Ursachenforschung: Wieso war die Prequel-Trilogie so unbeliebt?

Die beiden Hauptprobleme der PT sind mE, dass es Lucas nicht geschafft hat, eine Geschichte, deren Ausgang im Grunde jeder kennt, trotzdem spannend zu erzählen, und das der eigentlich tragische Held, um den sich alles dreht, krass fehlbesetzt ist, und sein Auftreten zu keiner Sekunde geeignet ist, den Zuschauer zum Mitfühlen an seinem Schicksal zu animieren.
Hinzu kommen noch zum teil infantiler Humor, ein teilweise kaum zu ertragender Effekte-Overkill und fragwürdige Storyelemente, die Widersprüche zur OT aufwarfen, welche die Filme letztlich scheitern ließen.

C.

Verstehe deine Argumente. Aber dein Resümee von "gescheiterten" Filmen ist schon sehr hart. Wie definierst du einen "gescheiterten Film"?

Denn nichtsdestotrotz hatte die PT gute Box Office Zahlen und sie hat eine solide Fanbase geschaffen für Star Wars die heute ein recht großes Fundament des Fandoms ist (so die 16 bis 25jährigen).
 
Verstehe deine Argumente. Aber dein Resümee von "gescheiterten" Filmen ist schon sehr hart. Wie definierst du einen "gescheiterten Film"?

Denn nichtsdestotrotz hatte die PT gute Box Office Zahlen und sie hat eine solide Fanbase geschaffen für Star Wars die heute ein recht großes Fundament des Fandoms ist (so die 16 bis 25jährigen).

Im Entertainmentbereich ist kommerzieller Erfolg halt kein Indiz für die inhaltliche Quailität eines Medienerzeugnisses.
Die Filme sind bei der Kritik weitgehend durchgefallen, und auch 14 Jahre nach dem letzten Film gebiert das Fandom noch immer Threads wie diesen. Die Filme scheitern halt auf einem hohen Niveau, aber im großen und ganzen sind sie vergeigt.

C.
 
Die Filme sind bei der Kritik weitgehend durchgefallen, und auch 14 Jahre nach dem letzten Film gebiert das Fandom noch immer Threads wie diesen.

Ich weiß nicht... ist dieser Thread, jetzt 14 Jahre nach dem letzten Film, nicht eher ein Beispiel dafür, dass die Filme eben langfristig gesehen doch nicht so abgeschmiert sind? Es wurde ja schon darauf hingewiesen: Interessant ist schon einmal, dass die Fragestellung im Präteritum gehalten ist...
 
Ich habe gestern extra nochmal in aller Ruhe TPM angeschaut und ernsthaft versucht den Film mit den Augen eines OT-Fans zu sehen der davon ausgeht, dass Episode 1 im Aussehen usw nahtlos an die OT anknüpft. Wenn ich mir so die Kommentare durchlese und die Dokumentation berücksichtige scheint das damals so ungefähr die Ausgangslage gewesen zu sein.

Als Hardore Fan der OT gibt es wirklich einige Punkte die einen erst mal verwirren. Was mir als erstes auffiel war das Schiffsdesign und die Kampfdroiden. Beides wirkt anfangs wie ein Fremdkörper. Dann geht es nach Naboo und auch hier wirkt einiges fremd wie z.B das Königshaus und deren Kleidungsstil. Dann das Gerede über die alte Republik, Handelsföderation, Handelsrouten und später über Midi-Chlorianer Alles Dinge die in der OT so gut wie keine Rolle spielten und wahrscheinlich für Unmut beim Publikum gesorgt haben. Ich bin mir aber nicht sicher ob die oben aufgezählten Fakten, die wirkliche Ursache für den shitstorm war. Die einzigen Charaktere die mMn, als Erwachsener sehr befremdlich wirken sind Jar Jar und Anakin. Über Jar Jar muss ich nicht lange reden, aber schon alleine die Einführung von Anakin wirkt so plump und einfallslos. Da hätte man sich ruhig mehr Mühe geben können.

