Todesstrafe

nur aus reinem interesse,
hat irgendjmd der in diesem thread aktiven camus's betrachtungen zur todesstrafe gelesen?
Da ist was dran:
"der vorsätzlichste Mord, mit dem kein geplantes Verbrechen verglichen werden kann. Um einen Vergleich zu ziehen: Die Todesstrafe müßte einen Verbrecher bestrafen, der sein Opfer vorher genau über den Zeitpunkt seines Todes informieren würde und es von diesem Zeitpunkt an auf Gnade und Ungnade ausgeliefert wäre. Im gewöhnlichen Leben aber findet man eine solche Bestie nicht."
(Camus)


Der Text stand ürsprünglich mal in einer anarchistischen Zeitschrift:
"Schwarzer Faden" Nr. 67 (1/1999)
Da wundert mich die Überschrift eigentlich nicht mehr.
 
Wann soll Camus denn Anarchist bzw. Anaarchosyndikalist gewesen sein? Er war in jungen Jahren - wie viele junge Intelektuelle - Mitglied der kommunistischen Partei, aber meines Wissens nach niemals Anarchist.

C.

alles was vielleicht Argumente gegen die totalitäre Weltsicht unseres Herrn Jedihammer birgt ist anarchichtisch... oder zumindest verblendet und hat keine Ahnung ;)
Also wahrscheinlich sogar ich *rofl*
 
Opis Wahn
alles was vielleicht Argumente gegen die totalitäre Weltsicht unseres Herrn Jedihammer birgt ist anarchichtisch... oder zumindest verblendet und hat keine Ahnung
Also wahrscheinlich sogar ich *rofl*
du bist kein anarchist, du bist franzose und grufti mein langhaariger freund ;)

Jedihammer
Ich kenne Alber Camus natürlich dem Namen nach, und kenne oberflächlich seine Vita, aber da ich anarchistische und anarchosyndikalistische Autoren und deren "Werke" nicht lese, aber ich auch Dieses nicht gelesen.
zunächst mal halte ich es falsch jmd als anarchisten zu bezeichnen, wenn man seine vita nur oberflächlich kennt. davon abgesehen, kann ein anarchist keine nachvollziehbaren, guten gedanken haben? wenn es auch nur das einzige korn des blinden huhnes ist?

hast du dann der letzte tag eines verurteilten von victor hugo gelesen? (kenne seine vita überhaupt nicht, weiß also auch net, ob er zu dem von dir gemiedenem kreis gehört)

Pantau

"der vorsätzlichste Mord, mit dem kein geplantes Verbrechen verglichen werden kann. Um einen Vergleich zu ziehen: Die Todesstrafe müßte einen Verbrecher bestrafen, der sein Opfer vorher genau über den Zeitpunkt seines Todes informieren würde und es von diesem Zeitpunkt an auf Gnade und Ungnade ausgeliefert wäre. Im gewöhnlichen Leben aber findet man eine solche Bestie nicht."
(Camus)

einer der interessanten gedanken in diesem werk.

sehr interessant finde ich auch, den hinweis, dass die todesstrafe wenn überhaupt, was er bestreitet, dann öffentlich vollzogen werden muss
 
alles was vielleicht Argumente gegen die totalitäre Weltsicht unseres Herrn Jedihammer birgt ist anarchichtisch... oder zumindest verblendet und hat keine Ahnung ;)
Also wahrscheinlich sogar ich *rofl*

Das hat weniger mit der Weltsicht des Herrn Jedihammer zu tun, als mit der Tatsache,daß selbst die Anarchisten in als einen bezeichnen. Und ich denke, die sollten die ihren kennen.
Nicht jeder, der nicht meiner Meinung ist, ist in meinen Augen ein Anarchist.
Das können Dir einige hier bezeugen, die mich persönlich kennen.
Mit Crimson oder Janem Menari z.B. bin ich in Fragen der Weltsicht niemals einer Meinung.Trotzdem würde ich beide niemals als Anarchisten bezeichnen.
Also spare Dir solche billige Anschuldigungen.

@Tracer Cane

Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich Victor Hugo nie gelesen habe.
Ich wollte immer mal Les Misérables oder auch den Glöckner lesen, bin aber bisher noch nicht dazu gekommen.
Das ist eine Bildungslücke, ich weiß.
Aber ich komme irdebnwann dazu, ihn zu lesen.
 
