte Blaine nicht. In einer solchen Gesellschaft keinen zu tragen war viel gefährlicher! Fraglich stand eher im Raum, was gerade Hade Kasra hier trieb!

Blaine kniff die Augen leicht zusammen, als Bru-Th der Kopfgeldjägerin die Waffe mittels Macht entriss und schaltete sein Lichtschwert aus, während er auf seine lange nicht gesehene Freundin zuging. Ungeachtet der Reaktionen seiner beiden Begleiter bestand für Blaine kein Zweifel daran, dass sich Hades Blasterschuss und der Grund ihres Hierseins keinesfalls gegen die richten konnte. Hade verfolgte andere Ziele.


Hade, du…“

setzte Blaine an und blieb vor der absonderlich gekleideten Halbubesin stehen,

„Du bist gar kein Kleiderhaufen mehr.“

Das war viel seltsamer als alles andere!
Blaine, dessen Fähigkeit zur Interpretation der Intensionen anderer gegen Null ging, ahnte dennoch, dass weder Bru-Th noch Kruluk begrüßten was Hade gerade getan hatte oder dass sie hier war. Allerdings weniger aufgrund des Tons und der jeweiligen Ausstrahlung, sondern deshalb, weil tatsächlich niemand dankend darauf zu sprechen kam, dass Hade sie alle gerade vom Blasterfeuer der Sephi befreit hatte. Töten war zwar nicht die feinste Lösung, aber immerhin konnte niemand sicher sagen, dass es ohne ihr Eingreifen anders ausgegangen wäre.


„Nebenbei habe ich die Situation ganz gut unter Kontrolle gehabt! Von ‚retten’ kann also nicht die Rede sein,“

wandte Blaine mit einem wenig aggressiven Knurren ein,

„Naja… trotzdem nicht schlecht, dass du aufgetaucht bist.“

So viel also zu einem indirekten Danke.


„Was machst du eigentlich hier?“


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Die Szenerie, die sich in dem normalerweise stark frequentierten Gang des königlichen Palastes abspielte, gestaltete sich immer chaotischer, nachdem nun auch noch Kruluk um die Ecke bog, jedoch nicht allein, wie Bru-Th erwartet hätte, sondern in Begleitung mehrerer Sicherheitskräfte, die zudem einen jungen, relativ eingeschüchtert wirkenden Bediensteten mitzerrten. Die stark gepanzerten Sephi brauchten einen Moment, um die Situation richtig einzuschätzen, doch reagierten dann mit militärischer Zielstrebigkeit. Während einer von ihnen zu einem an der Brust befestigtem Comlink griff, rannten zwei eiligen Schrittes zu dem leblosen Körper des Sicherheitschefs herüber, um diesen sofort aus der Gefahrenzone zu schaffen. Der dritte Gepanzerte hielt den Gefangenen fest und bewegte sich langsam zurück, um zwischen sich und dem unüberblickbaren Treiben etwas Abstand zu schaffen. Gleichwohl Bru-Th sich nicht umdrehte, spürte er die Anspannung der Wachen. Sie war beinahe greifbar und nur ihre Disziplin hielt die Soldaten zurück, irgendeine vorschnelle Entscheidung zu treffen.

Kruluk hingegen wirkte merklich entspannter, fast sogar amüsiert. Er stand mit verschränkten Armen hinter Bru-Th, was dieser für den Fall der Fälle nicht als Nachteil empfand. Überhaupt war es so, dass Bru-Th ungewohnt emotional auf das Auftauchen der jungen Hade Kasra reagierte und Schwierigkeiten hatte, die Angelegenheit nüchtern zu betrachten, insbesondere, wo er nun unmittelbar vor ihr stand, ... sie, die er um Haupteslänge überragte. Er wirkte durchaus einschüchtern, doch war dies beabsichtigt, denn was Miss Kasra hier zu suchen hatte, würde ihm sicher nicht gefallen. Die nicht weniger schnippische Antwort überging Bru-Th, vielleicht auch, um nicht selbst noch mehr aus der Spur zu fallen. Sich seinen Gefühlen preis zu geben, war für einen Jedi immer eine gefährliche Angelegenheit und wenn ein aufrechter Jedi eins aus den Annalen des Ordens lernen konnte, dass die Lektion, besser früher als später wieder zwischen sich und dem Objekt emotionaler Verwerfung Distanz aufzubauen. Keine einfache Aufgabe!

Bru-Th stand also einfach einen Moment da, ließ seine ungehaltene Miene über Hade ergehen und zwang sich mit der Disziplin eines Jedi Meisters selbst zur Ruhe. Die Attentäterin war tot, daran war nun nichts mehr zu ändern. Was auch immer diese Assassine ihm hätte Mitteilen können, war nun verloren. Also blieb nur noch Hade, ... jene junge Pilotin, die ihn und Blaine damals aus einem großen Schlamassel geholt hatte, jedoch bisweilen mit höchst zwielichtigen Subjekten verkehrte. Wenn Bru-Th die Bogen weiterspannen sollte, so würde er vermuten, dass sie sich nicht zum Besseren entwickelt hatte, obwohl sie in dem goldenen Kleid anmutig und elegant wirkte, wie eine Hofdame, die kein besagtes Wässerchen trüben könnte. Doch es war nur eine Maskerade, da war sich der hochgewachsene Corellianer sicher.

Während Blaine einige Worte mit Hade wechselte - "wo war bloß seine kritische Distanz", dachte sein Meister - steckte Bru-Th sein Lichtschwert als sichtbares Zeichen seiner zurückgewonnenen inneren Ausgeglichenheit wieder zurück an den Gürtel. Es war ohnehin nutzlos, solange er es nicht untersucht hatte. Für den Moment würde dies jedoch warten müssen. Bru-Th legte die Stirn in Falten, strich sich mit einer beiläufigen Handbewegung die dunkelblonden Haare aus dem schweißbenetzten Gesicht und sagte schließlich:


"Schön, fassen wir die Situation zusammen. ... Seit wir hier auf Thustra eingetroffen sind, wurden wir beschattet, vergiftet und wurde uns eine Assassine hinterher geschickt, die offenbar gewillt war mich, Blaine und wahrscheinlich auch Kruluk zu töten."

Bru-Th wartete einen theatralischen Moment und sah zu Blaine herüber, der offenbar noch immer in Gedanken schwebte, die mit ihrem Auftrag wenig zutun hatten. Dass sich beide angefreundet hatten, wusste Bru-Th, doch fragte er sich, ob es wirklich nur Freundschaft war. Auch hier gab es für einen Jedi Barrieren, die man nicht überschreiten durfte, echote es in seinen Gedanken, jedoch nur einen kurzen Moment.

"Dann stürmst du",

Bru-Th tippte in Hades Richtung,

"heran ... und tötest diese Attentäterin. Wie du die Waffe hier herein bekommen hast, soll mir egal sein, doch was mich wirklich brennend interessiert ist die Frage, was du hier machst? Hier, in diesem Gang zu dieser Zeit? ... Was ein Zufall!"

Gast der königlichen Familie? Begleiterin eines Adeligen oder vielleicht sogar Bodyguard? Nein, mit solch absurden Antworten sollte die Halbubesin besser nicht daher kommen, dachte Bru-Th, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und wartete gespannt auf eine Antwort. Wie auch immer Hade Kasra hier hinein passte, welches Glied auch immer sie beim mysteriösen Verschwinden des Senators spielte, dass sie einfach zufällig hier war und unaufgefordert aus einem uneigennützigen Grund Hilfestellung leistete, daran mochte Bru-Th nicht recht glauben. Das wäre ein zu großer Zufall und sowohl seine corellianische Natur als auch seine Kenntnis der allumfassenden Macht sagtem ihm, dass es solche Zufälle nicht gab und niemals gegeben hatte.