Wenn ich TPM aber aus meiner nostalgischen Perspektive beschreibe komme ich zu einem ganz anderen Ergebnis. Was für viele ANH war, war für mich TPM. Der Anfang eines unbeschreiblichen Märchens in einer Welt die so faszinierend ist, dass man unbedingt mehr über sie wissen möchte. Coole Jedi-Ritter, coole Schiffe, fremde exotische Planeten, Charaktere, die man sofort ins Herz schließt wie z.B Padme, R2D2, C3PO und selbst Jar Jar wirkt dann nicht mehr so nervig. Er ist ja im Grunde eine liebenswürdige Person, also ist es nicht so schlimm, wenn er wieder Mist baut. Ähnlich verhält es sich mit Anakin. Auch er wirkt dann nicht mehr so nervig und Neunmalklug.
 
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Im Entertainmentbereich ist kommerzieller Erfolg halt kein Indiz für die inhaltliche Quailität eines Medienerzeugnisses.
Die Filme sind bei der Kritik weitgehend durchgefallen, und auch 14 Jahre nach dem letzten Film gebiert das Fandom noch immer Threads wie diesen. Die Filme scheitern halt auf einem hohen Niveau, aber im großen und ganzen sind sie vergeigt.

C.

Ein Indiz könnte sein, dass der Plan einer Umsetzung aller PT-Filme in 3D nach den miserablen Ergebnissen von TPM-3D begraben wurde.

Die Filme sind leider einfach filmwissenschaftlich betrachtet nicht gut. Man kann sich auch die OT ansehen und handwerklich nicht so gelungene Sequenzen finden. Ich habe die OT vor ein paar Monaten mit meinem Junior noch einmal gesehen und muss sagen, dass man auch da noch einiges hätte besser machen können und manches eher holprig wirkt. Man sieht auch, dass ESB handwerklich und erzählerisch einfach der stimmigste Film ist.
Die PT leidet aber einfach an noch viel mehr handwerklich groben Schnitzern. Insgesamt bin ich bisher (!) mit der PT allerdings weitaus zufriedener als ich das mit der ST bin. Episode 1 fand ich eingangs einfach grauenvoll. Aber als ich dann für mich TPM als einen Prolog einer grösseren Geschichte definiert hatte, funktionierte das einfach besser. AOTC mag ich, entgegen der breiteren Fanbase, mehr als ROTS, vielleicht auch wegen der im Film unterschiedlichen Genres, die untergemischt wurden. ROTS ist ein schnelles und geflickschustertes Ende, dem ein Fluss fehlt, in dem Charaktere ohne nachvollziehbare Motivationen handeln und unverständliche Hochgeschwindigkeitsentwicklungen durchmachen.
 
Warte mal... was? (Wissenschaftlichkeit und Wertung und so...)

Hab ich mir auch gedacht. Wissenschaftlich betrachten mit einer Wertung als Ergebnis schneidet sich irgendwie. :)

Übrigens - Filmwissenschaft gibt es aber wirklich und ist eine anerkannte Studienrichtung. Gibt vielleicht ca ein Dutzend Unis im deutschsprachen Raum (AUT/DE/SUI) die das anbieten. Ist eine "Ableitung" von Medienwissenschaft.
 
Warte mal... was? (Wissenschaftlichkeit und Wertung und so...)
Naja, wenn es um die Handwerklichkeit geht, kann man Qualitat schon durchaus wissenschaftlich betrachten und analysieren. Zumindest in Teilen.
Wenn man sich beispielsweise die Dialogszenen der PT ansieht, so sind diese oft sehr langweilig inszeniert. Schuss und Gegenschuss ohne interessante Komposition, meistens sitzen die Figuren herum, stehen dann auf, gehen kurz im Raum herum, meist zu nem Fenster, und setzen sich dann wieder hin. Das kann man einfach besser machen, wenn man als Macher selber einen höheren Anspruch an die kunstvolle Inszenierung einer Szene hat und nicht nur das Abfilmen des Dialogs schnell hinter sich bringen will, weil der Kaffeebecher schon leer ist und man viel lieber wieder zurück an den Computerbildschirm und die tollen Effektszenen anschauen möchte.
 
