Yaga Minor (Yaga-System)

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Die Sonnenstrahlen bahnten sich langsam aber stetig ihren Weg durch die Häuserschluchten Yaga-Minors. Im Zonji-District und auch in dem sich anschließenden Regierungsbezirk hielt sich zu einer solch frühen Morgenstunde der Betrieb noch sehr in Grenzen. Im Industriegebiet mochte dies auch zu dieser Uhrzeit schon gänzlich anders sein, doch die Menschen, die im Zonji-District lebten arbeiteten zu großen Teilen im Regierungsbezirk oder hatten es oft auch gar nicht mehr nötig, besonders großartig zu arbeiten. Der normale Tag eines imperialen Beamten begann später als der eines Mannes, der die Werft mit Rohstoffen versorgen musste. Außer man war von so ambitionierter Natur wie Agustin und Aren.

Der Gleiter glitt beinahe lautlos über die Straßen und bog schließlich auf die große Prachtstraße ein, die sich wie eine Achse durch die Capital City zog und die in einer ihrer Parallelstraßen auch die Zentrale seines Resorts beherbergte. Wenige Kilometer vor ihnen erhob sich das House of Reign, in welchem noch niemand über sein baldiges Schicksal Bescheid wusste. Passend aufs Stichwort stellte Agustin eine Frage, die Aren auch schon in den letzten Tagen vermehrt beschäftigt hatte. Beinahe schlich sich etwas wie Resignation auf sein Gesicht.


,,Meine Kontakte bearbeiten die Garde bereits seit einiger Zeit. Das kann ich mit Sicherheit sagen, alles weitere ist von eher wackeliger Natur, zu unsicher für meinen Geschmack."

Er kratzte sich am Bart. Und stimmte Agustins weiteren Ausführungen mit einem Nicken zu. Diese Gedanken hatte er auch schon gehabt. Dies hier war eine rechtmäßige, eine legitime Übernahme der Macht im Prefsbelt-Sektor. Von höchster Stelle nicht nur abgesegnet, sondern sogar angeordnet. Er wollte die folgenden Stunden nicht mit einem düsteren Beigeschmack versehen, indem sich im House of Reign ein Blutbad auftat. Arnold Buster hatte immer Zuversichtlich gewirkt, doch Aren war diese Angelegenheit nicht sicher genug. Leider ließen sich aber nicht immer sämtliche Unwägbarkeiten aus dem Weg räumen.

,,Wir haben einen der Hauptmänner der Garde sicher auf unserer Seite, der in unserem Sinne heute handeln wird und im Vorhinein bereits die Garde nach weiteren Angriffspunkten abgetastet hat. Von den fünf Gardehauptmännern werden zwei wohl treu zu Sanec halten, einer ist, wie gesagt, auf unserer Seite und zwei sind noch unsicher. Der Gardekommandant und der Sicherheitschef stehen ebenfalls treu zu Sanec, zu treu, als das man sich irgendwelche Hoffnungen machen kann. Versprochene Amnestie hin oder her. Es wird an den beiden übrigen Gardehauptmännern liegen, ob die Garde ihre verräterischen Elemente bereits im Vorhinein selbst erledigt, oder ob wir uns unseren Weg zum Büro des Moffs durch die Garde hindurch bahnen müssen. Mein Mann für solche Dinge, Arnold Buster, kann uns aber gleich vielleicht bereits mehr verraten."

Der Gleiter kam recht schnell zum stehen, die Türen öffneten sich und Agustin und Aren traten heraus. Vor ihnen standen bereits Arnold Buster, Johann Zoller, Julius Kyram sowie eine Handvoll weitere Männer aus Julius Stab, welchen man rückhaltlos vertrauen konnte. Trotz der etwas düsteren Gedanken, die sich aufgrund der noch unklaren Dinge im Bezug auf Sanecs Garde in seinen Geist gemischt hatten, legte sich ein Lächeln auf Arens Gesicht.

,,Meine Herren, wie schön sie alle so frisch und munter zu sehen. Die Nachrichten, die mir heute morgen Großmoff Rimora mitteilte, haben mich tief erschüttert, auch, wenn sie leider kaum besonders überraschend kamen. Moff Sanec ist ein Verräter an unserem Imperium. Er übertrug mir den Auftrag, und damit quasi uns allen, für die Verhaftung des ehemaligen Moffs zu sorgen. Ich möchte ihn und sämtliche potentiellen Mitverschwörer noch heute Mittag in Ketten vor mir sehen. Um weiterhin für Stabilität und Sicherheit im Prefsbelt-Sektor zu sorgen, ernannte der Großmoff mich zum Nachfolger Sanecs. Lasst uns dafür sorgen, dass der Machtwechsel reibungslos läuft und das die Verräter das Schicksal ereilt, dass Sie verdienen. Großes liegt vor uns, lasst uns beginnen."

Agustin und Aren nahmen ganz natürlich ihren Platz an der Spitze der kleinen Gruppe ein und gingen sicheren Schrittes in das Büro Arens. Auf einem Beistelltisch warteten bereits mehrere Tassen und eine Kanne mit Caf, sowie mehrere kleine Stückchen Backwerk, die für Aren aber gerade gänzlich uninteressant waren. Er ließ sich hinter seinem wuchtigen Schreibtisch nieder und blickte dann Julius entgegen.

,,Haben wir eine Verbindung zu Colonel Olyn? Wie ist der Stand beim Gouverneur?"

Julius nickte und ging zügigen Schrittes zum Schreibtisch, drückte auf einem bereit liegenden Holokommunikator eine Taste und das Bild des Colonels leuchtete auf. Mit einer angedeuteten Verbeugung begrüßte er Aren.

,,Colonel Olyn ist instruiert. Die Garnison ist in Kürze vollständig einsatzbereit. Der Gouverneur ließ vor wenigen Minuten vermelden, dass er sich ebenfalls auf dem Weg befindet und in Kürze hier eintreffen wird."

Aren nickte und wollte gerade fortfahren, als Julius fortfuhr, sichtbar nervös und unsicher, wie er das Folgende richtig in Worte packen sollte.

,,Sir, ich habe außerdem noch eine Nachricht bekommen ... ein Shuttle befindet sich derzeit wohl im Landeanflug auf Yaga-Minor. Ich wollte eigentlich ... also es wäre mir deutlich lieber gewesen, vorher mit euch sprechen zu können, doch die Absender der Nachricht stellten mich in gewisser Weise vor vollendete Tatsachen. Zwei Krieger der Sith sind auf den Weg hierher. Sie wissen, der Imperator weiß woher, über die Dinge Bescheid, die sich hier in Kürze abspielen werden und haben angeboten euch zu unterstützen. Wobei es nicht danach klang, dass die Möglichkeit bestände, dieses Angebot abzulehnen ..."

