So, nachdem ich nun aufgrund verschiedenster privater Umstände eine längere Zeit im PSW inaktiv war, möchte ich an dieser Stelle auch endlich mal meinen Senf zu TRoS dazugeben... falls es denn noch jemanden interessiert!
Da der Film nun seit einem guten halben Jahr raus ist, werde ich auch einfach mal auf Spoiler eingehen. Falls diese noch immer unangebracht sind, bitte ich dies zu entschuldigen und füge nachträglich gern noch Spoiler Tags hinzu - ich finde es nur immer schade, wenn ein etwas "längerer" Beitrag so versteckt wird.
Zunächst etwas zum Kontext der Sequel Trilogie und der Filme unter Disney im Allgemeinen:
TRoS stellt für mich das Ende einer Ära dar - "Phase 1" der Star Wars Filme unter Disney, wenn man es mit Marvel-Terminologie beschreiben möchte. Diese Phase nenne ich auch gern "Die Nostalgiephase", denn nicht nur kehrten die Sequels mit bekannten Designs und Themen zurück, die stark an die OT angelehnt waren, sondern obendrein erforschten gleich zwei Spinoff Filme bisher im Filmformat unerzählte Geschichten in der OT-Ära, die bekannte Konzepte und Charaktere weiter ausbauten. Diese gesamte Phase von fünf Filmen (und auch der Serien, wenn man Rebels und The Mandalorian dazuzählen möchte) hatte es sich also zum Ziel gemacht, Fans der alten Schule (bei denen die PT möglicherweise einen faden Nachgeschmack hinterlassen hatte) mit Nostalgie zurück ins Boot zu holen. Dabei wurde vor allem sehr viel Fokus auf praktische Effekte gesetzt, sowie zurückkehrende Castmitglieder. Gleichzeitig aber sollten diese Filme auch neue Fans an Land ziehen, weshalb vor allem TFA als eine Art Soft Reboot oder Soft Remake von ANH funktionierte (ähnlich wie man es auch mit Jurassic World und anderen bekannten Franchises zu der Zeit gemacht hatte). Und genau hier begannen für Viele (in gewisser Weise auch für mich) die ersten Komplikationen: Hardcore Star Wars Fans begrüßten hier und da vielleicht eine Rückkehr zu bekannten Elementen, doch wage ich mal zu behaupten, dass die vielen Parallelen zu ANH (anstelle einer originellen und gänzlich neuen Geschichte) einigen Fans sauer aufstießen.
Tatsächlich befand sich Lucasfilm mit TFA 2015 in einer unmöglichen Situation, in der man einen Film produzierte, der nicht nur sehr viel Geld einspielen musste - immerhin hat Disney viel Geld in den Kauf von Lucasfilm investiert - sondern obendrein alten Fans gerecht werden und neue anlocken musste. Es gab unzählige Zielgruppen, sodass mit TFA ein Film nach der altbekannten Studiotaktik "Playing it safe" entstand.
Dieses Vorgehen kann ich gänzlich nachvollziehen, da es sich bei Hollywood unterm Strich nunmal um eine milliardenschwere Industrie handelt. Dennoch hatte auch ich meine Probleme mit TFA's Mangel an Originalität, trotz der sympathischen Darsteller und der wenigen interessanten und originellen Konzepte, wie einem ehemaligen Strumtruppler, der zum Helden wird. Trotz dieser Problemchen hatte ich jedoch eine Menge Spaß und versprach mir von den nachfolgenden Filmen originellere und spannendere Konzepte.
Rogue One haute mich dann 2016 komplett vom Hocker, war es doch genau die Art Film, von der ich Jahre geträumt hatte! Meine überwältigend positive Reaktion zu Beginn konnte jedoch auch damit zusammengehangen haben, dass ich Vaders finale Fanservice-Szene 1:1 vorhergesagt hatte und es kaum glauben konnte, dass man genau so etwas unter Disney drehen würde.
