[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Eingangshalle der Zitadelle | Janus, Thatawaya, Jünger, Kira, Kayn
Etwas endete, etwas neues begann. Der Kampf gegen seine ehemalige Meisterin hatte Janus alles abverlangt, ihn gefordert wie kaum eine Konfrontation zuvor. Mochte der schlanke Fastmensch einen Großteil des Duells dominiert haben, es war nicht zu leugnen, dass sich Kira mehr als formidabel geschlagen hatte. Auch sie war gewachsen und hatte an Stärke und Weisheit gewonnen. Nicht genug, um ihn zu besiegen. Eindeutig nicht genug, um ihn zu töten. Aber nur ein Narr erkannte eine fähige Gegnerin nicht als solche an, und nur ein noch größerer Narr versuchte nicht, aus einem mächtigen Feind ein Werkzeug zu machen. Die Kraft, die die dunkelhaarige Frau gegen ihn entfesselt hatte, war doch umso besser für seine Zwecke eingesetzt denn gegen sie. Wenn es eines gab, das der Dunkle Lord meisterhaft beherrschte, dann war es die Fähigkeit, andere in die Dunkelheit zu treiben und an sich zu binden, gelegt in unsichtbare Ketten, die ihnen gerade genug Spielraum ließen, dass sie glaubten, frei zu sein. Unterwerfung, die aus vermeintlich eigenem Entschluss heraus erfolgte, war so viel effektiver als jene, die auf blankem Zwang und Sklaverei legte. Die stärksten Fesseln waren jene, in die man sich selbst anlegte.
Kira rang mit sich. Führte einen inneren Kampf, der vielleicht sogar noch herausfordernder war als der gegen ihn. Ihr Stolz und ihr Hass stritten erbittert mit ihrer Intelligenz und Überlebensdrang, und es war lange unklar, welche Seite sich durchsetzen würde. Janus wartete, wartete mit der Geduld eines Lebewesens, das sich diese Gelassenheit leisten konnte. Und dann, endlich, war es soweit. Zitternd und blutüberströmt zwang Kira ihren geschundenen Leib, sich aufzurichten, und sank dann auf die Knie, den Kopf geneigt. Eine Träne rann über ihre Wange und süßer Schmerz lag in der Luft, die unverwechselbare Note von Verzweiflung und Demütigung. Manch anderer Sith hätte höhnisch gelacht. Hätte triumphiert. Hätte die Schande bis zum Äußersten getrieben. Aber Janus war nicht wie manch andere Sith. Und so lächelte er bloß, ein herrschaftliches, stolzes Lächeln, zufrieden über seinen Sieg und zufrieden darüber, dass seine ehemalige Meisterin die Klugheit besaß, seine Überlegenheit anzuerkennen. Der blasse Aristokrat nickte bedächtig und streckte dann eine Hand in die Richtung aus, in der die Schüler der beiden Sith kämpften. Seine autoritäre Stimme erklang erneut und wieder verkündete er seine Befehle auf eine Art und Weise, die wie ein Hammerschlag auf den Geist wirkte.
„Genug! Beugt Euch meinem Willen, wie sie es tut, oder werdet vernichtet.“
Der Dunkle Lord hatte nicht vor, weitere Kräfte zu vergeuden. Die Ankunft der Jedi stand bevor, das konnte er spüren, ein verheißungsvolles Flüstern erfüllte die Macht, wie das Schnurren eines hungrigen Nexu, das Beute gewittert hatte. Die Freude angesichts des Sieges, den er gerade errungen hatte, war groß, aber nicht so groß, dass Janus sich gänzlich davon blenden ließ. Gegen eine größere Gruppe Jedi waren Intelligenz, Kaltblütigkeit und Stärke gefordert, und gegen seine ehemalige Meisterin zu gewinnen und dann von solchen Lakaien besiegt zu werden wäre eine äußerst unangenehme Entwicklung. Es wurde Zeit, die Reihen zu schließen, Wunden zu lecken und sich für das vorzubereiten, was kommen würde. Ein weiterer Erfolg würde seine Bemühungen auf Ziost krönen und ihn als wahren Meister der Dunklen Seite nach Bastion zurückkehren lassen – und damit auch seine Position gegenüber den Krath und ihrer heimlichen Herrscherin stärken. Janus gedachte, eine zentrale Rolle in der kommenden Ordnung zu spielen, je zentraler, desto besser.
