Xavier Naidoo

Eins vorab, wenn du den Zwinkersmliey weg lassen würdest, käme ich mir weniger veräppelt vor.

Und ich dachte, wenn ich einen Smiley anfüge, weißt du, das du's nicht persönlich nehmen sollst... :(

Wann wird etwas repräsentativ? Wenn man mit zwei, mit zwanzig oder mit zweihundert Leuten spricht? Was Personen, die keine repräsentativen Umfragen starten machen können, sind viel eher Bestandsaufnahmen. Ich hab mich weniger mit Verschwörungstheoretikern, als mit streng (teils fanatischen) Gläubigen unterhalten.

Mal angenommen, du hast - rein hypothetisch - noch nie mit einem Verschwörungstheoretiker gesprochen und ich, sagen wir mal hatte es mit ~ 14,5 solchen Menschen aus allen möglichen Spektren der "Szene" zu tun, dann ist es doch nicht so schwer zu verstehen, dass meine Erfahrungen durchaus über 'nen gewissen Grad an Repräsentation verfügt. Oder muss ich erstmal 2000+ solcher Menschen getroffen haben, bevor ich mir von dir den Vorwurf der Pauschalität nicht mehr gefallen lassen muss?

Leider führst du hier gar nichts aus, sondern kommst zurück mit Behauptungen, die du so nicht treffen kannst.

Doch tue ich und doch, kann ich.

- du kannst nicht einfach behaupten, dass ich, würde ich Fragen stellen, dass Weltbild von X zum Wanken bringen würde

Ich denke, du hast mich missverstanden. Das du das Weltbild eines Verschwörungstheoretikers mit Fragen nicht ins Wanken bringen würdest, das weiß ich sogar ziemlich sicher und ich habe nun auch schon zweimal ausgeführt, warum das so ist. Ein Verschwörungstheoretiker wird sein Weltbild überhaupt gar nicht erst von Fragen durchdringen lassen. Wirklich, ich kann dich nur dazu ermutigen einmal jemanden, der bspw. an die Unterwanderung der Weltpolitik durch Rothschilds und Bilderberger glaubt, zu fragen, warum er das glaubt.

Der Mann besitzt einen eigenen Laden, der gut läuft und wirkt in Gesprächen sonst alles andere als rechts, undemokratisch, ungebildet etc.

Der Mann hat Geld.

Und was willst du mir damit nun sagen?

Auch ein wohlhabender Mensch kann sich weigern, Steuern oder den Unterhalt für seine Kinder zu bezahlen. Nicht jeder Reichsbürger ist automatisch dumm, aber wie es mit dem Bekenntnis zur Demokratie aussieht, wenn jemand einen Staat, dessen völkerrechtliche Legitimität vollkommen außer Frage steht, als nicht-existent bezeichnet, darüber müsste man sich wohl nochmal unterhalten.

Was weißt du denn darüber, warum der ein oder andere Reichsbürger ein Buch geschrieben hat?

Und was weißt du denn darüber? Wenn du dich hier schon auf Reichsbürger beschränkst, dann bitte ich dich doch mal darum, die textlichen Schöpfungen eines bzw. mehrerer Reichsbürger zu lesen. Du kannst z.B mal mit dem Amt für Menschenrechte anfangen. Mich würde wirklich interessieren, ob du da etwas anderes als verqueres Sendungsbewusstsein herauslesen kannst.

Wenn ich mich mit bestimmten (für mich fanatisch) religiösen Personen unterhalte, die glauben, die Wahrheit zu besitzen, versuchen diese Personen (bzw. diese Person), die Wahrheit kund zu tun, weil es für sie eben die Wahrheit ist. Und es ist ganz wichtig für diese Person, dass jeder zu der Wahrheit gelangt, die sie schon besitzt. Da kamen damals auch Erklärungen und zwar nicht wenige und auch "Beweise" oder eben das, was diese Person als "Beweise" sieht..

... das ist wohl echt'n schlechter Witz, oder?

"Hey, ich weiß, du machst folgedes ... Warum ist das so?" Dann geb ich der Person auch eine Antwort.

Oh, eine Antwort wird dir ein Verschwörungstheoretiker gewiss auch geben, aber die wird sich, egal wie lang oder ausführlich sie ausfällt, immer auf zwei Worte reduzieren lassen: "ist" und "so".
 
