Ursachenforschung: Wieso war die Prequel-Trilogie so unbeliebt?

Ich persönlich fand die Prequels nie gut. Vieles hab ich weiter vorne schon erwähnt, möchte das aber noch mal ergänzen.

Bei Episode I war ich noch ein Kind und freute mich, Star Wars auch mal im Kino zu sehen, ich freute mich über die schönen Lichtschwerter, Obi-Wan und Tatooine, ich mochte Qui-Gon und - Ja! - Jar Jar Binks. Dann wurde ich älter und kritischer und fand die Filme immer schlechter. Bei mir liegt es definitiv an der Optik. Ich hab die Filme ja neulich das erste Mal seit der Kinoveröffentlichung wieder angesehen (daher der erneute Post hier) und finde sie immer noch scheußlich - vor allem das CGI aber auch die Kostüme gefallen mir null, ebenso wie viele der Aliens. Zudem wird die Story so langatmig erzählt, dass ich trotz besten Willens oft nicht richtig aufpassen konnte, was gerade passiert (oder gerade dabei war, mich innerlich über das Design aufzuregen). Doch trotzdem muss ich nun sagen, dass die erzählte Geschichte an sich doch eigentlich echt gut ist, einzig diese tiefe Freundschaft zwischen Obi-Wan und Anakin ist für mich anhand der PT nicht recht nachvollziehbar. Doch Palpatine als Strippenzieher, der gleichzeitig die politische Macht an sich reißt, die Jedi fast auslöscht und den Auserwählten auch noch auf seine Seite zieht - das ist schon ne tolle Story. Anakin, der nicht aus Hass fällt, sondern wegen Liebe und Verlust, finde ich auch gut. Halt leider war die Story nicht nach meinem Geschmack verpackt.

Aber vielen hat's ja auch gefallen und für sie ist es das Star Wars, mit dem sie aufgewachsen sind, wie @Admiral X auch schön ausgeführt hat - würde also sagen, die PT ist eben auch ein Beispiel dafür, wie vielfältig Star Wars ist, sodass für jeden was dabei ist.

:-)
 
Ich bin mit der OT aufgewachsen und habe sie schon sehr früh geliebt, war 20 als Epi1 raus kam, Ja Ep1 war anders als die OT und ja sie war Kindisch (Jar Jar Binks) aber ich liebte den Film habe ihn im Kino 7 mal gesehen
das einzige was ich komischerweise nicht so sehr mochte und immer noch nicht so richtig tue ist das Pod racing.
die Dialogen in II haben mich nie gestört, auch CGI fand ich nie zuviel oder übertrieben, da gibt es zisch tausende andere Filme die viel übertriebener Sind gerade heut zu tage.
Einzig und alleine stört mich in der PT das Luke und Leia nicht schon früher geboren sind so das was Leia in 6 sagt auch wirklich sinn macht.
ansonsten Liebe ich Jar Jar binks, hayden christensen und alles andere.
 
Ich bin 1990 geboren und voll in der Prequel Zeit "aufgewachsen", wenn man es so sagen mag. Ich war 9 als die Episode 1 VHS Kassette rauf und runter lief und mein Vater zeigte mir Episode 4 bis 6 und schleppte mich ins Kino Episode 2 und 3. In der Zeit 9. bis 15 Lebensalter empfand ich die Prequel Trilogie als sehr geile Filme und kannte das typische Bashing (Jar Jar, Dialoge, Hayden, Politik, CGI) gar nicht ohne Internet. In meiner damaligen Schulzeit, vorallem 1999 bis 2002, war Star Wars Thema Nummer 1. Niemand auch Niemand hat sich als "Fan" über die Filme aufgeregt. Klar gabs welche die diesen Star Wars Quatsch nicht guckten aber das typische Bashing was man aus dem Internet, Facebook und YouTube kennt, gab es gar nicht! Da waren die WWF vs. WCW Gespräche vom Bashing her schlimmer.

