Weltraum (Neutral)

Hyperraum- Juke Box- Messe - Ben und Casia

Ben zögerte mit der Antwort auf ihre letzte Frage. Sie war sich gar nicht sicher, ob sie die Antwort auch wirklich hören wollte. Und als die Antwort doch kam, wußte sie nicht, was sie davon halten sollte. Es war eine Antwort und es war auch keine. Und er ging wieder dazu über, sie zu siezen. Was wollte er damit erreichen? Distanz zwischen ihnen schaffen?
Aber er hatte gesagt, daß er sie gerne wiedersehen werden würde.


"Was ich sagen werde, wenn ich wieder auf Corellia bin? Daß du mir mein Leben gerettet hast. Und daß du mir die Freiheit gegeben hast. Diejenigen, die das wissen müssen, werden es so von mir erfahren. Für den Rest wird es ausreichen, wenn er weiß, daß ich wieder da bin."

Sie schaute ihm in die Augen.

"Oder soll ich etwas anderes sagen, Ben? Ich möchte dir keinen Schaden durch meine Worte zufügen. Geschweige denn durch mein Handeln Schmerz."

Sie legte ihm die Hand sanft an die Wange.

"Aber was immer du tust, sieze mich bitte nicht mehr, Ben. Was immer geschehen mag, was immer uns die Zukunft bringen wird, ich werde diese Stunden wie einen Schatz in meinem Herzen hüten."

Hyperraum- Juke Box- Messe - Ben und Casia
 
- Outer Rim - Weltall- Juke Box mit Casia -

Ben wusste nicht, was er anworten sollte. Casia Stimme und ihre Worte berührten Ben tief im Herzen. Schon lange hatte er nicht mehr dieses warme Wohlgefühl gestimmt. Langsam bewegten sich Ben zu Casia hin, die eine Hand auf seine Wange gelegt hatte. Er seufzte.

"Du wirst mich schon nicht verletzten."

Er war nun ganz dicht vor ihrem Gesicht. Ihre Lippen berührten sich fast. Er schaute in ihre wundervollen Augen.

"Ich...ich liebe dich."Ben wartete nicht auf die Antwort. Er küsste sie einfach. Schloss die Augen und genoss es einfach. Er wusste nicht genau wie lange sie noch fliegen würden. Eigentlich konnte jede Sekunde der Alarm losgehen. Ben hoffte, dass er nie losgehen würde. Er legte seinen Arm um Casias Schultern und zog sie noch näher an sich heran.

- Outer Rim - Weltall- Juke Box mit Casia -
 
Hyperraum- Juke Box- Messe - Ben und Casia


Casia schaute ins Bens Augen. Schweigen herrschte zwischen ihnen. Aber kein Schweigen, welches unangenehm war, sondern einfach nur Ruhe und Stille. Den Moment, der ihnen blieb bewußt auskosten.

"Du wirst mich schon nicht verletzten."

sagte Ben in diese Stille hinein. Sicherlich würde sie ihn nicht verletzen wollen. Aber wer liebte, verletzte auch und wurde verletzt. So wenig er es auch wollte. Aber sie kam gar nicht dazu darüber, weiternachzudenken, denn Ben schaute ihr tief in die Augen. Und sie konnte und wollte den Blick nicht abwenden. Lächelnd blickte sie ihn an. Die Augen sind der Spiegel der Seele. Wenn sie das wirklich waren, dann verstand sie nicht, wie jemand Ben so sehr verleugnet haben konnte.

"Ich...ich liebe dich."

Ihr Herz setzte für wenige Sekunden aus. Und dann fühlte sie, wie ihre ganze Haut kribbelte. Es war ein wunderschönes Gefühl. Von Kopf bis Fuß durchströmte es sie.
Aber Ben gab ihr keine Möglichkeit zu antworten, sondern küßte sie. Er schlang die Arme um ihre Schultern und zog sie noch näher an sich. Sie umschlang seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss.
Und sie wußte nur eins. Sie wollte ihn niemals verlieren.

Irgendwo ertönte das schrille Piepsen des Navcomputers. Aber das interessierte sie nicht. Sie wollte nicht, daß es endete. Nur langsam lösten sich ihre Lippen voneinander, aber ihre Blicke nicht.


"Ich liebe dich auch"

sagte Casia leise. Ben drückte sie an sich und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Und er ließ sie nicht los, als er aufstand, sondern zog sie mit sich hoch. Fest hielt er sie umschlungen und blickte zu ihr herab. Sie erwiderte diesen Blick. Er gab ihr noch einen leichten Kuss auf den Mund, bevor er sie losließ.

