Lidia diKastro
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Hyperraum – Farscape, Sektion 1, Kabine – Nereus, Lidia
Ihr besorgter Blick ruhte auf ihm. Er schlief jetzt unruhiger als vor Stunden noch – oder vielmehr: er schlief jetzt, träumte vielleicht sogar, aber das war immerhin besser als jenes besorgniserregende Hinweggedämmertsein, das es vor einiger Zeit noch gewesen war.
Lidia kontrollierte noch einmal Puls und Atmung ihres Geliebten, eine Tätigkeit, die sie seit ihrer Verlegung in diese Kabine wohl an die Tausend Mal wiederholt hatte. Dann stand sie auf, streckte sich und wanderte in dem kleinen, aber zweckmäßig ausgestatteten Raum umher. So versuchte sie sich gegen die Müdigkeit zu wehren, die sie immer wieder überfiel und drohte, sie zu übermannen. Seit ihrer Entführung hatte sie kaum ein Auge zugetan – doch während anfangs die Aufregung und der damit verbundene Adrenalinstoß dafür gesorgt hatte, dass sie mühelos wach und bei Sinnen blieb, so war es jetzt bereits seit Stunden ruhig an Bord. Eine Ruhe, die trügerisch war, denn die Begegnung mit dem verräterischen Imperialen (Syntal) steckte ihr immer noch in den Knochen. Und auch wenn er jetzt weg zu sein schien – sie befanden sich immer noch in den Händen von Menschen und Aliens, die sie sicher nicht uneigennützig beherbergten - irgendwas mussten sie ja wohl mit ihnen vorhaben. Und Nereus, der Mann, ohne den ihr ein Weiterleben undenkbar schien, war auch jetzt noch nicht gänzlich über den Berg. Auch wenn es ihr ermöglicht worden war, ihn zu operieren und auch wenn dem so war, dass sein Überleben auch für ihre Peiniger unabdingbar zu sein schien – es konnten jederzeit weitere Komplikation auftreten, die sein Leben bedrohten und im Augenblick stand ihr lediglich nur eine äußerst bescheidene Notfallausrüstung bereit, um ihn im Falle des Falles versorgen zu können. Es war einfach zu wichtig, auch jetzt wachzubleiben. Ausruhen würde sie sich auch später noch können, wenn.......
Ja, was wenn? Lidia war unbemerkt von ihr selber stehen geblieben und starrte einen gräulichen Fleck auf der Wand aus kaltem Durastahl an, war jedoch unfähig dazu, ihn fokusieren zu können. Ihr Blick verlor sich einfach – Irgendwo im Nirgendwo und sie fröstelte plötzlich.
Ein leises Aufstöhnen hinter ihr, von ihrem Namen gefolgt und das von dem Bett her kommen musste, auf das man Nereus gebettet hatte, ließ sie herumfahren …...und in ein Lächeln hineinblicken, das sie so bald nicht erwartet hatte.
„Frei!“ sagte er, „wir sind frei“.......
„Frei?“
Lidia wiederholte flüsternd die Worte, die soeben seine Lippen verlassen hatten, während sie mit raschen Schritten zu ihm zurückkehrte. Sie ergriff vorsichtig seine Hand mit der ihren, drückte sie sanft und suchte den Blickkontakt in seine schimmernden, grünen Augen.
Erst dann erkannte sie die Absicht hinter seinen Worten: sie waren frei, nicht frei von ihren äußeren Fesseln, aber auch nicht mehr gefangen in ihren alten Rollen als Hochadmiral und seine Ärztin. Keiner sollte mehr einen Vorteil daraus ziehen können, weil er wusste, dass sie sich liebten…......hoffentlich, denn wenn dieser Gedanke auch schon in Lidia gewesen war, so erinnerte sie sich noch allzu deutlich an den von Allegious geschickten Verräter, der sie bedroht hatte, um Nereus herauszufordern.
Sie war gerade im Begriff, sich zu ihm hinunterzubeugen, um ihm einen zärtlichen Kuss auf seine spröden, aufgerissenen Lippen zu geben, als Schritte vor der Tür ihres Gefängnis' erklangen, bis sich diese schließlich auch öffnete und das wolfsähnliche Wesen (Korr) die Kabine betrat.
