Ich weiss ja nicht, ob es überhaupt noch jemanden interessiert, aber mir fällt grade auf, das ich bisher nirgendwo meine Meinung zu ROTS kundgetan habe. Mehr als 3 Jahre sind natürlich eine reichliche Verspätung, aber das möchte ich doch ein bisschen wettmachen und alle noch halbwegs erfassbaren Gedanken zusammenfassen.
Star Wars - Episode 3: Die Rache der Sith
Dieser Film ist der einzige in meinem Leben (und er wird es auch bleiben) auf den ich wirklich (Tag für Tag)
gewartet habe. Ich konnte sein Erscheinen nicht abwarten. Im Unterschied zu AOTC habe ich mich weitestgehend spoilerfrei halten können. Ich wollte nichts über den Streifen im Vorfeld hören. Ich habe mich damit begnügt, einige Trailer zu sehen, aber das wars dann auch. Ich erinnere mich noch, als ein Klassenkamerad unbedingt über den Tod von Mace Windu reden wollte. Als er einem anderen Kumpel erzählte, lag ich aus purem Trotz auf dem Boden, hielt mir die Ohren zu und schrie laut irgendwelche Lieder (Billie Jean, Solsbury Hill, Land of Confusion - ist sich alles ausgegangen
)
Ich musste nicht lange warten, um den Film zu sehen. Mit meinen 2 besten Freunden sass ich schon am ersten Spielwochenende im Kino und erwartete den Beginn des letzten Aktes. Sofort beglückwünschte ich mich zu der Entscheidung, spoilerfrei zu bleiben - denn nichts, worüber ich eventuell gewusst hätte, hätte mich auf das vorbereiten können, was ich schliesslich erlebte - und ab hier wirds dementsprechend unordentlich, obwohl ich mich auf die für mich essentiellen Szenen einschränke...........................
Die Raumschlacht am Anfang hat mich durchaus beeindruckt, und das, obwohl ich weniger ein Freund derer bin, daher hat mich die Tatsache, das mit der Länge nicht allzusehr übertrieben wurde, durchaus gefreut. Der an die OT erinnernde Gagrun mit R2 und den Droiden hat mich erheitert. Wesentlich interessanter und enttäuschender zugleich war das Duell unserer Heroen mit Dooku. Als Star Wars - Fan ist man es nicht recht gewohnt, wenn ein Hauptbösewicht bereits zu Beginn zerhackstückelt wird, erst recht nicht, wenn besagter Charakter einer meiner Lieblinge war und recht jämmerlich endet. Aber im Laufe des Films sollte dieser Aspekt sogar noch getoppt werden. Jedenfalls fand ich Anakins Gesinnungswechsel zunächst recht unverständlich, sah ihn im Nachhinein aber für notwendig, ja sogar für recht klug eingefädelt - bedenkt man die Windu-Szene.
Kommen wir zu Grievous. Auch wenn er wenig von sich gezeigt hat und insgesamt unpassend dargestellt wird (in der CW-Serie bekämpft er sechs Jedi gleichzeitig, flieht hier aber vor zwei
) und ein bisschen zu schnell Fersengeld gibt, fand ich ihn bemerkenswert. (Aber weshalb dieser Akzent?
)
Über die Auseinandersetzung zwischen ihm und Obi-Wan und deren Ausgang habe ich mich an anderer Stelle bereits geäussert. Nur soviel: es war mal wieder ein typischer Obi-Wan-Sieg
Nun zur berühmt-berüchtigten Duellstelle zwischen Mace Windu und dem sich nun zu erkennengebenden Darth Sidious. Zunächst einmal ist es übertrieben, dass Sidious drei Jedi-Meister fast ohne richtige Gegenwehr absticht (Sollte nicht zumindest Saesee Tiin als herausragender Pilot die Reflexe haben, um zu parieren?), aber der Kampf der beiden ist aus meiner Sicht sehr gut umgesetzt worden, nicht zu schnell, nicht zu langsam, aber dafür sehr intensiv, erinnerte mich stellenweise an ANH. Bekannt ists, wies ausgeht, doch für mich hat Mace Windu eindeutig gewonnen. Trotzdem: Ich habe Mace Windu gehasst, wirklich GEHASST, als er Jango in AOTC den Kopf runtergeschnitten hat. Bei der Stelle aber sagte selbst ich, das ein so grossartiger Kämpfer wie Windu einen solchen Tod nicht verdient hat. (Andererseits auch wieder selbst schuld: Welcher Idiot macht beim Töten eine so übertriebene herrische Geste, anstatt sofort und ohne Umschweife zuzustechen?) Ein Wort zur beeindruckenden Performance von Ian McDiarmid: Seit ROTJ hat man ihn nicht mehr so wunderbar hassen können. Sein nahezu abartiger Tonfall ("It's treason then..........") hat mir am meisten gefallen. Sidious zeigt sich von seiner ekelhaftesten Seite - er benutzt ausnahmslos alle, bereut nichts und kommt damit noch durch - der Inbegriff des Bösen.
Das folgende Gemetzel an den Jedi hat mich weniger mitgenommen, Ausnahmen eben waren die Padawane und einige bekannte Individuen wie Plo Koon (von dem ich nach zwei Filmen "Im-Hintergrund-rumgestehe bzw. -sitze" endlich
Action erwartet hatte, und dann das....) oder Ki-Adi-Mundi. Aayla Securas Abgang habe ich persönlich begrüsst. Ich konnte mit dieser vom Fandome offenbar völlig überschätzten Figur seit ihrer Einführung in AOTC nicht viel anfangen. Erwähnenswert noch, das ich bis vor kurzem Stass Allie für Adi Gallia gehalten habe, Minza hat mich inzwischen aufgeklärt. Naja, laut EU sollen z.B. Tsui Choi und Even Piell unter den Überlebenden des Angriffs auf den Tempel gewesen sein,
dieses Duo wäre IMHO ein wenig Zeit wert gewesen.
Yoda vs. Sidious war dann eine Wendung, die für mich vollkommen unerwartet kam. Da ich ahnungslos reingegangen war, hatte sich dieses Aufeinandertreffen überhaupt nicht angedeutet. Es war klar, das Yoda besser ist, aber nicht gewinnen durfte - dazu war die Handlung mit der OT bereits viel zu sehr vorgegeben. Anakin vs. Obi-Wan möchte ich schnell umreissen - der Kampf war fantastisch gemacht, für mich trotzdem in einer Ranklist der besten Fights weiter hinten - schliesslich mag ich beide nicht und hätte mir gewünscht, das sie zusammen in die Lava fallen.
Lassen wir dem Ganzen ein Ende bereiten. Return of the Sith ist für mich durch seine geradezu alles durchdringende Düsterkeit und Finsternis und den vielen, einen erschlagenden Effekten der Beste Film der Hexalogie. Jawohl, richtig gelesen. Die kleinen Mankos ( Padmes Ableben, Yodas Exil, Qui-Gons Nicht-Erscheinen, Shaak Ti: tot oder nicht?, Grievous Tod etc.) waren mitunter ärgerlich, im Grossen und Ganzen aber verschmerzbar, dazu überwiegen die positiven Aspekte bei Weitem.