Und ich dachte, wenn ich einen Smiley anfüge, weißt du, das du's nicht persönlich nehmen sollst... :(
Danke, dann weiß ich, wie es gemeint ist :)

Mal angenommen, du hast - rein hypothetisch - noch nie mit einem Verschwörungstheoretiker gesprochen und ich, sagen wir mal hatte es mit ~ 14,5 solchen Menschen aus allen möglichen Spektren der "Szene" zu tun, dann ist es doch nicht so schwer zu verstehen, dass meine Erfahrungen durchaus über 'nen gewissen Grad an Repräsentation verfügt. Oder muss ich erstmal 2000+ solcher Menschen getroffen haben, bevor ich mir von dir den Vorwurf der Pauschalität nicht mehr gefallen lassen muss?
Ich versuch zu erklären, worin das Problem liegt und pauschalisiere jetzt absichtlich:
Wenn ich 14,5 Ausländer treffe, die ich doof finde, wird daraus sehr, sehr schnell, dass die Ausländer doof sind.
Ich denke, dass immer beachtet werden muss, wo (Ort, Zeit, etc.) und mit wem (biographischer Hintergrund etc.) gesprochen werden muss.
Wenn ich beispielsweise weiß, dass ab 18 Uhr vor Supermarkt X vor allem Herren älteren Semsters stehen, um Bier zu trinken, werde ich vermutlich ein anderes Ergebnis bekommen, wenn ich nach dem Sinn des Lebens frage, als wenn ich diese Frage um 8 Uhr morgens, bei anderen Besuchern stellen werden.

Leider neigen Menschen sehr schnell dazu aus Steroetypen und Vorurteilen eine diskriminierende Haltung zu entwickeln. Ich verlinke mal einen guten Artikel dazu, mit dem ich nicht aussagen will, dass du eines dieser Dinge tust.
Ich merke aber an, dass ich glaube, dass kein Mensch frei von Vorurteilen ist (ich also auch nicht!).

Ich denke, du hast mich missverstanden. Das du das Weltbild eines Verschwörungstheoretikers mit Fragen nicht ins Wanken bringen würdest, das weiß ich sogar ziemlich sicher und ich habe nun auch schon zweimal ausgeführt, warum das so ist. Ein Verschwörungstheoretiker wird sein Weltbild überhaupt gar nicht erst von Fragen durchdringen lassen. Wirklich, ich kann dich nur dazu ermutigen einmal jemanden, der bspw. an die Unterwanderung der Weltpolitik durch Rothschilds und Bilderberger glaubt, zu fragen, warum er das glaubt.
Ja, das werde ich wohl mal tun müssen. Zumindest hab ich mich mit einigen Personen ausführlicher unterhalten, die an etwas bestimmtes glauben und auch weshalb.


Und was willst du mir damit nun sagen?

Auch ein wohlhabender Mensch kann sich weigern, Steuern oder den Unterhalt für seine Kinder zu bezahlen. Nicht jeder Reichsbürger ist automatisch dumm, aber wie es mit dem Bekenntnis zur Demokratie aussieht, wenn jemand einen Staat, dessen völkerrechtliche Legitimität vollkommen außer Frage steht, als nicht-existent bezeichnet, darüber müsste man sich wohl nochmal unterhalten.
Du hast geschrieben "dort sind es praktisch immer Geschichten von". Ich hab damit aufzeigen wollen, dass dieses "immer" eben nicht zwangsläufig immer ist. Immer ist beständig, lässt also keine Ausnahme zu, daran ändert "praktisch" nichts.

Und was weißt du denn darüber? Wenn du dich hier schon auf Reichsbürger beschränkst, dann bitte ich dich doch mal darum, die textlichen Schöpfungen eines bzw. mehrerer Reichsbürger zu lesen. Du kannst z.B mal mit dem Amt für Menschenrechte anfangen. Mich würde wirklich interessieren, ob du da etwas anderes als verqueres Sendungsbewusstsein herauslesen kannst.
Ich kann nicht sagen, warum X Buch Y geschrieben hat, wenn ich ich nicht frage. Aber ich gehe davon aus, dass Leute Bücher schreiben, damit sie andere informieren, unterhalten, beeinflussen, ihre Meinung kund tun können, etc.
Was mir zuerst bei dieser Seite ins Auge fällt ist, dass sie furchtbar aufgemacht ist, ewig lädt, keine Quellenangaben besitzt und das entweder falsch zusammen kopiert, oder geschrieben wurde. Und um ganz ehrlich zu sein, entgeht mir auch der Sinn des ganzen. Vielleicht kannst du erklären, was du mit "sendungsbewusstsein" meinst.