Erst mit 18 hatte ich Zugang ins weltweite Internet und stieß zum erstenmal so wirklich auf heftige Kritiken. Einige negativen Kritiken beeinflussten auch mein Star Wars Erlebnis. Nach dem Lesen fand ich Jar Jar wirklich nervig und der junge Skywalker ist in der Tat schlecht geschrieben und gespielt. Nach und nach verlor man ja seine junge Naivität und hat jetzt, sowieso als Erwachsener, einen anderen Blick auf die Prequels. Als Kind / Jugendlicher hat mich es fasziniert und durch Star Wars PC und Playstation Games sowieso
 
Ich mochte die Prequels im Prinzip auch. Klar, Jar Jar war in E1 nicht mein Favorit. Aber das lag weniger an der Figur an sich (war halt für die Kinder - und die mochten ihn wirklich) als an dem Schlachtfeldslapstick im Endkampf (hat mich dann auch in E2 ziemlich angenervt - C3PO in der Arena brrrrr). Noch blöder fand ich eigentlich den französischen Akzent der Handelsföderation...
Aber von diesen Ausrutschern abgesehen (und noch ein paar andern), mag ich die Filme eigentlich gut leiden und die Härte der Kritik fand ich immer maßlos. Selbst die Optik (ja heute ist das mitunter etwas befremdlich) fand ich sinnvoll. Dieser fast schon barocke Overkill war für mich extrem passend für ein latent dekadentes System kurz vor dem Zusammenbruch.

Warum ich aber schreibe: Ich war 22 bei E1 und was ich jetzt aber tatsächlich gerne mal wissen wollte von denen, die damals tatsächlich als Kind die Filme gesehen haben und damit aufgewachsen sind UND sie auch gut finden: hat es euch nicht gestört, dass hier eigentlich eine Tragödie erzählt wird und der Held am Schluss zum Mörder und Bösewicht wird? Also mein 12jähriges Ich hätte das mit Sicherheit furchtbar gefunden. Deswegen bin ich immer wieder überrascht, dass die Kinder von damals die Filme oft so positiv sehen. Klar, man weiß, dass Vader dann ganz am Ende nochmal gut sein darf. Aber dennoch ist die Geschichte im Grundsatz doch schon zu traurig, um da in Kindheitserinnerungen zu schwelgen.
Aber vielleicht war ich als Kind einfach nur ein unverbesserliches Weichei...
 
Meine Jungs haben die PT mit 10 und 12 gesehen (auf Blu-Ray) und hatten null Probleme damit. Kinder haben da ein ganz anderes moralisches Empfinden.

Sie fanden/finden diese Welt wahnsinnig toll, bunt, vielfältig und inspirierend. Da war das einzelne menschliche Schicksal eher sekundär und wurde mit einem „War halt so“ abgetan. Ich glaube, sie konnten die Gründe für den Fall auch nicht wirklich gut nachvollziehen (Liebesdramen sind in dem Alter höchst peinlich).

By the way, ich fand den französischen Akzent großartig!!!
 
Ok, danke. Dass Kinder da zum Teil "härter" sind (sie Märchen), denke ich schon auch, dass das aber auch bei der Haupt/Identifikationsfigur so gut klappt, ist aber schon interessant.

Bei dem französischen Akzent war es glaube ich auch nicht das Problem, dass er FRANZÖSISCH war, sondern so eindeutig identifizierbar. Das hat mich irgendwie aus der Geschichte gezogen. Wäre aber auch passiert, wenn die jetzt einen eindeutigen italienischen, russischen oder schweizerdeutschen Akzent gehabt hätten...
 
By the way, ich fand den französischen Akzent großartig!!!
Da steht mir jetzt sogar als riesiger Prequel-Fan der Mund offen. Ich fand es grauenhaft und lächerlich.
Bei dem französischen Akzent war es glaube ich auch nicht das Problem, dass er FRANZÖSISCH war, sondern so eindeutig identifizierbar. Das hat mich irgendwie aus der Geschichte gezogen. Wäre aber auch passiert, wenn die jetzt einen eindeutigen italienischen, russischen oder schweizerdeutschen Akzent gehabt hätten...
Es hätte eigentlich ein asiatischer Akzent sein sollen, als Anspielung auf Imperator Ming in Flash Gordon. In der Originalversion funktioniert das auch wunderbar, wie ich finde.
 
Da steht mir jetzt sogar als riesiger Prequel-Fan der Mund offen. Ich fand es grauenhaft und lächerlich.

