Liebe Star Wars-Freunde,
ich sehe in den StarWars-Filmen ganz viele Parallelen zu zentralen Themen der Bibel wie Versuchung, Schuld, Vergebung und Erlösung, wenn nicht sogar das Wesentlichste der ganzen Bibel bildgewaltig dargestellt- besonders in den zentralen Schlüsselszenen wie der Kampf auf Mustafar und das letzte Duell zwischen Luke und Vader an dessen Ende Vader endlich zum Guten umkehrt . In diesen Szenen ist eine ungeheure Dramatik und emotionale Intensität drin, die einem ans Herz geht, aber ich sehe darin auch eine Tiefe und Wahrheit, die mehr unser Leben betrifft, als man vielleicht vordergründig meint, darum bewegt mich der Film seit Wochen auch so tief.
Ich bin eigentlich kein Star Wars Fan gewesen, ich habe mir die Filme mit meinem Sohn angesehen, weil das in der Grundschule im Moment so in ist – und auf einmal hat es mich erwischt. Es ist schon komisch, ich bin seit Jahren Christin, aber durch zu viel Alltagsstress war mir in letzter Zeit die Freude am Herrn ziemlich verloren gegangen – dass Gott ausgerechnet einen Film wie Star Wars gebraucht, um mich neu für das Evangelium der Gnade zu begeistern. Aber so redet Gott manchmal auch. Ich hatte tatsächlich wie Anakin Wutgefühle nicht unter Kontrolle, auf einmal merke ich, wie sich in mir selber etwas Hartes im Herz gelöst hat und ich kann mich wieder freuen, dass ich Gottes Kind bin.
Aber zurück zum Film. Ich sehe in der Person Anakin /Darth Vader weniger den Erlöser als viel mehr den Erlösten und auch ein Bild für den verlorenen Zustand der ganzen Menschheit. Ich kann mich in seiner menschlichen Schwachheit auch ein Stück weit mit ihm identifizieren, denn Verführbarkeit und Neigung zum Bösen ist doch in jedem menschlichen Herzen drin. Oder kennt ihr nicht diesen inneren Kampf zwischen Gut und Böse, dass ihr Gutes möchtet aber irgendwie doch oft das Gegenteil tut, wie Paulus schon sagt „Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.“(Röm.7,18) ? Ist nicht jeder Mensch bei entsprechendem Druck zu allerhand Bösem fähig? Ich glaube, dass wir alle wirklich Vergebung brauchen, auch wenn wir keinen umgebracht haben- oder? Es ist doch etwas nicht mehr in Ordnung mit der Welt und mit uns.Wieviel Krieg und Gewalt, Hass und Leid gibt es in unserer realen Welt, wieviel zerbrochene Herzen, zerbrochene Beziehungen auch bei uns! Aber irgendwo ist doch auch eine Ahnung, dass wir eigentlich zu etwas anderem berufen sind oder diese gewisse Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies, dem Zustand des Friedens mit Gott.
Ich weiß, die Kirche hat auch nicht gerade Frieden in die Welt gebraucht. Ich schreibe auch nicht über die Institution Kirche, sondern über die Beziehung zu Gott selbst. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es einen Gott gibt, aber nicht nur eine unpersönliche Macht, sondern eine Person (geistig selbstverständlich), die einen Willen hat, die redet und handelt – und die liebt! Eine unpersönliche Macht alleine kann ja auch niemand erwählen – der Gott der Bibel erwählt auch einzelne Menschen, um durch sie und mit ihnen zu handeln, und das sind auch alles andere als perfekte Menschen gewesen, auch ein David oder Jakob und viele andere haben schwerwiegende Fehler gemacht, aber das hindert Gott nicht, mit ihnen und durch sie zu handeln. Ist das nicht wirklich eine schöne, hoffnungsvolle Botschaft: du must nicht perfekt sein, um zu Gott zu kommen, selbst wenn du irgenwo total versagt hast - komm wie du bist, Gott nimmt dich an!
Wie geht es euch, wenn ihr diese Szene seht, wo Anakin endlich zum Guten umkehrt und in Lukes Armen stirbt, rührt euch das auch so an? Ich sehe darin so eine wunderschöne Botschaft vergebender Gnade – total und bedingsungslos! Aber vor allem, das gibt es nicht nur im Film, Gott ist wirklich so - ähnlich steht es ja auch in der Bibel in dem bekannten, aber doch immer wieder bewegenden Gleichnis vom verlorenen Sohn (Luk.15,11).
Aber wodurch wird Anakin denn erlöst? Hätte er auch alleine beschließen können, sein Leben zu verbessern und den Imperator (Bild für Teufel) zu besiegen? Ich glaube kaum. Wie hätte er auch so innerlich zerbrochen wie er ist, sich selber erlösen können? Er kann es nicht und ich denke, wir können das auch nicht. Luke rettet ihn durch die Kraft seines Glaubens und seiner Liebe!
Ich finde es beeindruckend, wie gütig sich Luke gegenüber seinem Vater verhält. Er gibt ihn nicht auf, er lässt sich auch nicht beirren von dem was er sagt, er hat die innere Größe, ihn trotz allem Bösen, das er getan hat zu lieben.
Ich meine, hier trägt Luke ganz eindeutig christusähnliche Charakterzüge, bis dahin, dass er sein Schwert wegwirft und sich in die Hände des Imperators gibt und in Kauf nimmt, gequält und getötet zu werden – so wie Jesus am Kreuz! Das ist es, was den harten Panzer seines Herzens aufbricht und ihn selbst wieder fähig macht zu lieben. Anakin sagt ja auch in seinen letzten Worten nicht „Ich habe ...getan“, nein, „Du hast mich gerettet!“
Ich glaube, das ist wirklich der entscheidende Punkt: nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns zuerst geliebt. Nicht wir müssen etwas tun, sondern Er hat etwas getan – nämlich Jesus in die Welt gesandt!
Ich hoffe, ich habe euch jetzt nicht zu sehr angepredigt, aber ich meine das von ganzem Herzen, ich weiß nicht was es Besseres geben könnte. Ich glaube, dass Gott wirklich, wirklich die Menschen liebt und sich danach sehnt, dass wir endlich umkehren zu ihm. Ich lese das durch die ganze Bibel hindurch. Ich kann hier gar nicht alles schreiben, was mir in den letzten Tagen durch den Kopf und durchs Herz geht, vielleicht, wenn ihr zu Hause eine Bibel habt, lest doch mal wieder in den Evangelien oder auch z.B. Jesaja ab Kap. 40 – 65, das finde ich auch so schön.
Möge Gott mit Euch sein.
Angelika