Zuletzt gekaufte/gesehene Serie - Allgemeiner Serienthread

The Legend of Korra.

Nach Ewigkeiten hat's Netflix endlich geschafft, die Serie mal zur Verfügung zu stellen.

In jedem Fall eine grandiose Erweiterung zur ursprünglichen Serie. Das Worldbuilding ist fantastisch. Die Welt hat sich zwischen beiden Serien drastisch weiterentwickelt und man merkt deutlich, dass man da einiges an Hirnschmalz reininvestiert hat. Die Figuren und die Handlung an sich leiden aber zuweilen unter der Alterseinstufung. Das ist ein permanenter Drahtseilakt zwischen dem, was man von der Story transportieren möchte und dem, was man Kindern ab 6 Jahren zumuten kann. Das hat in der ersten Staffel noch am besten funktioniert, aber spätestens gegen Ende der dritten Staffel hagelt es nur so von Offscreen-Toden. Und dann ist da das sehr hohe Erzähltempo, was zuweilen in unglaubwürdigen Meinungsänderungen gipfelt. Mit mehr Zeit wäre das durchaus plausibel umzusetzen gewesen, aber bei 13 Folgen pro Staffel reichte das regelmäßig nur für oberflächliches Abhaken von Dialogzeilen, damit die Charaktere untereinander weiter funktionieren können. Vielleicht ist es aber auch schädlich, wenn man so eine Serie in einem Rutsch anschaut. Wenn man sich selbst da ne Woche Zeit zwischen Zwei Folgen ließe, würde das vermutlich besser ausfallen. Allerdings ist man recht ambitioniert mit dem Thema PTSD umgegangen und hat hier auch entsprechend viel Zeit investiert. Das Ergebnis spricht an dieser Stelle für sich.

Unter dem Strich ist das ziemlich gut geworden und man kann sich das durchaus anschauen.
 
Ich habe es jetzt endlich geschafft die Serie The Man in the High Castle zu ende zu sehen.
So gut sie zunächst war lies sie ab der dritten Staffel sehr stark nach.
Am Anfang waren die Rangabzeichen und auch die Anreden noch in Ordnung. Auch wenn es auf Seiten der SS plötzlich einen Oberst gab.Aber z.B. die Rangabzeichen eines SS-Oberstgruppenführer waren richtig und er wurde auch nur mit Oberstgruppenführer angesprochen und nicht wie in manchen Werken mit der falschen Anrede "Herr Oberstgruppenführer".
In diesem Zusammenhang war es auch sehr lustig Reinhard Heidrich und Adolf Eichmann als Oberstgruppenführer zu sehen. Und Josef Mengele als Physiker. Klar es ist eine Fiktion, aber dann wurde es doch schlimm. So war dann mehrfach der Militärbefehlshaber im deutschbesetzten Teil der USA zu sehen der ganz klar die Rangabzeichen eines Generalobersten trug aber lediglich mit "Herr General" angesprochen wurde.

Allerdings muß ich sagen das ich mir danach auch noch das Hörbuch gegeben habe. Und da war die Serie doch um Klassen besser.
 
Gravity Falls

Die Zwillinge Dipper und Mabel sollen die Sommerferien bei ihrem Großonkel Stan auf der Mystery Shack verbringen: Eine Touristenfalle in dem kleinen Örtchen Gravitiy Falls, in der sich Kunden mehr oder weniger liebevoll gefälschte Attraktionen übernatürlicher Art anschauen können. Nicht, dass das nötig wäre, denn Gravity Falls ist alles andere als ein gewöhnlicher Ort und schon kurz nach ihrer Ankunft werden die beiden Geschwister in paranormale Abenteuer verwickelt …

Mit der ab 2012 – 2016 ausgestrahlten Animationsserie hat sich der damals 26 Jahre alte Erfinder Alex Hirsch schon früh in seiner Karriere ein Denkmal gesetzt. Mit sehr viel Witz und Charme wurde hier ein eigenes kleines Universum geschaffen, das sich an Kinder richtet, aber auch Erwachsene mit auf die Reise nimmt. Stark inspiriert von Hirschs eigener Kindheit (er hat u.a. selbst eine Zwillingsschwester) und geprägt von humanistischen, lebensbejahenden Werten werden Folge für Folge Themen des Lebens behandelt und vermittelt, auf eine bespielhaft kreative und humorvolle Art und Weise.

Ich habe in den letzten Jahren immer wieder Serien sehen dürfen, die mich positiv überrascht haben und mit denen ich insgesamt zufrieden bin, aber Gravity Falls hat sich bei mir im Herzen einen Platz ganz, ganz weit oben verdient, von dem Dipper und Marbel mit vielen anderen Produktionen den Boden aufwischen – restlos.

So in ein, zwei Jahren schaue ich mir die beiden Staffeln sicher nochmal an.

 
Gravity Falls

Die Zwillinge Dipper und Mabel sollen die Sommerferien bei ihrem Großonkel Stan auf der Mystery Shack verbringen: Eine Touristenfalle in dem kleinen Örtchen Gravitiy Falls, in der sich Kunden mehr oder weniger liebevoll gefälschte Attraktionen übernatürlicher Art anschauen können. Nicht, dass das nötig wäre, denn Gravity Falls ist alles andere als ein gewöhnlicher Ort und schon kurz nach ihrer Ankunft werden die beiden Geschwister in paranormale Abenteuer verwickelt …

Mit der ab 2012 – 2016 ausgestrahlten Animationsserie hat sich der damals 26 Jahre alte Erfinder Alex Hirsch schon früh in seiner Karriere ein Denkmal gesetzt. Mit sehr viel Witz und Charme wurde hier ein eigenes kleines Universum geschaffen, das sich an Kinder richtet, aber auch Erwachsene mit auf die Reise nimmt. Stark inspiriert von Hirschs eigener Kindheit (er hat u.a. selbst eine Zwillingsschwester) und geprägt von humanistischen, lebensbejahenden Werten werden Folge für Folge Themen des Lebens behandelt und vermittelt, auf eine bespielhaft kreative und humorvolle Art und Weise.