Ich war 20 als ich 1999 TPM im Kino sah und ich war einfach mehr als begeistert. Begeistert darüber, endlich mal einen Star Wars Film im Kino zu sehen, und zwar einen den es vorher noch nicht gab, etwas völlig Neues. Ja, mit 20 war ich total gehyped von Darth Maul, der Choreographie die bis dato quasi nicht vorhanden war im Thema Star Wars.
Ich kann bis heute nicht sagen ob ich die PT wirklich mag oder sie nur einfach "nicht leiden kann" und sie deswegen links liegen lasse. Ich weiß heute nicht mehr, wann ich das letzte Mal einen Film der PT gesehen habe, aber ich weiß noch dass ich damals im Kino nicht sooo kritisch mit ihr war wie danach.
Ja, AOTC finde ich scheiße, es ist für mich der schwächste Film der Saga, definitiv. Aber: Er gab mir die Slave One in Aktion, er gab mir Seismische Bomben im Asteroidenfeld.
Die PT an sich...ich mag sie teilweise verfluchen, aber sie gab mir McGregor als Obi-Wan, sie gab mir Qui-Gon Jinn und einige der tollsten Momente mit tollen Zitaten die ich nur zu gerne wiederhole.
Ich mochte die ganze Geschichte um den jungen Anakin auf Tatooine in TPM, das Podrennen, und das man zum ersten Mal Coruscant sah den ich bis dato nur aus dem PC-Spiel TIE-Fighter und aus Romanen kannte.
Ich war natürlich irritiert und vielleicht sogar enttäuscht darüber, dass man nicht wirklich viel aus der OT wiedererkannte, hauptsächlich Schiffdesigns, aber auch Orte wirkten anders, künstlich halt durch all die Zeit vor der Greenscreen.
Insgesamt kann ich glaube ich behaupten dass ich die Trailer zu TPM und ROTS öfter gesehen habe als die Filme selbst, und zwar auf englisch.
ROTS hatte ich dann zwar auch in der OV im Kino gesehen, aber das machte den Film nur bedingt besser, hatte ich mich doch bereits schon so an Obi-Wans deutscher Synchronstimme gewöhnt.
Ja, in meiner Kindheit gab es vermutlich nicht einen Tag an dem ich nicht an Krieg der Sterne gedacht habe, und zwar seit ich 5 war, aber stellenweise hat es die PT geschafft, mich wieder Kind sein zu lassen, wenn auch nur kurzzeitig und immer nur für ein paar kurze Momente.
Das schafft die ST aber auch, und deswegen habe ich mit ihr momentan das gleiche Problem wie mit der PT...ich versuche, sie zu genießen, bin heute aber wesentlich kritischer als mit 20, und mit 20 war ich definitiv kritischer als mit 5, aber dennoch habe ich alle Teile der PT im Kino gesehen und sie auch danach immer wieder mal angeschaut, mal amüsiert über schlechte Effekte, mal nostalgisch seufzend über Doppelsonnenuntergänge auf Tatooine, es ist ein stetiges Auf und Ab mit der PT.
 
Warte mal... was? (Wissenschaftlichkeit und Wertung und so...)

Hab ich mir auch gedacht. Wissenschaftlich betrachten mit einer Wertung als Ergebnis schneidet sich irgendwie. :)

Übrigens - Filmwissenschaft gibt es aber wirklich und ist eine anerkannte Studienrichtung. Gibt vielleicht ca ein Dutzend Unis im deutschsprachen Raum (AUT/DE/SUI) die das anbieten. Ist eine "Ableitung" von Medienwissenschaft.

Man könnte ja auch die wissenschaftliche Erkenntnis erlangen, dass die Filme objektive Mängel aufweisen ;).

Danke. Interessanterweise geht es beim Film ja genau darum, mit objektiven Mitteln beim Zuschauer subjektive Wertungen zu erzeugen. Film soll berühren, nachdenklich machen, unterhalten, gruseln oder schocken. Aber auch wenn es Mesungen

Naja, wenn es um die Handwerklichkeit geht, kann man Qualitat schon durchaus wissenschaftlich betrachten und analysieren. Zumindest in Teilen.
Wenn man sich beispielsweise die Dialogszenen der PT ansieht, so sind diese oft sehr langweilig inszeniert. Schuss und Gegenschuss ohne interessante Komposition, meistens sitzen die Figuren herum, stehen dann auf, gehen kurz im Raum herum, meist zu nem Fenster, und setzen sich dann wieder hin. Das kann man einfach besser machen, wenn man als Macher selber einen höheren Anspruch an die kunstvolle Inszenierung einer Szene hat und nicht nur das Abfilmen des Dialogs schnell hinter sich bringen will, weil der Kaffeebecher schon leer ist und man viel lieber wieder zurück an den Computerbildschirm und die tollen Effektszenen anschauen möchte.

