Weltraum (Neutral)

[Mittlerer Rand :: Hyperraum nach Nal Hutta:: Schwarze Segel :: Gefangenentrakt] Avlan Diaz und Mitstreiter in Gefangenschaft, sowie Wachen

Avlan wurde natürlich kurz nachdem die Fremden Soldaten zu ihm gestoßen waren, unweigerlich seiner wenigen habseligkeiten beraubt worden, und unsanft behandelt worden - eben wie jeder andere seiner ehemaligen Männer. Er war natürlich kein zartes Blättlein welches bei jedem Windhauch davon wehte, Avlan war ehemaliger Soldat der Imperialen Streitkräfte, dennoch wurde er schon seit langer zeit nicht mehr unsanft von jemand fremdes behandelt worden. Daher war der Prinzregent, ohne seine Rüstung, ein niemand unter vielen. Er war weder der muskulöseste, noch derjenige mit der höchsten Machtbegabung - Flucht aus diesem Gefängnis war praktisch nicht möglich. Wie auch, er hatte auf dem Planeten einige Blessuren, leichte Verletzungen und blaue flecken davon tragen müssen, welche jedoch ganz sicherlich nicht nur von seinem Sturz stammten. Auch ein paar sehr unfreundliche Aufsichtspersonen ließen so manchmal ihren Frust an einigen Gefangenen aus, manchmal jedoch waren es auch einfach eben nur die eigenen Leute. Avlan war mitunter ziemlich unbeliebt bei seinen überlebenden Männern geworden, er war verhasst und ein einfacher, kranker und verrückter Dieb wie Betrüger. Natürlich war er weder geistig beschränkt noch hatte er sonstige gebrechen vorzuweisen oder war "verrückt". Er hatte lediglich versucht seinen Status auf kosten der anderen, nun ja, auszubauen...

Ein paar mal bekam er schon prügel von ein paar der Red Iaro männer, welche ihn nicht leiden konnten, dem treiben setzten die Wärter anscheinend nur ein Ende wenn es anfing zu weit zu gehen - aus ein paar Faustschlägen oder Tritten bekam der relativ widerstandsfähige Söldner nichts ab. Selbst wahrhaftige Wehrversuche scheiterten an der Überzahl der Angreifer. Rache war also seine Devise. Er wusste um die Zerstörung Malutas und hatte mitangesehen wie die Stadt stück für stück ausgeräuchert wurde, Häuser gesprengt und Zivilisten ermordet wurden, er war ja selber daran beteiligt. Gut, vielleicht konnte man ihm auch eine mitschuld an dem Orbitalen Bombardement geben aber.. Er freute sich dass dieses elende Stück Banthamist abgefackelt wurde. Und wie es brennen sollte! Tage und Nächte am besten! Dieses undankbare Volk der Lannik hatte sogar Piraten engagiert um ihn zu entfernen, und dabei hatte es sie nach ihrer "Befreiungsaktion", schlimmer getroffen als unter ihm... Eben selber schuld. Unglücklicherweise war an Ausbruch aus diesem Käfig nicht zu denken, dafür war er zu unbeliebt. Also vertrieb er sich die Zeit damit, sich vorzustellen, wie ganz Lannik hätte brennen können...

Ein lauter Knall, er wurde geweckt. Die Wachen servierten nun eine art primitiven Essens, Avlan vermutete dass selbst Banthas besseres bekamen, aber nun ja, wenn man schon solch abgenutzte Laken trug die ihm sowieso übergroß waren und man nichts darunter tragen durfte, konnte man wohl nichts anderes erwarten:"Gibts das auch warm?", fragte er spöttisch. Mit voller Wucht bekam er den schlag des Elektrostabes zu spüren - jedoch nur den Physischen Teil aus Durastahl davon. Als nächstes rammte ihm die Wache mehrfach den Stab kraftvoll in die Seite, obwohl er schon mit blutendem Gesicht auf dem Boden lag, wodurch er dann eine gute und deutliche Prise an Elektrischer Energie durch seinen Körper geladen bekam, und dann mit schmerzhaften Schreien am Boden liegen blieb. Nährte denn nicht die Sith ihr Hass, ihr Schmerz, ihre Trauer? Wurden sie durch so etwas nicht mächtiger und unbesiegbarer? Nein, durch solches erhielt er wohl nur dauerhafte Narben am Körper, und die hatte er sich wohl auch redlich verdient - doch irgendetwas zwang ihn dazu selbst vermeidbare Schmerzen, dennoch herauszufordern. Sein Sitznachbar griff sich sogleich die Schale mit der grauen Brühe darin von Avlan und verspeiste es schneller als der Söldner aufstehen konnte. Schwer getroffen lehnte er sich an die Eiskalte Wand und wischte sich den Mund an dem Laken ab. Dann schlief er mehr oder weniger ein.

Nach einer Zeitspanne welche Avlan nicht bemessen konnte, kam auch schon eine neue Person in den Trakt der Gefangenen. Es war ein grässlich aussehender Weequay, mit Brille und merkwürdigem Gang. Er war wohl im Rang höher als die restlichen Bewacher, welche stramm standen als er eintrat. Er ging suchenden Blickes die Gefangenen durch. Suchte er etwas? Avlan schaute sich um. Niemand außergewöhnliches befand sich in dem Raum. Lediglich einfache Gefangene wie er es war, nur vielleicht etwas weniger verletzt, und in der Spezies unterschieden. Die meisten Gefangenen waren Lannik, danach kamen Duros, wiederum danach kamen, als kleinste Minderheit, die Menschen. Nicht allzu viele Gefangene, vielleicht knapp dreißig, aber alle wohl trainiert, gut erhalten, kaum verletzt, wenn dann nur leichtere Blessuren wie er. War das nicht merkwürdig? Niemand war verletzt, niemand krank, niemandem fehlten Körperteile? Anscheinend hatten die Piraten, welche für seinen Geschmack etwas zu gut organisiert und bewaffnet waren, lediglich die wenigen Männer mitgenommen, welche noch im Stande waren zu kämpfen - es waren also alles Personen die sich ergeben hatten. Die genaueren Umstände kannte Avlan natürlich nicht, und wusste auch nicht weshalb etwas Piraten mit einer Terrororganisation, oder eben einem Prinzregenten, am Hut haben sollte. War er eine Bedrohung für ein Geschäft? Oder hatte die Regierung schlichtweg Söldner angeheuert um ihn zu beseitigen? Dann waren sie aber sehr grobe Söldner...

Der merkwürdige Weequay stieß Avlan lediglich mit seinem verdammten Stock an, als er an ihn heran kam. Er wich seinem Blick zwar die ganze Zeit aus, doch der Mann ließ nicht locker. Er setzte einen Wütenden Blick auf. War er nicht schon genug gestört worden? Hatte man nicht endlich vor ihn in Ruhe zu lassen? Konnte man ihn nicht endlich als Sklaven verkaufen, so wie es die Piraten vermutlich vor hatten? Verdammt, das machte ihn sehr wütend - und gab ihm genügend Kraft für neue Dummheiten. Als der Weequay natürlich anordnete ihn herauszuholen, gab er natürlich alles was er konnte, doch wurde er mit aller Gewalt aus dem Käfig gezogen, und die Wachen hatten ihn so fest in der Hand, dass er nichts tun konnte als seinen Kopf in den Nacken zu legen. Auf die Frage des sich als Doktor Týr, zu erkennen gebenden Mannes, fing er nur an zu lächeln, jedenfalls wie es ihm seine noch spärliche Kraft erlaubt hatte:"Wenn ihr mich von irgendwas "kurieren" wollt, gebt mir meine Rüstung, und ihr könnt es gerne versuchen, Doktor", meinte er spöttisch:"Falls nicht, dann könnte man vieles bereuen...". Anscheinend hatte er seinen Mut wiedergefunden. Nur nützlich war dass in der momentanen Situation sicherlich nicht, es war bei weitem unangebracht.

[Mittlerer Rand :: Hyperraum nach Nal Hutta:: Schwarze Segel :: Gefangenentrakt] Doktor Týr, Avlan Diaz und Mitstreiter in Gefangenschaft, sowie Wachen
 
[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Eisenheim / Cockpit ] Mol

Mit einem sanften Rumpeln fiel die Eisenheim aus dem Hyperraum. Die Transparistahlscheibe des Cockpits erzitterte unter der schwarzen Faust Mols, mit der er sich daran lehnte. Binnen Sekunden wichen die diffus blauen Schlieren des Hyperraums endlosem Schwarz und den bunten Konturen des Nebels Jenth Krill 31. Wäre der Zabrak besserer Stimmung gewesen, hätte er das atemberaubende Naturschauspiel möglicherweise genießen können, doch so blieb es für ihn lediglich ein zufälliger Haufen bunter Gase, umrundet von einem Ring aus blauweißen Eisblocken, von denen jeder seinen eigenen, kleinen Schweif hinter sich herzog.

Mehr als zwei Wochen waren inzwischen vergangen, seit er auf Vergesso Prime bei Nerra
Yarta vorgesprochen und daraufhin den Rest seiner Crew wiedergesehen hatte. Doch die Isolation die er auf Dxun erlebt hatte, hatte damit nicht geendet. Nicht nur hatte dieser stinkende Fisch von Selkath ihm das Kommando über sein eigenes Schiff genommen, nein, er hatte es auch diesem dahergelaufenen Menschen, Ad’ika Gerold Mallory, übergeben, dessen stoische Art Mol fürchterlich auf die Nerven fiel.

Doch auch auf
Yannic war er nicht unbedingt gut zu sprechen. Beinahe jeden Tag in der letzten Zeit hatte er sich wegen irgendeiner Kleinigkeit derart heftig mit dem Rodianer gefetzt, das es schon ein Wunder war, dass nicht auch noch Möbel fliegen gelernt hatten. Yannic störte es wahnsinnig, dass Mol Thessa für seinen Verrat nicht einfach getötet und sondern sprichwörtlich das Fell über die Ohren gezogen hatte und nun die Echsenhaut als Mantel mit sich herumtrug. Der Zabrak war durch dessen Verrat und generell die ganze Situation derartig angenervt und durch den, beziehungsweise mittlerweile die Orbalisken, an seinem Arm derart ungewohnt Jähzornig, dass der Stein des Anstoßes nur ein Kiesel sein musste, um ihn zum Explodieren zu bringen.

Der einzige seiner Kameraden mit denen er sich also nicht geprügelt hatte (wenn man die Kabbelei mit Ad’ika
Mallory wirklich Prügelei nennen wollte – die Sache hatte fünf Sekunden gedauert und der Mensch gewonnen), war Paloo. Der Ewok hatte seit sie aufgebrochen waren kaum ein Wort gesagt und sich eigentlich nur in den Mannschaftsquartieren oder der Nasszelle aufgehalten. Selbst wenn es Essen gab, kam er nur kurz heraus um sich seinen Teller zu holen, nur um sofort wieder zu verschwinden. Mol vermutete, dass es auch hier um Thessa ging. Paloo hatte sich immer blendend mit dem Trandoshaner verstanden und die Nachricht von dessen Verrat hatte ihn verständlicherweise hart getroffen. Vermutlich verstand er ihn sogar irgendwo, da er sich, vor die Wahl gestellt, für sein eigenes Volk entschieden hatte. Natürlich lastete auch das Thema Elias, der noch immer im Koma lang auf ihnen allen (außer Mallory natürlich) doch das war in Anbetracht der zusätzlichen Konditionen vernachlässigbar.

Alles in allem war die Luft an Bord der Eisenheim dicker als gefrorene Milch. Zu allem Überfluss befanden sie sich auf einer Mission, bei der Einigkeit und intuitives Verständnis besonders wichtig gewesen wäre. Offenbar hatte Nerra
Yarta sich in den Kopf gesetzt zwar Mol nicht eigenhändig zu exekutieren, jedoch in den fast sicheren Tod zu schicken. Der Auftrag war so einfach wie unter diesen Umständen kompliziert: Sich am Jenth Krill 31 auf der Hydianischen Handelsstraße genau zwischen imperialem und neurepublikanischem Gebiet zu positionieren und so viele Schiffe, die hier einen Notstopp machen mussten, wie möglich auszurauben, bevor eine Grenzpatrouille sie entdeckte. Alles mit vier Männern verschiedener Spezies die sich nicht riechen konnten und einem Frachter der seine letzte Wartung ungefähr gehabt hatte, als die alte Republik die Subjugator gebaut hatte. Gut, so genau wusste das niemand, aber die Richtung stimmte. Na herzlichen Glückwunsch, es war schön gelebt zu haben.