Ich habe in den letzten Jahren immer wieder Serien sehen dürfen, die mich positiv überrascht haben und mit denen ich insgesamt zufrieden bin, aber Gravity Falls hat sich bei mir im Herzen einen Platz ganz, ganz weit oben verdient, von dem Dipper und Marbel mit vielen anderen Produktionen den Boden aufwischen – restlos.

So in ein, zwei Jahren schaue ich mir die beiden Staffeln sicher nochmal an.


Und jetzt: die dazugehörige Serie, die Fords alte transdimensionale Gang zeigt...!
 
Am 19.2. startet auf Amazon Prime die Neuverfilmung des Bestsellers "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" als achtteilige Serie:

https://www.tagesspiegel.de/gesells...azon-prime-dann-sind-wir-helden/26914812.html

Da ich mit dem Buch und dem Film von 1981 aufgewachsen bin, werde ich sicher mal einen Blick riskieren. Was ich bisher gesehen habe, stimmt mich allerdings nicht sonderlich euphorisch. Angesichts der Darstellerriege sollte das eher "Die jungen Erwachsenen vom Bahnhof Zoo" heißen. Die Schauspieler sind alle um die sechs bis sieben Jahre älter, als die Protagonisten im Buch, und kommen optisch wie der Cast eines US-Teenie-Slashers daher. Der Trailer könnte außerdem als Werbefilm für die Freuden des Heroinkonsums durchgehen.

C.
 
Na ja, 15-jährige sind aber auch keine Kinder mehr im eigentlichen Sinne und es stellt wirklich keine Seltenheit dar, dass das Alter der Darsteller von dem der gespielten Rollen abweicht.
Bei sehr sensiblen Themen wie Drogenmissbrauch und Prostitution kann es sogar angezeigt sein, keine Minderjährigen zu verpflichten.
Für mich selbst ist die angekündigt Serie aber ohnehin uninteressant, weil mich die Thematik überhaupt nicht anspricht.
Nachdem ich als 14-jährige "Frag mal Alice" gelesen hatte, war ich bereits ausreichend sensibilisiert und abgeschreckt, was Drogenkonsum jeglicher Art betrifft.
Mich nehmen solche Schicksale und menschlichen Abgründe zudem wirklich stark mit, weshalb ich um solche Inhalte generell lieber einen Bogen mache.

Dass man sich die Serie aus Nostalgiegründen ansehen will, weil man mit den Originalen aufgewachsen ist, kann ich aber nachvollziehen.
 
Na ja, 15-jährige sind aber auch keine Kinder mehr im eigentlichen Sinne und es stellt wirklich keine Seltenheit dar, dass das Alter der Darsteller von dem der gespielten Rollen abweicht.
Bei sehr sensiblen Themen wie Drogenmissbrauch und Prostitution kann es sogar angezeigt sein, keine Minderjährigen zu verpflichten.

Naja, Christiane F. war 13, als sie mit Drogen in Kontakt kam, und 14, als sie sich das erste Mal prostituiert hat. Die Thematik, dass man sich heute eher scheut, bei solchen Themen mit Minderjährigen zu drehen, als das noch 1981 der Fall war, ist mir schon klar. Dennoch finde ich, dass die Darsteller im Trailer und auf Fotos zu reif rüberkommen. Würde mir ohne Kenntnis des Stoffes jemand erzählen, dass die Mutter von Christiane ihre ältere Schwester ist, ich würde es glauben.
Und auch überhaupt kommt mir das Berlin der 70er Jahre ein wenig zu glamour und glitzermäßig vor. Ich hoffe mal, dass das nur im Trailer so wirkt, und die Serie den Siff und die Heruntergekommenheit der Stadt, und besonders der Schauplätze der Fixerszene halbwegs rüberbringt.

C.
 
Achso, dann hatte ich das Alter anscheinend falsch abgespeichert. Ich dachte, die Protagonisten seien im Original ca 15 gewesen.
Eine sooo große Abweichung des Alters kann man schon kritisch sehen...mich selbst würde es aber nicht stören, weil ich es umgekehrt extrem unschön fände, einer 13 oder 14-jährigen dabei zusehen zu müssen, wie ihr all diese furchtbaren Dinge passieren.
(Meine Schwester ist bald in dem Alter und es gibt gewisse Dinge, die ich lieber nicht zu nah an mich heranlassen möchte...:sad: )

Vielleicht gelingt es ja der Serie, die Dramatik dieses Teufelskreises, in den Drogenabhängige allzu schnell geraten, auch vor einer etwas abgeänderten Kulisse noch ausreichend eindringlich rüberzubringen.