Danke, sehr schön illustriert ;) In unserem Fall geht´s leider schon bei den Drehbüchern los, die keine wirklich hohe Qualität besitzen. Wie hat mal ein Kollege gesagt? "Gutes Szenenbild hat noch nie einen schlechten Film retten können." Und manchmal ist sogar das Production Design in der PT nicht gut. Die ST hat hier zwar auch manchmal eklatante Mängel, aber insgesamt kommt sie durch den ganzen McQ-Fanservice etwas besser weg.
 
Aber auch wenn es Mesungen

Schade, dass da etwas fehlt - das wäre nämlich der interessante Teil :D

Ich bin jetzt natürlich auch kein Filmwissenschaftler, sondern komme so gesehen eher aus der Literatur- oder der Allgemeinen Medienwissenschaft. Mal ethische Aspekte herausgenommen, trennt man da halt ziemlich bewusst zwischen Befund und Bewertung. Selbst dort, wo man die Literaturkritik als Teil des literaturwissenschaftlichen Betriebs versteht, wird immer noch betont, dass Literaturkritik sich an die Analyse anschließt und dieser dann eine subjektive Komponente hinzufügt, die dann durchaus schon als unwissenschaftlich verstanden darf.

Es ist selbstverständlich so, dass Film auch Handwerk ist und man bei Handwerk zumindest ein paar objektive Kriterien festlegen kann: Ist das Bild klar? Ist der Ton hörbar? Wie ist der Schnitt gesetzt? Ich verstehe auch, dass man dann daraus ein paar intersubjektive Gesetzmäßigkeiten feststellen kann: Wenn ein Film xy Schnitte pro Minute aufweist, dann wird das von den meisten Zuschauerinnen und Zuschauern so und so bewertet. (Mein erster Post hier zielte ja genau auf diese Intersubjektivität ab.)

Was ich aber halt auch sehe, ist: Film ist eben nicht nur Handwerk, sondern zugleich auch Kunstwerk. Und ein Kunstwerk zielt immer wieder darauf ab, bisherige Regeln, wie sie der Bewertung von Handwerk zugrunde liegen, zu biegen oder gar zu ignorieren, und daraus eine Qualität neuer Art zu schaffen. Nehmen wir mal die Eintönigkeit der Dialoge: Eintönigkeit wird ja - darauf können wir uns einigen - zunächst einmal eher negativ bewertet. Was, wenn aber diese Eintönigkeit der z. B. Inszenierung ihr Pendant in der Geschichte erhält, weil in dieser die Eintönigkeit des Arbeitslebens dargestellt werden soll? Dann würden, das wäre meine erste Vermutung, wieder einige mehr genau diesen Aspekt eher positiv bewerten. Gleichzeitig kann dann aber eine berechtigte Kritik kommen, dass man einen Film, der einem die Eintönigkeit des Daseins zeigt, überhaupt nicht schauen mag und ablehnt, es also "schlecht" findet. Kein ernstzunehmender Wissenschaftler würde sich dann erheben und eine Sichtweise für richtig und die andere für falsch erklären. Stattdessen kann - und das wird dann bei ernsthafter Literaturkritik versucht - eigentlich nur das Ziel sein, verschiedene Sichtweisen zu plausibilisieren. Eine Möglichkeit dazu ist eben die Reduktion auf den handwerklichen Aspekt und eine andere Möglichkeit ist es, genau diese Reduktion auf das Handwerkliche fallen zu lassen.

Bei SW zum Beispiel sehe ich immer wieder - quer über alle Trilogien - ziemlich grobe, handwerkliche Fehler. Die Art und Weise, wie in der OT z. B. mit dem Verhältnis zwischen Luke und Leia umgegangen wird, weist doch ein paar... na ja, recht offensichtliche Lücken auf. Doch irgendwie gehen die allermeisten da drüber. Dass es - gerade, wenn man eben kein Inzest-Drama sein möchte, sondern ein leicht verdauliches Märchen - eigentlichl ungünstig ist, Leia als Lukes Schwester zu enthüllen, nachdem Luke recht eindeutig an Leia interessiert war, sehe ich und lässt sich auch leicht plausiblisieren. Daraus jetzt aber einen Strick zu drehen und zu sagen, dass alle, die das nicht stört, eben irren... das ist ziemlich arrogant, aber nicht wissenschaftlich.
 
