Selbstverständlich würde das Gute mit den Jedi nicht aussterben. Aber, man würde die Möglichkeit, die Macht aktiv anzuwenden nicht mehr nutzen. Wer hätte was davon? Dann hätten höchstens dunkle Machtnutzer ohne Ehrenkodex freie Bahn.
Natürlich kann man das, sollte man sogar. Es ist ja sogar ein wichtiger Teil der Handlung in den Prequels, dass die Jedi zu regelkonform und zu dogmatisch agieren und Anakin damit durchaus auch in die Hände des Feindes treiben. So wie im Fall von Luke immer wieder darauf hingewiesen wird, dass er auch nur ein Mensch ist mit Schwächen und Fehlern, verhält es sich eben auch bei den PT-Jedi. Sie sind nicht moralisch über alles erhaben, aber ganz bestimmt auch nicht "Böse".
Die Jedi sind Teil der Republik; ebenso wie der Kanzler. Dass sie die Neutralität von Planeten wie Tattooine respektieren, kann man ihnen wohl kaum zum Vorwurf machen.
Yoda wollte Luke lediglich vor überstürztem, impulsiven Handeln bewahren, weil dieser noch nicht bereit dafür war, sich Vader zu stellen, damit hat er ja auch Recht behalten. Dass er Luke nicht begleitet hat, hat wohl den gleichen Grund, warum gealterte Fußballer zwar noch den Nachwuchs trainieren, aber selbst nicht mehr auf dem Spielfeld anzutreffen sind. Immerhin stirbt Yoda einen Film später an Altersschwäche.
Wie Du ja selbst schreibst; die Sith haben lange Zeit im geheimen agiert. Deshalb haben die Jedi nicht eingegriffen und nicht weil es ihnen egal war.
Unter dem Strich haben wir die Situation, dass die Jedi über viele Generationen hinweg die Hüter des Friedens waren und Luke nun aufgrund seines eigenen Versagens der Meinung ist, der Weg der Jedi müsse enden. Für mich ist dies nicht nachzuvollziehen.
Nochmals: ich halte die Jedi nicht für Böse. Aber für fehlerhaft genug, dass man sie nicht als bestmögliches Ende der Entwicklung betrachten müsste.
Ohne Jedi hätten dunkle Machtnutzer freie Fahrt? Warum sollte es keine hellen Machtnutzer geben? Nur halt ohne das Dogma der Jedi?
Zumal die Darksider außerhalb der Republik ja auch mit den Jedi freie Fahrt hatten, wenn ich die Nichteinmischung richtig verstanden habe.
Richtig, die Jedi gehörten zur Republik. Dass man auch von dort aus Einfluss auf souveräne Territorien nehmen kann, sieht man auch im Real life. Grundsätzlich kommt aber der Punkt zum Tragen, den ich schon erwähnt hatte. Wäre es nicht angebrachter, nicht zur Republik zu gehören? Man vertritt ein universelles Element der Galaxie (die helle Seite der Macht) und schränkt seinen Wirkungskreis für diese Seite ein, indem man sich an eine politische Institution kettet?
Und immer noch: einen einzelnen Sklaven zu befreien (indem man die Macht zum Betrug beim Glücksspiel nutzt), der dem Orden nutzt, ist opportun. Die Mutter auch irgendwie zu befreien, ist ein unzulässiger Eingriff. Nicht meine Definition von heller Seite in Reinkultur.
Die Sith haben sich versteckt. Dennoch ist es ein Versagen, das nicht zu bemerken. Es ist die Kernaufgabe, das nicht zuzulassen. Aber klar. Falls die irgendwo außerhalb der Republik waren, sind die auch außerhalb der Reichweite des Ordens. Und am Ende haben sie 12 (?) Jahre ihr Wissen nicht in Erkenntnis umsetzen können.
Yoda ist alt, ja. Aber eine kleine Hilfe ist besser als keine. Und mir ging es hauptsächlich um die Bereitschaft der Jedi, Leute zur Not im Stich zu lassen, wenn es dem großen Ganzen nutzt. Auch hier: strategisch nachvollziehbar, aber nicht helle Seite in Reinkultur.
Nachdem GL Leia zu Lukes Schwester gemacht hat, ist Yodas Haltung noch weniger nachvollziehbar. Leia Vader zu überlassen, war dann schom gewagt. Und Luke alleine ziehen zu lassen, eine sehr hohe Wette. Im Normalfall verliert man so beide Hoffnungsträger. Und dann? Wenn man zu alt ist, um sein Leben für die Rettung der Zwillinge in die Waagschale zu werfen, ist man für jeden anderen Plan ohne die beiden mit Sicherheit zu alt.
Natürlich ist es verständlich, dass Luke dem Orden eine neue Chance gibt. Wenn er aber in seinem Scheitern auch eine grundsätzliche Problematik des Jedi- Weges sieht, erscheint mir das dann auch nachvollziehbar. Zumal er sich seiner Entscheidung nicht so sichet ist, wie er den Anschein machen will ( Reaktion auf Blitz, Ansprache Kylo).