Rein intuitiv würde ich ja behaupten, dass die Gefahr, als Jugendlicher in eine Drogenabhängigkeit zu geraten, heute sicherlich geringer ist als noch vor 20, 30 Jahren. Aber da argumentiere ich vermutlich auch nur aus meiner eigenen, persönlichen "Blase" heraus.
Vor nicht so langer Zeit hat mir nämlich ein (älterer) Student relativ unbekümmert davon erzählt, dass er und seine Ex-Freundin gerne mal Ecstasy, oder LSD einwarfen, bevor sie Sex hatten. Und er kenne wohl mehrere, die das auch so machen...man darf halt nur nicht die Kontrolle verlieren, dann ist das alles halb so wild. Und Ecstasy würde ohnehin nicht abhängig machen...richtig gefährlich sei eigentlich nur Heroin. :verwirrt: :eek:
Da war ich schon leicht schockiert, zumal man ihm auch gar nicht ansah, dass er gerne mal mit Drogen experimentiert. Er wirkte (vor diesem Gespräch) im Gegenteil sogar eher ein bisschen spießig auf mich...:kaw: )
Ich würde mich das jedenfalls niemals trauen und gerade einen LSD Tripp stell ich mir ungemein gruselig vor. Da hat "Frag mal Alice" mit seinen sehr bildlichen Beschreibungen von psychotischen Halluzinationen ("Käfer, die unter die Haut krabbeln" und ähnlich nette Zustände) wirklich ganze Arbeit geleistet...

Wie auch immer: vielleicht gefällt dir ja die Serie! :)
 
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weil ich es umgekehrt extrem unschön fände, einer 13 oder 14-jährigen dabei zusehen zu müssen, wie ihr all diese furchtbaren Dinge passieren.

Aber so war es nunmal. :zuck: In dieser Zeit gerieten viele Jugendliche in dem Alter in Kontakt mit harten Drogen, und gerade West-Berlin war in den 70er Jahren die Drogenhauptstadt Europas.

Rein intuitiv würde ich ja behaupten, dass die Gefahr, als Jugendlicher in eine Drogenabhängigkeit zu geraten, heute sicherlich geringer ist als noch vor 20, 30 Jahren. Aber da argumentiere ich vermutlich auch nur aus meiner eigenen, persönlichen "Blase" heraus.

Das würde ich so nicht unterschreiben. Lediglich die Drogen haben sich verändert. War es in den 70er und 80er Jahren noch Heroin, so sind es heutzutage eher sythetische Drogen wie Crystal-Meth, an die auch junge Menschen relativ schnell und leicht gelangen können.

Da war ich schon leicht schockiert, zumal man ihm auch gar nicht ansah, dass er gerne mal mit Drogen experimentiert. Er wirkte (vor diesem Gespräch) im Gegenteil sogar eher ein bisschen spießig auf mich...:kaw: )

Das Bild von Drogensüchtigen ist - auch durch Filme und Bücher wie Christiane F. - sehr von abgemagerten Gestalten, die im totalen Elend hausen geprägt. Doch genau wie beim Alkohol gibt es auch bei harten Drogen viele "funktionierende" Konsumenten und Abhängige, die nach außen hin ein ganz normales Leben führen, zur Arbeit gehen usw.

Wie auch immer: vielleicht gefällt dir ja die Serie!

Ich werde mit heute den ersten Teil ansehen, und berichten. :kaw:

C.
 
Das Bild von Drogensüchtigen ist - auch durch Filme und Bücher wie Christiane F. - sehr von abgemagerten Gestalten, die im totalen Elend hausen geprägt. Doch genau wie beim Alkohol gibt es auch bei harten Drogen viele "funktionierende" Konsumenten und Abhängige, die nach außen hin ein ganz normales Leben führen, zur Arbeit gehen usw.

Ich denke sogar, dass ein großer Teil der Drogenkonsumenten eher aus, sagen wir, gehobenen Schichten kommt - aus dem Kreis derjenigen Leute, die spießig wirken, wie @Vanillezucker schreibt. Und zwar deswegen, weil sich diese Leute, ganz platt gesagt, den Konsum leisten können. Ich habe mir auch mal sagen lassen, dass z.B. gerade Kokain eine Droge ist, die vor allem in höheren Kreisen konsumiert wird - Promis, Bankiers, Politiker etc. Die Gestalt, die man vor sich sieht, wenn man sich einen Drogenkonsumenten vorstellt und die man am Bahnhof oder in dunklen Gassen herumlungern sehen würde, kann natürlich auch Drogen konsumieren, ich denke das sind dann aber eher die Leute, die mit den Drogen dealen. Das sind alles aber wie gesagt in erster Linie Vermutungen meinerseits, wie es sich im großen Ganzen verhalten könnte, natürlich wird man die Gruppe derjenigen, die drogenabhängig sind, nicht auf eine einzige bestimmte Klientel festlegen können.
 
Aber so war es nunmal. :zuck: In dieser Zeit gerieten viele Jugendliche in dem Alter in Kontakt mit harten Drogen, und gerade West-Berlin war in den 70er Jahren die Drogenhauptstadt Europas.

Ja, ich weiß. Ich will's aber trotzdem nicht sehen. ^^

Das würde ich so nicht unterschreiben. Lediglich die Drogen haben sich verändert. War es in den 70er und 80er Jahren noch Heroin, so sind es heutzutage eher sythetische Drogen wie Crystal-Meth, an die auch junge Menschen relativ schnell und leicht gelangen können.

Ich schrieb ja, dass ich vermutlich eine subjektiv zu eingeschränkte Sicht auf dieses Problem habe.
Was ich aber in jedem Fall als stärker ausgeprägt bezeichnen würde, vor allem im Vergleich zu damals, ist die Sensibilisierung für die Gefahr, die von Drogen ausgeht
Es gilt auch ganz allgemein nicht mehr als cool, Drogen zu konsumieren, sodass die Versuchung, dem nachzugehen, insgesamt auch eher gesunken sein dürfte.

Ähnlich verhält es sich mit dem Rauchen...die Male, in denen ich an einer Zigarette gezogen habe, oder versucht habe, eine fertig zu rauchen, lassen sich an einer Hand abzählen. Und davon abgesehen, dass ich es extrem unangenehm fand, weil mir vom Rauch entweder die Augen tränten, oder ich husten musste, war mir von Anfang an klar, dass ich so etwas niemals würde regelmäßig machen wollen. Weil meine Generation bereits mit dem Bewusstsein groß geworden ist, wie schädlich das ist.