Und so wandte sich der Dunkle Lord nun wieder gänzlich Kira zu und gewährte seiner ehemaligen Meisterin das Geschenk seiner ungeteilten Aufmerksamkeit. Nachdenklich betrachtete Janus die vor ihm kniende dunkelhaarige Frau, dann streckte er andächtig seine rechte Hand aus und legte sie auf ihr Haupt. Wie die allermeisten Sith war er nicht in der Lage, wirklich zu heilen, und dies war im klassischen Sinne auch nicht seine Absicht. Denn statt ihre Wunden zu schließen oder ihren Schmerz zu lindern tat der Dunkle Lord etwas anderes: Er teilte seine Herrlichkeit mit der gefallenen Sith. Dehnte seine ehrfurchtgebietende Aura aus und ließ einen Teil jener Kraft, jener unbändigen Stärke, in sie fließen, wie kühles Wasser, das er einer Dürstenden reichte. Schatten tanzten um den Körper des Fastmenschen und wirbelten lachenden Tänzern gleich durch die Finsternis, als sich die Adern an seinem Arm schwarz färbten. Sobald Janus sprach, war seine Stimme eine Oktave tiefer als gewöhnlich, ein sonorer Klang, dem etwas Hypnotisches innewohnte, dem Gebaren eines Priesters nicht ungewöhnlich. Nein, mehr als das: Eine Gottheit, die einem Konvertiten vergangene Sünden verzieh und den Segen erteilte – im Austausch für Glaube und Gehorsam.
„Durch meine Hand seid Ihr gefallen. Durch meine Hand werdet Ihr wieder aufgerichtet. Alles, was Ihr von diesem Augenblick an seid, seid Ihr durch mich und nur durch mich. Ich bin Euer Ende. Ich bin Euer Anfang. Euch wird eine große Ehre zuteil, Kira Guldur, denn unter allen Sith habe ich Euch auserwählt, an meiner Seite zu stehen, wenn wir die Jedi bezwingen und im Triumph nach Bastion zurückkehren. So wie meine Macht ist auch meine Großzügigkeit gegenüber jenen, die mir folgen: Grenzenlos.“
Janus machte eine Kunstpause und schuf mit Stimme und Geist erneut Bilder. Endlose Reihen von dunkel gewandten Kriegerinnen und Kriegern, die ihre roten Lichtschwerter im Siegesrausch in die Höhe rissen. Ein Tempel in Flammen, seine Trümmer bedeckt von den Leichen der Jedi, die bei seiner Verteidigung gefallen waren. Das Banner der Neuen Republik, zerrissen und mit Blut bedeckt und zertrampelt unter tausenden gepanzerten Stiefeln. Der Thron des Imperators, leer und verlassen in der Dunkelheit, zu seinen Füßen der Kadaver jener Kreatur namens Darth Allegious, die ihn in Anspruch genommen hatte. Und weitere Tote: Ranik, der Kira so schwer gedemütigt hatte. Wilson, der sie im Stich gelassen hatte. Jolina, ihre alte Rivalin. Kestrel und Brianna, zerschmettert unter einer eisernen Faust. Und vor all dem, in aller seiner finsteren Herrlichkeit, ER. Graf Janus Sturn. Der Mann, der das Imperium und die Sith wieder einen würde. Der Mann der kommenden Stunde. Der Mann, der die Zukunft verkörperte. Der Mann, der sich ihrer Lektionen als würdig erwiesen und während des Bürgerkrieges treu zu ihr gestanden hatte. Der eine, der sich nie als Enttäuschung erwiesen hatte – der mächtiger geworden war, als sie es jemals für möglich gehalten hätte, und der sie im offenen Kampf bezwungen hatte. Wenn es jemanden gab, der ihres Gehorsam würdig war – wer, wenn nicht er?