Bis heute zähle ich Rogue One als einen meiner liebsten Star Wars Filme (nach TESB)!
2017 setzte aber mit TLJ dann die kontroverseste Phase der Filme unter Disney ein. In meinen Augen war der Film damals soweit ganz gut, aber verschenkte leider auch viel Potenzial und bewegte die Handlung leider nicht so weit voran, wie ich es mir erhofft hatte. Grundsätzlich würde ich den "Backlash" der aus TLJ online resultierte als eine wesentliche Enttäuschung der Fans aufgrund ungetroffener Erwartungen begründen. Nach mehrmaligem Schauen jedoch muss ich sagen, dass mir TLJ tatsächlich immer besser gefällt! Der Humor funktioniert für mich größtenteils noch immer nicht, aber filmtechnisch gibt er ordentlich was her und ist sehr schön anzuschauen. Der für Viele kontroverseste Aspekt ist sicherlich der Umgang mit Luke und es hat einige Zeit gedauert, bis auch ich diesen "verdaut" hatte, doch unterm Strich hat Rian Johnson für mich in dieser Hinsicht alles richtig gemacht - Lukes freiwilliges Exil ist eine menschliche Reaktion und sein finaler Auftritt auf Crait das wohl "Jediigste", was wir jemals auf der Leinwand gesehen haben. Auch scheinen Viele nicht die Kernbotschaft des Films verstanden zu haben, obwohl Yoda sie sogar explizit vorpredigt. Stattdessen bezeichnen Viele Handlungsstränge wie den auf Canto Bight als "überflüssig", obwohl sie in ebendiese Lektion von Yoda hineinspielen. Über die Ausführung lässt sich jederzeit streiten, aber unlogisch war das in meinen Augen nicht und trotz seiner Schwächen, kann ich mich im Nachhinein mit TLJ besser anfreunden als mit TFA - immerhin versucht ersterer etwas Neues!
Das Versagen von SOLO hatte im Mai 2018 dann die verschiedensten Gründe, etwa die kurze Zeitspanne zwischen diesem und TLJ, sowie das riesige Drama hinter den Kulissen und ganz einfach die fehlende Nachfrage. Mir gefällt der Film sehr gut, aber es ist nachwievor kein Film, nach dem ich jemals gefragt hätte. In meinen Augen ist es eine interessante Roman- oder Comichandlung im Filmformat. Dennoch würde ich mich sehr über eine Fortsetzung in Form einer Disney Plus Serie freuen.
Insgesamt waren diese ersten vier Filme also sehr durchwachsen, wenn auch in meinen Augen nie als solches schlecht.
The final chapter of the Skywalker Saga
...als solches wurde der fünfte und letzte Film dieser ersten Phase umworben. Und es war nicht nur das Finale dieser Phase von Filmen unter Disney, sondern der Film sollte obendrein als das Finale einer Geschichte gelten, die seit über 40 Jahren in den verschiedensten Medien und unter den verschiedensten historischen Umständen erzählt worden war. Ähnlich wie bei TFA war dies für JJ Abrams und Lucasfilm mal wieder eine schwierige Situation, zumal nach dem Rauswurf von Colin Trevorrow nur wenig Zeit blieb - überhaupt finde ich es sehr ironisch, dass die Produktion des kontroversesten Films unter Disney (TLJ) die einzige war, die hinter den Kulissen völlig reibungslos ablief!
Und ohne großartig auf die Handlung eingehen zu müssen, bleibt bei TRoS eindeutig festzuhalten, dass man diesen Film (ähnlich wie seinerzeit TFA) erneut mit dem Konzept "Playing it safe" anging - sicherlich hing auch die Rückkehr Palpatines stark damit zusammen.