Für den Bruchteil einer Sekunde zeichnete sich auch auf seinem Gesicht Überraschung und Nervosität ab. Schnell brachte er seine Mimik aber wieder unter Kontrolle. Die Sith konnten durchaus hilfreich sein, gerade, bei der ungewissen Lage die sie im House of Reign erwartete. Doch hatte er keine Lust darauf, sich seinen Erfolg von zwei Sith streitig machen zu lassen. Und auch die Tatsache ihres völlig überraschenden Eintreffens war für ihn zu ... unkalkulierbar. Hatte der Großmoff sie hergeschickt, aber wenn ja, weshalb hatte er dann nichts gesagt? Waren die beiden Sith vom neuen Imperator geschickt worden, um die Machtübergabe an diesem Schlüsselpunkt des imperialen Nordens so sicher wie möglich über die Bühne gehen zu lassen, oder gar um ihn zu testen, um zu schauen, wozu er fähig war? Er wusste es nicht und hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen oder gar es herauszufinden. Und er hasste Dinge, die er nicht wusste.

,,Sehr gut. Das wird die Unterstützung sein, die Großmoff Rimora uns zukommen lassen wollte. Dem heutigen Erfolg wird somit kaum noch etwas im Wege stehen."

Er wollte nicht, dass sich seine Untergebenen die gleichen Gedanken machten wie er. Er wollte wirken, als hätte er die Lage im Griff, als wisse er über alles Bescheid. Trotzdem konnte er sich den kurzen, unsicheren Blick zu Agustin nicht verkneifen. Was dachte er wohl über diese beiden neuen Faktoren, die nun die Bühne betraten?

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Yaga Minor - Capital City - Gleiter - Agustin, Aren

Über die Rückenlehne des Fahrers hinweg erblickte Agustin den imposanten Sitz der Verwaltung. Unterdessen berichtete Aren ihm von der Garde des Moffs, die er anscheinend bereits gründlich bearbeitet hatte. Ein weiteres Mal konnte der Bastioner nicht anders, als die Weitsicht des frischen Moffs des Prefsbelt-Sektors mit einem zustimmenden Nicken zu würdigen. Hätten Aren und Agustin die letzten Wochen nicht so akribisch an ihren Umsturzplänen gearbeitet, hätte der ungewollt frühe Moment, untrennbar verbunden mit den geschichtsträchtigen Ereignissen auf der Thronwelt, ihnen sicherlich mehr Kopfzerbrechen bereitet. Doch in ihrer aktuellen Lage stellte dies für sie lediglich eine überschaubare Herausforderung dar.
Als der Gleiter schließlich vor der Zentrale des Ressorts der Inneren Sicherheit zum Stehen kam und die beiden Moffs, an der Spitze der Gruppe, das Büro betraten, setzte sich
Aren hinter seinen großzügig dimensionierten Schreibtisch. Agustin trat an seine Seite, stützte sich auf dem Tisch ab und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen, während seine kalten grauen Augen sie aufmerksam musterten. Dabei zeichnete sich der Ansatz eines glatten Lächelns auf seinen Lippen ab. Auch wenn er an diesem Tag gerne im Myto-Sektor zugange gewesen wäre, um seine eigene Machtergreifung zu vollstrecken, genoss er das, was sich gerade um ihn herum abspielte. Es fühlte sich einfach zu erfrischend an, an der Seite seines Komplizen zu stehen, während dieser nach der Macht in einem prestigeträchtigen Sektor wie Prefsbelt griff. Diese adrenalingeladene Situation erinnerte ihn an frühere Zeiten, ganz zu schweigen von der unbezahlbaren, aus allen Wolken fallenden Visage Sanecs, die sie erwartete.

Der
Colonel schaltete sich in diesem Moment per Holo zu, und Kyram setzte seinen Bericht fort. Agustin lauschte aufmerksam, nickte immer wieder und gab sich den Details hin. Julius schien in der Tat ein bemerkenswert loyaler und fähiger Untergebener zu sein. Aren hatte gut daran getan, einen so kompetenten Mann zu einer Schlüsselfigur in seiner Struktur zu machen. Agustin war zunehmend beeindruckt von der Präzision und Raffinesse, mit der dieser vorging.
Doch als
Kyram von den zwei Kriegern der Sith sprach, die eingreifen und Aren unterstützen würden, zog Agustin eine Augenbraue hoch. Er lehnte sich leicht über den Tisch und fixierte Kyram mit scharfem Blick. Offensichtlich war dieser Aspekt für den Bürokraten etwas völlig Neues, was Agustin nicht überraschte. Viele derjenigen, die in den höheren Rängen des Imperiums agierten, wussten kaum etwas über den Orden der Sith, obwohl dieser, im Verborgenen wie im Offenen, das Imperium beherrschte. Agustin hingegen hatte sich längst mit diesem geheimnisvollen Orden befasst – zuerst durch Lord Saphenus, dem scharfsinnigen Zabrak, der Korriban als Gouverneur führte, und später durch Darth Zion, den berüchtigten „Hammer von Bastion“. Letzterer hatte Agustin nicht nur inspiriert, sondern auch entscheidend geholfen, sein Netz im Myto-Sektor weiter zu spinnen und am Machtwechsel zu partizipieren. Beide, Saphenus und Zion, hatten Agustin auf dem Weg zur Macht unterstützt, ebenso wie Chuck Naugh, und sie alle hatten Einfluss auf die Ereignisse in Bastion und den Putsch, der dort ins Rollen kam.

Aren reagierte zwar ruhig, doch Agustin konnte in seinem Seitenblick ein unübersehbares Maß an Überraschung und Unsicherheit erkennen. Diese Sith-Krieger waren eine völlig neue Variable in der Gleichung, deren Rolle es nun zu entschlüsseln galt. Agustin lehnte sich ein Stück weiter zu seinem Verbündeten und sprach mit gesenktem Ton, sodass höchstens noch Kyram seine Worte hören konnte.

„Du erinnerst dich an Darth Zion, den Hammer von Bastion. Ich hatte über den Kampf gegen die Widerstandszellen vor einiger Zeit mit ihm und seinem Zirkel der Extinktoren auf Dubrillion zu tun, bevor wir zu seiner Zeremonie auf Bastion eingeladen wurden. Er ist einer meiner wichtigsten Verbindungen zur Thronwelt und er ist eine der Schlüsselfiguren des Thronwechsels. Ich weiß nichts über diese beiden Krieger, aber vielleicht kommen sie aus seinem Umfeld.“

Es war zunächst nur eine Vermutung, aber Agustin war sich im Grunde ziemlich sicher. Wenn schon sehr wenige Personen im Machtapparat des Imperiums über die Sith Bescheid wussten, wussten noch weniger über die innere Struktur dieses Ordens Bescheid. Die Zirkel, die im gesamten Imperium agierten und als verlängerter Arm des Imperators fungierten. Wie etwa den Zirkel der Extinktoren, mit dem der Bastioner selbst durch
Zion zu schaffen hatte. Anders als die meisten Verwalter, Militärs und Nachrichtendienstbeamte fürchtete Agustin sich nicht vor den Sith. Viel mehr erkannte er ihren Nutzen, ihren Einfluss und ihre übernatürlichen Fähigkeiten als nützliche Werkzeuge an. Dazu kam ihre simple, aber effektive Philosophie, der er einiges mehr abgewinnen konnte, als dieser schleimigen und vollkommen entarteten Kultur innerhalb imperialer Behörden, die sich immer mehr als auszumerzende Schwäche entpuppte.

