Ich sag doch: Die zweite Hälfte ist ganz brauchbar!
Also, für mich fühlt sich RotS nicht nur ganz brauchbar, sondern eigtl. wirklich gut an. Eher sehe ich wenn dann allerdings gerade fragwürdige Entscheidungen im Hinblick auf die Zusammenstellung der Szenen in der zweiten Hälfte des Films.
Jep, Episode III hetzt von Planet zu Planet. In der OT waren Hoth oder Endor einfach greifbar, sogar Bespin, obwohl sich die Handlung gar nicht auf der Oberfläche abspielt. Aber das waren Welten mit Charakter und Wiedererkennungswert. In ROTS spielt sich die Handlung zwar ständig auf anderen Planeten ab, aber sie hinterlassen keinen Eindruck. Bei den neuen Welten in EP3 habe ich bis auf Mustafar und Polis Massa inzwischen sogar die Namen vergessen.
*Hm, seltsam...* Das kann ich einfach wirklich nicht so ganz nachvollziehen.
ACK, dass es tatsächlich sehr viele Ortswechsel bzw. -sprünge gibt und die Orte zuweilen manchmal auch nur sehr oberflächlich gezeigt werden. Und selbstverständlich bekommt man als Zuschauer auch insgesamt sozusagen noch ein weitaus eingehenderes Gefühl für einen Schauplatz und in dem Zusammenhang dort mit verschiedenen Stellen, wenn eine Figur der Geschichte dort intensiver und eingehender erzählte Abenteuer erlebt.
Nichts desto trotz muss sich jedoch sagen, dass trotz der Geschwindigkeit, die RotS filmdarstellungsästhetisch an den Tag legt, die Orte dennoch sehr schön entsprechend inszeniert sind und bei mir dadurch auch farblichtatmosphärisch alleine schon hängen geblieben sind.
Ob es nun zu Beginn der "Orbit von Coruscant mit seiner heftigen Klon-Kriegs-Schlacht" ist, darauf folgend das Innere des KUS-Schlachtkreuzers sind oder die Oberfläche Coruscants (der Film spielt im Übrigen sehr häufig auf Coruscant!) oder eben auch andere Schauplätze, wie Utapau, Kashyyyk, Mygeeto, Cato Neimoidia, Saleucami, Felucia, Mustafar, Polis Massa oder Dagobah sind - weitgehend alle diese Orte und Schauplätze sind IMHO ausreichend visuell unterscheidbar und einprägsam dargestellt.
Wo ich hierbei allerdings des Weiteren zustimme ist die dort stellenweise unzureichende Benennung völlig verschiedener Orte z. B. während der Durchführung der Order 66, was ja M.Bl. gerade schon angemerkt hatte:
...Explizit halt die 7 Stück wo der Krieg herscht und die Order 66 ausgeführt wird...
...und die da konkret genannt Utapau (Obi-Wan Kenobi), Kashyyyk (Yoda), Mygeeto, Cato Neimoidia, Saleucami, Felucia und Coruscant (Jedi-Tempel, Zett Jukassa) wären. Tatsächlich gibt es hierbei ein Informationsungleichgewicht im Hinblick auf die filmtechnisch verwendbaren Mittel (Visual-Information, Audio-Information, Verbal-Information!). Über die Order-66-Schauplätze Mygeeto (Ki-Adi-Mundi), Cato Neimoidia (Plo Koon), Saleucami (Stass Allie) sowie Felucia (Aayla Secura) wurde man als Zuschauer zuvor in keinem ausreichenden visual-informativem Zusammenhang aufgeklärt.
Einerseits kann man das hierbei zwar also kritisieren - und selbst mir geht es bis heute so, dass ich die Lokalitäten, an denen man im Film sieht, dass Plo Koon, Stass Allie und Ki-Adi Mundi Opfer der Order 66 werden, nachschlagen muss, weil ich sie nicht aus dem Kopf benennen kann.
Die Frage aber ist auch, in wiefern diese Information an den besagten Stellen im Film tatsächlich nennenswert relevant gewesen wäre?
IMO waren diese für die eigtl. Handlung nicht relevant, weil sie lediglich eine spotartige Übersicht der Order-66-Auswirkungen darstellen sollte. In sofern waren die entsprechenden anderen Orte (Utapau, Kashyyyk, und der Jedi-Tempel auf Coruscant) uns auch nur deshalb in diesem Moment eindeutig bekannt, weil sie zuvor aufgrund von Handlungsrelevanz eingehender gezeigt und bekannt worden waren.
Weitaus fragwürdige empfand ich wenn dann eher tatsächlich handlungstechnische, konzeptionelle Entscheidungen, die aber wohl aber auch schon in GLs Drehbuch vorlagen, wie etwa das Treffen von Yoda und Chewbacca auf Kashyyyk, die Art der recht plötzlichen Einführung von Polis Massa oder Yodas gezeigtes Erreichen von Dagobah.
Und dabei finde ich jetzt die Sache mit Polis Massa oder Dagobah von anderer Seite her gesehen zwar allenfalls etwas unelegant gelöst, aber auch keinen wirklichen "Hals- und Beinbruch". Dagobah zu zeigen, war im Grunde genommen ganz simpel unnötig, da jeder weiß, wohin Yoda ins Exil ging und Polis Massa hätte günstigerenfalls bereits zuvor schon einmal im Zusammenhang mit Bail Organa gezeigt und benannt werden können.
Einzig und alleine die Entscheidung, Yoda und Chewbacca auf Kashyyyk zusammentreffen zu lassen, ist eine der Regie- bzw. Drehbuchentscheidungen, die ich für meinen Teil ob ihrer doch sehr arg strapazierten Wahrscheinlichkeitsgrenze am stärksten kritisiere.
Doch da mich, wie ich finde, der Film auf andere Weise für so etwas wiederum dann doch wieder sehr entschädigt (Design, Look, Stimmigkeit, "Hinhörer-Effekte", emotional-wirksame Stellen usw.), ist die "Yoda-meets-Chewbacca"-Sache eben nur eine vereinzelte kritische Angelegenheit.
Verglichen mit der Menge entsprechender Kritikpunkte an TPM (Anakin als Kind, lächerliche Kampfdroiden-Armee, Jar Jar Binks, Wirkung der Naboo-Invasion, Anakin wird zum "unfreiwilligen Helden, der mal eben 'versehentlich zufällig' das Droiden-Kontroll-Schiff zerstört" usw.) sticht für mich RotS dabei derartig heraus bzw. hervor und IMO ist EP III insgesamt ein wirklich guter und gut gemachter Film!