Aus der Disney-Ära war dies der einzige Film, den ich nur ein Mal (zur Premiere) im Kino sah - dies war aber privatem Zeitmangel geschuldet. Umgehauen hat mich der Film im Kino kaum, das mag aber daran liegen, dass ich diesmal ausnahmsweise (wie damals zur Zeit der PT) sämtliche Leaks - diesmal auf Reddit - mitverfolgt hatte. Es macht Spaß, im Laufe der Produktion die Puzzleteile der Leaks zusammenzusetzen und zu rätseln was stimmt (und was nicht), aber ich denke in der Zukunft ist es mir dann doch das Ausbleiben von Überraschungen beim eigentlichen Kinobesuch nicht wert, sodass ich mich zukünftig von Spoilern im Wesentlichen fernhalten werde.
Trotz der fehlenden Überraschungen gefiel mir die Umsetzung aber im Wesentlichen sehr gut und ich fühlte mich super unterhalten - denn genau das tun JJ Abrams' Star Trek und Star Wars Filme: Sie sind spannende Abenteuerfilme, die größtenteils echt gute Laune machen und sich, wie eine Achterbahn, rasant durch ihre Handlung bewegen.
Einige Details der Handlung kamen für meinen Geschmack jedoch zu kurz, etwa Palpatines Rückkehr und Reys genaue Verwandtschaftsverhältnisse zu ihm, sowie diverse andere Dinge. Seit diesem Kinobesuch habe ich aber den Roman gelesen und via Youtube und Wookieepedia Informationen aus anderen Begleitwerken gesammelt. In diesem Kontext gefällt mir die Handlung von TRoS gleich viel besser, aber nichtsdesotrotz ist es einfach frustrierend, dass es Begleitwerken bedarf, damit man einen Film und seinen Kontext vollständig begreifen kann. Ich vermute mal, dass Dinge wie Palpatines Rückkehr bewusst im Film offen gelassen wurden, damit man Fanreaktionen abwarten und ggf. den Roman und andere Werke in der letzten Minute entsprechend anpassen konnte, sodass der Kanon den geringstmöglichen Backlash erfahren würde. Überhaupt wirkte Vieles im Film so, als sei das Drehbuch auf Reddit entstanden.
Dies klingt zunächst alles sehr negativ, aber es reflektiert eigentlich nur die Einstellung von Disney und Lucasfilm, die versuchen mussten, so viele Fans wie möglich zu beschwichtigen und nicht erneut finanziell zu versagen. Ich beneide auf garkeinen Fall Filmemacher wie Abrams, die unter solchen Umständen versuchen müssen, Kunst zu machen.
Seit dem Home Release habe ich TRoS nun ein Mal auf Bluray und ein Mal in 4K auf Disney Plus gesehen und ich muss sagen, dass mir der Film um Einiges besser gefällt, als er es während meines Besuchs im Kino getan hatte! Dies mag einerseits daran liegen, dass ich ihn nun hab sacken lassen und andererseits daran, dass ich ihn nun aufgrund der Begleitwerke besser in den Kanon einordnen und "akzeptieren" kann. Wie dem auch sei, ich hatte beim wiederholten Schauen unglaublich viel Spaß! Bei all den Schwächen, die auch dieser Film hat, hat er dennoch sehr positive Gefühle in mir hervorgebracht und mehr kann ich von einem Actionfilm definitiv nicht erwarten!
Schwächen
Die in meinen Augen mit Abstand auffälligste Schwäche ist das Pacing des ersten Akts. Der gesamte Beginn des Films wirkt so abgehackt und gehetzt, als versuche man eine komplette Trilogie in einen Spielfilm zu quetschen. Der erste Establishing Shot zeigt uns Mustafar, aber da der Dialog und der Kontext fehlen, sowie die Oberfläche nun anders aussieht, müssen wir uns bereits hier mit Begleitwerken auseinandersetzen, die uns nochmal erklären, was es mit dieser Sekte und den Bäumen auf sich hat, dass der Wayfinder sich in den Ruinen von Vaders Burg befindet usw. Wir wissen zudem, dass weitere Szenen auf Mustafar gedreht, aber geschnitten worden waren und insgesamt hätte der Film meiner Meinung nach eine verlängerte Spieldauer und einen Erhalt dieser Szenen gebrauchen können!