"Zugegeben, ich habe es nicht gut geheißen, wie Meister Satrek damals die 'Dinge' handhabte, doch muss ich jetzt eingestehen, dass er in Bezug auf dich mehr Weitsicht bewiesen hat als ich?"

In gewisser Weise war Bru-Th enttäuscht, eben weil er trotz ihres zwielichtigen Charakters Hade vertraut hatte. Es war nicht die Art von Vertrauen, wie sie zwischen Meister und Padawan bzw. Ex-Padawan herrschte, doch zumindest hatte Bru-Th gehofft, dass Hade und er einen unausgesprochenen Dial hatten. Offenkundig war dieser jedoch hinfällig ... .


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(I hope you do not mind, Kruluk... ich wollte dich nicht übergehen. Aber ich kann gerade posten und es eilt ja ein wenig mit der Szene?! Sonst lasse ich den Eintrag einfach von den Mods löschen und editiere diesen Post, ehe ich ihn nach dir sende ^^)

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”Hade, du… Du bist gar kein Kleiderhaufen mehr.”

Auf diese Aussage Blaines hin hob die fein gekleidete Kopfgeldjägerin eine blonde Augenbraue. Kein… was bitte?

”Ach… sondern was bin ich jetzt?”, versuchte sie in Erfahrung zu bringen. Immerhin versprach die Antwort vielleicht ähnlich lustig zu werden wie die vorhergehende Bezeichnung. Ein Kleiderhaufen also.

”Ne Frau?”

Hade schnaubte amüsiert.

”Das will ich meinen. Was war ich dann vorher? Ein Mann?”

Nein!”

Das wurde ja immer besser. Die Halbubesin verzog die Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen und verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere, während sie zu ihrer Erwiderung ansetzte:

Blaine. Ich muss dir wohl mal was Grundlegendes über Geschlechter erzählen: Es gibt nur zwei!”

Natürlich hatte er die Situation auch ohne sie im Griff gehabt. Deshalb hatte die Sephi- Attentäterin ja auch den Sicherheitscheff getötet und war Bru-Th gefährlich nahe gekommen. Hade beließ es einfach einmal dabei, skeptisch zu nicken, und wandte den Blick dann wieder dem älteren Jedi zu. Immerhin gab es jetzt einen von ihnen, der ihrem Auftauchen etwas Positives abgewinnen konnte. Das verschaffte ihr wieder ein wenig mehr sicheren Grund unter den Füßen.
Zusammen mit der Tatsache, dass die Wachen zu beiden Seiten an ihr vorbeizogen, ohne sie zu ergreifen oder dergleichen Scherze.

Inzwischen hatte sich die empathische Kopfgeldjägerin emotional wieder von Bru-Th Agoch abgegrenzt. Sie ließ sein Misstrauen und seine Missgunst bei ihm - da, wo sie hingehörte! Rein objektiv hatte er nämlich so gar nichts gegen sie in der Hand. Und sie war nach wie vor davon überzeugt, dass sie richtig gehandelt hatte. Vielleicht nicht unbedingt nett, aber richtig. Den Umständen entsprechend.
Beschwichtigend hob sie die Hände.


”Das verstehe ich ja alles.”, erklärte sie Bru-Th auf seine Ausführungen bezüglich seiner Paranoia hin, ”Trotzdem ist das kein Grund, mich gleich zu entwaffnen, als ob ich euch so ernsthaft was tun könnte. Hey, diese Dinger wachsen nicht auf Bäumen, okay?”
Mit einer Handbewegung deutete sie auf den Blaster.

”Und was ich hier mache… nun. Die Party genießen?”, Hade verschränkte die Arme wieder vor der Brust, ”Ich hätte nicht gedacht, dass das deine vorrangige Sorge sein würde; Hallo-o!? Ich hab’ gerade meinen Arsch für dich riskiert?!?”

Die abschließenden Worte des Ach-so-Weisen Jedi-Ritters brachten schließlich das Fass der Verleumdungen zum Überlaufen - und das der Unbedachtheit gleich mit. Hade konnte und wollte nicht anders. Sie prustete los.

”Mehr Weitsicht? Der? Also wenn du es als Weitsicht bezeichnest, jemandem genug Zeit zu geben, sich zu notieren, was er vergessen wird, dann rate ich dir dringend, deine Vorbilder zu überdenken, Meister Jedi.”

Das war nun wirklich mehr als lächerlich, das musste ihr ‘alter Freund’ Bru doch einsehen. Zwar sagte Satreks wenig sinnvolle Vorgehensweise nichts direkt über Hades Charakter aus, doch auf jeden Fall etwas über den Mann, den der Jedi ‘Meister’ nannte.

”Übrigens: Ich weiß weder, wo ich damals war, noch, wie ich dorthin zurückfinden sollte. Oder meinst du, eure kostbare kleine Basis würde sonst noch stehen? Ich habe es wirklich vergessen.”

Und, weil man es für Bru-Th offensichtlich wirklich überdeutlich betonen musste:

”Und ich habe es für euch getan!”

So far. Sollte noch mal jemand sagen, dass man ihr mehr hätte misstrauen sollen. Wie stand es denn mit dem Jedi? Schon in ihrem letzten Gespräch hatte er sich furchtbar stur und uneinsichtig gezeigt, was ihren ‘Umgang’ und das Leben, das sie für sich gewählt hatte, anbetraf. Eine ernsthafte Alternative hatte er ihr aber auch nicht anbieten können. Oder verstand er: 'Arbeite einfach noch härter als alle anderen, kümmere dich um die legalen Drecksjobs, die kein anderer tun will, und bleib doch immer von deiner Herkunft her stigmatisiert’ als echte Alternative? Wohl kaum. Es ging eben nicht bei jedem wie: Zack - und Padawan. Weg von der Straße, rein ins Paradies.
Vermutlich verloren die Jedi da in ihrem Tempel doch ein wenig die Weitsicht für das, was über ihre geschlossene Society hinaus gesellschaftlich vor sich ging und normal war.


”Wenn ihr jetzt nichts dagegen habt, würde ich gern woanders hin gehen.”, informierte die Kopfgeldjägerin mit einem knappen, indirekten Wink auf die ‘Palastpolizei’. “Ich habe euch nämlich eine Menge zu erzählen.”
Und das war eben nicht für die Ohren der Palastgarde gedacht.

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Jedes intelligente und/oder vernunftbegabte Wesen, ob Mensch oder Nicht-Mensch, verfügte über eine Art kognitive Kurzschlussreaktion, die man umgangssprachlich auch als 'wunden Punkt' bezeichnen konnte. Sei es durch Zufall oder aber mit voller Absicht, berührte man diesen Punkt, konnte man sich der zornerfüllten Aufmerksamkeit seines Gegenübers vollends bewusst sein und nicht selten entwickelte sich aus einem flappsig dahingeworfenen Spruch ein handfester Streit oder mehr.