Das hat weniger mit der Weltsicht des Herrn Jedihammer zu tun, als mit der Tatsache,daß selbst die Anarchisten in als einen bezeichnen. Und ich denke, die sollten die ihren kennen.
Die Tatsache, daß Anarchisten einen Denken als Anarchisten bezeichnen (um beispielsweise eine Beziehung seiner Werke zur anarchistischen und anarchosyndikalistischen Bewegung künstlich herzustellen) hat nichts mit der Tatsache zu tun, ob jener Denker tatsächlich als Anarchist zu bezeichnen ist.


@all
Auch eine interessante Seite:
CLINTON YOUNG - YOUNG MAN ON DEATH ROW
 
Gut, der Prozess als solcher bei einem Todesurteil mag teurer sein.
Aber es kann doch unmöglich teurer sein, jemanden kurz nach seiner Verurteilung zu executieren, als ihn noch 20 Jahre in Haft zu halten und dann zu executieren.

Vorallem vor dem Hintergrund, daß in den Süd-Staaten der USA vorallem Schwarze
sehr oft nach zwei,drei Tagen Prozess in den Todestrakt geschickt werden.

Im Vorfeld eines Prozesses muss auch erstmal ermittelt werden damit der Prozess überhaupt beginnen kann.

Hier noch mal ein paar Fakten:

Die Verbrechensraten seien seit Wiedereinführung der Todesstrafe in Virginia gestiegen.

Allein das Innocence Project hat in mehr als 200 Fällen die Unschuld vermeintlicher Straftäter nachgewiesen, darunter waren auch mehrere Todeskandidaten.

Quelle

Allerdings habe auch schon von einer Website der Gefängnisverwaltung von Huntsville/Texas gehört, welche die kostengünstige Hinrichtungsweise der Giftspritz anpreiste. Die Kosten sollen bei ca. 80 Dollar liegen.

Eine Hinrichtung per Guillotine ist wahrscheinlich noch billiger. Ausserdem stellen die Kosten, die da angepriesen werden, mit Sicherheit nur den Drogencocktail und andere Kleinigkeiten dar, wie z.b. die Henkersmahlzeit. Die Kosten, die im Vorfeld entstanden sind, fallen aus dieser Rechnung klar heraus und die 80 Dollar beziehen sich ausschließlich auf die Hinrichtung als solches aber nicht auf den kompletten Prozess von den Ermittlungen, über das Gerichtsverfahren, etc. Das ist lediglich ein verschwindend geringer Teilbetrag und sonst nichts.

cu, Spaceball
 
Spaceball schrieb:
Wieso liesst du nicht einfach den Thread. Da wurden bereits genügend Quellen gepostet.
Naja, ich les immer nur die ersten und letzten 5 Seiten, hat sich bewährt. :D Aber ich habe mir tatsächlich mal alles durchgelesen. Leider hab ich diese Quellen nicht gefunden. Allerdings is mir was aufgefallen, aber dazu unten später mehr...

Spaceball schrieb:
Wenn der Prozess billiger wird erhöht sich exponentiell die Anzahl der Unschuldigen die hingerichtet werden. Du hast ja kein Problem mit einem Unschuldigen pro zehn Hinrichtungen, vielleicht auch nicht mit 5 oder 6 Unschuldigen. Jedenfalls willst du das ja wenn du der festen Überzeugung bist das sich die Kosten senken lassen. Die lassen sich auch senken wenn man halt dann nicht mehr so genau feststellt obs wirklich der Täter war oder doch ein Unschuldiger.
Ich hätte sehr wohl wenn es 5 oder 6 von 10 Wären. Es ging mir um den Punkt das es nunmal leider auch einen Unschuldigen treffen könnte, kein Richter und auch keine Jury ist vollkommen und es mögen sich Umstände ergeben die zu einem solch tragischen Fehlurteil führen können.
Die Kostensenkung sollte auch keinesfalls zu einer Qualitätsverschlechterung führen, da es immerhin um ein Menschenleben geht. Die Fehlerquote muss sehr gering gehalten werden(das streben sollte die Null sein). Festgestellt werdem muss es aber immer, egal ob der nun eigesperrt oder getötet wird. Von mir aus kanns dann auch mehr kosten.

Spaceball schrieb:
Ich hab dich lediglich darauf hingewiesen das nicht jeder die selben Rachegelüste auslebt. Das es sich für dich erübrigt ist klar denn du gehst ja erstmal davon aus das jemand grundsätzlich für die Todesstrafe ist wenn er ein Familienmitglied verloren hat.
Gehe ich nicht. Das sollte lediglich zeigen das es eben auch Leute gibt die dafür sind, weshalb es kein argumentativer Punkt gegen die Todesstrafe ist. Kleiner Tipp - lass einfach die dummen Unterstellungen.

