Wieso gibt noch Rassismus und Homophobie?

Was für ein moralischer Werteverfall? Man kann in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten wohl nur vom Gegenteil sprechen, denn die zuvor herrschende Ideologie war widernatürlich, krank und unproduktiv. Es gibt einfach keinen Unterschied zwischen Juden und Homosexuellen, jemand ist anders und das machte ihn zum Feind, teils wegen mangelnder Bildung, teils wegen irgendwelcher Märchen. Unterm Strich läuft es auf dasselbe heraus. Es ist ja nicht so als wäre man Homosexuellen nicht mit demselben blinden Hass entgegengetreten - auch im Nationalsozialismus :rolleyes:
 
Was die Judenverfolgung im 3. Reich angeht, so ist zu sagen das diese nicht den religiösen Standards entsprach.
Eine Einteilung in Voll-/Halb-/ und Vierteljuden kennt das Judentum nicht.
Dort ist man Jude wenn die Mutter Jüdin ist/war. Auch wurden ja auch schon längst zB zum Christentum konvertierte verfolgt.

Was die Homosexuellenverfolgung im 3. Reich angeht, so ist zu sagen das diese nur Männer betraf.
Lesbische Frauen wurden mWn nie wegen ihrer lesbischen Neigungen Verfolgt. Soweit ich weiss war lesbisch sein auch nie Strafbar vor dem Gesetz.
Hitler selbst waren Schwule scheinbar relativ egal, war doch SA-Führer Röhm (einer seiner wenigen Duzfreunde) relativ offen Schwul.
 
Was für ein moralischer Werteverfall? Man kann in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten wohl nur vom Gegenteil sprechen, denn die zuvor herrschende Ideologie war widernatürlich, krank und unproduktiv. Es gibt einfach keinen Unterschied zwischen Juden und Homosexuellen, jemand ist anders und das machte ihn zum Feind, teils wegen mangelnder Bildung, teils wegen irgendwelcher Märchen. Unterm Strich läuft es auf dasselbe heraus. Es ist ja nicht so als wäre man Homosexuellen nicht mit demselben blinden Hass entgegengetreten - auch im Nationalsozialismus :rolleyes:
Du verstehst nach wie vor nicht, worauf ich eigentlich hinaus wollte. Es geht nicht darum, die Verfolgung von Minderheiten welcher Art auch immer in irgendeiner Weise zu rechtfertigen, sondern eine gewisse Prioritätsreihenfolge einzuhalten, nach welcher sich die Menschheit "zivilisiert". Und da wäre zunächst einmal die Aufarbeitung einer Menge wesentlicherer Dinge fällig denn die Akzeptanz des Auslebens eines abnormalen Sexualtriebes. Es lässt sich daher unterstellen, dass die vorgezogene Salonfähigkeit der Homosexualität nicht etwa auf Gründen der Vernunft und Toleranz beruht, sondern vielmehr auf der Oberflächlichkeit und Selbstgefälligkeit der heutigen Spaß-Gesellschaft.
 
Und da wäre zunächst einmal die Aufarbeitung einer Menge wesentlicherer Dinge fällig denn die Akzeptanz des Auslebens eines abnormalen Sexualtriebes.


Tatsache ist das es Homosexuelles verhalten nicht abnormal ist.
Es gibt Homosexualität auch in der Natur.


Es lässt sich daher unterstellen, dass die vorgezogene Salonfähigkeit der Homosexualität nicht etwa auf Gründen der Vernunft und Toleranz beruht, sondern vielmehr auf der Oberflächlichkeit und Selbstgefälligkeit der heutigen Spaß-Gesellschaft.

Ersten stimmt das nicht es gibt haufen Reper die auf Homosexuelle hetzen. Es wird als ekelhaft von 50%der jugendlich angesehen.

Zweitens viele Politiker setzten sich aufgrund von ihren Moralischen Denken dafür genauso wie Menschenrecht aktivisten.

Drittens wird in Menschenrecht Kovention Homosexuelle rechte zu gewährt.

