Bei sowas frage ich mich immer: Falls jemand, der sowas glaubt, mal vor mir stehen sollte, wie könnte ich ihm den Fehler in der Logik erklären? Was ist die Ursache für den Denkfehler? Ich hab danach gegoogelt, was andere davon halten, und jemand meinte, Howard verstehe das Wort "multiply" hier vielleicht im umgangssprachlichen Sinne, so wie man es z.B. bei Tieren verwenden würde. Im Deutschen würde man dann "vermehren" sagen. Bei diesem umgangssprachlichen Vermehren muss immer mehr rauskommen als man zu Anfang hatte. Wenn man z.B. zwei Hasen hat und später sind es immer noch zwei Hasen, dann haben sie sich ja nicht vermehrt. Er versteht 1x1 also als "Du hast 1 und das wird dann einmal mit sich selbst vermehrt.", was dann tatsächlich eine Addition ist. Er sagt ja selbst, dass 1x1 und 1+1 beide 2 ergeben. Also müsste man wohl erstmal fragen, was dann seiner Meinung nach der Unterschied zwischen Multiplikation und Addition ist.
Als er dann aber von seiner "inevitable conclusion" zum Ursprung des angeblichen Fehlers anfing, hab ich für Howard selbst die Hoffnung verloren. Er fragt sogar noch selbst: "Even now, almost 6000 years later, why is that only I in the history of recorded history has ever asked this question concerning an "Unbalanced Equation." [...] when it could very well be the worst lie ever told in the History of Man with potentially the worst and longest potential consequences."
Als er nach dieser Frage einfach zum nächsten Punkt übergegangen ist, hab ich innerlich geschrien: Beantworte die verdammte Frage! Warum hat es vorher keiner rausgefunden? Und was sollen die schrecklichen Konsequenzen sein? Wenn Mathe 6000 Jahre lang einen so fundamentalen Fehler hatte, wie kann da irgendwas, das wir ausgerechnet haben, je funktioniert haben?
Beim Lesen musste ich auch daran denken, dass irgendwer mal gesagt hat, dass es in der Geschichte vermutlich viele Menschen mit dem Potential von Einstein gab, die dieses aber aufgrund ihrer Lebensverhältnisse nie ausschöpfen konnten, weil sie zum Beispiel Sklaven waren oder in einem Ausbeuterbetrieb schuften mussten um zu überleben. Bei Leuten wie Terrence Howard liegt wohl das Gegenteil vor: Diese haben die Möglichkeiten, großes Potential auszuschöpfen, aber ihnen fehlt das Potential. Dadurch geht der Versuch, ihre Möglichkeiten zu nutzen, komplett schief. So wie bei jemandem, der genug Geld hat, sich einen Rennwagen zu leisten, aber nicht die Fähigkeiten, ein Rennen zu fahren. Und sowas wie dieses "Unbalanced Equation Argument" ist das entstehende Autowrack.