Die Pacingprobleme äußern sich auch in Palpatines Auftritt auf Exegol und der Bedrohung durch die Final Order. Dies ist auch der Punkt, in dem dieser Film am meisten darunter leidet, dass es für die ST keinen kontinuierlichen Plan gab. Andernfalls hätte man z.B. mithilfe Snokes und seiner Prätorianer in TLJ schon die Sith Eternal und Exegol teasen können, dann hätte dieser Auftritt nicht wie eine Entscheidung in letzter Minute gewirkt.
Es fehlt oft ein Spannungsaufbau, da der Film keine Konsequenzen aufzuweisen scheint, etwa als Chewie dann doch überlebt und 3PO dann doch seine Erinnerungen wiedererlangt - die Opfer der Helden (mit Ausnahme von Leia, was sicherlich auch Carrie Fishers tragischem Tod geschuldet ist) bleiben weitestgehend bedeutungslos. Gerne hätte ich Lando und Chewie in einem "Letzten Flug des Falken" gesehen, aber Opfer dieser Art wären in der Fangemeinde sicherlich wieder zu "kontrovers" gewesen, weshalb Disney und Lucasfilm in der Hinsicht lieber sehr vorsichtig waren - eine Entscheidung, die ich absolut nachvollziehen kann, aber nichtsdestotrotz gab es hier für mich vertane Chancen.
Nebencharaktere wie Rose wurden zudem zu glorifizierten Statisten degradiert, die hier und da mal eine Dialogzeile dazwischenschieben durften, aber ansonsten nicht mehr als Hintergrundcharaktere waren.
Stärken
Ganz oben auf meiner Liste steht hier Ian McDiarmid!
Ja, der Film (und damit die gesamte Trilogie) leidet darunter, dass seine Rückkehr erst im Opening Crawl des letzten Films überhaupt angedeutet wird. Und ja, der Film leidet auch darunter, dass seine Rückkehr (Klonkörper + Sith-Alchemie) und sein Verwandtschaftsgrad zu seinem "Sohn" und Rey (ein nicht machtempfänglicher Klon und seine Tochter) nur in Begleitwerken, aber nicht explizit im Film erklärt werden. Dennoch macht es einfach so unglaublich viel Spaß, McDiarmid ein letztes Mal in Live Action in dieser Rolle aufblühen zu sehen! Darth Sidious (oder Sheev Palpatine) ist einer der teuflischsten Bösewichte der Filmgeschichte, aber es macht so viel Spaß, als Zuschauer seine Boshaftigkeit zu verfolgen (vielleicht sagt das ja auch etwas über uns Fans aus...
). Zudem gefällt mir zu Beginn sein Design - er wirkt vielmehr wie ein auseinanderfallender, blinder und toter Körper, der wie ein Marionette von einem Dämon kontrolliert wird. Als er seine Macht endlich wiedererlangt (aufgrund der Dyad vielleicht sogar mächtiger ist als jemals zuvor), trägt er auch sehr interessante Sith-Roben, die stark an RotS erinnern. Des Weiteren lässt sein RotS-Zitat ("The Dark Side of the Force is a pathway to many abilities some consider to be unnatural.") zumindest im entferntesten Sinne darauf schließen, dass er vielleicht in der Opernszene schon mit seinen Sith Eternal Anhängern auf Exegol versucht hatte, ewiges Leben zu erlangen, sodass seine Rückkehr zwar aus produktionstechnischer Sicht aufgezwungen wirkt, aber voll und ganz zum Charakter und seinen Zielen passt.