Viertens in einigen Dicos wird man verprügelt wenn man als Mann einen anderen Mann Küsst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du verstehst nach wie vor nicht, worauf ich eigentlich hinaus wollte. Es geht nicht darum, die Verfolgung von Minderheiten welcher Art auch immer in irgendeiner Weise zu rechtfertigen, sondern eine gewisse Prioritätsreihenfolge einzuhalten, nach welcher sich die Menschheit "zivilisiert". Und da wäre zunächst einmal die Aufarbeitung einer Menge wesentlicherer Dinge fällig denn die Akzeptanz des Auslebens eines abnormalen Sexualtriebes. Es lässt sich daher unterstellen, dass die vorgezogene Salonfähigkeit der Homosexualität nicht etwa auf Gründen der Vernunft und Toleranz beruht, sondern vielmehr auf der Oberflächlichkeit und Selbstgefälligkeit der heutigen Spaß-Gesellschaft.

Eine Prioritätenreihenfolge nach der sich die Menschheit zivilisiert? Also ist die Toleranz der Andersartigkeit keines der Dinge die ganz oben mitspielen? Homosexualität als abnormal zu bezeichnen, zeigt aber dass die Menschheit wohl noch eine Weile braucht um komplett zivilisiert worden zusein. Und nein, die akzeptanz der Homosexualität hat ja überhaupt nichts mit diesen wichtigen Punkten, Vernunft und Toleranz zutun. Es ist die pöse Spaßgesellschaft, in der doch tatsächlich Menschen vermehrt das tun können, wonach ihnen ist solang sie einem Dritten nicht schaden. Wirklich was für ein Werteverfall.
 
Wirklich das war bis 1994 in Deutschland verboten?!?!:eek:
Unglaublich! Wurde es eigentlich auch Strafrechtlich verfolgt?
Jepp und aus den Gesetzestexten wurde er erst 1998 entfernt. Einfach mal dem Link folgen und etwas hochscrollen, dann kommt man zu einer interessanten Graphik was Verurteilungen nach §175 in der BRD angeht. Anfang der siebziger nimmt die Zahl dann allerdings stark ab. 1994 wurde der §175 immerhin noch 44 mal angewandt bevor er aufgehoben wurde.
 
Für sich allein genommen ist es durchaus klar, im Hinblick auf das, was ich von dir und du dann wieder von mir zitiert habe bzw. hast, allerdings nicht wirklich. Jedenfalls ist mein Standpunkt folgendermaßen: Das Unrecht, das jemandem widerfährt, der seine sexuellen Neigungen wider dem Wissen, dass er dafür umgebracht wird, auslebt und dann tatsächlich dafür umgebracht wird, lässt sich darauf eingrenzen, dass er seine sexuellen Neigungen nicht ausleben darf, und ist qualitativ nicht mit Rasse-bedingtem Genozid vergleichbar. Wenn der betreffenden Person etwas an ihrem Leben liegt, kann und darf sie gern auf die entsprechende sexuelle Handlung verzichten, andernfalls ist sie ein Depp. Ein Jude, der dafür umgebracht wird, dass er Jude ist, hat, soweit ich weiß, keine vergleichbare Wahl.

Das gilt aber nur für die Juden, weil Juden sich gleichzeitig als Volk sehen. Für jede andere Religion und jede Art politischer Weltanschauung würde das nicht gelten.

Mit dieser Argumentation öffnest du Tür und Tor für religiöse und politische Verfolgung.
Denn man muss ja kein Christ/Moslem/Hindu sein, wenn man nicht sterben möchte. Man muss ja kein Kommunist/Liberaler/wasauchimmer sein, wenn man nicht sterben möchte. ...
Man muss gar nichts sein ... außer halt der Ja-Sager vom Dienst des derzeitigen Herrschers.

Ewok Sniper schrieb:
Es lässt sich daher unterstellen, dass die vorgezogene Salonfähigkeit der Homosexualität nicht etwa auf Gründen der Vernunft und Toleranz beruht, sondern vielmehr auf der Oberflächlichkeit und Selbstgefälligkeit der heutigen Spaß-Gesellschaft.

