Weltraum (Neutral)

~~~ Verschlüsselte Nachrichtenübertragung an Jackeline Hart ~~~

Sehr geehrte Ms. Hart,
Ihre Nachricht ist eingetroffen und wird hiermit bestätigt.
Ba'vodu Gale wird Sie zu gegebenem Zeitpunkt zu einem persönlichen Gespräch
und der damit verbundenen Berichterstattung erwarten.

i.A. Gabrael Simms

~~~ Ende der Nachricht ~~~
 
Outer Rim-StarExplorer
mit Tyrion

Die Starexplorer hatte in den letzten Monaten einiges an Glanz verloren. Das ehemals gut erhaltene Schiff glich inzwischen eher einem Schmuggler-Kreuzer und so etwas ähnliches war sie ja eigentlich auch. Sahra hatte die Flucht ergriffen, als Radan zur dunklen Seite der Macht gewechselt war. Sie war damals von jenem Mann schwanger gewesen und hatte inzwischen einen kräftigen kleinen Jungen zur Welt gebracht. Natürlich war ihr klar, das Radan seinen Sohn niemals zu Gesicht kriegen durfte. Ja nichtmal von seiner Existenz sollte der Sith wissen. Das erschien der jungen Jedi als das sicherste. Darum war sie auch nie zur Jedi-Basis zurück gekehrt. Sie fürchtete das Radan dort zuerst nach ihr suchen würde. Ihre Schwester hatte ihr zum Glück das Schiff überlassen, so das die StarExplorer zu ihrem Zuhause geworden war. Nur um Vorräte und Tank aufzufüllen, landete sie auf verschiedenen Planeten, die alle möglichst abgelegen waren. Zu letzt hatte sie auf Praesitlyn halt gemacht und dort eine Nacht in einem anderen Bett als ihrer Koje geschlafen. Nachdem sie ihren Sohn schon wieder an Bord gebracht hatte und eigentlich bereits dabei war, ihr Schiff im Raumhafen auszuchecken, lauschte sie dem Gespräch zweier verhüllter Gestalten. Sie hatte Radans Namen aufgeschnappt und drückte sich nun an die Wand um Neuigkeiten zu erfahren. Die eine Person erzählte gerade, dass wiedermal die Jedi siegreich waren und einen Sith getötet hätten. Angeblich sollte Radan dieser Sith gewesen sein. Sahras Herz begann schneller zu schlagen und sie musste einen Moment die Augen schliessen. Zum einen war sie traurig, denn sie hätte sich für Radan und auch für ihren Sohn sicher ein anderes Ende gewünscht. Aber sie wusste genau so gut, wie selten ein Sith zu den Jedi überwechselte. Eher war es andersrum. Darum war sie auf der anderen Seite dankbar, das man Radan zur Strecke gebracht hatte. Das bedeutete, dass sie mit Tyrion zur Jedi-Basis zurück kehren konnte. Als die Personen wieder getrennte Wege gehen wollten, trat sie an den einen Mann ran.

"Entschuldigen sie. Ich hörte wie sie von Tod eines Sith berichteten. Wie sicher sind diese Informationen?"

Der Mann starrte sie erst verdattert , dann aber zusehends misstrauischer an.

"Wer fragt danach?"

Die Stimme des Menschen ihr gegenüber war unfreundlich und seine Hand tastete nach seiner Waffe. Rasch griff Sahra in die Macht hinaus und führte eine Hand durch die Luft.

"Sie wollen mir gern erzählen, was sie über den Sith-Mord wissen und woher sie die Informationen haben."

Sahras eindringliche Stimme lies den Mann erst etwas irritiert blinzeln ehe er ihr ausdruckslos antwortete.

"Ich möchte ihnen gern erzählen, was ich über den Sith-Mord weiss und woher ich die Informationen habe. Mein Schwager arbeitet indirekt für einen Sith. Er bekam mit , wie sein Boss fluchend darüber sprach und kam gerade noch mit heiler Haut davon."

Die junge Jedi atmete tief auf. Also schienen es der Wahrheit zu entsprechen.

"Und dieser getötete Sith hies Radan?"

fragte sie sicherheitshalber noch einmal nach.

"Der Sith hies Radan."

bestätigte der Mann noch immer mit ausdrucksloser Stimme. Sahra sah ihm erneut in die Augen.

"Ich danke ihnen für ihre Hilfe. Sie wollen jetzt einen Becher Klah trinken gehen und mich und unser Gespräch hier vergessen. "

Der Mann plapperte ihr erneut nach, während er eines der Cafes ansteuerte. Sahra war derweil schon längst wieder im Raumhafen verschwunden, bezahlte die Miete für ihren Hangar und eilte sich an Bord ihres Schiffes zu kommen. Schon auf der Rampe hörte sie Tyrion weinen.

"Ist gut Schatz. Mama ist da. "

Sie nahm ihren Sohn auf den Arm und nahm ihn mit ins Cockpit.

"Jetzt wird alles gut mein Engel. Wir können nach Hause fahren. "

Nachdem sie Tyrion in seinem Sitz angeschnallt und die Triebwerke gestartet hatte, huschte ein Lächeln über ihre Lippen.

"Endlich können wir nach Hause.."

Outer Rim-StarExplorer
mit Tyrion.

>> weiter im Lianna-System
 
~~~ Verschlüsselte Nachrichtenübertragung an Malor Gale ~~~

Sehr geehrter Mr. Gale,
Ihre Nachricht ist eingetroffen und wird hiermit von mit bestätigt.
Wie geplant ist die Fracht auf Donovia eingetroffen und wird
just in diesem Moment umgeladen.
Anschließend werden sich die „Sunrise“ und ihre Begleitschiffe auf den Weg zum „The Wheel machen.
Wir, d.h. Miss Guavera und ich werden zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls dort eintreffen.
Die ausführliche Berichterstattung werde ich zu dem von Ihnen angesetzten persönlichen Gespräch erteilen.

Mit freundlichen Grüßen

Jackeline Hart

~~~ Ende der Nachricht ~~
 
~~~ Verschlüsselte Nachrichtenübertragung an Malor Gale ~~~

Sehr geehrter Mr. Gale,

die Fracht war unversehrt und wurde erfolgreich umgeladen.
Die “Sunrise” und die “Dawn” werden in einigen Stunden auf “The Wheel” eintreffen.

Mit freundlichen Grüßen

Darryl Zeledon
Captain der “Sunrise”

~~~ Ende der Nachricht ~~~
 
> Irgendwo im Nirgendwo : Weltraum : Cru Naast : Gang : Korrik Taladin <

Langsam schlenderte Korrik den engen Korridor der Crusader Korvette entlang. Seit fast zwei Monaten waren sie hier draußen gestrandet und die Vorräte waren nahezu vollständig aufgebraucht. Die Lebenserhaltung kam nicht mit der Überfüllung der Naast zu Recht, weshalb die Luft beständig stickig war und die Temperaturen durchschnittlich bei etwa 25 Grad Celsius lagen. Der Mandalorianer hatte das Gefühl, seine Leute ins Verderben geführt zu haben. Kurz zuvor hatte er Lirrin, einer Mandalorianerin, die sich um ihren verwundeten Mann und zwei Kinder kümmern musste, versichert, dass sich alles zum Guten wenden würde. Doch er wusste selbst keinen Ausweg. Sein Magen knurrte laut, denn er hatte vor einem Tag die letzte Mahlzeit zu sich genommen. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und lüftete sein klebriges Unterhemd. Kaum ein Mandalorianer an Bord trug noch seine Rüstung angesichts der brütenden Hitze auf dem Schiff. Die einzigen waren Borek Terev, der der älteste an Bord des Schiffes, und Commander Trillar. Der alte Nikto kommandierte das Schiff und führte die Reste Akaner Clans an. Während er sich um seine Leute kümmerte und damit auch um die Stamm-Besatzung, sorgte Korrik für die Leute, die er von Serenno an Bord gebracht hatte und die nach der Schlacht über Bastion vor zwei Jahren das Schiff betreten hatten. Zumindest versuchte er es. Er stieg die Leiter hinab, um zum Hauptgang zu gelangen, der zur Brücke der Korvette führte. Er begab sich jedoch nicht direkt zum Kopf des Schiffes, sondern begab sich in die entgegengesetzte Richtung.
Dort befand sich die Brüstung zum Laderaum, in dem Waffen, Bänke, Kisten, einige Betten und das Meteor-Shuttle zur Hälfte standen. Das Shuttle war an einer Aufhängung außerhalb des Schiffes befestigt und der hintere Teil des kleinen Transporters ragte durch das Dämmfeld in die Naast hinein. Einige reinigten, zerlegten ihre Waffen und setzten sie dann wieder zusammen, andere trainierten ihren Körper, indem sie rangen, Gewichte stemmten und Kampftechniken übten, und wieder andere saßen am Rand, schauten den Ringenden zu oder schliefen.
Unten in dem kleinen Kampffeld kämpfte Zorp, der Trandoshaner, der Korrik und einigen anderen an Bord das Leben so schwer wie möglich machte, mit zwei menschlichen Mandalorianern, die er von so weit weg nicht direkt erkannte. Der Kampf war nichts desto trotz unheimlich einseitig und der Echsen-Mensch landete schmerzhafte Treffer bei den beiden Gegnern. Korrik konnte den Trandoshaner wegen dessen Aggressivität und Streitlustigkeit, doch er konnte nicht abstreiten, dass dessen Kampffähigkeiten beeindruckend waren. Sein Gedanke wurde bestätigt, als Zorp in diesem Moment mit einer kurzen Bewegung, bei der er seinen Arm anwinkelte, den Schlag von einem der Gegner parierte und dann den Ellenbogen des angewinkelten Arms dem anderen Gegner ins Gesicht rammte und in dem ersten Gegner in einem nachfolgenden Ausfallschritt die Faust in die Magengrube schlug, woraufhin beide Gegner zu Boden gingen und aufgaben. Es war gut, dass der Trando, der zugleich auch der stärkste Kämpfer des Akaner-Clans seine Aggressionen im Kampfring abbaute, anstatt in irgendeinem anderen Teil des Schiffes herumzupöbeln oder eine Schlägerei anzufangen, wie es schon häufiger vorgekommen war.
Der Mandalorianer wandte sich ab und ging nun schnellen Schrittes zur Brücke des Schiffes, um seine Schicht anzutreten. In dem Raum, von dem aus sich das ganze Schiff steuern ließ, war es noch stickiger und Wärmer, als in den anderen Bereichen. Müde erhob sich der eigentliche Kommandant des Schiffes und schlug Korrik auf die Schulter. Der Mensch hielt den Nikto jedoch auf, um noch einige Worte mit ihm zu wechseln:

„Die Vorräte gehen zur Neige.“, sagte der Mann vom Taladin-Clan.

„Und die Lebenserwartung hält nicht mehr ewig, ich weiß...“, erwiderte Trillar und blickte nachdenklich zu Boden, „Fünf Stunden... dann machen wir den Sprung.“

Korrik erschrak ein wenig, ließversuchte jedoch sich nichts anmerken zu lassen. Dass sie den letzten Sprung mit dem defekten Navigations-Computer überstanden hatten, war pures Glück gewesen. Glück, dass sie jetzt vielleicht nicht mehr haben würden.


„Sie wissen...“,
setzte er an, wurde jedoch vom Anführer des Akaner-Clans direkt unterbrochen:

„Ja, ich weiß sehr wohl!“, er sah jetzt dem Menschen direkt in die Augen und sein Gesicht hatte sich zu einer trotzigen Miene verzogen, „Ob wir es wollen oder nicht, aber unsere Leute krepieren! Ob sie nun hier krepieren oder im Hyperraum macht keinen Unterschied. Doch der Hyperraum gibt uns wenigstens eine Chance.“

„Ich wollte Sie nicht beleidigen...“, setzte der temporäre Schiffs-Kommandant zu einer Entschuldigung an, wurde jedoch erneut unterbrochen.

„Du beleidigst mich nicht! Zu oft wurden Fehler begangen, weil Untergebene nicht ihr Maul aufbekommen haben... und lass endlich das 'Sie'! Es reicht mir, wenn man mir folgt.“, erklärte er und trat einen Schritt weiter in zum Gang, der von der Brücke führte.

Durch das Licht vom Gang wurde erneut der Farbkontrast zwischen der roten Haut des Nikto und seiner blauen Rüstung deutlich. Korrik nickte ihm zum Abschied zu und setzte sich dann auf den Kommandositz, von dem aus er die Brücke überblicken konnte. Drei andere Mandalorianer saßen auf ihren Plätzen und besetzten damit ihren Posten:
Rib Akaner, ein Twi'lek mit grünlicher Haut, saß am Feuerleitsystem, Lerp Argran, ein dunkelhaariger Mensch, der vor etwa drei Monaten der Crew des Schiffes beigetreten war, bediente die Sensorik und Gosi Rastak, ein Duro mit einer breiten Narbe am Hinterkopf, sollte die Navigation bedienen. Der Platz bei der Kommunikation war jedoch unbesetzt.


„Wer fehlt?“, fragte Korrik direkt, woraufhin sich Rib, der am wenigsten zu tun hatte, umdrehte und erklärte, dass 'Gorn Akaner kurz austreten war'.

Der Duro zeichnete jede neue Position mit seit das Schiff den Hyperraum verlassen hatte, um sicher zu stellen, dass man sich nicht im Kreis bewegte. Zudem versuchte er Anhaltspunkte zu finden, mit denen es möglich wäre auf ihre derzeitige Position zu schließen. Die Arbeit auf der Brücke war derzeit die langweiligste Beschäftigung an Bord, doch der Mann auf dem Kommando-Sessel war angespannt. Sie musste innerhalb der nächsten fünf Stunden ein Zeichen von Leben finden, was äußerst unwahrscheinlich war. Und dann würden sie einen weiteren Sprung wagen. Und die Chancen, dass sie den Sprung lebendig überstanden, waren ebenfalls nicht besonders hoch. Das hier war vielleicht seine letzte Schicht auf der Brücke.


> Irgendwo im Nirgendwo : Weltraum : Cru Naast : Brücke : Korrik Taladin, Rib Akaner, Lerp Argran und Gosi Rastak <
 
Mid Rim ᴥ New Holstice ᴥ Capital City ᴥ Bar ᴥ Tadrik Cabur und Gäste

Das wird sein letzter Auftrag. Er hatte etwas an Geld beiseite gelegt. Er wollte nicht mehr diesen Beruf ausüben. Er hatte sich damals etwas geschworen, wollte sein Leben der Bekämpfung von Verbrechen widmen, nicht ihnen dienen. Das würde sein letzter Auftrag werden, definitiv. Tadrik betrat die Bar, welche geradezu überfüllt mit den verschiedensten Lebewesen dieser Galaxis war. Es würde schwer werden hier die Zielperson zu finden, das wusste Cabur. Es würde auch für noch mehr Aufsehen sorgen wenn er hier inmitten der Menge jemanden töten müsste. Cabur ging etwas weiter rein in die Bar, und bemerkte wie man ihn kurzzeitig musterte, und sogleich wieder wegsah, wenn einem bewusst wurde wer er war. Er musste schnell handeln, bevor sich herumsprach dass er in der Bar war, den die Anwesenheit eines Kopfgeldjägers, noch dazu seine Anwesenheit bedeutete nie etwas gutes. Er handelte lieber im verborgenen, im Schatten, nicht wenn einem mindestens ein Dutzend Leute bei seiner Arbeit zusahen. Plötzlich kam ihm eine Twi’lek Dame mit bläulicher Haut entgegen, sie hatte ihn bereits von weitem gesehen, und offenbar gefallen gefunden.

