Wenn es um ausländische Barden geht, ist das Fachblatt "Gimbatûl" führende Informationsquelle in ganz Cromshell. In der Jahresausgabe 763 wurde von "Gimbatûl" die Gruppe Jhinax and the Crazytones vorgestellt, für die Jahresausgabe 765 schrieb der gnomische Autor Eulint Ärmellang einen Rückblick auf den dKdS 764...
Jid
Die Ye Tandoori Resham Verbindung
Was man sich in Cruhn unter dem Begriff "Melodien aus Yamashu" vorstellt, ist vermutlich höchstens das wirre Flötenspiel eines ärmlich gekleideten Vanarra, der in goldenem Geschirr auf einem Jahrmarkt unglückliche Werbung für sein Land macht. Cromshell und ganz Resham haben vielleicht ein halbes Dutzend Mal in den letzten achthundert Jahren eine wirkliche Kostprobe dieser Kultur genießen können, eine weitere Chance auf eine solche Darbietung wächst lediglich mit den kommenden Jahren, wenn Schifffahrt und die Fortschritte der aufstrebenden Magiergilde eine Reise in den fernen Osten von "unmöglich" auf "teuer aber durchaus machbar" schieben.
Umso kostbarer war es, als im Frühjahr 764 wie aus dem Nichts vier Tapira aus Yamashu die große Cromsheller Bühne betraten, mit Sitar (einer gezupften Langhalslaute), Alghoza (einer Doppellängsflöte), Dhol (einer zweifelligen Fastrommel) und Dilruba (einer gestrichenen Langhalslaute) in den Händen und einem charmanten Lächeln unter dem leicht hängenden Rüssel. Sie nannten sich Ye Tandoori Connection und Brüder waren sie. Vierlinge, um genau zu sein und sie erzählten, dass in ihrer Familie viele Duos, Trios und Quartette aus einem einzigen Wurf entstanden waren und vermutlich noch in Zukunft entstehen werden. Sie zogen durch ganz Resham und waren auf einer spirituellen Reise, hatten sich durch die Marktschreier, die vom kommenden Kampf der Spielleute Kunde brachten, angesprochen gefühlt.
Eine seltsame Art des Sprechgesangs in der Sprache der Yamashuvölker nutzten sie und San, der Älteste der Vier war ein Meister darin, genau wie im Spiel der Sitar. Jaij, der Charmante, trug seine Flöte überall mit sich und Ran, der Kräftige, hatte seine Trommel stets unter dem Arm. Jid, der Jüngste der Brüder hatte ein freundliches Lächeln, als sie sich zum Wettstreit anmeldeten und sie wirkten ausgeglichen und voller Lebensfreude. Während meiner Recherche traf ich viele Cromsheller, die vom Spiel der Brüder beeindruckt waren. Die die Freundlichkeit und eher ruhige Art der Yamashureligion entspannend fanden und sich lange mit den Zugereisten über Kultur, Politik und Geschichte unterhielten.
Doch auch andere Stimmen kamen mir zu Ohren: "Ich habe nichts gegen Fremde, aber man muss sie fortjagen," sagte ein alter Mann, während die Tapira noch nicht einmal den Raum verlassen hatten. In einem Cruhner Gasthaus, in dem die Brüder in der Küche aushalfen, um für ihren Aufenthalt während des Wettstreites einige Münzen zu verdienen. "Verfluchte Ausländer mit ihrem dichten Fell," kam es vom menschlichen Koch, als er die Brüder vor die Türe setzte, als ihre Haare die Abflüsse zur Kanalisation verstopften. "Bei unserem Weg durch die Fremde..." begann San sich zu rechtfertigen und wurde vom Koch unterbrochen: "Wir sind nicht fremd!" schrie der dem Tapiramusiker zu: "IHR seid fremd!"