Nein, das geht nicht. Nicht für mich jedenfalls.
Ein humanistisches, freiheitsorientiertes Wertesystem funktioniert deduktiv. Aus der Forderung nach Freiheit lassen sich alle anderen Rechte logisch ableiten. Man kann nicht ein Recht "hinten anstellen" ohne das gesamte Wertesystem in Frage zu stellen.

Wer eine freie Gesellschaft befürwortet, befürwortet automatisch auch freie Sexualität (solange diese nicht die Freiheit eines anderen reduziert). Ansonsten befürwortet man keine freie Gesellschaft. So einfach ist das.

Das bedeutet nicht, dass es außer diesem Wertesystem kein anderes gäbe.
Aber man kann uns nicht unterstellen, dass bestimmte Rechte nur aus einer Spaßgesellschaft herrühren. Das ist Blödsinn. Was sollte es mir Heterosexuellem an zusätzlichem Spaß bringen, wenn Homosexuelle Rechte haben? Nein, ihre Rechte sind eine logische Konsequenz meiner Forderung nach Freiheit.
 
Ersten stimmt das es gibt haufen Repern die auf Homosexuelle hetzen. Es wird als ekelhaft von 50%der jugendlich angesehen.

Zweitens viele Politiker setzten sich aufgrund von ihren Moralischen Denken dafür genauso wie Menschenrecht aktivisten.

Drittens wird in Menschenrecht Kovention Homosexuelle rechte zu gewährt.

Viertens in einigen Dicos wird man verprügelt wenn man als mann einen anderen Küsst.
Entschuldige bitte das argumentum ad hominem, aber auf mich macht dein kompromissloser Einsatz für die Akzeptanz der Homosexualität, der sich ja nicht nur auf diesen Thread beschränkt, den Eindruck, als ob du damit höchstpersönliche Interessen verfolgen würdest. Dass jemand allein aus dem Motiv der Selbstlosigkeit heraus so agiert, ist mir nämlich schon länger nicht mehr untergekommen, aber ich bin zugegebenermaßen auch ziemlich paranoid.

Eine Prioritätenreihenfolge nach der sich die Menschheit zivilisiert? Also ist die Toleranz der Andersartigkeit keines der Dinge die ganz oben mitspielen?
Wir reden hier immerhin nicht von der bloßen Neigung oder Veranlagung, sondern von der Handlung und damit von der Andersartigkeit einer Nebensache und Freizeitbeschäftigung. Willst du das ernsthaft über existentielle Bedürfnisse stellen?

Homosexualität als abnormal zu bezeichnen, zeigt aber dass die Menschheit wohl noch eine Weile braucht um komplett zivilisiert worden zusein. Und nein, die akzeptanz der Homosexualität hat ja überhaupt nichts mit diesen wichtigen Punkten, Vernunft und Toleranz zutun. Es ist die pöse Spaßgesellschaft, in der doch tatsächlich Menschen vermehrt das tun können, wonach ihnen ist solang sie einem Dritten nicht schaden. Wirklich was für ein Werteverfall.
Es ist doch vollkommen egal, was Zwei machen und wovon kein Dritter Schaden nimmt, aber wenn sich diese Zwei dann ins Rampenlicht begeben und aufgrund Ihrer steuerbar praktizierten Andersartigkeit mit der Judenverfolgung im Dritten Reich auf eine Stufe stellen, dann ist das einfach nur noch höchst verwerflich.

Das gilt aber nur für die Juden, weil Juden sich gleichzeitig als Volk sehen. Für jede andere Religion und jede Art politischer Weltanschauung würde das nicht gelten.

Mit dieser Argumentation öffnest du Tür und Tor für religiöse und politische Verfolgung.
Denn man muss ja kein Christ/Moslem/Hindu sein, wenn man nicht sterben möchte. Man muss ja kein Kommunist/Liberaler/wasauchimmer sein, wenn man nicht sterben möchte. ...
Man muss gar nichts sein ... außer halt der Ja-Sager vom Dienst des derzeitigen Herrschers.
Absolute Zustimmung hierzu, aber wer sagt, dass man diese Dinge mit Sexualverhalten auf eine Stufe stellen kann?