„Die Galaxis versinkt im Chaos. Sie schreit nach Ordnung. Nach Führung. Ich werde sie ihr geben. Ich werde ihr das Imperium und den Herrscher schenken, die sie braucht. Jene, die mir folgen, werden unermessliche Macht besitzen und in meinem Namen herrschen. Jene, die versuchen, sich mir zu widersetzen, werden nur die bittere Asche der Niederlage und des Todes kennen. Wie alle Dinge durch meinen Willen erschaffen werden, werden sie auch durch meinen Willen zerstört.“
Erneut ein Herzschlag, der in Stille verging, als Janus die geistigen Bilder wirken ließ. Bilder waren sie und doch mehr als. Gedanken. Gefühle. Stimmungen. Hoffnungen. Ambitionen. Man konnte sie spüren und schmecken, fühlen und riechen, als wären sie real. Und gewissermaßen waren sie das, gespeist aus seiner Macht und den Gedanken jener, denen er sie zeigte. Fast schon sanft hüllte der Dunkle Lord seine besiegte Gegnerin in einen Mantel aus dunkler Größe und wischte ihr mit dem Daumen die Tränen von ihrer Wange, strich versonnen über ihre blutverschmierte Haut, bevor er ihr Kinn hob und in ihre Augen sah. Der goldene Glanz in den seinen hatte die Qualität einer Sonne: Leben spendende Wärme oder alles vernichtende Hitze. Er war das Zentrum. Der Nexus, ohne den keine Existenz möglich oder überhaupt vorstellbar war. Der Gedanke, gegen ihn zu bestehen, musste lächerlich wirken, völlig absurd. Erneut transferierte Janus Energie, füllte Kira mit Kraft und Streben, mit einem Geschenk von unvergleichlicher Größe.
„Erhebt Euch nun, Kira Guldur. Dunkle Lady der Sith. Meine alte Meisterin. Meine neue Streiterin. Erhebt Euch aus Staub und Scham. Schüttelt die Last der Vergangenheit ab und wendet Euch der Zukunft zu. Eine Zukunft, in der ich Euch den Weg zu wahrer Größe weisen werde. Eine Zukunft, die Ihr mit Eurem eigenen Blut und Mut erkämpft habt. Steht! Steht erhobenen Hauptes an der Seite des einen Mannes, der Eurer Treue würdig ist.“
Es gab keine Zweifel. Keine Unsicherheiten. So, wie es Janus sprach, würde es geschehen. Vieles hatte er von Kira gelernt. Seine Zeit als ihr Schüler war nicht umsonst gewesen. Doch nun hatte er sie überflügelt. Nun war er derjenige, von dem sie lernen und profitieren konnte. Tat die dunkelhaarige Frau dies, so würde sie mächtiger werden als je zuvor – natürlich einem Maß, das das Primat des Grafen nicht gefährdete. Und irgendwo würde immer ein Teil von ihr schlummern, der nach Rache verlangte. Aber eben nur ein Teil des Ganzen. Ein Bruchstück. Eine Flackern in einem Meer von Dunkelheit. Durch den Kampf gegen sie hatte Janus die Dunkle Lady ausgequetscht und ausgehöhlt. Nun war der Zeitpunkt gekommen, ihren Geist mit ihm zu füllen. Seinen Gedanken. Seinen Ambitionen. Seinem Willen. Und während der Graf ruhig und mit entrückter Gelassenheit abwartete, lächelte er. Lächelte das Lächeln des Sieges und der...Gnade. Nein, genauer gesagt: Der Verschonung für einen höheren Zweck. Seinen Zweck.