"Wir wären dann auf Corellia"

sagte er nur.
Sie wußte es. Und sie wußte, was es bedeutete. Beinahe wollte sie ihn bitten, das Schiff wieder in den Hyperraum springen zu lassen. Diese Reise niemals zu beenden. Sie niemals zu verlassen. Aber sie wußte, daß es nicht möglich war. Wieso eigentlich nicht? Aber sie wußte, daß es müßig war, sich diese Frage zu stellen. Antworten würden nur schmerzen. Mit ihm zusammen ging sie zum Cockpit. Die letzten Minuten für lange Zeit. Für vielleicht eine sehr lange Zeit. Vielleicht für immer.
Sie unterdrückte mühsam die Tränen, während sie hinter Ben stand. Dieser betättigte gerade den Hebel, damit die Juke Box aus dem Hyperraum sprang. Und die Sternenlinien verschwanden. Stattdessen tauchte Corellia auf. Und die zahlreichen Kriegsschiffe im Orbit, die den Planeten bewachten. Beinahe sofort meldete sich die Flugkontrolle und wollte wissen, warum sie landen wollten. Ben nannte Geschäftsbeziehungen als Grund und ihnen wurde die Landeerlaubnis erteilt.
Er drehte sich um und blickte sie an.


"Wo soll ich landen?"

"Die Koordinaten sind West 085- Süd 79- Ost 114- Nord 174-. Das ist Belevedere. Dort wird sich kaum jemand aufhalten. Außer meiner Familie vielleicht."

beantwortete sie seine Frage. Und dort würden sie auch in Ruhe Abschied voneinander nehmen können.

Corellia- Orbit- Anflug auf Belevedere- Juke Box- Cockpit- Ben und Casia
 
Muunilist - außerhalb von Muunstadt - Villa

San hatte diesen morgen gut geschlafen. Nachdem er einige Geschäftsreisen ohne bemerkenswerte Pause abgeschlossen hatte, hatte er sich in seine persönliche Villa zurück gezogen, um ein paar Tage auszuspannen. Die Villa lag mehrere Kilometer weg von Muunstadt, der Hauptstadt von Muunilist. Hier hatte er seine Ruhe vor dem Stress, den ihm der Alltag des Bankenclans auferlegte. Zur Zeit würde sich erst einmal sein Bruder Ven und noch zwei andere Mitbesitzer des Bankenclans um die Geschäfte kümmern. Mit ihnen zusammen führte er dieses Unternehmen, dass Unmengen von Arbeit mit brachte, aber auch Unmengen an Credits - wenn man das Geschäft richtig verstand. Und nach Sans Meinung, verstanden sein Bruder und er das Geschäft wie kein anderer, sonst hätten sie nie so einen Reichtum angehäuft. Er konnte sich vorstellen, dass er mit seinem Bruder die reichsten Leute im Universum waren, doch leider gab es keine sicheren Zahlen, die dies belegten. Die anderen beiden Geschäftsteilhaber Fold Dole und Saso Ween verstanden nur halb soviel von diesem Geschäft, sie hatten einfach nicht die Begabung und das Talent, jedoch hatten sie Väter, die Mitgründer des Bankenclans waren und das verschaffte ihnen einen gewissen Vorteil.
Ein Dienerdroide kam mit Sans Frühstück in den Raum. Auf einem großen Tablett war alles, was Sans Herz zum Frühstück begehrte. Während er ass, fuhr ein Bildschirm vor dem Bett hinunter und San schaute sich die neusten Nachrichten aus dem Universum an. Mit Interesse verfolgte er die Entwicklung des Krieges zwischen dem Imperium und der Republik. Vor ein paar Wochen - oder waren es nur ein paar Tage? - hatte er noch höchstpersönlich die Konten der Neuen Republik, die sie beim Bankenclan besaß, sperren lassen. Es war deutlich zu erkennen, dass die Republik den kürzeren aus dem Krieg ziehen würde. Tagtäglich verlor sie weitere Planeten an das Imperium und es ging jeden Tag so weiter. Und wenn der Bankenclan am Ende des Krieges auf der falschen Seite stehen würde, könnte dies schwere Folgen haben. San verfolgte weiter hin die Holonetnews und er war beeindruckt, wie das Imperium die Republik weiter in die Ecke trieb.