Und nicht der einzige diesbezüglich motivierte Übergriff sollte dies in Cruhn sein, den Ye Tandoori Connection über sich ergehen lassen musste. Wo im allerersten Kampf der Spielleute noch Barden aus Zurul in der Arena standen, kam ausgerechnet aus diesem kulturellen Umfeld eine weitere Verallgemeinerung: "Ihr wisst sicher ein gutes Kraut zu schätzen," raunte den Brüdern ein dunkelhäutiger Einwanderer aus dem südlichen Reich zu, während sie eines Abends durch eine dunkle Gasse gingen. Als wenn jeder Tapira in Yamashu nur solche Gewächse rauchen würde. Dennoch gingen sie mit dem Zuruler mit und konsumierten mit ihm einige frisch gedrehte Tütchen in einem Bistro, lachten viel und laut und der Wirt freute sich vor allem, weil sie viel zu essen und zu trinken bestellten. "Anscheinend ist es für diese Tapira wichtig," erklärte der Wirt später: "Essen und Familie sind ein fester Bestandteil ihrer Lebensweise. Und wenn sie schon so weit von ihrer Heimat unterwegs sind, dann sollen sie wenigstens bei mir ihr Geld lassen und sich des Lebens freuen." Mit einem breiten Grinsen fügte er hinzu: "Sie haben ja nur eines," und er weiß nicht, wie Recht er leider damit hat.
Wenig später versuchten die Brüder es mit einigen weiteren Gelegenheitsarbeiten: in einem Krämerladen in der Kaufmannsmeile halfen sie aus, doch ihr Akzent machte es ihnen schwer, mit Kunden in Kontakt zu treten. Der alte Halbling Gordo (Name von der Redaktion geändert) war nicht wütend auf sie: "Ich mag die Burschen ungemein," meinte er: "aber das ist geschäftsschädigend. Die sollen was ohne Kundenkontakt versuchen. Ich zahl die Burschen für den Monat aus und schick sie weiter. Mehr kann ich nicht machen," schloss er kleinlaut ab.
Bevor sie ihre nächste Stelle besetzten, zogen sie mit dem hart verdienten Geld durch das die Kaufmannsmeile und warfen mit extra für diesen Zweck mitgebrachtem Farbpulver um sich. Für die heiligen Feste in Yamashu waren die hier nur exotisch und irritierend wirkenden Substanzen gedacht und laut spielten sie auf und machten mit den Klängen aus dem fernen Osten Werbung für ihren Auftritt. Lokale Händler und einkaufende Bürger fühlten sich gestört: "Können die nicht bei sich zuhause Dreck machen? Oder ist das schon so dreckig bei denen? Ich hab da ja Geschichten gehört!" schrie einer der Ladenbesitzer quer durch die Straße. Ein bärtiger Hüne aus dem Hohen Norden schwang seine Axt und schimpfte: "Die sollen zurück dahin wo sie herkamen! Zurück nach Tarleen, ihr Verbrecherbande!" Doch auch einige positive Stimmen gab es: "Toll isses. Toll und richtungsweisend," erklärte uns eine junge Frau, die für ihre kleine Tochter einkaufen wollte. Doch sah die Stadtwache dies anders und schnell wurden die teuren Instrumente konfisziert und die Brüder mussten eine Nacht in der Zelle verbringen. "Eigentlich wollten wir sie abschieben," gestand einer der Wachmänner später. "Aber wir wussten nicht genau, wohin..."
Schon nach wenigen Stunden konnten San, Jaij, Ran und Jid wieder den Sonnenschein unter freiem Himmel genießen, doch hatten sie kein Geld mehr, hatte die Stadtwache ihnen anscheinend nur die Instrumente zurückgegeben, nicht aber den restlichen Besitz. In einer Schlachterei suchten sie ihr Glück als Aushilfe und auch wenn sie sich bemühten, wurde schnell klar, dass sie noch nie Fleisch zerteilt oder gar ein Handbeil in den Hufen gehalten hatten. "Es bringt mir nichts, ein paar Gaukler zu bezahlen, die eher im Bluttrog landen, als einem Schwein auch nur eine Borste zu krümmen," sagte uns der Schlachter im Vertrauen: "Und seien wir ehrlich: jemand mit Hufen, der dem Schlachtvieh die Hufe abtrennt? Schon ein wenig pervers, nich?"