„Wir bringen das Schiff hinter einem der Kometen in Stellung. Dort sollten wir vor feindlichen Scannern fürs erste sicher sein.“

Meldete sich plötzlich Mallorys Stimme durch das schiffsinterne Com. Wie immer wenn der Mensch Befehle gab, wäre Mol ihm am liebsten durch die Leitung gesprungen. Das war SEIN Schiff. ER sollte hier die Befehle geben und nicht dieser faltige, alte Sack, dessen Kopf mit etwas Fantasie aussah wie eine Pflaume! Dennoch griff er mit beiden Händen nach dem Steuer und gab Gas. Ein weiterer Streit wäre jetzt nur hinderlich. Vorsichtig steuerte er die Eisenheim in den blauweißen Gürtel aus Komentenschweifen hinein und hielt auf den Scannern nach einer lohnenden Möglichkeit zu landen Ausschau. Was sie brauchten war eine Stelle die nicht zu weit drinnen war, um ihre eigenen Scanner nicht zu verwirren, jedoch eine wiederum die tief genug drinnen war um selbst nicht sofort entdeckt zu werden. Dabei war es eigentlich egal ob die Kometen ihre visuelle Sicht blockierten.

Es dauerte beinahe eine halbe Stunde, bis er eine geeignete Stelle gefunden hatte und landete den Frachter schließlich mit einem Rumpeln, das durch das gesamte Schiff ging. Mit einem Knopfdruck ließ er die Scanneranzeige die komplette Arbeitsfläche einnehmen und lehnte sich zurück. Jetzt hieß es warten. Und hoffen dass sie nicht an dem Bissen erstickten, der bald aus dem Hyperraum fallen würde.


[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Eisenheim / Cockpit ] Mol
 
[ Mid Rim / Hyperraum zum Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / imp.Scoutschiff Anabell / Kabine] Spectre, NSC


"Ankunft in 20"

knarrt die Stimme des Piloten und Kommandierenden Alek Oorald aus dem Lautsprecher in der Kabine von Spectre. Wie automatisiert begann sie mit den Vorbereitungen. Wie jedes Mal begann sie mit den Waffen. Sie zögerte als sie zu dem Scharfschützengewehr griff. Nein.
Das Gelände war dafür ungeeignet.
Sie kontrollierte den Blaster, der Energieclip war voll geladen und die Waffe gereinigt. Es folgten die Vibromesser. Ein kurzes Summen ertönte, als die Funktionen geprüfte wurden.
Sie hasste Kämpfe auf Schiffen. Zu viele Unwegbarkeiten.
Die Chiss erhob sich von der einfachen Pritsche und legte den Multifunktionsgürtel an, prüfte Sitz und Inhalt der Taschen. Mißmutig nahm sie einen Kratzer an der Gürteltasche mit dem Elektronikwerkzeug zur Kenntnis.
Sie seuftze. Alles hatte so einfach begonnen. Die Daten des Ziels war nahezu vollständig vorhanden. Fahnenflucht bei den imperialen Streitkräften - Flucht nach Taris - Fahnenflucht bei den republikanische Streitkräften....
Wenn sich eines wie eine rote Linie durch die Akte durchzog, dann was es Flucht.
Er hatte sich jetzt mit anderen Flüchtigen zu einer Piratenbande zusammengefunden. Vermutlich für eine größere Gruppierung. Aber hier schwiegen sich die Quellen aus. Es war auch nicht weiter wichtig.
Mit stoischer Gelassenheit zog sie die Kampfstiefel an und verstaute die Messer.
Noch 10....
Zischend öffnete sich das Schott ihrer Kabine. Wobei Kabine übertrieben war. Jede Womparatte hatte in Ihrem Bau mehr Platz. Sie ging zum Cockpit und sah aus dem Fenster.
Konversation war unnötig, jeder kannte seinen Platz, das Vorgehen.
Das Schiff des Ziels war mit Kaperauftrag unterwegs. Es hatte eine hübsche Stange Credit erfordert nähere Details zu erfahren, aber sie waren es wert gewesen.
Die Crew war uneinig, das Schiff nicht im besten Zustand.
Nach den Berechnungen waren sie seit einer guten Stunde im System, hatten vielleicht 20 Einheiten gebraucht um sich zwischen den Asteroiden zu verstecken.
Nach Plan müsste in wenigen Augenblicken ein imperialer Transporter mit Handelsware ankommen, ein lohnendes Ziel.
Die Piraten würden nicht widerstehen....







[ Mid Rim / Hyperraum zum Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / imp.Scoutschiff Anabell / Cockpit ] Spectre, NSC
 
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[Weltraum (Neutral) | Hyperraum von The Wheel nach Roche | Frachter Niklas] Sliff Quori, Kosak; Butch, Trixer, Markus Dorne (NPCs)

Zum Leidwesen des Kobok setzte Kosak sich nicht wieder an den Tisch, wodurch Sliff Quori im Fall einer Auseinandersetzung deutlich unterlegen sein würde. Aber wenigstens beruhigte sich der Rothäutige ein wenig und legte das Messer weg. Er erklärte sich sogar bereit, seine Geschichte zu erzählen und konnte damit einen Teil von Sliffs Zweifeln ausräumen. Eine solche Geschichte konnte sich niemand ausdenken, der über den Orden der Sith nicht ziemlich gut bescheid wusste. Sie klang plausibel. Restlos überzeugt war er noch nicht, dass es die Wahrheit war, doch dass er es tatsächlich mit einem ehemaligen Jünger zu tun hatte, schien sich zu bestätigen. Dennoch musste er sich weiterhin die Frage stellen, ob das ein Zufall sein konnte und, noch wichtiger, welche Folgen es für ihn haben würde. Wie groß war die Gefahr, dass Kosak ihn verraten würde? Und wie groß die Wahrscheinlichkeit, dass dieser tatsächlich verfolgt wurde und den Kobok durch Zufall in seinen eigenen Ärger hineinzog? Geheime Schriften aus den zugangsbeschränkten Bibliotheken zu stehlen, war kein Kavaliersdelikt. So einen Vorfall hatte es vor ein paar Jahren schon einmal gegeben: Die Missetäterin hatte man erwischt und dann vor aller Augen auf ziemlich grausame Weise hingerichtet, damit sie als abschreckendes Beispiel für andere Ordensmitglieder diente und sie von ähnlichen Dummheiten abhielt. Der Angehörige der Sith-Spezies wusste von ihrem Schicksal entweder nichts oder das Exempel war doch nicht schlimm genug gewesen. Auf jeden Fall fürchtete sich Kosak wohl nicht zu Unrecht: Jemanden, der sich so über die Regeln des Ordens hinweg setzte, durfte man nicht ungestraft davonkommen lassen. Auch über die intensive Rachsucht vieler Sith hinaus gab es gute Gründe, ihm Verfolger auf den Hals zu hetzen, und wenn es stimmte, dass er auch von Dathomir vertrieben worden war, konnte man sein Entsetzen über das Zusammentreffen mit Sliff durchaus verstehen. Es stimmte, dass dieser ihm nun ebenfalls eine Geschichte schuldete - nicht aus moralischer Verpflichtung, sondern aus reinem Eigennutz. Denn wenn er den Sith nicht davon überzeugte, dass er diesem nicht schaden wollte, verbrachte er den Flug und seine Zeit auf Roche vermutlich in sehr gefährlicher Gesellschaft und würde kein einziges Mal ruhig schlafen können.

»Ich bin kein Verräter, sondern habe dem Orden treu gedient, so lange es mir möglich war«, stellte er zunächst fest - nicht ohne einen Vorwurf zwischen den Zeilen. »Ich hatte mich zum Mitglied der Wache hochgedient und habe einiges Vertrauen genossen. Mein Fehler war, dass ich einen Sith gegen mich aufgebracht habe, indem ich ungefragt in einer Mordserie ermittelt habe - Sen-Nur, der stumme Ithorianer, Kellan und Karkk'oh, der Schüler von Darth Halberd. Vielleicht hast du davon gehört. Damit ich nicht in irgendjemandes Schusslinie gerate, bis Gras über die Sache gewachsen ist, hat Darth Victorious mich auf eine Mission geschickt. Die Pilotin war Keshi Quiss, und es stimmt, was man über sie sagt: Das Pech haftet an ihr wie der Gestank an einem Wookiee. Wir wurden unterwegs von trandoshanischen Piraten überfallen und ich wurde auf Dxun ausgesetzt, damit die Mistkerle Jagd auf mich machen können. Zusammen mit einem anderen ist mir die Flucht geglückt, aber nicht unverletzt, wie du siehst. Und jetzt muss ich mir eine neue Beschäftigung suchen, weil ich so sicher keine Zukunft bei den Sith habe. Du weißt ja, wie es dort ist, wenn man unübersehbar Schwäche zeigt. Meine Träume, selbst ausgebildet zu werden, hatten sich sowieso schon lange zerschlagen; deshalb will ich jetzt auf Roche neu anfangen.

Dass wir uns jetzt treffen, ist mir überhaupt nicht recht. Wie sicher bist du dir denn, dass du deine Verfolger abgeschüttelt hast? Ich will nämlich in deinen Ärger wirklich nicht mit hineingezogen werden!«



[Weltraum (Neutral) | Hyperraum von The Wheel nach Roche | Frachter Niklas] Sliff Quori, Kosak; Butch, Trixer, Markus Dorne (NPCs)
 
Arlen am Steuer

[ Mittlerer Rand / Daalang-Sektor / Hyperraum nach Nal Hutta / Schwarze Segel / Gefangenentrakt ] Týr und Avlan, sowie Wachen und gefangene Söldner

Die Antwort des Prinzregenten ließ nicht lang auf sich warten. Im Gegenteil. Beinahe sofort breitete sich auf dem bleichen Menschengesicht ein Grinsen aus, das Týr als Häme deutete. Die Worte waren so überschätzt wie das komplette Handeln des Individuums. Wenn er seine Rüstung wieder hätte solle es der Arzt mal versuchen…großer böser Söldner, jadda jadda jadda. Die Drohung war so lächerlich, dass der Weequay unwillkürlich begann schrill zu kichern. Ihm in dieser Situation zu drohen war einfach so absurd, so völlig ohne jeden Kontext…Týr war zwar kein Psychiater, aber spätestens jetzt würde er den Typen wegen Größenwahns einweisen lassen. Was eine armselige Person.

Blitzschnell zog er eine winzige Spritze aus seinem Kittel und hatte sie dem Prinzregenten in den Hals gerammt, bevor dieser auch nur zusammenzucken konnte. Ein Knopfdruck und der Wirkstoff breitete sich von der Halsschlagader im ganzen Körper aus. Plötzlich fuhr
Avlan zusammen und sank stöhnend vor Schmerz in die Arme der beiden Wachen, die ihn nun stützen mussten, damit er aufrecht blieb. Der Wirkstoff führte zu heftigen Schmerzen in den Muskeln und eine gleichzeitige Erschlaffung dieser. Es war ein äußerst unangenehmes Gefühl – hatte Týr sich sagen lassen. Immerhin war der Prinzregent noch in der Lage ihm zuzuhören.


„Schämst du dich nicht mit deinen dummen kleinen Fähigkeiten als Kämpfer anzugeben? Du bist nichts Besonderes. Wie dich gibt es Milliarden. Und Milliarden die besser sind als du. Der beste Söldner mag meinetwegen mit seinen Taten angeben. Ein Mittelmäßiger nicht! Und du bist ein mittelmäßiges, kleines Stück Dreck. Wie lange hast du deine Stadt halten können? Zwei Tage? Das ist schlecht. Und dumm.“

In Týrs Magengrube rumorte urplötzlich Wut. Er hasste dieses Söldnerpack. Früher hatten sie ihn wegen seiner Deformierungen ausgelacht. Heute lachte er. Und diesem hier würde er seinen Hochmut austreiben, bevor sie auf Nal Hutta ankamen. Vigo Darga hätte sicher nichts dagegen, würde es ihm doch ein Werkzeug geben, das er noch viel besser würde kontrollieren können.

„Du! Bring ihn in OP-Saal 2. Los! Los! Du wirst nicht fürs Rumstehen bezahlt!“

Schnauzte er den größeren der beiden Wachmänner, einen bulligen Nautolaner an. Ein einfacher Bechesmy. Ein Nichts gegen Ad’ika Týr und das trotz seiner intakten Körperteile und spielenden Muskeln. Der Nichtmensch nickte und begann seine lebende Last vor sich her durch den Gang zu treiben. Der Weequay folgte langsam, sich mit finsterem Gesicht auf seinen Stock stützend. Avlan Diaz würde noch bereuen, dass er gedroht oder überhaupt den Mund aufgemacht hatte.

