Ich gebe auf Widerruf 7/10.
Zunächst muss ich Lucasfilm anerkennend zugestehen, dass mit dem Trailer par excellence falsche Fährten gelegt wurden. Ich kann lediglich für Teaser und Trailer sprechen, aber hier wurde ziemlich geschickt so geschnitten, dass der Zuschauer dachte, mehr zu wissen, als er es wirklich tut.
Der Film selbst war ca. 1 1/2 Stunden gute Unterhaltung mit einigen wirklich starken Momenten, die leider im Gegenzug auch die für mich merklichen Schwächen aufgedeckt haben. Sofort aufgefallen ist mir die an einigen Stellen falsch getaktete Erzählgeschwindigkeit. Teilweise werden Szenen für mich viel zu einfach aufgelöst, damit die Handlung vorankommt; das fängt schon bei der Eröffnungsszene an. Das bei Star Wars gerne auch gelacht werden darf, steht für mich außer Frage, in The Last Jedi zündet aber leider lange nicht jeder Gag oder wirkte nicht richtig platziert, da hätte ich mir etwas mehr Zurückhaltung gewünscht. Das Luke das Laserschwert wegwirft, war als Reaktion an sich sogar angemessen, aber daraus dann so eine Komik-Einlage zu machen ...ich weiß ja nicht. Die Porgs fand ich hingegen gar nicht so nervtötend wie befürchtet (mit Chewie am Lagerfeuer fand ich es sogar ganz lustig), selbst wenn da vielleicht nicht jede Einstellung hätte sein müssen. Störend fand ich dagegen Hux, das hätte so nun wirklich nicht sein müssen: In der OT war man von einer solche Darstellung der imperialen Offiziere Gott sei Dank weit, weit entfernt.
Was ich mir nicht schönreden kann, ist der ganze Subplot um den "Hacker" del Torro und das Gespann Finn-Rose. Irgendwann muss ich doch merken, dass auch 150 Minuten nicht ausreichen, um eine beliebige Anzahl von Figuren einzuführen, aufzubauen und zu entwickeln, und da sind wir noch gar nicht an dem Punkt, ob man die Zeit nicht einfach effizienter hätte nutzen können. Keine Frage, ich mag die beiden, aber das Ganze war derart konstruiert und am Ende trotz der langen Spielzeit doch wieder zu abgehackt, dass es den für mein Empfinden absolut überflüssigen (oder ungünstig gekürzten?) Part mit Saw Gerrera in Rogue One noch unterboten hat. Hinterher jage ich Poe Dameron, den ich wirklich mögen möchte, mit dem ich aber einfach nicht warm werden kann. Der Text und das Spiel sind mir einfach zu überdreht, selbst für einen Hitzkopf, der dann aber aus der Hüfte halbe Flotten im Alleingang pulverisiert. Das ist nicht der Oscar Isaacs, den ich mag, so leid es mir tut. Komplett überflüssig war auch Space Leia: Hätte man sie nicht einfach verletzt auf der Brücke finden können?
Mit einer gewissen Genugtuung hat mich der Tod Snokes erfüllt. Na klar, heute muss der Zuschauer alles immer erklärt bekommen (hat beim Imperator damals auch keinen gejuckt), aber dass Johnson & Kennedy sich einfach hinstellen und dem Zuschauer "Ätschibätsch" ins Gesicht sagen, hat mir ein Stück weit imponiert. An dieser Stelle geht die Trilogie trotz zahlreicher struktureller Parallelen und Referenzen nun doch einen eigenen Weg. Der Kampf mit Snokes Leibwachen war gut inszeniert und für mich die späte Kompensation dafür, dass die Gardisten des Imperators in Episode VI lediglich cool aussehen und in der Ecke stehen durften. Einen fetten Pluspunkt gibt es von mir auch wegen Yodas originalgetreuer Darstellung, da haben die Produzenten bei mir den richtigen Nervendruckpunkt bei mir gefunden, die Schlawiner. Generell funktioniert der Film für mich in den Momenten gut, wo er sich etwas Zeit und Ruhe nimmt, eine bereits im Vorgänger vernachlässigte Disziplin. Genau da bin ich den Figuren und dem Emotionen wesentlich näher, kann mich darauf einlassen und bin "voll drinnen". Leider ist das nicht die Mehrheit der Laufzeit, sondern eher einzelne, kurze Etappen. Besonders schade finde ich das, dass mir die Figuren in der neuen Triolgie überwiegend sehr gut gefallen.
Audiovisuell ist der Film sicher auf höchstem Niveau, alleine die Szene mit dem Hyperraumsprung von Vizeadmiral Holdo war optisch eine ziemlich Granate, auch wenn sie nachträglich einige kritische Fragen aufwirft, wie z.B., warum man das nicht bereits früher versucht hat. Wie dem auch sei, meinen Spaß an der Szene werde ich noch lange haben, auch abseits davon ist die Action schön anzusehen.
Am Ende kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber ich gebe mich noch versöhnlich.