San übernahm die Zügel: "Wir müssen einfach mal proben," erklärte er seinen Brüdern in der Sprache seines Volkes: "Wir sind Musiker, keine Handwerker." Also setzten sie sich und probten. "Und wir fühlten uns, als wäre alles wie früher," beschrieb uns Ran kurz vor dem letzten Auftritt in der Arena.
Weiter ging es mit den Gelegenheitsarbeiten und dieses Mal trieb sie es zum Müllerbetrieb Jokub (Name von der Redaktion geändert), wo die Brüder endlich die benötigte Ruhe und Wiederholung fanden, die sie brauchten. Einen ausgeglichenen Ablauf, den sie aus ihrer alten Heimat kannten, die ein gewisses Gleichgewicht aus steilen Bergen und waldigen Tälern darstellte. Licht und Schatten. "Wir konnten einige Wochen einfach... sein," erinnerte sich Ran: "und nicht im Stress dieses Landes oder gar dem Stress des bevorstehenden Wettkampfes verzweifeln." Die nächsten Wochen gestalteten sich entsprechend angenehm.
Erst als das orkische Neujahrsfest vor der Türe stand, zog Ye Tandoori Connection wieder nach Cruhn hinein und müde von der langen Zeit in der Mühle forschten sie nach einer Möglichkeit, das angesparte Geld für ihre Entspannung zu verwenden. In einer alten Tageszeitung lasen sie von einem Zwischenfall einiger dKdS Teilnehmer im örtlichen Badehaus und buchten sogleich einen ganzen Tag in den dampfigen Hallen des hier nicht namentlich erwähnten Unternehmens. "Das Königspaket ist allumfassend," so der Betreiber des der Luxusbadeanstalt: "von Früchtetellern bis hin zu Massagen ist da alles dabei. Für alle Größen. Für alle Haut- und Felltypen. Mehrere Stunden lang und an einigen Tagen mit Rabat." Doch mit der ausgiebigen Fellpflege kam auch der Streit, denn eine der Angestellten des Badehauses machte den Brüdern schöne Augen. Während sie im Entspannungbereich über ihrem Früchteteller saßen, wurden die Worte stark und der Wille schwach. Jaij dachte einige Male an diesen Moment zurück: "Wir konnten uns ja nicht einmal aus dem Weg gehen. Wir waren jung. Wie sollten wir solche Erlebnisse wirklich sinnvoll verarbeiten?"
Ihre nächste Arbeit als Zaunstreicher war weniger erfüllend und als bei einer Reihenhaussiedlung an den Emeralder Gärten der Hund einer Halblingsdame Ran biss, gerieten sich die Brüder wirklich ins von Farben fleckig gewordene Fell. "Sie sollten einfach nur meinen Zaun streichen," äußert sich Melani (Name von der Redaktion verändert), sich ihrer Mitschuld unbewusst: "und nicht mit Caleas spielen. Ich weiß nicht, wie das da ist, wo die herkommen, aber hier packt man so ein Tier nicht einfach von hinten am Schweif und erwartet, dass er sich freut und einem das Gesicht ableckt," schiebt Melani die Verantwortung auf die Brüder. "Selber Schuld."
Beim abendlichen Essen wurde wieder gestritten: über die Arbeitsauswahl und über das Badehaus und wieder kam das Thema Eifersucht auf den Tisch und auch wenn San einige Hochprozentige bestellte, wollte Jid nicht mehr gute Miene zum bösen Spiel machen. Er stand auf und verließ die Schenke, sagte seinen Brüdern das erste Mal in seinem Leben nicht, wohin er ging. "Die drei blieben verstört am Tisch sitzen," erinnert sich der Wirt der kleinen Schenke, die hier namentlich keine Erwähnung finden wird: "und ich hätte mir für sie und für alle anderen gewünscht, dass sie endlich wieder nach Hause gehen würden. Nicht, dass ihr Geld schlecht wäre, aber sie gehören einfach nicht nach Cruhn."