Die Gruppe wartete noch einige Minuten und plante ihr Vorgehen weiter, ehe es plötzlich so weit war. Begleitet von zwei Gardisten und einem Untergebenen Arens, traten die beiden
Krieger in das Büro und nahmen den gesamten Raum mit ihrer dunklen Präsenz ein. Agustin richtete sich auf und musterte sie mit kaltem Blick. Der Untergebene erhob das Wort und stellte sie vor:

"Meine Herrschaften...Darth Morvax."

Agustin ließ seinen Blick über die Anwesenden gleiten, ehe seine kalten Augen zunächst an der
brünetten Frau hängenblieben, die sich an der Tür positionierte. Ihre Haltung war ruhig und beinahe distanziert, als ob sie sich mit einer überlegenen Selbstverständlichkeit in diesem Raum aufhielt. Ihre Züge waren fein und von einer fast unnahbaren Kühle geprägt, die ihre ganze Ausstrahlung unterstrich. Ein Hauch von Abschätzigkeit lag in ihrem Blick, als ob sie die Situation, die Menschen um sie herum, mit Ausnahme der beiden anwesenden Moffs nicht wirklich als gleichwertige Gegenüber betrachtete. Sie war eine junge und attraktive Frau, doch ihre Erscheinung strahlte eine kühle, kriegerische Entschlossenheit aus, die sich in den erkennbaren und runenartigen Tätowierungen an ihrem Hals widerspiegelte. Ihr braunes Haar fiel glatt über ihre Schultern, und ihr markantes Gesicht, mit scharfen Wangenknochen und einem fast spöttischen Lächeln, verriet ihre innere Stärke. Ihre Augen, tiefblau und durchdringend, scannten den gesamten Raum mit einer kriegerischen Anmut. Ihre anthrazitgraue Rüstung, an der ihr Lichtschwert und eine schmuckvoll verzierte Axt baumelten, war elegant und funktional, betonte ihre athletische Statur und verlieh ihr das Aussehen einer Kriegerin. Ihr Blick schweifte etwas abwertend über den Raum, ehe er bei Aren und Agustin hinter dem Schreibtisch stoppte und sie die beiden mit einem kühlen, aber respektvollen Nicken begrüßte.

"...und Darth Syphar."

Darth Syphar trat mit einer intensiven, fast brennenden Präsenz in den Raum, die sich in seinen dominanten und beinahe stürmischen Schritten widerspiegelte. Er war ein großer, muskulöser Mann, dessen Erscheinung sofort den Eindruck eines Kriegers hinterließ. Seine Züge waren markant und hart, mit einem kantigen Kinn und einem durchdringenden Blick, der vor Kampfeslust und Entschlossenheit nur so strotzte. Das dunkle Haar war kurz in einem Irokesenschnitt geschnitten, und ein dünner, dunkler Bart umrahmte sein Gesicht, was ihm eine noch rohere Ausstrahlung verlieh. Die Rüstung, die er trug, war ebenfalls funktional, mit scharfen, kantigen Linien, die an Klingen erinnerten. Sie war schwarz und mit roten Akzenten versehen, die seine Verbindung zur Dunklen Seite unterstrichen. Er warf seiner Mitstreiterin einen spielerisch-herausfordernden Seitenblick zu, als er an ihr vorbeischritt und vor dem Schreibtisch haltmachte.

"Moff Vayliuar...“

knurrte
Darth Syphar, seine Stimme tief und wild.

"...meine Schwester, Darth Morvax, und ich… wir werden Sie im Namen des Zirkels der Extinktoren unterstützen. Wir schlagen zu, wo nötig, und zerstören, was uns im Weg steht. Ihre Pläne werden Erfolg haben und Ihre Feinde werden sich unterwerfen – oder sie werden unter unserem Zorn zerbersten.“

Der in seiner Annahme bestätigte Agustin musterte den stämmigen
Sith, der in seiner Rüstung vor ihm stand, und sah durch seine eigene Körpergröße leicht auf ihn herab. Der Blick, den der Moff aus dem Myto-Sektor ihm zuwarf, war von einer eisigen Kälte durchzogen. Der Sith nahm den Blick sofort wahr und neigte leicht den Kopf, als wäre er vom furchtlosen und dominanten Auftreten des Bastioners überrascht und fast schon provoziert. Agustins Miene blieb wie versteinert, während sein Blick auf dem Sith haftete. Ihre Unterstützung war willkommen, aber das hier war dennoch Arens Operation, die nach seinen Regeln zu laufen hatte. Agustin hatte nicht vor, auch nur einen Zweifel daran zu lassen.
Darth Morvax, die den Anflug von Spannung in der Luft registrierte, bewegte sich mit einer beinahe unmerklichen Anmut neben ihren Gefährten. Mit langsamen, zielgerichteten Schritten legte sie eine Hand auf seine Schulter und zog ihn einen Schritt zurück. Ihre blauen Augen glitten zwischen Aren und Agustin hin und her, ehe sie ihre Stimme erhob. Sie war leise, aber von einer unmissverständlichen Klarheit.

"Wir haben nicht vor, Ihre Pläne zu durchkreuzen und ein Blutbad zu verursachen“

begann sie ruhig, aber bestimmt und ließ keinen Zweifel daran, dass sie unter den beiden den Verstand verkörperte, während
Syphar den Muskel darstellte.

"Betrachten Sie uns eher als zusätzliche Argumente, um Sanec und seine Entourage davon zu überzeugen, dass jeder Widerstand sinnlos ist. Unserem Zirkel ist an einem reibungslosen Ablauf gelegen.“

Darth Syphar seufzte unüberhörbar, offenbar von Kampfeslust getrieben, aber lenkte schließlich ein. Agustin nickte ihm nun doch zufrieden und mit einem Hauch von Anerkennung zu. Währenddessen glitt über die Lippen von Darth Morvax der flüchtige Ansatz eines wilden Lächelns, während sie sich leicht zu Aren hinabbeugte und auf sein Einverständnis und etwaige Instruktionen wartete.

Yaga Minor - Capital City - Zentrale des Ressorts der Inneren Sicherheit - Arens Büro - Agustin, Aren, Krisenteam, Darth Morvax, Darth Syphar

Ich habe Bilder der beiden Sith verlinkt im Post.
 