„Hey Süßer, für den richtigen Preis würde ich alles für dich tun“

Die Twi’lek zwinkerte ihm zu und lächelte maliziös. Dabei geizte sie nicht mit ihren Reizen. Tadrik beachtete diese jedoch nicht, er war völlig auf seine Aufgabe konzentriert. Er vergeudete seine Zeit nicht mit irgendwelchen freizügigen Damen in zwielichtigen Bars, besonders nicht jetzt.

„Ich wette du würdest. Nein danke.“

Seine Stimme wurde durch seinen Vocoder verzerrt, und trotzdem bemerkte man den kalten, gleichgültigen Unterton in seiner Stimme, ein Ton der einem deutlich machte dass man es sein lassen sollte. Die Twi’Lek verzog das Gesicht zu einer grimmigen Grimasse, sagte jedoch nichts weiter, und ging wieder ihren Weg. Cabur ging wie ein Raubtier durch die Herde der zahllosen Besucher die Zerstreuung suchten. Er sah jeden an der an ihm vorbeilief, und analysierte ob er oder sie eine Bedrohung für ihn oder seinen Auftrag war. Durch seine Kamera die sich im hinteren Teil seines Helmes befand, sah er ob jemand von Hinten kam. Caburs Rundgang wurde erneut gestört, diesmal von einer dröhnenden, gröhlenden Stimme.

„Hey! Dich kenn ich!“

Cabur drehte sich langsam um und sah einen Talz, welcher sich vor ihm aufbaute. Während dieser mit ihm sprach, wehte ihm der schale Mundgeruch der nach übermäßigen Alkoholkonsum roch durch die Filter seines Helms. Selbst betrunken konnte ein Talz eine Bedrohung sein, die man nicht unterschätzen sollte, diese Wesen hatten große Kräfte, mit denen sie viel Zerstörung anrichten können. Tadrik blieb jedoch unbeeindruckt stehen und musterte diesen.

„Höchst erfreut.“ entgegnete Tadrik Cabur trocken und emotionslos. Man konnte nicht feststellen, ob dies nun sarkastisch, ehrlich oder anders gemeint war, doch der Talz fühlte sich trotzdem provoziert und stellte sich dem Kopfgeldjäger in den Weg.

„Du machst auf mich einen soooo starken Eindruck, mit deiner Rüstung und deinem Auftritt.. Zeig mir doch was du kannst, nackter Wookiee!“

Der Talz schien obwohl des übermäßigen Genusses von Alkohol etwas vernebelt immer noch im vollen Besitz seiner Kräfte, als er mit einem einzigen Fausthieb von oben herab einen nahestehenden Tisch zerschlug. Tadrik würdigte ihn nicht mal eines Blickes und schaute geradeaus, obwohl er aus den Augenwinkeln nur kurz auf das Kettenhemd des Talz sah. Cabur fragte sich ob er sich nicht oft seinen Pelz in den Ringen einklemmen würde. Das tat bestimmt weh.

„Ich hab keine Zeit für so was.“ Cabur drehte sich abrupt um und ging in die andere Richtung. Er hatte wirklich keine Zeit für solche Wesen, sein Auftrag schien ihm in diesem Augenblick wichtiger als ein betrunkener Talz der Streit suchte, das war wirklich unter seinem Niveau. Doch Cabur rechnete nicht mit der Beharrlichkeit des Talz, welcher wohl seine Drohung wahrmachen wollte und sich nun auf den Kopfgeldjäger stürzen wollte. Cabur drehte sich blitzschnell um und schoss aus dem Nadelwerfer aus seiner Armschiene drei Schüsse direkt in den Hals des Talz, welche innehielt und danach benommen nach hinten kippte. Der würde nun erst mal Ruhe geben, bis sich das Betäubungsmittel in seinem Blut völlig aufgelöst haben würde.

Der Mandalorianer setzte seinen Weg fort, doch bemerkte er dass er für etwas Aufregung gesorgt hatte, genau das was er vermeiden wollte. Er beschloss seinen Gang zu beschleunigen und hier so schnell es ging wieder zu verschwinden. Er setzte seinen Weg fort, bis er an den Tresen kam, hinter dem der Wirt stand. Dieser putzte gerade gleichgültig ein Glas mit seinem schmierigen Lappen, wobei sich Cabur fragte ob er damit das Glas nicht eher noch mehr verschmutzte als reinigte. Er sah einmal kurz auf und sah in die Menge, wobei er auch Cabur sah. Er widmete sich erneut seinem Glas, bis ihm klar wurde wen er da genau gesehen hatte, und sofort die Flucht ergriff. Er rannte nach draußen wo bereits ein Swoop Bike bereitstand auf dem er sich setzte und Gas gab. Tadrik nahm sofort die Verfolgung auf und stürmte aus der Bar hinaus, anscheinend hatte er wohl für zu viel Aufsehen gesorgt. Der Flüchtende beschloss Cabur mit seinem Swoop zu rammen, sodass er ihn endlich in Ruhe lassen würde. Tadrik sah wie er mit seinem Bike immer näher kam und weiter beschleunigte. Cabur aktivierte die Vibroklinge an der Seite seiner Armschiene und zog diese durch den Motor als er an ihm vorbeifuhr, worauf das Swoop sich nach oben richtete und der Fahrer im hohen Bogen vom Bike flog und auf dem Boden aufprallte. Cabur ging nun langsam auf ihn zu, und sah dass der Flüchtende noch benommen auf dem Boden lag, aber bereits nach seinem Blaster, der versteckt an seinem Knöchel befestigt war greifen wollte. Cabur zog seine L-23 und richtete sie auf ihn.

„Denk noch nicht mal dran.“ Danach schoss er drei kurze Salven, die erste in die Brust, die Zweite in den Hals und die Dritte in den Kopf. Drei Schüsse, für drei Morde die dieser Typ begangen hatte, nun würde er sich sein Kopfgeld abholen. Er nahm den Ring vom Finger der Beute, und ging in Richtung Norden, in eine Gasse wo er ungesehen war.

Er aktivierte seinen Tornister. Dank des Raketenantriebs würde er nun auf das Dach des naheliegenden Gebäudes fliegen. Er spürte, wie jedes Mal, wie er vom Boden abhob, und die Kräfte der Schwerkraft an ihm zerrten. Er flog im hohen Bogen bis er den festen Untergrund des Bodens unter seinen Füßen spürte. Er deaktivierte die Sicherheitssysteme der Mar'eyce. Cabur trat in die ein und ging zu den Zellen innerhalb des Schiffes. Er sah dass sich sein anderes Opfer still verhielt, anscheinend schlief sie gerade. Es war eine Frau die er wieder zu ihrem rechtmäßigen Besitzer bringen sollte. Er bedauerte sie, ihr Herr war ein echtes Monster, in jeder Hinsicht. Doch Auftrag war Auftrag. Er verließ die Zellen und ging ins Cockpit, wo er sich an die Steuerungspaneele setzte und die Triebwerke aktivierte. Die Mar'eyce richtete sich auf, und hob vom Boden ab. Sie beschleunigte immer weiter, bis sie in die Tiefen des Alls stieß, und daraufhin den Hyperrantrieb aktivierte.Sein Auftrag war beendet. Sein letzter Auftrag.

Mid Rim ᴥ Orbit von New Holstice ᴥ An Bord der Mar'eyce ᴥ Tadrik Cabur und Gäste
 
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.:: Outer Rim :: Mandalorianischer Sektor :: außerhalb des Concord Dawn Systems :: ‚A’den‘ ::. Garm ‚Kom’rk‘ Dardand

Ein metallenes Objekt von den Ausmaßen eines kleineren Asteroiden trieb im All, unweit der gedachten Grenze des Concord Dawn Systems. Langsam drehte es sich um seine eigene Achse und strebte dem Zentrum des Systems zu. In seinem Inneren hing Garm Kopfüber in einem Wartungsschacht, mit den Füßen an einem Stützpfeiler und einem Rohr verklemmt. Den verdreckten, ausgewaschenen blauen Overall bis zur Hüfte geöffnet, so das sein Brusthaar hervorquoll und die Ärmel hochgekrempelt. Werkelte er am Hyperantrieb der ‚A’den‘ herum, dabei fluchte er, dass es einem abgebrühten Hutten die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte. Immer wieder schlug er mit einem Werkzeug oder der bloßen Faust auf einzelne Teile der Maschinerie ein. Wer konnte auch damit rechnen, dass sich der neue Hyperantriebsmotivator nach nur 100 Stunden im Hyperraum in Wohlgefallen auf auflöste.

„Diese miese Ratte von Sullustaner, wenn ihn in die Finger bekomme, würge ich ihn bis ihm seine Glubschaugen aus dem Kopf fallen. Das kann doch wohl nicht wahr sein… Mieses drecks, scheíß Vieh von einem Motivator!“ Ereiferte sich der Mandalorianer, dem mittlerweile das Blut in den Kopf floss, so dass sein Schädel zu schmerzen begann. Er musste erst einmal aus dem Wartungsschacht auftauchen. Er krümmte sich in seiner Körpermitte ein und zog sich dann mit bloßer Körperkraft auf dem Schacht. Im Maschinendeck streckte er sich erst einmal und ließ seine Gelenke knacken. Ja er war nicht mehr der Jüngste. Er bewegte sich durch den Frachtraum, um am Schiffcomputer erneut eine Diagnose durchlaufen zu lassen. Während der Schiffcomputer arbeitete, gönnte sich der Veteran ein erfrischendes, kaltes Alderaanisches Bier. Während er die halbe Flasche in einem Ruck trank und danach genüsslich rülpste, piepte der Computer als Signal, das er mit Diagnose fertig war. Garm schwang sich auf den Sessel vor dem Schiffcomputer und überflog kurz die Anzeige, immer noch keine Möglichkeit für einen Hyperraumsprung und der Sublichtantrieb war auch in Mitleidenschaft gezogen worden. Das bedeutete weiter in Richtung Concord Dawn treiben und hoffen, dass sein Funkfeuer aufgefangen wurde. ‚Kom’rk‘ atmete tief durch, leerte seine Bierflasche und besuchte den Erfrischer, bevor er sich wieder in den Maschinenraum begab.

Dort angekommen, tauchte er wieder mit einige Ersatzteilen, in die Eingeweide seines Schiffes hinab und gab sein Bestes den Hyperantrieb oder zumindest den Sublichtantrieb wieder flott zu machen.


.:: Outer Rim :: Mandalorianischer Sektor :: außerhalb des Concord Dawn Systems :: ‚A’den‘ ::. Garm ‚Kom’rk‘ Dardand
 
> Irgendwo im Nirgendwo : Weltraum : Cru Naast : Brücke : Korrik Taladin, Trillar Akaner und Brückencrew <

Die Stunde der Wahrheit war gekommen. Die Spannung zehrte an ihm und ließ ihn unruhig auf dem Kommando-Sessel herumrutschen. Die Brücke war nun voll bemannt und es befanden sich nun elf Leute auf der Brücke: Zwei für jede der zuvor bereits besetzten Stationen, Commander Trillar, der darauf bestand selbst zu stehen, während Korrik saß, und Rorak Rastak, ein Shistavane, der unmittelbar nach der Schlacht von Bastion zur Crew gestoßen und rasch zum Chefmechaniker aufgestiegen war. Und natürlich Korrik selbst.
Besonders Gosi und Wes Akaner, die die Navigation bedienten, fielen aufgrund ihres eifrigen Arbeitens auf. Sie waren kurz davor einen Hyperraumsprung mit einem beschädigten Navigationscomputer zu tätigen. Ein Sprung ins Ungewisse, womöglich ein Sprung in den Tod. Wenngleich nur Teil der Gesamtheit der Leute an den Stationen war, um die Posten ausreichend zu besetzen, so warteten doch auch alle anderen an Bord des Schiffes gespannt auf den Sprung. Zwei Stunden sollten sie im Hyperraum bleiben. Das war der Plan. Die Miene des Niktos, der in voller Rüstung neben Korrik stand, war völlig emotionslos und blickte prüfend über die Brücke. Der Mensch hingegen schwitzte und war blass. Eine gewisse Übelkeit packte ihn mit jeder Sekunde, in der der Sprung näher rückte.

„Bereit machen zum Sprung!“, befahl Trillar und Korrik schloss kurz seine Augen.

Er öffnete sie wieder und atmete tief ein. Es war ihre einzige Möglichkeit: Die Sensoren zeigten absolut nichts an und ihre Vorräte waren nahezu vollständig aufgebraucht.
Mehrere Piep-Laute ertönten und die Lichter an der Konsole der Navigatoren blinkten plötzlich in allen möglichen Farben auf. Unbeeindruckt machten diese jedoch einfach weiter, woraufhin ein lautes Wummern ertönte und der Boden zu vibrierend begann. Außen am Schiff wurde das Meteor-Shuttle aus dem Laderaum herausgefahren und die Schutz-Schotts geschlossen. Alles war fertig und jeder war bereit.

„Sprung!“, befahl der Kommandant des Akaner Clans und die letzten Knöpfe wurden betätigt.

Das Wummern verzerrte sich und ging immer höher, bis es zu einem grellen Pfeifen wurde: Die Sterne zogen sich lang und flogen als längliche Fasern am Schiff vorbei. Dann gab es einen letzten heftigen Schub, der Korrik regelrecht in den Sessel drückte und das Schiff trat in den bläulichen Tunnel, der sich vor ihnen auftat, ein. Das Vibrieren bestand weiterhin und in einem beinahe regelmäßigen Zyklus von zwei Minuten wurde das Schiff leicht durchgeschüttelt. Doch sie waren im Hyperraum und noch lebten sie.
Korrik entschuldigte sich kurz, dass er austreten müsse, und verließ die Brücke. Vor der Tür wartete bereits Skira.


„Und?“

„Wir sind im Hyperraum...“

„Das habe ich gemerkt, aber wie steht es?“,
fragte sie ungeduldig, während sie ihm auf die kleine Toilette folgte.


„Wir leben!“, antwortete er weiterhin nichtssagend, betätigte den Wasserhahn und schaufelte sich regelrecht das Wasser ins Gesicht.

„Und wird das so bleiben?“, stellte sie direkt die eigentliche Frage.

Unbeeindruckt trocknete sich der Mandalorianer seine Hände und anschließend sein Gesicht ab, ehe er sich umdrehte und seiner Frau in die Augen sah.