... das ist wohl echt'n schlechter Witz, oder?
Nein, ist es nicht. Ich hab meine Erfahrung mit, ich drück es nun wenig wertschätzend aus, Personen, die eine so engstirnige Ansicht haben, dass sie mit beiden Augen gleichzeitig durch ein Schlüsselloch sehen könnten.
Aber wenn ich mit diesen Personen oder eher einer bestimmten Person spreche, versuche ich, dass, was ich da erfahre, nicht auf alle anderen Menschen zu beziehen.
Wenn ich mich mit besagter Person streite, liegt das vor allem daran, dass es schwer ist, Abstand zum Thema zu nehmen, da ich persönlich betroffen bin. Und wenn eine nahestehende Person immer wieder Dinge zur Wahrheit erhebt, fällt es mir persönlich doch viel schwerer ruhig zu bleiben, als wenn ich mit jemandem spreche, zu dem ich kein persönliches Verhältnis (in welcher Art auch immer) habe.
Rohkost zum Beispiel ist ja keine Verschwörungstheorie, aber je nachdem, an welchen Rohköstler man gerät, bekommt man auch Erklärungen dafür, weshalb er glaubt, dass gekochtes ungesund und schlecht für den Körper ist. Hier scheiden sich auch die Geister.
Zum Thema 9/11 hab ich ein Buch gelesen, das im Grunde wohl schon unter "Verschwörunsgtheorie" läuft. Ich hab's aber nicht als solches empfunden. Nie zu Ende gelesen, aber es war keines dieser stereotypen: Die bösen Amis haben sich selbst ans Bein gepinkelt - Erklärungen.
Ich kann gerade leider nicht finden, welches es war, da es nicht mir gehörte, aber ich liefere die Info bei Gelegenheit nach.


Oh, eine Antwort wird dir ein Verschwörungstheoretiker gewiss auch geben, aber die wird sich, egal wie lang oder ausführlich sie ausfällt, immer auf zwei Worte reduzieren lassen: "ist" und "so".
Wie wird denn aus etwas "ist" und "so"? Nicht von heute auf morgen, möchte ich mal behaupten. Darum geht es mir die ganze Zeit. Bevor ein Anhänger von was auch immer seine Sache als Fundament baut, braucht es Zeit. Und wenn ich mit jemandem spreche, der nur "ist" und "so" nutzt, kann ich versuchen (!), ihn genauer zu fragen, mehr nach dem weshalb, mehr nach dem, wie er darauf kommt, dass es so ist. Wenn ich jemanden darum bitte, ihn verstehen zu wollen und dass ich dafür eine Erklärung brauche, kommt vielleicht etwas anderes dabei herum. Und: Wenn ich bisher keien Antworten bekommen habe und wieder jemanden frage, aber mti der Erwartung komme, erneut keine Antwort zu bekommen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau das wieder geschieht, recht hoch.[/QUOTE]

EDIT: Es war "Der zensierte Tag" von Christian C. Walther. Ist aber schon lange her und ich weiß nicht mehr, weshalb ich es abgebrochen hab.
 
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Wenn ich 14,5 Ausländer treffe, die ich doof finde, wird daraus sehr, sehr schnell, dass die Ausländer doof sind.

Wenn ich 14,5 Verschwörungstheoretiker treffe, die in einem eng abgesteckten Bereich jeweils ein sehr ähnliches Verhalten an den Tag legen, folgt daraus aber eben auch nicht, dass alle anderen Verschwörungstheoretiker das nicht tun.

Leider neigen Menschen sehr schnell dazu aus Steroetypen und Vorurteilen eine diskriminierende Haltung zu entwickeln. Ich verlinke mal einen guten Artikel dazu, mit dem ich nicht aussagen will, dass du eines dieser Dinge tust.

Ja, natürlich kannst du hier diese Schablone anlegen und dann in Beobachtungen und aus diesen entstandenen Schlussfolgerungen, Stereotype und Vorurteile verorten, aber das ist halt einfach nicht zielführend, denn diese Spirale kann soweit gedreht werden, bis ein vernünftiger Diskurs unmöglich wird.

Immer ist beständig, lässt also keine Ausnahme zu, daran ändert "praktisch" nichts.

Doch, natürlich ändert praktisch etwas daran. Aber gut zu wissen, dass ich mir hier schon wieder die nächste Diskussion eingebrockt habe, bei der ich wirklich jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, um bloß keine Angriffsfläche zu bieten. :konfus:

Was mir zuerst bei dieser Seite ins Auge fällt ist, dass sie furchtbar aufgemacht ist, ewig lädt, keine Quellenangaben besitzt und das entweder falsch zusammen kopiert, oder geschrieben wurde. Und um ganz ehrlich zu sein, entgeht mir auch der Sinn des ganzen.