Dafür hab ich schon mal hautnah miterlebt, wie eine Freundin von mir ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, weil sie sich beim Feiern eine Alkoholvergiftung zugezogen hatte.

Alkohol scheint mir ohnehin ein Sonderfall zu sein, weil es als Genussmittel weder verboten, noch gesellschaftlich verpönt ist - eher im Gegenteil. Weshalb jeder junge Mensch für sich selbst einen Weg finden muss, mit diesem Rauschmittel verantwortungsvoll umzugehen.
Und viel zu oft wird es immer noch komplett unterschätzt.

Ich werde mit heute den ersten Teil ansehen, und berichten. :kaw:

Bin gespannt, was du berichten wirst :) Je nach Ersteindruck werd' ich vielleicht auch mal einen Blick drauf werfen.


Ich denke sogar, dass ein großer Teil der Drogenkonsumenten eher aus, sagen wir, gehobenen Schichten kommt - aus dem Kreis derjenigen Leute, die spießig wirken, wie @Vanillezucker schreibt. Und zwar deswegen, weil sich diese Leute, ganz platt gesagt, den Konsum leisten können.

Ich wollte auch wissen, wo er das Zeug her hat. Angeblich bekommt man sowas ganz easy aus dem Internet.
Aber ja, er hatte sogar erwähnt, dass es ganz schön ins Geld geht und allein das schon davor bewahre, sich sowas regelmäßig zu "gönnen". :rolleyes:

aus dem Kreis derjenigen Leute, die spießig wirken

Das Witzige ist ja, dass ich am Ende offenbar die "Spießigere" von uns beiden bin :kaw:
Ich hatte das aber auch nicht abschätzig gemeint. Man sollte sich ohnehin nie vom Äußeren blenden lassen. Trotzdem gibt es Leute, vor allem unter Studenten, die ihre Lebenseinstellung ganz bewusst nach außen tragen, um sich für jeden sichtbar zu positionieren. Und so jemand ist er halt überhaupt nicht.
Wäre er Chemiestudent, könnte ich mir seine Experimentierfreude ja gerade noch mit "wissenschaftlichem Forscherdrang" schön reden :D
Er studiert allerdings Mathematik und ist zudem ein eher ruhigerer Typ, der mir auch nur deshalb aufgefallen ist, weil ich ruhigere Typen zufälligerweise mag (...vor allem in Verbindung mit Intelligenz und gutem Aussehen :braue ).
Seine überraschende Affinität zu Drogensex war dann aber doch ein ziemlicher Dämpfer...:(

Ich fürchte jedoch, das alles hat mit dem Threadtopic nicht mehr wirklich was zu tun.
(ähm...Titel der Serie: "The boring Adventures of Vanillezucker" ^^ )
 
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Ich denke sogar, dass ein großer Teil der Drogenkonsumenten eher aus, sagen wir, gehobenen Schichten kommt - aus dem Kreis derjenigen Leute, die spießig wirken, wie @Vanillezucker schreibt. Und zwar deswegen, weil sich diese Leute, ganz platt gesagt, den Konsum leisten können. Ich habe mir auch mal sagen lassen, dass z.B. gerade Kokain eine Droge ist, die vor allem in höheren Kreisen konsumiert wird - Promis, Bankiers, Politiker etc. Die Gestalt, die man vor sich sieht, wenn man sich einen Drogenkonsumenten vorstellt und die man am Bahnhof oder in dunklen Gassen herumlungern sehen würde, kann natürlich auch Drogen konsumieren, ich denke das sind dann aber eher die Leute, die mit den Drogen dealen.

Dealer konsumieren in der Regel eigentlich nicht, zumindest was harte Drogen angeht besonders die billigem. Nach meiner Erfahrung sind bei seichten Drogen wie Cannabis oder Pilzen die dealer oftmals auch die Personen die es auch anbauen und auch selbst konsumieren.

Kokain schädigt den Körper nicht so stark wie rein synthetische oder synthetisch weiterverarbeitete Drogen wie z.B. Crack oder Crystal Math, welche hauptsächlich von dem armen Gestalten konsumiert werden die immer in den Drogen Hotspots zu sehen sind.

Kokain ist recht teurer ich glaub da kostet ein gramm um die 50 €, Crystal Math bekommt für schon ein paar Euro hinterher geschmissen. Die Preisspanne ist da recht groß.

Eine sooo große Abweichung des Alters kann man schon kritisch sehen...mich selbst würde es aber nicht stören, weil ich es umgekehrt extrem unschön fände, einer 13 oder 14-jährigen dabei zusehen zu müssen, wie ihr all diese furchtbaren Dinge passieren.

Naja Chistiane F ist nun mal eine reale Person und war nun mal in dem Alter als ihr all diese Dinge passiert sind. Und die Darstellung der Umgebung in der sie sich damals aufhielt sollte man schon so darstellen wie sie war und nicht nach dem Motto war alles halb so schlimm.

Sonst verliert die Geschichte um Christiane F doch ihre Funktion als mahnendes Beispiel.

Einer meiner liebsten deutschen Filme Engel & Joe der auf einer wahren Geschichte basiert ist eben deswegen einer meiner lieblings Filme weil es das tragische Schicksal dieses Paares real und ungeschönt darstellt.