„Ich habe keine Ahnung. Ich habe bisher mein Geld bisher damit verdient meine Waffe abzufeuern, nicht den Verlauf von Hyperraumsprüngen vorherzusagen.“

Die Frau verdrehte nur die Augen und atmete vorwurfsvoll aus. Eine Handlung, die nur sie beherrschte. Allein durch das Atmen konnte sie anderen Leuten ein schlechtes Gewissen machen.

„Du schaffst das!“,
sagte sie und wollte ihm einen Kuss geben, doch er wich ihr aus und drängte sich an ihr vorbei.

„Es liegt nicht an mir, ob wir leben. Auch nicht an Trillar oder irgendwem. Es ist pures Glück oder Pech...“, versuchte er seine Reaktion zu erklären, wandte sich ab und ging zurück zur Brücke.

Jetzt hatte er ein schlechtes Gewissen, doch sein Platz war auf der Brücke. Er musste zurück und konnte sich jetzt nicht die Zeit für ein langes Gespräch mit seiner Frau nehmen.


*** Später ***


Es war wieder ruhiger geworden auf der Brücke. Nicht nur von den akustischen Geräuschen her, sondern auch im Bezug auf die Stimmung der Besatzung. Commander Trillar saß schläfrig im Kommandostuhl, während Korrik "lässig" vorn übergebeugt auf einem Ausklappbaren Sitzplatz für den ersten Offizier saß, gleichzeitig aber bis ans äußerste angespannt war. Er überblickte regelmäßig alles kontrollierend die Brücke, starrte aber die meiste Zeit auf die Brücken-Uhr und zählte jede einzelne Sekunde. Sie befanden sich seit einer Stunde und dreiundzwanzig Minuten im Hyperraum und das Vibrieren bestand noch immer. Es schien sogar stärker zu werden. Der Mandalorianer blickte sich nun rasch um, denn jetzt wo er darüber nachdachte, wurde das Vibrieren tatsächlich intensiver. Er entdeckte den Becher mit Wasser, der auf dem kleinen Tischchen neben dem Kommandostuhl stand und achtete auf die Schwingungen im Wasser. Auch Gosi schien die Vibration zu bemerken und fing an einige Knöpfe zu drücken, als er bemerkte, dass er nicht der einzige war.
Es gab einen heftigen Ruck, der von einem noch stärkeren gefolgt wurde, dass Korrik sich kräftig festhalten musste, um nicht von dem Stuhl zu fallen. Rib, der auf den Ruck nicht gefasst war, schlug mit dem Kopf heftig auf seine Konsole auf und ließ einen Schmerzensschrei los. Der Becher von Trillar flog in hohem Bogen durch die Luft und schlug mit einem lauten metallischen Klirren gegen die Frontscheibe des Schiffes. Korrik sah, wie sie aus dem Hyperraum austraten und auf einen riesigen Asteroiden direkt zuhielten.
Der Commander sprang vor Schreck regelrecht in seinem Sessel auf, als er den Gesteinsbrocken erblickte.


„Ausweichmanöver! Alle Waffen Feuer frei!“,
brüllte Korrik und Trillar löste den Alarm aus, der die Brücke und die Gänge in ein rötliches Licht tauchte.

Sie waren quasi in einem Asteroidenfeld aus dem Hyperraum gefallen. Wild herumschwänkend versuchte die Korvette den Brocken auszuweichen, während das Schiff durchgerüttelt wurde aufgrund von den kleineren Steinen, die auf die Deflektorschilde und die Hülle aufschlugen Die Geschütze feuerten während der wilden Ausweichmanöver nahezu ununterbrochen, um größere Brocken, die auf das Schiff zuhielten, zu zerstören.
Die Brückencrew war an der Belastungsgrenze und jeder gab sein bestes. Wie aus dem nichts tauchte jedoch plötzlich ein großer Brocken auf, der direkt auf dem Kurs der Naast lag.

„Nach Oben!“, brüllte der Commander, während Korrik gleichzeitig genau den entgegengesetzten Befehl schrie.

In einer Art Kurzschlussreaktion wurde das Schiff nach links gelenkt. Der riesige Fels kam immer näher und der Mandalorianer hielt die Luft an. Ein lautes Kreischen ertönte, ein enormes Vibrieren entstand, mit dem verglichen die Schwingungen im Hyperraum absolut nichts waren, und Funken sprühten im Gang zur Brücke aus einigen Konsolen, woraufhin mehrere Lichter ausfielen. Dann hatten sie den Asteroiden passiert und das Feld hinter sich gelassen. Erleichterte atmete Korrik auf.

"Schäden?", fragte der Commander ohne Umschweife.

"Kratzer an der Steuerbord-Seite. Kein Schaden an der Hülle.", bekam er zur Antwort, woraufhin einige Jubelrufe folgten.

Trillar jedoch blieb absolut ernst und trat die flachen Stufen von seinem Sessel herab zu Zeroo Terev an bei der Sensor-Konsole.

„Und... irgendwelche Ergebnisse?“

„Langstrecken-Scann läuft...“,
der blauhäutige Rodianer schwieg, während alle anderen gespannt warteten.

Erste enttäuschte Seufzer wurden ausgestoßen, als die Antwort nach einer Minute noch immer nicht gegeben war. Enttäuscht ließ sich Lerp Argran in seinen Sitz zurückfallen. Korrik überkam erneut diese Übelkeit und die Verzweiflung. Da hatten sie tatsächlich diesen wahnsinnigen Hyperraumsprung überlebt und waren anschließend lebend aus einem Asteroidenfeld gekommen, um nun in den unendlichen Weiten zu verhungern?

„Positiv! Ein Planet am Rand der Sensoraufzeichnung! Terrestrisch!“, schrie der Rodianer plötzlich auf.

Jubel brach aus und man schlug dem Überbringer der glücklichen Nachricht überbracht auf die Schulter. Sie waren gerettet...


> Irgendwo im Nirgendwo : Weltraum : Cru Naast : Brücke : Korrik Taladin, Trillar Akaner und Brückencrew <
 
= Weltraum (Outer Rim) – Msst-Sektor in Richtung Mandalore - Simurgh =
][Rayshe’ade][

“Ich halte es mit diesem stinkenden Drecksvieh keine Sekunde länger aus!”,
schrie Coss mit überschlagender Stimme und die Kabinentür zu seinem Quartier schnappte mit einem heiseren Zischen zu. Veera starrte genauso ausdruckslos auf die Tür, wie sie zuvor noch ihren jüngeren Bruder angesehen hatte und wandte sich dann mit einem Schulterzucken ab. Seit die Simurgh im Msst-Sektor wegen eines Schadens an den Triebwerken aus dem Hyperraum gefallen war, befanden sich die fünf Geschwister seit zwei Wochen auf Sublichtflug in Richtung Mandalore, um ihr Schiff reparieren zu lassen. Sie hatten keine Chance mehr, nach Lianna zu fliegen, wo ein gut bezahltes Attentat auf sie gewartet hätte, denn der Termin war schon längst verstrichen.

Die Stimmung war an Bord dementsprechend gereizt und besonders die Laune von Coss, mit fünfzehn Jahren dem jüngsten der Rayshe’ade, war auf dem absoluten Tiefpunkt angelangt. Er hätte das Attentat durchgeführt, seine Chance, sich ein wenig mehr Respekt bei seinen älteren Geschwistern zu verschaffen. Jeder von ihnen, bis auf Veera, behandelte ihn immer noch, als ob er ein Kind wäre, obwohl er vor zwei Jahren in den Kreis der erwachsenen Mandalorianer aufgenommen worden war.

Allein konnte Veera das empfindliche Selbstbewusstsein ihres Bruders nicht aufbauen, der trotz seines Status als Erwachsener immer noch ein Junge war, der die Pubertät durchstehen musste. Auch wenn Noola die älteste von ihnen und die Anführerin war – sie konnte ihm nicht den Halt und die Anleitung geben, die er eigentlich bräuchte. Noola war gerade erst achtzehn Jahre alt, Rhithik und Veera siebzehn und Sahanna sechzehn. Sie fügten sich unter Noolas Führung, weil sie klare Vorstellungen hatte, wo es hingehen sollte, diese Vorstellungen sehr nachdrücklich durchsetzen konnte und es ansonsten sonst niemanden gab, der es besser wusste. Rhithik war zu sehr mit sich selbst und seiner Großartigkeit beschäftigt, so dass er alles, was nicht ihn betraf, gerne der Ältesten überließ. Sahanna schlug in eine ähnliche Richtung und folgte Noolas Anweisungen, oft unter viel Gejammer und Protest, allerdings war sie der Scharfzüngigkeit ihrer Schwester nicht gewachsen.

Veera gestand sich selbst ein, dass sie die Nähe ihrer Geschwister brauchte und dass es das Überleben in einer großen, feindlichen Galaxis wesentlicher einfacher machte, wenn sie zusammen hielten und bislang hatten sie es auf diese Weise auch relativ gut hinbekommen. Doch dieser Zustand war alles andere als perfekt zu bezeichnen. Über die Hälfte der Credits, die sie mit Bodyguard- und Attentäterjobs verdienten, wurde in die Instandhaltung der Simurgh gesteckt – einem Prototyp der Stathas-Klasse von MandalMotors, den sie von ihren Eltern geerbt hatten. Dieses Schiff war großartig bewaffnet, hatte stabile Schilde, doch für solche Experimentaltypen gab es außer auf Mandalore kaum Wartungsmöglichkeiten, von passenden Ersatzteilen ganz zu schweigen. Bei Schäden in der Vergangenheit war waghalsiges und teures Flickwerk eingebaut, so dass es an ein Wunder grenzte, dass ihnen das Schiff nicht schon längst um die Ohren geflogen war.

Außerdem lebten sie über ihre Verhältnisse – eine neue Waffe hier, irgendwelche überflüssigen Ausflüge auf aruetii-Urlaubswelten da, todsichere Investitionen in dubiose Unternehmen und Aufträge in den entlegensten Ecken des Outer Rim, bei denen die Prämie gerade einmal dafür reichte, die angefallenen Treibstoffkosten zu decken. Darüber hinaus hatte Noola es endgültig geschafft, ihren verlässlichsten Auftraggeber, den Hutten Rulla von Mos Espa mit einer dreisten Erpressung zu vergrätzen.

Mit diesen Gedanken beschäftigte Veera sich, während sie in Richtung Cockpit ging– äußerlich trug sie ihre übliche Ausdruckslosigkeit zur Schau, doch der gegenwärtige Zustand war auch für sie alles andere als zufriedenstellend. Das Schiffsinnere sah bei oberflächlicher Betrachtung recht passabel aus, aber wenn man näher hinsah, konnte man blätternde Farbe, lose Durastahlplatten und angerostete Nieten sowie krümelndes Duraplast erkennen. Gänge und Stufen waren ausgetreten, und über allem schwebte der Geruch von Strill, genauer gesagt von Noolas jungem Strill Vevut. Es war ein hässliches Raubtier mit eine klobigen Kopf voller scharfer Zähne, dem die Anführerin das beste Bantha- und Nerffleisch zu fressen gab. Ein weiterer Grund, weshalb die erpressten Credits von Rulla und der Erlös der Grundstücke auf Shogun und Onderon wie Sand zwischen ihren Fingern zerrannen. Veera hasste Vevut inbrünstig, doch sie behielt ihre Abneigung für sich.

Je näher sie dem Cockpit kam, wo sie an Coss‘ Stelle den Sitz des Co-Piloten einnehmen sollte, umso stärker wurde der stechende Eigengeruch des sechsbeinigen Raubtiers. Das Tier folgte Noola überall hin, und verteilte ebenso widerlich riechende Sabberfäden. Sie hörte, wie ihre Schwester Vevut mit den dämlichsten Kosenamen bedachte und hätte am liebsten gekotzt. Anscheinend spürte das Strill ihre Abneigung und jaulte verärgert auf, als sie den Schott zum Cockpit der Simurgh betrat. Sie warf ihm nur einen verächtlichen Blick zu und schwang sich auf den Co-Pilotensitz.

„Und, welche Komplimente hat unser kleiner Möchtegernrebell noch verteilt?“,
grinste Noola ihre Schwester an, wobei sie hochzufrieden die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Sie liebte es, Coss zur Weißglut zu bringen und ihn dafür noch zu bestrafen.

„Er hält das Drecksvieh keine Sekunde länger aus“,

wiederholte Veera nüchtern die Aussage ihres Bruders. Auf dem feixenden Gesicht Noolas zeichnete sich Enttäuschung ab.

„Wie langweilig. Na schön, soll er eben vor sich hin schmollen, genug Zeit hat er ja dafür – wie wäre es, wenn ich einfach die Tür zu seinem Quartier solange verriegele bis wir angekommen sind. Das wäre ein Spaß, cyar‘ika
Dabei sprach die Mandalorianerin nicht ihre Schwester an, sondern Vevut und kraulte den faltigen, mit dünnem gelbem Fell überzogenen Nacken. Der Sechsbeiner gab ein ein wohliges Schnurren von sich, das gar nicht zu der monströsen Erscheinung passen wollte. Veera wünschte dem Tier einen langen qualvollen Tod in einem Sarlacc-Magen und studierte die Displays der Steuerkonsolen. Der Status der Triebwerke und des Hyperraum-Motivators flackerte nach wie vor in grün, gelb und rot. Anfangs hatte der Bordcomputer alle anderthalb Stunden eine Warnung vor einem Versagen der Sublicht-Triebwerke ausgegeben, bis Veera diese nervige Ansage abgestellt hatte. Sie waren auf Fahrt und das sollte bis Mandalore auch so bleiben.

= Weltraum (Outer Rim) – Msst-Sektor in Richtung Mandalore- Simurgh =
][Rayshe’ade][
 
Mid Rim ᴥ Metalorn ᴥ Orbit ᴥ Mar'eyce ᴥ Tadrik Cabur und Gefangene

Die Mar'eyce trat mit einem lauten Krachen zurück in den Normalraum. Vor sich sah er Metalorn, der Planet, der vor Schmugglern, Verbrechern, und Flüchtlingen strotzt. Er betrachtete den sandfarbenen Planeten, und wie er immer näher kam. Bald durchstieß die Mar'eyce die Atmosphäre des Planeten, und kam der Oberfläche immer näher. Dabei kam er auch seinen Koordinaten immer näher. Irgendwo in der Wasteland, dem Gebiet der Nomaden, befand sich eine Zitadelle, ein letzter Überrest der ersten Kolonisten von Metalorn. In ihrem Inneren befand sich ein Syndikat welches seine schmutzigen Geschäfte mit Drogen, Waffen und anderen illegalen Machenschaften macht. Die Bezahlung war gut, und doch, Cabur würde aufhören für diese Verbrecher zu arbeiten. Er hasste sie einfach wie die Pest.