Zunächst muss ich Lucasfilm anerkennend zugestehen, dass mit dem Trailer par excellence falsche Fährten gelegt wurden. Ich kann lediglich für Teaser und Trailer sprechen, aber hier wurde ziemlich geschickt so geschnitten, dass der Zuschauer dachte, mehr zu wissen, als er es wirklich tut.
Der Film selbst war ca. 1 1/2 Stunden gute Unterhaltung mit einigen wirklich starken Momenten, die leider im Gegenzug auch die für mich merklichen Schwächen aufgedeckt haben. Sofort aufgefallen ist mir die an einigen Stellen falsch getaktete Erzählgeschwindigkeit. Teilweise werden Szenen für mich viel zu einfach aufgelöst, damit die Handlung vorankommt; das fängt schon bei der Eröffnungsszene an. Das bei Star Wars gerne auch gelacht werden darf, steht für mich außer Frage, in The Last Jedi zündet aber leider lange nicht jeder Gag oder wirkte nicht richtig platziert, da hätte ich mir etwas mehr Zurückhaltung gewünscht. Das Luke das Laserschwert wegwirft, war als Reaktion an sich sogar angemessen, aber daraus dann so eine Komik-Einlage zu machen ...ich weiß ja nicht. Die Porgs fand ich hingegen gar nicht so nervtötend wie befürchtet (mit Chewie am Lagerfeuer fand ich es sogar ganz lustig), selbst wenn da vielleicht nicht jede Einstellung hätte sein müssen. Störend fand ich dagegen Hux, das hätte so nun wirklich nicht sein müssen: In der OT war man von einer solche Darstellung der imperialen Offiziere Gott sei Dank weit, weit entfernt.
Was ich mir nicht schönreden kann, ist der ganze Subplot um den "Hacker" del Torro und das Gespann Finn-Rose. Irgendwann muss ich doch merken, dass auch 150 Minuten nicht ausreichen, um eine beliebige Anzahl von Figuren einzuführen, aufzubauen und zu entwickeln, und da sind wir noch gar nicht an dem Punkt, ob man die Zeit nicht einfach effizienter hätte nutzen können. Keine Frage, ich mag die beiden, aber das Ganze war derart konstruiert und am Ende trotz der langen Spielzeit doch wieder zu abgehackt, dass es den für mein Empfinden absolut überflüssigen (oder ungünstig gekürzten?) Part mit Saw Gerrera in Rogue One noch unterboten hat. Hinterher jage ich Poe Dameron, den ich wirklich mögen möchte, mit dem ich aber einfach nicht warm werden kann. Der Text und das Spiel sind mir einfach zu überdreht, selbst für einen Hitzkopf, der dann aber aus der Hüfte halbe Flotten im Alleingang pulverisiert. Das ist nicht der Oscar Isaacs, den ich mag, so leid es mir tut. Komplett überflüssig war auch Space Leia: Hätte man sie nicht einfach verletzt auf der Brücke finden können?
Mit einer gewissen Genugtuung hat mich der Tod Snokes erfüllt. Na klar, heute muss der Zuschauer alles immer erklärt bekommen (hat beim Imperator damals auch keinen gejuckt), aber dass Johnson & Kennedy sich einfach hinstellen und dem Zuschauer "Ätschibätsch" ins Gesicht sagen, hat mir ein Stück weit imponiert. An dieser Stelle geht die Trilogie trotz zahlreicher struktureller Parallelen und Referenzen nun doch einen eigenen Weg. Der Kampf mit Snokes Leibwachen war gut inszeniert und für mich die späte Kompensation dafür, dass die Gardisten des Imperators in Episode VI lediglich cool aussehen und in der Ecke stehen durften. Einen fetten Pluspunkt gibt es von mir auch wegen Yodas originalgetreuer Darstellung, da haben die Produzenten bei mir den richtigen Nervendruckpunkt bei mir gefunden, die Schlawiner. Generell funktioniert der Film für mich in den Momenten gut, wo er sich etwas Zeit und Ruhe nimmt, eine bereits im Vorgänger vernachlässigte Disziplin. Genau da bin ich den Figuren und dem Emotionen wesentlich näher, kann mich darauf einlassen und bin "voll drinnen". Leider ist das nicht die Mehrheit der Laufzeit, sondern eher einzelne, kurze Etappen. Besonders schade finde ich das, dass mir die Figuren in der neuen Triolgie überwiegend sehr gut gefallen.
Audiovisuell ist der Film sicher auf höchstem Niveau, alleine die Szene mit dem Hyperraumsprung von Vizeadmiral Holdo war optisch eine ziemlich Granate, auch wenn sie nachträglich einige kritische Fragen aufwirft, wie z.B., warum man das nicht bereits früher versucht hat. Wie dem auch sei, meinen Spaß an der Szene werde ich noch lange haben, auch abseits davon ist die Action schön anzusehen.
Am Ende kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber ich gebe mich noch versöhnlich.