Muunilist - außerhalb von Muunstadt - Villa
 
Orbit von Muunilist - MuunStar

Ven saß in seinem großen, gepolsterten Sessel in seiner Privatsuite. Er befand sich im Moment auf seiner Luxusjacht, die MuunStar. Seine letzten Tage waren anstrengend gewesen. Nachdem sein Bruder um ein wenig Erholung gebeten hatte, waren ihm viele zusätzliche Aufgaben zu gefallen. Er musste sich mit mehreren naiven Unternehmern treffen, die einen Kredit aufnehmen wollten; mit einigen Oberhäuptern verschiedener Planeten und noch vielen mehr. In seinen Augen waren dies eh nur Leute, die keine große Zukunft im Universum hatten. Doch ihm, Ven Hil, würde eine rosige Zukunft blühen, dafür würde er sorgen. Er hatte alles geplant, um sich einen enormen Machtaufstieg zu verschaffen. Aber noch war die Zeit noch nicht dazu gereift. Jetzt müssten erst einmal die ersten Schritte getan werden.
Ven aktivierte seinen Nachrichtenspeicher. Auf einem Bildschirm erschien sein Bruder San, der anfing zu sprechen:


Sei gegrüßt Ven,

Ich hoffe, du hast die Reisen gut überstanden und hattest nicht zuviel Stress. Es tut mir Leid, dass ich dich in letzter Zeit durch mein Schwächeln etwas im Stich gelassen habe, doch ich werde mich in kürze wieder voll ein arbeiten. Sobald du wieder nach Muunilist zurück gekehrt bist, werde ich dich kontaktieren.

Damit erlosch das Bild. Ja, Vens alter Bruder San. Zuerst hatte Ven seinen älteren Bruder immer um sein Können beneidet. Doch in den letzten Jahren war er ihm zu einer Last geworden. Immer stand Ven in dem Schatten seines glorreichen Bruders. Natürlich hatte auch Ven den gleichen Anteil am Bankenclan wie er, doch stand er, wenn es um große Entscheidungen immer hinter ihm. Und das zerknirschte Ven. Endlich wollte er einmal im vollen Glanze stehen. Für diese lästigen Aufgaben, sich zum Beispiel mit irgendwelchen idiotischen Unternehmern zu treffen, war er noch gut genug. Sein Bruder war immer nur zur Stelle, wenn es um wirklich entscheidende Sachen ging. Und deshalb war er ihm ein Dorn im Auge, doch er hatte sich auch schon überlegt, wie er ihn sich vom Leib schaffen könnte.

Orbit von Muunilist - MuunStar
 
Muunilist - außerhalb von Muunstadt - Villa

San hatte noch interessiert die Holonetnews zu Ende geschaut. Er fand es erstaunlich, wieviele Konflikte zur gleichen Zeit im Universum herrschten. Überall gab es Krieg und wer würde aus diesen Kriegen den größten Profit schlagen? Natürlich der Bankenclan. Kriege waren gut für das Geschäft. Mit diesem Gedanken stand San aus seinem Bett auf und sprang schnell unter die Dusche. Dann zog er seit einiger Zeit mal wieder seine Arbeitsuniform an, denn heute wollte er beginnen, sich langsam wieder einzuarbeiten. Er begab sich zu seinem Schreibtisch und fing an die Papiere durch zugehen, die darauf lagen. Nach einiger Zeit Arbeit piepste sein Com und die Stimme einer seiner Diener meldete sich, als San es aktivierte:

Sir, die MuunStar ist soeben auf ihrem Privatflughafen gelandet.

San bedankte sich für diese Information und rief die Comfrequenz seines Bruder an. Als dieser sich meldete, sagte San:

Hallo Ven! Endlich bist du wieder da. Ich bin im Moment noch in meiner Villa. Ich denke, es ist Zeit ein Treffen zu organisieren, um die weiteren Geschäfte des Bankenclans zu besprechen.

Vens Stimme antwortete knapp:

Gut, ich verständige die anderen beiden. Morgen 12:00 Uhr im Besprechungsraum. Ven Ende.

San war etwas verwundert über die knappe Antwort seines Bruder, doch machte er sich keine weiteren Gedanken darüber. Sicherlich war er müde von der Reise und war deshalb nicht so gesprächig. Auf jeden Fall würde er morgen um 12:00 im Besprechungsraum sein.