Er würde reingehen, sein Kopfgeld abholen, und danach wieder verschwinden, er hatte noch andere Geschäfte auf Metalorn zu erledigen. Mit einem leichten Lächeln schaute Cabur auf die unscheinbare Schatulle neben sich auf dem Co-Pilotensitz. Nur ein weiterer Auftrag der ihm Credits einbringen würde. Schließlich kam er da an wo er hin wollte, die Zitadelle, ein Gebäude aus sandfarbenen Steinen erstreckte sich vor ihm, doch der friedliche Schein trügte. Auf den Mauern befanden sich Zwillingsblaster und Swoop Bikes patrouillierten um die Zitadelle, sodass niemand unbemerkt eindringen konnte. Tadrik gab die Erkennungsnummer an die Sicherheitssysteme der Zitadelle weiter und es öffneten sich in der Decke eines kleines Nebengebäudes eine runde Luke, durch jene die Mar'eyce in ihr Hangar gelangen würde. Tadrik steuerte sein Schiff genau durch die Öffnung und landete auf der Plattform im inneren des Hangars. Daraufhin ging er in einen kleinen Raum, in dem er seine Rüstungen aufbewahrte. Er nahm seine Rüstung und zog sie behutsam an. Danach überprüfte er alle seine versteckten „Funktionen“. Wenn er erfolgreich sein wollte, musste seine Rüstung perfekt funktionieren, ein Satz den ihm sein Onkel und Mentor nicht nur einmal gesagt hatte. Schließlich setzte er den Helm auf und ging erneut zu den Zellen. Mittlerweile war seine Beute wach geworden, sie lungerte nun in der anderen Ecke rum, und starrte ihn grimmig an. Cabur ging zu einer kleinen Nische und entnahm dort einen Beutel mit Nahrung. Er fügte dem Beutel Wasser zu und rührte kurz, danach gab er den Inhalt in eine kleine Blechschüssel und deaktivierte das Energiefeld welches die Zelle umgab. Er schob die Schüssel durch eines der unteren, breiteren Stäbe und aktivierte erneut das Energiefeld.


„Iss, ich möchte nicht das man sagt dass ich kein guter Gastgeber sei.“

“Lass mich in Ruhe! Töte mich lieber, als mich wieder zu diesem Arsch zu schicken!“

Cabur ignorierte ihren Einwand, der Auftrag lautete klar und deutlich dass er sie lebend wollte, und nur so würde er sie auch abgeben, er hielt sich sets an Abmachungen.
Tadrik sah sie eine Weile an wie sie sich über das Essen hermachte, gierig und ausgehungert wie sie war, war dies auch verständlich. Einen Moment, wenn auch nur einen kurzen überlegte er ob er sie wirklich freilassen sollte, ihr möglicherweise sogar helfen das Scheusal zu töten welches sie bald erneut misshandeln würde, wie er es vorher schon getan hatte, doch er verwarf den Gedanken wieder. Er würde zwei seiner Regeln brechen, “Freunde dich niemals mit der Beute an“ und "Auftrag ist Auftrag, sobald er angenommen ist, muss er auch ausgeführt werden". Er seufzte innerlich, verdrängte seine Gedanken jedoch wieder. Er müsste sich nun erst mal um ein anderes Scheusal kümmern, welches dem ihren wirklich Konkurrenz macht. Tadrik Cabur nahm seinen Blaster und stieg aus der Mar'eyce aus und verschloss sie wieder.

Zischend öffneten sich die Türen als er den Hangar verließ und sich auf dem Weg zu seinem Auftraggeber machte. Im inneren der Anlage befanden sich viele Schmuggler und andere Wesen welche ihren schmutzigen Geschäften nachgingen, doch Cabur ignorierte sie nicht, sie waren nicht viel mehr als der Schmutz unter seinen Fingernägeln. Bald erreichte er endlich das Büro seines Auftraggebers. Nachdem er eingetretten war richtete sich der Blick des dort sitzenden Mannes auf ihn, dessen Miene sich sofort erhellte.


“Ah, Cabur! Ich hoffe sie haben was ich will, oder?

Cabur kam näher, und blieb erst wenige Schritte vor ihm stehen. Das Büro war dunkel eingerichtet, an der Wand befanden sich mehrere Wandteppiche mit dem Emblem des Syndikats, doch alles war auf das Zentrum ausgerichtet, den Tisch an dem der Anführer des Syndikats saß, Acib Garyn, ein Mann dessen Gesicht so faltig war, dass man sich bereits fragte wieso er nicht zu Staub zerfallen war. Doch der Schein trügt, in dem Geschäft konnte man sich nicht lange halten wenn man nicht entweder stark oder gerissen war, und Garyn war beides. Obwohl Acib sich unter dem Mantel eines alten Mannes versteckt, ist sein Körper muskulöser als es den Anschein macht, da er dies durch eine schwarze Kutte versteckt.

Sie haben ihn getötet, nicht wahr? Sie haben doch was ich will?

Der Mann richtete erneut mit seiner krächzenden Stimme sein Wort an Cabur, der einen Beutel aus seiner Tasche holte und ihn wortlos auf den Tisch des Mannes vor ihm warf. Dieser nahm den Beutel gierig und sah in sein Inneres, in dem sich der Ring befand. Lächelnd nahm er einen Creditstick und überwies die abgesprochene Summe auf das Konto von Cabur.

„Ich bin draussen, das war mein letzter Auftrag.“

Cabur unterstrich seine Worte indem er seine Arme verschränkte, und beobachtete wie sich das Gesicht von Acib zu einer Grimasse verformte. Zornentbrannt fing der Mann auf einer unverständlichen Sprache an zu fluchen und entgegnete daraufhin
Wovon reden sie? Sie können nicht aufhören, sie sind erst draußen, wenn ich das sage!“

Cabur beobachtete den Alten eine weile lang abwägend, es geschah nicht oft das man ihm wiedersprach, falls man überhaupt die Zeit hatte mit ihm lange genug zu sprechen. Er kam einen Schritt näher, und sah dem Alten in die Augen.

„Ich bin bereits draußen.“

Daraufhin machte er kehrt und ging in Richtung Ausgang, als sich ein Weequay vor ihm aufbaute. Sein Gesicht war über und über mit blauen Tätowierungen übersäht, und seine dunklen Augen sahen ihn bedrohlich an. Anscheinend machte dieser keine Anstalten Platz zu machen. Cabur hatte keine Lust sich weiter mit diesem simplen Schläger aufzuhalten, seine Zeit ist kostbar.

„Entweder du bewegst dich, oder ich werde dich bewegen.“

Er sah ihn kurz an, und neigte danach seinen Kopf in Richtung Acib Garyn, welcher tief in Gedanken versunken eine Handbewegung machte, woraufhin sich der Weequay bewegte um Tadrik Platz zu machen. Tadrik ging nun durch die Gänge in Richtung Hangar, während ihm Acib nachsah.

”Ah … ich habe bereits damit gerechnet… er wird noch ein großes Problem darstellen.“

Der Weequay verneigte sich kurz und sagte daraufhin “Überlasst es mir, ich werde mich um alles kümmern.“

Die Stimme des Weequay war tief und basshaltig, und doch bemerkte man die Ergebenheit, die er dem Alten gegenüber empfand, kurios wenn man bedachte dass er den Alten mit nur wenigen Schlägen töten könnte. Nachdem Garyn genickt hatte, wandte sich der Weequay an einen der in schwarz gekleideten Söldner

“Ich möchte dass ihr eure besten Männer nehmt, weitere Instruktionen werdet ihr in kürze bekommen.“

Mittlerweile hatte Tadrik die Mar'eyce erreicht, und trat erneut in diese ein. Er würde nun einen kurzen Flug nach Capital City wagen, ein anderer Klient wartete bereits auf seine Trophäe, und Tadrik auf sein Kopfgeld. Nachdem er überprüft hatte ob die Credits wirklich sein Konto erreicht hatten, startete er die Triebwerke und flog nun in Richtung Capital City.

Mid Rim ᴥ Metalorn ᴥ Richtung Capital City ᴥ Mar'eyce ᴥ Tadrik Cabur
 
Mid Rim ᴥ Metalorn ᴥ Capital City ᴥ Mar'eyce ᴥ Tadrik Cabur

Nachdem Cabur sich vergewissert hat, dass sein Schiff in dem Landedock sicher sein würde, nahm er die Schatulle und ging hinaus in die Straßen der Stadt.
Tadrik ging durch die verwinkelten Gassen von Capital City. Seine grüne, nur ein wenig zerkratzte jedoch saubere Rüstung stand im krassen Gegensatz zu der verstaubten Gegend in der er sich befand. Capital City war mit dem tierischen Abschaum des Alls gefüllt. Groteske Wesen aus den verkommensten Sternesystemen, trunken von gewürztem Alkohol und ihren eigenen stinken Ausdünstungen. Der Gestank war geradezu bestialisch, was Tadrik nur bedingt wahrnahm. In seinem klimatisierten Helm befand sich ein künstliches Luftfilterdrüsensystem, welches die Luft im inneren des Helms angenehm neutral hielt. Gamorrer, verkrümmte Menschen, Jawas, Dugs – alle den niederste Lüstern frönend, oder lauthals über bösartige Taten diskutierend. Sie alle interessierten Cabur nicht, er ging durch ihre Reihen wie ein Schemen. Viele nahmen, oder wollten ihn gar nicht wahrnehmen. Tadrik hatte sich in einen Namen als tödlicher Kopfgeldjäger erarbeitet. Das er weiterhin als solcher angesehen wurde, wollte er sorgen.

Tadrik suchte das Appartement indem sein Auftraggeber auf ihn warten würde. Als er es fand, drückte er einen rundlichen Knopf neben der Tür und ein mechanischer Arm mit einem runden augapfelähnlichen Einrichtung schoss heraus. Sie fragte Tadrik ab, wer er sei und was hier zu suchen habe.


„Dein Herr erwartet mich, es wäre dumm mich nicht hineinzulassen.“ sprach Tadrik den Droiden barsch an. Der Arm fuhr zurück und nach einigen Sekunden öffnete sich die Tür und Tadrik betrat den Eingangsbereich. Seine Sensoren bemerkten sofort dass die Raumtemperatur gesunken war. Sein Klient war anscheinend wohlhabend, da er sich eine umfassende Klimatisierungsanlage leisten konnte, und dann immer noch Tadrik bezahlen konnte. Zumindest war das am gesündesten.Ein Protokolldroide kam dem Kopfgeldjäger entgegen und brachte ihn in den Aufenthaltsraum, wo sein Klient bereits auf ihn wartete.

Dann kam sein Klient die Tür rein, anscheinend sehr erfreut ihn zu sehen, was nicht viele von sich behaupten konnten. Der Devaronianer war ein gedrungener, schlaksiger Vertreter seiner Rasse. Eines seiner beiden Hörner war durch eine Stahlprothese ersetzt worden, anscheinend hatte er sie in einem Kampf oder anderweitig verloren, und sie aus schönheitsbedingten Gründen ersetzt.

“Ah Cabur! Haben sie ihn umgebracht? Haben sie?“ fragte der Devaronianer gierig. Wortlos nahm Cabur die Schatulle und öffnete diese. In ihrem Inneren befand sich eine gekühlte Hand, das letzte Überbleibsel eines unzufriedenen Kunden des Klienten. Der Devaronianer nickte anerkennend.

"Gut, gut, gut ... ich werde eure Belohnung holen ..." Der Devaronianer verließ kurz den Raum und ging in einen geschützten Nebenraum.

Cabur spürte irgendwie dass hier etwas falsch ist. Es ging viel zu schnell, normalerweise fingen die Klienten in diesem Stadium an um die Belohnung zu feilschen, versuchten häufig etwas am Preis zu ändern, auch wenn Cabur sich nicht herumkriegen lies. Doch nun war es anders, er schien bereitwillig zu zahlen, war schon dabei die Bezahlung zu holen, nein, hier musste etwas falsch sein. Caburs Instinkte täuschten ihn nicht. Sofort gingen zwei Wände zischend auf und zwei Wachen kamen heraus, während die Tür zum Raum in dem sich der Klient befand zischend herabfuhr. Tadrik verstand sofort und nahm seinen Blaster. Er schoss den beiden Wachen blutige Wunden in Brust und Bauch. Na warte ... niemand versucht Tadrik Cabur um seinen Gewinn zu bringen. dachte sich der Kopfgeldjäger. Er nahm erneut seinen Blaster und schoss gegen die Tür, aber diese war anscheinend aus blastersicherer Legierung gegossen. Tadrik nahm aus seinem Gürtel mehrere Anti-Sicherheitsklingen heraus, und suchte die Stelle an der die Elektronik versteckt war. Er öffnete sie mit seinem Vibro-Messer und nahm die Klingen und platzierte sie. Nachdem diese aktiviert waren, sendeten die Klingen harmonische Störungswellen, welche die Elektronik der Tür stören und öffnen sollte. Als diese sich öffnete, ging Cabur hindurch und packte den Devaronianer am Hals.


„Wo ist mein Gewinn?“ fuhr Tadrik den Gegenüber monoton an. Wäre er nicht von diesem Bantha Poodoo verraten worden, hätt es ihn enttäuscht einmal falsch zu liegen.

“Wartet, wartet, wartet! Das war nur ein Test! Lasst mich erklären!“ Der Devaronianer begann nun zu betteln, anscheinend wurde ihm bewusst dass man sich besser nicht mit einem Kopfgeldjäger anlegt, Geiz hat auch seinen Preis
„Mein Gewinn!“ entgegnete Tadrik barsch.

”H-h-hier! Tötet mich bitte n..." agte dieser und gab Cabur seinen Überweisungsstick. Weiter kam er auch nicht, da Tadrik ihm einen Schuss zwischen die Augen versetzte. „Euer Wunsch ist mir Befehl!“ Entgegnete der Kopfgeldjäger und nahm dessen Stick. Er überspielte seinem Konto die gesamten sich darauf befindenden Credits und wartete ab, bis die Überweisung durch das grüne Blinken in seinem Helm signalisiert wurde. „Es war mir eine Freude mit euch Geschäfte zu machen.“ Waren die letzten monotonen Worte des Kopfgeldjägers bevor er das Appartement verließ.

Er machte sich auf den Weg zu seinem Schiff, um sein neugewonnenes Geld erst mal sicher unterzubringen. Er näherte sich seinem Schiff welches außerhalb der Stadt mit aktivierten Verteidigungs –und Schildsystemen auf ihn wartete. Er deaktivierte die Systeme und bemerkte vier tote Jawas, die um sein Schiff verkohlt lagen. Diese kleinen nichtsnutzigen Wesen haben erneut versucht sich an mein Schiff ranzumachen ... ging es durch seinen Kopf. Er deaktivierte die Systeme und betrat die Mar'eyce. Er ging erneut zu seiner Beute und sah nach dem Rechten, sie saß da und beobachtete ihn zornig. Um diesen Auftrag würde er sich morgen kümmern.

Er setzte sich in den Cockpitsessel seines Schiffs und betrachtete erst mal sein HoloNet Postfach. "Werbung ... Werbung ... ein neuer Auftrag?" Viele Klienten pflegten es anonym zu bleiben und traten deshalb nur per HoloNet mit ihm in Verbindung. Dieser hier war anders. Direkt öffnete sich ein Hologramm einer Gestalt in Kutte. Unter der Kutte erkannte er die Hörner eines Zabrak.


