Ich schaue kein Walking Dead und mir wäre nicht bekannt, dass sich Game of Thrones ständig selbst zitieren würde, vor allem wenn ich die Bücher in die Hand nehme. Wenn ich da das 4. Buch nehme und lese, dann ist das nicht einfach ein Best of des 1. Buches. Natürlich kommt es in allen größeren Welten zu Wiederholungen aber es ist ein Unterschied ob sich der Plot wiederholt oder ob Elemente sich wiederholen bspw. handelnde Charaktere, die Erwähnung einer Vorhersehung oder Mottos von Charakteren und Fraktionen oder bestimmte Designs. Das heisst weder, dass das eine noch das andere grundlegend fehlerbehaftet oder umgekehrt völlig unproblematisch. So ist bspw. Star Trek The Next Generation einfach nur eine modernisierte Version der 60er Jahre Originalserie, mit dem grundlegenden Konzept einer Raumschiffbesatzung aus einer utopischen Gesellschaft, die den Weltraum erforscht. in Form, Erscheinung und letztendlich auch Inhalten grenzt sie sich aber wiederum deutlich genug ab um für sich zu stehen. Wenn man es dagegen mit einzelnen Elementen übertreibt, läuft man schnell Gefahr ein Fanservice Fest zu haben oder aber einfach von der Handlung abzulenken, wie in Rogue One als die Kamera wenig subtil auf Dr. Evazan und Ponda Baba lag. An dieser Stelle auch noch mal: es geht bei Wiederholung nicht darum, dass etwas schon ma da war. Alles war schon mal da. Es geht darum, dass man sich selbst zitiert, im eigenen Saft schmort, sich nur mit sich selbst beschäftigt.
Es spielt keine Rolle, ob in TFA oder in TLJ die Wiederholung variiert wird, denn der Eindruck bleibt gleich: "Ach TESB Szene X", "Mhm, ROTJ Szene Y". Diese Filme sind ein Kulturerbe, die meisten dürften sie mehr als ein Mal gesehen haben, sie werden jährlich im Fernsehen auf populären Sendern zur besten Sendezeit ausgestrahlt, Szenen wie den Angriff auf die Basis auf Hoth oder Luke Skywalker im Thronsaal des Imperators sind Teil des kollektiven Gedächtnis. Eine Fortsetzung sollte nicht Variation mit sich bringen, sondern logische Weiterentwicklung und kein "Jetzt nehme ich diese Szene, verfilme sie noch mal aber dies Mal passiert etwas unerwartetes/anderes". Das ist das eine, das andere ist die innere Logik. Wieso fragen sich Leute, warum die Schiffe langsamer sein sollen? Weil das Universum vierzig Jahre existiert und es nun mal klar ist, dass diese Schiffe nicht langsam sind. Hier mit Fantasie zu argumentieren ist verquer, wenn das Writing an Fantasie mangelt. Genau das erfordert nämlich eine in sich konsistente Geschichte, dass ich mir Gedanken über die Logik mache und nicht einfach alles zu recht Biege, um nicht zusagen solche Einschränkungen ignoriere, damit meine Story so passt. Wenn ich mir als Zuschauer anfange über die Logik Gedanken zu machen, dann ist das die falsche Art Fantasie anzuregen.
Und was den Plan angeht:
Wir sehen, dass man ein Schiff mit Lichtgeschwindigkeit in eine Flotte sausen und massiven Schaden anrichten kann. Wie wärs also damit, gleich von Beginn an ein Schiff zu evakuieren und das leere Schiff in die Supremacy zu fliegen? Die verbleibende Flotte kann mit dem mikrigen Rest Treibstoff nach Crait fliegen. Und wo wir dabei sind, wieso überhaupt Großkampschiffe und Bomber bauen? In Anbetracht der Effektivität von Holdos Manöver, wären mit Droiden besetzte Kamikaze-Schiffe genug gewesen die gesamte Erste Ordnung auszuschalten inklusive der Starkiller Basis.