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Schade, dass da etwas fehlt - das wäre nämlich der interessante Teil :D

"Es gibt ja tatsächlich Messungen zu Aufmerksamkeitsspanne, Erregungszustand und genereller körperlicher Verfassung des Zuschauers..." sollte da kommen, aber dann ist mir der Faden gerissen ;)

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Was ich aber halt auch sehe, ist: Film ist eben nicht nur Handwerk, sondern zugleich auch Kunstwerk. Und ein Kunstwerk zielt immer wieder darauf ab, bisherige Regeln, wie sie der Bewertung von Handwerk zugrunde liegen, zu biegen oder gar zu ignorieren, und daraus eine Qualität neuer Art zu schaffen. Nehmen wir mal die Eintönigkeit der Dialoge: Eintönigkeit wird ja - darauf können wir uns einigen - zunächst einmal eher negativ bewertet. Was, wenn aber diese Eintönigkeit der z. B. Inszenierung ihr Pendant in der Geschichte erhält, weil in dieser die Eintönigkeit des Arbeitslebens dargestellt werden soll? Dann würden, das wäre meine erste Vermutung, wieder einige mehr genau diesen Aspekt eher positiv bewerten.

Gleichzeitig kann dann aber eine berechtigte Kritik kommen, dass man einen Film, der einem die Eintönigkeit des Daseins zeigt, überhaupt nicht schauen mag und ablehnt, es also "schlecht" findet. Kein ernstzunehmender Wissenschaftler würde sich dann erheben und eine Sichtweise für richtig und die andere für falsch erklären. Stattdessen kann - und das wird dann bei ernsthafter Literaturkritik versucht - eigentlich nur das Ziel sein, verschiedene Sichtweisen zu plausibilisieren. Eine Möglichkeit dazu ist eben die Reduktion auf den handwerklichen Aspekt und eine andere Möglichkeit ist es, genau diese Reduktion auf das Handwerkliche fallen zu lassen.

Ich persönlich finde eine Trennung der bzw. Reduktion auf einen der Aspekte schwierig bzw. nicht möglich. Eher erlaubt der Grad der jeweils enthaltenen Aspekte eher eine Einordnung in eine Kategorie, eine Sortierung. Ein handwerklich hochkomplexer Film wie zum Beispiel die Filme von Lars von Trier sprechen nur ein begrenztes Publikum an. Wenn man seine Filme kennt, kann man einschätzen, wieso das so ist. Dein Beispiel könnte man auch Umdeuten und vermuten, dass Menschen der Film nicht wegen der Art der Vermittlung von Eintönigkeit nicht behagt, sondern wegen der Auseinandersetzung mit der Thematik. Und dann sind wir eigentlich raus, was das Handwerk angeht, da schon auf einer viel tieferen Ebene eine Entscheidung zu besagtem Film getroffen wurde.

Bei SW zum Beispiel sehe ich immer wieder - quer über alle Trilogien - ziemlich grobe, handwerkliche Fehler. Die Art und Weise, wie in der OT z. B. mit dem Verhältnis zwischen Luke und Leia umgegangen wird, weist doch ein paar... na ja, recht offensichtliche Lücken auf. Doch irgendwie gehen die allermeisten da drüber. Dass es - gerade, wenn man eben kein Inzest-Drama sein möchte, sondern ein leicht verdauliches Märchen - eigentlichl ungünstig ist, Leia als Lukes Schwester zu enthüllen, nachdem Luke recht eindeutig an Leia interessiert war, sehe ich und lässt sich auch leicht plausiblisieren. Daraus jetzt aber einen Strick zu drehen und zu sagen, dass alle, die das nicht stört, eben irren... das ist ziemlich arrogant, aber nicht wissenschaftlich.

Hier wäre es das Handwerk des Dramaturgen oder sogar noch das des Autoren, das nicht stimmte. Ich stimme Dir zu, dass es ein ziemlicher Fehler ist, zwischen Luke und Leia irgendetwas aufzubauen. Luke als Figur war für mich nie glaubhaft der Held, der die Prinzessin bekommt. Dafür war Han einfach derjenige, der ihm als Mann offensichtlich die Show stiehlt. Han hätte dafür eher unattraktiver angelegt sein müssen. Das hatten wohl auch die Autoren in ESB gemerkt und dann doch nochmal die Kurve bekommen.
 