Nein, das geht nicht. Nicht für mich jedenfalls.
Ein humanistisches, freiheitsorientiertes Wertesystem funktioniert deduktiv. Aus der Forderung nach Freiheit lassen sich alle anderen Rechte logisch ableiten. Man kann nicht ein Recht "hinten anstellen" ohne das gesamte Wertesystem in Frage zu stellen.

Wer eine freie Gesellschaft befürwortet, befürwortet automatisch auch freie Sexualität (solange diese nicht die Freiheit eines anderen reduziert). Ansonsten befürwortet man keine freie Gesellschaft. So einfach ist das.

Das bedeutet nicht, dass es außer diesem Wertesystem kein anderes gäbe.
Aber man kann uns nicht unterstellen, dass bestimmte Rechte nur aus einer Spaßgesellschaft herrühren. Das ist Blödsinn. Was sollte es mir Heterosexuellem an zusätzlichem Spaß bringen, wenn Homosexuelle Rechte haben? Nein, ihre Rechte sind eine logische Konsequenz meiner Forderung nach Freiheit.
Naja, ich würde angesichts dieses endlos relativierbaren Diskussionsthemas wohl kaum die Rolle des Advocatus Diaboli ergreifen, wenn es nicht doch mindestens ein Wertesystem, das da heißt negativer Utilitarismus, gäbe, nachdem sich dieser Standpunkt auch rechtfertigen ließe. Das wiederum ist selbstverständlich nicht frei von Kritik, aber dir ist eine angeregte Diskussion sicherlich auch lieber als ein vermeintlich alleingültiger Konsens.
 
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Nochmal zur Prioritätenliste:

Es macht m.E. keinen Sinn jede Kleinigkeit im Detail zu klären. Man wird nie genug Gesetze schreiben können, um das zu können, und nie eine so perfekte Gesellschaft formen können, dass man die wichtigsten Anliegen ad acta legen kann. Man wird also nie und nimmer bei Punkt 2 der Liste angelangen, weil Punkt 1 für alle Ewigkeit aktuell bleiben wird.

Also brauchen wir ein überpositives Recht, das unserer Gesellschaft eine Ordnung, einen Rahmen verschafft, in dem festgelegt ist nach welchen moralisch-ethischen Normen sich die Gesellschaft organisieren möchte. In diesem Fall eben die Menschenrechte.

Dann braucht es keine Prioritäten!
Alles, das noch nicht geregelt wurde, lässt sich aus dem höherrangigen Recht deduktiv ableiten. Alle Regeln, die in Zukunft geschrieben oder verändert werden, müssen im Einklang mit dem höherrangigem Recht stehen. Und wer sich unrechtmäßig behandelt fühlt, soll klagen.


Ewok Sniper schrieb:
Absolute Zustimmung hierzu, aber wer sagt, dass man diese Dinge mit Sexualverhalten auf eine Stufe stellen kann?
Warum nicht?
Der Sexualtrieb ist sicher nicht unnatürlicher als eine religiöse Weltanschauung.
Ich brauch zum Überleben keines von beiden zwingend. Aber will ich mehr als Überleben schon. Und da ist Sexualität sicher ein ziemlich zentrales menschliches Bedürfnis.

Ich kann den Spieß ja genauso umdrehen:
Das Sexualverhalten meines Nachbarn, tut mir nicht weh. Warum also Ressourcen durch ständige Blockadehaltung verschwenden. Wenn ich ihnen die Rechte zugestehe, verliert niemand, und man hat Zeit sich gemeinsam um anderes zu kümmern.