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Agustin bemerkte, selbstverständlicher Weise, seinen Blick und interpretierte diesen, auf ebenso selbstverständliche Weise, genau richtig. Er beugte sich soweit zu Aren vor und senkte die Stimme, sodass maximal noch Julius sie beide hören konnte. Agustin brachte ihm einen Namen erneut ins Gedächtnis, an welchen Aren in diesem Moment kaum gedacht hatte. Zion, der Hammer von Bastion, zu dessen Feierstunde sie damals nach Bastion gekommen waren. Mit der Erwähnung dieses Namens flammte in Arens Erinnerung sofort wieder das Bild dieser imposanten Persönlichkeit auf. Etwas beneidete er Agustin um seine verhältnismäßig so guten Kontakte in den Orden der Sith, auch wenn Aren natürlich selbst davon ungemein profitieren konnte. Lord Saphenus und Darth Zion hätte er niemals kennengelernt, hätte Agustin sie nicht gegenseitig vorgestellt. An Lord Sturns Kontakt war er zwar selbständig gekommen und gerade durch gemeinsame Geschäftsbeziehungen handelte es sich hier zumindest um eine nicht erkaltete Beziehung, doch war diese nicht kaum so aktiv oder gewinnbringend, wie Aren es sich wünschte. Der Orden war im großen und ganzen ein Mysterium für Aren, daran hatten weder seine vereinzelten Kontakte zu verhältnismäßig hochrangigen Mitgliedern des Ordens etwas geändert, noch seine kurzzeitige ,,Partnerschaft" mit Ben Hallox. Der Orden war ein Mysterium, ein Mysterium, dass aber für seinen Geschmack oft ein wenig zu einflussreich war, gerade eben weil es ein Mysterium war. Er wusste wie gewinnbringend eine Partnerschaft mit den Sith sein konnte, doch er strebte Partnerschaften an. Einfach zwei Anhänger vorbeizuschicken um die Lage möglicherweise zu übernehmen war keine Partnerschaft, es war eine Erniedrigung der Imperialen Verwaltung. Doch was blieb ihm anderes übrig, als es zu akzeptieren? Und im Zweifelsfall war es besser, wenn Agustin recht hatte und die beiden Sith zumindest von einem Verbündeten kamen und nicht von einem weiteren, völlig unberechenbaren Faktor.

,,Vielleicht hast du ja recht. Mir ist der Faktor trotzdem viel zu ungewiss, selbst wenn sie von Darth Zion kommen. Die Sith sind doch immer wieder ein großer ... Zufallsfaktor, der sich nicht kontrollieren lässt. Ich erzähle dir nichts neues damit, dass ich davon kein all zu großer Fan bin. Aber nun gut, wir werden damit arbeiten müssen und vielleicht bieten sich durch zwei Mitglieder ja auch gewisse Vorzüge, wenn man sie richtig zu händeln weiß."

Aren faltete seine Hände auf dem Tisch. Seine Stimme wurde wieder lauter und sie besprachen gemeinsam das weitere Vorgehen, was Stand der Dinge war und in welcher Reihenfolge die nächsten Schritte angetreten werden sollten. Colonel Olyn gab immer wieder neue Informationen über den Stand der Operation und wie es schien fehlte nicht mehr viel um mit dem Ausrücken zu beginnen. Nach kurzer Zeit traf auch Gouverneur de Fressco ein. Aren winkte ihn zu sich nach vorne, damit er ihn auf den neuesten Stand der Dinge bringen konnte, während der Rest weiterarbeitete. Er erhob sich, reichte ihm die Hand und wollte gerade beginnen, als sich die Tür erneut öffnete und ein Tross aus fünf Personen den Raum betrat. Sofort schlug eine kalte dunkle Energie in den Raum, die sich wie eine Wolke ausbreitete. Mit ernstem Blick schaute er den beiden Sith entgegen, ließ sich nichts davon anmerken, dass er diese dunkle Energie mehr als nur bemerkt hatte und schob auch sämtliche Emotionen diese betreffend beiseite, wusste er doch, dass die Sith diese spüren konnten.

Darth Morvax und Darth Syphar, beide waren Aren völlig unbekannt, es wäre aber auch mehr als ein großer Zufall gewesen, wenn er sie gekannt hätte. Man merkte ihnen an, dass sie Krieger waren, wenn auch Krieger von gänzlich anderem Schlag. Morvax war attraktiv, jung und vor allem eine Frau. Sie machte sofort einen deutlich bedachteren Eindruck als ihr Konterpart. Wo Syphar brutale Energie und Kraft ausstrahle, ging von Morvax eher das Gefühl der Überlegenheit aus, sowie eiskalte Entschlossenheit. Syphar war das, was er sich vorgestellt hatte. Ein Mann. Eine Kampfmaschine. Darth Morvax überraschte ihn etwas. Wobei Aren noch nicht sagen konnte, ob er die Art der Überraschung positiv oder negativ fand, oder was ganz konkret ihn überraschte.

Syphar war es, der zuerst das Wort an ihn richtete. Hatte sein Blick gerade noch an Darth Morvax gehaftet, schwenkte dieser nun herüber zu Syphar. Er hätte fast mehr erwartet, dass Morvax die Wortführerin von den beiden war, doch vielleicht war Syphar auch mehr als nur ein bloßer Muskelberg von gewaltiger Energie. Die Ansprache des Sith minimierte etwas sein zuvor noch stark vorhandenes Gefühl der Unsicherheit, vielleicht auch allein schon wegen des Umstandes, dass er tatsächlich nun mit Moff angesprochen wurde. Darth Morvax und ihr Sith Bruder schienen tatsächlich nicht hierher gekommen zu sein, um ihre eigene Agenda vorwärtszudrücken oder ihre eigenen Pläne durchzusetzen, glaubte man zumindest ihrer eigenen Aussage. Sie würden seine Pläne umsetzen, seine Feinde und damit die Agustins vernichten, nicht die eigenen. Ein beinahe siegessicheres, wenn auch nur dünnes Lächeln legte sich auf Arens Gesicht. Er hatte seinem Kollegen während der Ansprache einen kurzen Blick zugeworfen. In seinem Blick fand sich stoische Kälte, wie es eben so seine Art war. Dieser Blick sorgte nur nochmals dafür, dass Aren sich seiner Position immer sicherer wurde.

Doch Aren hielt sich vorerst mit einer Antwort zurück, kam nun doch auch Bewegung in Darh Morvax. Nun offenbarte sich in ihr das Wesen, das Aren vermutet hatte. Sie hielt ihren Konterpart zurück und verkündete leise, beinahe diplomatisch, dass sie sie unterstützen wollten, dass ihr Ziel nicht die Schaffung eines Blutbads sei. Gerade ihre letzten Worte sorgten dafür, dass sich sein Lächeln ein beinahe unmerkliches Stück vergrößerte.