Dass Leia zurückgekehrt ist und Reys Training fortgesetzt hat, ist für mich auch ein großes Plus! Nach dem plötzlichen Tod von Carrie Fisher haben sich Lucasfilm und Disney in einer unmöglichen und unverschuldeten Situation befunden. Zwar erkennt man deutlich, dass Fisher ihre Szene ursprünglich in einem anderen Kontext gedreht hatte und dass das Drehbuch von TRoS um ihre Dialogzeilen herum geschrieben wurde, aber trotzdem ist es der mMn respektvollste Umgang mit dem Charakter, den sie hätten pflegen können. Überhaupt ist es faszinierend, wie man Darsteller heutzutage "wiederbeleben" kann, sei es durch CGI wie im Falle Tarkins in Rogue One, oder indem man mithilfe einiger Tricks alte Szenen in neuen Kontexten wiederverwenden kann. Trotz der erkennbaren "Schwächen" wurde dieses "Problem" in meinen Augen perfekt und effektiv gelöst! Ein weiterer Bonus ist die Szene, in der wir sehen, wie ein junger Luke eine junge Leia trainiert - eine Szene, die ich mir schon als Kind erträumt hatte!
Die neuen Großen Drei sind endlich gemeinsam auf einer Mission! Viele beschweren sich gern darüber, dass Rey Poe erst am Ende von TLJ kennengelernt hat, aber vergessen dabei die Tatsache, dass TLJ sich gleich nach TFA abspielt und dass zwischen TLJ und TRoS etwa ein Jahr gemeinsamer Missionen liegt. Einige dieser Missionen wurden bereits in Romanen und Comics erforscht, doch auch ohne diese Begleitwerke war die Freundschaft der Drei in meinen Augen voll und ganz nachvollziehbar. Natürlich sind sie keine Luke, Han und Leia, doch die Chemie der Darsteller funktioniert mMn trotzdem perfekt und es macht Spaß, sie gemeinsam zu sehen, ob sie nun gemeinsam eine Mission meistern, oder ob sie sich gegenseitig anzicken.
Lando.... Billy Dee Williams ist immer ein Plus! Lando hat in diesem Film zwar nicht viel zu tun, aber ich habe mich seit TFA gefragt, wo er eigentlich die ganze Zeit abbleibt und hier hat er endlich seinen Auftritt. Jannah ist natürlich nicht seine Tochter (obwohl auch er eine Tochter an die First Order verloren hat), aber Lando erweckt ganz offensichtlich den Eindruck, dass er sich selbst Vorwürfe macht und unter diesen leidet, sodass das Ende des Films seinem Charakter einen schönen Abschluss gibt, als er wenigstens anderen ehemaligen Sturmtruppen dabei helfen möchte, ihr Zuhause zu finden. Ein schöner Touch ist zudem Landos gelbes Kostüm, welches eine schöne optische Verbindung mit Donald Glovers Version des Charakters aus SOLO herstellt!
Ben Solo kam leider viel zu kurz, aber seine schrittweise Rückkehr zur hellen Seite war für mich toll umgesetzt - die Krönung ist dabei Harrison Fords unerwartete Rückkehr und die Anspielung an Hans Tod auf Starkiller!
General Hux wurde in TLJ in die ultimative Witzfigur umfunktioniert, sodass bei der Führungsspitze der First Order einfach Spannung fehlte. Dieses Problem wurde in TRoS für mich effektiv gelöst, indem wir eine Versammlung der Anführer des FO-Militärs sehen, sowie durch Allegiant General Pryde, der eine furchteinflößende Aura von sich gibt und sehr schnell unter Palpatine Hux ablöst.
Der Humor hat für mich ausgezeichnet funktioniert! Nachdem ich den Humor von TLJ weitestgehend als "cringey" beschreiben würde, hat hier alles gepasst, insbesondere im Hinblick auf 3PO! Der "Goldjunge" hatte noch nie so viel verdientes Rampenlicht wie in diesem Film - überhaupt war dies das bisher erste Mal in den Filmen unter Disney, dass er im Entferntesten relevant für die Handlung war.
Die Designs der Sith Eternal waren ganz einfach cool. Hier sehe ich die vertane Chance, dass Finn und Jannah wirklich aktiv eine Sturmtruppenrevolte hätten anführen können. Aufgrund der Final Order und ihrer Sith Trooper hätte es dann noch immer ausreichend Feindsoldaten gegeben, aber sei's drum.