Muunilist - außerhalb von Muunstadt - Villa
 
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Muunilist - MunnStadt - Privatraumhafen - MuunStar

Die MuunStar war sicher auf dem Privatraumhafen des Bankenclans gelandet. Ven wartete, denn er konnte sich denken, dass sein Bruder sich direkt melden würde. Und so war es dann auch. Die vier Vorsitzenden des Bankenclans würden sich morgen zu einer Beratung treffen. Vier Vorsitzende? Nein! Ven lachte in sich hinein. Morgen würden es nur noch drei sein! Er verließ seine Suite und ging die Rampe der Jacht hinunter. Tief atmete er ein und aus. Endlich war er wieder zu Hause auf seinem Heimatplaneten. Hier fühlte er sich immer noch am wohlsten. Dies konnte er nicht abstreiten. Auch wenn andere sagenn würde, dass der Planet nicht der schönste war, für Ven war er der mit Abstand schönste. Ven stieg in den Gleiter, der am Rand der Landeplattform wartete, seine Diener stets immer bei sich. Der Gleiter verließ das Gelände des Raumhafens und fuhr tiefer in die Stadt hinein. Nach einem Weilchen, hielt der Gleiter vor einem Luxushotel. In diesem Hotel hatte er seine Suite gemietet. Das Hotel war die Creme de la Creme auf Muunilist was Hotels anging. Kein Hotel war luxuriöser, und kein Hotel war teurer.
In seiner Suite angekommen checkte er seine privaten Nachrichten und er hatte eine neue erhalten. Mit einem zufriedenen Lächeln las er die Nachricht. Ja, morgen würden sie nur noch zu dritt am Tisch sitzen.


Muunilist - Muunstadt - Hotel
 
Muunilist - Muunstadt - Taxi - ärmere Viertel

Ven hatte sich unbemerkt aus einem Hintereingang seiner Suite geschlichen. Er hatte nämlich noch etwas zu tun. Danach hatte er sich ein Taxi genommen und ließ sich in die ärmeren Viertel von Muunstadt fahren. Nachdem er den Taxifahrer bezahlt hatte und ausgestiegen war, überkam ihn erst einmal der stinkige Geruch, der in diesen Vierteln herrschte. Es hing ein stickiger Dunst über den Häusern und in den Straßen und hier und da hörte man Blasterschüsse oder merkwürdige Geräusche. Die Häuser sahen von außen herunter gekommen aus und an manchen Ecken waren Slums aufgebaut aus irgendeinem Müll. Nachdem Ven sich langsam an den Gestank und Umgebung gewöhnt hatte, schaute er gehetzt auf die Uhr. Er war spät dran zu seinem Termin. Schnell fing er an sich in eine Richtung zu bewegen. Er bog in eine Straße ein, an der an den Seiten mehrere Bettler saßen. Ven verabscheute diesen Anblick. Seine Hand fest um seinen Blaster geklammert, näherte er sich einem bestimmten Gebäude. An diesem Gebäude waren keine Bettler und Ven konnte sich auch gut vorstellen warum dies so war. Er kam der Eisentür näher und sie öffnete sich automatisch, als er vor ihr stand. Ven trat in den abgedunkelten Raum ein.

Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Gebäude
 
Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Gebäude

Das Gebäude, dass Ven betreten hatte, bestand nur aus einem abgedunkelten Raum. Es stank nicht wie draußen, sondern nach geschmolzenen Metall. Ven machte ein paar Schritte auf einen Schreibtisch zu, als eine Stimme ertönte:

Ahh, Mister Hil. Ich habe sie schon erwartet. Sie hatten mir eine Nachricht geschickt; was soll ich für sie erledigen?

Erst jetzt erkannte Ven hinter dem Schreibtisch einen Sessel, indem sich eine Person befand. Er war etwas erschreckt worden, doch ließ sich nichts an seiner Antwort anmerken:

Nun, Lez Xett, ich habe einen Auftrag für sie. Töten sie Fold Dole ! Es darf keine Zeugen geben, und wenn es doch welche gibt, müssen auch diese beseitigt werden!

Für einen kurzen Augenblick herrschte eine trügerische Stille in dem Raum. Es schien so, als wäre die Person am anderen Ende des Tisches, etwas verblüfft. Dann antwortete diese:

Um so etwas heißes dreht es sich also. Ich soll ihren Geschäftspartner umbringen, das könnte sicherlich eine etwas härtere Nuss werden. Und da muss auch schon einiges springen für mich.

Ven war es klar gewesen, dass dieser Auftrag seinen Preis haben würde:

Sie bekommen 15000 Credits. Dies sollte reichen.

Die andere Person an der gegenüber liegenden Schreibtischseite, erhob sich und streckte Ven die Hand aus:

Geht klar. Ich werde ihn beseitigen. Und danach bekommen ich mein Geld, ansonsten ist noch jemand anderes tot! Wenn ich ihren Geschäftspartner umgebracht habe, werde ich mich noch einmal bei ihnen melden.