Wie die Reaktion der jungen Halbubesin zeigte, hatte Bru-Th bei ihr genau diesen Punkt getroffen, als er auf Jedi Meister Satrek zu sprechen kam. Bru-Th hätte sich selbst für diese unachtsame Dummheit ohrfeigen können, doch waren die Worte ausgesprochen und der Schaden angerichtet. Hade Kasra kochte förmlich vor Wut, spürte Bru-Th, wenngleich ein großer Teil dieser Wut vielleicht auf Empörung zurückgehen mochte. Eine etwas weniger schneidende Bemerkung hätte ihm hier vermutlich bessere Dienste geleistet. Die heftige Reaktion der Kopfgeldjägerin, so vermutete Bru-Th zumindest, war in diesem Zusammenhang wohl auch als Flucht nach vorn zu verstehen, doch darauf ließ er sich nicht ein:


"Über Ossus und wer für wen etwas getan hat, reden wir ein andermal. Deswegen sind wohl auch weder du noch ich hier."

Bru-Th vollführte mit seinen Armen eine ausschweifende Bewegung und fügte dem schnell hinzu:

"Und was deine Hilfe angeht, darum hat hier niemand gebeten! Blaine und ich führen hier Ermittlungen im Auftrag des Rates der Jedi durch und glaub mir, Hade, mit dieser Attentäterin wären wir fertig geworden."

Der große Corellianer ging einen kleinen Schritt näher auf Hade zu und fokussierte sie dabei wieder mit seinem stechenden Blick, aus dem alle Wärme und Freundlichkeit gewichen war. Bru-Th errinnerte die junge Frau daran:

"Ich hatte nicht vor sie zu töten! Jedi vermeiden es, wo möglich, tödliche Gewalt einzuwenden, doch du ...",

Bru-Th deutete unverholen, fast lehrerhaft-anklagend in Hades Richtung,

"... hast einfach abgedrückt. Es war ein Blattschuss, Hade. Dein Schuss sollte töten, ... und verzeih mir, aber alles andere glaube ich dir nicht. In dieser Hinsicht hast du dich gemacht, Mädchen"

polterte er weiter, wobei ihm selbst der Gedanke kam, dass gerade dieses herablassende 'Mädchen' ehr typisch für einen corellianischen Draufgänger war, der die gesamte bekannte Galaxis meinte bereits gesehen zu haben, als für einen Jedi. Natürlich, ... was die Anwendung von Gewalt anging, war auch er selbst kein weißes Blatt mehr, dass wusste der hochgewachsene Jedi Meister, doch war sein Handeln stets darum bemüht, auf sie weitestmöglich zu verzichten. Gewalt war nicht der Weg der Jedi und würde es niemals sein. Hade würde ihm nun wahrscheinlich gerne entweder Blauäugigkeit oder irgendeine spezielle Tat von ihm unter die Nase reiben wollen, das zumindest vermutete Bru-Th Agoch, doch fertig war er noch nicht:

"Also jetzt nochmal: Was machst du hier? ... Du passt weder in diese Gesellschaft, noch kann ich mir vorstellen, dass du nur der Vergnügung wegen hier bist. ... Oder zählt das Schießen mit einem Blaster für dich als Vergnügung? ... Und wir klären das hier und jetzt!"

Bru-Th war ehrlich und sprach dies auch aus: Er traute Hade nicht. Sie wirkte aufgesetzt und wandt sich, wie ein calamarianischer Aal, der in der Falle saß. Sie wusste etwas und bevor er nicht wusste, wie sie in dieses Bild passte, würde er ihr keinen Augenblick den Rücken zuwenden. Gleichwohl sah Bru-Th natürlich ein, dass die Sicherheitskräfte, so verständlich ihr Dasein auch war, nicht gerade zu Hades Gesprächigkeit beitragen würden. Er würde sie wegschicken müssen.


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Die selbst für Blaine höchst skeptische und teilweise sogar ansatzweise feindliche Haltung gegenüber Hade missfiel diesem zutiefst. Nun, es mochte tatsächlich mehr als seltsam sein, dass sich die Halbubesin, zusammen mit ihrem Blaster, inmitten dieser noblen Gesellschaft aufhielt. Blaine glaubte nämlich, dass sie ebenso wenig davon hielt wie er, weil sie genauso wenig dort hinein passte. Mit diesem Kleid wirkte sie wirklich befremdlich. Nun, aber immerhin verhielt sie sich noch genau so wie Hade Kasra – obwohl sie nicht recht zu verstehen schien, was Blaine ihr mitteilen wollte.

„Das weiß ich!“


knurrte Blaine verschränkte die Arme, allerdings nicht, ohne die Szenerie aus den Augen zu lassen. Die näher kommenden Wachleute der Sephi und Bru-Ths ernüchternde Zusammenfassung zerstörten das Aufeinandertreffen ohnehin gerade. Ganz davon abgesehen, dass es auch Blaine nach einer Antwort verlangte.
Entgegen seines Vorhabens kam er allerdings nicht dazu, sich vorschnell in das Gespräch zwischen Jedi und Kopfgeldjägerin einzuklinken, denn beide schienen ziemlich in dieses Hin und Her vertieft, dass die Wechsel zu schnell folgten und Blaine nicht die Gelegenheit bekam, auf irgendeinen Vorwurf und Einwand einzugehen. Auch die Entwaffnung blieb so seinerseits unkommentiert, obwohl sie Skepsis hervorrief. Hatte Hade ihnen nicht geholfen?
Dass dies nur die offensichtliche Form der Dinge sein mochte, war auch dem Zabrak bewusst. Doch Hade und er waren Freunde. Blaine nahm zwar nicht an, dass Hade ihm aus diesem Grund nie und nimmer Schaden zufügen würde, doch konnte er auch nicht gleich annehmen, dass sie mit den Attentaten oder anderen düsteren Vorgängen Thustras zutun hatte. Sicherlich, da stimmte er Bru-Th zu, handelte es sich aber auch nicht um einen Zufall, gerade sie hier anzutreffen. Und aus eben diesem Grund würde auch er eine Antwort verlangen.

Was allerdings feststand war, dass Hade diese geben konnte, ohne dafür festgenommen zu werden. Aus diesem Grund wand Blaine sich den Sicherheitskräften zu. Fakt war, dass das Reden und Erklären für gewöhnlich nicht seine Stärke waren und er dies gerne Bru-Th überließ – der allerdings gerade mit Hade beschäftigt war. Dies verkomplizierte die Sache, denn ganz weghören wollte Blaine da nicht.


„Meister Jedi, was geht hier vor sich?“


meldete sich ein uniformierter Sephi zu Wort. Blaine vermutete, dass es sich um einen hochrangigen Angehörigen der Sicherheitsgarde handelte.
Nun, offensichtlich lag auf der Hand, dass es zu Auseinandersetzungen und Waffengewalt gekommen war. Der Grund für diese lag auch relativ nahe, denn immerhin war nicht davon auszugehen, dass das Gift-Attentat auf die Jedi die erste und letzte Aktion eines potenziellen Meuchelmörders bleiben würde.


„Meister Agoch und euer Sicherheitschef wurden von einer Sephi attackiert – vielleicht die Person, die vorhin versucht hat uns zu vergiften und somit die, die wir suchen“,

setzte Blaine an,

„Wir haben alles unter Kontrolle. Im Moment…“

‚brauchen wir euch nicht?’ So ähnlich.

„… ist Euer Eingreifen nicht nötig.“


Blaine warf Kruluk einen knappen Blick zu. Der Quarren schien die Situation ebenso skeptisch im Auge zu behalten, wie er selbst – vermutlich aber aus anderen Gründen. Wie sollte er Hade zuordnen können? Sie musste ihm suspekt erscheinen. Das Wortgefecht mit Bru-Th trug sicher nicht gerade dazu bei, seine Meinung zu ändern.