,,Darth Syphar, Darth Morvax, es ist mir eine Freude Sie beide hier in unserer Planungszentrale begrüßen zu dürfen. Moff Prada ist ihnen ja ohne Frage schon ein Begriff, wenn sie auch bereits von meiner Beförderung wissen, neben mir steht der Gouverneur Yaga-Minors, Albert de Fressco. Alle Leute in diesem Büro genießen mein vollstes Vertrauen. Mit dem Gouverneur und Colonel Olyn" Aren deute kurz auf den Holocomunikator "haben wir Zugriff auf die planetaren Sicherheitskräfte und eine Garnison des imperialen Militärs, mit deren Kräften wir die Hauptstadt sichern werden. Seien Sie sich aber versichert, dass wir Ihre Fähigkeiten auch mehr als gut einsetzen werden können."

Aren lächelte erneut in die Runde.

,,Fangen wir an. Mein Stabschef Julius Kyram wird ihnen schnell das Regierungsviertel vorstellen, damit sie wissen, auf welchem Terrain wir uns bewegen."

Er nickte Julius zu, der, nach außen völlig entspannt, sich einem der Beistelltische zuwandte und auf diesem eine Holokarte des zu sichernden Gebietes aufleuchten ließ. Diese wenigen Augenblicke nutzte Aren, um Albert in die Lage einzuführen. Dieser wirkte neben ihm bereits wie aus allen Wolken gefallen, auf seinem Gesicht zeichnete sich aber bereits Erkenntnis ab, was hier vor sich ging, auch wenn er noch nicht einordnen konnte, weshalb das passierte, was passierte.

,,Welchen Widerstand sollte Sanec leisten und wieso? Und seit wann habe ich Moff Vayliuar vor mir?"

Aren konnte sich des Lächelns nicht erwehren, auch wenn die Nachrichten mehr als ernst waren, die er dem Gouverneur mitteilen musste.

,,Mein Bester, nur das wichtigste in aller Kürze. Später am Tag wird es noch genug Zeit geben, alles zu erklären. Sanec stellte sich als Hochverräter heraus. Ich wurde heute morgen von Großmoff Rimora damit beauftragt, ihn und sämtliche seiner Anhänger in Gewahrsam zu nehmen. Unsere Aufgabe ist es also, die Hauptstadt, insbesondere das Regierungsviertel, zu sichern und alle möglichen subversiven Elemente zu verhaften, wenn teilweise vielleicht auch nur vorläufig. Des Weiteren ernannte mich der Großmoff zum Nachfolger Sanecs."

Die Miene des Gouverneurs hellte sich für einen Sekundenbruchteil auf, bevor sie vollständig ernst wurde. Gouverneur de Fressco senkte tief den Kopf vor Aren.

,,Ich gratuliere, Eure Exzellenz. Ich werde unverzüglich die Kommandanten der planetaren Sicherheit hier in der Hauptstadt sowie die der Polizei verständigen. Mit den neuen Sicherheitskonzepten die wir dank eurer Amtszeit als Sector Adjutant initiiert haben, sollte dies mehr als schnell vonstatten gehen."

Aren entließ den Gouverneur mit einem Nicken und lächelte ihm dankend zu. Dann wandte er sich an Agustin und ging mit ihm zu den beiden Sith an der taktischen Holokarte.

,,Nun, was ist Ihre Einschätzung der Lage? Colonel Olyn von der Garnison der Armee müsste so gut wie bereit sein, die planetare Sicherheit sowie die Polizei werden gerade durch den Gouverneur in Bereitschaft gebracht. Ich denke in ca. 30, vielleicht sogar schon 20 Minuten kann der Großteil der Truppen ausrücken."

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Yaga Minor - Capital City - Zentrale des Ressorts der Inneren Sicherheit - Arens Büro - Agustin, Aren, Krisenteam, Darth Morvax, Darth Syphar

Mit einem knappen Nicken teilte Agustin seinem Kollegen und Verbündetem ein grundlegendes Verständnis mit. Ja, bei den Sith handelte es sich um einen Faktor, der – insbesondere den kursierenden Gerüchten nach – in der Tat einiges an Chaos und unvorhersehbaren Zufallsausgängen mit sich ziehen konnte. Was konnte man auch anderes von einem Orden erwarten, der übernatürliche Fähigkeiten meisterte und seit jeher den Thron des Imperiums okkupierte? Allein diese mythischen Fertigkeiten verschafften den Sith einen Vorteil, der unermesslich schien, ein Vorteil, der sie auf den ersten Blick unaufhaltsam machte im Wettlauf um Macht und Kontrolle, während der Rest der imperialen Führungsriege nur mit "begrenzten" Mitteln und in Schatten und Intrigen zu agieren vermochte. Dies sah der Bastioner wiederum als ultimativen Vorteil; er und andere gleichwertige imperiale Führungspersonen hatten es gemeistert, zu herrschen und sich ihres Verstandes zu bedienen. Bei Individuen, die sich auf übernatürliche Künste verließen, mussten sich dagegen unweigerlich Lücken und Schwachstellen bilden, die diese in ihrem Chaos kalkulierbar und im existenziellen Kampf um Macht und Kontrolle nutzbar machten. Doch Agustin wusste auch, dass es nicht nur um Macht und Kontrolle ging. Die Sith waren ein Phänomen, das aus vielen Facetten bestand. Sicher, es gab unter ihnen auch Vertreter mit außergewöhnlichen intellektuellen Fähigkeiten – jene scharfsinnigen Taktiker und manipulativen Denker, mit denen Agustin bis dato zu tun gehabt hatte und die ihm stets neue Perspektiven auf die wahre Natur des Imperiums und der Galaxie eröffneten. Diese Persönlichkeiten waren auch die wahren Drahtzieher, die auf der Thronwelt hinter den Kulissen agierten, die das große Spiel der Macht in einem Maße beherrschten, das Agustin Respekt abnötigte.
Für
Aren war das Aufkreuzen dieser beiden Sith so etwas wie ein Einführungskurs im Umgang mit dem Orden. Und so wie Agustin seinen Verbündeten einschätzte, würde er dieses Spiel schnell begreifen und meistern.

Die Ankunft der beiden
Sith verlief in etwa so, wie der frisch beförderte Moff des Myto-Sektors es sich vorgestellt hat. Darth Morvax und Darth Syphar waren beides Krieger, deren Bedrohlichkeit und Stärke unverkennbar war. Agustins graue Augen musterten die beiden mit einem kalten Blick. Doch als sich recht schnell und wie erwartet abzeichnete, dass ihre Ankunft nicht dem Ziel diente, Yaga Minor in Chaos und Verwüstung zu stürzen, sondern vielmehr, um sich als wertvolle Verbündete in den Dienst der Moff-Pläne zu stellen, schien sich der frostige Schleier in seinem Blick ein wenig zu lichten. Ein kaum merkliches Zucken der Entspannung durchzog seinen Gesichtsausdruck, als er erkannte, dass sie keine allzu unberechenbaren Faktoren waren, sondern voraussichtlich wertvolles Humankapital und mächtige Verbündete.

