Master Mace schrieb:
Geht mir genauso
Der Sinn der Welt ist Gott, der Sinn des Lebens ist Gott, der Sinn der Liebe ist Gott, und Gott selbst ist eine ziemliche Selbstverständlichkeit.
Die Grundvoraussetzung, um aus diesem Buch irgendetwas Philosophisches nehmen zu können, ist m.E. der Glaube an den christlichen Gott, und da ich den nicht habe ist es für mich absolute Trivialliteratur.
Also die Evangelien sind aber schon sehr viel bodenständiger bei uns Menschen angesiedelt. Komisch das die Leute meist den alt-testamentarischen autoritären Gott anbringen, wo doch die Evangelien -> Christus auf ganz andere Dinge hinweist.
Die Bibel kann durchaus philosophische Ansätze auch heute noch liefern - da muß man mal ein wenig weg von den verstaubten Details der Bibel und die Quintessenzen sehen. Immerhin bauen die meisten Gesellschaftsysteme und rezenten Gesetze auf die jeweiligen Religionen auf. Und die einzige Kirche, die sich da selber einen Ast in die Speichen geworfen hat, ist der Katholizismus.
Übrigens ist das, was wir heute als Bibel zu lesen bekommen gerade mal nur ein Teil; denn seit den ersten Konzilien wurde eifrig gestrichen und sogar kirchliche Absplitterungen ausgerottet lange bevor Luther seine 95 Thesen an die Wittenberger Schloßkirche schlug.
Ich glaube einige Leute unterschätzen Religion und ihre Inhalte ein wenig.
Nur weil alte Geschichten aus einem anderem Blickwinkel geschrieben sind heisst das nicht, daß grundlegende Dinge sich geändert hätten.
Träume, Ängste, Wünsche und Sehnsüchte der Menschen sind prinzipiell konstant geblieben. Lediglich die äußeren Lebensumstände haben sich geändert.
Man muß Religion auch mal von der Warte sehen: Abgesehen von den im Vergleich wenigen aggressiven Fundamentalisten in einigen Religionen gibt sie einer bedeutend grösseren Mehrheit Stabilität, was wiederum unsere relative Sicherheit ausmacht.
Ob das nun eine erstrebenswerte Bewusstseinsstufe darstellt oder nicht, steht auf einem anderem Blatt. Tatache ist, daß nicht alle Menschen dafür bereit sind in einem pluralem Sozialgeflecht zu leben ausschliesslich durch rationale Reglementierung. ...es sind sehr wenige, was u.A. an den verschiedenen Bildungsmöglichkeiten und Umfeldern liegt.