Auf seinen Klauen balancierte er ein Tablett mit zwei Tellern, welches er auf dem einzigen kleinen Tisch in dem Raum abstellte. Dann holte er sich einen Stuhl und setzte sich zu ihnen.
Lidia hatte während der ganzen Prozedur nur geschwiegen, hielt immer noch Nereus' Hand und ließ keinen Moment lang die Augen von ihrem Entführer. Immerhin war er es wohl gewesen, der den anderen in der imperialen Uniform, den Verräter fortgeschafft und ihnen so eine kleine Pause verschafft hatte.
Wieder war es zuerst Nereus, der sich trotz seiner Schmerzen aufbäumte und sich wehrte. Doch seine Worte wurden zunehmend schwächer und obwohl sie erschreckend logisch klangen, so spürte Lidia deutlich, dass er wieder in die Dunkelheit zurückzugleiten drohte. Beschwichtigend legte sie auch ihre andere Hand auf die seine, die sie immer noch hielt.
Dann blickte sie zu dem Shistavaner herüber.
„Er hat recht! Was wissen Sie schon?“
Obwohl sie Wut in sich aufsteigen spürte, so klang sie einfach nur furchtbar müde und viel weniger trotzig, als ihr so verletzter Geliebter.
„Sie werden uns töten oder uns sonstwem übergeben. Aber was dann geschieht, können Sie weder wissen, noch wird es Sie großartig interessieren.“
Lidia schüttelte langsam den Kopf. Sie fühlte die Tränen bereits, die ihre Augen gefüllt hatten und versuchte angestrengt, sie zurückzuhalten. So langsam überstieg alles um sie herum das, was ihre vorhandene Zähigkeit auszuhalten vermochte und die Erschöpfung machte sich in ihr breit.
„Aber vielleicht könnten Sie uns trotzdem verraten, mit was wir als nächstes zu rechnen haben.“
Ihre Stimme brach und sie drückte die Hand des ehemaligen Hochadmirals fester, als eigentlich beabsichtigt. Tränen aber liefen nicht über ihre Wangen – dazu hatte sie sich noch zu gut in der Gewalt.
Hyperraum – Farscape, Sektion 1, Kabine – Korr, Nereus, Lidia
Ihr besorgter Blick ruhte auf ihm. Er schlief jetzt unruhiger als vor Stunden noch – oder vielmehr: er schlief jetzt, träumte vielleicht sogar, aber das war immerhin besser als jenes besorgniserregende Hinweggedämmertsein, das es vor einiger Zeit noch gewesen war.
Lidia kontrollierte noch einmal Puls und Atmung ihres Geliebten, eine Tätigkeit, die sie seit ihrer Verlegung in diese Kabine wohl an die Tausend Mal wiederholt hatte. Dann stand sie auf, streckte sich und wanderte in dem kleinen, aber zweckmäßig ausgestatteten Raum umher. So versuchte sie sich gegen die Müdigkeit zu wehren, die sie immer wieder überfiel und drohte, sie zu übermannen. Seit ihrer Entführung hatte sie kaum ein Auge zugetan – doch während anfangs die Aufregung und der damit verbundene Adrenalinstoß dafür gesorgt hatte, dass sie mühelos wach und bei Sinnen blieb, so war es jetzt bereits seit Stunden ruhig an Bord. Eine Ruhe, die trügerisch war, denn die Begegnung mit dem verräterischen Imperialen (Syntal) steckte ihr immer noch in den Knochen. Und auch wenn er jetzt weg zu sein schien – sie befanden sich immer noch in den Händen von Menschen und Aliens, die sie sicher nicht uneigennützig beherbergten - irgendwas mussten sie ja wohl mit ihnen vorhaben. Und Nereus, der Mann, ohne den ihr ein Weiterleben undenkbar schien, war auch jetzt noch nicht gänzlich über den Berg. Auch wenn es ihr ermöglicht worden war, ihn zu operieren und auch wenn dem so war, dass sein Überleben auch für ihre Peiniger unabdingbar zu sein schien – es konnten jederzeit weitere Komplikation auftreten, die sein Leben bedrohten und im Augenblick stand ihr lediglich nur eine äußerst bescheidene Notfallausrüstung bereit, um ihn im Falle des Falles versorgen zu können. Es war einfach zu wichtig, auch jetzt wachzubleiben. Ausruhen würde sie sich auch später noch können, wenn.......