Er erkannte den Seitenblick seines
Kollegen, der positiv überrascht wirkte und ein zufriedenes Lächeln andeutete. Aren hatte es schnell verstanden, dass sie nichts zu befürchten hatten. Ganz im Gegenteil. Ihre Präsenz bot einiges an Potential, auch für den frischen Moff des Prefsbelt-Sektors und seine eigenen Beziehungen zum Orden auf der Thronwelt. Selbstbewusst erhob Aren das Wort und hieß die beiden Krieger willkommen. Als er ihnen Agustin kurz vorstellte, nickte er und begrüßte sie ebenfalls knapp.

"Sehr erfreut"

Sagte er mit ruhiger Stimme, während sein Blick zwischen den beiden wechselte. Es war jedoch wieder
Darth Morvax, die Agustin besonders ins Auge stach. Sie fixierte ihn für einen Moment mit einem Blick, der eine Mischung aus Neugier und scharfem Kalkül verriet, als versuchte sie, das Rätsel des Bastioners und seiner unterkühlten Art zu entschlüsseln. Ihre Augen funkelten in einem beinahe spielerischen Interesse, während sie ihn musterte. Schließlich schenkte sie ihm ein schmales Lächeln, bevor sie sich wieder vollständig Aren zuwandte, der bereits begann, sie in die Details der Situation und der beteiligten Akteure einzuführen. Agustin schmunzelte unmerklich. Besonders die weibliche Sith schien ein gewisses Interesse an den Machtstrukturen außerhalb ihres Ordens zu hegen. Das konnte sich noch als nützlich erweisen.

Dann fuhr Aren mit der Besprechung fort und musste zunächst
Governor de Fressco einweihen, der noch keine Ahnung hatte, was sich hier abspielte und weshalb. Agustin würde schon bald ähnliche Unterhaltungen führen müssen. Doch als Aren die Situation darlegte, ergriff de Fressco überraschend schnell die Initiative. Kaum hatte Aren die grundlegenden Fakten erklärt, war es, als habe de Fressco bereits die wesentlichen Züge der Gesamtsituation erkannt. Ohne lange zu zögern, wusste er bereits, was zu tun war und was von ihm erwartet wurde, noch bevor Aren die Gelegenheit hatte, ihm konkrete Instruktionen zu erteilen.

Nachdem sich Aren von seinem Schreibtisch erhoben hatte, folgte Agustin ihm zu den beiden
Kriegern der Extinktoren. Die beiden, und besonders Morvax, hatten bereits die Holokarte inspiziert und begannen, sich über die Details der Situation zu unterhalten. Aren, der noch die Einschätzung der Sith suchte, fragte direkt nach ihrer Meinung und kündigte an, dass er schnell zu handeln gedenke. Agustin nickte kurz und ließ seinen Blick von seinem Verbündeten zu den beiden Sith wandern.

"Sie haben die Operation gut geplant, Moff Vayliuar.“

begann
Morvax mit einer Stimme, die sowohl Anerkennung als auch eine gewisse Kühle verriet. Ihr immer noch etwas abschätziger Blick glitt noch einmal über die Holokarte, während sie sich leicht über den Tisch beugte, die Haltung stolz und kontrolliert.

"Im Grunde gibt es kaum noch etwas, das Sanec retten könnte. Es sei denn, er hat noch unvorhergesehene Überraschungen parat. Doch ich bezweifle es.“

Darth Syphar, der die ganze Zeit über mit einem fast unhörbaren Lächeln dabeistand, ließ einen leisen, amüsierten Laut hören.

"Ja, das Ganze ist wie eine gemähte Wiese. Sanec und seine Leute haben kaum noch eine Chance. Wir können jederzeit zuschlagen und ihnen den Boden unter den Füßen wegziehen.“

Agustin konnte sich ein kühles Schmunzeln nicht verkneifen.

"So sieht es aus. Aber wie schätzen Sie die Kampfbereitschaft Sanecs in seiner ausweglosen Lage ein? Denken Sie ernsthaft, dass er sich ohne Weiteres geschlagen geben wird? "

Morvax lächelte kalt, während ihr schulterlanges dunkles Haar in einer eleganten Bewegung wehte, als sie sich schwungvoll zur Seite drehte. Sie zuckte mit den Schultern, während Syphar im Hintergrund hämisch grinste.

"Ich weiß es nicht, Moff Prada. Wäre ich an seiner Stelle, würde ich vermutlich alles auf eine Karte setzen. Mein Bruder und ich sind aber Krieger und Kapitulation kommt für uns nicht in Frage. Wer weiß wie viel Krieger in Eurem Amtsvorgänger steckt."

Ihr Blick war wieder auf Aren gefallen, den sie ähnlich wie Agustin deutlich respektvoller anblickte, als den Rest der Belegschaft. Er konnte Sanec unter ihnen am besten einschätzen. Aus Agustins Sicht war er nicht die Sorte Mann, die es in Kauf nahm, mit wehenden Fahnen im Kampf unterzugehen. Jedoch konnte er sich hierbei täuschen. Unterdessen warf der Bastioner einen Blick auf sein Chronometer. Das Zeitfenster schloss sich und sie würden gleich aufbrechen.

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Die Karte der Hauptstadt, seiner Hauptstadt leuchtete in einem hellen Blau vor ihnen auf. Einige Punkte blinkten in verschiedenen Farben immer wieder auf und zeigten taktisch wichtige Ziele oder den Standort von besonderen Individuen oder von Einheiten, über die von hier aus zu richten und zu gebieten hatten. Morvax, Syphar und Julius betrachteten eingehend die Karte, als Aren und Agustin sich ihnen näherten. Aren konnte hören, wie Julius in knappen, präzisen Sätzen die Lage vor Ort wiedergab. Aren vertraute diesem Mann und seinen Fähigkeiten rückhaltlos und auch, wenn er wusste, dass Julius sich im Umgang mit Sith noch weniger auskannte als Aren und er wohl alles andere als begeistert von seiner jetzigen Lage war, bemerkte er anerkennend die Professionalität seines längsten Wegbegleiters, mit der dieser die beiden ... Gäste in die Situation einführte. 23 Jahre kannte er diesen Mann jetzt, 23 Jahre lang waren sie gemeinsam aufgestiegen, eine Leiter aufgestiegen und nun kamen sie endlich oben an. Gemeinsam. Er hatte immer gedacht, dass er in diesem intriganten Spiel, dass sich Politik nannte, nie einen Begleiter gewinnen würde, der an die Vertrautheit heranreichen würde, die ihn mit Julius verband. Und doch befand sich mit Agustin genau ein solcher Mann neben ihm, auch wenn ihre Beziehung doch von sehr anderer Art war, als die von Aren und Julius. Aren war sich nicht nur sicher, dass er mit diesen beiden die vor ihnen liegende Situation meistern würde, er freute sich sogar darauf.