Operationssaal 2 passte eigentlich so garnicht auf die Schwarze Segel. Er war einer der wenigen Orte an Bord, die wirklich sauber und antiseptisch waren. Er musste es sein, immerhin hatte
Týr und nur Týr allein hier das sagen. Avlan wurde auf einen großen Operationsstuhl geschnallt. Seine provisorische Kleidung entfernt und schließlich mussten auch die Körperhaare weichen. Zufrieden legte der Weequay den Rasierapparat weg und öffnete ein großes Fach voller Spritzen. Methodisch prüfte er die Nadeln und trat dann wieder auf seinen ‚Patienten‘ zu.


„Was meinst du, wollen wir dann beginnen? Punkt eins ist ein kleines, Frage-Antwort Spiel. Das sollte dein helles Köpfchen nicht überfordern, oder? Also, wer bist du?“

Die Antwort des Prinzregenten kam zögerlich, aber noch sah er anscheinend keinen Grund um zu schweigen.

„Was bist du?“

Auch hier kam die Antwort in einer zufriedenstellenden Geschwindigkeit

„Bist du stolz darauf?“

Und schließlich die letzte Frage, sich auf die Antwort beziehend

„Warum?“

[ Mittlerer Rand / Daalang-Sektor / Hyperraum nach Nal Hutta / Schwarze Segel / Operationssaal 2 ] Týr und Avlan
 
[Mittlerer Rand :: Hyperraum nach Nal Hutta:: Schwarze Segel :: Gefangenentrakt] Doktor Týr, Avlan Diaz und Mitstreiter in Gefangenschaft, sowie Wachen

Der Doktor ließ eben nicht lange auf sich warten. Er kicherte kurz auf die von ihm aufgefasste Drohung des Söldners, und verpasste ihm sogleich eine Spritze, natürlich an die beste Stelle - den Hals. Plötzlich, und binnen weniger Sekunden verschwand das Grinsen aus seinem Gesicht, er sank schmerzerfüllt zusammen und hing so gesehen nur noch zwischen den beiden Wachen, ohne die er wohl oder übel den Geschmack des Fußbodens hätte testen können. Es begann mit einem seichten brennen, welches sich vom Hals aus durch den ganzen Körper verbreitete, dann begann die Muskeln zu erschlaffen und begannen sich wie nach wochenlangem Ausdauersport anzufühlen. Nichts was er wohl nicht verkraften könnte, da lag er aber falsch. Seine ganze Haut fing an sich ebenso schrecklich anzufühlen, als ob man dauerhaft mit irgendwelchen Messern daran spielen würde, ungefähr das Gefühl welches man nach einem Stich primitiver Insekten in der Größe von zwei bis drei aneinandergereihten Erbsen besaß nur eben am ganzen Körper. Und als wäre das nicht genug, hing er natürlich in dieser ungemütlichen Position dieser zwei Wachen, welche ihn wie einen Sack irgendwelcher Früchte festhielten. Er hatte dass Gefühl, man würde ihm gleich seine Arme abreißen. Himmel, was hatte er ihm gegeben?

Natürlich begann dieser "Selbsternannte" Doktor irgendetwas zu faseln, von wegen es gäbe Milliarden wie ihn, er wäre nur Mittelmäßig, dann beleidigte er ihn auch noch und erdreistete sich Avlans erfolg in Maluta in frage zu stellen. Am liebsten hätte er diesem Typen eine Kopfnuss verpasst, nur das war unter diesen Umständen kaum möglich. Er konnte also nur sprechen, und den Arzt weiter herausfordern und provozieren. Was blieb ihm sonst wohl noch übrig? Um gnade zu betteln, und versuchen zu verhindern was der Doktor auch immer mit ihm vor hatte? Das wäre kaum möglich, was auch immer passieren würde, Avlan würde es so oder so erleben müssen. Und er würde es nicht nur erleben, sondern auch überleben. Eine leise, schwache Stimme drang aus Avlans Mund, nachdem er sich so ausführlich Gedanken gemacht hatte, er flüsterte irgendetwas unverständliches vor sich hin, doch man konnte es kaum vernehmen. Er war einfach so schwach dafür, dass nichts nützliches seinem Sprechwerkzeug entsprang. Na warte, dieser Doktor würde was erleben, er müsste sich nur noch an die Schmerzen gewöhnen - außerdem würden sie sowieso irgendwann nachlassen...

Unsanft und Avlans Status nicht zumutbar, wurde der Ex-Prinzregent von einer Wache in irgendeinen, x-beliebigen OP-Saal geschleift. Er konnte also eine Art Sonderbehandlung von dem ehrenwerten Doktor erwarten. Nachdem sie diesen Saal erreicht hatten, wurde er an den ebenso ungemütlichen OP-Stuhl gesetzt, gefesselt, und nackt ausgezogen. Danach begann der Arzt mit der Rasur. Ein sehr unangenehmes Gefühl an stellen rasiert zu werden, die man normalerweise... Jedenfalls lässt man nun mal nicht jeden überallhin greifen und fassen, normalerweise. Der Doktor hielt sich aber eben nicht zurück, so sei es. Die Prozedur dauerte natürlich eine weile, dann waren die beiden natürlich alleine. Auch nachdem dies beendet war stellte der Weequay irgendwelchen sinnlosen Fragen a la Frage-Antwort Spiel. Mittlerweile war Avlan schon von dem Mann extrem genervt, und er ging ihm wortwörtlich auf den Keks. Ununterbrochen war er bisher am quatschen, erzählte irgendeinen Stuss und unterstellte dem Söldner indirekt er sei wohl prinzipiell nicht zu höherem befähigt als zu reden. Jedenfalls verstand er die Sätze des Doktors als Beleidigung.

Auf die erste Frage hin, musste er überlegen. Was stellte er für dumme Fragen? Er wusste doch wer Avlan war, also was sollte das? Sinnloser konnte der Tag wohl überhaupt nicht verlaufen. Er versuchte mitzuspielen:"Avlan Diaz", antwortete er. Die nächste Frage kam umso schneller, wie aus der Pistole geschossen, und blöder als die Frage davor:"Freischaffender Söldner". Er wirkte gelangweilt, jedenfalls wie es ihm mit so schlaffen Muskeln möglich war, er schaffte es ja kaum richtig zu sprechen. Der Schmerz lastete natürlich immer noch auf seinem Körper, er war stark, aber aushaltbar. Er musste eben durch, als ob er nicht schon mal andere Verletzungen gehabt hatte? Gebrochene Arme, Rippen, oder? Aber eine art Gift war dann doch unberechenbarer...
"Sicher bin ich das". Was versuchte der Arzt zu bewirken, mit seinen sinnlosen Fragen, was wollte dieses Häufchen elend von ihm dass ihm solche Schmerzen zubereitete? Er wollte ihm den Hals umdrehen, er versuchte sich das so gut es ging vorzustellen. Nein, er hätte jede Spritze genommen die er fand und ihm jedes Mittel das er dort finden konnte injiziert. Mal ins Auge, mal woanders hin...

Die letzte Frage begann in des Sölnders Kopf einen plötzlichen Sturm der Wut aufkommen. Würde er endlich mal seine Klappe halten und das tun was er auch immer wollte? Konnte er seine dummen Fragen nicht endlich jemand anders stellen und ihn in Ruhe lassen? Seine aktionen auf Lannik standen schließlich in keinerlei Bezug zu dem jetzigen Augenblick, weshalb es ihn umso mehr ärgerte, in sinnloser Gefangenschaft irgendwelcher 08/15 Piraten zu stecken die so mir nichts-dir nichts auf einen Planeten zustürmten, mal kurz einen Kriegsherren ausräucherten und eine ganze Stadt verwüsteten, um auch dann wieder gleich einen Kranken Doktor an einen einfachen Söldner ran zulassen, der praktisch nach ihrer Auffassung ein niemand war - wozu also der ganze Mist?:"Warum? Warum, wieso, weshalb, was WILLST DU!", erboste sich seine Stimme plötzlich. Seine Zähne kamen zum vorschein, ein wütendes Gesicht mit weit aufgerissenen Augen ebenfalls:"Wenn ich in deinen Augen nichts bin, was willst du dann? Du sagst es gäbe Milliarden wie mich, und doch bist du selber ein nichts, ein selbsternannter Arzt der irgend etwas von mir will! Du weißt rein gar nichts über mich Týr, gar nichts!". Er lehnte sich wieder zurück und atmete stark ein und aus, seine Wut war mittlerweile auf ein Kochendes Niveau angestiegen. Er hätte sich am liebsten vom Stuhl losgerissen wenn dieses verdammte Mittel nicht wäre. Er musste nur warten bis es nachließ, dann würde er schon beweisen wie Stark er wirklich war..

[Mittlerer Rand :: Hyperraum nach Nal Hutta:: Schwarze Segel :: Operationssaal 2] Doktor Týr und Avlan Diaz
 
[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Eisenheim / Cockpit ] Mol

Während Mol darauf wartete, dass etwas geschah, hörte er plötzlich Schritte auf der Leiter zum Cockpit. Wenige Sekunden später schob sich Yannics grüner Kopf hinaus. Der Rodianer warf ihm und dem Mantel einen bösen Blick zu, bevor er die letzten Sprossen erklomm und sich in den Copilotensitz fallen ließ. Einen Moment später folgten Paloo und Mallory, die auf dem Platz für die Geschützstation und dem für die Navigation fallen ließen. Niemand sagte ein Wort, doch das hätte es auch nicht gebraucht. Die Atmosphäre hatte in Sachen Temperatur nicht unbedeutende Ähnlichkeit mit Hoth.

Beinahe konnte man das Ticken von
Mols Chrono hören, während die Zeit langsam aber sicher verstrich. Die Scanneranzeige blieb leer, doch man konnte wohl auch nicht erwarten, dass in den ersten Minuten ihrer Anwesenheit fette Beute aus dem Hyperraum fiel. In diesem Geschäft musste man geduldig sein und wenn nötig Tage lang an der selben Position ausharren.

Dieses Mal mussten sie jedoch nicht lange warten. Nur wenige Minuten um genau zu sein. Plötzlich piepten die Scanner und eine grünliche Silhouette tauchte auf, die sich nur wenige Sekunden später zum Holomodell eines imperialen Frachtschiffs verdichtete. Natürlich hätte der BFF-1 Großraumfrachter auch ein republikanisches Modell sein können, doch da das imperiale Wappen groß auf der Seite prangte, war es irgendwie offensichtlich. Nicht zu vergessen, dass er aus Richtung des Imperiums eintraf.


„Den lassen wir ziehen. Gegen seine Schilde kommt unser Doppelgeschütz nicht an“

Stellte Mol fest und lehnte sich in seinem Sitz zurück. Sicher barg das hundertzwanzig Meter lange Monstrum wertvolle Beute, doch dieser Größe konnten sie mit der Eisenheim nichts anhaben. Die imperialen wären wieder in den Hyperraum gesprungen, bevor die Schildleistung überhaupt die 50% Marke erreicht hatte. Nein, hier konnten sie nichts ausrichten.

„Negativ. Wir greifen an.“

Entgegnete jedoch Mallory unvermittelt und nahm einen tiefen Schluck aus der Teetasse, die er sich mit hochgenommen hatte. Der alte Mensch machte sich nichteinmal die Mühe Mol einen Blick zuzuwerfen, der ihn erst entgeistert und dann verärgert ansah. Wieder einmal brannte sich heißer Zorn darüber in seine Magengrube, nicht mehr selbst das Kommando inne zu haben.

„Aber die Schil-“

„Lösen Sie sich von unserem Kometen, Mol, und bringen Sie ihn genau zwischen uns und den BFF-1“

Beinahe wäre der Zabrak ihm ins Gesicht gesprungen. Er war es nicht mehr gewohnt in dieser unverschämten Weise einfach übergangen zu werden. Kalte Wut füllte seinen Magen wie Zement und seine dunklen Fingerknöchel nahmen einen hellgrauen Ton an, als er sich mit aller Kraft in die Steuereinheit krallte. Einen Moment lang war er versucht einfach die Ausführung des Befehls zu verweigern, entschied sich jedoch dagegen. Sollte Mallory doch sehen wie schnell der Frachter weg war, griffen sie erst an.