Ven schlug ein und drehte sich um zum gehen, als die andere Person noch etwas sagte:

Und Mister Hil, seien sie beruhigt. Es wird keine Zeugen geben, schließlich bin ich Lez Xett, einer der besten Kopfgeldjäger, den sie finden können.

Ven drehte sich noch einmal leicht um und ließ ein schelmisches Grinsen aufblitzen, bevor er endgültig den Raum verließ.

Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Straße
 
Muunilist - Muunstadt - Jäger

Es war Nacht. Auf den Straßen von Muunstadt herrschte trotzdem noch Verkehr. Und mittendrin war Lez mit seinem Schiff. Er hatte einen Auftrag zu erfüllen, für den er vor ein paar Stunden erst angeheuert wurde. Er sollte Fold Dole töten, einen Mitbesitzer des Bankenclans. Und sein Auftraggeber war kein anderer als ein Kollege des Opfers, Ven Hil. So verblüfft Lez auch über diesen Auftrag war, hatte er keine Fragen gestellt und würde seine Mission zur Zufriedenheit seines Auftaggebers erfüllen. Jedoch würde er natürlich für so ein "heißes" Opfer auch den passenden Betrag kassieren.
Doch ein paar Fragen beschäftigten ihn, während er sich seinen Ziel langsam näherte. Die Hauptfrage war natürlich, warum Ven Hil so einen Auftrag erteilte. Zum anderen fragte er sich, warum Ven Hil gerade ihn gewählt hatte. Vielleicht war er schon höher in der Kopfgeldjäger-Szene aufgestiegen, wie er sich gedacht hatte? Das würde Lez in dieser Zeit sehr passend kommen. Denn im Moment war er wirklich knapp bei Kasse, auch wenn er in letzter Zeit schon einige größere Summen für Kopfgelder kassiert hatte, natürlich standen diese nicht im Vergleich zu der jetzigen Belohnung. Er hatte sich vor einige Zeit viele Schulden gemacht und musste diese erst einmal begleichen. Und wenn er jetzt schon so einen recht heißen Auftrag bekommen hatte, würden ihm in der Zukunft vielleicht noch größere Summen zu winken.
Lez' Jäger hatte bereits das Stadtzentrum verlassen und näherte sich langsam der Villa seiner Zielperson. Wie auch die anderen Mitinhaber des Bankenclans hatte er eine große, luxuriöse Villa am Rande der Stadt. Als Lez ungefähr einen Kilometer von der Villa entfernt war, landete er sein Jäger. Denn die Villa war mit einem Energiezaun umgeben, die ungefähr einen Kilometer Radius umfasste. Langsam schlich er sich an den Energiezaun an. Bis auf den Zaun, hatte die Villa keine großen Verteidigungseinrichtungen, so dass er sich nicht groß fürchten musste, entdeckt zu werden. Die einzige wahre Verteidigunsmaßnahme waren Luftabwehrgeschütze, die den gesamten Luftraum über der Villa überwachten. Lez schlich sich am Zaun weiter bis er zu einem Tor kam. Dies war eines der vier Tore, die in den Zaun eingearbeitet waren. Er wusste, dass spät in der Nacht immer ein Transporter durch dieses Tor fuhr, der die neuen Erwerbnisse von Fold Dole an diesem Tag und andere Sachen zu der Villa brachte. Und da kam dieser Transporter auch schon. Langsam näherte sich das Surren und dann konnte Lez ihn auch sehen. Er versteckte sich in einem naheliegenden Busch, bis der Transporter auf seiner Höhe war. Schnell sprang er hervor und hängte sich an den hinteren Teil des Fahrzeugs. Er versuchte sich so gut wie möglich an dem Fahrzeug zu verstecken. Kühl kam ihm der Wind entgegen und er hörte wie sich das Tor mit einem Geräusch öffnete. Dann fuhr der Transporter weiter. Keine Sicherheitsleute, keine hoch technischen Kameras, nichts. Lez war ein klein wenig enttäuscht, dass er ohne Komplikationen durch das Tor gekommen war, doch war es wahrscheinlich auch besser so. Zuerst fuhr der Tranporter durch ein kleines Stück wilde Natur, sozusagen der Garten der Villa. Dort ließ sich Lez fallen und rollte schnell aus der Sicht des Transporters. Von hier aus würde er wohl leider laufen müssen. Also machte er sich auf einen Marsch, der jedoch schneller vorbei ging, als er gedacht hätte. Es war bisher nichts verdächtiges zu hören gewesen, bis auf ein paar Tierlaute und das Rascheln des Windes. Dann kam Lez an eine Lichtung. Er klappte seinen Nachtseher über seine Augen und etwa hundert Meter vor sich erblickte er die Villa. Zuerst studierte er den Aufbau der Villa, so gut es möglich war. Im östlichen Teil der Villa konnte er eine Art Garage ausmachen, ansonsten konnte man nicht viel erkennen. Also machte er sich weiter auf den Weg. Langsam schlich er sich an und plötzlich hörte er Stimmen. Sie kamen aus der Villa. Ob es nun Glück oder Schicksal war, war Lez ziemlich egal, denn er hörte eine elektronische Stimme und dann wieder eine Stimme eines Einheimschen, die mit Sicherheit Fold Dole gehörte. Und das aller glücklichste war auch noch, dass die Stimmen aus einem Zimmer kamen, das direkt vor Lez lag. Er bückte sich und schlich sich weiter bis er unter dem Fenster dieses Zimmers war. Nun waren auch keine Laute mehr zu hören, nur noch ein Gute-Nacht-Gruß der elektronischen Stimme und das Zischen einer Tür. Als auch noch das letzte Licht im Zimmer erlosch, erhob sich Lez langsam. So leise wie es ihm möglich war, holte er einen kleine Glaszylinder aus einer seiner Seitentaschen. In dem Zylinder befanden sich Würmer, dessen Gift binnen Sekunden tötete. Lez beugte den Arm mit dem Zylinder in der Hand über den Rand des Fensters und klappte den Verschluss so auf, dass die Würmer in das Zimmer fielen. Dann wartete er. Eine Zeit lang blieb er ruhig vor dem Zimmer hocken, bis er ein ekel eregendes Würgen hörte und dann Stille. Die Stille des Todes.
Er hatte seinen Auftrag erfüllt. Die Zielperson war tot. Nun müsste er nur noch wieder von diesem Gelände unbemerkt verschwinden.