Dieses Ressourcenargument zieht m.E. nicht wirklich. Denn ich muss für bloße Rechte Niemandem Ressourcen abzweigen, ich muss keine großen ökonomischen Umwälzung durchführen, um es gewähren zu können. Ökonomisch gesprochen, meine Opportunitätskosten sind nicht hoch. Ich muss nur über meinen Schatten springen und es tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, Sex ist eine Nebensache und Freizeitbeschäfitgung, so wie Videospiele wobei.. eigentlich ändert es gar nichts. Egal was es wäre, es ist und bleibt verwerflich etwas zu verurteilen was keine negativen Folgen hat. Es ist irrational und politische Unvernunft bedroht jedes existentielle Bedürfnis, zu dem die Sexualität selbstverständlich gehört. Und weiterhin ist Judenverfolgung und Verfolgung von Homosexuellen auf derselben Stufe. Tot ist letztendlich tot, aus welcher Art blindem Hass es nun resultiert spielt doch keine Rolle. Die Homosexuellen im KZ macht es nicht lebendig, dass sie weniger schlimm waren wie die Juden.
 
Absolute Zustimmung hierzu, aber wer sagt, dass man diese Dinge mit Sexualverhalten auf eine Stufe stellen kann?

In einigen Ländern wird man umgebracht, wenn man Schwul und Lesbisch ist.
Sexalität ist die wichtigste nebensache der Welt.
Sich zu verlieben ist die schönste Sache der Welt und willst du das klein reden?
So die Länder wo Homosexualität die Tödesstrafe steht ist Saudi arbien, Iran, der Norden von Nigeria, Afganistan.

Der Nationalsozialismus hat auch Homosexuelle verfolgt.
Homosexualität in der Zeit des Nationalsozialismus ? Wikipedia
 
@ Utopio

Hab noch was im letzten Post ergänzt.

Nochmal zur Prioritätenliste:

Es macht m.E. keinen Sinn jede Kleinigkeit im Detail zu klären. Man wird nie genug Gesetze schreiben können, um das zu können, und nie eine so perfekte Gesellschaft formen können, dass man die wichtigsten Anliegen ad acta legen kann. Man wird also nie und nimmer bei Punkt 2 der Liste angelangen, weil Punkt 1 für alle Ewigkeit aktuell bleiben wird.

Also brauchen wir ein überpositives Recht, das unserer Gesellschaft eine Ordnung, einen Rahmen verschafft, in dem festgelegt ist nach welchen moralisch-ethischen Normen sich die Gesellschaft organisieren möchte. In diesem Fall eben die Menschenrechte.

Dann braucht es keine Prioritäten!
Alles, das noch nicht geregelt wurde, lässt sich aus dem höherrangigen Recht deduktiv ableiten. Alle Regeln, die in Zukunft geschrieben oder verändert werden, müssen im Einklang mit dem höherrangigem Recht stehen. Und wer sich unrechtmäßig behandelt fühlt, soll klagen.

Warum nicht?
Der Sexualtrieb ist sicher nicht unnatürlicher als eine religiöse Weltanschauung.
Ich brauch zum Überleben keines von beiden zwingend. Aber will ich mehr als Überleben schon. Und da ist Sexualität sicher ein ziemlich zentrales menschliches Bedürfnis.

Ich kann den Spieß ja genauso umdrehen:
Das Sexualverhalten meines Nachbarn, tut mir nicht weh. Warum also Ressourcen durch ständige Blockadehaltung verschwenden. Wenn ich ihnen die Rechte zugestehe, verliert niemand, und man hat Zeit sich gemeinsam um anderes zu kümmern.
Deine Worte sind aus meiner Sicht nicht widerlegbar, aber der springende Punkt liegt imho nicht in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart. Ich stoße mich nicht daran, was jemand im stillen Kämmerlein betreibt, solange es nichts mit Pädophilie zu tun hat, sondern lediglich daran, dass man damit hausieren geht und meines Erachtens unangemessene Vergleiche zu in unserer jüngeren Vergangenheit erfolgtem größeren Unrecht herstellt. Denn das Problem von damals war eindeutig auf das unterdrückte Sexualverhalten eingrenzbar, auch wenn diese Unterdrückung keinesfalls der Maßstab für das Jetzt sein soll.


