@Mad Blacklord: Generell sehe ich das auch so, wie Du es schreibst bzw. das GL über die PT da eher wenig Fragwürdigkeit offen zu lassen gedachte.
Und hierbei erscheint es mir zwischen Anakin und Padmé so, dass es nicht so sehr um die Ehe an sich dabei geht (die Entwicklung bzw. die Art der "Geheimen Ehe" ist dort IMO mehr eine Art Symptom), sondern um den Aspekt der emotionalen Bindung bzw. damit verbundenen Willensentscheidungen.
Und nicht unhäufig war das durchaus auch schon in den Jahren zuvor in anderen US-Filmen mit z. B. Harrison Ford immer auch wieder gerne Thematik: Die Verletzlichkeit bzw. Korrumpierbarkeit einer Person in ihrem Amt über dessen Familie - oft plastiziert durch Entführung und Erpressung dessen Familie bzw. Frau und Kindern durch Terroristen oder Verbrecher generell.
Interessant fand ich dabei in der PT, dass es GL IMO ganz gut gelang - was allerdings auch nicht anders denkbar war, weil wir ja wussten, das Anakin zu Vader werden MUSSTE - das Ganze erstmals durch und bei Anakin auf eine eher "charakterlich-egoistische" Ebene zu hieven, womit der gesamte Aspekt der Korrumpierbarkeit eines Jedi durch die dunkle Seite erst einmal erneut wieder auch einen persönlicheren Aspekt erhielt, was ich nicht unrealistisch finde.
Im Roman zu Ep I. erwähnt Yoda, dass er gegen die Entscheidung war, Anakin in den Orden aufzunehmen und der Rat ihn überstimmt hat, nach dem die anderen Mitglieder des Rates nach der Naboo-Schlacht auf Anakin einen neuen Blickwinkel bekommen haben...
Was genau dem entspricht, was ich mit "charakterlich-egoistisch" meine: Die Gründe, die dabei in TPM bzw. der PT nach und nach ersichtlich werden, machen eigtl. deutlich, dass es hier nicht nur um Anakins Beziehung bzw. Ehe mit Padmé geht, sondern auch - oder gar nur - um seinen "empfundenen Drang, Padmé zu besitzen". Wobei ich darin aber nicht zwingend sofort von Anakin ausgehend etwas "böses" oder "dunkles" sehe, weil ich nicht glaube, dass er selbst das so versteht, sondern eher "ehrlich und aufrichtig" mit Liebe verwechselt, ohne dass es ihm bewusst wäre.
Als Fakt sehe ich es indes ebenfalls, dass das dort so gedacht ist, dass Anakins Grundlagen für seine "moralische Korrumpierbarkeit" aber bereits dort gelegt waren - und es das ist, was Yoda meint, als er sich dagegen ausspricht, das Anakin ausgebildet werden sollte - mit der Begründung, er wäre schon "zu alt".
...Und ich denke: Selbst wenn Anakin seine Ehe offiziell hätte führen können, wäre er gefallen...
Deshalb auch ACK hierzu - nur das ein solcher "Infinities"-Gedanke mir etwas müßig erscheint, weil hierbei in der dieser ganzen Art wie sich die Story der PT entwickelt auch viel von Anakins charakterlicher Entwicklung abhängt.
Gewisse Zusammenhänge hätten hier dann sich ganz anders verhalten müssen, damit diese Ehe hätte offiziell geführt werden müssen können, denn möglicherweise war vlt. auch gar Pamés Ehe mit einem Jedi-Ritter für sie als Senatorin hinsichtlich ihrer senatspolitischen Reputation als "objektiv denkendes Senatsmitglied" nicht ganz ohne, weil man ihr so häufig zu große Nähe zur Position der Jedi hätte offen vorwerfen und von ihr eingebrachte Kritikpunkte sofort entkräften und entwerten können.
...Immerhin hat Palpatine ihn jahrelang beeinflusst, und man muss man schon blind und taub sein, um Anakins Geltungsdrang und seinen Ehrgeiz nicht zu bemerken. Er hat geglaubt, dass er mehr verdient als der Rat ihm zugestehen wollte, und Obi-Wan hat sich (so sehr ich Obi-Wan auch mag) bei Anakins Ausbildung nicht mit Ruhm bekleckert, ich glaube, Obi-Wan war einfach zu unerfahren... er war ja gerade erst Ritter geworden und bekommt dann gleich einen Padawan... außerdem wird Anakin gespürt haben, dass Obi-Wan ihn anfangs nur wegen seines Versprechens an Qui-Gonn ausbildet, diese unterschwellige Ablehnung des Mannes, der für ihn so etwas wie eine Vaterrolle einnahm, wird nicht spurlos an ihm vorrüber gegangen sein...
Wobei ich hier gar meinen würde, dass genau der Umstand der "Problematik der Vaterersatzrolle für Anakin" sozusagen indirekt in der PT Thema ist bzw. sein könnte - also eigtl. simpel dem Problem, dass Anakin tiefenemotionell schlichtweg das Problem hat, sich eindeutig für den einen oder anderen als "Vaterersatz" zu entscheiden.
Palpatine wäre zwar vom Alter, Verhalten und (für Anakin scheinbar offensichtlichem) Charakter der "Vaterersatz-Favorit", doch alleine die "Stellung" macht hierbei erhebliche Unterschiede aus.
Im Umkehrfall hingegen steht ihm der nur etwas ältere Kenobi zwar die ganze Zeit zur Seite, repräsentiert aber eher weniger charakterlich bzw. in seinem Verhalten eine wirkliche Vaterfigur, als eher einen "großen Bruder".