Und jetzt stell dir mal vor, du hast tagtäglich mit solchen Leuten zu tun, weil du an der "falschen" Stelle des Staats- bzw. Verwaltungsapparates arbeitest und stell dir vor, was passiert, wenn du dich mit diesen Leuten auf unvoreingenommene Gespräche einlässt.

Vielleicht kannst du erklären, was du mit "sendungsbewusstsein" meinst.

http://www.duden.de/rechtschreibung/Sendungsbewusstsein

Nein, ist es nicht.

Ah, schon gut. Ich habe sowieso was falsch verstanden, das geht also auf meine eigene Kappe.

Darum geht es mir die ganze Zeit. Bevor ein Anhänger von was auch immer seine Sache als Fundament baut, braucht es Zeit.

Das ist richtig, niemand wird innerhalb von Sekunden zum Verschwörungstheoretiker bzw. Reichsbürger. Von diesen Leuten spreche ich aber auch überhaupt gar nicht, diese Menschen äußern ihre neugewonnenen "Einsichten" eher selten. Erst wenn ein Mensch in seiner Überzeugung gefestigt ist, wird er damit an die Öffentlichkeit geht - so wie Naidoo, um die Brücke zum eigentlichen Thema zu schlagen - und dann ist es für gewöhnlich schon zu spät.
 
Wenn ich 14,5 Verschwörungstheoretiker treffe, die in einem eng abgesteckten Bereich jeweils ein sehr ähnliches Verhalten an den Tag legen, folgt daraus aber eben auch nicht, dass alle anderen Verschwörungstheoretiker das nicht tun.
Die Diskussion wird langsam müßig.

Ja, natürlich kannst du hier diese Schablone anlegen und dann in Beobachtungen und aus diesen entstandenen Schlussfolgerungen, Stereotype und Vorurteile verorten, aber das ist halt einfach nicht zielführend, denn diese Spirale kann soweit gedreht werden, bis ein vernünftiger Diskurs unmöglich wird.
Ach so, aber was du schreibst ist zielführend? Und macht eine "vernünftige" Diskussion möglich? Okay.

Doch, natürlich ändert praktisch etwas daran. Aber gut zu wissen, dass ich mir hier schon wieder die nächste Diskussion eingebrockt habe, bei der ich wirklich jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, um bloß keine Angriffsfläche zu bieten. :konfus:
Nein, es geht hier überhaupt nicht ums Angreifen. Es ging um Pauschalisierungen und ein Wort wie "immer" ist das nun mal auch.
Wenn es darum geht, wie man mit Personen in ein Gespräch geht, kommt's nun auch mal darauf an, welche Worte man nutzt und welche nicht. Das hat mit der Goldwaage überhaupt nichts zu tun. Du erklärst mir, ich sei naiv und ich erkläre dir, was ich mit Pauschalisieren meine. Und du hast geschrieben, was bei welchen Leuten praktisch immer so ist und ich hab das dementiert. Nicht mehr und nicht weniger.

Und jetzt stell dir mal vor, du hast tagtäglich mit solchen Leuten zu tun, weil du an der "falschen" Stelle des Staats- bzw. Verwaltungsapparates arbeitest und stell dir vor, was passiert, wenn du dich mit diesen Leuten auf unvoreingenommene Gespräche einlässt.
Weißt du, ich hab auf meiner eigenen Arbeit auch mit sehr speziellen Leuten zu tun, die seltsame Ansichten über sich und das Leben haben.
Ich werfe es dir nicht vor und vermute es auch nicht, ich kenne dich und deine Arbeit schließlich nicht, aber ich gebe dir zu bedenken, dass Berufsblindheit und so weiter, auch eine entscheidende Rolle im Umgang mit Personen spielt. Und eigentlich nicht nur das. Sobald ich bei mir auf der Arbeit ein genervtes innerliches Augenrollen wahrnehme, muss ich mich nämlich zwangsläufig mit der Frage auseinander setzen, woher das jetzt kommt. Weil mich mein Gegenüber nervt? Weil es etwas in mir trifft usw. usf.