„Mister Wac, berechnen Sie, wie stark der Schuss sein muss um einem Kometen genug kinetische Energie zu geben, um ernsthafte Schäden an dem Frachter zu erzeugen“

„Garnicht! Wenn wir auf die Dinger schießen, brechen die auseinander!“

Schnauzte Mol dazwischen, die Augen zu schlitzen verengt. War dieser Mensch wirklich noch dämlicher als es den Anschein gehabt hatte?! Wenn man auf Asteroiden schoss zerbrachen diese in ihre Einzelteile, was ihnen hier überhaupt keine Vorteile bringen würde. Die inzwischen offensichtlich gewordene Idee war derart spektakulär lächerlich, dass der Zabrak lachen würde, hätte er die Situation in irgendeiner Weise lustig gefunden.

„Falls Sie es noch nicht bemerkt haben, Mister Wac ist der Sprengstoffexperte an Bord. Überlassen Sie lieber ihm das Urteil.“

„VORSICHT, alter Mann!“

Der Orbalisk an Mols linkem Arm ziepte und forderte ihn auf, diesem unverschämten Typen eine reinzuhauen. Was fiel ihm eigentlich ein?! Natürlich wusste er, dass Yannic Sprengstoffexperte war, hatte er seine Fähigkeiten doch noch auf Taris des Öfteren gegen Rakghoulangriffe eingesetzt. Langsam erhob er sich und offenbarte das Gebirge aus Muskeln, das sich trotz der Entbehrungen auf Dxun noch immer über seinen Oberkörper zog.

Mol, lass gut sein. Er hat Recht“

Unvermittelt schallte Yannics Stimme durch das Cockpit, eine Spur schärfer als es hätte sein müssen.

„Das sind Kometen und keine Asteroiden. Sie sind aus Wasser. Wird dieses durch unsere Schüsse erhitzt dehnt es sich aus und schießt ihn in Richtung des Frachters. Die Idee ist verdammt gut.“

„Mister Kneessaa, errechnen sie eine ballistische Flugbahn, um den Frachter zu treffen.“

Plötzlich dem Wind aus seinen Segeln beraubt, machte Mol kein unbedingt intelligentes Gesicht, während er noch immer mit halb erhobener Faust im Cockpit stand und auf den Menschen vor ihm hinabblickte, er ungerührt Yannic und Paloo dabei beobachtete, wie sie seine Idee in die Tat umsetzten. Der Zabrak hatte nicht übel Lust trotzdem anzugreifen, doch der letzte ‚Kampf‘ gegen den Menschen steckte ihm noch immer in den Knochen. Oder besser gesagt den Druckpunkten an seinem Körper die es brauchte um ich in wenigen Sekunden unschädlich zu machen. Wütend knurrend ließ er sich wieder in seinen Sessel fallen und packte den Steuerknüppel so fest, dass es einem Menschen vermutlich das Genick gebrochen hätte.

„Ich bin soweit. Mol bring uns und ein wenig hoch und zwei Meter nach Links. Anschließend dreh uns um drei Grad.“

Paloo war der erste, der nach etwa dreißig Sekunden wieder redete. Widerwillig folgte Mol den Anweisungen und brachte die Eisenheim in Position. Dann war auch Yannic fertig und konfigurierte die Waffenleistung entsprechend. Nach drei Minuten waren alle soweit und Mallory nickte seiner Crew zu. Im Weltraum lautlos zuckte der Schuss los und traf den Kometen vor ihnen frontal. Augenblicklich verdampfte ein Teil des Eisbrockens und schoss ihn aus seinem Orbit hinaus und hinein in die Weiten des Alls. Gespannt wie alle anderen auch verfolgte der Zabrak die Flugbahn auf dem Scannerholo.

„Direkter Treffer. Ihre Schilde sind unten.“

Die Worte schmeckten bitter in seinem Mund, musste er doch eingestehen, dass die Idee so dämlich sie zuerst geklungen hatte, dennoch brillant war.

„Nächsten Kometen vorbereiten. Auf ihren Antrieb zielen“

Wieder breitete sich geschäftige Stille aus. Ein Komet wurde verschossen und der Antrieb des BFF-1 verwandelte sich in eine erloschene Ruine. Warum war Mol bisher nicht darauf gekommen das taktische Wissen eines Sprengstoffexperten und in Ballistik bewanderten Scharfschützen auf diese Weise einzusetzen?!

„Entern vorbereiten. Bringen Sie uns aus dem Kometengürtel raus.“

Grade wollte der Zabrak der Anweisung folgen, da meldeten sich die Scanner erneut piepend.

„Ein weiteres Schiff ist aus dem Hyperram Richtung Imperium gefallen! Sein Modell ist mir unbekannt“

Sagte Mol und runzelte die Stirn. Hatten sie doppelte Beute vor sich?

„Es ist ein STC-Langstrecken Scoutschiff (Anabell)…ich glaube der Frachter war eine Falle…“

Murmelte Paloo und der braune Pelz auf seinem Kopf stellte sich alarmiert auf. Entgeistert sah Mol ihn an. Eine Falle?! Aber warum sollten sich die Imperialen die Mühe zu machen eine Falle aufzustellen. Immerhin waren sie nur einfache Piraten…und überhaupt, woher hatten sie gewusst dass die Eisenheim im System sein würde?!

[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Eisenheim / Cockpit ] Mol, sowie Gerold, Yannic und Paloo
 
[ Mid Rim / Hyperraum zum Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel /imp.ScoutschiffAnabell / Kabine] Spectre, Alek Oorald (NSC)




Das Licht der roten Kontrollleuchten der Anabell warfen matte Reflektionen auf die Durastahlwände des Cockpits als das Schiff aus dem Hyperraum fiel und die milchig weiße gespenstige Umgebung dem Normalraum wich.

Die Sensoren erwachten schnatternd zum Leben und der Holoprojektor des Scoutschiffes projizierte in Sekunden ein Bild der Umgebung neben den Kommandanten Alek Oorald.



„Sie haben sich verrechnet Spectre.“



Kam es trocken aus dem Mund des Menschen von Dromund Kaas während er bereits den Schubhebel nach vorne drückte und das Schiff geräuschlos durch das All auf die Eisenheim und den beschädigten Frachter zuschoss. Die Eisenheim hätte bereits am entern sein sollen.

Sie wollte erst etwas erwidern, aber es was sinnlos argumentieren zu wollen. Also blickte sie stumm durch die Fenster ins All. Irgendwann….

Das Komgerät piepste und Alek nahm das Gespräch an. Ein ungepflegter, dickbäuchiger Mensch erschien im Holo.




„Kapitän Indra von der…“

„Hier spricht die Anabell, Sie stören eine Operation des imperialen Geheimdienstes. Anabell Ende.“



funkte Alek dazwischen und drückte den verblüfften Kapitän des Frachters weg.



„Hol sie aus dem Versteck.“

„Ja, Sir!“


Sie salutierte und setzte sich an die Geschützkontrollen. Die Sensoren spuckten erste Detailwerte aus während die Anabell weiter beschleunigte und die beiden Bugkanonen anfingen die Kometen in dem Gürtel zu beschießen.

Spectre hatte erkannt, dass die Eisenheim dem Frachter an Feuerkraft nicht gewachsen war und die Kometenteile, die von dem imperialen Schiff wegdrifteten ließen nur einen Schluss zu…
Die Chiss verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln.
'Gar nicht so dumm' dachte sie bei sich.
Der Beschuss war nicht auf die Eisenheim gezielt, oder so gerichtet, dass die beschleunigten Riesen sie direkt gefährdet hätten, aber das Risiko in dem Gürtel zu bleiben war groß, zumal der Beschuss der Anabell eine Reaktion auslöste, die dem Verhalten von Billiardkugeln beim Anstoß ähnelte.
Alek öffnete einen Kanal:



„Eisenheim, hier spricht das imperiale SCT Anabell. Verlassen die den Kometengürtel und deaktivieren Sie Schilde, Antrieb und Waffensysteme. Wir kommen an Board.“


[ Mid Rim / Hyperraum zum Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel /imp.ScoutschiffAnabell / Kabine] Spectre, Alek Oorald (NSC)
 
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[ Weltraum | Hyperraum auf dem Weg nach Roche | 'Niklas' | Aufenthaltsraum ] Kosak und Sliff

Kosak hörte den Vorwurf in den Worten des Kobok, doch es war ihm egal. Sliff konnte unmöglich nachvollziehen wie genau sein Leben gewesen war und warum er sich letztendendes entschieden hatte den Orden zu verraten. Er mochte während seines Lebens bei den Sith noch so ehrenhaft und ehrlich gewesen sein, letztenendes saß er ebenfalls hier, mit dem gleichen Ziel wie Kosak und mit der gleichen Perspektive.

Der Sith antwortete lediglich mit einem leichten Kopfschütteln und bedeutete seinem Gegenüber fortzufahren. Sliff begann und erzählte wie er auf eigene Faust im Mordfall einiger Jünger ermittelt hatte und sich schließlich den Zorn eines höheren Sith zugezogen hatte und bis zur Abkühlung der Angelegenheit auf eine Mission geschickt worden war. Dort war es von trandoshanischen Jägern gefangengenommen worden, nur um auf Dxun wieder ausgesetzt zu werden. Dort war er mit seiner Verletzung entkommen und wollte nun auf Roche neu anfangen.

„Ich bin mir ziemlich sicher nicht mehr verfolgt zu werden. Wenn man glaubt was diese Leute erzählen, nehmen die andauernd Deserteure, Spione und Leute auf, die nicht gefunden werden wollen. Das heißt die haben Übung was das angeht. Außerdem lag zwischen meinem Ausbruch vom Inquisitorenschiff und meiner anschließenden Abreise so wenig Zeit, dass mich eigentlich niemand hätte verfolgen können“

Sagte Kosak und versuchte Sliffs Zweifel zu zerstreuen, die dieser aufgrund seiner Anwesenheit hatte. Die Sätze galten jedoch auch seiner eigenen Versicherung. Er wollte endlich wieder Ruhe in seinem Leben haben. Er wollte ein normales Leben abseits des Ordens und fern der Inquisitoren, die ihn für den Rest seines Lebens foltern würden, bekamen sie ihn in die Finger. Genaugenommen war ihm die Anwesenheit des Kobok auch nicht unbedingt recht, doch was wollte man machen. Er wollte vergessen, doch würde die Tatsache eine Brücke zu seiner Vergangenheit dabei zu haben nicht unbedingt helfen.

„Jedenfalls…ich glaube wir werden bald ankommen. Ich sollte mich noch ne Runde hinlegen, sonst verschleppe ich diese dämliche Erkältung noch…“

Fügte er schließlich hinzu und zuckte die Schultern. Irgendwie wünschte er, dass das Gespräch nie begonnen worden wäre. Ihm war plötzlich wieder kalt und seine Lungen fühlten sich noch verschleimter an als vorher. Langsam nickte er dem Kobok zu und begab sich dann zur Tür. Beim Hinausgehen versuchte er ein Husten zu unterdrücken, dass jedoch wenige Schritte später mit voller Stärke seinen Körper verließ. Kosak schauderte bei dem salzigen Geschmack von Schleim aus seinen Lungen.

[ Weltraum | Hyperraum auf dem Weg nach Roche | 'Niklas' | Aufenthaltsraum ] Kosak und Sliff
 
Arlen am Steuer

[ Mittlerer Rand / Daalang-Sektor / Hyperraum nach Nal Hutta / Schwarze Segel / Operationssaal 2 ] Týr und Avlan

Als Avlans Stimme verhallt war blieb es einen Moment still in dem Operationssaal. Beinahe wirkte es als hätte der Söldner einen Nerv getroffen, als er lautstark verbildlicht hatte, dass auch der Arzt ein Nichts unter vielen war. Eine Sekunde, zwei zog sich das Schweigen, doch plötzlich zuckten Týrs Mundwinkel nach oben und ein beinahe schon fröhlich zu nennendes Lachen entrang sich seinen braunen, faltigen Lippen. Laut hallte es von den Wänden wieder, schwoll an, immer weiter, nur um urplötzlich zu enden, als er zu seinem Patienten herumfuhr.

„Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen uns, Avlan Diaz. Du bist der Nexu, der stolz auf sich ist weil er eine Blockhütte erobert und die Menschen darin gefressen hat. Doch du siehst die Jäger nicht, die dir daraufhin nachstellen und dein lächerliches Leben mit einer Bewegung ihres Fingers vernichten. Du hältst dich für stark, doch wer seine Macht nicht konsolidieren kann ist schwächer als der kleinste Säugling, denn er ist tot“

Ein manischer Schein trat in die unter der Brille um das Vielfache vergrößerten Augen. Wahrlich, dieser Söldner war beinahe schon mitleiderregend. Zu dumm um wirklich herrschen zu können. So ganz anders als Týr, dessen unaufhaltsamer Marsch durch das Leben und die Ränge der Black Sun bisher noch nichts behindert hatte und den auch nichts und niemand mehr aufhalten würde. Kleine Bissen verzehrten die Mahlzeit. Ein großer erstickte den Esser.

„Ich denke nicht, dass ich dir erklären muss, dass die Antworten auf die letzten beiden Fragen falsch waren. Du hast nicht stolz auf diese Muskeln zu sein. Sie können dich nicht befreien, so feste du auch ziehst. Aber keine Angst, auch das wirst du während unseres kleinen Ausflugs in deine Psyche noch lernen. Ist dir das Wort Konditionierung ein Begriff?“

Fröhlich pfeifend öffnete Týr eine Schublade und holte ein kleines Töpfchen daraus hervor. Mit zwei Fingern schraubte er den Deckel ab und entblößte eine dunkelgrüne Paste, die einen leicht fauligen Geruch verströmte. Vorsichtig trug er ein wenig auf seine Finger auf und begann dann es auf Avlans Händen und Unterarmen zu verteilen, nach oben hin immer unregelmäßiger arbeitend. Der Weequay grinste, als er den leicht alarmierten Blick des Söldners sah. Sollte er sich doch fragen wo dies alles hinführte. Die Paste selbst war ungefährlich, eigentlich nur ein besserer Farbstoff mit einem Aroma von Fäulnis, aber in Verbindung mit der nächsten Methode würde es schon seine Wirkung entfalten.

Als Týr soweit fertig war, dass Avlans Hände grün glänzten, trat er an die Schublade mit den Spritzen heran und zog ein leicht bläuliches Extrakt auf. Gedankenverloren betrachtete er die Droge einen Moment. Es war nicht schwer gewesen an das hochhalluzinogene Mittel zu kommen. Immerhin war dies hier die Black Sun, Heimat der bestausgestattetsten Dealer der Galaxis. In der Richtigen Umgebung hielt das Mittel sehr intensive und befriedigende Trips bereit, war es doch in grober Form ein Serotoninimitat…doch unter anderen Voraussetzungen… Die Spitze der Nadel durchstach die weiche Haut der Halsschlagader und die Pupillen des Menschen verschluckten seine Iris beinahe komplett. Der Weequay kicherte und zog die geleerte Spitze aus dem hellen Fleisch. Nach einigen Augenblicken in denen er Avlan das volle Ausmaß der schönen Dinge zeigte, die Drogen bereit hielten, sagte er:

„Ich glaube ich habe einen Fehler gemacht! Verdammt, deine Hände faulen ab!“

Es war furchtbar lustig zu sehen, wie Avlans Fantasie und die Drogen die grün angemalten Hände in Wirklichkeit verwandelten. Binnen Sekunden begann der Mensch zu schreien und Týr musste sich ein ausgiebiges Kichern verkneifen, hätte es doch den Effekt der Behandlung eventuell nachhaltig zerstört. Beinahe eine halbe Stunde ließ er das Mittel wirken, bevor er sich von dem faszinierenden Ausblick des sich windenden Söldners losriss und das nächste Mittel in seine Spritze aufzog. Es war ein simpler Serotoninblocker, der jedoch das Potential hatte unter diesen Umständen zu töten. Zumindest ohne ärztliche Aufsicht natürlich. Zwar konnte es nicht unbedingt schön sein, wenn von einer Sekunde jegliche Freude aus dem Körper wich, doch das konnte für die Behandlung nur von Vorteil sein.

Der Blocker wurde gespritzt, direkt gefolgt von einem Mittel um das Herz am Schlagen zu halten. Wieder dauerte es einige Minuten, bis der Blick des Mannes sich klärte und damit zeigte, dass er wieder klar Denken konnte und damit ansprechbar war.

„Willkommen zurück. Ich habe unserem Spiel eine kleine Pause gegönnt, aber jetzt geht es weiter. Du hast letztes Mal falsch gelegen, also bekommst du eine weitere Chance. Hier deine Fragen: Wer bist du? Was bist du? Bist du stolz darauf? Und warum?“

Gespannt ob diese kleine Kostprobe des Potentials schon gereicht hatte, trat Týr zurück und legte die Fingerkuppen aneinander.

[ Mittlerer Rand / Daalang-Sektor / Hyperraum nach Nal Hutta / Schwarze Segel / Operationssaal 2 ] Týr und Avlan
 
[Weltraum | Hyperraum auf dem Weg nach Roche | Frachter ›Niklas‹ | Aufenthaltsraum] Sliff Quori, Kosak (NPC)

»Ja, mach das... ist wohl besser.«

Mehr erwiderte Sliff Quori nicht, als Kosak Anstalten machte, das Gespräch zu beenden. Er war eigentlich recht froh, dass es vorüber war. Und zwar ohne Handgreiflichkeiten. Immerhin eine unerwartete Begegnung, die ohne Gewalt ablief; das musste man nach den Erfahrungen der letzten Wochen schon als echtes Plus verbuchen.

Doch was die Anwesenheit des Sith für Sliff und seine Zukunftspläne bedeutete, musste sich erst noch zeigen. Dass jemand da war, der ebenfalls eine Vergangenheit beim Orden hatte, konnte manche Dinge vereinfachen, andere erschweren. Und es blieb die Gefahr, dass doch noch jemand nach Kosak suchte. Der behauptete zwar, seine Verfolger abgehängt zu haben, aber vor zwei Minuten war er noch nicht so zuversichtlich gewesen, sonst hätte die Anwesenheit eines anderen Jüngers ihn nicht dermaßen aus der Fassung gebracht. Doch es war nun ohnehin zu spät, den Flug nach Roche zu überdenken. Das Schiff würde wegen ihm bestimmt keine Zwischenstops oder Umwege machen und wie schnell er die Mögichkeit erhalten würde, dort wieder abzureisen, wusste er natürlich auch nicht. Von jetzt an musste er die Feste feiern, wie sie fielen. Nur im übertragenden Sinn natürlich. Denn auf der Asteroidenstation erwartete ihn garantiert mehr Arbeit als Spaß. Abgelegene Orte, an denen Verfolgte einen Unterschlupf fanden, stellte er sich nicht besonders paradiesisch vor.

Sliff stemmte sich auf die Krücken hoch und kehrte in das winzige Quartier zurück. Das Gespräch mit Kosak hatte in ihm zunächst die Erwartungshaltung geweckt, womöglich etwas über seine Verwandtschaft zu erfahren, mit der er schon sehr lange keinen Kontakt mehr hatte. Diese Aussicht hatte sich zerschlagen, doch nun spürte er, dass Neugier erwacht war. Der Kobok begann, einen Brief zu tippen. Doch schon bei der Anrede geriet er ins Stocken. Wie eng war die Bindung zu den anderen Quoris eigentlich noch? Was hatten sie sich zu sagen? Ein Brief nach so vielen Jahren... er wusste einfach nicht, was er darin schreiben sollte. Irgendwas zwischen einem belanglosen Hallo, als wäre nichts gewesen, bis hin zu einem Bericht über seine gesamten Erlebnisse der letzten acht Jahre, einschließlich seiner Gefühle, Sorgen und Ängste... alles konnte ebenso falsch wie auch richtig sein. Sie konnten die Kontaktaufnahme gänzlich falsch verstehen. Als Versuch, sie um Hilfe anzubetteln, nachdem er sein Bein verloren hatte. Vielleicht waren sie nicht einmal interessiert daran, an ihn erinnert zu werden, und er tat ihnen den größten Gefallen, wenn er einfach verschwunden blieb. Auch deshalb, weil eventuelle Verfolger, die durch Kosak auch an Sliff geraten konnten, nicht auf sie aufmerksam werden mussten. Bei genauerer Betrachtung erschien es ihm auch gar nicht sinnvoll, dass jemand wusste, wo er sich befand... zumindest bis er sich eingelebt und sein Leben wieder auf die Reihe gekriegt hatte. Mit jeder Minute, die er darüber nachdachte, fand er mehr Gründe, nicht zu schreiben. Schließlich löschte er die ersten zaghaften Ansätze, schaltete den Computer aus und verzichtete bis zum Ende der Reise auf einen neuen Versuch.

Auch den Sith bekam er nicht mehr zu Gesicht, bis die Durchsage kam, dass die Niklas bald ihr Ziel erreichen würde. Dorn Xesh 17, einen der unzähligen Asteroiden im Roche-System. Einen Ort, über den Sliff Quori noch so gut wie nichts in Erfahrung gebracht hatte, obwohl er vielleicht für lange Zeit sein Unterschlupf und irgendwann womöglich sogar sein Zuhause sein würde. In seiner Vorstellung sah er raue Wände, die aus dem Fels hinaus geschlagen waren und in den Kurven und Winkeln durch den Asteroiden veliefen, den einst Erzadern genommen hatten. Metallene Türen und Bodenplatten, matt erleuchtet von kaltem Licht. Gerüche von Metall, Kunststoffen und Laute, heiße Werkstätten, an denen halbautomatisch gearbeitet wurde wie auf vielen zivilisierten Welten zuletzt vor Jahrhunderten. Vermutlich kein Bisschen Vegetation, keine Tierwelt und keine Orte, die durch besondere Schönheit herausstachen. Und nicht das warme Sonnenlicht, das Quori in seiner Zeit in den finsteren, an der geistigen Gesundheit zehrenden Katakomben des Sith-Tempels so lieben gelernt hatte. Es war eigentlich keine besonders verlockende Vision. Aber eine, mit der er leben konnte; wenn es sein musste, auch für lange Zeit. Es war immer besser, seine Erwartungshaltung nicht zu hoch anzusetzen; dann wurde man nur umso mehr enttäuscht, wenn das, was man bekam, nicht den Wünschen entsprach. Diese Lektion hatte er schon kurz nach seiner Ankunft auf Bastion auf die harte Tour lernen müssen. Ein Fehler, den er nicht wiederholen wollte.

Sliff humpelte zur Luftschleuse. Gepäck hatte er nach wie vor keines - er besaß nichts außer den Krücken, die ihn trugen, nicht einmal Kleidung. Auch Kosak, den er jetzt wieder traf und mit nicht mehr als einem Kopfnicken begrüßte, schien mit leichtem Gepäck zu reisen, allerdings war er nicht ganz so mittellos wie der Kobok. Er drückte seine Tasche an sich, als befürchtete er, dass man sie ihm wegnehmen wollte; vielleicht befanden sich persönliche Erinnerungsstücke darin, an finanzielle Werte glaubte Quori nicht. Das Schiff landete - der Ruck, der beim Aufsetzen entstand, machte es dem Kobok schwierig, das Gleichgewicht zu wahren - und dann öffnete sich zischend die Schleusentür. Die Rampe fuhr herab und fremde Luft strömte herein. Schon sehr bald würde der Kobok wissen, ob Dorn Xesh 17 seinen Vorstellungen ähnelte, ob es besser war... oder ein wesentlich schlimmerer Ort, als er ihn sich ausgemalt hatte.

[Roche-System | Dorn Yesh 17 | Frachter ›Niklas‹ | Luftschleuse] Sliff Quori, Kosak (NPC)
 
[Mittlerer Rand :: Hyperraum nach Nal Hutta:: Schwarze Segel :: Operationssaal 2] Doktor Týr und Avlan Diaz

Dieser Doktor Týr hatte schon wirklich nerven gehabt. Nicht nur dass er wenige Sekunden nach Avlans Worten wie Beton erstarrte, und danach in ein Krankes lachen verfiel welches eine Zeit lang anhielt um dann plötzlich zu verschwinden. Nein, er verglich den Söldner mit einem Nexu, einem Primitiven Tier welches man regelmäßig auf Voss finden konnte, oder im Dienste Krimineller Bosse, beispielsweise zum verspeisen einiger Opfer oder einfach nur zur Abschreckung. Wiederum damit hatte er bei Avlan auf seine Ehre getroffen, welche zwar nicht mehr als er selbst wog, aber ihm dennoch das einzige war was er überhaupt noch besaß. In den weiten des Alls war er ein niemand geworden, ein Mann unter vielen. Ersetzbar, austauschbar, tötbar. Weshalb er dann soviel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte? Weshalb er das ganze auf Lannik durchgezogen hatte? Weil im Geschäft der Söldner und Killer, das einzige was zählte die eigenen Taten waren. Konnte man doch so viel erzählen wie man wollte, hatte man nichts bedeutend nachvollziehbares getan, blieb man einfach der der man war. Ein niemand.