Ebenso skeptisch blieb die Haltung des Sicherheitspersonals - insbesondere des nun Befehlsgewalt tragenden bisherigen Stellvertreters La'Sephs. Obgleich die Situation tatsächlich nicht den Anschein nach Handlungsbedarf seitens der Garde weckte, ließ sie auch kein schlichtes Abrücken zu. Zwar mochte es sich um eine Angelegenheit der Jedi handeln. Allerdings spielte sich diese nicht nur auf Thustra und somit dem Terrain der Sephi ab, sondern in der herrschaftlichen Residenz selbst.


„Wer ist diese Frau?“

sprach der Vize-Chef der Sicherheitsabteilung, welcher Blaine gerade gegenüber stand, eben genau diesen skurrilen Punkt der Szenerie an.

„Das ist…!“


Hade Kasra, eine Kopfgeldjägerin und unsere – zumindest meine – alte Freundin, die ich aber lange nicht gesehen habe und daher auch nicht versprechen könnte…’ Schlecht. Soviel also dazu.

„Lady Shereen von Alderaan. Sie steht auf der Gästeliste.“

Blaines Mine entgleiste, als die plötzliche Antwort aus den hinteren Reihen der Sephi die seine unterbrach – wahrscheinlich zum Wohle der Halbubesin. Obwohl der Zabrak den ungebetenen Sprecher nicht einzuordnen vermochte, war er – als einer der Hauptorganisateure der Feierlichkeiten – dem Sicherheitspersonal sehr wohl ein Begriff und die Frage somit geklärt. Blaine musste zugeben, dass dies einerseits beeindruckend war, andererseits aber auch neue Zweifel aufkeimen ließ und seine Skepsis verstärkte. Wieder andererseits war kaum zu erwarten, dass Hade sich mit ihrem richtigen Namen hier blicken ließ. Blaine wusste um ihren Beruf. Aber sie würde doch nie… Oder doch?
Es wurde Zeit für Antworten!

Der Zabrak bezweifelte, dass sich das Sicherheitspersonal ohne Grund wegschicken ließ. Allerdings war dies auch nicht nötig, denn auch ohne seinen Hinweis befand man es für wichtig, sowohl die Sephi als auch den leblosen La’Seph vom Gang zu schaffen, was die Reihen des Sicherheitspersonals zumindest lichtete oder anderweitig beschäftigte.


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Na gut, es war zu erwarten gewesen, dass ein gestandener Jedi-Ritter wie Bru-Th Agoch sich an der vorsätzlichen Tötung eines Lebewesens stören würde. Vor allem eines, das wichtige Informationen mit ins Grab nahm. Denn in dieser Hinsicht konnte der Corellianer ihr sagen, was er wollte; Dass die Jedi das Töten penibel vermieden, stimmte allerhöchstens, wenn es ihnen in irgendeiner Form in den Kram passte, und sei es, um ihrer Ideologie zu folgen. Denn was Bru-Th selbst auf Ryloth mit einer ganzen Abteilung Sturmtruppensoldaten angerichtet hatte, konnte ganz und gar nicht dem Grundsatz entsprechen, den er hier so pseudo-überzeugt als Schild für sein Misstrauen gebrauchte. Und genau das würde sie ihm jetzt sagen!

.... Oder auch nicht. Der altbekannte Jedi reizte ihren Geduldsfaden bis zum Letzten aus. Nerven, die bis zum Zerreißen gespannt waren, da Hade keine Unterstützung erwartete, wenn sie ein mehr oder minder umfassendes Geständnis ablegte. Es entsprach nicht der (offensichtlich dehnbaren) Ideologie der Jedi, eine Kopfgeldjägerin in Schutz zu nehmen - und es schien Bru-Th Agoch nicht zu entsprechen, jemandem sein Vertrauen zu schenken, von dem er wusste, dass er auf der anderen Seite des Gesetzes stand.
Nein, der Mensch würde sie ausliefern, daran bestand für Hade kein Zweifel. Und seine imaginierte Überzeugung, richtig zu handeln, und seine implizierte Enttäuschung über ihren Werdegang, machten sie krank.
Es hätte eine sichere Seite für sie gegeben. Eine verdammt sichere! Statt dessen riskierte sie jetzt schon zum zweiten Mal Kopf und Kragen für die Undankbarkeit des selben Jedi, nur, weil sie mit seinem Pardawan-Schüler - und eigentlich auch ihm.. - in einem freundschaftlichen Verhältnis stand. Vermaledeite Loyalität…

Es half nichts, sich noch länger mit Bru-Th zu streiten. Wie immer saß er am längeren Hebel. Wie immer war es seine verdammte, verblendete Jedi-Starrsinnigkeit, an der sie sich hochschaukelte wie ein Kind, das mit einem strengen Erziehungsberechtigten stritt - auf einen solchen hatte Hade, seit ihres neuten Lebensjahres, verzichten müssen und auch davor war sie schon ein ungezügelter Freigeist gewesen, dessen Starrsinnigkeit, ja, sie gab es ja zu, sich mit der eines Bru-Th Agochs durchaus messen konnte.
Das Resultat war ein Machtkampf, den sie nicht gewinnen konnte, denn sie befand sich als Verbrecherin auf legalem Boden, umzingelt von Polizisten und Jedi. Ein Machtkampf, dessen Intensität sie mitnichten vorhergesehen hatte und der sie nicht nur um den Verstand bringen, sondern ihr auch das Leben oder die Freiheit kosten konnte. Wovon zweiteres die eindeutig schlimmere Variante war!
Nun hatte sie sich allerdings schon in diese Situation gebracht und wusste, dass sie es ein zweites Mal wieder genauso machen würde. Und bevor sie sich mit ihrem Trotz den letzten Tropfen Sympathie verspielte, der ihr ein kleines Zugeständnis einbringen konnte, entschied sie, in den sauren Apfel zu beißen und ihre bitteren Worte des Protestes herunterzuschlucken und statt dessen auf jeden Wunsch des Jedi-Ritters einzugehen.

Die Augen verdrehend, denn so ganz sang- und klanglos wollte ihre Wut nicht verrauchen, wandte sie sich gänzlich von der Szenerie ab, die sich ihr außer Bru-Th bot, und versuchte, zumindest etwas Privatsphäre zwischen ihnen aufzubauen, ohne, dass es zu sehr auffiel. Ihre Worte waren absolut nicht für die Palastgarde gedacht und was nun folgen würde, konnte mit unmissverständlich hoher Wahrscheinlichkeit zu ihrer Festnahme führen. Blieb nur zu hoffen, dass sie so gut
versichert war, wie sie zu sein glaubte.

”Also gut. Hier!”, ließ sich Hade nickend darauf ein und dämpfte ihre Stimme, ”Aber lass dich gewarnt sein: Es könnte dir hinterher leid tun!”

Wenn erst einmal ausgesprochen war, was sie zu sagen hatte, war für sie alles aus. Was zählte dann noch, was sie nicht getan hatte? Es würde nur noch zählen was sie war und was sie getan hatte! Doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Die Jedi sollten erfahren, was es zu erfahren gab. Wenn es für sie schon so enden sollte, dann sollte es wenigstens nicht umsonst gewesen sein!