Muunilist - Muunstadt - Villa von Fold Dole
 
Muunilist - Muunstadt - Villa von Fold Dole

Lez überlegt schnell wie er leise verschwinden könnte und beschloss kurzerhand sich zum Hangar zu schleichen. Dort angekommen stand er vor einem weiteren Problem, das Hangartor war geschlossen. Also musste er weiter suchen. Einen kurzen Augenblick blieb er stehen, es schien ihm, als hätte er etwas gehört. Doch war es wahrscheinlich nur das Säuseln des Windes. Er ging um die Ecke des Gebäudes und fand zu seinem Glück eine Nebentür, die er leicht mit seinem Handschweißer öffnen konnte. In der Garage fand er einige Speeder und auch ein paar Jäger. Dies war keine Garage, dies hatte schon die Ausmaße eines Hangars.
Jetzt musste Lez weiter schauen. Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, war ihm auch schon ein Plan eingefallen. Er aktiverte mit einem großen Hebel an der Wand das Hangartor und sofort ertönte ein Alarm, wie er es sich gedacht hatte. Schnell hatte er zuvor einen kleinen Speeder so programmiert, dass er in die entgegen gesetzte Richtung fliegen würde, wie Lez musste. Gleichzeitig sprang er auf ein Speederbike und raste weg. Kurz bevor der Wind ihm an denen Ohren vorbei rauschte, hörte er noch ein paar Stimmen hinter sich. Doch das interessierte ihn nicht. Jetzt müsste er nur noch weg. Das Speederbike flog mit Höchstgeschwindigkeit über die Ebene und schon erreichte Lez das Junglestück. Und zwischen den Bäumen konnte er auch schon den Energiezaun erkennen, wie er immer näher und näher rückte. Kurz vor dem Energiewall schoss er ein paar mal auf den nächst liegenden Eckpunkt, der darauf explodierte, so dass ein Loch in dem Zaun klaffte. Schnell fuhr er durch den Zaun zu seinem Jäger. Mittlerweile hörte er auch schon lautere Sirenen. Wahrscheinlich hatten sie mittlerweile Fold Doles Tod bemerkt. Er bestieg sein kleines Schiff und startete die Triebwerke. Langsam hob es ab, bis es blitzschnell zurück in Richtung Muunstadt verschwand und sich dort in den normalen Verkehr einreihte.


Muunilist - Muunstadt - Jäger
 
Muunilist - außerhalb von Muunstadt - Villa

San hatte sich fertig gemacht und war in seine Arbeitsuniform geschlüpft. Er fühlte sich richtig ausgeruht, um sich wieder an die Arbeit zu machen. Als er fertig war, ging er heraus, wo schon sein privater Gleiter wartete. Er stieg ein und es ging los in Richtung Hauptgebäude des Bankenclans. San genoss es endlich wieder in seinem Gleiter zu sitzen, der in zu dem Sitz des Bankenclans bringen würde. Er hatte schon wirklich dieses Umfeld vermisst. Der Speeder hatte schon die Innenstadt von Muunstadt erreicht und der Sitz des Bankenclans ragte aus allen Wolkenkratzern heraus.