"Mensch stinkt das! Ess deine Paste selber antstatt sie auf mich zu streichen!", meinte Avlan während er dabei zusehen musste wie der Arzt ihm eine Faulig grüne Substanz auf die Arme verteilte. Er blickte nervös auf den Weequay, welcher aber fröhlich weitermachte. Er hatte ihm erklärt dass er "einen Ausflug in seine Psyche machen würde". Konditionierung? Was hatte dieser Mann bloß dauernd vor mit dem Söldner? Da seine muskulösen Muskeln immer noch gelähmt waren, konnte er seine Kraft natürlich nicht nutzen um gekonnt darauf zu reagieren. Er konnte einfach nur da sitzen und zuschauen wie irgendeine Paste auf ihn aufgetragen wurde, ohne wieder Worte leisten zu können, ohne sich wehren zu können. Wo war der Prinz-Regent bloß gelandet? Was für merkwürdige Dinge hatte Týr bloß noch mit ihm vor?

Nachdem er fertig damit war nahm er eine Spritze aus einer Schublade hervor und betrachtete sie. Eine bläuliche Flüssigkeit befand sich darin, und der Doktor würde wohl keine Skrupel haben sie dem Söldner zu injizieren. Er näherte sich mit der Spritze Avlans hals, er versuchte auszuweichen doch es klappte nicht, und dann hatte sie schon seine Haut durchbohrt:"Was zum..", stach es noch ein letztes mal aus seinem Mund, dann veränderte sich sein Blickfeld. Kurz wurde ihm Schwarz vor Augen, sein Kopf sank leicht nach vorne. Seine Sicht verschwamm, dann wurde sie wieder klar, und umgekehrt. Er konnte zusehen wie der Raum um ihn herum langsam zurückging, und der Doktor immer größer wurde, plötzlich stand ein Riese vor ihm. Das Licht der Lampe überstrahlte alles weitere um ihn, merkwürdige Klänge ertönten um ihn herum, es war so als könne er den weißen Operationssaal hören, auch wenn eine Helle Sonne sein Haupt überstrahlte und er ihn nicht sehen konnte. Plötzlich sagte der Arzt etwas, was er hätte nicht sagen sollen.

Instinktiv schaute er auf seine Arme. Der Doktor versicherte er hätte einen Fehler gemacht, und Avlans Hände würden abfaulen. Zuerst regte sich nichts, doch dann begann sich die Farbe der Substanz zu ändern. Sie schimmerte in verschiedenen Grüntönen, von Hell bis Dunkel, und sie schien sich über die Haut zu bewegen, als wäre sie etwas lebendiges. Blasen begannen sich zu bilden, und man konnte ein zischendes Geräusch erhören, als würde... Säure? Er versuchte seine Handfläche so gut es ging zu wenden und ja, seine Hände faulten!

"Was hast du getan du krankes Schwein, ich töte dich!", schrie er aus seiner Position heraus. Sein Puls begann zu rasen, seine Augen erweiterten sich immens, er schaute nervös um sich, suchte nach Möglichkeiten sich zu befreien. Doch der brennende Schmerz hörte nicht auf, er wurde immer Stärker, lähmte ihn immer weiter und es schien so als ob dieses Lebewesen, welches nun nicht mehr zischte sondern auch ein Grunzen von sich zu geben, den Arm immer weiter nach oben zu fließen, seinen Arm, dann seine Brust und den Hals hinauf. Die Säure schob sich beinahe überall hin, sie verspeiste seinen Körper, man hörte grauenerregende Geräusche, doch Týr tat nichts.

"Lass mich los, lass mich los mach es weg!", schrie er ihn erneut an, doch der Arzt tat nichts. Das grünliche Wesen arbeitete sich langsam den Hals hinauf, er schrie und wollte sich losreißen doch es funktionierte nicht. Das Treiben ging immer weiter und Avlan wurde immer weiter in den Wahnsinn getrieben. Realität und Illusion verschwommen zutiefst miteinander, ohne Ausweg, ohne Gnade. Er hasste diesen Doktor abgrundtief, er hasste ihn dafür was er ihm antat. Er ließ einfach verfaulen, und von diesem Lebewesen auffressen ohne etwas zu tun. Der Schmerz war allgegenwärtig...

Plötzlich erhielt er noch ein Spritze in den Hals gerammt. Minuten vergingen, während in dieser Zeit das grünliche von seiner Haut begann zu weichen, der Schmerz ließ binnen kurzer Zeit nach, das Licht verschwand urplötzlich und der Doktor wie der Raum kamen wieder auf ihre Größe und Position wie vorher. Nach weiteren Sekunden der Zeit, blieben keine Schäden auf seinem Körper übrig, lediglich die Faulig riechende, grüne Paste. Es war rein gar nichts geschehen. Der Mann hatte recht, es war nur ein Ausflug in die Psyche. Mehr nichts, ein mieser Trick. Die Wut stieg umso mehr in ihm auf. Doch blieb er immer noch etwas entkräftet.

Der Doktor begann danach erneut mit den Fragen, und legte spöttisch seine Finger zusammen. Diese Haltung war doch so einfältig, er führte sich auf als besäße er die Allmacht. Avlan beantwortete die Fragen, doch konnte man seine Wut förmlich heraus hören:"Ich bin Avlan Diaz, ich bin Freischaffender Söldner, nein ich bin nicht stolz darauf weil ich auf deinem beschissenen Stuhl sitzen muss!". Er lehnte sich so gut es sein Körper erlaubte nach vorne:"Ich weis was du von mir willst, das sind irgendwelche Psycho Spielchen. Was willst du von mir wissen, ich weis dass niemand diese Fragen ohne Grund stellt, du willst wissen was ich mit der Red Iaro zu tun habe, du arbeitest mit diesem verdammten König zusammen!". Avlan hatte nun endlich erahnen können was das ganze sollte. Es war eine elegante Art der Verhörung, welche ihn zuerst in den Wahnsinn treiben sollte, und danach die benötigten Informationen zu erhalten. Wieso kam er nicht schon vorher darauf?

[Mittlerer Rand :: Hyperraum nach Nal Hutta:: Schwarze Segel :: Operationssaal 2] Doktor Týr und Avlan Diaz
 
[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Eisenheim / Cockpit ] Mol, sowie Gerold, Yannic und Paloo

Das fremde Schiff feuerte noch bevor ihr Funkspruch bei der Eisenheim ankam. Grüne Energiewellen schossen aus den beiden Bugkanonen, trieben einige Sekunden durch den schwarzen Raum und schlugen in grellen, weißen Wolken in die Kometen ein. Der Raum fing alle Geräusche ab, doch Mol konnte sich das ohrenbetäubende Krachen vorstellen, das die Schüsse abstrahlten. Durch das gleiche Prinzip angetrieben das sie sich grade noch zu Nutze gemacht hatten, wurden die Eisbrocken jäh beschleunigt. Der Zabrak musste das Steuer verreißen, um zu verhindern, dass das Schiff einfach zwischen zweien zerquetscht wurde.

Dann kam der Funkspruch. Eine weibliche Stimme forderte das sofortige Verlassen des Gürtels, sowie die Deaktivierung von Antrieb und Waffensystemen. Wütend ballte
Mol die Hände. Verdammt noch eins, wer waren diese Kerle und was zur Hölle wollten sie von – seine Konzentration wurde jäh gebrochen, als ein weiterer Eisbrocken ihnen bedrohlich nahe kam. Vernehmlich fluchte er, als ein Rumpeln das Schiff erschütterte. Offenbar hatten sie sich einen Kratzer eingefangen.


„Folgen Sie den Anweisungen, Mol.“

Sagte Mallory und machte mit einem sparsamen Kopfschütteln klar, dass er keinen Widerspruch dulden würde.

„Sie sind uns im All überlegen. Sie haben zwar ungefähr die gleiche Bewaffnung wie wir, den Ausschlag geben aber wieder die Schilde. Hier drinnen sieht die Sache schon anders aus. Mister Wac, gehen sie nach unten und modifizieren Blasterzellen so, dass sie Sprengsätze abgeben.“

Der Rodianer nickte, schwang sich von seinem Sitz und verschwand unter Deck.

Mol, bringen sie uns aus dem Gürtel hinaus und schalten sie die Systeme ab. Anschließend bewaffnen Sie sich und warten auf weitere Anweisungen! Mister Kneessaa, sie tun dies jetzt schon“

Grimmig nickte der Zabrak und tat wie geheißen. Immerhin würde es nun einen Kampf geben, in dem er sich ordentlich abreagieren konnte. Vorsichtig navigierte er die Eisenheim an sich gegenseitig zerschellenden Eisbrocken vorbei und schaffte es tatsächlich keinen weiteren Treffer zu kassieren. Binnen ein paar Knopfdrücken waren Antrieb und sonstige Anwendungen deaktiviert und der Frachter trieb steuerlos im All – natürlich mit gebührendem Sicherheitsabstand zum Kometengürtel.

Rasch stand er auf und machte sich nicht die Mühe die Leiter hinabzuklettern – er sprang einfach. Mit auf dem metallenen Boden donnernden Schritten stürmte er in die Quartiere und griff sich den Blasterkarabiner, den er noch immer aus Republikanischen Zeiten besaß. Leider war die dazugehörige weiße Rüstung auf der Subjugator irreparabel beschädigt worden, also musste das reichen. Er durfte einfach nicht getroffen werden. Stattdessen warf er sich also den ärmellosen Trandoshanerschuppenmantel über seine muskulösen Schultern und verließ dann auch sofort wieder die Quartiere. Immerhin hatten
Paloo und Yannic noch ihre Sets beisammen und zumindest der Ewok hatte Zeit gehabt es anzulegen. Das eigentlich überlange Scharfschützengewehr in seinen Händen stand er nahe der Luftschleuse und wechselte grade einige Worte mit Mallory, der sich außer einem Blaster an seiner Hüfte nicht weiter bewaffnet hatte. Er sah immernoch aus wie ein schläfriger alter Kerl, dem das Leben eigentlich egal war. Zwar trug er ein weißes Hemd, hatte sich jedoch nicht die Mühe gemacht es vollständig in die dunkle Traininghose zu stecken. Was hatte der Typ vor?!

Mol kam nicht mehr dazu nachzufragen, denn in diesem Moment betrat Yannic den Flur, zwischen den grünen Finger eine kleine Tasche mit Scharfschützenmunition. Übervorsichtig stellte er sie neben die Luftschleuse.


„Habe die Energiezellen kurzgeschlossen. Vorsichtig damit. Die gehen bei Erschütterungen sofort in die Luft.“

„Das sollen sie auch. Unsere Luftschleuse wird vermutlich ein wenig in Mitleidenschaft gezogen werden, aber die Imperialen werden eine Ladung instabiler Energiezellen fressen. Vorsicht, sie kommen an.“

In diesem Moment ertönte ein dumpfes Grollen. Unwillkürlich packte Mol seinen Karabiner fester und hörte zu, wie die beiden Schiffe sich verbanden. Mallory trat an die Luftschleuse heran, die sich langsam senkte und sah auf die Neuankömmlinge heran, die der Zabrak natürlich nicht sehen konnte. Langsam hob der Mensch die Arme und sagte mit seiner üblichen ruhigen, leicht einschläfernden Stimme:

„Einen guten Morgen Ihnen auch. Wie können wir Ihnen helfen? Wir sind doch nur ein einfaches Handelsschiff dass sich in den Kometengürtel zurückgezogen hat um nötige Reperaturen auszuführen…“

Langsam wich er zurück, wohl um die Angreifer in den kritischen Bereich der Schleusen vorrücken zu lassen. Plötzlich – wenigstens genauso schnell wie im Kampf mit Mol und deutlich schneller als man einem Menschen dieses Alters zutrauen würde – duckte sich Mallory und stieß die explosive Tasche in die Luftschleuse hinab.