Am 2. November fanden Uferarbeiter die Leiche von Jid an einer kleinen Anlegestelle der Krunar. Zusammen mit einigen Waschweibern zogen sie den Tapira an Land und meldeten den Fund der Stadtwache. "Scheinbar war der Yamashuaner betrunken ins Wasser gefallen," erläuterte ein Emeralder Hauptmann, der in der Zeit der Wettkampfsvorentscheidung in Cruhn verweilte und mit den lokalen Behörden kooperierte: "so was passiert öfter als man denkt. Bei mir zuhause auch. Ständig Leute in der Emer. Alles voll." Der Tod des jüngsten Bruders traf die Gruppe schwer. "San versuchte uns zusammen zu halten," sagte uns Ran, der nun jüngste Bruder im Trio: "Er war stark für uns, als wir schon aufgeben wollten. Als wir versucht waren, alles hinzuwerfen."
Und so benannten sich die Brüder um. Aus Ye Tandoori Connection wurde Jid, zu ehren des toten Wegbegleiters, der nie wieder seinen Fuß auf Yamashuboden setzen würde. Sie beauftragten einen der größten Künstler Cruhns und in einer riskanten Nacht- und Nebelaktion schafften sie es, den neu entworfenen Schriftzug ihrer Bardengruppe auf die leere Wand einer riesigen Lagerhalle am Rand des Strenzer-Marktes zu pinseln.
"Es war mutig," beschreibt Shi'Mon (Name von der Redaktion geändert): "und gleichzeitig herzzerreißend. Ein Kunstwerk an sich, diese ganze Tat. Und als uns die Stadtwachen konfrontierten, waren es San und seine Brüder, die mich und sich selbst aus der ganzen Scheiße zogen. Die Stadtwachen haben das wirklich geschluckt. Erstaunlich, was diese drolligen Kerlchen so rhetorisch drauf haben. Wirklich erstaunlich."
In der Schifferspelunke "Flussratten" spielten sie ab da eine neue, melancholische Ballade über den Fluss, der Leben gibt und Leben nimmt. Und immer waren die hartgesottenen Gäste zu Tränen gerührt und die Yamashuklänge waren auf einmal nicht mehr so fremd wie gerade noch und die hohen, sich teilweise im Gesang überschlagenden Stimmen nicht mehr so ungewohnt, hatten sie doch ein gemeinsames Thema, das Musiker und Gäste verband. In dieser Zeit konnten sich die Barden von Jid endlich auf die Cromsheller einstellen, wirklich in diesem Land ankommen und ihr neues Ich entdecken, das nicht zuhause in den Bergtälern geblieben, sondern in der Hauptstadt des Königreiches gewachsen war.
"Die perfekte Zeit," gab San zu: "um von den Vier Barbieren eingeladen zu werden (Anmerkung der Redaktion: dieses Quartett war ein weiterer Teilnehmer im dKdS 764). Zuerst waren wir erstaunt darüber. Ein Konzert am Biergarten der Zuruler Pyramide? Direkt in den Emeralder Gärten? Während eines Funkelbaummarktes?" Viele Gruppen traten dort zu dieser Zeit auf und viele waren nicht vom klassischen Holz des Cromsheller Musikgeschmacks geschnitzt. Doch Jid stach noch etwas weiter hervor. Traditionelle Sitarklänge, begleitet von der Alghoza und der Dhol. Wieder erzählten sie vom Fluss und anderen Erkenntnissen und die in dicke Mäntel gehüllten Gäste des Funkelbaummarktes lauschten ihren Weisen und nachdem die Vier Barbiere die Stimmung mit ihrem Kanongesang wieder ins Feierliche zogen, tranken die Brüder mit den Cruhnern Glühwein und sprachen über die letzten Monate und eine große Last fiel von allen ab. "Wir konnten loslassen," erinnert sich Jaij: "und uns entspannen. Den Wettstreit zum ersten Mal wirklich auf uns zukommen lassen. Wir fingen an, in Cruhn zu leben. Nicht nur hier zu arbeiten und zu warten. Wir konnten mit Aspekten in unseren Gedanken aufräumen, die schwer auf uns gedrückt hatten. Wir waren frei und hatten das erste Mal seit dem Tod unseres Bruders Zeit, wirklich zu trauern."