”Der Biokonz-”

Das Fallen ihres falschen Namens lenkte ihre Aufmerksamkeit ein weiteres Mal auf die Szenerie um Blaine, den Quarren und die Wachposten, als hätte es sich dabei um ihren richtigen gehandelt.
Vielleicht bot sich ihr hier doch noch eine letzte Möglichkeit, den Hals aus der Schlinge zu ziehen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering war, war es das Los des Verzweifelten, es zu versuchen. Und wenn Bru-Th keine Einwände brachte oder ihr sogar zustimmte… auch wenn es zugegebenermaßen gerade lächerlich war, sich auf den Jedi zu verlassen…


”Vielen Dank für Eure Besorgnis.”, nickte sie den Herren Sephi, die sich über sie unterhalten hatten, mit vornehmer Freundlichkeit zu, die sie sich für Anlässe wie diese Gala antrainieren hatte lassen, “Die Herren Jedi und ich sind alte Freunde.”, behauptete sie und legte den Fächer in die andere Hand, während sie ein ruhiges, freundliches Lächeln aufsetzte ”Wir haben etwas unter acht Augen zu bereden, wenn Ihr erlaubt…”

Auf diese Worte folgte eine auffordernde Verbeugung. Sobald die Wachen fort wären, stand einem Gespräch nichts mehr im Wege. Und Zenex musste sich eventuell ‘nur’ noch darum kümmern, sie aus den Fängen zweier Jedi zu reißen…

[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Gang] – Bru-Th, Blaine Oaton, Kruluk, Hade Kasra und ein paar NPCs, die sich jetzt hoffentlich verp***en ^^
 
Thustra - Hochplateau - Sitz des Regenten - Gang - Bru-Th - Blaine - Hade - Kruluk - 4 gepanzerte Sephi


Dass die schwer gepanzerten Sicherheitsleute nicht auf ewig in ihrer defensiven Erstarrung verharren würden, damit hatte Bru-Th gerechnet. Die Gedanken und Emotionen der Sephi wären für den Jedi Meister so einfach zu lesen gewesen, wie ein aufgeschlagenes Buch, doch tat er dies nicht, da er einen natürlichen Respekt vor allem Lebendigen hatte. In diesem Fall genügte es, ihre Gedanken nur zu streifen und zu wissen, wann sich ihre emotionale Grundhaltung - ein Zeichen für eine Entscheidung - änderte.

Blaine reagierte umgehend und mit der Umsichtigkeit eines Jedi, als er den vier Angehörigen von Ragoun La'Sephs Palasttruppe die Situation in knappen Worten schilderte. Einen Moment hielt auch Bru-Th inne, als der Sephi-Gardist, der nun offenbar den Mut gefasst hatte das Kommando zu übernehmen, nach der Identität von Hade Kasra fragte. Da fast alle Anwesenden das Gespräch mehr oder minder aufmerksam verfolgten, entstand eine gewisse Spannung, die fast greifbar gewesen wäre, hätte nicht einer der Gardisten die Situation schnell und unbeirrbar zugunsten der jungen Halbubesin entschieden, indem er auf ihre Verkleidung hereinfiel.

Ein leichtes Schmunzeln huschte über das Gesicht des Jedi Meisters, denn die Originalität einer Hade Kasra hatte er offenbar unterschätzt. Sie musste wirklich gut sein in dem, was sie tat, dachte Bru-Th augenblicklich, da sie sich sonst kaum dem Risiko ausgesetzt hätte, sich als Mitglied des alderanischen Hofes auszugeben. Wenig später endeckte er für sich jedoch die eigentliche Logik hinter dieser Maskerade, denn weniger als ein Mitglied irgendeiner royalen Dynastie - und sei es ein unbedeutendes - hätte wohl kaum Zutritt zu dieser erlauchten Gesellschaft bekommen. Dafür lebten die Sephi zu abgeschieden und waren zu misstrauisch gegenüber Fremden ohne Reputation. Die imperiale Grenze war schließlich sehr nahe.

Nachdem die royalen Gardisten ihr Interesse notgedrungen etwas gedrosselt hatten, richtete Bru-Th sein Augenmerk wieder auf die schöne Halbubesin vor ihm. Die Wut in ihren Augen war offensichtlich, selbst für einen Nicht-Jedi. Doch sie schluckte ihn hinunter, was für Bru-Th jedoch kein Grund war, sein Misstrauen fallen zu lassen:


"Freunde?",

fragte er mit betont gedämpfter Stimme und deutete gleichzeitig mit einer Hand in die Richtung, die sie von den schwer gepanzerten Gardisten wegbringen würde. Hade wollte reden, also sollte sie dazu Gelegenheit bekommen, auch wenn er von seiner Ankündigung, die Angelegenheit hier und jetzt zu klären, würde absehen müssen. Während sie alle sich langsam in Bewegung setzten und einen der riesigen Balkone ansteuerten, der zu dieser Uhrzeit das ganze Panorama des Hochgebirges auf prachtvolle Weise zur Geltung brachte, fügte er seiner Bemerkung hinzu:

"Als Freund müsste ich dir vertrauen können, sollte es vermutlich sogar."

Bru-Ths Stimme klang irgendwie nachdenklicher, jetzt, ... nachdem die Anspannung langsam nachließ und sie ein wenig mehr unter sich waren.

"Aber kann ich dir vertrauen? ... Die alte Frage, nicht wahr?"

Nun lächelte er ein zweites Mal, doch wich auch diese emotionale Regung schnell wieder der unerbittlichen Logik, die Bru-Th förmlich dazu zwang, die entscheidende Frage zu stellen.

"Kannst du mir sagen, dass du mit all dem hier nichts zutun hast? ... Kannst du das?",

fragte er schließlich, legte den Kopf ein wenig schief und sah die junge Kopfgeldjägerin nicht unbefangen, aber doch mit der Neutralität, die ihr zustand, an, während Kruluk hinter ihnen vorsichtig die großen Türen schloss, die den Balkon mit dem Gang verbanden. Frisch war es hier draußen, dies bemerkte Bru-Th selbst durch seinen schweren, braunen Mantel hindurch. Er bot ihn Hade an, die versuchte nicht zu frieren, was ihr angesichts der kalt-klaren Bergluft nicht gelingen wollte.


Thustra - Hochplateau - Sitz des Regenten - großer Balkon vor beeindruckendem Panorama - Bru-Th - Blaine - Hade - Kruluk
 
[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Balkon] – Bru-Th, Hade, Kruluk, Blaine

Blaine folgte Hade und Bru-Th nach draußen auf den Balkon, als diese sich dorthin zurück zogen. Etwas an ihrer Umgangsweise miteinander missfiel ihm zunehmend. Bislang vermochte er jedoch nur unterbewusst auszumachen, was das war. Obwohl beide ein Stück gemeinsame Vergangenheit teilten (welches, zugegeben, keine lange Zeitspanne umfasste, dafür aber eine umso rasantere), verhielten sie sich nicht wie zwei einiger maßen vertraute Leute, die sich bis zu einem gewissen Grad aufeinander verließen.
Als Bru-Th es aussprach, wurde selbst Blaine klar, dass zumindest sein Meister seine eigene Haltung gegenüber Hade nicht teilte.

Im allerersten Moment, während der Zabrak Bru-Th zuhörte, wollte er diesem ins Wort fallen und sich beschweren, das Misstrauen anprangern und ihn fragen, weshalb er Hade nicht erst einmal erklären lassen konnte, ehe er ihr mit seinen Vorwürfen nahe rückte. Doch Blaine zögerte. Aus einem Grund, welcher ihm in seinen nun zahlreichen Reisen mit dem Jedi-Meister immer wieder bewusst geworden war: Bru-Th besaß nicht nur die Fähigkeit, viele Leute richtig einzuschätzen, sondern auch ihre verborgenen Absichten zu durchschauen. Dass Hade, alleine aufgrund ihres Berufes, Geheimnisse hegte, war Blaine klar. Dennoch wollte er ihr eine Chance geben. Sein Meister sah dies allem Anschein nach genauso – obgleich viel kritischer.