Alkohol scheint mir ohnehin ein Sonderfall zu sein, weil es als Genussmittel weder verboten, noch gesellschaftlich verpönt ist

Alkohol ist einfach viel zu günstig und somit viel zu einfach in viel zu großen Mengen zu haben. Alkohol Abhängigkeit ist meiner Meinung nach min genau so schlimm wie eine Heroin oder Crack Abhängigkeit.

Trinke selbst kaum noch Alkohol außer mal ein gutes Bier einen Whisky oder Gin am Wochenende was dem Genussmittel Gedanken nach meiner Interpretation einfach mehr entspricht.

Rein intuitiv würde ich ja behaupten, dass die Gefahr, als Jugendlicher in eine Drogenabhängigkeit zu geraten, heute sicherlich geringer ist als noch vor 20, 30 Jahren.

Ich würde sogar behaupten es ist einfacher als damals für Jugendliche an harte Drogen zu kommen. Erstens ist die Erreichbarkeit viel einfacher als damals ( wird sogar vereinzelt von Schülern an Schulen gedealt ). Und es ist viel günstiger geworden drogen zu erwerben.

Es kommt natürlich noch auf die wohnlage der jeweiligen Jugendlichen an. In Großstädten wie Frankfurt, Hannover, Leipzig, Hamburg, München und Berlin ist es natürlich viel einfacher an Drogen zu kommen als auf einen 200 Seelen Dorf in der deutschen Pampa.

Ich werde mit heute den ersten Teil ansehen, und berichten. :kaw:

Bin ich auch mal gespannt auf die Meinung von dir.
 
Naja Chistiane F ist nun mal eine reale Person und war nun mal in dem Alter als ihr all diese Dinge passiert sind. Und die Darstellung der Umgebung in der sie sich damals aufhielt sollte man schon so darstellen wie sie war und nicht nach dem Motto war alles halb so schlimm.

Sonst verliert die Geschichte um Christiane F doch ihre Funktion als mahnendes Beispiel.
Einer meiner liebsten deutschen Filme Engel & Joe der auf einer wahren Geschichte basiert ist eben deswegen einer meiner lieblings Filme weil es das tragische Schicksal dieses Paares real und ungeschönt darstellt.

Eine Beschönigung der Thematik fände ich ebenfalls fatal. Erstmal ging es aber nur darum, wie relevant das konkrete Alter der Schauspieler ist, um Drogenmissbrauch von jungen Leuten in all seinen verheerenden Auswirkungen darzustellen. Vielleicht kommt den anderen Umständen ja größere Bedeutung zu, sodass es letztlich gar nicht mehr so wichtig ist, ob die Protagonisten nun 13 sind, oder älter? Keine Ahnung. Ich kenne weder das Original, noch die hier diskutierte Serie. Mal abwarten, was @Crimson von der konkreten Umsetzung berichten wird. :)

Alkohol ist einfach viel zu günstig und somit viel zu einfach in viel zu großen Mengen zu haben. Alkohol Abhängigkeit ist meiner Meinung nach min genau so schlimm wie eine Heroin oder Crack Abhängigkeit.

Ja, der Meinung bin ich ebenfalls.
Ich trinke auch nicht regelmäßig Alkohol, leider vertrage ich auch kaum was. Der Verzicht fällt mir aber schon allein deshalb nicht schwer, weil mir die meisten alkoholischen Getränke auch gar nicht schmecken. Am ehesten noch diese überteuerten Alkopops...oder Aperol Spritz. Süßlicher Rotwein ist auch okay.^^

Trinke selbst kaum noch Alkohol außer mal ein gutes Bier einen Whisky oder Gin am Wochenende was dem Genussmittel Gedanken nach meiner Interpretation einfach mehr entspricht.

Boah...wie kriegst du das bloß runter? Das schmeckt doch alles wie Desinfektionsmittel! :p

Ich würde sogar behaupten es ist einfacher als damals für Jugendliche an harte Drogen zu kommen. Erstens ist die Erreichbarkeit viel einfacher als damals ( wird sogar vereinzelt von Schülern an Schulen gedealt ). Und es ist viel günstiger geworden drogen zu erwerben.

Dann bin ich wohl in einer behüteten Parallelgesellschaft aufgewachsen ^^

Es ging mir auch mehr um die Bereitschaft, sich überhaupt auf Drogen einzulassen. Nicht um die Möglichkeit.
Dass man prinzipiell sehr leicht zu Drogen kommt, wenn man das denn möchte, kann ich mir schon vorstellen. Der Student, den ich weiter oben erwähnte habe, hat das ja sogar bestätigt.
Ich selbst hab's aber noch nie ausprobiert.

wird sogar vereinzelt von Schülern an Schulen gedealt

Tatsächlich weiß ich sogar von einem Fall in meinem Gymnasium, bei dem mit Haschisch gedealt wurde. Einer der betroffen Jungen ist dann auch von der Schule abgegangen...die waren damals 14.
Trotz der räumlichen Nähe kam mir das aber extrem fern von meiner eigenen Lebensrealität vor, weshalb ich das auch eher als traurigen Einzelfall wahrgenommen hatte.

Es kommt natürlich noch auf die wohnlage der jeweiligen Jugendlichen an. In Großstädten wie Frankfurt, Hannover, Leipzig, Hamburg, München und Berlin ist es natürlich viel einfacher an Drogen zu kommen als auf einen 200 Seelen Dorf in der deutschen Pampa.

Ja, das ist sicher was dran. Zwar bin ich nicht direkt in einem Dorf aufgewachsen, aber definitiv in ländlicherer Umgebung als die von dir genannten Großstädte.