Das ist richtig, niemand wird innerhalb von Sekunden zum Verschwörungstheoretiker bzw. Reichsbürger. Von diesen Leuten spreche ich aber auch überhaupt gar nicht, diese Menschen äußern ihre neugewonnenen "Einsichten" eher selten. Erst wenn ein Mensch in seiner Überzeugung gefestigt ist, wird er damit an die Öffentlichkeit geht - so wie Naidoo, um die Brücke zum eigentlichen Thema zu schlagen - und dann ist es für gewöhnlich schon zu spät.
Jetzt darfst du mir gerne Naivität vorstellen, aber ich glaube daran, dass es möglich ist, sich aus bestimmten (Gedanken-)Mustern wieder zu befreien. Ich selbst hab das auch geschafft. Ist ein langer und anstrengender Weg, aber das ist durchaus möglich. Entweder, weil man zu einer anderen Selbsterkenntnis kommt, oder weil man ein System von Unterstützern hat, möchte oder sucht. Setzt aber erst mal voraus, dass man alles das überhaupt einsieht und will. Das es hierbei zu Schwierigkeiten kommen kann, will ich nicht bezweifeln. Nur funktioniert es mMn eben nicht mit der Methode des Holzhammers. Wenn mir nämlich jemand mehr oder minder aggressiv erklärt, dass das, was ich glaube, der letzte Mist ist, bin ich auch nicht so ganz offen für eine Erklärung - und noch weniger für eine Argumentation.
Gebe ich meinem Gegenüber aber schon zu Beginn den Drang, sich rechtfertigen zu müssen (Rechtfertigungen sind keine Erklärungen), komme ich wahrscheinlich einfach nicht weiter. Und sobald ich eine vorgefertigte Meinung über etwas oder jemanden habe (und ja, ich weiß durchaus, dass das normal ist), wird es nur schwerer, ihm so neutral wie möglich entgegen zu treten. Dabei schreibe ich absichtlich "so neutral wie", denn ich persönlich glaube nicht, dass es reine Objektivität gibt.
Wenn ich dann noch für X arbeite, bleibt halt auch die nächste Frage offen: Was will ich jetzt repräsentieren. Mich? Meine Arbeit? Beides? Bin ich in dem Moment Angestellter XY und frage, für meine Anstellung oder bin ich gerade nur Ian und frage, weil Ian das wissen will?

An der Stelle ist es aber vielleicht auch sinnvoll, die Diskussion zu beenden, denn ich glaube, es wurde von beiden Seiten deutlich, was gedacht wird. Am Ende drehen wir uns hier nur im Kreis und mir geht es nicht darum, auf Teufel komm raus, meine Meinung bestätigt zu sehen.
Ich hab mit zu wenigen Verschwörungstheoretikern gesprochen, kann aber dennoch sagen, dass ich für mich den Dialog bevorzuge. Ähnlich wie beim Feedback geht's dann aber darum, dass Gesagte des andern erst mal einfach nur anzuhören.
 
Und? Man könnte nun andere Künstler aufzählen, bei denen ebenfalls fraglich ist, ob das, was sie singen nun besonders gut ist, oder nicht. Xavier Naidoo macht da wenigstens nichts im Geheimen, der singt und redet frei Schnauze (Hidden Tracks mal ausgenommen, wobei man die ja auch hört, wenn man die CD nicht abschaltet). Da finde ich es weitaus gefährlicher, was in stillen Kämmerlein geschieht.
So ganz kann ich die "Gefährlichkeit" von Naidoo daher nicht nachvollziehen, egal wie fragwürdig ich selbst manches von dem finde, was er sagt oder singt. Teilweise finde ich sogar, dass er Texte hat, die durchaus Sinn machen und gut sind (aber eben auch alt). "Vielleicht" wäre ein Beispiel dafür, wobei mir das heute eindeutig zu religiös ist (was ich nicht mehr bin).
Mittermeier und co. sind nun auch nicht unbedingt Personen, die irgendwie die Welt prägen.
Das kann man weg diskutieren wie man will. Naidoo liefert die Fakten mit seinen Texten und Aussagen bei öffentlichen Auftritten bereits selbst.
Frank Rennicke, ein Vollnazi mit dem sich das Reichsbürgertum, das neue Publikum von Naidoo, öffentlich solidarisiert, singt in den Augen seiner Fans auch nur frei Schnauze und in dessen Texten finden sich sicherlich nicht ausschließlich hohle Glatzen wieder, sondern ebenso der ein oder andere "Normalo". Einfach weil diese Texte, ähnlich wie die Parteiprogramme diverser Parteien, nun mal so ausgelegt sind.

Ich möchte mal sehen welchen Shitstorm sich Prominente anhören dürften wenn sie sich dermaßen mit so einem Kerl solidarisieren wie mit Naidoo.
Solidarisiert sich jemand mit einem Idiot, stehen die Chancen gut, dass er selbst einer ist.
 
Das kann man weg diskutieren wie man will. Naidoo liefert die Fakten mit seinen Texten und Aussagen bei öffentlichen Auftritten bereits selbst.
Frank Rennicke, ein Vollnazi mit dem sich das Reichsbürgertum, das neue Publikum von Naidoo, öffentlich solidarisiert, singt in den Augen seiner Fans auch nur frei Schnauze und in dessen Texten finden sich sicherlich nicht ausschließlich hohle Glatzen wieder, sondern ebenso der ein oder andere "Normalo". Einfach weil diese Texte, ähnlich wie die Parteiprogramme diverser Parteien, nun mal so ausgelegt sind.