Während der Zabrak seinen Gedanken um die junge Halbubesin nachging, spürte er das Aufkeimen eines unguten, üblen Gefühls in der Magengegend – seinerseits häufig als seltsame, schmerzlose Bauchschmerzen gedeutet, zumindest dann, wenn Blaine sich seiner selbst nicht im Klaren war.


Wir sind Freunde, Hade. Und ich…“

Blaine zögerte. Wenn die Kopfgeldjägerin nun doch auf eine Art in diese Sache verwickelt war, die er ihr nicht verzeihen konnte…


„… will dir vertrauen.“

Umso zögernder erfolgte das Beenden des Satzes. Blaines Miene blieb ungerührt, wie die eines Jedi und Iridorianers auf sachlicher Ebene gleicher Maßen, doch innerlich brodelte es.
Bezeichnend für Bru-Ths Skepsis war, dass er nicht einmal um Hades ‚illegal angehauchten’ Beruf wusste, Blaine hingegen schon. Dass genug Credits tatsächlich ein Argument waren, Freunde zu töten? Diese Möglichkeit war für ihn schwer vorstellbar, doch Blaine wusste, dass sie allzu häufig praktiziert wurde. Dennoch hielt ihn etwas davon ab, glauben zu wollen – zu können - dass Hade ebenfalls zu dieser Sorte zählte.

Dass sie ihre Credits wahrscheinlich größtenteils mit illegalen Dingen verdiente, wusste Blaine und er akzeptierte es. Hade zählte sicherlich nicht zu den ‚Bösen’, hatte sie zumindest nicht. Doch, und das musste er vor sich selbst zugeben, lag die Zeit auf Ossus nun schon sehr lange zurück – und Leute änderten sich, ob nun notgedrungen oder aus freien Stücken.

Für Blaine war es leicht, aufrichtige, ehrliche Freundschaften zu schließen. Allerdings lag dies größtenteils daran, dass es sich bei diesen fast ausschließlich um andere Iridorianer oder Jedi handelte. Bru-Th und er waren viel unterwegs gewesen, nie lange an einem Ort und dies schloss enge Verbindungen nun einmal aus. Mit Hade allerdings hatte er einige Zeit gemeinsam auf Ossus verbracht. Und Ryloth – obgleich eine Flucht.
Nun hatten sie beide damals am Anfang ihrer ‚Karriere’ gestanden…


[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Balkon] – Bru-Th, Hade, Kruluk, Blaine
 
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[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Balkon] – Bru-Th, Hade, Kruluk, Blaine

Die Stimmung war schlagartig dahin, als die Dame, die sich jetzt mit seinen beiden Freunden absetzte, ihn anblaffte und eher das Verhalten eines kleinen, törichten Mädchens an den Tag legte. Entweder wusste sie nicht, was sie von dem Quarren zu halten hatte, oder seine Tarnung war perfekt, was er eigentlich ausschliessen konnte, oder vielleicht beides. Irgendwie war diese Hofschranze ihm unheimlich, der Quarren konnte nicht sagen warum. Und diese seltsame Vertrautheit zwischen dem Grüppchen gefiel ihm ganz und gar nicht. In der Tat schienen sich die drei zu erkennen, und Kruluk war für einen Augenblick sprachlos, als sie sich in der Nische zurückzogen, auf einen Balkon hin. Vermutlich war es eh das Beste, einfach zu schweigen und den Jedi zu zuhören, zumal er selber völlig ratlos war und ihn die Gesamtsituation überforderte. Schliesslich wusste er nicht mal viel über die beiden Jedi, ausser daß sie drei seit kurzer Zeit feste Freunde geworden waren. Doch Zeit, die vergangenen Tagen aufzuarbeiten, hatte er hier sicherlich nicht. Er wollte noch dringend Bru etwas zeigen, doch das Gespräch vermochte er nicht zu unterbrechen. Stattdessen folgte er dem Grüppchen nach draussen, liess sich dann dort von dem Zeloten eine weitere Antidot- Spritze verabreichen.


[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Balkon] – Bru-Th, Hade, Kruluk, Blaine
 
[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Gang] – Bru-Th, Blaine Oaton, Kruluk, Hade Kasra

Ein Gefühl der Erleichterung und des kleinen Triumphes breitete sich in Hade aus, als sie sich, gemeinsam mit Bru-Th Agoch, Blaine und Kruluk, nach draußen begab, wo sie ungestört sein würden. Zwar war die Angelegenheit noch lange nicht geklärt und die innerliche Anspannung der halbubesischen Kopfgeldjägerin blieb bestehen. Doch hatte sie ihren Willen gekriegt, der für sie momentan von existentieller Bedeutung war: Sie musste keine geständnisartige Erklärung vor Vertretern der Exekutive abgeben, um die Herren Jedi vom Grund ihres Hierseins zu unterrichten. Und auch das Thema schwang in abgeschwächte Gefilde um, was eine Änderung in der Stimmung und Grundhaltung ihr gegenüber nach sich zog.
Teils lag es sicher an der positiv verlaufenden Situationsänderung, dass sie zunehmend versöhnlich und milde gestimmt war, teils an ihrer empathischen Veranlagung, die sie auf Stimmungsumschwünge sensibilisierte. Auf jeden Fall beruhigte sich auch die Miene Hade Kasras und passte sich der vertraulichen Lage an, die vom Ambiente der plötzlichen, nächtlichen Stille, der klaren, kalten Gebirgsluft und der friedvollen Umgebung auf fast ironisch romantische Weise unterstützt wurde.

Ein bedauernder Blick folgte seitens der Kopfgeldjägerin auf die Frage des Jedis hin. Ob sie ihm versichern konnte, dass sie mit alldem nichts zu tun hatte? Ehe sie antwortete, warf sie Blaine eine fast entschuldigendes Lächeln zu. Sie würde sie beide enttäuschen müssen. Hade schüttelte den Kopf.


”Nein, das kann ich nicht.”, bestätigte sie den anfänglichen Verdacht des Jedi-Ritters Bru-Th unbeirrt. Ihr Entschluss für ihr weiteres Vorgehen stand fest, “Genau genommen stecke ich da ziemlich tief drin.”

”Die Meldung, die mich vor einigen Tagen nach Thustra rief, war eine ziemlich kurze. Es handelte sich um eine verschlüsselte Botschaft, die nur soweit durchblicken ließ, dass ich wohl zwei Jedi und deren Begleitung aus dem Weg räumen sollte.”

Hade zog den Mantel, den Bru-Th ihr um die Schultern gelegt hatte, in der entstehenden Pause enger um sich.

”Dass es sich dabei ausgerechnet um euch beide handeln würde, wusste ich damals noch nicht!”, kommentierte sie energisch die verdutzten Gesichter und fuhr schnell fort, ”Als ich das erfuhr, hat sich meine Vorgehensweise geändert! Andernfalls hätte das Gift euch effizienter getroffen.”

Das wäre er gewesen, der sichere Weg! Hätte sie die beiden Jedi und Kruluk einfach abserviert, könnte sie jetzt bereits die vollen 40.000 Credits für die erfolgreiche Ausführung des Auftrags einstecken und sich auf dem Weg zurück zum Wheel befinden. Statt dessen riskierte sie ihre eigene Festnahme und gab sich mit den 17.000 Credits im Vorraus zufrieden.

”Es hätte funktioniert!”, gab sie zu bedenken, “Ihr habt den Betablocker nicht bemerkt, ihr hättet das… pff… Kaliumcyanid auch nicht bemerkt.”