Sobald sie an der Karte angekommen waren und Aren seine einleitenden Worte losgeworden war, wandte Darth Morvax sich an sie und lobte die Planung der Operation. Syphar stimmte ihr zu und bekräftige, dass Sanec kaum noch eine Chance hatte. Aren musste kurz schmunzeln. Vielleicht waren diese beiden Sith Meister ihres Metiers, doch merkte man, dass dieses Metier auf dem harten Boden des Kampfes fußte, nicht auf dem rutschigen Tanzparkett der Politik, wo immer wieder Überraschungen lauern konnten, die man in einer solch zivilisierten Atmosphäre kaum erwarten mochte. Die Lage sah gut aus, die Operation war gut geplant und Sanec wusste kaum, wie ihm passieren würde. Für einen taktischen Kämpfer ein sichereres Blatt und auch Aren musste zugeben, dass er zufrieden war. Doch würde er sich definitiv nicht dem Luxus hingeben, Sanec und seine Entourage vernichtet zu sehen, bis sie nicht in Ketten abgeschleppt würden und selbst dann war der Stall noch nicht gänzlich ausgemistet. Sanec hatte es, trotz sämtlicher Antipathie, die Aren gegen den Mann pflegte, geschafft Moff eines der bedeutendsten Sektoren des Imperiums zu werden. Er würde vielleicht mit dem Schwert niemals gegen Syphar ankommen, doch war dies auch nicht seine Waffe. Er hatte den Weg, den Aren nun meisterte, bereits vor langen Jahren abgeschlossen und gemeistert, und war über Jahre in seinem Amt geblieben. Eine solche Person würde man nicht einfach so niederringen, eine solche Person würde jegliche Unvorsichtigkeit oder überfrühtes Siegestaumeln wittern und daraus versuchen noch seine letzten Vorteile zu ziehen.

Und genau diesen Punkt schien auch Agustin zu sehen. Er und Aren kannten Männer wie Sanec. Im Kern waren sie zumindest in Teilen Männer wie Sanec. Darth Morvax griff den Punkt Agustins auf, unterstrich aber auch ihre Siegesgewissheit. Dann blickten alle ihn an und warteten auf seine Einschätzung.


,,Sanec war Moff des Prefsbelt-Sektors, in eine solche Position kommt man nicht ohne Biss und Kampfeswillen. Ich glaube er ist in den letzten Jahren seiner Amtszeit verweichlicht und hat einiges von diesem Biss verloren. Aber vielleicht - und mehr als ein vielleicht kann ich ihnen nicht bieten - vielleicht weckt man wieder dieses Raubtier in ihm, wenn man ihm die Pistole auf die Brust setzt. Ich würde ihn definitiv nicht unterschätzen. Die Operation ist gut geplant, dass weiß ich, sonst würden wir jetzt nicht hier stehen, aber ich würde es mir nicht verzeihen, wenn wir Risiken eingehen, nur weil wir einen der mächtigsten Männer der imperialen Sektorverwaltung für einen alten Mann halten."

Er dachte wieder an Adriana, die er mit genau diesen Gedanken im Hinterkopf unter Hausarrest gestellt hatte und um deren Bewachung sich gekümmert wurde. Das Schicksal Sanecs war besiegelt. Es war unmöglich, dass er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen konnte, er und seine Karriere waren am Ende. Doch Aren wollte keineswegs riskieren, dass es ihm wegen ihrer Unachtsamkeit gelang, eine Lawine wie auch immer loszutreten, die den Preis der an diesem Tag bezahlt werden würde, in die Höhe schnellen ließ. Syphar und Morvax nickten respektvoll, wobei Syphar nicht den Eindruck machte, als hätte er auch nur einen Hauch von seiner unbekümmerten Siegesgewissheit eingebüßt.

Mit einigen schnellen Worten brachte Julius die zuvor gemachten Erklärungen zuende. Agustin und Aren brauchten diese nicht. Aren kannte diese Karte mittlerweile auswendig und konnte im Schlaf die wichtigsten taktischen Bewegungen voraussagen, die diese Karte heute wiedergeben würde. Er stand nur daneben, nickte und lächelte bei den Worten von Julius. Noch während Julius fertig erklärte, trat auch der Gouverneur zu ihrer Gruppe dazu und beugte sich zu Aren vor.


,,Die Polizeikräfte der Hauptstadt sind alarmiert, ebenso die weiteren planetaren Sicherheitskräfte. Alles steht zu ihrer Verfügung und wartet auf Befehle."

Aren nickte und beugte sich nun ebenfalls zu Gouverneur de Fresscos Ohr vor.

,,Mr. Kyram wird ihnen gleich weitere Instruktionen übergeben. Alle Befehle und Schritte sind genauestens in den Dateien aufgeführt. Sie müssen sie nur an die Kommandeure eurer Truppen übergeben."

Der Gouverneur nickte nur. Die Befehle sahen vor, dass die Polizei der Hauptstadt vor allem Verhaftungen und Sicherungen in den zivilen Bereichen der Stadt vornehmen würde. Ziele und Vorgehen waren genau skizziert worden. Gerade die Hotelanlagen, in denen viele der Gäste der Sicherheitskonferenz jetzt noch schliefen, würden von der Polizei geknackt werden. Die planetaren Sicherheitskräfte würden das Militär vornehmlich bei der Sicherung des Regierungsviertels unterstützen, die Ministerien umstellen, Wohnungen der Bürokraten ausräumen und schließlich das House of Reign sichern. Hier war am meisten zu tun, hier brauchte man das größte Gerät. Sobald die wichtigsten Orte umstellt waren würde Gouverneur de Fressco eine Ausgangssperre in der ganzen Hauptstadt verhängen. Idealerweise hätte diese jetzt schon gegolten, doch es war ihnen zu riskant vorgekommen, da so mögliche Opfer bereits vorher schon wussten, dass irgendetwas nicht stimmte. Glücklicherweise war es früh am morgen und ohnehin war so noch nicht viel Betrieb. Kurz darauf endete auch Julius mit seinen Ausführungen und Aren warf, wie zuvor auch schon Agustin, einen Blick auf sein Chronometer. Ihr Krisenteam hier würde weiterhin in seinem Büro seiner Arbeit nachgehen, sie als die führenden Köpfe würden aber vor Ort die Banner der neuen Ordnung an vorderster Front tragen. Er schaute Agustin an, der wohl genau wusste, dass es nun wirklich zur Sache ging.

,,Wir sollten aufbrechen. Julius, das Büro und die Koordinierung der Bemühungen hier überstelle ich deinem Kommando. Ich bin die ganze Zeit erreichbar. Gouverneur, Darth Morvax, Darth Syphar; ich würde vorschlagen, wir stellen uns an die Spitze dieses Speeres, der Ordnung in die Hauptwelt des Prefsbelt-Sektors bringen wird. Ein kleiner Fahrzeugtross ist bereits vorbereitet. Mit der Sicherheitskonferenz ist es glücklicherweise in keinerlei Weise verdächtig, dass bereits so früh am morgen einiges an Betrieb hier herrscht. Wir werden den Truppen Colonel Olyns entgegen fahren und von dort aus die Sicherung des Regierungsviertels befehligen. Folgen Sie mir?"