Dieses Ressourcenargument zieht m.E. nicht wirklich. Denn ich muss für bloße Rechte Niemanden Ressourcen abzweigen, ich muss keine großen ökonomischen Umwälzung durchführen, um es gewähren zu können. Ökonomisch gesprochen, meine Opportunitätskosten sind nicht hoch. Ich muss nur über meinen Schatten springen und es tun.
Aufmerksamkeit ist in einer pluralistischen Gesellschaft eben doch eine nicht zu unterschätzende Ressource.
 
@Darth Soul Daron:

Sich zu verlieben ist auch nur eine chemische Reaktion auf eine andere Person, die dich dazu zu bringen soll dich mit dieser fortzupflanzen. Verliebt man sich ins gleiche Geschlecht macht das biologisch wenig Sinn.
Ob das verwerflich ist, ist ne andere Frage.

Der Rest den du sagst, wurde hier schon längst angesprochen.

Nun es stimmt allerdings das Juden schon vor dem Holocaust verfolgt worden sind nur weil sie Juden sind, so wie Schwule verachtet und verfolgt worden sind weil sie Homosexuell sind.
Vom Antisemitismus gibt es eben 3 historisch bedingte Stufen. Wo die erste aufs Christentum zurückzuführen ist, da die Juden Jesus verraten und gekreuzigt haben. usw usf
Der Holocaust ist einfach nur die Spitze, die die Auslöschung des Jüdischen Volkes vorsieht.

Es gab keinen Antisemitismus vor Jesus? :confused:
 
Deine Worte sind aus meiner Sicht nicht widerlegbar, aber der springende Punkt liegt imho nicht in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart. Ich stoße mich nicht daran, was jemand im stillen Kämmerlein betreibt, solange es nichts mit Pädophilie zu tun hat, sondern lediglich daran, dass man damit hausieren geht und meines Erachtens unangemessene Vergleiche zu in unserer jüngeren Vergangenheit erfolgtem größeren Unrecht herstellt. Denn das Problem von damals war eindeutig auf das unterdrückte Sexualverhalten eingrenzbar, auch wenn diese Unterdrückung keinesfalls der Maßstab für das Jetzt sein soll.
Vergleiche zwischen verschiedenem Unrecht sehe auch ich als Unsinn an. Nichts als die bloße Erfüllung von Godwin's Law.

D.h. aber nicht, dass Unrecht zu Recht wird, nur weil es weniger schlimm ist.
Wir verfolgen ja auch im Strafrecht nicht nur die Mörder sondern auch weniger schlimme Verbrechen. Und das obwohl wir bei der Polizei einen greifbaren Ressourcen-Trade-Off haben, nicht nur von Aufmerksamkeit.


Aufmerksamkeit ist in einer pluralistischen Gesellschaft eben doch eine nicht zu unterschätzende Ressource.

Betonung liegt auf pluralistisch.
Was glaubst du, warum die Gesellschaft pluralistisch sein kann?
M.E. weil wir Minderheiten Rechte zugestehen. Das eine bedingt das andere.

Die Aufmerksamkeit ist ja außerdem nur solange vorhanden wie es das Problem gibt. Nach Gewährung der Rechte würde sich diese wieder auf ein paar wenige reduzieren. Heute kräht ja auch kein Hahn mehr danach, wenn Schwule eine Parade veranstalten, was früher vielleicht noch ein Skandal war.


wenn es nicht doch mindestens ein Wertesystem, das da heißt negativer Utilitarismus
Interessanter Punkt. Darüber kannst du gerne noch mehr ausführen. Ich weiß nur was es zum Ziel hat und kann versuchen mich selbst irgendwie reinzudenken, weiß aber nicht, was von dessen Anhängern so gedacht wird.

Wobei die Minimierung von Leid doch auch Homosexuelle einschließen würde, oder nicht?
Da wären wir dann halt wieder bei der Ressourcendiskussion. Die ich in diesem Fall für nicht so relevant halte, weil es sich eben höchstens um kurzfristige Überaufmerksamkeit handelt, bis das Problem beseitigt wurde.