Es hätte eigentlich ein asiatischer Akzent sein sollen, als Anspielung auf Imperator Ming in Flash Gordon. In der Originalversion funktioniert das auch wunderbar, wie ich finde.

Naja, ich fand, dass sie wie Frösche aussahen, da passte der Akzent doch wunderbar. :roflmao:

Ich steh dazu: grossartig!!!! Und die Franzosen, die ich kenne, fanden die deutsche Version auch lustig (bei Ihnen hatten die Frösche einen russischen Akzent, glaube ich).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mochte die Prequels im Prinzip auch. Klar, Jar Jar war in E1 nicht mein Favorit. Aber das lag weniger an der Figur an sich (war halt für die Kinder - und die mochten ihn wirklich) als an dem Schlachtfeldslapstick im Endkampf (hat mich dann auch in E2 ziemlich angenervt - C3PO in der Arena brrrrr). Noch blöder fand ich eigentlich den französischen Akzent der Handelsföderation...
Aber von diesen Ausrutschern abgesehen (und noch ein paar andern), mag ich die Filme eigentlich gut leiden und die Härte der Kritik fand ich immer maßlos. Selbst die Optik (ja heute ist das mitunter etwas befremdlich) fand ich sinnvoll. Dieser fast schon barocke Overkill war für mich extrem passend für ein latent dekadentes System kurz vor dem Zusammenbruch.

Warum ich aber schreibe: Ich war 22 bei E1 und was ich jetzt aber tatsächlich gerne mal wissen wollte von denen, die damals tatsächlich als Kind die Filme gesehen haben und damit aufgewachsen sind UND sie auch gut finden: hat es euch nicht gestört, dass hier eigentlich eine Tragödie erzählt wird und der Held am Schluss zum Mörder und Bösewicht wird? Also mein 12jähriges Ich hätte das mit Sicherheit furchtbar gefunden. Deswegen bin ich immer wieder überrascht, dass die Kinder von damals die Filme oft so positiv sehen. Klar, man weiß, dass Vader dann ganz am Ende nochmal gut sein darf. Aber dennoch ist die Geschichte im Grundsatz doch schon zu traurig, um da in Kindheitserinnerungen zu schwelgen.
Aber vielleicht war ich als Kind einfach nur ein unverbesserliches Weichei...

Interessante Frage. Also gestört hat es mich nicht, sondern eher traurig gestimmt. Komischerweise war das der entscheidende Faktor für mich warum ich so ein großer Fan von Star Wars wurde. Klar, Lichtschwerter, Raumschlachten, Design usw waren einmalig und konnten an meiner Faszination für Star Wras nahtlos anknüpfen, aber was mich ernsthaft beschäftigt hat war 1. Dass ich zu dem Zeitpunkt keine Geschichten kannte in denen die vermeintlich bösen gewinnen und 2. Anakins Entwicklung zu Darth Vader.

PS: Wenn du mich fragst ist Anakin/Darth Vader einer der "besten Bösewichte" die es mMn gibt, weil man einerseits mit ihm mitfiebert und andererseits weil er als Mahnung zu verstehen ist. (Auch vermeintlich gute Menschen können verzweifeln und zu dem werden was sie eigentlich bekämpfen wollten)
 
Warum ich aber schreibe: Ich war 22 bei E1 und was ich jetzt aber tatsächlich gerne mal wissen wollte von denen, die damals tatsächlich als Kind die Filme gesehen haben und damit aufgewachsen sind UND sie auch gut finden: hat es euch nicht gestört, dass hier eigentlich eine Tragödie erzählt wird und der Held am Schluss zum Mörder und Bösewicht wird? Also mein 12jähriges Ich hätte das mit Sicherheit furchtbar gefunden. Deswegen bin ich immer wieder überrascht, dass die Kinder von damals die Filme oft so positiv sehen. Klar, man weiß, dass Vader dann ganz am Ende nochmal gut sein darf. Aber dennoch ist die Geschichte im Grundsatz doch schon zu traurig, um da in Kindheitserinnerungen zu schwelgen.
Aber vielleicht war ich als Kind einfach nur ein unverbesserliches Weichei...