Ich möchte mal sehen welchen Shitstorm sich Prominente anhören dürften wenn sie sich dermaßen mit so einem Kerl solidarisieren wie mit Naidoo.
Solidarisiert sich jemand mit einem Idiot, stehen die Chancen gut, dass er selbst einer ist.
Ich hab nichts weg diskutiert. Und "so ein Kerl wie", dazu fällt mir halt auch ein, dass das schnell gesagt ist. Noch mehr das mit dem Idiot und wer sich mit Idioten solidarisiert. Da sind wir wieder ganz toll bei Urteilen und Verurteilen und das bringt meiner Meinung nach halt mal gar nix.
Wer ist denn ein Idiot? Wer anders denkt als du? Wer anders denkt, als XY?
 
Müssen wir hier echt den Ententest durchexerzieren?

Welche Äußerungen Naidoo in Form von Liedgut und öffentlicher Rede bereit gestellt hat und welches Klientel sich davon angesprochen fühlt, ist hier doch zweifelsfrei durch entsprechende Links und die Diskussion an sich deutlich geworden.

Müssen wir hier echt noch so tun, als würde es sich bei Xavier Naidoo lediglich um eine Kunstfigur mit einer rein artistischen Aussage handeln, die ja überhaupt gar nicht wirklich so gemeint sei? Irgendwann ist es auch einfach mal gut mit den Zweifeln, vor allem, weil es eben auch an entsprechenden relativierenden Statements mangelt.
 
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Wer ist denn ein Idiot? Wer anders denkt als du? Wer anders denkt, als XY?
Der Idiot der dem Idiot folgt ist schlussendlich eben auch nichts anderes als ein Idiot.
Und ja, wer wann und warum ein Idiot ist hängt vom Auge des Betrachters ab.

Bei Nazis und Reichsbürgern sollten sich die Meinungen diesbezüglich in einem aufgeklärten Deutschland aber dann doch zu einem großen Teil decken hoffe ich mal.
 
Wer ist denn ein Idiot? Wer anders denkt als du? Wer anders denkt, als XY?

Es gibt durchaus Menschen, die anders denken als ich, die ich niemals als Idiot bezeichnen würde. Naidoo lässt allerdings seit geraumer Zeit mit schöner Regelmäßigkeit einen Schwachsinn vom Stapel, der ihn doch ziemlich in die Nähe eines Idioten rückt. Er mag vielleicht privat ein netter Kerl sein, möglicherweise ist er umgänglich, hilfsbereit oder was weiß ich noch; das kann ich nur schwer beurteilen, weil ich ihn nicht persönlich kenne. Seine öffentlichen Auftritte geraten jedoch seit Jahren immer bizarrer, ebenso die Aussage in vielen seiner Texte. Das religiöse Geseier konnte man ihm ja irgendwo noch verzeihen, wenn er denn wirklich so religiös ist, wie er immer tut, dass er aber zunehmend demokratiefeindliche Passagen, antisemitische Versatzstücke in seine Songs einbaut, und als Lösung sich selbst zum Richter stilisiert und krude Gewaltphantasien anpreist ist dann doch etwas zu viel des Guten, bzw. Schlechten. Solche Texte mit harter Gitarrenmusik unterlegt und von jungen Männern mit modischer Kurzhaarfrisur gegröhlt würden vermutlich früher oder später Staatsschutz und Sittenwächter auf den Plan rufen. Naidoo war hingegen jahrelang everybody's Darling in der deutschen Musiklandschaft, und ist dort anscheinend überaus gut vernetzt. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Kollegen wie Niedecken, Lindenberg, die Prinzen usw., deren Engagement gegen Rechtsextremismus normalerweise bekannt ist, nicht spürbar auf Distanz zu ihm gehen, oder seine Texte und Aussagen mal öffentlich zur Diskussion stellen. Naidoo hat nunmal eine viel größere Reichweite, als die besagten kurzgeschorenen Gröhlbands, und transportiert so seine kruden Ansichten auch zu Leuten, die ansonsten mehr oder weniger unpolitisch sind, und somit nicht wirklich erkennen, was hinter so manchen Phrasen in seinen Texten steckt.

C.
 
Der Idiot der dem Idiot folgt ist schlussendlich eben auch nichts anderes als ein Idiot.
Und ja, wer wann und warum ein Idiot ist hängt vom Auge des Betrachters ab.