Es hat außerdem vielleicht auch einen bestimmten Grund, warum das existenziellste aller Probleme, der Welthunger, nicht so stark in unserer Aufmerksamkeit steht. Weil wir die kleinen Probleme sofort und billig lösen können. Die großen dagegen übersteigen entweder unsere Macht als winziger Mensch oder verlangen von uns eine riesige Opferbereitschaft oder die uns zur Verfügung stehenden Mittel haben einen ungewissen Ausgang. Man nähme nur an man würde tatsächlich den Reichtum der westlichen Welt komplett umverteilen. Wird es dann automatisch besser und der Hunger verschwinden oder versickert das Geld einfach und aus Ungleichheit wird gleichmäßig verteilte Armut? Wir wissen es nicht.
Dass es unserem Nachbar dagegen besser geht, wenn wir ihm Rechte zugestehen, wissen wir mit hundertprozentiger Sicherheit.
 
http://www.projektstarwars.de/forum/newreply.php?do=newreply&p=1399481

Es gab keinen Antisemitismus vor Jesus? :confused:

Da ich von mittelalterlichem Antisemitismus sprach müsste ich die frage wohl mit ja beantworten.
Sicherlich war die generelle Judenfeindlichkeit vor Chritus nicht ganz so gezielt und fand auch nicht unbedingt im westen Europas statt.
Und das mit der Kreuzigung Jesus ist eben quasi der Grundstein des christlichen Judenhasses auf den man sich im Mittelalter und auch im drittem Reich zum Teil berufen hat.

Alles davor richtet sich auch eher gegen die Völker Israels im allgemeinem. Nicht nur derer die dem Glauben des Judentums angehört haben. Aber lassen wir mal die verschiedene Glaubensrichtungen und Sekten außen vor.
Bei der Versklaven durch die Ägyptern merkt man ja schon in den Büchern Moses das sie quasi schon als Nomaden verfolgt worden sind.

Antike Judenfeindschaft ? Wikipedia
 
Da ich von Antisemitismus sprach müsste ich die frage wohl mit ja beantworten.
Sicherlich war die generelle Judenfeindlichkeit vor Chritus nicht ganz so gezielt und fand auch nicht unbedingt im westen Europas statt.

Es sollte einmal berücksichtigt werden daß im Bezug auf den Judenhass alleine schon das Wort "Antisemitismus" eigendlich falsch ist.
Die Juden sind nicht das einzige semitische Volk.
Selbst die Araber, denen man heute vielfach "Antisemitismus" vorwirft sind als "Söhne Abrahams" Semiten.
Abraham selber stammt von Sem, einem der Söhne Noahs ab.
Sogar die Araber sind also Semiten. Ebenso viele andere Völker ees Orients und Afrikas.
Wären die Araber also Antisemiten, so wären sie wohl gegen sich selber, oder ?
 
Was du beschreibst ist die wörtliche Bedeutung des Wortes "Semit". Da sind die Araber eingeschlossen ja.
Allerdings wird "Antisemitismus" inzwischen definiert als die Feindlichkeit gegenüber Juden. Da hat sich die Wortbedeutung gewandelt.

Manche arabische Antisemiten nutzen aber deine Argumentation um sich reinzuwaschen, wenn sie die "Zionisten ins Meer treiben" möchte.
 
THX1138 schrieb:
Sich zu verlieben ist auch nur eine chemische Reaktion auf eine andere Person, die dich dazu zu bringen soll dich mit dieser fortzupflanzen. Verliebt man sich ins gleiche Geschlecht macht das biologisch wenig Sinn.
Ob das verwerflich ist, ist ne andere Frage.

Der biologische Sinn von Homosexualität ist nach wie vor ja kaum geklärt.
Ich habe neulich jedoch von einer recht abenteurlich klingenden Erklärung gehört, demnach die Homosexualität entstanden sei um Inzucht in Grenzen zu halten.
Wenn eine Gruppe unter sich ist und sich jeder mit jeden paaren würde, hätte das starke Nachteile für den Gen-Pool (Stichwort: Erbkrankheiten).
Schließen sich dagegen einige Individuen freiwillig aus von der Kinderzeugung, reduziert das dagegen das Problem der Inzucht.