War bei Episode 2 10 Jahre alt und mit meinem Bruder im Kino. Episode 1 schaute ich im Fernsehen, die OT hatten wir auf VHS. Bei mir war es tatsächlich so, dass ich die Story von 1 und 2 nicht so wahrgenommen hatte, weil ich dir Filme nicht so oft sah. Fand das uninteressant. Es blieben anfangs Dinge wie Podracing, die Lichtschwertkämpfe und die Schlachten in Erinnerung. Ich empfand die Jedi der Episoden 1-3 aber als "grantige, bösartige alte Männer, die grundlos gemein zu Anakin waren". Die OT gefiel mir darum deutlich besser.

Das Abschlachten der Tusken sah ich damals, und auch heute, nicht mal als böse Tat. Das sind hässliche Mistviecher mit Masken ohne Kultur und Rechtssinn, die einfach Leute verschleppen und töten. Einfach Monster. In Episode 1 schossen die auf die Podracer und in Ep.4 attackierten sie Luke. Als Kind war es für mich die Aufgabe eines Jedi RITTERS die Guten zu schützen und die Bösen zu töten. Die Hexe gehört in solchen Geschichten in den Ofen, der Wolf mit Steinen im Brunnen versenkt, fertig. Danach trauert Anakin um seine Mutter- passt für mich alles. In der OT wurden die Bösen auch erschossen oder mit dem Lichtschwert gelyncht.

Anakin war für mich als Kind, und ist für mich, nachdem ich mich intensiver mit den Filmen befasst habe, nicht der Böse. Das Gut-böse Schema ist für mich in der PT weitestgehend aufgehoben. Es gibt mit den Jedi, Palpatine, der Handelsföderation und der Republik verschiedene Parteien. Eine ist so gut und rechtschaffen wie die andere. Aber die einzigen Unschuldigen, die ich in dem in dem Konflikt sah und sehe, sind Anakin und Padme. Die beiden wollen ein normales Leben und werden durch den Krieg und die Jedi bedrängt. Hatte als Kind die Szene, in der mit den schäbigen Jedi aufgeräumt wurde, sogar gefeiert. Bei Windus Tod habe ich herzlich gelacht und mit meinem Bruder Witze gemacht (er sollte Mace WINDOW heißen). Bei den Jünglingmord war der einzige Diskussionspunkt auf dem Pausenhof, ob es wirklich eine Szene gab, in der Anakin einen Jüngling köpft. Die wollten wir sehen. Der Endkampf blieb auch in Erinnerung und lies den Mund offen stehen. Anakins Verbrennungen haben mir dann tatsächlich Probleme gemacht. Da ich mich aber eh fragte, warum Vader den Anzug brauchte und so einen "kaputten Kopf" hat, war das in Ordnung.

Aber um deine Frage zu beantworten: nein. Ich hatte kein Problem damit, dass es eine Tragödie war. Mit den hölzernen, langweiligen Dialogen schon. Aber Anakin war der einzige, mit dem ich Mitgefühl hatte. Als Kind verstand ich, dass Anakin Angst um seine Frau hat, weil er sie liebt und nicht verlieren will. Sie war für mich ein langweiliger Charakter, aber eine der Guten. Und die Jedi waren für mich bösartiger als die Sith, weil ich den Politikplot um Palpatine nicht verstand und die Jedi "einfach grundlos unfreundlich zu Anakin" waren. Hasse bis heute Mace Windows und fiebere mit 27 noch darauf hin, ihn in den Schluchten Coruscants verschwinden zu sehen:-D Heute sehe ich die Filme aufmerksamer, achte auf Details-und stehe stärker als zuvor auf Anakins Seite. Das ungünstige daran ist, dass ich Obi Wan mit jedem Durchgang weniger leiden kann. Und er war früher mein Liebling.
 
Es ist eigenartig, aber so richtig mögen tu ich Obi Wan in den Prequels auch nicht! Er stichelt oft gegen Anakin, buttert ihn bei jeder Gelegenheit runter. Ist oft Hochmütig und teilweise sogar ängstlich. Er verhält sich oft wie eine willenlose Marionette, wenn er blind die fragwürdigen Aufträge des Senats befolgt. Erst ganz gegen Ende sieht Obi Wan seine Fehler, da ist es nur zu spät.