[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Eisenheim / Gang nahe der Luftschleuse ] Mol, sowie Gerold, Yannic und Paloo
 
[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Eisenheim / Gang nahe der Luftschleuse ] Crew der Eiseheim, sowie Crew der Anabell


Alek und Spectre hatten noch einmal ihre Ausrüstung überprüft und waren nach dem Andockmanöver zur Luftschleuse gegangen. Spectre blieb weiter hinten als Sicherung während Alek die Schleuse öffnete.

Zuerst sah alles sehr einfach aus… zu einfach. Aber Alek und Sepctre wären keine Mitglieder des imperialen Geheimdienstes, wenn sie Probleme nicht einkalkulierten. Noch während Mallory die Bewegung startete um dem Beutel den nötigen Schwung zu geben, sprangen beide zurück und hinter eine Ecke in Deckung.

Eine Explosion erschütterte beide Schiffe und Qualm füllte kurz die Luft zwischen den Schiffen bis beide Lebenserhaltungssysteme diesen absaugten.

Spectre warf einen Blick über den Gang zu Ihrem Vorgesetzten. Alek lehnte gegen die Wand und biss die Zähne zusammen. Blut sickerte auf den Durastahlboden und färbte ihn rot. Er war den Bruchteil einer Sekunde zu langsam gewesen, so dass die Explosion sein Bein erwischt hatte. Ein Teil einer Energiepackhülle steckte in seiner rechten Wade und seine Hose war angeschmaucht. Er kramte ein Analgetikum heraus und injizierte es. Schnell ließ der Schmerz nach und er gab Spectre taktische Anweisungen mit ein paar abgesprochenen Gesten.

Die Chiss nickte nur und stellte den Blaster auf Betäubung während sie wieder den Gang beobachtete.


Mr. Mallory, das war wirklich keine ihrer besten Ideen. Vielleicht sollte Mol wieder das Kommando übernehmen? Wir haben kein Interesse an Ihnen oder Ihrem Schiff. Vielleicht sollten sie noch einmal darüber nachdenken in welcher Situation sie sind und wir beginnen das Gespräch noch einmal von vorne. Der einzige Grund, weshalb sie und Ihre Piratenband noch leben ist, dass wir das was wie haben wollen nicht sinnvoll aus den Trümmern ihrer Schrottmühle bergen können.

Ich mache ihnen ein Angebot, Mr. Mallory...


Sie liefern uns ihr kleines Plüschtier von Endor, gefesselt und betäubt. Im Gegenzug dafür lassen wir sie ziehen und waren nie hier und sie können mit ihrer Arbeit weitermachen. Kommen sie… Ich weiß, dass sie mit dieser Art von Geschäft keine Probleme haben. Das wäre ja nicht ihr erster Schutzbefohlener...“


rief Alek in die Luftschleuse.

Es war doch immer das gleiche mit diesen Piraten….




[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Eisenheim / Gang nahe der Luftschleuse ] Crew der Eiseheim, sowie Crew der Anabell
 
Arlen am Steuer

[ Mittlerer Rand / Daalang-Sektor / Hyperraum nach Nal Hutta / Schwarze Segel / Operationssaal 2 ] Týr und Avlan


Avlans Antworten entlockten Týr abermals ein fröhliches Kichern. Es war definitiv ein Fortschritt zu erkennen. Bis auf die letzte Frage hatte er tatsächlich alle richtig beantwortet, doch der Grund warum er nicht stolz war, war…nunja das würden sie auch noch hinbekommen. Im Repertoire des Weequay waren noch wenigstens zwei Dutzend Spritzen, die nur darauf warteten in die Venen seines Opfers injiziert zu werden. Und es waren nicht alles Drogen. Nein…worauf er diesem Moment besonders freute war es ein ganz spezielles Gift auszuprobieren. Es war nicht tödlich, doch das sollte es auch garnicht sein. Die bleiche Haut des Prinzregenten würde beginnen zu jucken. Mit einer solchen Intensität, dass er sich blutig kratzen würde, hätte er die Hände frei. Doch natürlich würde er gefesselt bleiben und halb in den Wahnsinn getrieben werden, bevor Týr sich zu dem Antidot erweichen lassen würde. Doch das musste noch warten.

„Glückwunsch, Avlan. Du hast eine weitere Frage richtig beantwortet, nur was danach kam…du denkst immernoch zu kurzfristig. Selbst wenn du nicht hier gefesselt wärst, hast du nicht stolz auf dich zu sein. Nicht solange du derart mittelmäßig bist. Aber keine Angst, du hast heute und in den nächsten Tagen noch viel Zeit das Richtige zu sagen…“

Die Anschuldigung, dass Týr Informationen über die Red Iaro aus Avlan herauspressen wollte, ließ er unbeantwortet. Dem war nicht so, gönne er sich doch grade einfach nur Sadismus um des Sadismus Willen…doch was musste der gefesselte Mensch ja nicht wissen. Vielleicht würde er ja versuchen seine Qualen zu lindern, indem er selbstständig Informationen preisgab – nicht das ihm das irgendwie helfen würde. Wenn der Weequay Glück hatte, würden so die wertvollsten Informationen herausgetrieben werden, wenn Avlan feststellte dass er mit kleinen Happen nicht weiterkam.

„Nächste Runde, Avlan!“

Krähte Týr fröhlich und hinkte ein weiteres Mal auf seine Spritzen zu. Sollte er jetzt schon…? Ja, warum eigentlich nicht. Das Juckgift wurde aufgezogen und die lautstarken Proteste des Söldners einfach ignoriert. An einer neuen Stelle durchstach die Nadel die Haut und die diesmal farblose Flüssigkeit trat in die Blutbahn ein. Diesmal dauerte es Minuten, bis der Söldner zu schreien anfing. Wie wild wälzte er sich auf der Liege hin und her und riss an seinen Fesseln. Jeder einzelne Zentimeter seiner Haut juckte als wäre er mit einer leichten Säure übergossen worden. Es war ein wirklich faszinierender Anblick, von dem der Weequay beinahe schon traurig war ihn nicht auf Holo aufgenommen zu haben. Doch egal, wenn er Glück hatte, würde der Söldner sich noch eine ganze Weile störrisch zeigen. DIE Gelegenheit um noch ein paar andere Boshaftigkeiten auszuprobieren.

Nach einer Viertelstunde, die für Avlan die ewige Hölle gewesen sein musste, erbarmte sich Týr und verabreichte ihm das Antidot. Beinahe sofort beruhigte er sich und lag bald schon regungs- und kraftlos auf der Liege. War er etwa schon soweit…?

„Willkommen zurück. Ich glaube du weißt inzwischen meine Fragen auswendig. Wärst du so freundlich sie mir zu beantworten?“


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[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Eisenheim / Gang nahe der Luftschleuse ] Mol und Spectre, sowie Gerold, Yannic, Paloo und Alec

Blitzschnell wich Mallory zurück und ein Knall ertönte aus der Luftschleuse. Die Eisenheim erzitterte merklich. Eine schwarze drang aus der Öffnung, wurde jedoch beinahe sofort von den Lebenserhaltungssystemen abgesaugt. Einen Moment lang herrschte Stille und halb hoffte Mol, das die Angreifer erledigt worden waren, doch dann ertönte eine männliche Stimme es der Öffnung. Der Geheimdienstler richtete seine Worte an Mallory, den er auch beim Namen nannte und warf ihm vor, dass dies nicht eine seiner besten Ideen gewesen war.

Mol sah wie der Angesprochene sich einen Moment lang versteifte und auch die Eingeweide des Zabrak zogen sich zusammen. Wie viel wussten diese Leute über die Eisenheim und ihre Besatzung? Was zur Hölle wurde hier gespielt?! Ungerührt fuhr die männliche Stimme fort und schlug vor, dass Mol doch das Kommando wieder übernehmen sollte. Ohne jegliche emotionale Regung stellte er fest, dass kein Interesse an der Eisenheim bestand, jedoch der einzige Grund warum sie noch intakt war, war dass sie das von ihnen gewollte nicht sinnvoll aus den Trümmern bergen konnten.

Totenstille herrschte auf
Mols Seite der Luftschleuse. Mit tief besorgen Gesichtern schauten Mol und Yannic sich an, während der Mensch sein übliches Pokerface der Langeweile aufgesetzt hatte. Was Paloo dachte verdeckte seine Rüstung. Alle warteten sie, dass die Imps ihre Forderungen vorstellten. Mol hatte ein ganz mieses Gefühl dass er wusste was sie wollte. Zäh verstrichen die Sekunden, doch dann fuhr die männliche Stimme fort. Tatsächlich. Die Imperialen wollten Paloo, würden aber den Rest von ihnen ziehen lassen, sofern er ausgeliefert wurde. Der Zabrak musste die anderen garnicht erst anschauen um zu erkennen, dass dem Typen niemand hier glaubte. Wenn der Ewok übergeben würden war, würden die Imperialen das Feuer eröffnen. Diese Leute waren nicht dafür bekannt besonders gnädig mit ihren Gegnern umzugehen. Vor allem dann nicht, wenn es ein Schiff voll minderwertiger Nichtmenschen war.

Doch was sollten sie tun? Sie konnten
Paloo nicht einfach rausgeben. Mol war zu weit mit ihm gekommen um ihn jetzt einfach auszuliefern. Lieber steckte er sich einen Blaster in den Mund und drückte ab, als zuzulassen dass er genauso zu einem Verräter wurde, wie Thessa es an ihm gewesen war. Nur über seine Leiche. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Mallorys Aktion mit den Explosiva hatte ihn darauf gebracht…doch zuerst musste er wissen mit was sie es dort unten zutun hatten.

Mit grimmigem Gesichtsausduck signalisierte er
Mallory, dass er der Forderung zustimmen sollte. Inständig hoffte er, dass der Mann militärische Zeichensprache lesen konnte. Natürlich hatten sie nicht daran gedacht es auf der Reise hierher abzusprechen. Einen Moment regte sich nichts, während Yannic ihn groß ansah und Paloo einfach den behelmten Kopf zu ihm gewandt hatte. Dann jedoch zog der Mensch eine Augenbraue hoch, nickte dann aber.


„Also gut. Ihr bekommt den Pelzball!“

Rief Mallory den Imperialen zu. Mols Mund verzog sich zu einem vorsichtigen Lächeln, als er nun seinerseits rief:

„WAS?! Das tust du nicht!“

Der Zabrak machte einen schweren Schritt auf den Menschen zu, darauf achtend, dass man den dunklen Schlag auf dem Metall hörte. Konzentriert sah er Mallory in die Augen, der mit einem Nicken signalisierte verstanden zu haben, was sein Gegenüber vorhatte. Schnall zog er seinen Blaster aus der Tasche, richtete ihn auf den Boden und ließ den Hahn knacken.

„Zurück Mol. Noch bin ICH der Captain. Unsere Gäste haben Recht. Ich habe tatsächlich nichts dagegen ein Crewmitglied zu opfern, um die Operation nicht zu gefährden! Wac, sichern sie die Luftschleuse. Mol, in die Ecke wo ich Sie sehen kann. Kneessaa, AUF DIE KNIE!“

Konzentriert nickte Yannic und das breite Grinsen, das bis grade sein Gesicht erfüllt hatte verschwand. Langsam trat er an die Luftschleuse heran und sah mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf die Imps herab. Mit der Rechten signalisierte er zwei Personen zu sehen. Das war auf jeden Fall machbar. Paloo hatte inzwischen seinen Helm abgezogen und einen kleinen Vibrodolch aus seinem Multifunktionsgürtel in die Hand genommen. Vorsichtig hob er ihn an die Schläfe und schnitt sich selbst einen kurzen Schnitt hinein. Augenblicklich schoss dunkles Blut aus der Wunde und verklebte den Pelz an der Stelle.

„NEIN! Weg von mir, we-“

Während Mallory hörbar auf ihn zugekommen war, hatte der Ewok das panischste Kreischen ausgestoßen, das Mol je von ihm gehört hatte. Mit der eigenen behandschuhten Faust schlug er sich dumpf gegen den Schädel und ging dann ebenfalls mit einem Grinsen zu Boden. Dann hatte der Mensch ihn erreicht und nahm eine Rolle weißen Panzertapes aus dem Gürtel entgegen. Doch anstatt Paloo zu fesseln klebte er seinen Blaster auf der Rückenplatte des Ewoks fest. Anschließend stand er auf und rief Mol mit lauter Stimme zu.