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Eingangshalle der Zitadelle | Janus, Thatawaya, Jünger, Kira, Kayn
Etwas endete, etwas neues begann. Der Kampf gegen seine ehemalige Meisterin hatte Janus alles abverlangt, ihn gefordert wie kaum eine Konfrontation zuvor. Mochte der schlanke Fastmensch einen Großteil des Duells dominiert haben, es war nicht zu leugnen, dass sich Kira mehr als formidabel geschlagen hatte. Auch sie war gewachsen und hatte an Stärke und Weisheit gewonnen. Nicht genug, um ihn zu besiegen. Eindeutig nicht genug, um ihn zu töten. Aber nur ein Narr erkannte eine fähige Gegnerin nicht als solche an, und nur ein noch größerer Narr versuchte nicht, aus einem mächtigen Feind ein Werkzeug zu machen. Die Kraft, die die dunkelhaarige Frau gegen ihn entfesselt hatte, war doch umso besser für seine Zwecke eingesetzt denn gegen sie. Wenn es eines gab, das der Dunkle Lord meisterhaft beherrschte, dann war es die Fähigkeit, andere in die Dunkelheit zu treiben und an sich zu binden, gelegt in unsichtbare Ketten, die ihnen gerade genug Spielraum ließen, dass sie glaubten, frei zu sein. Unterwerfung, die aus vermeintlich eigenem Entschluss heraus erfolgte, war so viel effektiver als jene, die auf blankem Zwang und Sklaverei legte. Die stärksten Fesseln waren jene, in die man sich selbst anlegte.
Kira rang mit sich. Führte einen inneren Kampf, der vielleicht sogar noch herausfordernder war als der gegen ihn. Ihr Stolz und ihr Hass stritten erbittert mit ihrer Intelligenz und Überlebensdrang, und es war lange unklar, welche Seite sich durchsetzen würde. Janus wartete, wartete mit der Geduld eines Lebewesens, das sich diese Gelassenheit leisten konnte. Und dann, endlich, war es soweit. Zitternd und blutüberströmt zwang Kira ihren geschundenen Leib, sich aufzurichten, und sank dann auf die Knie, den Kopf geneigt. Eine Träne rann über ihre Wange und süßer Schmerz lag in der Luft, die unverwechselbare Note von Verzweiflung und Demütigung. Manch anderer Sith hätte höhnisch gelacht. Hätte triumphiert. Hätte die Schande bis zum Äußersten getrieben. Aber Janus war nicht wie manch andere Sith. Und so lächelte er bloß, ein herrschaftliches, stolzes Lächeln, zufrieden über seinen Sieg und zufrieden darüber, dass seine ehemalige Meisterin die Klugheit besaß, seine Überlegenheit anzuerkennen. Der blasse Aristokrat nickte bedächtig und streckte dann eine Hand in die Richtung aus, in der die Schüler der beiden Sith kämpften. Seine autoritäre Stimme erklang erneut und wieder verkündete er seine Befehle auf eine Art und Weise, die wie ein Hammerschlag auf den Geist wirkte.
„Genug! Beugt Euch meinem Willen, wie sie es tut, oder werdet vernichtet.“
Der Dunkle Lord hatte nicht vor, weitere Kräfte zu vergeuden. Die Ankunft der Jedi stand bevor, das konnte er spüren, ein verheißungsvolles Flüstern erfüllte die Macht, wie das Schnurren eines hungrigen Nexu, das Beute gewittert hatte. Die Freude angesichts des Sieges, den er gerade errungen hatte, war groß, aber nicht so groß, dass Janus sich gänzlich davon blenden ließ. Gegen eine größere Gruppe Jedi waren Intelligenz, Kaltblütigkeit und Stärke gefordert, und gegen seine ehemalige Meisterin zu gewinnen und dann von solchen Lakaien besiegt zu werden wäre eine äußerst unangenehme Entwicklung. Es wurde Zeit, die Reihen zu schließen, Wunden zu lecken und sich für das vorzubereiten, was kommen würde. Ein weiterer Erfolg würde seine Bemühungen auf Ziost krönen und ihn als wahren Meister der Dunklen Seite nach Bastion zurückkehren lassen – und damit auch seine Position gegenüber den Krath und ihrer heimlichen Herrscherin stärken. Janus gedachte, eine zentrale Rolle in der kommenden Ordnung zu spielen, je zentraler, desto besser.
