...Hätte es ihr was genützt wenn Anakin zu dem Zeitpunkt vom Jedirat verurteilt worden wäre oder man ihn gar ausgestoßen hätte? ...
ACK, ihr direkt nichts.
Aber Padmés Anspruchshaltung als Idealistin schon - und somit ihrem eigenen Gewissen.
Ihr hätte eigtl. klare werden müssen, dass das Tusken-Massaker inklusive Anakins "Ausraster" ggü. deren Frauen und Kindern bedeutete, dass Anakin mit all seiner Jedi- und Auserwählten-Macht zu einem möglicherweise irgendwann unkontrollierbarem Risiko bzw. zu einer entsprechenden Gefahr für die gesamte Galaxis werden könnte.
Und wie war es tatsächlich? War Darth Vader etwa der Inbegriff des "Guten" in und für die Galaxis?
IMO wohl kaum!
...Und das gleich am Anfang des Kriegs wo man jeden guten Piloten und Kämpfer brauchen konnte? ...
Welcher Krieg? Als Anakin ggü. den Tusken "ausrastete", gab es noch keinen Krieg.
Wem willst du hier verkaufen, dass sei somit eine mögliche motivatorische Erklärung dafür.
...Außerdem, warum hat Yoda nichts gemacht? ...
Wie wäre es, wenn du mal meine Posts richtig liest:
Wir wissen nicht, was genau Yoda in welchem Ausmaß durch die Macht gespürt bzw. gesehen hatte.
...Auch Qui-Gon hätte die Jedi warnen können...
Qui-Gons Freiraum, Einfluss auf die materielle Welt der Lebenden zu nehmen, war begrenzt.
Auch ist unklar, ob Obis alter Meister soviel mehr durch die Macht mitbekommen hat, als Yoda.
...Moment mal... was ist jetzt sein Verbrechen, dass er sich unerlaubt auf Tatooine aufgehalten hat oder die Tusken getötet? Wenn Töten für Jedi generell als Verbrechen gilt dürfte es ziemlich egal sein wo es begangen wird...
Korrekt! Es war egal, dass sich Anakin...
a. unrechtmäßig auf der Outer Rim-Welt Tattooine befand und
b. er auch dort als Jedi gilt.
Relevant sind die Prinzipien und Anspruchshaltungen der Jedi-Ordens-Lehren, derer Einhaltung sich Anakin verpflichtet hat (werden lassen!!!).
Anakin hätte als Jedi egal wo diesen Prinzipien entsprechen müssen.
Politisch aber wäre Anakins Tat nur dann irrelevant, wenn er sich offiziell von den Jedi abgewandt, sich von ihnen des Zugangs zu seinen ihn in eine privilegierte Machtposition bringenden Kräfte hätte trennen lassen und sein Lichtschwert abgegeben.
Dann hätte er auf Tattooine sozusagen als "Vogelfreier" - ähnlich des etwas absurden Status' der meisten Feuchtfarmer - agieren können und dann hätte kein Maynock danach gekrät, wenn er die Tusken samt Frauen und Kinder abgeschlachtet hätte.
Ob ihm das ohne seine Keäfte, Fähigkeiten und sein Lichtschwert allerdings so einfach möglich gewesen wäre, ist durchaus äußerst fragwürdig!!!
...Hätte Padmé ihn verraten und man hätte ihn verurteilt hätte es nie einen Darth Vader der OT geben können...
Und? Hatte ich irgendwo geschrieben, dass sei keine mögliche Schwäche in der Handlungslogik?
Wie ich schon ausführte: Vor allem Padmés Reaktion und Verhalten darauf. was Anakin ihr danach noch auf Tattooine beichtet, ist IMHO komplett unrealistisch und nicht sonderlich plausibel für einen Frauen-Charakter wie sie.
...JA, er hat falsch gehandelt, aber genau dieses Handeln war für die Geschichte entscheidend und notwendig...
Wobei du nur leider die inhaltliche und Handlungs-Ebene verlässt und argumentativ in den Bereich der Story-Konzeption kommst.
Im Grunde muss man sehen: Seitens Anakin und seiner psychischen Entwicklung ist das Tusken-Massaker durchaus nicht unlogisch. Richtig sozusagen - er musste es begehen und es durfte niemand (so richtig) mitbekommen.
