Darth Pevra
Molekülverband
Für mich macht die ganze "Heulnummer" überhaupt keinen Sinn.
Zuerst steht Anakin ja genau vor dem gleichen Szenario wie damals, als er Dooku getötet hat.
Palpatine sagt zu ihm, es sei zu gefährlich einen solchen Feind am Leben zu lassen und Anakin überlegt hin und her, um Dooku doch zu töten und am Ende bereut er die Tat: Das war nicht richtig (oder ähnliches sagt er)
Bei Windu geschieht genau das Gleiche, mit anderer Rollenverteilung.
Windu meint, Palpatine ist zu gefährlich, Anakin versucht ihn zu übereden. Palpatine schauspielert, gibt sich schwach, Windu zeigt keine Einsicht (genau wie Anakin damals ), schlägt ihm den Arm ab und wird dann von Palpatine getötet.
Anakin erkennt in diesem Moment sehr wohl, dass Windu recht hatte. Er sieht mit eigenen Augen, was für ein schlechter, böser Mensch Palpatine ist. Und er merkt, wie ich finde, in genau diesem Moment, dass er sich geirrt und der Jedi Rat doch recht gehabt hat.
Also schreit er sein wundervolles: "Was habe ich getan?". In jedem Moment hat er die VOLLE Erkenntnis, dass er sich beinahe auf die falsche Seite geschlagen hätte.
Aber was macht Anakin? Er schließt sich dem Imperator an, was meiner Meinung nach, nicht den Hauch eines Sinns ergibt.
Seine erste Reaktion macht Sinn, keine Frage. Aber die daraus resultierende Handlung nicht.
Alles was nach dieser Szene folgt ist noch schwachsinniger...
Auch wenn Anakin zu dem Zeitpunkt indirekt Schuld an Windus Tod trägt: Es passt kein Bisschen zu seinem Werdegang, dass er dann in den Tempel marschiert, sein böses Gesicht aufsetzt und die Jünglinge abschlachtet. Das geht wirklich GAR NICHT
Außerdem hat Lucas noch etwas anderes, entscheidendes vergessen:
Anakin brachte die Tusken um und auch wenn er sagte, er hasse sie und er habe sie hinegschlachtet wie Tiere, erkennt man doch ein wenig, dass ihn seine Tat verzweifelt.
Okay, dass kann man noch so stehen lassen, denn Tusken sind keine Menschen, schlachter er sie also wie Tiere, macht das seine Tat (für ihn) wohlmöglich weniger schlimm.
Dann tötet er aber im Grunde, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken Dooku. Hier fängt das ganze schon an: Es ist der erste Mord an einem Menschen, der ihm viel zu locker von der Hand geht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet ein Jedi, einfach so, jemanden zur Strecke bringen kann.
Noch weniger stimmig ist es dann, dass er KINDER ermordet. Mit dem Wissen, dass Palpatine ein meiser Ar*** ist. Mit dem Satz "Was habe ich getan."
Denn spätestens mit diesen Morden wird Anakin zum Monster schlechthin...
Ich glaube, du bist hier Anakin auf den Leim gegangen. Ihn interessierte Windu doch überhaupt nicht, keine Sekunde. Er hatte kein Mitleid gegenüber dem Mann, der ihn dauernd mit Skepsis behandelt hat.
Nein, Anakin heult hier rum, weil sein eigenes verlogenes Selbstbild als strahlender Ritter in weißer Rüstung zerbricht. "What have I done?" Er erkennt, dass seine Tat monströs war, und er somit ein monströses Wesen ist. Für Anakin dreht sich in dieser Szene alles nur um Anakin. Und ja, das macht ihn zu einem *********, ganz richtig. Weil er kein Mitleid mit Windu empfindet, keine wirklichen Schuldgefühle, ist es deswegen auch kein Bruch, dass er sich so schnell Palpatine unterwirft. Er hat jetzt einfach keine Wahl mehr, als die Wahrheit über sich selbst zu erkennen.
Auch beim Massaker mit den Tusken hat sich dieses Muster schon gezeigt. Er schreit seinen Hass und seinen Zorn hinaus, aber ist da wirklich so etwas wie echte Reue zu sehen? Nicht wirklich. Er war damals schon monströs oder hatte zumindest gewaltig einen an der Waffel.
Anakin Skywalker ist ein Mann, den nur sein eigenes Schicksal und das seiner engsten Vertrauten irgendwie berühren kann. Fremde, oder nervige Windus, die er ohnehin nicht leiden kann, sind ihm hingegen relativ egal.