Und so wandte sich der Dunkle Lord nun wieder gänzlich Kira zu und gewährte seiner ehemaligen Meisterin das Geschenk seiner ungeteilten Aufmerksamkeit. Nachdenklich betrachtete Janus die vor ihm kniende dunkelhaarige Frau, dann streckte er andächtig seine rechte Hand aus und legte sie auf ihr Haupt. Wie die allermeisten Sith war er nicht in der Lage, wirklich zu heilen, und dies war im klassischen Sinne auch nicht seine Absicht. Denn statt ihre Wunden zu schließen oder ihren Schmerz zu lindern tat der Dunkle Lord etwas anderes: Er teilte seine Herrlichkeit mit der gefallenen Sith. Dehnte seine ehrfurchtgebietende Aura aus und ließ einen Teil jener Kraft, jener unbändigen Stärke, in sie fließen, wie kühles Wasser, das er einer Dürstenden reichte. Schatten tanzten um den Körper des Fastmenschen und wirbelten lachenden Tänzern gleich durch die Finsternis, als sich die Adern an seinem Arm schwarz färbten. Sobald Janus sprach, war seine Stimme eine Oktave tiefer als gewöhnlich, ein sonorer Klang, dem etwas Hypnotisches innewohnte, dem Gebaren eines Priesters nicht ungewöhnlich. Nein, mehr als das: Eine Gottheit, die einem Konvertiten vergangene Sünden verzieh und den Segen erteilte – im Austausch für Glaube und Gehorsam.
„Durch meine Hand seid Ihr gefallen. Durch meine Hand werdet Ihr wieder aufgerichtet. Alles, was Ihr von diesem Augenblick an seid, seid Ihr durch mich und nur durch mich. Ich bin Euer Ende. Ich bin Euer Anfang. Euch wird eine große Ehre zuteil, Kira Guldur, denn unter allen Sith habe ich Euch auserwählt, an meiner Seite zu stehen, wenn wir die Jedi bezwingen und im Triumph nach Bastion zurückkehren. So wie meine Macht ist auch meine Großzügigkeit gegenüber jenen, die mir folgen: Grenzenlos.“
Janus machte eine Kunstpause und schuf mit Stimme und Geist erneut Bilder. Endlose Reihen von dunkel gewandten Kriegerinnen und Kriegern, die ihre roten Lichtschwerter im Siegesrausch in die Höhe rissen. Ein Tempel in Flammen, seine Trümmer bedeckt von den Leichen der Jedi, die bei seiner Verteidigung gefallen waren. Das Banner der Neuen Republik, zerrissen und mit Blut bedeckt und zertrampelt unter tausenden gepanzerten Stiefeln. Der Thron des Imperators, leer und verlassen in der Dunkelheit, zu seinen Füßen der Kadaver jener Kreatur namens Darth Allegious, die ihn in Anspruch genommen hatte. Und weitere Tote: Ranik, der Kira so schwer gedemütigt hatte. Wilson, der sie im Stich gelassen hatte. Jolina, ihre alte Rivalin. Kestrel und Brianna, zerschmettert unter einer eisernen Faust. Und vor all dem, in aller seiner finsteren Herrlichkeit, ER. Graf Janus Sturn. Der Mann, der das Imperium und die Sith wieder einen würde. Der Mann der kommenden Stunde. Der Mann, der die Zukunft verkörperte. Der Mann, der sich ihrer Lektionen als würdig erwiesen und während des Bürgerkrieges treu zu ihr gestanden hatte. Der eine, der sich nie als Enttäuschung erwiesen hatte – der mächtiger geworden war, als sie es jemals für möglich gehalten hätte, und der sie im offenen Kampf bezwungen hatte. Wenn es jemanden gab, der ihres Gehorsam würdig war – wer, wenn nicht er?
