Noch eine (zugegeben späte

) Antwort auf die Fragen bezüglich der US-Wahlen 2000:
Die These, dass der Supreme Court und nicht die Wähler Bush Florida zuschlugen und welche vorallem durch Herrn Moore verbreitet wurde, basiert auf der Tatsache, dass Gore in bestimmten "Counties" (das beste deutsche Equavilänt wäre wohl "Wahlbezirk"), wo das Ergebnis sehr knapp war, eine Nachzählungen der Stimmen per Hand forderte. Dies war sein gutes Recht, aufgrund der Knappheit des Wahlausgangs auch verständlich und es wurde gestattet.
Ein Zusammenhang zu den Vermutungen, dass die Wahlcomputerprogramme getürkt waren, liegt nahe, auch wenn dies durch anschließende Überprüfgungen der Computer nicht bestätigt werden konnte.
Diese Nachzählungen überschritten allerdings eine vom Supreme Court gesetze Deatline, wurden nie gänzlich zu Ende gebracht und Bush wurde Präsident.
Wer mehr darüber wissen will, muss sich einfach mal über den Gerichtsfall "Gore vs. Bush" informieren.
Punkto getürkte Wahlprogramme gab es auch 2004 rückwirkend zu den Wahlen 2000 eine interessante Begebenheit:
Ein Programmierer hat mit einer eidesstattlichen Erklärung erklärt, im Auftrag eines Abgeordneten des Repräsentantenhauses aus Florida ein Programm zur Manipulation von Wahlcomputern entwickelt zu haben [...]
TP: Update: Wahlbetrug in Florida?
Dass Gore die meisten Stimmen erhielt und Dank des Wahlsystems nicht Präsident wurde, ist somit die einzige Kritik an der Wahl, die zweifelsfrei feststeht, allerdings die IMO nicht einzige, die berechtigt ist.
Was mich eher stört, ist dass er nun einfach sein Amt verlassen kann und seine Menschenrechtsverletzungen sowie seine Völkerrechtsverletzungen ungeahndet bleiben.
Das klingt fast so, als hätten das nicht alle US-Präsidenten zu verantworten.

Von Kennedy bis Clinton, alle haben es getan - Menschen- oder Völkerrechte verletzt. Nur weil Bush und seine Administration so diletantisch wahren, und es jedem auf die Nase gebunden haben, soll man ihn nun plötlzich aufknüpfen? Allein für eine Amtsenthebung müsste sich der gute noch bedeutent mehr leisten - zum Beispiel seine Sekretärin vögeln

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Und Obama mag diplomatischer, weltoffener und kooperativer sein. Aber das heißt nicht, dass sich der außenpolitische kurs der USA über Nacht oder auch über die nächsten 4 Jahre hinweg ändern wird. Hegemonie und strategisch wichtige Ressourcen wie Partner bleiben das Ziel. Nur wie es erreicht wird, mag sich mehr unseren Vorstellungen anpassen - zumindest scheinbar.
Trotzdem freut mich sein Sieg. Ein herber Dempfer für die protestantischen Weißen in der USA, die durch Kreuzzugmentalität und christlichen Fundamentalismus einer ohnehin bildungsfernen Arbeiterklasse sehr schaden.