“Seid gegrüßt. Wer ich bin ist nicht relevant. Auf Concord Dawn, genauer gesagt irgendwo im Umkreis der beigelegten Koordinaten wurden Jedi gesichtet. Wir konnten sie noch nicht festnehmen, doch ein Kopfgeldjäger ihres Schlags sollte dies schaffen. Wir bieten ihnen für die Ergreifung dieses Abschaums eine Belohnung von 300.000 Credits. Suchen sie Informationen, finden sie die Jedi und bringen sie, sie zu mir. Tod oder Lebendig. Über diesen Kanal werden sie mit mir in Kontakt bleiben können."

Sofort wurde eine Zahlenreihe die als Identifikationscode für eine Comverbindung dient auf den Schiffscomputer übertragen. Tadrik lehnte sich zurück und dachte über das Angebot nach. "Jedi Ritter?Auf Concord Dawn? Was für einen Ruhm es mir einbringen würde, wenn ich einige der letzten ihrer Art töten würde?" Tadrik waren die Jedi egal, sobald er morgen die letzte Beute ihrem ursprünglichen Besitzer gebracht haben würde, könnte er endlich diesen verdreckten Planeten verlassen. Er beschloss zu seinem Apartment zu fliegen, welches sich im Süden des Planeten befindet zu fliegen. Erneut startete Cabur die Motoren der Mar'eyce und machte sich auf den Weg zu diesem Apartment.


Mid Rim ᴥ Metalorn ᴥ Richtung Süden ᴥ Mar'eyce ᴥ Tadrik Cabur
 
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Mid Rim ᴥ Metalorn ᴥ Capital City ᴥ Mar'eyce ᴥ Tadrik Cabur

Die Mar'eyce flog auf das Landefeld direkt neben dem kleinen Gebäude, welches zwischen den hohen Schluchten der gebirgigen Landschaft beinahe gar nicht auffällt. Cabur erstand vor einigen Jahren dieses kleine Anwesen als Gegenzug für einen erfüllten Auftrag für Morba den Hutten. Er gab es ihm als Rückzugsort, als Oase der Ruhe, in einem Gebiet das unbewohnt ist. Cabur landete die Mar'eyce auf dem Landeplatz und deaktivierte die primären Schiffssysteme, ließ die Verteidigungs- und Sicherheitssysteme online. Er ging zur Zelle und deaktivierte das Energiefeld. Wortlos öffnete er die Zelle und sicherte die Beute mit Sicherheitshandschellen, und führte sie ebenso wortlos in das Innere des Hauses. Er konnte die Ungewissheit und die Angst in ihren Augen ablesen, sie dachte wohl er würde sie nun ein bisschen quälen, gefügig machen oder derlei, doch Cabur war nicht so. Er wollte sie nur sicher verwahren, während sie hier waren, sein Tag war anstrengend, und bald würde er schlafen gehen. Er führte sie in ein kleines Zimmer welches ebenso spartanisch eingerichtet war wie der Rest der Einrichtung, mit dem Unterschied dass es auch hier ein Energiefeld gab. Cabur führte sie in die provisorische Zelle und schloss die Tür. Daraufhin zog er seine Rüstung aus und breitete seine Ausrüstung auf einem Tisch vor ihm aus. Er würde sie noch mal durchchecken bevor er sich auf die Jagd nach einem Jedi begab, auch wenn er oder sie alleine war, jeder Jedi ist eine ernst zunehmende Gefahr, und Cabur würde nicht den Fehler machen und diesen unterschätzen. Nachdem dies erledigt war, beschloss er schlafen zu gehen, die letzten Nächte waren anstrengend gewesen, und selbst er musste manchmal schlafen.

ᴥ In der Nacht ᴥ

Caburs Schlaf war nicht tief, stets war er darauf gefasst angegriffen zu werden, niemals konnte er sich sicher sein in Sicherheit zu sein, so wie in dieser Nacht. Er hörte ein Kratzen, mehrere undeutliche Geräusche und das trippeln von Füßen. Jemand musste eingedrungen sein, Besucher bei Nacht hießen nie etwas gutes. Cabur stand auf und lauschte erneut, anscheinend waren es mehrere Personen, da er unterschiedliche Geräusche in verschiedenen Räumen hörte. Er verfluchte sich innerlich dafür, dass er seinen Blaster nicht wie sonst unter seinem Kopfkissen hat liegen lassen, sondern sich bei den anderen Geräten auf seinem Tisch befand. Wurde er etwa mit der Zeit oberflächlich? Jetzt war jedoch nicht der rechte Augenblick um sich über Gewohnheiten aufzuregen, sondern die Eindringlinge zu eliminieren. Er hörte wie sich einer der Eindringlinge an der Tür versuchte. Cabur postierte sich links neben die Tür und wartete bis der Eindringling hereinkommen würde.

Als die Tür sich zischend öffnete, bemerkte der Söldner wie Cabur neben der Tür stand, und wollte ihn mit seinem Blaster einen Schlag versetzen, doch Tadrik schoss mit den Händen hervor und fing den Schlag ab.
„Überraschung“ entgegnete Cabur trocken bevor er dem Söldner sein Knie in seinen Magen bohrte. Dieser stieß einen erstickten Schrei aus. Cabur schnappte sich schnell den Blaster und richtete ihn auf den Söldner, entschied sich jedoch ihn zunächst nicht zu erschießen, da dies zu laut sein würde, sondern trat ihm mit dem Fuß gezielt ins Gesicht. Er ging weiter bis zur Zelle seiner Beute, er wollte sichergehen dass es ihr gut ging. Anscheinend war der Stromgenerator deaktiviert worden, da das Energiefeld ausgeschaltet war. Er entdeckte wie seine Beute sich in eine Ecke des Zimmers verkrochen hatte, Tadrik schlich sich zu ihr hin und bückte sich zu ihr nach unten.

„Bleib hier und gib keinen Mucks von dir, dann geschieht dir auch nichts.“

Nachdem sie stumm genickt hatte, schlich er sich in den nächsten Raum, und suchte mit gezogenem Blaster alles ab. Ständig vergewisserte er sich dass niemand hinter ihm stand, oder dass jemand von der Seite kommen würde. Plötzlich hörte er ein rascheln, direkt drehte er sich um und gab eine Salve ab welche den Söldner direkt in den Kopf traf und zu Boden warf. Es erschien ein weiterer Söldner den er ebenfalls erschoss. Der Dritte wurde ebenfalls durch eine Kugel in den Kopf hingerichtet.Doch es schien nicht aufhören zu wollen, als der vierte Söldner kam, richtete Tadrik erneut seine Waffe auf ihn, doch das Magazin war leer, sodass nur ein Klicken ertönte als er den Abzug betätigte. Er hieb mit der Unterseite des Blasters direkt in das Gesicht des Söldners, sodass diese einige Schritte zurücktaumelte, sich jedoch wieder fing und zum Angriff überging. Dieser hieb nun ebenfalls mit der Waffe auf Tadrik ein, doch dieser bückte sich und stieß ihm den Blaster direkt in den Bauch und versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht, der nächste ließ nicht lang auf sich warten, woraufhin der Söldner bewusstlos zu Boden ging. Dann hörte er ein ersticktes Wimmern, überrascht drehte sich Tadrik um und sah das einer der Söldner seiner Beute den Blaster an den Kopf hielt. Anscheinend dachte dieser, es wäre seine Frau, eine, die er nie haben würde. Und trotzdem, Cabur wollte nicht dass sie stirbt, dafür war sie zu wertvoll, zudem wollte er es sich nicht eingestehen, doch sie wurde ihm mit zunehmender Zeit sympathischer. Sie rang mit dem Söldner, doch dieser war zu stark und hielt sie auch weiterhin fest, Cabur rang mit seinen Gefühlen, was sollte er nur tun?

„Tu ihr nichts, sie hat nichts hiermit zu tun!“

Der Söldner sah ihn nur böswillig an und sein Finger rutschte langsam aber sicher zum Abzug, und bevor Cabur etwas tun konnte, drückte er ab. Der rote Blasterstrahl drang durch den Kopf der Beute hindurch, keine Chance, sie war tot. Die nächsten Momente erlebte Cabur wie in Zeitlupe, er hörte wie jemand ein langes, lautes „Nein!“ rief, bis ihm bewusst wurde dass er selbst es war der geschrieen hatte. Mit einem Mal versetzte er sich in Bewegung und hieb dem Söldner mit der Faust ins Gesicht, überrascht das Cabur so schnell reagiert hatte. Bevor dieser was tun konnte, schlug ihn Cabur flink von links und rechts, wiederholte diese Abfolge von Schlägen noch einmal bevor er dem Söldner sein Knie in die Brust rammte und dieser ebenfalls bewusstlos zu Boden ging. Er bückte sich zu seiner Beute hin, und betrachtete sie. Er spürte wie es in seinem Inneren brannte, er kannte noch nicht einmal ihren Namen, und trotzdem fühlte er wie die Wut in ihm hochkam, obwohl er nie richtig mit ihr geredet hatte, fühlte er sich zu ihr hingezogen, Gefühle, von denen er nie wusste dass er dazu imstande war sie zu fühlen. Zornentbrannt nahm er den Blaster wieder in die Hand und nahm sich den einen Söldner vor.

„Wer hat euch geschickt? Sag es“

Von den Schlägen benommen, war der Söldner nicht im Stande überhaupt etwas zu sagen, doch Cabur wollte Antworten, und zwar sofort. Er konnte es sich schon denken, wer wüsste schon von diesem Ort, wer hätte überhaupt schon den Mut hierher zu kommen? Es konnte nur einer sein, einer der verdammt wütend auf ihn war.

„WER HAT EUCH GESCHICKT!“

Der Mandalorianer unterstrich seine wutentbrannten Worte mit einem weiteren Fausthieb, woraufhin der Söldner kooperierte, und ihm deutlich machte, dass er es sagen wollte.

„Wir … wir handeln im Auftrag von ...“ Ein Hustenanfall unterbrach seinen zaghaften Wortschwall woraufhin Cabur erneut die Faust hob, doch der Söldner abwehrend die Hand hob.

”Garyn!” stieß der mittlerweile blutende Söldner aus, bevor Cabur mit einem Schuss in den Hals seine Existenz auslöschte. Sein Hass und seine Wut gewannen die Oberhand, er tötete jeden der Söldner die ihm begegneten, egal ob verletzt, bewusstlos oder um Gnade bettelnd, er wollte Rache, und er wusste wo er sie bekommen würde.

Sofort zog er seine Rüstung an und machte sich zum Kampf bereit, er füllte die Nadelwerfer mit neuen Projektilen, steckte seinen L-23 Blasterpistole in seinen Holster an seinem Oberschenkel, nahm drei Multi-Detonatoren mit und seinen Raketenantrieb nach, steckte eine Rakete in den Raketenwerfer und lud die Batterie für die Vibroklingen auf. Er nahm sein KX-60 Blastergewehr und ging nun nach draußen. Die Mar'eyce stand bereit, die Söldner hatten sich nicht an sie heran gewagt, bewusst dass die Verteidigungssysteme aktiviert waren. Er setzte sich hinters Cockpit und aktivierte die Triebwerke, die Zeit für seine Rache war gekommen, niemand treibt seine Spielchen mit Tadrik Cabur.


Mid Rim ᴥ Metalorn ᴥ Richtung verlassene Lagerhalle ᴥ Mar'eyce ᴥ Tadrik Cabur
 
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][Hyperraum | Vaathkree Trade Corridor| ‘Silvercloud’][

Jaqen Ot’tacroide

Nach der Flucht von Myrkr versprachen die nächsten Tage im Hyperraum in bemerkenswerter Ruhe zu verlaufen. Jaqen wollte sich mit der Lektüre seiner Holozine und –bücher beschäftigen, aber es gelang ihm nicht. Er hatte die Kabine eines der Abkömmlinge bezogen, wo ihm Dinge auffielen, die nicht in Ordnung waren. Einige Schubladen und Fächer hakten oder schlossen nicht richtig – die einzige Sitzgelegenheit wackelte und sämtliche Fugen in diesem Raum schienen krumm und schief zu verlaufen. An den Kanten zur Decke waren Rostflecke und Ölreste zu sehen, in denen sich Staub und Krümel unbekannter Natur gesammelt hatten. In einem Wandschrank fand der Nagai die Kleidung des Toten wild zusammengeknüllt vor, obwohl es Haken und Bügel gab. Zwar hätte er einfach wieder die Schranktür schließen können, doch da er nun wusste, dass sich dort ein Berg unordentlicher halb sauberer, halb getragener Kleidung auftürmte, ließ ihm der Gedanke keine Ruhe mehr. Schließlich verfrachtete er die getragene Kleidung in einen Schnellreiniger und hängte den anderen Teil auf. Es beunruhigte ihn, dass es in dem Schiff keine Möglichkeit gab, die Kleidung zu glätten, doch blieb ihm keine andere Wahl. Nachdem er den Schrank aufgeräumt hatte, reinigte er die Bettwäsche und fand es irritierend, dass die Kissen und die Bettdecke eine unregelmäßig verzogene Form aufwiesen. Das war nur der erste Tag, und er versuchte, soweit es ging, auch die Faktoren, die seinen Sinn für Ordnung auch im restlichen Schiff störten, zu beseitigen.

Die Aufsicht und Inspektion der Frachträume überließ er Larrik, vor allem, weil er damit den Piloten außer Sichtweite schaffte, welchen die Unordnung auf dem schmuddeligen Schiff nicht im geringsten zu stören schien und dafür sorgte, dass dieser Zustand trotz Jaqens Bemühungen aufrechterhalten blieb. Er hatte früher nie mehr als einen Tag oder höchstens zwei mit ihm verbracht, die nötig waren, um den Attentäter zu seinen Aufträgen zu fliegen und wieder abzuholen. Jetzt aber waren sie für eine knappe Woche auf der ‚Silvercloud’ zusammengepfercht und er hätte ihn schon einige Mal umbringen können, wenn er nicht auf ihn angewiesen wäre. Letztendlich verließ der Attentäter nur noch die Kabine, wenn es sich nicht vermeiden ließ und beschäftigte sich damit, eine langwierige, aber dennoch recht spannende Romanadaption des Kallea-Zyklus zu lesen, basierend auf einer Oper, die das Leben von Freia Kallea schilderte, der Entdeckerin des Hydian Way. Die Lektüre lenkte allerdings nur wenig davon ab, darüber zu grübeln, was er auf Donovia überhaupt mit sich anfangen sollte. Er besaß keinerlei Berufsausbildung, die ihn für eine Anstellung als Techniker qualifizierte und als Minenarbeiter sah er sich nicht geeignet. Darüber hinaus konnte er sich nur schwer vorstellen, dass dort jemand einen Attentäter benötigen würde. Jedoch stellte er sich vor, dass eine solche Welt, die dazu noch von stetigem Dauerregen heimgesucht wurde, gerade deshalb der ideale Ort zum Untertauchen sein könnte und versuchte sich mit dem Gedanken anzufreunden.