Bei Nazis und Reichsbürgern sollten sich die Meinungen diesbezüglich in einem aufgeklärten Deutschland aber dann doch zu einem großen Teil decken hoffe ich mal.
Sorry, aber mit der Einstellung kann ich gar nichts anfangen.
Das ist in etwa wie "Warum ist die Banane krumm?" "Weil sie krumm ist".
Schlussendlich hast du nicht einmal beschrieben, was überhaupt ein Idiot ist und es ist so einfach jeden als Idioten zu bezeichnen, der einem vermeintlichen Idioten folgt. Wer bestimmt denn überhaupt, was ein Idiot ist? Ab wann ist jemand ein Idiot? Und natürlich, in einem aufgeklärten Deutschland sollten sich die Meinungen zu Nazis und reichsbürgern decken. Und welche Meinung wäre das? Die, dass das keine Menschen sind? Die, dass das Idioten sind? Die, dass man diese Leute am besten erschießt? Für mich klingt das keinen Deut besser, als die Parolen die einmal geherrscht haben, nur in Bezug auf andere Menschen.
 
Und natürlich, in einem aufgeklärten Deutschland sollten sich die Meinungen zu Nazis und reichsbürgern decken. Und welche Meinung wäre das? Die, dass das keine Menschen sind? Die, dass das Idioten sind? Die, dass man diese Leute am besten erschießt? Für mich klingt das keinen Deut besser, als die Parolen die einmal geherrscht haben, nur in Bezug auf andere Menschen.

Jemand der die Staatlichkeit der Bundesrepublik anzweifelt, und meint er müsse fortan keine Steuern mehr zahlen, weil er behauptet er lebe ab sofort im Kaiserreich gibt damit einen eindrucksvollen Beweis dafür ab, dass er offenbar nicht mehr alle Latten am Zaun hat. Nun ist einfaches Keine-Latten-mehr-am-Zaun-haben natürlich nicht strafbar, und man darf hierzulande spinnen, wie man will, solange dabei keine anderen Menschen oder das Gemeinwesen Schaden nehmen. Werden Leute dahingehend auffällig, dass sie tatsächlich Steuern hinterziehen oder keine Abgaben, Strafzettel usw. mehr bezahlen, oder dass sie Amtspersonen, Richter und Polizisten bedrohen, dann muss man mit diesen Leuten genauso umgehen, wie mit allen anderen Kriminellen, die aus anderen Gründen entsprechende Straftaten begehen.
Naidoo steht als Künstler im Gegensatz zu einer spinnenden Privatperson im Licht der Öffentlichkeit. Sein Handeln ist mW nicht strafbar, aber als jemand, der Lieder veröffntlicht und Interviews gibt muss er es sich ganz einfach gefallen lassen, dass man seine Texte und Aussagen in der Presse und der Öffentlichkeit aufgreift, diskutiert und ggf. auch kritisiert.

C.
 
Sorry, aber mit der Einstellung kann ich gar nichts anfangen.
Das ist in etwa wie "Warum ist die Banane krumm?" "Weil sie krumm ist".
Das du persönlich damit nichts anfangen kannst macht die "krumme" Antwort auf die "Bananenfrage" noch lange nicht falsch.

Schlussendlich hast du nicht einmal beschrieben, was überhaupt ein Idiot ist und es ist so einfach jeden als Idioten zu bezeichnen, der einem vermeintlichen Idioten folgt. Wer bestimmt denn überhaupt, was ein Idiot ist? Ab wann ist jemand ein Idiot?
Ich wiederhole mich gerne.
Wer wann und warum ein Idiot ist hängt vom Auge des Betrachters ab. Falls es dir um die Wortdefinition geht schlage ich vor, dass du dich mit der für Wortdefinitionen zuständigen Literatur auseinandersetzt.

Und natürlich, in einem aufgeklärten Deutschland sollten sich die Meinungen zu Nazis und reichsbürgern decken. Und welche Meinung wäre das? Die, dass das keine Menschen sind? Die, dass das Idioten sind? Die, dass man diese Leute am besten erschießt? Für mich klingt das keinen Deut besser, als die Parolen die einmal geherrscht haben, nur in Bezug auf andere Menschen.
Interessant was man in einen simplen Satz so alles hineininterpretieren kann. Man lernt eben nie aus. Hoffentlich.
 
Was ein zielführender Kommentar. Und der bringt jetzt genau was?

