Synopsis:
Im Weltraum toben die Klonkriege. Die Kluft zwischen Kanzler Palpatine und dem Jedi-Rat wird immer größer. Der junge Jedi Anakin Skywalker ist hin- und hergerissen und weiß nicht, wem er dienen soll. Schließlich erliegt er den Verheißungen der Dunklen Seite, die ihm uneingeschränkte Macht verheißt. Er leistet dem dunklen Sith-Lord Darth Sidious den Treueeid und wird zu Darth Vader.
Kritik:
?Star Wars: Episode III: Die Rache der Sith? ist die dritte und damit die noch fehlende Episode der sechsteiligen Star-Wars-Saga, die man so zusammenfassen könnte: ?Die Episode, die beschreibt, wie der Jedi Anakin zu Darth Vader wird und die Republik zum Imperium?. Der Film beginnt mit einem Lucas?schen Glanzstück, einer 20-minütigen Sequenz voller Spezialeffekte, in der Anakin und Obi-Wan in einem atemberaubenden Sternenkampf versuchen, Senator Palpatine zu befreien. Auf der Großleinwand entfalten die digitalen Aufnahmen ihre volle Wirkung. Doch diesmal scheinen bei der Konzeption der Fantasiekreaturen wenig Spezialeffekte eingesetzt worden zu sein, abgesehen von einem witzigen blauen Kampfdrachen, der eher einer Ente ähnelt und immer wieder hohe Schreie ausstößt. Offensichtlich hat der Regisseur aus seinem Jar-Jar-Fehler gelernt.
In dieser letzten Episode, die den Urmythos von Star Wars, den Übergang Anakins von der Hellen zur Dunklen Seite der Macht, begründet, spielt die Psychologie eine wichtige Rolle. Dass diese radikale Wandlung geschieht, weiß jeder schon im Voraus, doch man fragt sich natürlich, wie und warum es dazu kommt. Der geniale George Lucas zeigt das strategische Kalkül des listigen Imperators, der alle emotionalen, psychologischen und politischen Register zieht, um Anakin für sich zu gewinnen und seine Loyalität ins Gegenteil zu verkehren. Die Szenen zwischen Anakin und seiner geliebten Padmé sind erstaunlich nüchtern, der Regisseur lässt Blicke sprechen und verzichtet fast gänzlich auf Hintergrundmusik und Dialoge.
Von Anfang an stand fest, dass die ?Star Wars: Episode III: Die Rache der Sith? ein dunkles und gewaltiges Epos über Darth Vader und das Ende der Jedis und der Republik sein würde. George Lucas hat sich im Übrigen nicht gescheut, einige gewagte Parallelen zu ziehen zum aktuellen Weltgeschehen, zu Kämpfen zwischen Demokratie und Diktatur, und man kann ihm dafür nur Respekt zollen.
Doch, wie auch in den ersten beiden Episoden, vermisst man Han Solos trockenen Humor und den haarigen Chewbacca, trotz des kurzen Auftritts einer Armee von Artgenossen, und man vermisst die ?zusammen gebastelten? Spezialeffekte der früheren Teile aus den Jahren 1976 bis 1983. Für viele Fans bedeutet dieser letzte Teil das Ende einer Epoche. Es waren die guten alten Kinder- und Jugendjahre, die Zeit, als man sich im Schulhof mit Papp-Laserschwertern Jedi-Kämpfe lieferte und die Videos so oft guckte, dass sie schon ganz abgenutzt waren. Wenn man dieser Generation angehört, ist man zutiefst bewegt, wenn die berühmte Star-Wars-Musik erklingt.
Mit diesem letzten Teil schließt sich der Kreis. In nahezu drei Jahrzehnten hat George Lucas die Filmkunst von Grund auf verändert und sie zu einem gewaltigen, millionenschweren Geschäft werden lassen. Um es mit seinen eigenen Worten zu sagen: Der Jedi-Regisseur des Films ?THX 1138? wird zum Vader-Kapitalisten, indem er seine gigantische Trilogie einfach verdoppelt.
Bei der Pressekonferenz berichtete Lucas übrigens, er wolle an seine ersten Werke anknüpfen und kleinere, persönlichere und experimentellere Filme drehen, nicht unbedingt für das Kino. Ein Regisseur also, der wieder zur Hellen Seite überwechselt.
In diesem Zusammenhang sei an Joseph L. Mankiewicz erinnert, der nach den verheerenden Dreharbeiten zu ?Cleopatra? (1963) sagte: ?Und als nächstes drehe ich einen Film in einer Telefonzelle, mit nur einem einzigen Schauspieler!?. Nun, Doktor Frankenstein alias George Lucas hat seine Kreatur ?Star Wars? abgeschlossen und man harrt gespannt der Dinge, die noch kommen.