@garakvsneelix
Wie genau eine umfassende objektive Bewertung aussieht, ist eine Frage für den Fall wo man eine umfassende Analyse und Bewertung vornimmt, quasi also für die sogenannten professionellen Kritiker. In diesem Fall ist es natürlich eher eine Behauptung, wenn sich jemand hinstellt aber eben eine die absolut legitim ist und das ist der Punkt. Dieses dauernde Aufschreien, wenn jemand es wagt eine Sache einfach mal zu bewerten ist hirnrissig. Es ist niemandes Aufgabe Rücksicht auf die Gefühle anderer zu nehmen, wenn er sagt ob etwas gut oder schlecht ist. Wichtig ist einzig und allein, dass etwas begründet und diskutiert werden kann. Dann jedes Mal darauf mit Schnappatmung von Subjektivität und Geschmack zu sprechen, weshalb das ja gar nicht sein kann, dass jemand ernsthaft es wagt einfach eine definitive Aussage zu fällen ist das eigentliche Problem. Nicht nur, weil man einem damit den Mund verbietet, sondern auch weil man damit Diskussionen in völlig andere Richtungen führt, nämlich weg vom eigentlichen Thema hin zu einer "darf man das?!"-Stunde. Eventuell würde es manchem auch einfach ganz gut tun, statt sofort beleidigt zusein anzuerkennen, dass man etwas auch gut finden darf, was andere und vielleicht sogar man selbst als schlecht beurteilt und "ich mag das aber" nicht als bestes Gegenargument anzusehen.
Na ja, die Komponente "Erfolg" sollte man aber vielleicht bei einer Diskussion um die "Qualität" ein wenig vernachlässigen, findest du nicht?
(Klar, auch hier gibt es wieder andere Meinungen, aber von dir dachte ich jetzt schon, dass du das deutlicher trennst - wenn ich dich an dieser Stelle mit jemandem verwechsle, vergiss bitte, was ich gesagt habe
)
Vielleicht. Ich denke dass es darauf ankommt. Ich habe es ja dargelegt, das hier ist kein Arthouse-Kino, das ist kein Indie, das ist Popcorn Kino und dementsprechend ist eben der Anspruch an einen Film die Masse zu begeistern. Wenn das nicht passiert, heißt das noch lange nicht sofort dass die Qualität schlecht ist aber Erfolg ist eben ein Indikator und wenn er ausbleibt ein guter Grund die Gründe zu analysieren. Die können weitreichend sein, sei es ein uninteressantes Thema, sei es ein unglückliches Startdatum (bspw. aufgrund von Events wie WM, Konkurrenzfilmen oder gar Terror), sei es kein oder abschreckendes Marketing. Nun waren zwar schon sehr viele weggeblieben aber immer noch viele in diesem Fall im Kino und sie kritisieren den Film inhaltlich also ist das Fazit, dass der Film ein Problem mit seiner Qualität hat sicher nicht vermessen.
Und wie erklärst du dir dann dass es sehr viele gibt, die den Film deutlich erfrischender fanden als TFA? Dinge wie den vermeintlichen Hauptbösewicht der Trilogie in der Mitte des Films zu killen muss man auch erst mal bringen.
Auch der Verrat des Schülers an seinen Meister ist doch nur eine Wiederholung. Been there, done that. Nichts neues. Nun ist es halt im zweiten Film passiert, anstatt im dritten. Zu variieren, wenn man schon etwas wiederholt ist ja ganz nett aber es bleibt eine Wiederholung. Der Charakter hatte nichts neues, war halt einfach nur schon wieder ein Imperator, hatte keine Motivation, keine Persönlichkeit, war also völlig wertlos für die Geschichte. Dementsprechend bin ich auch Chrisaels Meinung, dass das Gros der Leute, die diesen Film erfrischend fanden und mögen keine große Erfahrung mit Star wars haben und auch nicht sonderlich reflektieren. Sie merken es nicht, wie sich alles wiederholt, sie hinterfragen auch nicht die Handlung oder die (fehlenden) Zusammenhänge zwischen den Episoden. Das Universum ist egal, die Charaktere sind egal, die Geschichte ist egal. Bisschen Pew Pew, emotionale Musik, ein paar starke Bilder, fertig ist ein scheinbar cooler, toller und angeblich total erfrischender Film.
Und vielleicht sollte man an der Stelle wieder zurück kommen zum eigentlichen Thema, nämlich die Zukunft von Star Wars unter Disney. Und unter Disney scheint derzeit die Stimmung im Fandom - mal wieder - ziemlich abzugleiten. Und ich denke dazu gehört es vor allem auch, wenn man dem Publikum versucht Dinge einzureden, die am Ende des Tages schlichtweg nicht stimmen, in dem Fall eben die vermeintliche Frische und Neuigkeit, die sich dann doch nur wieder als Flickwerk aus Versatzstücken unter Missachtung jeder inneren Logik herausstellt und die Missachtung der Interessen des Publikums und "Zusammenhänge" sind da ein ganz großes Thema. Wenn ich mich allen voran in einem etablierten Universum konsequent weigere Motivationen und Hintergründe aufzuklären und andere qualitative Schwächen aufweise, hat das über kurz oder lang die Konsequenzen die jetzt gerade zu beobachten sind. Alternativ kann man natürlich immer das Gegenteil behaupten, alles ist gut und großartig, am Ende werden ja alle vom Gegenteil überzeugt sein und überhaupt, Geschmäcker sind halt unterschiedlich und das alles hier und anderswo ist nur ein irrelevanter Ausreisser.