Gegen Mace Window hab ich aber nix. :-)
 
Mace Windu, Yoda und Obi Wan haben es versäumt, Anakin in seinem Leid aufzufangen.
Ich glaube aber nicht, dass Anakins Drang zur Dunklen Seite hätte verhindert werden können.

Sein Werdegang folgt den klassischen Regeln der Tragödie! Sein Schicksal ist unausweichlich, bereits mit seiner Empfängnis angelegt.
Anakins Bemühungen, seinem Schicksal zu entgehen, führen ihn immer tiefer in den Abgrund. Er will seine Mutter und Padme retten und begeht für dieses noble Ziel zahlreiche Verbrechen. Die Auslöschung des Tusken-Dorfs hat mich ehrlich gesagt auch kalt gelassen; Mace Windu und die Jünglinge hingegen stellen eine deutlich überschrittene rote Linie dar.

Warum schaut man sich das gerne an? Ich denke, die Geschichte von Anakin Skywalker ist eine ganz klassisch erzählte Tragödie und diese Form der Erzählung und Darstellung hat schon immer eine große Anziehungskraft auf das Publikum gehabt.

Wenn ich mir andere Kultfiguren anschaue, so sind es ganz oft Charaktere, die zwar moralisch Verwerfliche Dinge tun, aber eben auch immer menschlich bleiben.
Charaktere, die nur böse sind, Böses tun, finde ich nicht wirklich interessant.
Es sind eben solche Konflikte und Dilemmata, die einen Film zu einem Kunstwerk machen.

Meine Sicht auf die Prequels hat sich im Laufe der Zeit verändert. Das hat natürlich auch ganz klar mit der eigenen persönlichen Entwicklung zu tun.

Mich stören nach wie vor die Dinge, die auch immer wieder von anderen genannt werden: zu viel CGI, zu viel Jar Jar, hölzerne Dialoge (die Synchronisation ist teilweise mit dran "Schuld"), etwas zu viel Politik etc.

Mittlerweile schaue ich mir die Episoden 1-3 öfter und auch überwiegend gerne an. Es hat gedauert, bis ich mich an die Neuerungen gewöhnen konnte.
Vor allem Anakins Position als Auserwählter schien mir nicht plausibel.
 
Mittlerweile habe ich ja eine neue Ursache ausgemacht: Damals gab es einfach die Sequels noch nicht! :D

Du meinst, wenn man damals die heutigen Filme schon gekannt hätte, hätten die Prequels im Vergleich besser abgeschnitten? ;-)

Lässt sich gar nicht so einfach und pauschal bewerten...

Ich finde die Schauspieler in den Sequels zb fast ausnahmslos besser als in den Prequels. Stimmiger gecastet, überzeugender agierend...

Hingegen fehlt mir in den Sequels die Ernsthaftigkeit (trotz allem Klamauk) der Vorgänger. Die Filme nehmen sich selbst nicht ernst genug.
 
Mittlerweile habe ich ja eine neue Ursache ausgemacht: Damals gab es einfach die Sequels noch nicht! :D

Du bist für mich näher an der Wahrheit als du im Witz glaubst. Beide Reihen haben dasselbe Problem: eine in Teilen sehr gute Idee, aber eine schlechte (PT) bis katastrophale (ST) Umsetzung.