Als die offizielle Einladung zum großen Kampf in der Cruhner Arena bei den Brüdern eintraf, war die Anspannung aber wieder zu fühlen. Ran erzählt uns: "Wir wussten, was wir taten. Wir hatten uns darauf vorbereitet. Aber auf die schiere Masse an Zuschauern und die Größe der Bühne waren wir nicht gefasst gewesen." Nach der vorletzten Pause des Wintersonnwendbends legten sie schließlich los: "Wir spielten einige Lieder in dieser Nacht. Über das Leben in der Fremde und wie es ist, wenn man von zuhause auszieht, um die Ferne zu suchen und nur eine Prüfung nach der anderen findet. Und nur dieser Don bei den Schiedsrichtern fand gefallen an diesem Stück," schmunzelt San und spricht auf den Pilõsanschiedsrichter an, der vermutlich aus erster Hand weiß, wie es ist, in einem fremden Land zu leben (Anmerkung der Redaktion: Don Esteban del Rio Cerveza kommt von einer kleinen Sonnenscheininsel Ahiayo und wohnte viele Jahre lang in der Tarleenhauptstadt Emerald, bevor er nach Cruhn zog). "Dann über das Wehklagen einer Geliebten, die um die Gunst eines jungen Mannes kämpft, der zwischen ihr und der Ehefrau hin- und hergerissen ist." Laut und schrill war diese Darbietung und ganz im Stile der Yamashumusik. Abgehakte Bewegungen und hoher, jaulender Gesang und selbst die Redaktionsmitglieder des Gimbatûl, die im Publikum saßen, sahen sich kurz fragend an, ob eventuell ein unheiliger Spruch auf die Bühne gelegt worden war. Aber dies war Yamashu. Die Musik der Tapira. Wieder kamen bunte Pulver zum Einsatz, die den Schnee am Arenaboden einfärbten und schließlich wurden die Klänge wieder ruhiger und leiser und auch sie wirkten wie aus einer anderen Welt, aber greifbar und angenehm für unsere zu sehr aufs Gewohnte eingefahrenen Ohren. "Die Weise erinnerte mich an ein altes Schlaflied, das mir meine Mutter immer vorgesungen hat," meinte eine Zuschauerin, die sich Tränen aus den Augenwinkeln wischte. "Ich kenne einen Maifestlied, das ähnlich ist," meinte ein Gast aus Farthing. Ein Zwerg aus der Thors Wacht sprach ebenfalls über seine Emotionen: "Zuhause gab es einen Abzählreim. Genau die selbe Melodie. Genau der selbe Rhythmus." Alle waren bewegt. Sogar die Schiedsrichter murmelten einige Minuten lang miteinander und gaben dann eine beinahe perfekte Wertung ab. "Es war," so Kreiia Arvid: "als hätten sie dort auf der Bühne auf einmal zu viert aufgespielt. Ein meisterhafter Auftritt, auch wenn es letztendlich nicht für den Sieg beim Wettstreit reichte..."
Die elfische Bardengruppe Hamlet Peasants obsiegte knapp im Wettstreit der Spielleute. Und für Jid bedeutete dies, ihren Weg ein weiteres Mal zu überdenken. Wollten sie wirklich zusammen die nächsten Jahrzehnte musizieren? Sich den Launen des jeweils anderen aussetzen, zusammen ums Geld ringen und sich mit dem Namen der Gruppe ständig an einen der schwersten Momente ihres Lebens erinnern? Nein, entschieden sie. "Es war eine äußerst komplexe Entscheidung und keiner von uns dreien tat sich leicht dabei," erklärte uns San, als er nach der großen Abschiedsfeier des dKdS 764 seinen Beutel schnürte und die Sitar auf seinen Rücken band: "aber ich denke, dass jeder seinen ganz eigenen, spirituellen Pfad in Eurem wunderschönen Resham finden wird. Weit weg von unserer Heimat. Und dennoch unglaublich nah, wenn man die Weite des Kosmos betrachtet." Und soweit ich das verstehe, was San dort in dieser von Musik und Lachen erfüllten Winternacht uns sagte, muss ich ihm mit vollem Herzen Recht geben.
- Eulint Ärmellang