Sonderlich durchdacht kommt mir die Theorie zugegeben aber nicht vor, da Homosexuelle zwar keine Inzucht mit "Kindes-Folge" begehen, ihrerseits aber auch nicht zur Kindes-Zeugung beitragen.
 
Um kurz auf die Ressourcendiskussion einzugehen: Ich weiß es ist ziemlich zynisch, aber wenn Homosexualität illegal ist könnte ein Chef der sie bei einem seiner Mitarbeiter feststellt ihn zu unbezahlten Überstunden, geringerem Lohn etc. erpressen damit er ihn nicht outet.
-> Weniger Ressourcen von dem Unternehmen verbraucht.

@Jedihammers Post: Man muss beachten, dass der Begriff Antisemitismus einen ziemlichen Bedeutungswandel erlitten hat, heute richtet er sich tatsächlich nur gegen Juden. Da die Gruppe derer die Semiten im Generellen hassen unbedeutender ist als die deren Hass sich auf Juden richtet, kann man erstere mEn vernachläßigen und den Begriff für Letztere verwenden.

Man sollte übrigens auch unterscheiden zwischen dem konspirativem Antisemitismus der Nazis und dem mittelalterlichem Antijudaismus. Es besteht durchaus ein qualitativer Unterschied zwischen dem Genozid an den Juden und den anderen Massenmorden die die Nazis so auf dem Buckel haben. Andere Feinde als die Juden wurden eliminiert weil sie politische Gegner waren, (Kommunisten, Anarchisten, Sozialisten, Sozialdemokraten...) weil sie eroberten Raum okkupierten (Slawen, Russen, allgemein Menschen die sie auf ihrem Marsch gen Osten schief ansahen...) oder sonstwie als Untermenschen galten. (Behinderte, Roma und Sinti, und ja, auch Homosexuelle...)
Die Juden allerdings waren ihr Lieblingsfeind, es waren nicht nur wertlose Untermenschen oder sie nahmen Platz weg, sondern sie waren DER Todfeind des Deutschen Volkes. Juden wurde attestiert, sie würden im Geheimen die Welt beherrschen und in den Untergang lenken, daher war es eine Überlebensfrage des Deutschen Volkes sie allesamt physisch zu vernichten. Dass die Judenfrage Selbstzweck war und nicht irgendwelchen materiellen Gründen diente, ist daran deutlich ersichtlich, dass die Massenvernichtung von Juden erst dann richtig losging, als klar wurde dass der Krieg verloren wird.
Außerdem sind die Juden in dieser Ideologie nicht bloß die Anhänger der jüdischen Religion, sondern eben eine eigene Rasse, daher galten auch Leute als Juden, deren Großeltern Juden waren oder die aus der Religion ausgetreten sind.
Daher auch der qualitative Unterschied zwischen der Judenvernichtung und den ganzen anderen Morden, Homosexuelle galten zwar als Untermenschen, aber sie waren eben nicht der organisierte Todfeind des Deutschen Volkes den es auszulöschen gilt um die Welt vor der Jüdisch-Bolschewistischen Weltverschwörung zu retten.

Das heißt im Übrigen nicht, dass die Verfolgung und Ermordung von Homosexuellen nicht dennoch verwerflich war, aber man muss sich des qualitativen Unterschieds bewusst sein. Und schon mal präventiv an jene die jetzt antworten wollen, dass es dem Toten egal ist ob er ermordet wurde weil er schwul oder Jude war: Es ist dem Toten genau so egal ob er jetzt bei ner Partie Russisches Roulette draufging oder bei nem Autounfall, wenn wir diesen Pfad gehen können wir genau so gut auch gleich alle Nihilisten werden.

Ich habe übrigens den Teil meines Posts, der aus Sicht der Nazi-Ideologie geschrieben ist, vorsichtshalber in Kursiv gesetzt, nicht dass noch jemand denkt ich würde diesen ganzen Schwachsinn glauben.

Cheers.
 
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