Es wäre der Kopfgeldjägerin möglich gewesen, ihren Auftrag erfolgreich auszuführen. Was sie daran gehindert hatte, war nicht etwa schiere Inkompetenz in Sachen Giftmischerei gewesen. Mit Zyankali konnten man nicht viel falsch machen: schon 140mg wirkten in aller Regel sofort tödlich.
Ein Grinsen bildete sich auf den Lippen der zierlichen Frau im goldenen Cocktailkleid, als sie mit ihrer Erzählung fortfuhr.


”Da ich aber nun wusste, dass es sich um euch handelte, seit ich eine persönliche Unterredung hatte, habe ich mich ein bisschen über meinen Auftraggeber schlau gemacht.”

Der Konzernchef hatte natürlich versucht, unerkannt zu bleiben. Ein Unterfangen, das Hade in aller Regel akzeptiert hätte, wäre in ihr nicht schon in Anwesenheit der lächerlich vermummten Gestalt im Hinterzimmer dieser verrauchten Bar in der nahe gelegenen Stadt der Plan gereift, ihn zu verraten. Irgendwie mussten die Credits schließlich wieder reinkommen, die die selbstsabotierte Hinrichtung ihr an Verlust bescherte.

”Vielleicht kann ich euch die ein oder andere Frage sogar besser beantworten, als es die Sephi gekonnt hätte.”, meinte die Kopfgeldjägerin mit bewusst verächtlichem Unterton. Diese Attentäterin hatte nichts mit ihr zu tun gehabt; anscheinend war sie nicht die Einzige gewesen, die mit der Aufgabe betraut worden war, die beiden Jedi und den Quarren auszuschalten.

”Das heißt sofern mir zugesichert wird, dass ich diesen Ort unbehelligt wieder verlassen kann. Außerdem darf ich darauf hinweisen, dass guter Rat teuer ist.”

Hade Kasra hatte Verluste gemacht, indem sie sich von ihren freundschaftlichen Gefühlen hatte leiten lassen. Freundschaftliche Gefühle, die ausreichten, um einen fremden Geldgeber ans Messer zu liefern, nicht aber, um selbiges auch gänzlich unentgeltlich zu tun.
Die Kopfgeldjägerin begegnete dem Blick des Jedi-Ritters ruhig. In dieser Hinsicht hatte sich das Mädchen nicht gemacht, nein, da irrte Bru-Th. In dieser Hinsicht war es sich treu geblieben.

Nach wie vor hatten die Jedi die Möglichkeit, sie der Justiz auszuliefern. Hade war bei weitem nicht naiv genug, sich unentbehrlich zu machen und dann zu erwarten, dass man sie einfach so gewähren ließ. Dass sie sich nach draußen verzogen hatten, kam allerdings auch ihrer Forderung zugute. Kaum merklich hatte sie sich dem Rand des Balkons ein wenig genähert. Noch hatte sie einen Trumph in der Hand, den sie ausspielen würde, sollte sie abermals auf schiere Undankbarkeit stoßen und sich im nächsten Moment mit Zwang konfrontiert sehen.


[Thustra | Hochplateau | Sitz des Regenten | Gang] – Bru-Th, Blaine Oaton, Kruluk, Hade Kasra
 
*** Com-Nachricht an Bru'Th Agoch ***

Hallo Bru'Th,

seit unserem letzten Gespräch ist einige Zeit vergangen und ich hoffe, dass es dir und Blaine gut geht. Wie weit ist er inzwischen? Ich würde dir gerne jemanden schicken, der deine Führung und Lehren gebrauchen kann. Es handelt sich um einen jungen Mann, einen Kiffar, mit dem Namen Derryn Vos und ich denke, dass er ein großes Talent mit sich bringt. Ich hätte gerne, dass du ihn ausbildest. Lass mich bitte so schnell wie möglich wissen, wo genau du dich aufhälst und wohin ich Derryn schicken soll. Er wird sich dann in Kürze auf den Weg machen.

Mit den wärmsten Grüßen
Chesara​
 
Thustra - Hochplateau - Sitz des Regenten - großer Balkon vor beeindruckendem Panorama - Bru-Th - Blaine - Hade - Kruluk


Wer stand da bloß vor ihm, dachte der blondhaarige Corellianer bereits seit dem Moment, wo Hade begonnen hatte den verschleierten Vorhang der Ungewissheit, der die ganze Situation hier zu überschatten schien, ein wenig zu lüften. Die Antwort auf die sich selbst gestellte Frage war nüchtern betrachtet relativ einfach: Sie war eine Kopfgeldjägerin. Eine Kopfgeldjägerin, die einen Auftrag angenommen hatte, der sie nach Thustra geführt hatte und dessen Ziel in der Eliminierung zweier Jedi bestand. "Nein, vielleicht hatte sie sich wirklich nicht verändert, sondern war schon immer so", musste sich der hochgewachsene Jedi eingestehen, wie er die Kopfgeldjägerin so vor sich stehen sah, in einem dem Anlass angemessenen Kleid und einem eilig darübergeworfenen Mantel, ... seinem Mantel.

Warum hatte er dies nicht erkannt, fragte Bru-Th sich zwangsläufig und klemmte unbewusst seine Hände hinter den schweren Mehrzweckgurt, an dem auch sein defektes Lichtschwert lustlos baumelte. Dies verlieh dem Auftreten des Jedi Meisters irgendwie einen trotzigen Ausdruck, doch fühlte er sich im Moment mehr wie ein naiver Junge, der mit seinen Ansichten an der bitteren Realität zu scheitern drohte. Sein Gefühl hatte Bru-Th in dieser Hinsicht nicht belogen, dies wusste er und spiegelte sich auch in seiner extrem kritischen Haltung gegenüber Hade wieder, doch hatte er einfach gehofft, dass sie beide - trotz ihrer gänzlich unterschiedlichen Ansichten und Lebenswege - eine gemeinsame Basis finden könnten, um die Position des Anderen nicht gänzlich ablehnen zu müssen.

Bru-Th konnte Hades Situation nachvollziehen, zumindest ein Stück weit, und insofern es der Wahrheit entsprach, was sie auf Ossus von sich preisgegeben hatte. Das eigentliche Dilemma bestand für den Jedi Meister jedoch in dem Umstand, dass er sich nicht von persönlichen Gefühlen in dieser Hinsicht, d.h. in Bezug auf Hade, in seinem Urteilsvermögen einschränken lassen durfte. Er war hier nicht als ... Freund, der darum bemüht war, eine Meinungsverschiedenheit auszubügeln, ebenso wie Hade nicht hier war, um Blaine und ihm einen Freunschaftsbesuch abzustatten. Er war hier als Jedi Meister im Auftrag des Rates und wie man die Situation auch drehte und wendete, aus professioneller Sicht stand vor ihm eine weitere Attentäterin, die zwischen ihm und seinem Auftrag stand. Gefühle, dies wusste der noch junge Jedi Meister, waren in solchen Situationen kein guter Ratgeber. Wo Gefühle aufkamen, waren starke Emotionen und Leidenschaft nicht fern, ... ein Weg, der über Umwege zur dunklen Seite führte, dies wurde bereits den Padawanen so früh wie möglich eingebläut. Bru-Th widerstrebte der Gedanke, die Situation nüchtern zu betrachten, ja, er mochte die Halbubesin sogar ein wenig und war ihr auch immer noch zu Dank verpflichtet in Bezug auf ihre missliche Lage damals auf Ryloth. Doch schwerer wog die Verantwortung, ... die Verantwortung, die ihm der Rat übertragen hatte, als er ihn bat, dem Gerücht nachzugehen, dass ein imperialer Moff unter noch ungenannten Bedingungen bereit war die Seite in diesem endlosen Krieg zu wechseln. Zumindest für die Bewohner von Thustra und Obroa-Skaii würde dies den Krieg beenden, auch wenn einige Mächtige diese Chance nicht erkennen wollten oder sich davor fürchteten. Bru-Ths Entscheidung war jedoch gefallen. Unter den gegebenen Umständen und wahrscheinlich auch für die Zukunft, konnte er der Kopfgeldjägerin nicht vertrauen. Den Luxus, ... die Gefahr konnte er sich nicht leisten.