PT: Der junge Anakin Skywalker wird von einem Jedi, der für ihn eine Vaterersatz ist und dessen Schüler gefunden. Anakin hält die Jedi für nahezu unbesiegbare Götter; er möchte einer werden um gegen das Unrecht zu kämpfen und den Geknechteten zu helfen. Der Vaterersatz stirbt und nun übernimmt der hochnäsige Schüler, welcher Anakin als "niedere Lebensform" bezeichnet und im Film als Speichellecker und Karrierist porträtiert wird, die Ausbildung. Schüler ist jetzt Ausbilder. Man hat einen 10jährigen Cut. Im nächsten Film wird das Verhältnis beider als angespannt dargestellt. Der Ausbilder misstraut Anakin und macht ihn hinter dessen Rücken bei den anderen Meistern und vor dessen großer Liebe schlecht. Dieses Verhalten, man erfährt es im Film, ist Standard in deren Beziehung. Anakin schluckt alles und seine Mutter wird im Laufe des Films von Monstern getötet. Den Orden interessiert sowas nicht, der Ausbilder habe ihn sogar aktiv zurückgehalten, nochmal zur Mutter zurückzukehren. Anakin tötet die Monster, ist aber in einem moralischen Konflikt. Seine einzige Bezugsperson ist seine Freundin. Sie heiraten heimlich, weil sie genauso ein ruhiges Leben mit Kindern will wie er. Es gibt Krieg, er beweist sich als Held, der im nahezu Alleingang den Kanzler rettet. Obacht: im Vorfilm von 2003 erfährt man, dass der Jediorden Scheiße beim Schutz des Kanzlers gebaut hat. Er korrigiert also einen Fehler, den seine Kameraden vorher gemacht haben. Der Ausbilder wird während der Rettungsaktion ausgenockt und wäre gestorben. Anstatt ihn zum Meister zu ernennen, schlagen die Jedi ihm ins Gesicht, dass er seinen Platz im Rat nur durch Vitamin B bekommen habe. Seine Leistung von vorher ist bedeutungslos; sein Ausbilder wirft ihm vor, karrieregeil und machthungrig zu sein, obwohl er bis dahin -im Gegensatz zum Rest der Truppe- nur Gutes im Sinn hat. Er ist der einzige Jedi, der sich aus der Politik raushalten und einfach nur ein Held sein will. Sein Ausbilder und der Rest wollen, dass er seinen einzigen halbwegs empathischen Freund ausspioniert; er hat einen Gewissenskonflikt zwischen dem Kodex auf den er schwor, die Freundschaft und Liebe zu seinem Freund und Frau und auf der anderen Seite seinem Ausbilder und dem Rat, die er von Kindestagen noch als "die guten Halbgötter" betrachtete, die ihn aber nur wie Müll behandeln. Der weiseste vom Rat sagt ihm "freu dich, wenn deine Familienangehörigen sterben. Sie sind eins mit der Macht". Langsam klingelt ihm, dass die Jedi nicht die Helden sind, für die er sie hielt/ sind ein Haufen Psychos mit radikaler Ideologie. Es kommt zum Showdown; er tötet einen der Meister, der ihn kurz vorher verbal attackierte und schwört seinem Freund die Treue. Daraufhin kann er sich an dem korrupten Orden rächen. Später machen in die Gewissenbisse wegen des Blutvergießens einerseits und die Liebe zu seiner Frau andererseits halb wahnsinnig; plötzlich taucht der Ausbilder auf um ihn umzubringen. Genauso wie die Jahre vorher gibt es keine Fragen, keine Empfehlungen-er will einfach seinen Kopf. Er denkt die Frau hätte das veranlasst, tötet sie scheinbar im Rausch und wird vom Ausbilder zum Krüppel geschlagen. Derselbe, der ihn all die Jahre unterdrückt und vorher im Rat verraten hat, redet irgendwas von "Bruderliebe". Anakin wacht in einer schwarzen Sardinenbüchse auf und denkt, er habe alles verloren.

Fazit: Ist die Quintessenz der PT. Nach mehrmaligem Schauen und Analysen ist die Geschichte eigentlich ziemlich geil und macht Sinn. Das blöde ist: Durch schlechte Dialoge, anreißen von zu vielen Themen (Politik, Liebe, Jedi, Föderation, Palpatine), viel zu viele blasse und unsympathische Charaktere, die teils in eine langatmige, an Theaterstücke angelehnte Handlung auf Gängen eingepfercht wurden, können die meisten Zuschauer nicht folgen und schalten gedanklich ab. Es geht irgendwie um Steuern, dann hat irgendein Syfedingsda eine Klonarmee aufgestellt. Und es wechseln in jedem Film die Antagonisten.
Es fehlen direkte, klare, harte Szenen zwischen den Charakteren, fast alle wirken steril. Der Ausbilder, der eigentlich einen totalen Arsch darstellen soll, wird durch flotte Sprüche und einen geilen Schauspieler der Fanliebling. Der unterdrückte Schüler wird zur Heulsuße und Waschlappen degradiert. Kritikpunkt: Anakins Überlaufen würde Knall auf Fall gehen. Es wurde nichts ausgefleischt. Letztendlich wurde er zu Vader und tötete kleine Kinder, weil er nur nach Halt suchte und den nie bekam. Das fraßen viele nicht; dem Niedermachen der Tusken fehlte jede Emotionalität. Viele konnten sich einfach nicht mit Anakin identifizieren. Es gab einen groben Überbau, der gab auch eine lecihte rote Linei, aber die Story hat sich in den schlechten Charakteren verheddert.