...Anakin war nicht dazu BESTIMMT zu fallen (....) Um Anakins Fall zu verhindern hätte man Shmi von Tattooine holen müssen, Anakin war für die Dunkle Seite anfällig von dem Augenblick an, da seine Mutter in seinen Armen starb. Und der Kontakt zu Palpatine hätte unterbinden werden müssen, denn der hat Anakin ja in die Richtung geschubst, in der er ihn haben wollte...
Das wiederum sehe ich eher als schwierig an bzw. kann ich so nicht unterstützen:
IMO war Anakin im Gegenteil von Anfang an dazu bestimmt zu fallen - und interessanterweise hat das GL auch in seiner Erklärung zu verdeutlichen gesucht, weshalb Anakin der Auserwählte gewesen sein soll. GL hatte IIRC erklärt gehabt, dass Anakin sozusagen erst hatte fallen müssen, um dann seiner Rolle als Auserwählter, der er tatsächlich war (was ich allerdings bis heute bezweifle), später doch entsprechen zu können.
Ich sehe das ganze indes etwas anders: Anakins Charakter war von Anfang an durch seine Prädestinierung seiner Seele und seines Denkens als Sklavenjunge, von dessen Grundlagenpotenzial er sich nie ganz zu lösen vermochte (also - den engen Grenzen, in denen er gelernt hatte zu denken und die Welt um sich herum wahrzunehmen) sozusagen dazu bestimmt, korrumpierbar zu sein und zu bleiben. Ereignisse wie sein Versprechen an Shmi oder später ihr Sterben in seinen Armen komplettierten im Prinzip diese bereits in jungen Jahren etablierte Sklavengrundhaltung seiner Seele nur immer wieder und zerbröselten aber auch nach und nach seine Traumvorstellungen bzw. Illusionen vom Leben als Jedi.
Man kann es also z. B. so oder so sehen, dass er danach die Tusken abschlachtete. IMO aber tat er das unterschwellig auch stellvertretend als Kanalisierung seines Hasses auf alles und jeden, der ihn sozusagen daran gehindert hatte, sein Versprechen an seine Mutter einzulösen - also Obi-Wan, Yoda, den Jedi-Orden, die Republik UND (was er sich aber sicherlich zuletzt oder gar nicht selbst eingestand) auf sich selbst.
Oder andersherum - und das wird IMO auch an seiner Reaktion auf diesen deutlich - auf Personen wie Cleik Larrs selbst, der (so von Anakin eifersüchtig empfunden) "ihm das weggenommen hatte, was ihm selbst gebührte". Denn Cleik Larrs hatte Shmi sozusagen "erlöst" bzw. "ausgelöst" - und so Anakins Versprechen an seine Mutter sozusagen sinnentleert.
Traurig daran ist schlichtweg Anakins Egoismus dabei nicht zu erkennen, dass es ihm selbst bei diesem Versprechen offenbar immer vielmehr um sich selbst, als um Shmi gegangen war und das auch sie selbst ein Recht auf die eigene Entscheidung hatte, durch die Ehe mit Cleik Larrs sich für ein freieres, unabhängigeres Leben entscheiden zu können und zu dürfen.
Schon hier geht also alleine der eigtl. "dunkle, böse Kern" direkt von Anakin selbst aus.
Das heißt somit NICHT, dass Anakin hätte fallen MÜSSEN - das heißt nur, dass es darum gegangen wäre, wie man ihn vor dem Fall zur dunklen Seite hätte bewahren können und nicht wie man verhindert hätte, das ihn die dunkle Seite korrumpierte. Denn das hatte sie sozusagen auf ihre Weise hier und da längst schon getan, weil er von Anfang an korrumpierbar war - und der Status als sogenannter - und IMO falsch verstandener - Auserwählter verschlimmerte das alles noch zusehends.
Eine andere Sache dabei ist indes, worüber sich Anakin dabei alles bewusst war bzw. wurde und IMO war das weit weniger, als man manchmal denken oder glauben wollen würde.
Anakin selbst war sich denke ich über vieles nicht im Klaren, was in ihm vorging - oder er begriff oder erkannte schon bestimmte Umstände und konnte sie halbwegs identifizieren, wusste aber im Grunde nicht, was er dagegen wirklich tun oder diese ändern konnte.
Am Ende bleibt jedoch - zumindest lt. PT - aber hierbei nur eine Wahrheit "absolut" - und zwar die Wahrheit, die Palpatine strickt und geschickt umzusetzen weiß: Er benutzt Anakins egoistische und daher starke Gefühle ggü. Padmé dazu, seinen trotzigen Willen zu beugen oder gar zu brechen, um sozusagen am Ende endgültig alles über Bord zu werfen, was Anakin zuvor so etwas wie Sicherheit gegeben hatte - wie eben den Jedi-Orden, Yoda, Windu, Kenobi usw.
Eines sehe ich allerdings auch bis heute so bzw., glaube es: Das die Beziehung zwischen Anakin und Padmé alleine schon von Anfang an falsch war bzw. auf falschen Vorstellungen beider beruhte.
Meines Erachtens wäre der Bruch zwischen ihnen letztlich tatsächlich irgendwann früher oder später auch so gekommen, weil Padmé dazu wiederum eine zu starke und unabhängige Persönlichkeit besaß, die sie auch mehr und mehr durch ihre eigene Laufbahn kultivierte.
Der "Knall" zwischen den beiden war IMO also eigtl. vorprogrammiert und Anakins Fall bzw. Padmés zu ihm eilen auf Mustafar "erzwang" diesen Umstand IMO einfach nur frühzeitiger - und für Padmé unter ungünstigen "Umständen".