Und trotzdem hatte natürlich auch ich schon mehrmals die Gelegenheit, 'nen Joint zu rauchen. Hätte ich es gezielt drauf angelegt, wär wohl auch Härteres drin gewesen.
Aufgrund des großen Respekts, den ich vor Drogen jeglicher Art habe, kam das für mich bislang aber nie infrage.
Und ich glaube nun mal, auch durch den Austausch mit anderen, dass ich nicht die einzige Person meines Alters bin, die so darüber denkt. :zuck:

Sehr viel mehr kann ich aus Ermangelung an (eigener) Erfahrung aber tatsächlich nicht zu dem Thema beitragen.
 
Aber dass Buch kennst du, oder?
War zumindest bei uns Unterrichtsstoff, mit filmsichtung im Nachhinein.

Ich weiß natürlich, dass es das Buch gibt und auch, worum es in etwa geht, gelesen hab ich es bislang aber noch nicht.
Wir haben in der 8. das bereits erwähnte "Frag mal Alice" im Deutschunterricht durchgenommen und das behandelt ebenfalls das Schicksal eines Teenagers, der in die Drogensucht rutscht.
Es ist als (authentisches) Tagebuch verfasst, sodass man einen sehr intimen und ungefilterten Eindruck von der Erlebniswelt der Betroffenen erhält. Es wird auf sehr anschauliche Weise deutlich, welche Gefühle sie zu ihren Handlungen bewogen haben, warum sie immer tiefer in diesen Teufelskreis gerät, und wie sie darum kämpft, aus diesem wieder auszubrechen, letztlich aber doch immer wieder herbe Rückschläge erleidet. Durch diese Perspektive kann man sich als (jugendlicher) Leser extrem gut in sie hineinversetzen.
Die Schilderungen haben mich damals jedenfalls sehr beeindruckt und nachhaltig beschäftigt. Nicht zuletzt deshalb, weil es für Alice leider kein gutes Ende nimmt...


edit: weil mir gerade aufgefallen ist, dass diese Passage ein bisschen missverständlich ist:

Und trotzdem hatte natürlich auch ich schon mehrmals die Gelegenheit, 'nen Joint zu rauchen. Hätte ich es gezielt drauf angelegt, wär wohl auch Härteres drin gewesen.

Mit dieser Aussage wollte ich nicht zum Ausdruck bringen, auch tatsächlich schon mal gekifft zu haben. Ich meinte nur, dass die Möglichkeit dazu mehrmals gegeben war...
 
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Ich grätsche mal kurz zwischen die Diskussion :D

Ich habe vorgestern Abend die ersten beiden Folgen von Orphan Black gesehen. Ich hatte die Serie schon länger auf dem Schirm, habe dann ein bisschen was darüber gelesen und war so neugierig, dass ich mir die ersten zwei Folgen angeschaut habe. Eigentlich hatte ich ja nicht vor, in nächster Zeit eine Serie zu "bingen", aber was soll ich sagen, gestern habe ich mir dann auch schon die restliche erste Staffel angesehen. Ich denke, das sagt schon alles. Es ist eine Serie, wo man sich, genau so wie die Protagonistin Sarah Manning von Anfang an fragt: Was zur Hölle ist hier denn eigentlich los? Was genau steckt denn dahinter? Das Spannungsniveau ist dabei sehr hoch, weil man ständig wissen möchte, was als nächstes passiert und wohin das alles am Ende führt. Unnötig fast zu erwähnen, dass auch ein sehr großes Lob an Hauptdarstellerin Tatiana Maslany ausgesprochen werden muss. Die verschiedenen von ihr gespielten Charaktere verdeutlichen nicht nur schauspielerischen Facettenreichtum, sondern ihre Unterschiedlichkeiten fühlen sich derart natürlich an, dass man zeitweise fast schon vergisst, dass es sich um ein und dieselbe Schauspielerin handelt. Absolut großartig!

Nur eine Sache bremst meine Euphorie ein wenig aus, auch wenn das wohl ein recht subjektives Empfinden ist: Bei den ersten vier Folgen dachte ich mir durchgehend: "Wahnsinn, die Serie ist ja ein kleines Meisterwerk". Danach hatte ich zwar immer noch dauerhaft das Gefühl, wirklich eine sehr gute Serie zu sehen, aber diese überschwängliche Begeisterung, die mich zunächst völlig in den Bann der Serie gezogen hatte, war aus irgendeinem Grund ein wenig verflogen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mir die Folgen Fünf bis Zehn direkt hintereinander in einem Aufwasch angesehen habe und das möglicherweise etwas viel Input war. Ich bin darüber hinaus auch noch ein wenig skeptisch, ob die Geschichte der Serie es tatsächlich hergibt, über fünf Staffeln lang erzählt zu werden. Ein großer Teil der Mysterien und offenen Fragen, die sich im Laufe der ersten Staffel ergeben, werden ja bereits in dieser auch schon aufgeklärt. Aber egal erstmal, das Finale der ersten Staffel war jedenfalls sehr gelungen und brachte die bisherige Story in eine Ausgangslage von der aus ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.
 
Bin ich auch mal gespannt auf die Meinung von dir.

So, da Amazon gleich die komplette Serie rausgehauen hat, bin ich schon etwas weiter als Folge eins gekommen. :kaw:

Etwas Licht, viel Schatten, so mein erster Eindruck.