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Ich persönlich finde eine Trennung der bzw. Reduktion auf einen der Aspekte schwierig bzw. nicht möglich. Eher erlaubt der Grad der jeweils enthaltenen Aspekte eher eine Einordnung in eine Kategorie, eine Sortierung. Ein handwerklich hochkomplexer Film wie zum Beispiel die Filme von Lars von Trier sprechen nur ein begrenztes Publikum an. Wenn man seine Filme kennt, kann man einschätzen, wieso das so ist. Dein Beispiel könnte man auch Umdeuten und vermuten, dass Menschen der Film nicht wegen der Art der Vermittlung von Eintönigkeit nicht behagt, sondern wegen der Auseinandersetzung mit der Thematik. Und dann sind wir eigentlich raus, was das Handwerk angeht, da schon auf einer viel tieferen Ebene eine Entscheidung zu besagtem Film getroffen wurde.

Na ja, bei meinem Beispiel kann aber auch eine andere Kritik kommen, nämlich etwa: Wenn schon die Thematik bewusst "langweilig" ist, hätte man die Inszenierung zum Ausglich "spannender" gestalten können. Aber ansonsten kann ich dir nur zustimmen: Exakt das ist der Punkt - zumal eine filmwissenschaftliche Betrachtung die handwerkliche Betrachtung zwar sicherlich miteinschließt, aber zugleich vom Anspruch her stets über diese hinausgehen soll. Genau darauf wollte ich mit meinem Einwand hinaus - schön, dass wir das klären konnten ;)
 
Gestern ROTS wieder gesehen und jetzt ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen:
Lucas hat unsere expectations subverted, indem er Padmé sterben lässt. Laut ROTJ muss sie doch überlebt haben. Hmm.
Und Obi-Wan tankt sein Raumschiff auf Utapau. ER TANKT! TREIBSTOFF! BEI STAR WARS! Pah!

Okay, Halb-Spaß beiseite. ROTS sieht nicht so mies aus wie AOTC, aber auch hier merkt man einfach, wie schlech das CGI gealtert ist.
Ganz besonders stark fällt es bei den schlechten Greenscreen-Aufnahmen und den schlechten Texturen bei einigen Wänden oder ähnlichen Oberflächen aus.

Definitiv der stärkste der drei, aber technisch fast genauso missraten. :nope:
 
Gestern ROTS wieder gesehen und jetzt ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen:
Lucas hat unsere expectations subverted, indem er Padmé sterben lässt. Laut ROTJ muss sie doch überlebt haben. Hmm.
Und Obi-Wan tankt sein Raumschiff auf Utapau. ER TANKT! TREIBSTOFF! BEI STAR WARS! Pah!

Okay, Halb-Spaß beiseite. ROTS sieht nicht so mies aus wie AOTC, aber auch hier merkt man einfach, wie schlech das CGI gealtert ist.
Ganz besonders stark fällt es bei den schlechten Greenscreen-Aufnahmen und den schlechten Texturen bei einigen Wänden oder ähnlichen Oberflächen aus.

Definitiv der stärkste der drei, aber technisch fast genauso missraten. :nope:
Das mit dem Treibstoff ist eine ziehmlich coole Entdeckung.
Das mit dem CGI schreit gerade zu nach einer Special Edition!

Aber an und für sich fand ich die Idee den Fokus auf Anakins Weg zu Darth Vader zu legen ziehmlich spannend. Ich mochte die PT schon damals und noch immer hat sie einen gewissen Charme. Sie ist halt auch nur ein Kind ihrer Zeit. Außerdem ist sie ein Quell für ziehmlich alltagstaugliche Zitate!

In meinem näheren Umfeld war die PT nie unbeliebt. Wir haben dem Kinogang ziehmlich entgegen gefiebert und dann auf die (Achtung!) VHS Veröffentlichung gewartet.
 
Das mit dem Treibstoff ist eine ziehmlich coole Entdeckung.