„Die Galaxis versinkt im Chaos. Sie schreit nach Ordnung. Nach Führung. Ich werde sie ihr geben. Ich werde ihr das Imperium und den Herrscher schenken, die sie braucht. Jene, die mir folgen, werden unermessliche Macht besitzen und in meinem Namen herrschen. Jene, die versuchen, sich mir zu widersetzen, werden nur die bittere Asche der Niederlage und des Todes kennen. Wie alle Dinge durch meinen Willen erschaffen werden, werden sie auch durch meinen Willen zerstört.“
Erneut ein Herzschlag, der in Stille verging, als Janus die geistigen Bilder wirken ließ. Bilder waren sie und doch mehr als. Gedanken. Gefühle. Stimmungen. Hoffnungen. Ambitionen. Man konnte sie spüren und schmecken, fühlen und riechen, als wären sie real. Und gewissermaßen waren sie das, gespeist aus seiner Macht und den Gedanken jener, denen er sie zeigte. Fast schon sanft hüllte der Dunkle Lord seine besiegte Gegnerin in einen Mantel aus dunkler Größe und wischte ihr mit dem Daumen die Tränen von ihrer Wange, strich versonnen über ihre blutverschmierte Haut, bevor er ihr Kinn hob und in ihre Augen sah. Der goldene Glanz in den seinen hatte die Qualität einer Sonne: Leben spendende Wärme oder alles vernichtende Hitze. Er war das Zentrum. Der Nexus, ohne den keine Existenz möglich oder überhaupt vorstellbar war. Der Gedanke, gegen ihn zu bestehen, musste lächerlich wirken, völlig absurd. Erneut transferierte Janus Energie, füllte Kira mit Kraft und Streben, mit einem Geschenk von unvergleichlicher Größe.
„Erhebt Euch nun, Kira Guldur. Dunkle Lady der Sith. Meine alte Meisterin. Meine neue Streiterin. Erhebt Euch aus Staub und Scham. Schüttelt die Last der Vergangenheit ab und wendet Euch der Zukunft zu. Eine Zukunft, in der ich Euch den Weg zu wahrer Größe weisen werde. Eine Zukunft, die Ihr mit Eurem eigenen Blut und Mut erkämpft habt. Steht! Steht erhobenen Hauptes an der Seite des einen Mannes, der Eurer Treue würdig ist.“
Es gab keine Zweifel. Keine Unsicherheiten. So, wie es Janus sprach, würde es geschehen. Vieles hatte er von Kira gelernt. Seine Zeit als ihr Schüler war nicht umsonst gewesen. Doch nun hatte er sie überflügelt. Nun war er derjenige, von dem sie lernen und profitieren konnte. Tat die dunkelhaarige Frau dies, so würde sie mächtiger werden als je zuvor – natürlich einem Maß, das das Primat des Grafen nicht gefährdete. Und irgendwo würde immer ein Teil von ihr schlummern, der nach Rache verlangte. Aber eben nur ein Teil des Ganzen. Ein Bruchstück. Eine Flackern in einem Meer von Dunkelheit. Durch den Kampf gegen sie hatte Janus die Dunkle Lady ausgequetscht und ausgehöhlt. Nun war der Zeitpunkt gekommen, ihren Geist mit ihm zu füllen. Seinen Gedanken. Seinen Ambitionen. Seinem Willen. Und während der Graf ruhig und mit entrückter Gelassenheit abwartete, lächelte er. Lächelte das Lächeln des Sieges und der...Gnade. Nein, genauer gesagt: Der Verschonung für einen höheren Zweck. Seinen Zweck.
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Eingangshalle der Zitadelle | Janus, Thatawaya, Jünger, Kira, Kayn