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Wie gesagt, ich hab mir den Thread tatsächlich mal durchgelesen. Mir viel auf das sich das ganze hier immer nur im Kreis dreht. Es ist eine Überzeugungssache die viel mit dem persönlichen Gerechtigkeitsempfinden und dem eigenen Moralbegriff zu tun hat. Der Thread wird also nie ein Ende finden. Weshalb ich einfach nochmal meine Sicht auf diese Dinge festhalten will.

Ja, ich bin für die Todesstrafe in gewissen Fällen. Es gibt Leute die aus sehr niedrigen Gründen jemanden Umbringen. Massenmörder verdienen meiner Meinung nach immer den Tod, egal ob sie psychisch krank sind. Es sind Bestien die das Geschenk das Lebens nicht verdient haben, da sie durch ihre Taten gezeigt haben das sie keinerlei Achtung davor haben.
Wenn jemand einen Menschen getötet hat muss man natürlich vieles abwägen. War es nun Totschlag oder Mord? War es Notwehr? Was war der Beweggrund? Welches Maß an Grausamkeit war vorhanden? Natürlich muss eine solche Tat gründlich nachgewiesen werden, egal wie das Strafmaß ausfällt.

Jemand der im Affekt den Kerl erschlägt den er mit seiner Frau im Bett erwischt, ist was anderes als eine Frau die ihren Mann aus Gier umbringt um seine Lebensversicherung zu kassieren.

Ich bin mir bewusst das es, aufgrund der Fehlbarkeit des Menschen, zu Fehlurteilen kommen kann(wobei es vermieden werden sollte). Allerdings halte ich es auch für wichtig das den verkommenen Subjekten der Gesellschaft eine (meiner Ansicht nach) gerechte Strafe wiederfährt. Wer mit absicht Leben nimmt, hat seines nicht verdient(auch wenn er einen "Trieb" zu sowas hat).

Auch bin ich der Meinung, daß Prävention nützlicher ist als Strafe, dennoch ist letztere notwendig.

Abschließend möchte ich noch sagen das ich nicht weiß wie ich reagieren würde wenn jemand meine Familie tötet. Ob nun die Vernumpft oder der Hass in mir siegen würden kann ich nicht sagen. Es wäre ratsam das ich den nicht in die Finger bekomme. Von daher ist es das Beste wen ein Gericht urteilt da die betroffenen befangen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut.
Natürlich hast Du in der Beziehung Recht, daß natürlich auch die Anarchisten sich mit seinen Federn schmücken wollen, bzw. dies versuchen können.

Allerdings denke ich persönlich jetzt, daß seine Beiträge in anarchsitischen Zeitungen, durchaus auf eine gewisse Affinität gegenüber dieser denkrichtung schliessen lassen.

du meinst die Beiträge, die du nach eigenen Bekunden nie gelesen hast?
 
Nun, wener doch für diese Zeitungen geschrieben hat, dann liegt m.E. wohl eine gewisse Übereinstimmung zu Grunde.

Odr glaubst Du, ein Prof. Wolfensohn würde für dei Deutsche National-Zeitung schreiben ?:D


Hm ich dachte die heißt seit 1999 nur noch National-Zeitung und wird von Gehard Frey rausgegeben, dem Vorsitzenden der Rechtsextremen DVU, die ja bekanntlich mit der ach so lieben NPD zusammenarbeitet...

Na ein schelm wer sich bei gewissen aussagen dann noch was böses denkt ;)
 
Ich bin für die Todesstrafe
Aber man sollte erst 100% beweisen können dass der Täter diese Tat begangen hat
Und man sollte die Todesstrafe nur bei bestimmten Fällen anwenden (z.B. Massenmord, Kannibalismus, öfter begannene Vergewaltigungen....u.s.w. ) ;)

Boss
 
Hier ist mal eine kurze Stellungnahme eines heutigen Henkers :

US-Henker (62 Menschen hingerichtet) ?Ich wollte
niemandem wehtun?
Nicht einmal seine Ehefrau wusste, dass Töten sein Beruf war: Jerry B. Givens (54) richtete als Chefvollstrecker des US-Bundesstaats Virginia 62 Menschen hin!
Jetzt bricht der Henker erstmals sein Schweigen: ?Ich bin kein kaltblütiger Killer?, sagte er dem TV-Sender ABC News. ?Ich tat es für das Gemeinwohl.?