Ja, was wenn? Lidia war unbemerkt von ihr selber stehen geblieben und starrte einen gräulichen Fleck auf der Wand aus kaltem Durastahl an, war jedoch unfähig dazu, ihn fokusieren zu können. Ihr Blick verlor sich einfach – Irgendwo im Nirgendwo und sie fröstelte plötzlich.
Ein leises Aufstöhnen hinter ihr, von ihrem Namen gefolgt und das von dem Bett her kommen musste, auf das man Nereus gebettet hatte, ließ sie herumfahren …...und in ein Lächeln hineinblicken, das sie so bald nicht erwartet hatte.
„Frei!“ sagte er, „wir sind frei“.......
„Frei?“
Lidia wiederholte flüsternd die Worte, die soeben seine Lippen verlassen hatten, während sie mit raschen Schritten zu ihm zurückkehrte. Sie ergriff vorsichtig seine Hand mit der ihren, drückte sie sanft und suchte den Blickkontakt in seine schimmernden, grünen Augen.
Erst dann erkannte sie die Absicht hinter seinen Worten: sie waren frei, nicht frei von ihren äußeren Fesseln, aber auch nicht mehr gefangen in ihren alten Rollen als Hochadmiral und seine Ärztin. Keiner sollte mehr einen Vorteil daraus ziehen können, weil er wusste, dass sie sich liebten…......hoffentlich, denn wenn dieser Gedanke auch schon in Lidia gewesen war, so erinnerte sie sich noch allzu deutlich an den von Allegious geschickten Verräter, der sie bedroht hatte, um Nereus herauszufordern.
Sie war gerade im Begriff, sich zu ihm hinunterzubeugen, um ihm einen zärtlichen Kuss auf seine spröden, aufgerissenen Lippen zu geben, als Schritte vor der Tür ihres Gefängnis' erklangen, bis sich diese schließlich auch öffnete und das wolfsähnliche Wesen (Korr) die Kabine betrat.
Auf seinen Klauen balancierte er ein Tablett mit zwei Tellern, welches er auf dem einzigen kleinen Tisch in dem Raum abstellte. Dann holte er sich einen Stuhl und setzte sich zu ihnen.
Lidia hatte während der ganzen Prozedur nur geschwiegen, hielt immer noch Nereus' Hand und ließ keinen Moment lang die Augen von ihrem Entführer. Immerhin war er es wohl gewesen, der den anderen in der imperialen Uniform, den Verräter fortgeschafft und ihnen so eine kleine Pause verschafft hatte.
Wieder war es zuerst Nereus, der sich trotz seiner Schmerzen aufbäumte und sich wehrte. Doch seine Worte wurden zunehmend schwächer und obwohl sie erschreckend logisch klangen, so spürte Lidia deutlich, dass er wieder in die Dunkelheit zurückzugleiten drohte. Beschwichtigend legte sie auch ihre andere Hand auf die seine, die sie immer noch hielt.
Dann blickte sie zu dem Shistavaner herüber.
„Er hat recht! Was wissen Sie schon?“
Obwohl sie Wut in sich aufsteigen spürte, so klang sie einfach nur furchtbar müde und viel weniger trotzig, als ihr so verletzter Geliebter.
„Sie werden uns töten oder uns sonstwem übergeben. Aber was dann geschieht, können Sie weder wissen, noch wird es Sie großartig interessieren.“
Lidia schüttelte langsam den Kopf. Sie fühlte die Tränen bereits, die ihre Augen gefüllt hatten und versuchte angestrengt, sie zurückzuhalten. So langsam überstieg alles um sie herum das, was ihre vorhandene Zähigkeit auszuhalten vermochte und die Erschöpfung machte sich in ihr breit.
„Aber vielleicht könnten Sie uns trotzdem verraten, mit was wir als nächstes zu rechnen haben.“
Ihre Stimme brach und sie drückte die Hand des ehemaligen Hochadmirals fester, als eigentlich beabsichtigt. Tränen aber liefen nicht über ihre Wangen – dazu hatte sie sich noch zu gut in der Gewalt.
Hyperraum – Farscape, Sektion 1, Kabine – Korr, Nereus, Lidia