Fangen wir mal mit dem Positiven an. Die Umsetzung als Serie bietet naturgemäß mehr Zeit zur Entfaltung des Stoffs (hö hö), als es dem Film möglich war. So wird zB Christianes familiäre Situation, und die häusliche Gewalt, die dort herrschte, deutlicher beleuchtet, und auch die anderen Mitglieder der Clique erhalten eine besser ausgearbeitete Geschichte. Hier gefällt vor allem die Story rund um Stella,
mit der saufenden Mutter, die eine Kneipe führt, den zudringlichen Gästen dort, und die Flucht des Mädchens, die sie in die Arme eines pädophilen Ladenbesitzers treibt.
Dieses Schicksal geht dann auch Nahe, wobei andere Charaktere dann doch eher an der Oberfläche dümpeln, trotz mehr Zeit. Die Schauspieler sind soweit okay - wenn auch teilweise wirklich zu alt - wobei der Film von 81 mit seinen jungen Laiendarstellern hier einen eigenen Charme hatte, wenn man das bei so einem Thema so nennen will.


Leider gibt es neben diesen durchaus guten Ansätzen viel, was man an der Serie kritisieren kann. Da wäre zunächst die viel zu glatte Athmosphäre. Klar, wir reden hier über eine Serie im Jahr 2021, aber eine in HD produzierte Hochglanzproduktion voller schöner, junger Menschen ist nunmal nix, wenn man die raue Wirklichkeit der 70er protraitieren will. Die jungen Leute, die - bis auf eine - alle aus dysfunktionalen Familien die in sozialen Brennpunkten leben, sind allesamt rausgeputzt, als stünde das coole Seventies-Shooting bei Heidi Klum an, und selbst am tiefsten Tiefpunkt sind das schlimmste ein paar düster geschminkte Smoie-Eyes als Folge des Heroinkonsums. Da war der Verfall Christianes im Film vom kindlichen Teenie zur gelbsüchtigen Drogen-Stricherin um einiges realistischer und schockierender dargestellt. Überhaupt fing der Film mit seinen grobkörnigen Bildern, den verwaschenen Farben und den Originalschauplätzen, die zu der Zeit nunmal alle noch da waren, die Situation der jungen Junkies, sowie den morbiden "Flair" von Berlin in dieser Zeit perfekt ein.
Ganz schlimm sind die Szenen, die in der Discothek "Sound" spielen, die aussieht wie ein moderner Club, und in der ein DJ, der vermutlich aus der Zeit zurück gereist ist, moderne Elekto-Beats auflegt. Den absoluten Tiefpunkt erreicht die Serie in den Szenen beim David Bowie Konzert 76 in Berlin.
Der Weltstar Bowie besucht bei seinem eigenen Konzert die öffentliche Toilette, und preist diesen Moment gegenüber einem jungen Stricher diesen Moment als "best part of the show", während es die junge Christiane es in die leere Garderobe ihres Idols schafft, wo ihr, auf Bowies Stuhl sitzend, ein Typ in einem Hundekostüm ihren ersten Schuss setzt. :crazy Drogentrips in Filmen mit surrealen Bildern aus dem Innenleben der Protagonisten zu bebildern mag ja eine Sache sein, aber das war echt jenseits der Fremdschamgrenze.

Ich erinnere mich noch gut an die Diskussion damals, ob der Film den Drogenkonsum nicht auch ein Stück weit verherrliche. Wenn ich vor dem Hintergrund die Serie anschaue, dann muss ich sagen, dass der Vorwurf hier viel eher greift, wenn das Ganze echt stellenweise wie GNTM auf H. wirkt.
Aber die Debatte, ob solche Filme nun verherrlichend oder abschreckend wirken, ist ohnehin müßig. Wer Drogen nehmen will, wird dies tun. Es ist ja nicht so, als wären damals die armen jungen Leute verführt und gegen ihren Willen von skrupellosen Dealern angefixt worden. Das Problem bei Dorgen - legalen wie illegalen - ist nunmal, dass es gerade zu Anfang durchaus Spaß macht, diese zu nehmen. Wäre ein Heroinkick per sé unschön, würde das Zeug auch keiner nehmen. Der Film von 81 ist wirklich stellenweise ekelhaft und kaum auszuhalten, und trotzdem gab es damals Jugendliche, die nach Berlin abgehauen sind, um - genau wie Christiane - in der Berliner Neon-Gosse zu landen, und für den Berlin-Touristen auf der Suche nach dem besonderen Thrill gab es in den 80ern Bahnhof Zoo- Erlebnistouren mit dem Besuch der Gropiusstadt, anschließender U-Bahnfahrt zum Zoo und Bummel über den Kinderstrich.

Mein Fazit: Film und Serie sind halt Exploitation-Kino auf hohem Niveau, wobei der Film eindeutig besser abschneidet, da er in seiner Bebilderung authentischer abschneidet. Die etwas ausführlichere Erzählweise der Serie macht das nicht wieder wett, zumal ohne Not zum Teil abstruse Dinge hinzugedichtet wurden, die im Buch - welches aus so genug Stoff (hö hö) bieten würde - nicht vorkommen.

C.
 
So, da Amazon gleich die komplette Serie rausgehauen hat, bin ich schon etwas weiter als Folge eins gekommen. :kaw:

Etwas Licht, viel Schatten, so mein erster Eindruck.

Fangen wir mal mit dem Positiven an. Die Umsetzung als Serie bietet naturgemäß mehr Zeit zur Entfaltung des Stoffs (hö hö), als es dem Film möglich war. So wird zB Christianes familiäre Situation, und die häusliche Gewalt, die dort herrschte, deutlicher beleuchtet, und auch die anderen Mitglieder der Clique erhalten eine besser ausgearbeitete Geschichte. Hier gefällt vor allem die Story rund um Stella,
mit der saufenden Mutter, die eine Kneipe führt, den zudringlichen Gästen dort, und die Flucht des Mädchens, die sie in die Arme eines pädophilen Ladenbesitzers treibt.
Dieses Schicksal geht dann auch Nahe, wobei andere Charaktere dann doch eher an der Oberfläche dümpeln, trotz mehr Zeit. Die Schauspieler sind soweit okay - wenn auch teilweise wirklich zu alt - wobei der Film von 81 mit seinen jungen Laiendarstellern hier einen eigenen Charme hatte, wenn man das bei so einem Thema so nennen will.