ST: Die junge Schrottsammlerin Rey wird als Kind von ihren Eltern allein in einer Wüste zurückgelassen und schlägt sich so durchs Leben. Über Geschichten erfährt sie von den Taten eine Luke Skywalker und Han Solo und träumt davon die kennen zulernen. Durch Zufall wird sie in den Konflikt zwischen Republik und der ersten Ordnung reingezogen. Sie lernt eines ihrer Idole -Han Solo- kennen. Er ist für sie der Vater, nach dem sie immer gesehnt hat und er bietet ihr sogar an, bei ihr zu bleiben. Sie versucht ihn zu beeindrucken. Nach einer Diskussion und einer wirren Vision rennt sie in einen Wald, in dem sie auf eine schwarz gekleidete Gestalt stößt, die sie gefangennimmt und foltert. Aus irgendeinem Grund, kann sie ihn vertreiben und sich aus der Gefangenschaft befreien. Kurze Zeit später erfährt sie, dass die Gestalt der Sohn von Han ist. Han wird vor ihren Augen von ihn kaltblütig ermordet- fuck, sie hat wieder einen Vater verloren. Nach einem Kampf mit der Gestalt, den sie aufgrund dessen Schussverletzung gewinnt, macht sie sich auf den Weg, die Legende der Galaxis zu treffen: Luke fucking Skywalker persönlich. Auch bei ihn sucht sie nach Erklärungen für die Veränderungen, die in ihr stattfinden und eine Schulter zum Anlehnen. Er ist Spacejesus; einer der legendären Jediritter. Heroen der Gerechtigkeit.
Statt eines Helden findet sie einen gebrochenen Mann, der an seinem eigenen Versagen leidet. Zu Skywalker findet sie nach und nach einen Draht, er öffnet sich, macht auch mal Späße mit ihr und erklärt, was in den letzten 50 Jahren bei den Jedi falsch gelaufen und er angeblich so unglaublich angepisst ist. Luke nimmt etwas die Mentorenrolle ein. Er erzählt ihr, dass die schwarze Gestalt, Ben, all seine Schüler eines Nachts kaltblütig im Wahn niedergemacht hat. Sie hasst diesen noch mehr und will dieses Monster tot sehen. Plötzlich hat sie eine Skypeverbindung zu diesem. Er entpuppt sich als trainierter Mann in ihrem Alter und erklärt ihr, dass Luke einen Teil verschwiegen hat. Ben habe in relativer Notwehr gehandelt weil Luke eines Nachts durchdrehte und ihm im Schlaf die Kehle durchschneiden wollte. Der Volksheld von dem jeder schwärmt, soll versucht haben ein Kind zu töten? Ihr Weltbild ist erschüttert, Luke gibt alles unter Tränen zu. Sie wurde die ganze Zeit belogen und der Typ vor ihr ist nicht das, für das sie ihn hielt. Der junge Mann vor ihr scheint endlich ein richtiger Seelenverwandter zu sein. Aber etwas erfahrener mit allem. Rey sieht Gutes in ihm und die breiten Schultern zum Kuscheln. Sie bricht mit dem alten Lügner und Scharlatan, fliegt zu Ben und in einer Schlacht rettet er ihr das Leben, stellt sich gegen seinen Herren und sie machen den hässlichen, deformierten Bösewicht und seine Schergen nieder. Sie versuchen sich gegenseitig zu bekehren, er zeigt Empathie für sie, sagt, dass er für sie da sei und er wisse, dass die Eltern tot sind. Plötzlich fetzt das Schiff unter ihnen auseinander und sie versucht ihre Freunde zu retten, die Ben trotz allem ermorden will. Auch der Scheisskerl wollte sie nur als Werkzeug.
Dann wird sie von Leia trainiert, mal eine Frau und macht sich auf, Ben zu töten. Es passiert etwas Action, sie bringt ihn nicht um, erfährt, dass die die Enkelin des Tyranns von vor 30 Jahren ist und dieser auf irgendeinem Planeten sitzt. Sie erfährt, was mit ihren Eltern war, es gibt einen Kampf und theoretisch hätte man hier wohl zumindest ein bisschen hin und her schwanken zu ihrem Opa einbauen können, der zwar hässlich wie die Nacht aber ihr einziger lebender Verwandter ist. Die Details kenne ich nicht.