Als 30-jähriger Gefängniswärter war er angesprochen worden, Virginia hatte gerade die Todesstrafe eingeführt. Givens bekam kein höheres Gehalt, willigte aber ein. Er glaubte, Hinrichtungen könnten Verbrecher abschrecken.
Sein erster Auftrag: Einen Raubmörder (hatte eine Frau erschlagen) auf dem elektrischen Stuhl töten. Givens über seine Arbeit am tödlichen Stromregler: ?Wenn es ein kleiner Kerl war, habe ich ihm nicht so viel gegeben. Man versucht ja, den Körper nicht zu grillen.?

Später wechselte Givens zur Giftspritze. Er rechtfertigt sich: ?Ich habe es nicht getan, um jemanden leiden zu sehen oder ihm Schmerzen zuzufügen. Ich wollte wirklich niemandem wehtun. Ich habe nur meine Arbeit getan.?
Vor der Hinrichtung schnitt er jedem Todeskandidaten die Haare und betete mit ihm: ?Ich sagte, das wäre jetzt die letzte Chance zu bereuen und Gott um Vergebung zu bitten.?
Trotz der Hinrichtungen stieg die Zahl der Verbrechen in Virginia ständig. Givens, der heute als Lkw-Fahrer arbeitet, sieht sie inzwischen kritisch:
?Wenn der Richter auch der Henker wäre, würde er zweimal darüber nachdenken, ob er jemanden zur Hinrichtung schickt ...?


Seine Zahl von 62 Hingerichteten ist nicht gerade hoch anzusehen, wenn man sie mit den Zahlen eines Albert Pierrepoint oder John C. Woods vergleicht.
 
Hier ist mal eine kurze Stellungnahme eines heutigen Henkers :




Seine Zahl von 62 Hingerichteten ist nicht gerade hoch anzusehen, wenn man sie mit den Zahlen eines Albert Pierrepoint oder John C. Woods vergleicht.

Viel wichtiger als die Tatsache, wie "effektiv" dieser Henker im Vergleich mit Kollegen war finde ich diese beiden Zitate:

Trotz der Hinrichtungen stieg die Zahl der Verbrechen in Virginia ständig.

und:

?Wenn der Richter auch der Henker wäre, würde er zweimal darüber nachdenken, ob er jemanden zur Hinrichtung schickt ...?

Sollte man vielleicht mal drüber nachdenken....

C.
 
Wie ich schon oft betont habe, setze ich bei der Todesstafe nicht auf die Abschreckung.

Übrigens, im Iran ist es zuweilen so, daß der Richter auch der Henker ist.

Nachzulesen beim Fall der 16 Jährigen Dirne.
Als der Henker sich weigerte das Urteil zu vollstrecken, tat es der Richter eben selber.
 
Nachzulesen beim Fall der 16 Jährigen Dirne.
Als der Henker sich weigerte das Urteil zu vollstrecken, tat es der Richter eben selber.

Ja, ein wahrer Held dieser Mann, ein 16-jähriges Mädchen, welches offenbar vergewaltigt wurde, zu ermorden, während der wahre Täter straffrei davon kommt. :crazy
Da hofft man doch wirklich, daß es irgendwo eine höhere Gerechtigkeit gibt, die solch durchgeknallte Religionsfanatiker eines fernen Tages zur Rechenschaft für sowas zieht. *kotz*

C.
 
Ja, ein wahrer Held dieser Mann, ein 16-jähriges Mädchen, welches offenbar vergewaltigt wurde, zu ermorden, während der wahre Täter straffrei davon kommt. :crazy
.

Äh, ich denke, da reden wir von verschiedenen Fällen.

Die, die ich meine kann nicht vergewaltigt worden sein,und hat sich freiwillig mit einem verheirateten Mann in einem Park getroffen.

Der Fall an sich spielt auch keine Rolle.

Ich wollte damit nur erklären, daß es sehr wohl auch Richter gibt, die genug Arsch in der Hose haben, selbst verhängte Todesurteile auch selber zu vollstrecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Äh, ich denke, da reden wir von verschiedenen Fällen.

Die, die ich meine kann nicht vergewaltigt worden sein,und hat sich freiwillig mit einem verheirateten Mann in einem Park getroffen.

uiuiui....und welche Strafe bekam der Mann, der dem Treffen ja dann wohl auch nicht abgeneigt war? (abgesehen davon, daß es ein Unding ist, Minderjährige hinzurichten)

C.
 
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