Auf Gizer würden sich seine und Larriks Wege vorläufig trennen – er überließ es dem Piloten die Fracht der ‚Silvercloud’ loszuwerden, deren legaler Teil aus verschiedenen Hölzern der Wälder von Myrkr und der illegale aus einem ansehnlichen Waffenarsenal bestand. Ihn interessierte der Erlös nicht, und er wollte sich weder mit Schiff noch mit dessen Inhalt belasten. Ob Donovia ihm die erhoffte Auszeit bringen würde, musste sich zeigen – doch er war froh, wenn er den Frachter und somit Larriks Gesellschaft verlassen konnte.


][Hyperraum | Vaathkree Trade Corridor, kurz vor Austritt bei Gizer| ‘Silvercloud’][

Jaqen Ot’tacroide
 
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Die Mar'eyce flog mit Höchstgeschwindigkeit, während Cabur die Waffen checkte. Er würde nicht einen Stein auf den anderen lassen, um die unterirdische Anlage würde er sich höchstpersönlich kümmern. Er flog direkt auf die Lagerhalle zu und aktivierte die Laserkanonen, mit ihnen würde er den Anfang machen. Selbst wenn er nun vielleicht sein gesamtes Waffenarsenal benutzen würde, diese nur von außen marode aussehende Vorrichtung sollte zerstört werden, sein Blut kochte, sein Herz brannte, und die alle sollten das auch.

Er visierte direkt die Tore an, die Zielerfassung signalisierte bereits das gewohnte Piepen, sobald er dem Ziel näher kam. Mit einem lauten Zischen lösten sich die Schüsse aus der Kanone und das Tor mit einem Schlag zerstörten. Cabur gefiel die Zerstörung, doch es würde nur der Anfang sein. Am hinteren Ende der Mar'eyce öffnete sich eine Luke aus der mehrere Detonatoren fielen, welche die Zerstörung nur noch weiter vorantrieben. Cabur wusste, er musste schnell handeln, er machte kehrt und visierte die leichten Zwillingslastrtürme an, damit man ihm nichts anhaben könnte. Nachdem diese auch zerstört waren, fing Cabur an systematisch das Gebäude zu zerschießen, er sah wie Leute aus den Trümmern fliehen, doch auch sie würde die Zerstörung erreichen, er würde niemanden verschonen.

Als er alle seine Detonatoren abgeladen hatte, und die Laserbatterie abkühlen musste, wusste er, dass sein Werk getan war, nun würde er sich um das Pack tiefer unter der Erde kümmern. Er hatte noch einen Schuss, die Rakete auf seinem Jetpack, diese bohrte sich fünf Meter in die Erde bevor sie detonierte, ein Geschenk welches er für einen erfüllten Auftrag bei Morba erhalten hatte. Er visierte das Feld hinter der Lagerhalle an, er wusste dass die unterirdische Anlage weitläufiger war als die Halle selbst, von dort aus würde er eindringen, und sich bis nach ganz unten vorarbeiten, zum Büro Garyns. Nachdem er sie abgefeuert hatte, beobachtete er wie sie im Sand verschwand, und vier Sekunden später in einer großen Detonation explodierte. Cabur drehte ab und landete abseits des Trümmerhaufens der einst die Zitadelle war. Nachdem er sich vergewissert hatte dass die Mar'eyce gesichert war, aktivierte er seinen Tornister und flog direkt auf das Loch zu, welches sich nun tief in den Abgrund erstreckte. Schließlich landete in einem Trümmerhaufen, tief am Boden des Loches, wo er einen leichten Explosionssatz an einer geschmolzenen Tür postierte, anders würde er sie nicht aufbekommen. Er begab sich in Sicherheit, und wartete ab bis die Tür in einer großen Explosion zerbarst. Der Weg vor ihm war gesäumt mit Leichen und herabgefallenen Trümmerstücken, doch als er in die tieferen Ebenen kam, bemerkte er recht schnell dass sie verlassen waren. Doch als er tiefer in den Komplex eindrang, konnte er fünf Wachen ausmachen, welche sich gerade darüber unterhielten, dass sie solange Deckung geben sollten, bis er aus dem Komplex raus sei. Das hieß also dass er noch drin war, Cabur musste sich beeilen. Er stürmte voran und erschoss sie mit präzisen Schüssen, doch als diese Tod waren, sah er einen roten Blitz und es traf ihn ein brennender Schmerz an der Hand. Er drehte sich um und sah den tätowierten Weequay, welcher sich in seinen Weg stellte und die Lasepeitsche schwang.


„Wie geht es dem Weibchen was dich begleitete?“ fragte er mit einem feixenden Grinsen, welches Cabur nur noch mehr in Rage brachte.

„Das Weibchen, wie du es nennst war meine Beute, du wirst nun dafür bezahlen!“

Der Weequay schwang erneut die Peitsche, doch Cabur wich ihr flink aus, darauf bedacht sich nicht noch einmal treffen zu lassen. Er schwang sie erneut und ließ sie wieder auf Cabur niederfahren, doch erneut ohne Erfolg. Plötzlich brach aus der Decke ein Balken, sodass Cabur sich abrollen musste, doch diesen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit nutzte der Weequay um ihn mit der Peitsche einmal an der Schulter und einmal quer über die Brust zu treffen. Er sprang auf und versetzte Cabur einen Tritt gegen die Brust, sodass dieser mit dem Rücken gegen die Wand flog. Cabur stürzte zu Boden und blieb erst mal regungslos liegen. Der Schmerz durchfuhr ihn, seine Brust brannte, und er roch den verbrannten Stoff unter seiner Rüstung. Zwar hatte diese die schlimmsten Verbrennungen abgeschwächt, doch trotzdem fühlte er den Schmerz.

„Es ist Zeit deinem Weibchen zu folgen!“ sagte der Weequay siegessicher, und schritt auf Cabur zu, welcher sich immer noch nicht bewegen konnte. Doch Cabur versiegelte seinen Helm vor sonoren Einflüssen, sodass der Weequay die Befehle die er sprechen würde nicht hören würde. Schnell rief er “Nadelwerfer!“ sodass die Nadelwerfer an den Knien und an den Armschienen schossen und den Weequay vier Projektile trafen. Dieser trat benommen zurück, doch Cabur mobilisierte noch einmal all seine Kräfte und stand auf, er aktivierte sein Fangseil welches sich um den Hals des Weequay schlang, doch dieses riss. Im Flug blieb es aber am noch funktionierenden Ventilator an der Decke hängen. Langsam aber sicher schlang sich das Seil immer eng um den Hals des Weequay, zugleich zog es ihn auch noch weiter nach oben, den rotierenden Blättern entgegen.

“Wir werden uns in der Hölle wiedersehen!“ rief er dem Kopfgeldjäger entgegen. Zornentbrannt wehrte sich dieser gegen das Seil, doch seine Versuche waren vergebens.

„Bestell mir schon mal einen Platz“ entgegnete Cabur und drehte sich um, in Richtung Büro Garyns, das Geräusch des Fleischs welches auf die Rotorblätter trifft und das zerfetzende Geräusch genügte ihm als Beweis, dass der Weequay ihm keinen Ärger mehr machen würde. Nachdem er das Büro betretten hatte, sah er den verzweifelten Gesichtsausdruck Acibs. Er wusste, dass er einen Fehler begangen hatte, doch Tadrik würde ihm keine Zeit lassen diesen zu bereuen.

“Was tust du da du Narr? Du weißt dass du damit nicht durchkommen wirst! Das ist keine Art Geschäfte zu machen!“

Cabur warf ihm etwas zu, es war der Beutel den er am Anfang seiner Laufbahn beim Syndikat erhalten hat, er enthielt mehrere Goldmünzen, auf Tatooine ein Vermögen wert. Garyn sah ihn perplex an.Cabur ging hinaus, seine einzigen Worte waren:

„Das ist kein Geschäft, es war mir ein Vergnügen.“

Er ging einige Schritte weiter und schloss die Tür, daraufhin aktivierte er mit der Fernzündung den Multi-Detonator im Beutel der sich unter den Münzen befand. Die Explosion erschütterte den Komplex, Cabur musste so schnell wie möglich von hier weg, er rannte den Weg zurück bis zu der Öffnung die er erzeugt hatte, und aktivierte seinen Tornister, um nach oben zu gelangen. Er war hier fertig, er würde den Planeten verlassen, vorerst. Nachdem er die Mar'eyce erreicht hatte, beschloss er sofort aufzubrechen, nichts hielt ihn mehr hier fest, die Galaxis war voll von potenziellen Klienten, Cabur wollte sie nicht warten lassen.


Mid Rim ᴥ Orbit von Metalorn ᴥ Kurz vor dem Hyperraumsprung ᴥ Mar'eyce ᴥ Tadrik Cabur
 
> Irgendwo im Nirgendwo : Weltraum : Cru Naast : Gemeinschaftsraum : Korrik Taladin und andere Mandalorianer <

Korrik löste mit seinem Löffel ein weiteres Bröckchen vom Protein-Pudding, der die letzte Ration an Nahrung an Bord der Naast darstellte. Es war noch knapp ein Tag bis sie den Planeten erreichten und die letzten Reste waren den Kriegern zugeteilt worden, die der Commander ausgewählt hatte, auf dem Planeten zu landen, denn diese mussten bei Kräften sein, sollte ein Kampf für die Vorräte nötig sein. Die meisten, die für den Kampf ausgewählt worden waren, gehörten dem Akaner-Clan an, was nicht wirklich verwunderlich. Trillar wollte seinen Leuten die Möglichkeit mehr Ruhm zu erlangen, nicht verwehren. Und auch, wenn der Mensch wusste, dass es eine notwendige Entscheidung war, die letzte Nahrung denen zu geben, die mehr Nahrung beschaffen sollten, so hatte er doch ein schlechtes Gewissen dabei zu essen, während ein großer Teil des Schiffes hungerte.
Die schweren Schritte, die hinter ihm ertönten, machten ihn darauf aufmerksam, dass Zorp nun auch anwesend war. Der große Trandoshaner stapfte durch den kleinen Essensraum und stieß mit der rechten Schulter heftig gegen ein Zabrak vom Clan Argran stieß, dass dieser beinahe zu Boden ging. Der Angegriffene sagte jedoch nichts, sondern blickte dem Echsenmenschen nur wütend an. Provokativ stellte er sein Tablett mit Essen auf dem Platz neben dem ab, auf dem der Zabrak kurz zuvor gesessen hatte, und schaute sich im Raum um.

„Wasss glotzzzt ihr ssso? Darauf ssseid ihr doch geil, oder?!“, rief der Trando, der die Blicke der übrigen Mandalorianer bemerkt hatte, griff sich in den Schritt und versuchte einen Kussmund nachzuahmen, sofern es ihm mit seinem Echsen-Mund möglich war.

Zufrieden den Rest der Crew verhöhnt zu haben, setzte sich die Echse und auch die übrigen Mandalorianer wandten sich kopfschüttelnd, teilweise auch lachend, wieder ihrem Essen zu. Es zeichnet sich mehr und mehr die Tendenz ab, dass die Leute vom Akaner-Clan die Crewmitglieder anderer Clans geringschätzten. Ein Problem, denn dieses Schiff konnte weder ohne die Leute vom Akaner-Clan, noch ohne die, die nicht zu diesem Clan gehörten. Eine Möglichkeit wäre, dass sich alle zu einem Clan zusammenschließen, doch das würde einige zwingen ihre Tradition, ihren Clan, der letzte Rest, der ihnen geblieben war, aufzugeben. Es war eine verzwickte Situation, aber zunächst mussten sie sich darauf konzentrieren Nahrung zu beschaffen, damit sie überhaupt in der Lage wäre zu überleben.


„Ich esse den Rest in meiner Kabine.“, erklärte Korrik kurz, weshalb er mit seinem kleinen Tablett aufstand.

Skira war nicht ausgewählt worden sich an der Suche nach Nahrungsmitteln zu beteiligen. Auch in dieser Hinsicht hatte der Akaner-Clan eine Auffassung, die sich von der der übrigen Clans unterschied. Frauen waren für sie schwächere Männer, die dafür Nachwuchs erzeugten. Dementsprechend wurden ihnen Aufgaben und Positionen zugeteilt, die ungefährlich waren und wenig kämpferisches Geschick erforderten. Für andere mandalorianische Frauen wäre das ein Alptraum und empörend, jedoch fügten sich die Frauen, die im Clan aufgewachsen waren, ihrem Schicksal. Da Skira jedenfalls nicht für ausgewählt worden war, hatte sie die letzte Ration vor knapp zwölf Stunden bekommen. Ob es nun dumm war oder nicht, jedoch hatte der Mandalorianer ein schlechtes Gewissen, sich einfach den Bauch vollzuschlagen, während seine eigene Frau nichts zu Essen bekam. Natürlich konnte bei diesen letzten Nahrungsausgaben nicht die Rede davon sein, dass sich irgendwer „den Bauch vollschlug“, aber es ging Korrik dabei ums Prinzip.
Mit einem Knopfdruck öffnete der Mandalorianer die Tür zu seiner Kabine, in der seine Frau blass an der Wand lehnte und beinahe erschrak. Er stellte den Teller mit dem Rest auf den Tisch und setzt sich ihr gegenüber, nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte.

„Ich will kein Mitleid... Du brauchst es dringender...“, meinte die blonde Frau trotzig, doch Korrik schob den Teller näher zu ihr.

„Ich bin satt. Iss!“, befahl er ihr möglichst sanft und stand wieder auf.

Er lief quer durch den Raum und begann seine Rüstung aus dem Schrank zu holen, sowie seine Waffen. Er musste die Systeme des Anzugs prüfen, sein Schwert schärfen und die Waffe reinigen, um für mögliche Kämpfe gewappnet zu sein. Es war nicht klar, was genau sich auf dem Planeten befand und daher war auch nicht vorherzusagen, was sie zu tun hätten. Über das Sammeln von Früchten und Pilzen, über das Jagen großer Tiere, bis hin zum Ausrauben kleinerer Siedlungen. Während der schlanke Mensch, der in den letzten Wochen erheblich abgenommen hatte, in dem Schrank herumwühlte, nahm seine Gattin vorsichtig den Rest des Protein-Puddings zu sich. Es war gefährlich zu schnell, zu viel zu essen, wenn man längere Zeit nicht gegessen hatte, da der Kreislauf sonst zu versagen drohte. Jedoch brauchte sie Nahrung, so wie auch der Rest der Besatzung.


„Ich mache mich auf zum Laderaum.“, meinte Korrik knapp und gab Skira einen flüchtigen Kuss auf die Wange, ehe er mit Rüstung und Waffen unterm Arm verschwand.