Mei, Tanken war seit 77 ein Thema. Man sieht, dass die X-Wings betankt werden, in RPG Quellenbüchern wirds erwähnt und die Querschnitte zeigen, dass die CIS Droid Starfighter festen Treibstoff haben.
Was aber bisher nicht vorkam: ganze Flotten ohne Treibstoff, obgleich da ebenfalls ewig gesprungen wird und offizielle Querschnitte, die dermaßen übertreiben, dass 1/5 des Schiffes nur noch Tank ist. Und dann halt leer... das war für mich jedenfalls der Grund der Unstimmigkeit, nicht das Tanken an sich.

Und ja: einige CGI is böse gealtert ^^'
 
Mei, Tanken war seit 77 ein Thema. Man sieht, dass die X-Wings betankt werden,


Danke, das wollte ich auch schon dazu schreiben ;-)

Die Vorgeschichte zu Anakins Werdegang hatte ich mir jedenfalls immer etwas anders vorgestellt als dann letztlich gezeigt wurde.
Komischerweise war das nie wieder ein Thema, bzw. Gedankengang bei mir, kaum dass Episode I draussen war, aber ich hatte mir vor dem Film niemals vorgestellt dass der Tempel der Jedi (hatte ich mir Jedi überhaupt in einem Tempel vorgestellt?) auf dem gleichen Planeten ist wie der Senat? Die Republik? Nicht nur auf dem selben Planeten, sondern auch noch direkt nebenan? Überhaupt in einer Stadt? Nachdem was ich von Yoda und Obi-Wan gelernt hatte, habe ich mir immer vorgestellt dass der "Sitz" der Jedi, ob es nun ein Dorf sei, ein Tempel, eine Enklave oder was auch immer, irgendwo weit weg auf einem geheimnisvollen Planeten ist, im Niemandsland, in einer Wüste, auf einem grünen Wiesenplaneten, keine Ahnung. Mit Entbehrlichkeiten, wenig Technologie.
Aber nicht Coruscant. Die Hüter der Galaxis...auf einem abgelegenen Berg. Oder...ach ich weiß auch nicht.

Anders herum zum Beispiel finde ich persönlich dass es ein toller Schachzug war, Anakin vom selben Planeten stammen zu lassen, auf dem Luke einst aufwachsen sollte. Ironie des Schicksals. Ja ich weiß, immer die gleichen Schauplätze, immer die gleichen Personen, jeder kennt jeden, daran krankt die PT, aber diese eine Sache finde ich richtig gut. Vader, Lord der Sith, hatte seinen Ursprung als Sklavenjunge auf einem abgelegenen Planeten im Outer Rim. Schöne Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hatte mir vor dem Film niemals vorgestellt dass der Tempel der Jedi (hatte ich mir Jedi überhaupt in einem Tempel vorgestellt?) auf dem gleichen Planeten ist wie der Senat? Die Republik? Nicht nur auf dem selben Planeten, sondern auch noch direkt nebenan? Überhaupt in einer Stadt? Nachdem was ich von Yoda und Obi-Wan gelernt hatte, habe ich mir immer vorgestellt dass der "Sitz" der Jedi, ob es nun ein Dorf sei, ein Tempel, eine Enklave oder was auch immer, irgendwo weit weg auf einem geheimnisvollen Planeten ist, im Niemandsland, in einer Wüste, auf einem grünen Wiesenplaneten, keine Ahnung. Mit Entbehrlichkeiten, wenig Technologie.
Aber nicht Coruscant. Die Hüter der Galaxis...auf einem abgelegenen Berg. Oder...ach ich weiß auch nicht.

und genau das hat die ST ja auch behandelt! Dass die Jedis in der PT einfach von ihren "Idealen" abgekommen sind. Dass sie sich zu sehr in die Politik eingemischt haben sozusagen. (wird auch in "Meister und Schüler" von Claudia Gray in gewisser Weise behandelt, indem Qui-Gon als "Querdenker" und "Rebell" auftritt, der die Jedi-Prinzipien hinterfragt und eben absichtlich nicht dem Jedi-Rat beitritt)

So wie du es dir damals vorgestellt hast, so lebten ja dann die ersten Jedis auf Ahch-To. Auf einer kleinen Insel, in Steinhütten, ohne viel Technik, abgelegen in der Natur und fernab der "Zivilisation". Und Luke ist da wieder zurückgekehrt, zu dieser Ursprünglichkeit.
 
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