Die Sternenzerstörer der Final Order, die im Prinzip eine Flotte schnell beweglicher Todessterne bildete, stört mich da auch nicht so sehr wie andere, da im letzten Teil natürlich auf irgendeine Art und Weise "alles" auf dem Spiel stehen musste. Die Szene, in der ein First Order Admiral darauf hinweist, dass es sich bei den vielen Schiffen nicht um eine "Navy" der Resistance handelt, sondern dass sich endlich die gesamte Galaxis vereint gegen die Sith und ihre Unterdrückung zur Wehr setzt ("They are just.... people!"), verleiht mir jedes Mal Gänsehaut!
Die Action war diesmal ebenfalls - nicht zuletzt aufgrund der Stunt Arbeit - genial in Szene gesetzt!
Zorii Bliss und ihre angedeutete Romanze mit Poe, sowie Babu Frik haben mir ebenfalls sehr gut gefallen, ebenso diverse Easter Eggs wie dem B1 Kampfdroiden in Babu Friks Workshop, oder John Williams mit den vielen Anspielungen auf seine Oscar Nominierungen.
Der Epilog scheint Vielen sauer aufgestoßen zu sein. Und obwohl auch ich nicht verstehe, wieso wir plötzlich ausgerechnet Cloud City sehen, gefällt mir der Auftritt von Wicket und seinem Sohn auf Endor (immerhin haben wir in diesem Film einen weiteren Mond im Endor System besucht) und der weitere Sternzerstörer, der sich zu den anderen Wracks auf Jakku dazugesellt.
Dass Rey den Namen Skywalker adoptiert, hebt eine der Kernbotschaften des Films hervor: Unsere Wurzeln und unsere Herkunft bestimmen nicht, wer wir sind. Sie mögen uns gewisse Stärken verleihen, doch am Ende sind es unsere Entscheidungen, die bestimmen, wer wir wirklich sind. Die Tatsache, dass Rey den Namen Skywalker annimmt, verstärkt nur den Eindruck, dass sie sich nicht mit dem Palpatine-Vermächtnis ihres "Großvaters" identifiziert, sondern stattdessen in die Fußstapfen ihrer neu auserwählten Skywalker-Familie tritt. Den Namen hat sie sich in meinen Augen verdient!
Das Beerdigen der Skywalker-Lichtschwerter auf der Lars Farm war ebenfalls respektvoll und schön anzusehen, zumal dies somit ein Ort ist, der alle drei Trilogien miteinander befindet. Zudem sehen wir ENDLICH (wenn auch nur kurz) ein gelbes Lichtschwert in einem Star Wars Film!
Fazit
Ich verstehe, dass Vielen so einige kreative Entscheidungen dieses Films sauer aufstoßen mögen. Ich verstehe außerdem, dass Viele meine Meinungen nicht teilen werden. Das ist auch okay so - Kunst ist subjektiv und kann dementsprechend von jedem Betrachter unterschiedlich interpretiert werden und zudem in jedem andere Emotionen hervorrufen.
Die ST (oder auch "Phase 1" der Filme unter Disney im Allgemeinen) weist in meinen Augen viele vertane Chancen auf. Trotz alledem hatte ich unglaublich viel Spaß und bin froh, dass Star Wars zurück ist!
TRoS ist ein sehr reaktionärer Film, vor allem im Hinblick auf Online-Reaktionen auf TLJ, aber nichtsdestotrotz habe ich ihn als äußerst unterhaltsam und bedeutsam empfunden.
Er ist nicht so hübsch anzuschauen wie TLJ und traut sich auch nicht viel Neues, aber trotzdem hat er es irgendwie geschafft, dass ich mich perfekt unterhalten fühle. Und was kann ich mehr von einem Actionfilm erwarten?
Meine persönliche Rangliste aller Star Wars Filme verändet sich hier und da, aber wie es derzeit aussieht, gefällt mir TRoS aus der ST am besten.
8/10