Man hätte es das vor allem im Bezug auf Padmé innerhalb der Handlung anders lösen müssen.
...Und ich wiederhole nochmal, hätten die Jedi, und besonders Obi-Wan, mehr Verständnis gezeigt und es nicht zugelassen dass er sich 10 Jahre lang Sorgen um seine Mutter machen musste wäre es gar nicht erst so weit gekommen...
Möglich. Früher habe ich das auch gedacht bzw. denke z. T. noch heute, dass das durchaus ein Punkt ist.
Aber ich bin bei Anakins Gesamtentwicklung mit all den Eckpunkten in seinem Lebenslauf und somit der Art und Weise seiner Sozialisierung im Sklaven-Abhängigkeits-Dasein auf Tattooine nicht ganz sicher, ob das bei Anakin tatsächlich ausgereicht hätte.
Sagen wir es mal so: Wäre er nicht zum Jedi ausgebildet worden, wäre es nicht zu der Situation in AOTC und dem Tusken-Massaker gekommen.
ABER - dann wäre Anakins Weg komplett anders verlaufen.
Vlt. hätte ihn gar irgendwann dort auf Tattooine ein Sith aufgespürt oder aber Anakin hätte nie lange genug gelebt - wobei ich letzteres für unwahrscheinlicher halte.
...Vielleicht war es wirklich nur eine kurze Zeit und man war mit anderem beschäftigt. Und wie schon gesagt, es war Krieg...
Daran glaube ich nicht, dass halte ich für Quatsch.
Und deine Herumreiterei auf dem "Kriegs"-Aspekt nutzt schon auch deshalb nichts, da Padmé letztlich mit dem gesamten Kriegs-Szenario direkt nichts zu tun hatte - also mit den Schlachten- und Gefechtssituationen vor Ort.
Und was Anakin anbetrifft wäre es tatsächlich seitens der Jedi-Perspektive völlig irrelevant gewesen, ihn als Verstärkung auf Seiten der Republik einzubüßen. Wie gesagt, aus Sicht der Jedi, nicht aus Sicht der Republik.
Für die Jedi und allen voran dem Jedi-Rat und Yoda war Anakins mögliche Bedeutung als Auserwählter in einer der möglichen Zukunftsversionen dafür relevant.
...Ich erkläre sein Handeln nicht aus meiner Sicht sondern seiner...
Sehr gut.
...Man könnte es "menschlich" nennen. Wie Padmé schon sagt, "to be angry is to be human"...
ACK - aber gerade deshalb hätte sie intervenieren müssen. Anakin war bereits auf dem Weg, zu mächtig zu werden. Alleine fast der Umstand, dass es ihm völlig alleine gelang, dass gesamte Tusken-Dorf auszuradieren, hätte ihr das zeigen müssen.
Es hat schlichtweg genau aber auch etwas damit zu tun, welche Aufgaben Anakin mit seiner Mitgliedschaft bei den Jedi übernommen hat. Er hätte jederzeit auch aussteigen und sich anders entscheiden können - nur eben dann auch mit anderweitigen Konsequenzen, die Anakin nicht wollte.
Es ist also irrelevant, ob Anakin hier eine emotional-moralische Berechtigung wegen des Todes seiner Mutter gehabt hätte. Er hätte dem nicht nachgeben dürfen.
GL hat das im Übrigen auch verdeutlicht, dass es ihm dabei auch darum ging, so etwas zu zeigen bzw. anzudeuten:
Sowohl die Droiden-Armee der KUS als auch die Klon-Krieger der Republik in den darauf folgenden Klon-Kriegen sollten die "Emotions-Kälte" zusätzlich unterstreichen - und somit den dilemmatösen Zwiespalt zwischen Herz und Verstand, zwischen Gefühl und Logik, zwischen Menschlichkeit und (politischer) Moralität.
Dem sind auch tatsächlich z. B. Soldaten in einem Krieg ausgesetzt. Sie sind Bestandteil einer riesigen Maschinerie und haben somit als Rädchen dieser zu funktionieren.
Persönliche Befindlichkeiten sind dabei irrelevant.