"Fragen habe ich einige",

begann Bru-Th schließlich und fand als erster nach Hades Offenbarung die Stimme wieder. Er schluckte die restlichen Zweifel, die ihn von seinem Vorhaben noch drohten abzulenken, runter und sah dabei zu seinem ehemaligen Padawan herüber. Blaine war mit Hade befreundet, da brauchte man nicht über die Gabe der Weitsicht zu verfügen, um dies zu erkennen. Die unterdrückte Freude, der informelle Tonfall, die echte Überraschung, ... dies alles waren klare Indizien und Bru-Th konnte es dem Zabrak kaum verübeln. Die Zeit der Ausbildung war stets eine harte Zeit und die wenigen Freundschaften, die man überhaupt im Stande war zu schließen, hielten viele Jedi hoch. Bru-Th hoffte nur, dass Blaine sich ebenso gut seiner Pflicht gegenüber dem Orden und der ganzen Galaxis bewusst war.

"Die wichtigste wäre wohl, wo sich dein ... Auftraggeber aufhält. Mir scheint doch, dass die Person auch etwas mit dem Verschwinden von Senator Dekluun zutun hat",

mutmaßte er ganz offen, zog dabei die Hände wieder hinter dem Gürtel hervor und straffte seine Tunika. Es war Zeit tätig zu werden. Was Hades freien Abgang und ihre Entlohnung anging, hatte Bru-Th eine andere Ansicht, die er der jungen Kopfgeldjägerin auch nicht lange vorzuenthalten gedachte:

"Und jetzt wirst du uns zu dieser Person führen! Danach trennen sich unsere Wege und das sollte dir Lohn genug sein, junge Kopfgeldjägerin. ... Oder sollen wir die Palastgarde fragen, welche Meinung sie in Bezug auf Attentäter vertritt?"

Freier Abgang für eine Killerin, dies war mehr als er hätte Hade als Jedi zugestehen dürfen. Wenn sie ihnen jedoch half, so konnte er zumindest darin eine Art Wiedergutmachung entdecken, auch wenn Bru-Th Hade dazu notfalls zwingen würde. In der Position zu verhandeln war sie jedenfalls nicht, dies machte der Jedi Meister ihr durch den schneidenden Nachklang seiner Worte deutlich.


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Als Hade zugab, nicht nichts mit den Ereignissen auf Thustra zutun zu haben, war Blaine nicht sonderlich überrascht – fühlte sich eher bestätigt – und blieb dem entsprechend ruhig. Auch die Nachricht über den Auftrag, zwei Jedi zu töten, verlangte Blaines Beherrschung nicht allzu viel ab. Zwar befürwortete er dies ganz und gar nicht, doch wusste er um Hades Beruf bescheid und dieser brachte solche Aktionen nun einmal mit sich. Dass es auch Jedi treffen konnte war klar, obgleich nicht gut. Natürlich stand auch fest, zumindest für den Iridorianer, dass Hades Vorgehensweise sich geändert hatte als sie die Identitäten der beiden Jedi erfahren hatte.

Was Hade allerdings unter dieser Änderung verstand, traf absolut nicht Blaines Vorstellungen. Anstatt ihr Vorhaben abzubrechen, hatte sie lediglich ein anderes Mittel benutzt! Aber… sie hatte etwas benutzt! Das konnte sie doch nicht einfach so machen!
Blaine zwang sich, ruhig zu bleiben und, entgegen seines inneren Verlangens, Hade nicht anzuspringen, sich in ihre Schultern zu krallen und zur Rechenschaft zu ziehen – sondern er ließ sie weiter sprechen.

Blaine konnte seine Verwirrung nicht leugnen. Dass Hade ihn und Kruluk, Bru-Th nicht getötet hatte, obwohl sie dazu in der Lage gewesen wäre, war ärgerlich zugeben zu müssen (immerhin war Hade nicht einmal machtbegabt und musste mit dem entsprechend eingeschränkten Sinnen leben), aber dennoch wahr. Wenn sie es gewollt hätte, dann wäre es ihr also möglich gewesen. Allein diese Tatsache beschwor Blaines Beherrschung kontinuierlich, noch nicht klein bei zu geben.

Dem Iridorianer war bewusst, was Emotionen mit dem Urteilsvermögen anzurichten vermochten. Etwas von einem neutralen Standpunkt aus zu betrachten, war schwieriger als es sich anhörte. In aller Regel gelang Blaine dies, doch in aller Regel handelte es sich auch nicht um Freunde, die als Kopfgeldjäger ihre Credits verdienten. Zumindest wollte Blaine den Gedanken nicht schlicht fallen lassen, Hade als solche anzusehen. Womit hatte er gerechnet, damals auf Ossus, als sie ihm von ihren Vorhaben erzählte?
Genau genommen, musste Blaine zugeben, mit gar nichts. Als momentbezogenes Wesen hatte er er zuerst einmal beschlossen, dass er damit leben können würde, und die Sache dann fallen gelassen. Zu seiner Verteidigung – primär vor sich selbst – musste er allerdings aufbringen, dass es damals einschneidende Veränderungen in seinem Leben gegeben hatte.


„Ich bin auch dafür, dass du uns begleitest,“

stimmte Blaine seinem ehemaligen Meister zu.
Einerseits, weil Bru-Th sicherlich abermals recht damit behalten sollte, dass die Ereignisse dicht ineinander verwoben waren. Auch der Iridorianer ging davon aus, dass der, der ihnen Attentäter auf den Hals gehetzt hatte und ganz offensichtlich ihren Tod wünschte, mit dem Verschwinden des Senators in Verbindung gebracht werden konnte. Und wenn Hade diesen Jemand kannte, war es am Sinnvollsten (zumindest für ihn und Bru-Th), wenn sie die beiden Jedi und den Quarren dorthin führte.
Außerdem wollte Blaine die Frau (was denn auch sonst?!), die er als Freundin deklarierte, noch eine Weile an seiner Seite wissen und im Auge behalten, um herausfinden zu können, ob er sich wirklich grundlegend in ihr getäuscht hatte.


„Ich glaube nicht, dass wir die Palastgarde dazu brauchen. Je schneller wir die High Society verlassen, desto besser,“

fügte Blaine mit leisem Grollen hinzu, welches schlicht dem Umstand galt, dass ihm die Szenerie gänzlich missfiel.
Einen Moment lang fragte er sich, ob er Bru-Th gegenüber einmal erwähnt hatte, dass Hade Kopfgeldjägerin war. Allerdings war von ihr wenig die Rede gewesen. Bei ihren Ausführungen allerdings wurde der 'Beruf' offensichtlich.


„Wobei mir einfällt, dass du sicher nicht allein hier bist, oder? Wo hast du Zenex gelassen?“

Nicht, dass seine Abwesenheit negativ war.

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