Leider gibt es neben diesen durchaus guten Ansätzen viel, was man an der Serie kritisieren kann. Da wäre zunächst die viel zu glatte Athmosphäre. Klar, wir reden hier über eine Serie im Jahr 2021, aber eine in HD produzierte Hochglanzproduktion voller schöner, junger Menschen ist nunmal nix, wenn man die raue Wirklichkeit der 70er protraitieren will. Die jungen Leute, die - bis auf eine - alle aus dysfunktionalen Familien die in sozialen Brennpunkten leben, sind allesamt rausgeputzt, als stünde das coole Seventies-Shooting bei Heidi Klum an, und selbst am tiefsten Tiefpunkt sind das schlimmste ein paar düster geschminkte Smoie-Eyes als Folge des Heroinkonsums. Da war der Verfall Christianes im Film vom kindlichen Teenie zur gelbsüchtigen Drogen-Stricherin um einiges realistischer und schockierender dargestellt. Überhaupt fing der Film mit seinen grobkörnigen Bildern, den verwaschenen Farben und den Originalschauplätzen, die zu der Zeit nunmal alle noch da waren, die Situation der jungen Junkies, sowie den morbiden "Flair" von Berlin in dieser Zeit perfekt ein.
Ganz schlimm sind die Szenen, die in der Discothek "Sound" spielen, die aussieht wie ein moderner Club, und in der ein DJ, der vermutlich aus der Zeit zurück gereist ist, moderne Elekto-Beats auflegt. Den absoluten Tiefpunkt erreicht die Serie in den Szenen beim David Bowie Konzert 76 in Berlin.
Der Weltstar Bowie besucht bei seinem eigenen Konzert die öffentliche Toilette, und preist diesen Moment gegenüber einem jungen Stricher diesen Moment als "best part of the show", während es die junge Christiane es in die leere Garderobe ihres Idols schafft, wo ihr, auf Bowies Stuhl sitzend, ein Typ in einem Hundekostüm ihren ersten Schuss setzt. :crazy Drogentrips in Filmen mit surrealen Bildern aus dem Innenleben der Protagonisten zu bebildern mag ja eine Sache sein, aber das war echt jenseits der Fremdschamgrenze.

Ich erinnere mich noch gut an die Diskussion damals, ob der Film den Drogenkonsum nicht auch ein Stück weit verherrliche. Wenn ich vor dem Hintergrund die Serie anschaue, dann muss ich sagen, dass der Vorwurf hier viel eher greift, wenn das Ganze echt stellenweise wie GNTM auf H. wirkt.
Aber die Debatte, ob solche Filme nun verherrlichend oder abschreckend wirken, ist ohnehin müßig. Wer Drogen nehmen will, wird dies tun. Es ist ja nicht so, als wären damals die armen jungen Leute verführt und gegen ihren Willen von skrupellosen Dealern angefixt worden. Das Problem bei Dorgen - legalen wie illegalen - ist nunmal, dass es gerade zu Anfang durchaus Spaß macht, diese zu nehmen. Wäre ein Heroinkick per sé unschön, würde das Zeug auch keiner nehmen. Der Film von 81 ist wirklich stellenweise ekelhaft und kaum auszuhalten, und trotzdem gab es damals Jugendliche, die nach Berlin abgehauen sind, um - genau wie Christiane - in der Berliner Neon-Gosse zu landen, und für den Berlin-Touristen auf der Suche nach dem besonderen Thrill gab es in den 80ern Bahnhof Zoo- Erlebnistouren mit dem Besuch der Gropiusstadt, anschließender U-Bahnfahrt zum Zoo und Bummel über den Kinderstrich.

Mein Fazit: Film und Serie sind halt Exploitation-Kino auf hohem Niveau, wobei der Film eindeutig besser abschneidet, da er in seiner Bebilderung authentischer abschneidet. Die etwas ausführlichere Erzählweise der Serie macht das nicht wieder wett, zumal ohne Not zum Teil abstruse Dinge hinzugedichtet wurden, die im Buch - welches aus so genug Stoff (hö hö) bieten würde - nicht vorkommen.

C.

Dachte ich mir fast schon dass es in diese Richtung geht.

Danke für die ausführliche Rezension.

Und grobkörnige Bilder in HD Zeiten sind ja kein Ding der Unmöglichkeit wie viele aktuelle Beispiele beweisen.
 
Dachte ich mir fast schon dass es in diese Richtung geht.

Danke für die ausführliche Rezension.

Nichts zu danken. :kaw:

Und grobkörnige Bilder in HD Zeiten sind ja kein Ding der Unmöglichkeit wie viele aktuelle Beispiele beweisen.

Sollte man meinen. :zuck: Eine entsprechende Wohungseinrichtung und ein paar schicke Schlaghosen machen halt noch kein gutes 70er Jahre Flair. Da gab es in den letzten Jahren einige Produktionen, die den Charme vergangener Jahrzehnte besser eingefangen haben. Vielleicht bin ich aber bei der Darstellung von Zeiten, die ich selbst erlebt habe aber auch einfach etwas kritischer. :verwirrt:

C.
 
@Crimson

Danke für die interessante Rezension, da bekommt man schon einen guten ersten Eindruck :)

Leider werde ich mir die Serie aber doch nicht ansehen können, weil sie auf Prime läuft und ich kein Abo hab. ( Aus irgendeinem Grund dachte ich, wir sprechen hier von einer Netflix-Produktion. :rolleyes:)
 
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