> Irgendwo im Nirgendwo : Weltraum : Cru Naast : Kabine : Korrik Taladin und Skira Taladin <
 
= Weltraum (Outer Rim) – Msst-Sektor in Richtung Mandalore- Simurgh =
][Rayshe’ade][

Coss hieb mit all seiner Wut auf die Tür, die sich nicht mehr für ihn öffnen würde. Das shab’la Miststück von Schwester mit ihrem shab’la Drecksvieh hatte es wahrhaftig getan – sie hatte seine Kabinentür versiegelt, womit er auf unbestimmte Zeit in seinem Quartier eingesperrt war, abhängig von Noolas Launen. Er konnte sich zu gut vorstellen, wie sie sich im Cockpit über sein Unglück amüsierte und das faltige Sabbermonster streichelte, bis sie stank wie das ekelhafte Vieh selbst. Der jüngste der Rayshe’ade trat frustriert gegen den Türrahmen, dem die Dellen und Kratzer freilich wenig ausmachten. Besser fühlte sich der Fünfzehnjährige nicht – ihm war danach etwas kaputt zu machen, doch nicht unbedingt die sowieso schon lädierte Inneneinrichtung seines Quartiers, welches schon öfter als Ventil für seinen Ärger und Frust hatte herhalten müssen, wenn ihm seine Geschwister auf die Nerven gingen oder unfair behandelten oder wie Noola fortwährend demütigten. Er warf sich aufs durchgelegene Bett und startete seinen neuen, State-of-the-Art-Holoprojektor, um sich durch die verschiedenen HoloNet-Sender und –Sites zu klicken – der einzige Trost, wenn man in einem Schiff eingesperrt war, das mit Sublicht durchs All kroch. Auf dem Garos IV Adventure Channel lief die Survival-Sendung eines durchgeknallten Abenteurers, der sich auf Msst inmitten der Mistmaker hatte aussetzen lassen, einer Spezies von rosafarbigen Quallenartigen, deren giftige, bezahnte Tentakel sich nur von spezieller Schutzkleidung abhalten ließen. Der Enthusiasmus dieses dinii lenkte den jungen Mandalorianer soweit ab, dass sich seine Laune tatsächlich ein wenig besserte, bis eine bekannte, aber verhasste Stimme über das Bordcom ertönte:

Vod‘ika, damit sich dein Hitzkopf abkühlt, bin ich so freundlich und helfe dir dabei“,

säuselte Noola erst freundlich, gefolgt von einem hämischen Lachen, in das sich das Fauchen des Strill mischte. In den folgenden Minuten lief die Klimaanlage auf Hochtouren, bis die Kabinentemperatur sich auf knackige zwei Grad eingestellt hatte. Fluchend sprang Coss auf und legte seine Rüstung an, so schnell er konnte. Als in seinem Overall unter den Rüstungsplatten die Heizelemente hochfuhren, atmete er auf. Allerdings war der teure Holoprojektor dem plötzlichen Kälteeinbruch nicht gewachsen und gab knisternd seinen Geist auf. Coss kroch auf sein Bett und zog sich die Decke über den Kopf, als er sich in die hinterste Ecke kauerte, um die Musik aufzudrehen und alles um sich herum auszublenden. Unter der Matratze ächzte die Betthalterung bedenklich, als sie das zusätzliche Gewicht der Rüstung aushalten musste, aber das hörte er nicht mehr.


= Weltraum (Outer Rim) – Msst-Sektor in Richtung Mandalore- Simurgh =
][Rayshe’ade][
 
> Unbekannter Planet : Orbit : Meteor Truppentransporter : Korrik, Skira und andere Mandalorianer <

Der kräftige Soldat, der nun in voller Rüstung im Laderaum stand, bot einen furchterregenden Anblick. Die teils rote und teils schwarze Rüstung wies einige Kratzer und Dellen auf, die von vergangenen Kämpfen zeugte. Harten Kämpfen – guten Kämpfen. Er schob sein frisch geschliffenes Vibroschwert in die Scheide und befestigte es dann an seinem Rücken, dass der Griff zwischen seinem Kopf und seiner rechten Schulter hervorzeigte. Sein E-11 Blaster war gesäubert und mehrmals geprüft worden. Frische Munition war eingefügt und er hatte ausreichend Ersatzmunition dabei. Ein langes Messer war an seinem linken Bein befestigt und diente als letzte Waffe, falls er nicht mehr ausreichend Munition haben sollte und aus irgendwelchen Gründen sein Schwert nicht mehr benutzbar wurde. Bisher war es nie nötig gewesen das Messer zu benutzen. Sein Com war eingestellt und abgestimmt auf eine Frequenzen mit den Coms der anderen Krieger und das bisschen Technologie, das sein Helm ihm bot, funktionierte einwandfrei. Er war bereit für den Kampf und die übrigen vierundzwanzig Mandalorianer waren es ebenfalls. An den Wänden des Meteor-Shuttles befanden sich jeweils eine Reihe Sitze und in der Mitte eine Doppelreihe. Es würde eng werden, doch das war das geringste Problem. Die schwer gepanzerten und bewaffneten Soldaten nahmen in dem alten Shuttle Platz und warteten auf den Start. Als Anführer der Truppe war niemand geringeres als Zorp ausgewählt worden, was Korrik nicht im geringsten behagte. Er wartete draußen vor dem Shuttle und verabschiedete sich von seiner Frau, während er auf den großen Trandoshaner wartete. Skira und er redeten nur wenig. Sie hatten stets gemeinsam gekämpft und es gefiel beiden nicht den jeweils anderen „im Stich“ zu lassen.

„Zzzzeit etwasss zzzzu zzzersssstören!“, rief eine unmenschliche Stimme.

Zorp
kündigte regelmäßig auf derartig originelle Art sein Auftreten an. Das Paar umarmte sich ein letztes Mal, während der Anführer der kleinen Einsatztruppe die Leiter hinabstieg, und Korrik setzte sich auf seinen Platz im Shuttle. Wyd, der Sohn von Lirin, würde heute seinen ersten Marsch als Mandalorianer machen. Er saß direkt neben dem Menschen in der rot-schwarzen Rüstung und war sichtlich nervös.


„Alles in Ordnung?“

„Ja...“, log der junge Mandalorianer, dem es peinlich war, dass er sich vor dem kommenden fürchtete.

„Glaub mir, jeder hier fürchtet sich genauso wie du. Dieses Shuttle würde selbst den alten Mandalores Angst machen.“, scherzte der Ältere und erntete einige Lacher.

Alle waren auf ihren Plätzen und das Schott schloss sich. Der Pilot Reek Sorrin, ein Cathar, zählte herunter, während die Stahl-Sicherungen von der Wand gelöst wurden. Man musste sie anschließend zu sich herunterziehen und bis zu einer kleinen Erhebung am vorderen Ende des Sitzes. Mit einem lauten Klicken rasteten die Sicherungen ein und würden bewirkten, dass selbst wenn sämtliche Atmosphäre aus dem Shuttle gesaugt würde oder es zersplittern würde, jeder in seinem Sitz bleiben würde. Ein Ruck war Zeichen dafür, dass sich das kleine Schiff von der Naast gelöst hatte, und das darauffolgende Vibrieren war der Beweis für die Funktionalität des Antriebs. Wenn auf diesem Schiff irgendetwas nicht funktionierte, würde man es direkt spüren. Ein Vorteil, den die älteren Schiffe gegenüber den Neueren hatte, bei denen eventuelle Fehlfunktionen erst bemerkt wurden, wenn es bereits zu spät war.
Das Landungsschiff begann zu immer stärker zu vibrieren, bis es beim Eintritt in die Atmosphäre immer stärker umhergerissen wurde. Die Insassen wurden heftig in ihren Sitzen durchgeschüttelt und man hörte im internen Com bereits die ersten Würgelaute, die jedoch schnell von einem dröhnenden Rauschen überlagert wurden. Flammen flackerten an der Cockpitscheibe auf und signalisierten das Durchstoßen der Stratosphäre, wodurch der Flug jedoch nicht ruhiger wurde. Ein letzter Heftiger Ruck, der ohne die Sicherungen alle aus ihren Sitzen gerissen hätte, durchfuhr ächzend das Schiff und der erste der Krieger hob seinen Helm an, um sich zu übergeben. Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit zerschnitt das Schiff regelrecht de Wolkenwände hielt in einem abflachenden Kurs auf den Boden zu. Ein gigantisches Tal erstreckte sich vor ihnen, das gefüllt war von riesigen Nadelbäumen und von einem großen Fluss durchzogen wurde. Das Shuttle neigte sich leicht, während es stramm auf das am Ende des Tals liegende Gebirge zuhielt, dessen höchsten Gipfel sie knapp passierten. Sie näherten sich immer weiter dem Boden an, während die Geschwindigkeit immer weiter gedrosselt wurde. Dann entdeckten sie endlich die kleine Siedlung, die von den Scannern erfasst worden war. Es handelte sich um eine beinahe vernachlässigbare Ansammlung von Wohn-Containern. Hier lebten maximal siebzig Einwohner und bedachte man den Zustand der Felder um die kleine Siedlung, so dürften sie mehr als genug Nahrungsmittel haben. Zwei Mal kreiste das Schiff über der Siedlung auf dem offensichtlich frisch kolonisierten Planeten, um die Geschwindigkeit ausreichend zu reduzieren. Anschließend setzte das Landungsschiff mit einem lauten Scheppern vor der Siedlung auf. Die Sicherheitsvorrichtungen wurden wieder ausgeklinkt und nach oben geschoben. Zorp trat als erstes auf den Boden des noch beinahe jungfräulichen Planeten, dicht gefolgt von Jyrup und Jarhee Akaner. Korrik war der vierte und hatte Wyd im Schlepptau. Er wollte sicher gehen, dass dem Jungen nicht zustieß.
Etwa zwanzig Menschen hatten sich in einem Halbkreis um das Shuttle formiert und sahen tuschelnd und offensichtlich neugierig die Neuankömmlinge an. Ein alter Mann, der der Anführer der Menschengruppe zu sein schien, wusste wohl, was die Anwesenheit der Gerüsteten bedeutete und trat vor. Die Abwesenheit von Soldaten und Sicherheitstruppen fiel Korrik und einigen anderen Mandalorianern sofort auf, weshalb sie sich beinahe ein wenig unsicher umblickten, um nach Scharfschützen oder einem Hinterhalt Ausschau zu halten. Unterdessen trat Zorp in seiner giftgrünen und teilweise neon-blauen Rüstung vor, um zu signalisieren, dass er der Verhandlungspartner war.

„Wir fordern eure Kapitulatssssion! Gebt unsss, wasss wir brauchen und euch sssoll nichts geschehen!“, stellte sich der Trandoshaner vor und seine Worte fanden wenig Anklang bei den Einheimischen.

„Wir haben uns unseren Besitz mühevoll erarbeitet! Wir lassen uns von niemandem bestehlen! Wenn ihr etwas von uns wollt, dann müsst ihr es euch verdienen oder etwas im Gegenzug anbieten.“, erwiderte der Alte stur und seine zusammengewachsenen Augenbrauen senkten sich dichter über seine Augen.

Ein gespanntes Schweigen entwickelte sich, während man die Antwort des Anführers der kleinen Mandalorianer-Truppe erwartete. Korriks Hand wanderte automatisch in Richtung seines E-11 Blasters und die Zeit schien langsamer zu verlaufen. Plötzlich entfuhr dem Trandoshaner ein monströses Fauchen, mit dem er seine mit Stacheln besetzte Keule zog und den Siedlungsältesten einfach beiseite wischte. Mit Geschrei stürmte er auf die Menge zu und der Kampf begann. Der Mensch in der rot-schwarzen Rüstung zog seine Waffe und feuerte drei einzelne Schüsse auf einen der Dorfbewohner, der einen Blaster zücken wollte. Der erste Schuss schlug in einem der Container ein, während die beiden folgenden schwärzliche Stellen in der Brust des Ziels zurückließen. Die Mandalorianer fielen in das Dorf ein, wie bei einem der alten Kriegszüge unter der Führung eines Mandalores. Sie schalteten ihren Verstand ab und agierten ihren Trieben und ihrer Erfahrung folgend. Die Einheimischen hatten nicht den Hauch einer Chance. Auf einem der Plastoid-Häuschen erschien ein Mensch mit einem größeren Gewehr, wurde beinahe augenblicklich von einigen Schüssen aus der Waffe Korriks zu Fall gebracht. Einer seiner Kampfgefährten lief zu dem Häuschen und kletterte dort empor, um von der erhöhten Position die Dorfbewohner unter Beschuss nehmen zu können. Unterdessen hatte Korrik weitere acht Schüsse abgegeben und drei weitere Einwohner getötet. Die ersten „Häuser“ wurden gestürmt. Geschrei und Schüsse folgten. Die Tür eines der Container neben dem Menschen flog auf und ein lauter Knall folgte, der ihn von den Füßen riss. Ehe der Feind einen weiteren Schuss mit seinem Slugthrower abgeben konnte, hatte sich der Krieger jedoch bereits zur Seite gerollt und mit einer Schnellfeuersalve das Gesicht des Farmers bereits grausig entstellt. Die Söhne des Mannes im Alter von etwa Zwanzig folgten nach und zwangen den Mandalorianer sein Vibroschwert zu zücken. Mit einem schnellen von rechts nach links geführten Hieb fügte er dem ersten der beiden einen tiefen Schnitt im Brustbereich zu. Er machte einen kurzen Schritt nach hinten, um ein bisschen Distanz, zwischen ihm und dem heranstürmenden anderen Bauern zu bringen, ehe er ihm mit einem schnellen Ausfall die Klinge durch den Bauch trieb. Wie ein Stein ging auch der Zweite zu Boden und blieb regungslos liegen. Eine weitere Gruppe von Menschen erschien zwischen zwei der Cointainer, einige Meter vor Korrik, und versuchte anscheinend zu fliehen. Instinktiv setzte der ausgebildete Kämpfer zum Sprint an, sofern es ihm in seiner Rüstung möglich war, und rannte auf die Gruppe zu. Der Mann, der die kleine Gruppe anführte zog seine Waffe, bei der es sich zum Glück für den Mandalorianer ebenfalls um einen Slugthrower handelte, und feuerte eine Salve auf den Heraneilenden ab. Die Kugeln prallten von seiner Rüstung ab und wurden in andere Richtungen abgelenkt. Kurz vor der Gruppe sprang Korrik ab und hieb dem Mann den Griff seines Schwertes von der Seite so in fest in den Hals, dass ein Knacken ertönte und der Mann mit verdrehten Augen zusammensackte. Automatisch ohne wirkliche Kontrolle vom Krieger folgten zwei weitere Hiebe zur Seite, die zwei Frauen und einen weiteren jungen Mann mit einem Messer regelrecht zerteilten.
Dann hielt er inne. Mit Blut besudelt ging der schwer Gerüstete in die Knie und wandte seinen Blick zu den übrigen Mandalorianern. Die Einwohner des Dorfes waren regelrecht auseinander genommen worden. Leichen, ob erschlagen oder erschossen, lagen über die kleine Siedlung verteilt auf dem Boden. Tarik Argran hatte gerade einen der Bürger am Kopf gepackt, ihn mehrmals hin und her gerupft und zuletzt einfach abgerissen. Blut spritzte und färbte die grau-weißen Container dunkelrot. Aus dem letzten Haus, in dem sich die letzten Überlebenden der Siedlung verschanzt hatten, wurden die Insassen gezerrt und anschließend einfach hingerichtet. Wie ein Alptraum hatten die Mandalorianer dieses Dorf heimgesucht und alles Leben und alles, was daran erinnerte, systematisch ausgelöscht. Tote Kinder lagen neben ihren ebenso toten Eltern. Korriks Blick richtete sich wieder auf sein Werk, seine Leichen. Er empfand Übelkeit angesichts seiner eigenen Untat.
Der Schrei einer Frau riss ihn aus seinen Gedanken und wandte sich dem ersten Haus wieder zu, aus dem Zorp eine junge Frau zerrte und hinter die Container führte. Der Mensch wusste, was geschehen würde und er konnte es nicht zulassen. Rasch eilte er dem Nichtmenschen hinterher, wo die Frau bereits weinend am Boden lag und sich das Echsenwesen versuchte seiner Hose zu entledigen.