Fazit: Eigentlich hat man hier dasselbe Thema wie in der PT. Der Protagonist sucht Halt und bekommt ihn nicht. Abermals ist Palpatine am Schluss die Stütze als "der Opa". Das Bild der Protagonistin über Helden wird zerstört, alle Bezugspersonen sterben nacheinander weg- nur kann hier der Liebespartner sie im Gegensatz zu Episode 3 retten. Problem bei dem ganzen: Für mich eine spannende Idee, aber die Charaktere sind abermals völlig unsympathisch, ganze Szenen zum Fremdschämen, die Handlung völlig verhacktstückt und es gibt keinerlei roten Faden mehr. Das Mädchen, welches Halt sucht, kann andererseits ohne große Probleme alles im Alleingang lösen (Mary Sue) und erleidet nur Rückschläge in Beziehungen. Wieder nichts für den Zuschauer greifbares,, was sichtbaren Einfluss auf die Story hat (Luke verlor trotz hartem Training in ESB seine Hand und sein bester Freund wurde eingefroren und entführt). Eine Höhlenszene, die kaum jemand versteht. In Episode 8 werden sowohl die Bösewichte als auch alle Charaktere der Guten völlig an die Wand gefahren. Die Handlung wird durch völlig unnötige Nebensequenzen, die zu nichts führen, kaputtgemacht. Man kann niemanden leiden

Rey->Mary Sue
Finn->unter der Fuchtel der Chinesin
Poe->ein Depp, der von Leia betäubt wird
Leia->Mary Poppins
Spacegoebbels Hux->Witzfigur
Snoke->dumm/übermütig
Luke->irrer Sehkuhzizzenvergewaltiger (warum nicht was normales zeigen? Wie er ein Feld bestellt oder sowas? Oder Holz hackt? Oder nackt ums Feuer tanzt? Warum dieser Augenkrebs?)
Admiral Social Justice Warrior Holdo->gut, sie ist tot. Das ist gut. Aber vorher ist sie einfach nur schlecht geschrieben.

Die sterilen Jedi und 1 Jar Jar werden durch 3,4 Jar Jars und Leute ohne Ziel und Kante ersetzt-klasse. Genau was man für eine charakterzentrierte Story wie Star Wars braucht. Der letzte Teil ist ein Shitfest an Zufällen und Wendungen, die kaum Sinn ergeben. Es gibt keinen Überbau, dem irgendwie noch gefolgt wird. Das ganze versinkt völlig im Chaos. Johnson zerreist die von JJ geplante Geschichte, der einen Film später mit Widerruf von Elementen aus Teil 8 reagiert (zusammenkleben der Maske, Holdo Manover funktioniert garnicht, X Wing u.a.). Aber die Idee fand ich eigentlich ganz cool. Nach Episode 7 hatte ich auch große Hoffnungen. Nur ab Episode 8 ging das ganze ab dem Mutterwitz leider in Rauch auf.


Endfazit: Für mich hatten beide Trilogien versucht, dass Vater und Sohn Thema auszuweiten. Das hat aber deshalb nicht funktioniert, weil die Umsetzung an vielen Stellen schlecht bis sauschlecht war. Der PT muss man hierbei zugute halten, dass die Filme nach mehrmaligem Schauen und nachdenken besser werden. Da waren es nur handwerkliche Fehler (Dialoge, sterile Sets). Die Story macht Sinn und wird durch andere Quellen ergänzt. Die ST ergibt einfach von der gesamten Situation ohne Comics und weitere Quellen zurate zu ziehen, keinen Sinn.
 
Zurück
Oben