„Da Sie ja so gut mit Mister Kneessaa können, werden sie es auch sein, der ihn ausliefert. Los, los! Tun Sie‘s, wenn sie von dieser Operation zurückkehren wollen!“

Vorsichtig hob Mol seinen Kameraden auf, der seine Arme hinter seinem Rücken hielt, um eine Fesselung zu simulieren. In der Rechten hatte er immernoch das kleine Vibromesser. Der Zabrak legte ihn mit dem Rücken zu seiner Brust, dass sowohl der Blaster, als auch die anderen verräterischen Indizien verdeckt waren. Langsam trat er auf die Luftschleuse zu und sah wie Yannic ebenfalls seinen Blaster zog und ihn auf ihn richtete. Mit schweren Schritten betrat er die Schleuse und ging auf die beiden Imperialen zu. Der Mann und Wortführer war das Musterbild eines imperialen Menschen. Offensichtlich hatte die Explosion mehr getan als die Schleuse zu verkohlen, denn eine seiner Hosenbeine war mit Blut getränkt. Der andere Agent, oder besser gesagt die Agentin hielt dann doch eine Überraschung bereit. Tatsächlich war sie überhaupt kein Mensch. Blaue Haut und glühend rote Augen wiesen sie als Chiss aus.

Vorsichtig trat er näher, die Situation konstant analysieren. Er musste nahe genug an die beiden kommen um zuschlagen zu können.
Paloo würde er dem Mann in die Arme werfen und er sich um die Frau kümmern. Nur etwas näher…


[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Anabell / Gang nahe der Luftschleuse ] Mol und Spectre, sowie Gerold, Yannic, Paloo und Alec
 
[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Anabell / Gang nahe der Luftschleuse ] Mol und Spectre, sowie Gerold, Yannic, Paloo und Alec


Alek richtete seinen Blaster auf Mol und Paloo während Spectre den Rodianer und den Eingang der Luftschleuse im Auge behielt. Unentwegt liefen Daten über das transparente Display vor ihrem rechten Auge. Sie hatte ein ungutes Gefühl, das lief alles zu gut.

“Das reicht…“

Alek lies Mol anhalten. Zwei Schritt zu früh. Alek grinste.

“Legen sie den Ewok hin und treten sie zurück...“

Der Plan war recht simpel und sicher. Aber dann passierte das was nicht hätte passieren sollen. Aleks verletztes Bein knickte weg, er hatte zu viel Blut verloren um Stehen zu können.

Sein Blick weitete sich und er drückte ab noch bevor er auf den Knien ankam und vor Schmerz aufstöhnte. Der blaue Betäubungsschuß traf Paloo, auch wenn er auf Mol gezielt war.


‚Verdammt!‘ schoss es Spectre durch den Kopf. Aber sie behielt die Nerven.

“Keine Bewegung…“

drohte sie Mol, ohne ihn oder den Rodianer wirklich aus den Augen zu lassen….


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Schritt um Schritt tastete Mol sich vor. Paloo in seinen Armen hatte jeden Muskel in seinem kleinen Körper angespannt, obwohl er natürlich wirkte als sei er bewusstlos. Nur noch drei Schritte…zwei…wie ein Peitschenhieb knallte die Stimme des Imperialen durch den Raum. Verdammt noch eins! Die Distanz war zu groß! Um den Ewok über diese Strecke zu werfen musste er ausholen und das würde zwangsläufig auffallen. Gedanklich fluchend blieb er jedoch abrupt stehen. Nur die Ruhe, noch konnte es was werden…

Langsam ging er in die Knie, um Paloo auf dem Boden abzulegen. Plötzlich knickte der Mensch zur Seite weg. Ein Schuss löste sich und traf den Ewok frontal vor die Brust. Den Bruchteil einer Sekunde lang war er erstarrt, bis er realisierte, dass das lediglich ein Betäubungsschuss gewesen war. Die Frage war, hatte die Rüstung das abgefangen, oder war er jetzt wirklich bewusstlos? Der Zabrak war nicht bereit zu warten bis dies allen klar wurde. Mit einem Stoß nach vorne ließ er seine Last fallen und hob anschließend seine Hände, wie um sie hinter den Kopf zu heben. Mit einem Unterschied jedoch. Während Paloo zu Boden fiel, schlossen sich seine Finger um den Blaster den Mallory an seinem Rücken festgemacht hatte.

Blitzschnell richtete er den entsicherten Blaster auf die Chiss und bekam nur aus dem Augenwinkel mit, wie Paloo auf den am Boden kauernden Menschen zurollte. Ob aus eigener Kraft oder wegen dem Momentum des Dralls konnte er nicht sagen.

„Betäubungsschüsse, huh? Ich bin nicht so freundlich. Beweg dich auch nur einen Millimeter und du hast ein neues Loch in deinem hübschen Gesicht.“

Stellte er fest und betrachtete nüchtern die Pattsituation in die sie sich gebracht hatte, bei der er jedoch im Zweifelsfall die besseren Karten hatte. Wenn ihr Partner schon nicht scharf schoss, warum sollte sie es dann tun? Sie wollten Paloo ganz klar lebend und da war es eher kontraproduktiv Krater in seine Brust zu hämmern. Selbst wenn also Mol diesen Schuss abbekam, würde die Chiss sterben. Er kannte Yannic gut genug um zu wissen, dass dieser sich inzwischen ebenfalls mit gezogenem Blaster oben postiert hatte.

Wie es jedoch Paloo ging konnte er in diesem Moment nicht sagen. Im besten Fall hatte die Rüstung den Betäubungsschuss absorbiert und er hielt dem verdammten Agenten grade das aktivierte Vibromesser an die Kehle. Im schlimmsten Fall hatte dieser sich erholt, wurde jedoch von Yannic in Schach gehalten. Alles in allem eine gute Ausgangsposition um weiterzumachen.

„Ich nehme an es wäre zu viel verlangt, dass du einfach aufgibst und uns ziehen lässt, oder Rotauge?“

Fragte er mit gelassenerer Stimme als er wirklich war. Ein weiterer, beunruhigender Gedanke war ihm grade gekommen. Wie stark war die Betäubung eingestellt gewesen? Es war ein nicht zu verachtender Unterschied ob man versuchte einen Ewok außer Gefecht zu setzen, oder einen zwei Meter Zabrak zu fällen. Wenn man ersten mit einer Ladung für letzteren traf konnte das ganz böse Folgen für dessen Herzkreislaufstabilität haben. Wenn man aber einen Hünen mit einem Ewokschuss traf…nun, niemand mag eingeschlafene Körperteile. Hoffentlich hatte die Rüstung gezogen, oder die Imperialen perfekt die Stärke abgepasst…


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Mol hatte nicht unrecht, aber er vergaß Alek bei seiner Rechnung. Der Agent war zwar schwer verletzt, aber nicht ausgeschaltet. Zudem hatten sie immer einen Fluchtplan. Mol und Paloo waren bereits auf der Anabell während der Rodiander auf der Seite der Eisenheim stand.
Die Chiss lächelte kalt.

"Man kann sicher über alles reden, Mol, aber..."

Alek hatte in der Zwischenzeit etwas in seinen Kommunikator gemurmelt und einer der Borddroiden lies das Luftschott hinter Mol zufallen und hielt es zu. Es war knapp, denn der Zabrak spürte den Luftzug, als das Schott hinter ihm durch die Luft schnitt.

"Warum sollte ich? Wir wollen nur den Kleinen lebend."

Es hab ein leichtes Klick, als sie ihren Blaster von Betäubung auf Letal stellte, ohne Mol aus dem Visier zu nehmen.

"Also... Waffe runter..."

'Komm schon... gib mir irgendwas...' dachte sie. Die Chance alles hinter sich zu lassen war selten besser, aber was brachte es ihr schon, wenn die Crew der Eisenheim sie anschließend auslieferte, nur um einen guten Deal zu machen. Sie waren immer noch nur Piraten. Ihre Verbindung zur Black Sun waren nicht bestätigt.

"Komm schon... zwei gegen einen... das muss sogar Dir einleuchten..."

presste Alek hervor und zielte ebenfalls auf Mol. Paloo rührte sich nicht, ob er abwartete oder tatsächlich bewusstlos war, konnte wohl keiner der Anwesenden sagen.




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Die Spannung in der Luft war beinahe mit Händen zu greifen. Die Chiss und der Zabrak starrten sich in die Augen, während ihre Waffen ohne zu zittern aufeinander gerichtet verweilten. Kurz überlegte Mol einfach abzudrücken, entschied sich dann aber dagegen. Da war immernoch die Chance, dass weitere Agenten hinten warteten und sich auf ihn stürzten, sobald er fiel. Das konnte er nicht riskieren, vor allem da Paloo noch immer vor dem anderen Agenten auf dem Boden lag und sich nicht rührte. Es war eine brandgefährliche Situation und Mol hatte auf Anhieb keinen Plan wie er hier heil herauskommen sollte.

Mit einem kalten Glanz in ihren Augen stellte die Chiss fest, dass man doch über alles reden könne. War das ein ernstgemeinter Vorschlag oder Bluff um ihn abzulenken?


„…aber das Imperium hat die Angewohnheit erst zu schießen und dann zu reden?“

Beendete er ihren Satz, seinen Blick misstrauisch auf sie gerichtet, bereit auch nur beim geringsten Muskelzucken zu schießen. Plötzlich ertönte ein metallischer Ton und mit einem scharfen Luftzug schloss sich hinter ihm ein Vakuumschott. Ein hässlicher Fluch entrang sich seinen Lippen, doch die Chiss hatte den kurzen Moment der Ablenkung genutzt um ihren Blaster auf letal zu stellen. Verdammt noch eins! Mit einem noch breiteren Grinsen verkündete sie, dass man Paloo lebend wollte und gebot Mol herrisch seine Waffe zu senken.

Natürlich dachte der Zabrak garnicht daran. Sah er etwa so aus als würde er sich ergeben?! Wie gesagt, nur über seine Leiche würde er den Ewok diesen Leuten ausliefern! Auch der Mensch schien es nun für nötig zu erachten sich verbal einzumischen. Verdammt! Dann hatte
Paloo sich ihn also nicht schnappen können und er war sogar stark genug zu sprechen. Das war nicht gut. Garnicht gut!

Irgendetwas musste passieren und zwar jetzt, sonst konnte er die ganze Aktion vergessen! Was taten eigentlich
Mallory und Yannic grade. Wie er den alten Menschen kennen gelernt hatte, überlegte er sich in diesem Moment grade eine Taktik, wie er helfen konnte. Das was die Imps vorhin über herausgegebene Schutzbefohlene gesagt hatten war doch ein Bluff gewesen, oder?!

Plötzlich ging ein Rück durch das Schiff. Irgendetwas über ihnen krachte und
Mol wäre fast gestürzt. Da war die Kavallerie! Was auch immer grade getan hatten, es war die Chance auf eine rettende Aktion. Rasch machte er einen Ausfallschritt, doch die Chiss hatte sich schneller erholt als er erwartet hatte. Ihr Blaster heulte auf und er konnte sich grade noch zur Seite drehen, um nicht getroffen zu werden. Funktionierte heute denn garnichts?! Mit dem Unterschied, dass er nun einen Schritt näher stand hatte sich an der Pattsituation nichts verändert.


„Zwei gegen einen?! Am Arsch!“

Naja, fast nichts. Aus dem Augenwinkel konnte Mol erkennen, dass Paloo den Moment ausgenutzt hatte, als der männliche Agent durch den Schlag den Kopf hatte senken müssen. Mit dem Erfolg, dass jetzt ein summendes Vibromesser an dessen Kehle hing, während der Ewok sich blitzschnell aufgerappelt hatte und nun hinter ihm stand. Nun DAS war eine Pattsituation.

„Wie siehts aus, Lady? Sicher dass du dem Imperium treu bist? Wir Nichtmenschen haben da keinen Platz drin, aber das weißt du sicher.“

Sagte der Ewok mit aufgesetzter Plauderstimme und erlaubte sich tatsächlich ein sarkastisches Lächeln

„Hey, sogar dein Partner glaubt dass du ein dauerblaues Alienflittchen bist. Hey, hey,“

Er hob abwehrend die Hände

„seine Gedanken, nicht meine. Aber falls du mal wechseln willst, der große Typ dem du da deinen Blaster ins Gesicht hältst ist ein ganz netter Kerl. Haben eure Hintergrundinfos das auch ausgespuckt?“

Was zur Hölle tat Paloo da?! Glaubte er ernsthaft die Chiss zum Überlaufen bringen zu können?! Das war wahnwitzig!

[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Anabell / Gang nahe der Luftschleuse ] Mol und Spectre, sowie Paloo und Alec
 
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