„Halt!“,
rief der Mann in der rot-schwarzen Rüstung und nahm seinen Helm ab.

Zornig sah er den Echsenmann an und dieser blickte ebenso erzürnt zurück. Nur wusste der Mensch jetzt nicht weiter. Ihm fiel nichts ein, was er sagen sollte, und Zorp machte ebenfalls keine Antworten etwas zu sagen.

„Du wagssst esss dich zzzwischen den Anführer und ssseine Beute zzzu ssstellen?!“, zischte der andere Mandalorianer unvermittelt und trat dicht an den Menschen heran.

„Dasss wirssst du noch bereuen!“,
fauchte der Trandoshaner, zückte seinen Blaster und schoss der wimmernden Frau in den Kopf.

Dann drängte er sich an Korrik vorbei, der einsam zwischen den beiden Container-Häusern zurückblieb. Fassungslos, was hier geschehen war, und enttäuscht von sich selbst und seinen Gefährten.


> Unbekannter Planet : Oberfläche : Siedlung : Korrik <
 
Mid Rim ᴥ Hyperraumsprung Richtung Concord Dawn ᴥ Mar'eyceTadrik Cabur

Nachdenklich saß der Mandalorianer mit überschlagenen Beinen in dem Schalensessel des Cockpits seines Raumschiffes und sah gedankenverloren in den endlos erscheinenden Hyperraumstrudel. Er hatte Rache genommen und zwar auf die zerstörerischste Art und Weise, die ihm eingefallen war. Eine ziemlich kostspielige Art noch dazu. Er hatte quasi seinen gesamten Bestand an ballistischen Flugkörpern vernichtet. Die waren verdammt teuer gewesen, doch seiner Rage war es egal gewesen. Er wollte den verdammten Haufen nur in Flammen aufgehen sehen. Das hatte er getan. Er hatte sie buchstäblich pulverisiert. Damit allerdings auch das Preisgeld, welches ausgeschrieben war. Wieso hatte man versucht seine Beute zu töten wenn sie geflohen war? Sie hatte wohl kaum ihren eigenen Mord finanziert. Ihm konnte es schlichtweg auch egal sein. Er hatte was er wollte, Rache. Geld war ihm nicht gegeben worden, dafür würde es umso wichtiger sein, dass er den Deal mit dem unbekannten Gehörnten abschließt. Einen Jedi will er tot sehen. Keine einfache Aufgabe, doch auch kein Ding der Unmöglichkeit. Jedi und Sith wurden gemeinhin überschätzt, sie bluteten und starben genauso wie jedes andere Wesen in der Galaxis, das zu erreichen war nur eine Frage der Taktik. Allerdings hatte ihm der Unbekannte auch recht wenig Informationen geboten. Den Jedi stand nicht auf der Stirn geschrieben, dass sie welche sind, einzih ihre Zaubertricks sowie ihre Lichtschwerter entlarven sie. Zumindest wenn sie sich nicht dumm anstellen.

["Arbeitet da jemand wieder viel? Du sollst dir doch nicht deinen Kopf zerbrechen, spar dir das für deine Gegner auf."]

Die Stimme kam aus dem hinteren Bereich seines Raumschiffes. Sie klang eigenartig, beinahe mechanisch, doch hatte sie eine Wärme in der Stimme die unmöglich von einem Droiden kommen konnte. So zumindest würde man normalerweise denken. Ein Prowler 1000 "Runi" schwebte in das enge Cockpit der Mar'eyce und blieb auf etwa Kopfhöhe schwebend stehen. Das schwarze Auge mit der roten Iris der Automata blickte den Kopfjäger an, die Linse verschloss sich soweit, dass man einen argwöhnischen Gesichtsausdruck in dem mechanischen Wesen hätte lesen können.

"Keine Sorge Runi, ich pass immer auf meinen Kopf auf."

Sogleich schwebte der Automata den Tadrik gerade Runi genannt hatte heran und versetzte ihm mit einem kleinen Seitenarm einen schwachen Stromstoß der ihm einen erschrockenen Schrei entlockte.

["Anscheinend nicht gut genug, wenn selbst ich dich treffen kann."]

Ein sardonisches Lächeln flog über seine Lippen während er die Augenbrauen hochzog und sich die schmerzende Stelle an seiner Schläfe rieb. Er erinnerte sich selbst daran,dass er die Offensivmaßnahmen von Runi umstellen müsste.

"Du bist schon immer der Grund für meine Kopfschmerzen gewesen." gab der Kopfgeldjäger neckisch zurück während Runi als Antwort nur ihre Linse zu einem Schlitz schloss und dann davonschwebte.

Melancholisch sah der Mandalorianer dem Prowler 1000 hinterher. Sie verhielt sich wie Runi, sprach wie Runi, hatte ja gar selbst denselben Humor wie Runi, doch kein Automata dieser Welt konnte ihm seine geliebte Frau zurückgeben. Weder gewürzter Ale, noch die gespreizten Schenkel einer exotischen Schönheit aus dem Outer Rim, noch seine Profession und das damit einhergehende Blut konnten seine Gedanken zur Ruhe bringen. Vielleicht würde es an der Zeit sein aus dem Geschäft auszusteigen. Es brachte ihm keinen wirklichen Spaß mehr. Doch was sollte er sonst tun? Seine Fähigkeiten beschränkten sich auf das Töten. Das war etwas, was er wirklich gut konnte. So hing er weiter seinen Gedanken nach, während die Mar'eyce sich wie ein Vibroschwert durch den Hyperraum schnitt, das Ziel klar vor Augen: Concord Dawn.




Mid Rim ᴥ Hyperraumsprung Richtung Concord Dawn ᴥ Mar'eyceTadrik Cabur und "Runi"
 
> Unbekannter Planet : Orbit : Meteor Truppentransporter : Korrik, Zorp und andere Mandalorianer <

Betreten, wie bei einem Kater nach einem heftigen Besäufnis, saßen die Mandalorianer in dem Landungsboot. Binnen zwei Stunden hatten sie sämtliche Vorräte der kleinen Siedlung geplündert und in dem kleinen Schiff verladen, ehe sie die Waffen einsammelten. Mit einem leisen Zischen hob das Shuttle ab und anschließend begannen die schwereren Haupttriebwerke dröhnend ihren Betrieb aufzunehmen. Korrik war noch immer übel. Einerseits wegen des Gemetzels, das sie angerichtet hatten, andererseits wegen des Zustandes in dem sie die Einwohner zurückgelassen hatten. Sein Vater hatte ihn gelehrt, dass das Töten von Unbewaffneten und Unschuldigen schlecht und ehrlos war. Noch dazu hatten diese Leute für ihre Verhältnisse tapfer gekämpft. Jeder einzelne hatte an diesem Tag mehr Ehre bewiesen als all die Mandalorianer zusammen, weshalb es doppelt ehrlos war die Leichen dieser Feinde einfach den Tieren zu lassen. Eine mandalorianische Bestattung im Feuer wäre zwar unnötig gewesen, aber zumindest die Leichen hätte man grob „herrichten“ sollen. Zorp forderte jedoch den sofortigen Aufbruch und Korrik musste ihm fast zustimmen. Die Leute hier waren schon tot, während sie ihre Freunde und Familien noch zu retten hatten.
Er konnte an den Blicken seiner Kameraden und ihrem Schweigen erkennen, dass es ihnen ähnlich ging wie ihm. Beinahe verstört saß Wyd in seinem Sitz. So hatte er sich seinen ersten Kampf nicht vorgestellt und einen solchen Kampf hätte Korrik ihm auch nicht gewünscht. Niemandem. Er wandte seinen Blick zur riesigen Echse, die ihm gegenüber saß und ihn bösartig anstarrte. Der „Anführer“ der Truppe beharrte auf dem Standpunkt, dass Korrik ihm die Ehre verweigert hätte, die ihm eigentlich zustünde. Eine sehr altertümliche Vorstellung, jedoch befürchtete der Mensch beinahe, dass es Commander Trillar ähnlich halten würde. Er kannte kaum einen aus dem Akaner-Clan, der nicht Stärke als höchste Tugend ansah und alle Schwachen und Unmandalorianischen verachtete. Der Rückflug war weniger spektakulär als die Landung, vermutlich auch, weil der Mandalorianer nicht so sehr darauf achtete wie zuvor. Vielmehr schien der Flug dieses Mal ewig zu dauern und man erwartete ungeduldig die Rückkehr auf die Naast. Unbehaglich betrachtete Korrik seine mit Blut bespritzte Rüstung und die neuen Dellen und Kratzer, die mit diesem „Kampf“ hinzugekommen waren. In seinem Panzer steckten noch immer einige Kugeln des Slugthrowers, der ihn direkt erwischt hatte.
Zumindest hatten sie ihren eigentlich Auftrag anständig erfüllt und genügend Nahrung gesammelt für ihre Leute an Bord der Korvette. Im Nachhinein kümmerte sich niemand mehr um darum, wie etwas geschehen war, sondern nur darum, dass es geschehen war. Er erschauderte beinahe über seine eigenen Gedanken, doch es stimmte. Es hatte einen hohen Blutzoll gefordert, doch die Mandalorianer auf der Naast waren sicher und das war, was eigentlich zählte. Erleichtert atmete der Mandalorianer in der roten Rüstung auf, als das kleine Meteor Landungsboot an das Hauptschiff andockte und dann in den Laderaum gefahren wurde. Mit einem lauten Zischen öffnete sich das Shuttle und eilig entfernte man die Schutzgestelle, um seinen Verwandten, Freunden und Geliebten entgegen zu eilen, die sie bereits erwarteten. Korrik und Tarik waren die einzigen, die zurückblieben, um die Behältnisse mit Nahrung herauszutragen. Der Mann mit dem dichten Vollbart wirkte abwesend und beinahe ein wenig traurig. Zusammen packten sie die große Tonne und trugen sie gemeinsam in den Laderaum und Korrik fiel auf, dass er nicht minder deprimiert dreinblicken musste, doch seine Stimmung hellte sich wieder auf, als er Skira sah. Blass, aber mit einem breiten lächeln, erwartete sie ihn und fiel ihm regelrecht um den Hals, als er die Tonne abstellte. In inniger Umarmung verharrten die beiden und Tarik, der allein zurückblieb, wandte sich um, um die nächste Kiste hervorzuholen.
Wiedervereint mit seiner „besseren Hälfte“, wie es so schön hieß, beschloss der Mandalorianer in der roten Rüstung vorerst nichts von dem grausigen Gemetzel zu erwähnen. Auch die anderen schienen das, was auf dem Planeten geschehen war, fürs erste hinter sich lassen zu wollen, denn hier bot sich der erste frohe Moment seit Wochen, wenn nicht länger. Er sah ihr in ihre grünen Augen und strich ihr sanft über die Wange. All der Schrecken auf dem Planeten und die Schäden an ihrem Navigationscomputer schienen unheimlich weit weg und unwichtig. Sie waren am Leben und das war, was zählte. Er gab ihr einen langen und innigen Kuss, ehe die beiden sich wieder trennten und mithalfen die Vorräte der Siedlung auszuladen.
Auch die anderen Mandalorianer waren plötzlich bester Stimmung und gemeinsam aß und trank man, bis spät in die Nacht. Sie hatten lange genug gehungert und einiges an guter Laune nachzuholen. Sie sangen und tanzten, als sei das große Ernte-Fest auf Concord Dawn, während die kleine Korvette im Dunkel des Planeten verschwand. Hin und wieder schweifte Korrik in Erinnerungen an ihren „Kampf“ auf dem Planeten ab, jedoch schüttelte er sie rasch wieder ab und wandte sich den Feierlichkeiten zu. Zwar gab es nur Brei und Suppe, die aus den Ernteerzeugnissen gemacht wurden, aber nachdem sie wochenlang nur Nährriegel und -brei zu sich genommen hatten, war der Geschmack von richtigem Essen beinahe überwältigend gut. Nach und nach verschwanden immer mehr Pärchen und zogen sich in ruhigere Teile des Schiffes zurück und, als am Ende des „Gelages“ nur noch Zorp und Iko Mershb übrig waren, die ihm beide gleichermaßen unangenehm anstarrten, zogen sich auch Skira und Korrik gemeinsam in ihre Kabine zurück.
Sie traten in ihren kleinen, stählernen Raum und küssten sich. Es war als wären sie wieder auf Concord Dawn am Abend ihrer Hochzeit. Er strich ihr durch ihr blondes Haar und küsste sie ein weiteres Mal, ehe er die Tür zur Kabine schloss.


> Unbekannter Planet : Orbit : Cru Naast : Kabine : Korrik und Skira <
 
Mid Rim-Richtung Aargonar-System-an Bord eines YT-2400 Frachters-Gilth Darc und R4-37

Gilth war überrascht, wie ruhig das Schiff war, während es durch den Hyperraum flog.
Der Start war ziemlich problematisch gewesen und es hatte mehrere Versuche gebraucht, den Frachter für den Start richtig auszurichten, doch mit der Hilfe des R4-Droiden schaffte es der Kel´Dor dann schließlich doch.


Inzwischen war schon einige Zeit vergangen, seit das Raumschiff vom Hangar des
"House of Trade" auf Coruscant aufgebrochen war und Gilth dachte an die Instruktionen von Groodis Visz, die auf dem Speicher des Droiden gespeichert sein sollten.
Also erhob er sich aus dem Pilotensessel und trat rüber zu R4-37, um die Datei auf sein Datapad zu laden. Als er das gemacht hatte, setzte er sich wieder hin und las alles sorgfältig durch.
Anscheinend schickte Visz Gilth nach Aargonar, um eine seiner neusten Geldanlagen zu besichtigen und die erste Lieferung an modifizierten Blastern von einem ortsansässigen Geschäftsmann namens Tarnatos Or abzuholen.
Die genaue Menge und die Adresse des Handelspartners seines Bosses waren weiter unten angefügt.

Nachdem sich der Nichtmensch über seinen kommenden Auftrag informiert hatte, legte er das Datapad wieder weg und schloss kurz die Augen.
Die letzten Stunden waren sehr anstrengend und aufregend für ihn gewesen und er war müde geworden.
Doch lange konnte sich Gilth nicht ausruhen, da der Droide mit seinem Gepiepse die baldige Ankunft im Aargonar-System ankündigte.


Mid Rim-im Anflug des Aargonar-Systems-an Bord eines YT-2400 Frachters-Gilth Darc und R4-37
 
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