Das du persönlich damit nichts anfangen kannst macht die "krumme" Antwort auf die "Bananenfrage" noch lange nicht falsch.
Ich wiederhole mich gerne.
Wer wann und warum ein Idiot ist hängt vom Auge des Betrachters ab. Falls es dir um die Wortdefinition geht schlage ich vor, dass du dich mit der für Wortdefinitionen zuständigen Literatur auseinandersetzt.
Dann wiederhole auch ich mich noch mal und frage: vom Auge welchen Betrachters?
Ist es denn ernsthaft so schwer, mir darauf eine Antwort zu geben?
Auf eine Frage warum etwas so ist, mit "weil" zu antworten, macht die Antwort nun aber auch nicht richtig.

Interessant was man in einen simplen Satz so alles hineininterpretieren kann. Man lernt eben nie aus. Hoffentlich.
Ach marvel, weißt du, du schreibst, wer einem Idiot folgt, ist ein Idiot. Ich frage, was ein Idiot ist, ich soll die Literatur befragen. Irgendwie nervt mich das gerade tierisch, muss ich zugeben und es fällt mir schwer, darauf nichts völlig garstiges zu antworten, das mit dutzenden Smileys geschmückt ist.
Was interessiert mich, wenn ich von dir wissen will, was du für einen Idiot hälst, wie das X oder X definieren? Gar nicht!

Wenn du schreibst, dass sich in einem aufgeklärten Deutschland gewisse Meinungen decken sollten und du von Idioten sprichst, die Idioten folgen, finde ich meine Frage angebracht. Die Meinung nämlich, was man mit "Idioten" oder Nazis, oder Reichsbürgern machen kann/soll/müsste deckt sich bei manchen auch.
Ich hab gar nichts interpretiert, sonder dich gefragt. Sonst hätte ich geschrieben: Am besten erschießen, was!?

@Crimson Deinen letzten Satz finde ich absolut richtig.
Zu dem davor: Wer irgendwas anzweifelt, was ich nicht anzweifle ist mMn dennoch nicht gleich ein Idiot. Aber da müssen wir auch nicht auf einen grünen Zweig kommen.
 
Zu dem davor: Wer irgendwas anzweifelt, was ich nicht anzweifle ist mMn dennoch nicht gleich ein Idiot.

Naja, wer die Staatlichkeit der Bundesrepublik oder die Kugelform der Erde anzweifelt und das offenbar bierernst meint, der hat ja nicht nur eine etwas andere Meinung, sondern negiert eindeutige Fakten. Mit solchen wirren Aussagen verabschiedet man sich schon ziemlich deutlich von einer rationalen Sicht auf die Dinge.

C.
 
Naja, wer die Staatlichkeit der Bundesrepublik oder die Kugelform der Erde anzweifelt und das offenbar bierernst meint, der hat ja nicht nur eine etwas andere Meinung, sondern negiert eindeutige Fakten. Mit solchen wirren Aussagen verabschiedet man sich schon ziemlich deutlich von einer rationalen Sicht auf die Dinge.

C.

Oder kann/will nicht zugeben, dass er sich irrt?
Ich glaube, dass hinter Verschwörungstheorien etc. meist sehr kluge Köpfe sitzen, die wissen, wie man andere manipuliert etc.
 
Diese Kette an Konsequenzen ist halt ziemlich dramatisch, oder nicht? Wer von der Bezeichnung eines Künstlers als Idioten zur Erschießung von Leuten eine Brücke schlägt, hat da wohl ein paar Schritte ausgelassen.
Nein, fand ich nicht. Nicht im Zusammenhang, denn es ging weniger um "Idioten", als um den Teil, der um aufgeklärte Personen handelt, deren Meinung bezüglich X sich decken soll.
Wenn du auf Demonstrationen hörst, dass Nazis keine Menschen sind, wenn Leute laut ins Mikro kreischen, dass Vergewaltigern der Sch*** abgeschnitten gehört etc., bleitb auch die Frage offen, ob diese Meinung nun von anderen geteilt werden muss. Und sobald es darum geht, das bestimmte Personen Idioten sind, kann man durchaus weitere Fragen stellen.
Wie gesagt, es war keine Interpretation, sondern eine Frage. Hätte ich ein Ausrufezeichen dahinter gemacht, wäre es dramatisch gewesen.
Vielleicht sogar idiotisch ;)
 
So individuell war das nicht. Aber ich zitier jetzt kein viertes Mal.

Ich bin jetzt auch raus, denn das Problem ist, dass es mir hier weniger darum geht, wer/was Xavier ist und welcher Ideologie er angehört. Damit vermische ich hier immer wieder zwei Diskussionen, was die eigentliche, über Xavier als vermeintlichen oder echten Reichsbürger ja nicht voran bringt. Sorry dafür.
 
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