Muunilist - Muunstadt - Sitz des Bankenclans - Besprechungsraum

San betrat den Besprechungsraum. In der Mitte stand ein runder Tisch mit vier gepolsterten Sesseln drum herum. Es war still in dem Raum und noch kein anderer befand sich darin. Langsam ging er zu seinem Sessel am Tisch und setzte sich. Es tat gut wieder an seinem Arbeitsplatz zu sein.

Muunilist - Muunstadt - Sitz des Bankenclans - Besprechungsraum
 
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<center>Nachricht an Ven Hil

Ich habe ihren Auftrag zu ihrer Befriedigung erfüllt. Fold Dole ist gestern Nacht an einer Vergiftung gestorben. Es gab keine Zeugen, die mich gesehen haben. Jetzt fordere ich meine Bezahlung ein. Kommen sie sobald wie möglich erneut in mein Büro!

Nachricht Ende
 
Muunilist - Muunstadt - Sitz des Bankenclans - Besprechungsraum

Ven betrat den Besprechungsraum, indem sich schon sein Bruder San und Saso Ween befanden. Fold Dole war zu seiner Zufriedenheit nicht anwesend. Doch ließ er es sich nicht anmerken, sondern machte ein trüb herein blickendes Gesicht. Langsam schritt er zu seinem Sessel:

Seien sie gegrüßt.

Er setzte sich. Jetzt würde er es ihnen sagen. Er guckte starr auf den Tisch und fing an zu sprechen:

Letzte Nacht ist etwas schreckliches passiert. Fold ... Fold Dole wurde durch eine Vergiftung umgebracht.

Für einen Augenblick schien die Luft aus dem Raum gewichen zu sein. San und Saso Ween schauten blitzartig traurig herein. Dies hatte sie wirklich getroffen. Nachdem sich San wieder einiger Maßen gefaßt hatte, befragte er seinen Bruder über weitere Informationen. Doch Ven sagte, dass er nicht mehr wisse. Er lachte nur in sich hinein. Dies war eine wahrlich gelungene Aktion gewesen.

Muunilist - Muunstadt - Sitz des Bankenclans - Besprechungsraum
 
Muunilist - Muunstadt - Sitz des Bankenclans - Besprechungsraum

Was hatte da sein Bruder gesagt? Fold Dole tot? Einer der Mitbesitzer des Bankenclans wurde umgebracht? Eine Zeit lang konnte er gar nichts mehr sagen, zu sehr hatte ihn dieser Schlag getroffen. Als er sich einiger Maßen wieder gefasst hatte, befragte er seinen Bruder Ven über weitere Informationen, doch dieser wusste auch nicht mehr. Schrecklich... bei dem Gedanken, dass dieser Mord vielleicht nichts mit dem persönlichen Leben des Opfers zu tun haben könnte, sondern mit dem geschäftlichen... dann wären jetzt er und die anderen beiden auch in Gefahr. Doch daran konnte er jetzt noch garnicht denken. Zu tief war noch sein Schmerz. Langsam erhob er sich und sagte leise:

Schreckliche Nachricht bringst du, Bruder. Ich denke, es wäre am sinnvollsten, wenn wir die Besprechung verschieben.

Die anderen beiden stimmten zu und ohne weitere Gespräche verließen alle den Raum. Geschockt stieg San in seinen Privatgleiter und ließ sich zurück zu seiner Villa fahren.

Muunilist - Muunstadt - Privatgleiter
 
Muunilist - Muunstadt - Hotel - Suite

Ven hatte sich auch schleunigst von der Besprechung entfernt und war in seine Suite zurück gekehrt, denn er hatte wieder eine Verabredung mit Lez Xett. Wie auch schon beim ersten Treffen verließ er durch einen Hintereingang das Gebäude, um sich unbemerkt davon zum machen. Er steig in ein Taxi und ließ sich wieder in die ärmeren Viertel fahren. Er stieg aus und wie beim ersten Mal kam ihm wieder der unerträglich Gestank entgegen. Doch darüber setzte er sich jetzt hinweg. Schnellen Schrittes näherte er sich dem Büro von Lez Xett. Dort angekommen öffnete sich wieder die Metalltür mit einem Zischen automatisch. Drinnen stand der Kopfgeldjäger und begrüßte Ven knapp. Ven bemerkte, dass eine Tür am hinteren Ende des Raums geöffnet war und dort Stimmen heraus kamen. Beim letzten Besuch hatte Ven garnicht bemerkt, dass sich dort eine Tür befand, da sie geschlossen war.

Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Lez Xetts Büro
 
Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Lez Xetts Büro

Lez Xett hatte seinen Besucher schon erwartet. Wie auch beim letzten mal war Herr Hil sehr pünktlich gewesen und sicherlich würde er auch die Bezahlung mit haben. Lez begrüßte ihn kurz und zeigte dann auf die Tür, die am Ende des Zimmers zu einem neuen Raum führte.

Lust auf eine Runde Sabacc, Herr Hil? Ich würde mich sehr freuen.

Der Geschäftsmann schien etwas überrumpelt zu wirken, doch bejahte er und Lez führte ihn in den hinteren Raum. Dort saßen noch drei weitere Personen, um einen runden Tisch, der mit grünem Samt überlegt war. Der Raum war wesentlich heller, als der erste Raum. Die drei anderen Wesen waren zwei Muunilister und ein Twi'lek. Lez ergriff wieder das Wort:

Darf ich vorstellen, einer meiner besten Kunden, Ven Hil.

Die beiden setzten setzten sich auch an den Tisch und Lez mischte die Karten.

Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Lez Xetts Büro
 
Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Lez Xetts Büro

Was wollte dieser Kopfgeldjäger mit ihm spielen? Sabacc? Ven kannte das Spiel, auch wenn nicht sehr gut. Er hatte es oft in seiner Kindheit gespielt, doch natürlich nicht mit echtem Geld. So sicher und abgebrüht er auch immer wirkte, jetzt hatte ihn Lez Xett wirklich überrascht. Aber um nicht überrumpelt zu wirken, stimmte er einfach zu und wurde in den hinteren Raum geführt. Dort saßen noch zwei andere Muunilister und ein Twi'lek. Der Gastgeber stellte ihn vor, was Ven garnicht gefiel. Er war schließlich im geheimen hier und niemand durfte es vorerst erfahren. Doch die drei, die sich schon im Raum befunden hatten, machte keine Anzeichen, dass sie wussten, dass er ein Mitbesitzer des Bankenclans war. Sie begrüßten ihn und Ven setzte sich.

Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Lez Xetts Büro
 
Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Lez Xetts Büro

Lez mischte die Karten. Dann teilte er aus. Er erhöhte den Einsatz. Man konnte Ven Hil deutlich anmerken, dass er aufgeregt war. Lez konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. Alle nahmen noch eine Karte. Und der Einsatz wurde wieder um einiges erhöht. Ein Muunilister und der Twi'lek stiegen aus. Lez nahm noch eine Karte.

Sabacc!

Lez schmiss seine Karten auf den Tisch und zog zufrieden die Einsätze zu sich. Sie spielten noch einige Runden. In den Runden mit niedrigen Einsätzen ließ Lez absichtlich die anderen gewinnen. Doch die letzten Runden hatten es in sich. Der Einsatz wurde stark erhöht. Aber keiner der Spieler ließ sich etwas anmerken, außer natürlich HerrHil. Man erkannte klar, dass er kein geübter Spieler war. Lez hatte letztendlich den größten Gewinn eingestrichen. Zufrieden lehnte er sich zurück, als die beiden Muunilister und der Twi'lek das Gebäude verließen. Dann wandte er sich an Ven.

Nun, wie sieht es mit meiner Bezahlung aus?

Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Lez Xetts Büro
 
Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Lez Xetts Büro

Ven war froh, dass das Sabacc-Spielen endlich vorbei war. Er hatte fast nur Verluste gemacht. Als Lez auf seine Bezahlung zu sprechen kam, war er sehr erleichtert.

Ich habe ihre Geld mit.

Ven kramte in seinen taschen und holte einen Chip hervor.

Hier drauf sind die 15000 Credits. Die müssen nur zur nächsten Bank gehen und ihn eintauschen.

Ven schob den Chip über den Tisch zu dem Kopfgeldjäger hinüber. Dieser nahm ihn, spielte mit ihm ein wenig herum und steckte ihn dann weg. Lez wollte seinen Kunden schon verabschieden, als Ven nochmal das Wort ergriff.

Warten sie. Ich habe noch etwas für sie, einen neuen Auftrag. Töten sie Saso Ween!

Muunilist - Muunstadt - ärmere Viertel - Lez Xetts Büro
 
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