Episode III ist IMO der beste Film der PT aber damit noch immer kein besonders guter Film. Ich schwanke in der Bewertung zwischen 5 und 6 Punkten, was sich wohl im Bereich "Mittelmäßig" ansiedelt. Der Film krankt an vielen Stellen, sei es die PT-typische faule Kameraarbeit, die seltsamen Dialoge und das hölzerne Schauspiel, die eigenwillige Charakterentwicklung und teilweise wirklich mieses CGI. Ich glaube, die Baumhaus-Szenen mit Yoda auf Kashyyyk gehören zu dem schlechtesten Effekten der ganzen PT, das sieht teilweise aus wie eine Render-Sequenz aus einem alten Myst-Spiel. Der Kontrast ist besonders heftig, weil die ebenfalls auf Kashyyyk spielenden Strand-Szenen echt gut aussehen. Dass die Klontruppen alle animiert sind, merkt man zu jeder Zeit, aber nirgends so deutlich wie in der Szene wo Commander Cody auf Utapau die Order 66 bekommt. Auch die folgenden Sequenzen des Order 66 wirken wie aus einer Videospiel-Zwischensequenz, was die Dramatik dieses Augenblicks merklich schmälert. Warum auf einmal jeder Planet wie aus Alice im Wunderland aussehen musste, wird wohl auf immer George Lucas Geheimnis bleiben.
Hayden Christensen bleibt weiterhin als Anakin unsympathisch und aufgrund der Dreh- und Regieumstände hinter seinen schauspielerischen Leistungen zurück. Seinen Verrat an den Jedi und an Mace Windu habe ich nie als besonders glaubwürdig oder geschickt inszeniert empfunden. Palpatine war über weite Strecken komisch und weit weniger bedrohlich als in ROTJ oder gar in AOTC. Was sollten die ganzen doofen Grimassen? Sein dummes Lichtschwert (die Waffe eines Jedi)? Warum sah seine Maske schlechter aus als in ROTJ? Wer hat ihm so hanebüchene Dialoge wie "No, No, NOOOO!" und "Power! Unlimited Pooooower!" in den Mund gelegt? Warum mussten wir unbedingt den Unterrock des Imperators sehen, als CGI-Yoda ihn in seinen scheinbar aus leichtem Plastik gefertigten Bürostuhl pfeffert?
Mace Windu bleibt Samuel L. Jackson in einer Jedi-Robe und Natalie Portman macht das, was sie am besten kann: Glaubwürdig rumheulen und sehr besorgt aussehen. Immerhin. Einzig Ewan McGregor brilliert im engen Rahmen der Möglichkeiten und verkörpert den jungen Obi-Wan Kenobi unglaublich gut. Die meisten anderen werden von ihm einfach an die Wand gespielt.
Der Filmanfang war ... interessant. Was gehört eigentlich zu Palpatines Masterplan und was nicht? Ist seine Entführung durch die Seperatisten von ihm geplant gewesen? Zu welchem Zweck? Was, wenn er dabei gestorben wäre? Es gab während der Schlacht, Flucht und Notlandung zig Möglichkeiten für ihn, draufzugehen. Was, wenn Count Dooku Anakin besiegt hätte? Was, wenn das Kommandoschiff abgestürzt wäre? Was, wenn Palpatine in den Aufzugschacht gestürzt wäre? Tausende Fragen, die im Film ohne jede Antwort oder Sinn bleiben. Und wieso sind Obi-Wans Beine kein blutiger Matsch, nachdem Dooku ihm eine ganze Galerie aus drei Meter Höhe auf eben diese hat fallen lassen? Achso, CGI hat ja kein Gewicht ...
General Grievous war ne echte Luftnummer, ein Cartoon-Charakter, an den sich bereits heute niemand mehr erinnert. Ein großer Fehler der PT, in jedem Film einen neuen Bösewicht einzuführen, anstatt bspw. Christopher Lee als Count Dooku über drei Filme hinweg als Schurken aufzubauen.
Über die "Ich-liebe-dich-so-sehr"-Balkonszene hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens, ebenso über Vaders theatralisch-pathetisches "Nooooooo", dazu wurde bereits alles gesagt und geschrieben, was es zu sagen und schreiben gibt. Das finale Duell zwischen Anakin und Obi-Wan war ein seltsamer Mix aus guten und wirklich schlechten Szenen, gutem Dialog (You were my Brother, Anakin) und wirklich schlechtem Dialog (From my point of view, the Jedi are evil), guten Effekten (Einbindung von Lava in Modellaufnahmen) und wirklich schlechten Effekten (Surfen auf der Lava) und überhaupt viel zu lang und cartoonesque. Bedeutung und emotionale Schwere lässt sich nicht künstlich mit dramatischer Musik, möglichst vielen Szenenwechseln und unnützem Schwert-Rumgewirbel erzeugen. Das sieht beim ersten Schauen cool aus, nutzt sich aber sehr schnell ab und nervt irgendwann nur noch.
Gut gefallen hat mir Utapau, das war ein Planet, von dem ich gern mehr gesehen hätte. Der komische Mond, auf dem Padme entbunden hat und danach "an gebrochenem Herzen" starb, war total unnötig. Vermutlich wollte man noch schnell hinten reinquetschen, dass Yoda Qui-Gon Jinn channelt um irgendwie zu erklären, wie das mit den Machtgeistern funktioniert. Auch eine mehr schlecht als rechte Lösung und verschenktes Potential. Das wäre ein Plot-Punkt gewesen, aus dem man einen ganzen, zentralen Handlungsbogen hätte machen können, aber nein. Vermutlich sind Lucas am Ende einfach die Ideen ausgegangen und er wusste keinen anderen Ausweg mehr.
Also, jetzt, wo ich nochmal so drüber nachdenke, eher doch nur 5 Punkte.