Ohne Antworten auf seine rhetorisch gestellte Frage abzuwarten schritt Aren der Gruppe voran, in Richtung des kleinen Privathangars. Die Reise zu den Truppen Colonel Olyns würde schnell vonstatten gehen und spätestens wenn sie angekommen waren, würde hoffentlich alles zum Ausmarsch bereit sein. Diese Schritte wollte Aren dann direkt vor Ort koordinieren, nicht aus seinem mittlerweile beinahe überfüllten Büro. Es juckte ihn regelrecht unter den Fingernägeln.

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Der Schlächter von Dubrillion stand neben Aren vor der leuchtenden Holokarte und beobachtete mit kalter Miene die letzten Vorbereitungen. Wirklich perfekte Pläne gab es aus seiner Sicht in den seltensten Fällen, da es immer an noch so kleinen Stellungen Optimierungspotential geben konnte. Doch dieser Plan war so nahe an der Perfektion, wie es die Gesetze der Realität erlaubten. Sanec war abgeschnitten, isoliert und hatte kaum noch Handlungsspielraum. Und doch wussten sowohl er als auch Aren, dass gerade in solchen Momenten die größte Vorsicht geboten war. Ein Mann wie Sanec, der es bis zum Moff des wohl zweitbedeutendsten Sektors des Supersektors geschafft hatte, würde nicht einfach die Hände in den Schoß legen und sein Schicksal akzeptieren. Es gab immer noch eine kleine, wenn auch unwahrscheinliche Möglichkeit, dass er in letzter Sekunde einen Fluchtweg fand oder Chaos stiftete, das ihnen und insbesondere Aren als verantwortliche Person teuer zu stehen kommen konnte. Die Sith, Morvax und Syphar, hielten die Situation für entschieden. Sie waren Krieger – für sie wurde ein Kampf entweder gewonnen oder verloren, und für Sanec gab es aus ihrer Sicht keine Rettung mehr - wie denn auch? Agustin aber war ein Stratege. Er wusste, dass die Verhältnisse der Macht nicht allein auf dem Schlachtfeld entschieden wurden, sondern auch in den dunklen Gängen der Politik, wo ein einziges Wort oder ein gut platzierter Verbündeter mehr Schaden anrichten konnte als eine schlagkräftige Streitkraft. Sanec war bis zu diesem Tag fest im Sattel gesessen.

Selbst wenn es
Aren gelang, sich seines Dunstkreises in den Strukturen der regionalen und auch sektoralen Verwaltungsebene vollständig und bis zur letzten noch so unscheinbaren Stelle zu entledigen, würden noch einige Skeptiker und Zweifler überbleiben, die Hindernisse für ihre Pläne darstellen konnten. Ein reibungsloser und perfekter Lauf der anstehenden Operation war daher ein umso wichtigeres Fundament. Oder - und das war aus Sicht des Bastioners die zweite und letzte Option - mussten sie im Fall von Gegenwehr auf eine Art und Weise agieren, die eine Eskalation von einer Schmach in ein Zeichen transformierté. In diesem Fall mussten sie nämlich so brutal zuschlagen, dass jede potenzielle Opposition verstummte, bevor sie überhaupt einen Gedanken an Gegenwehr verschwenden konnte. Gewalt sicherte ihre Position - Angst sicherte ihre Herrschaft. Agustin wusste das besser als die meisten – er hatte Dubrillion brennen sehen, hatte den schwer auf seinen Schultern wiegenden Ruf des Schlächter von Dubrillion nicht nur überlebt, sondern genutzt, um bis zum Herrscher seines Sektors aufzusteigen. Wenn es sein musste, würde er dieses Bild erneut zeichnen. Und erweitern.

Die Allianz der beiden mächtigen Verwalter war zu vielversprechend, um sie Risiken auszusetzen. Und Agustin wusste, dass eine zu sanfte Übergabe im Prefsbelt-Sektor dazu führen konnte, dass sich in seinem eigenen Machtbereich Fragen über die Notwendigkeit brutaler Durchsetzung und über die Unumgänglichkeit des Schreckens als Werkzeug der Kontrolle stellen konnten. Zu viele einflussreiche Augen richteten sich auf diese Neuordnung. Wenn die Sache hier "zu" reibungslos verlief, musste er möglicherweise selbst für einen entsprechenden Ausgleich sorgen. Sein Blick fiel kurz auf die beiden
Sith. Vielleicht ergab sich ja eine Möglichkeit, die beiden nach vollendeter Arbeit auf Yaga Minor nach Dubrillion zu bringen, um dort mit einer Taktik zu operieren, die mehr ihren Kompetenzen entsprach.

Während sich die letzten Vorbereitungen ihrem Ende zuneigten, ergriff
Aren dann das Wort. Mit fester Stimme kündigte er an, dass sie gemeinsam mit den beiden Sith die Speerspitze der Operation bilden würden. Agustin nickte knapp und ein kühles Lächeln tat sich auf seinen Lippen auf – ein unausgesprochenes Zeichen der Zustimmung. Sein Verbündeter sah die Dinge offenbar ähnlich wie er, wenngleich ihre Herangehensweisen in solchen Situationen oft unterschiedlich waren, was gleichzeitig einer ihrer Trümpfe war, da sie sich so in der Einheit perfekt ergänzten.

Ohne weitere Worte verließen sie das Büro,
Aren an seiner Seite, während ihre Begleiter ihnen dicht folgten. Als sie in den Hangar traten, empfing sie das tiefe Brummen der einsatzbereiten Fahrzeuge. Der dunkle und metallische Glanz der gepanzerten Gleiter spiegelte das kühle Licht der Deckenbeleuchtung wider, während das anwesende und bis auf die Zähne bewaffnete Personal in disziplinierter Formation auf ihre Befehle warteten. Agustin ließ seinen Blick prüfend über die Szenerie wandern, nahm die letzten Details auf und vergewisserte sich, dass alles ihren Erwartungen entsprach. Mit einer ruhigen, fast beiläufigen Bewegung strich er sich über die Ärmel seines makellosen Anzugs. Dann trat er an die Seite von Aren und stieg mit ihm in den gepanzerten Gleiter. Die Türen schlossen sich mit einem gedämpften Zischen und als die Fahrzeuge langsam in Bewegung kamen, lehnte sich Agustin in seinen Sitz zurück und ließ einen letzten Blick auf den Hangar gleiten. Sein Blick fiel zu Aren:

"Bist du bereit?"

Die Frage war ausnahmsweise fast rein rhetorischer Natur. Agustin kannte die Antwort bereits. Aren war nicht nur bereit – er brannte darauf, genauso wie der Bastioner.

Yaga Minor - Capital City - Zentrale des Ressorts der Inneren Sicherheit - Hangar - Panzergleiter - Agustin, Aren
 
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